No. 10
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. Februar
1889
neunundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1889 Nr. 10 Seite 1]

Antragsmäßig soll über die nachstehend bezeichneten, auf der Herrnburger Feldmark belegenen Grundstücke des Gärtners Hans Heinrich Ludwig Retelsdorf als: [ => Original lesen: 1889 Nr. 10 Seite 0]

2. den Pfarrantheil im Dämmenmoor, groß 94 Ar. 66 qm. Nr. 173 Litt. A derselben Karte, und
3. den zwischen den Dämmenmoor und der Bockhorst sich hinziehenden Pfarrantheil, groß 3 H. 75 Ar. 19 qm., Nr. 181 Litt. A der Karte, sowie die östlich von der Bockhorst gelegene Pfarrwiese, groß 35 Ar. 50 qm.,
welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden werden, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 16. Februar 1889,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 27. November 1888.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Holz=Auction Nr. 13.

Am Mittwoch, den 6. Februar, Morgens 10 Uhr, beim Gastwirth Kaven zu Pogetz.

a. Aus dem Sahmkower Holze.

20 Stück eichen Nutzholzenden,
  6 1/2 Fuder starkes eichen Durchforstholz I. Cl.,
  9 Fuder eichen Pollholz,
  8 Fuder eschen, ahorn und eichen Wadelholz I. und II. Cl.,
  2 Fuder hasel Knickholz,
  3 Rmet. eichen Kluft I. Cl.,
40 Rmet. eichen Kluft II. Cl. und Olm,
75 Rmet. buchen Kluft I. u. II. Cl. und Olm,
55 Fuder buchen Durchforstholz u. Pollholz,
12 Fuder ellern Wadelholz I. Cl.

b. Aus dem Gr. Rüntzer Zuschlag.

  3 Fuder buchen Durchforstholz.


Holz=Auction Nr. 14.

Am Donnerstag, den 7. Februar Morgens 10 Uhr, beim Gastwirth Krellenberg zu Carlow.

a. Aus dem Carlower und Röggeliner Holze.

    7 Fuder eichen Pollholz,
    8 Rmet. eichen Kluft II und Knüppel,
    1 buchen Nutzholzblock,
    2 1/4 Rmet. buchen Nutzholz (0,75 Met. Scheitlänge.)
101 Rmet. buchen Kluft I, II. Cl., Olm und Knüppel,
  80 Fuder buchen Durchforstholz und Pollholz,
    3 1/2 Fuder birken Wadelholz I. Cl.,
  20 Fuder ellern Wadelholz I. und II. Cl.,
  1 Fuder kiefern u. lärchen Durchforstholz I. Cl.

b. Vom Struckberg und Gr. Rüntzer Feld.

    4 Rmet. eichen Kluftholz I. Cl.,
    1 eichen Nutzholzblock,
    1 1/2 Rmet. buchen Nutzholz (0,75 Met. Scheitlänge.)
Schönberg, den 30. Januar 1889.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction Nr. 15.

Am Sonnabend, den 9. Februar, Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Wienck zu Sülsdorf nachstehende Holzsortimente aus dem Kleinfelder und Sülsdorfer Zuschlage meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.
  82 Stück eichen Nutzholzenden,
  10 Stück eichen Wagendeichseln,
  16 Rmet eichen Knüppel,
  16 1/2 Fuder starkes eichen Durchforstholz I. Cl.,
    6 Fuder eichen Pollholz,
    1 Stück buchen Nutzholzblock = 0,79 Fstm.,
209 Rmet. buchen Kluft I, II und Knüppel,
    4 Fuder starkes buchen Durchforstholz I. Cl.,
    3 ellern Pantoffelhölzer,
  21 Fuder ellern Wadelholz I. und II. Cl.,
105 Stück fichten Bauhölzer, Sägeblöcke und Zopfenden,
  10 Stück Derbholzstangen I. und II. Cl.,
  24 Rmet. Derbholz Kluft und Knüppel.
Schönberg, den 31. Januar 1889.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Anfangs nächster Wochen erwarte ich eine Ladung bester                          
Dabersche Eßkartoffeln,
die ich billigstens empfehle.                                              

                                                    Aug. Spehr.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 10 Seite 2]

Holz=Auction
im Vitenser Forste,
Revier: Törber Holz,

am Montag, den 4. Februar 1889, unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über
      geringe eichen Drümme zu Bau=Nutz= und Pfahlholz,
            eichen Kluftholz,
            eichen Knüppelholz,
            eichen Stangenholz zu Pfahlholz tauglich,
            eichen Zweigholz,
            ellern Schleete für Pantoffelmacher,
            ellern Kluftholz,
            ellern Knüppelholz,
            Fichten von Hopfenstangen und Schleet=Stärke.
Versammlung Morgens 9 Uhr auf dem Landwege im Törber Holze.
Rehna, den 29. Januar 1889.

Großherzogliche Forstinspektion.


Schülerinnen von auswärts, welche die hiesige Mädchenschule besuchen wollen, finden zu Ostern d. J. gegen ein mäßiges Kostgeld freundliche Aufnahme bei

Schönberg.                                                    Frau Aktuar Arndt.


Schwarze Cachemires
nur schwere reinwollene Qualitäten empfiehlt
billigst                                                             
                                                    Hugo Heincke.


Nachdem ich die Concession zum Betriebe eines Pfand= und Leih=Geschäftes von Großherzoglicher Landvogtei erhalten habe, gestatte ich mir hiermit die Eröffnung des

Pfand= und Leih=Geschäftes
ergebenst anzuzeigen.                                                    
Schönberg, im Januar 1889.                                              

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Wilh. Hagen.


G. & O. Lüders, Hamburg,
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Herrn J. Borchert, Carlow.


Bis Ende Februar
Großer Ausverkauf bei Ludwig Wendt
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Grosse Partien.
Schwarze und farbige Seidenwaaren. Winter-, Sommer- und Waschstoffe.
Fertige Kleider Winter- und Sommer-Konfektion
Teppiche           Möbelstoff          e Gardinen      etc.


Bruch=Heilung.
Die Heilanstalt für Bruchleiden hat uns mit unschädlichen Mitteln ohne Berufsstörung von Leisten=, Hodensack= und Wasserhodenbruch durch briefliche Behandlung vollständig geheilt, so daß wir jetzt ohne Bandage arbeiten können. Joh. Breit, Ehrenfeld b. Cöln; P. Gebhard, Schneiderm., Friedersried b. Neukirchen, 54 J.; Jos. Kast, Handlung, Simmerberg b. Lindau; A. Schwarz, Wagenbauer, Langenpfungen b. Rosenheim (für Kind). "Broschüre: "Die Unterleibsbrüche und ihr Heilung gratis. 3000 Bandagen bester Construktion vorräthig; mit einer Mustersammlung ist unser Bandagist in:

Lübeck "Hotel du Nord",
am 17. jeden Monats von 8 Uhr Vorm. bis 12 1/2 Uhr Nachm.

zur unentgeltlichen Maßnahme und Besprechung zu treffen. Man adressire: An die Heilanstalt für Bruchleiden in Stuttgart, Allenstraße 11.


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ist überhaupt der beste Kaffee=Zusatz und wesentlich vorzuziehen den vielen anderen, unter der nicht berechtigten Bezeichnung "Kaffee" im Verkehr befindlichen, Cichorie=Sorten. Anker-Cichorien ist zu kaufen das 125 g Packet zu 10 Pfg. in Schönberg bei H. Brüchmann, J. Kummerow, C. H. Vock und A. Zander, in Selmsdorf bei H. Brinckmann und P. Krellenberg in Sülsdorf bei J. Wiencke.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 10 Seite 3]

Gebrüder Barg,
Lübeck, Kohlmarkt Nr. 5.
Grosser
Inventur-Ausverkauf
von Manufacturwaaren, Leinenwaaren,
Buckskin's
Mäntel für Damen und Kinder
zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
-----------
Der Ausverkauf findet vom 1. bis 10. Februar statt.
-----------
Preise netto pr. comptant.
-----------
NB. Muster können von den Ausverkaufsartikeln nicht gegeben werden.


Theater in Schönberg.
Im Saale des Hrn. Boye.
(Direction H. Gürcke.)
Am Freitag, den 1. Februar:
"Die beiden Reichenmüller."
Am Sonntag, den 3. Februar:
"Steffen Lange aus Glogau."
                                                    Die Direction.


Zur
Tanzmusik
am Sonntag, den 3. Februar,
ladet ergebenst ein                                                    
Menzendorf.                                                     H. Rebbin.


Am Sonntag, den 10. Februar,                          
Tanz=Musik,
wozu freundlichst einladet                                                    
                                                    Gastwirth Kaven,
                                                    Pogetz.


Kampf=
genossen-
     Ehrenkreuz      Verein
1870/71.

4. ordentliche Versammlung
am Sonntag, den 3. Februar d. J.,
Nachmittags 3 Uhr,
im Vereinslokal.                                                    
Tagesordnung:
1. Unterstützungen.            
2. Vereinsangelegenheiten.
                                                    Der Vorstand.


Marie Lohse
Heinrich Kähler.
Verlobte.
Schlutup z. Z. Kl. Siemz.                                                     Kl. Siemz.


Gesucht sofort ein zuverlässiger                          
Knecht,
der mit Pferden umzugehen versteht.                                                    
                                                    Joh. Boy Lübeck, Mauer 84.


Ein kleines
Kindermädchen
sucht zu Ostern                                                    
                                                    Fr. Kaiser-Stove.


Am Montag, den 28. Januar, Nachmittags 3 3/4 Uhr, entschlief sanft nach kurzem Krankenlager unser lieber Großvater der

Altentheiler Joachim Eckmann

zu Malzow im 87. Lebensjahre.
Tief betrauert von den Hinterbliebenen

                                                    Marie Eckmann Wwe.
                                                    nebst Kinder.

Die Beerdigung findet statt am Sonnabend, Mittags 12 Uhr von Herrn Holldorff aus.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 3. Februar.

      Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
          Abendkirche (6 Uhr) Pastor Langbein.
      Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
10,8 Vorm. 2,58 Nachm. 5,35 Nachm. 12,7 Nachts.
Nach Kleinen:
4,57 Morg. 10,9 Vorm. 12,46 Nachm. 8,5 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 5.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 10 Seite 4]

Großer
Inventur-Ausverkauf.
Heute beginnt unser grosser Ausverkauf von bei der Inventur zurückgesetzten Waaren zu äußerst billigen Preisen. Auf nachstehende Artikel machen wir besonders aufmerksam.

Eine Partie Kleiderstoffe, ganzer Meter von 25 Pfennig (Mecklenburg). an alte Elle 15 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie 100ventin. schwarz reinwoll. Cachemirs für Confirmandinnen. ganzer Meter von 88 Pfennig (Mecklenburg). an alte Elle 50 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie Cattune ganzer Meter von 25 Pfennig (Mecklenburg). an alte Elle 15 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie neu gedruckte Stoutse ganzer Meter von 35 Pfennig (Mecklenburg). an alte Elle 20 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie schwarze Sammete ganzer Meter von 70 Pfennig (Mecklenburg). an alte Elle 40 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie weiss und crême englisch Gardinen ganzer Meter von 40 Pfennig (Mecklenburg). an alte Elle 23 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie Bührenzeuge ganzer Meter von 25 Pfennig (Mecklenburg). an alte Elle 15 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie echtblaue Flanelle ganzer Meter von 75 Pfennig (Mecklenburg). an alte Elle 43 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie Hemdentuche ganzer Meter von 25 Pfennig (Mecklenburg). an alte Elle 15 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie ungebleichte Stoutse ganzer Meter von 25 Pfennig (Mecklenburg). an alte Elle 15 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie weisse reinlein. Taschentücher 1 Dtz. 2 M., 1/2 Dtz. 1 M.
Eine Partie weisse Bettdecken, gute Qualität 1 St. 2 M.
Eine Partie weisslein. Tischtücher 1 St. 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). u. 2 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie Tischdecken 1 St. 1 M.
Eine Partie coul. fertige Unterröcke 1 St. 1 M. 75 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie beste englische Strickwolle Z.=Pfd. 2 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie 200yds schwarz u. weiss Maschinengarn Rolle 8 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie 500 Ct. 100 Mtr. Zwirn, schwarz, weiss, roh. 1 Knäul 5 Pfennig (Mecklenburg).
Eine Partie Feule (Scheuertücher) 1 Stück 10 Pfennig (Mecklenburg).

Gebrüder Burchard.       


Den Eingang der persönlich eingekauften Neuheiten zur Konfirmation und für das Frühjahr erlauben uns ergebenst anzuzeigen und in reichster Auswahl zu empfehlen.
Neuheiten: Kleider-Stoffe mit dazu passenden Besätzen.
Neuheiten: Buckskins zu Anzügen und Paletots.
Neuheiten: schwarze Woll-Kleiderstoffe und Seidenzeuge.
Neuheiten: Unterrockstoffe, fertige Unterröcke, Tricot-Blousen, Tricot-Taillen, Tischdecken, Teppiche, Gardinen, Ausstattungsgegenstände, als Bettdrelle, Inlets, Betttuchleinen, Gedecke, Servietten und Handtücher.
Neuheiten: fertige Schürzen, Concert-Tücher, Umschlagtücher u. Schneider-Artikel.
Besondere und grosse Ausstattung: Regenpaletots Dollmans, Promenadenmäntel Umbindungen, schwarze und coul. Jaquette.

Gebrüder Burchard.       


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 10 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 10 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 1. Februar 1889.


Kaiser Wilhelm hat seinen Bruder, den Prinzen Heinrich, unter vorläufiger Belassung in seiner bisherigen Dienststellung als Abtheilungskommandeur bei der ersten Matrosen=Division in der Marine, zum Kapitän zur See und gleichzeitig unter Belassung à la suite des ersten Garderegimentes zu Fuß und Garde=Füsilier=Landwehr=Regimentes zum Obersten befördert. Auch der Kronprinz ist am Geburtstage seines Vaters avanciert; er erschien bei der Gratulation als "Gefreiter" des 1. Garde=Regimentes z. F. und führte die jüngeren Prinzen als Vorgesetzter vor.
Die "Kreuzztg." weist darauf hin, daß der Kaiser mit seinen neuesten Maßnahmen, der Namensverleihung an preußische Regimenter, der Ausmerzung unnöthiger Fremdwörter aus der deutschen Sprache, dem Vorgehen für die Französelei, der Freivorstellung für die Berliner Jugend u. s. w., den vaterländischen Sinn hat hegen und pflegen wollen. Das Blatt schließt wie folgt: "Der Kaiser weist uns den Weg, er pflegt die Kunst, er reinigt die Sprache, er will nicht nur deutsch sein, wie so manche, er ist es auch.
In der Rede Bismarcks ist eine Stelle, die eine politisch bedeutsame, völlig neue Mittheilung macht. Fürst Bismarck errinnerte an seinen Kampf gegen die öffentliche Meinung anfangs der 60er Jahre in der Konflictszeit mit dem Landtag in Sachen der Reorganisation der Armee. Damals sagte er, war ich als Minister berechtigt, mein eignes Ich dem ganzem Lande gegenüber zu stellen, da die Befürchtung bestand, daß die Mehrheit des Landes sich in einer verderblichen Richtung bewege. "Das kann ich thun" fuhr er fort, "wenn ich mich noch wie damals gegenüber der Abdankungsurkunde meines Königs und Herrn befinde, der mir sagt: "Wollen Sie mir beistehen? oder soll ich abdanken?" Dann kann ich dergleichen unternehmen und Widerstand leisten gegen eine Welt von Waffen." Also König Wilhelm hatte damals seine Abdankungsurkunde schon vertraulich unterzeichnet.
Die Reichstagkommission, welcher die ostafrikanische Vorlage zur Vorberatung überwiesen worden war, hat dieselbe am Montag gegen die beiden Stimmen der deutsch=freisinnigen Mitglieder angenommen, nur in § 2 wurde aus dem Entwurf die Ostafrikanische Gesellschaft gestrichen. Hauptmann Wißmann wird mit unbedingter Vollmacht nach Sansibar gehen, sein Operationsplan wird erst dort gemacht werden. Der Abg. Dr. Windhorst hat als Zusatz zu dem Gesetz betr. die Rechtsverhältnisse in den deutschen Schutzgebieten den Antrag eingebracht, einen neuen Paragraphen anzufügen, wonach die Bestimmungen der Congoacte: Gewissensfreiheit und religiöse Duldung werden den Eingeborenen und landesangehörigen Fremden gewährleistet: die freie öffentliche Ausübung aller Kulte, das Recht zu Kirchenbauten und die Einrichtung von Missionen soll keinerlei Beschränkung unterliegen, auf die deutschen Schutzgebiete Anwendung findet.
In der Wiener Hofburg hat am Sonntag anläßlich des Geburtstages Kaiser Wilhelms ein Galadiner stattgefunden, welchem der Kronprinz Rudolf, der deutsche Botschafter Prinz Reuß, die Minister und die obersten Hofwürdenträger beiwohnten. Der Kaiser brachte dabei folgenden Trinkspruch aus: "Ich trinke auf das Wohl Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm, meines Freundes und Verbündeten."
Kronprinz Rudolph von Oesterreich, der einzige Sohn des Kaisers ist am 30. Januar auf einem Jagdausfluge plötzlich, wie es heißt, am Herzschlage gestorben. Kronprinz Rudolph war 21. August 1858 geboren, und ist somit 30. Jahre 5 Monate alt geworden. Er hinterläßt nur eine 5jährige Tochter.
Die Theilnahme an dem traurigen Geschick des jungen Fürsten ist eine tiefe und allgemeine. Kronprinz Rudolf, der wiederholt als Gast unseres Kaiserhauses in Berlin gewesen ist, hat hier die größte Beliebtheit genossen, dessen er sich erfreute, wandte ihm die innigste Sympatie zu. Das schwere Leid, welches Kaiser Franz Joseph I. getroffen hat, wird in Deutschland mitgefühlt, so innig, wie es nur in den Ländern der habsburgischen Krone selbst gefühlt werden kann.
Nach Boulangers Sieg muß man erst recht fragen: Auf welcher Seite steht die Armee? Der Oberbefehlshaber in Paris, General Saussier, ist ohne Zweifel Republikaner und würde schon aus Eifersucht jedem Staatsstreich Boulangers entgegentreten; allein die Truppen, würden sie ihm gehorchen? Wir möchten bei der Vermuthung bleiben, daß die Armee den Frack im Stich lassen und zu dem Helmbusch überlaufen wird.
Wie der "Times" aus Sansibar gemeldet wird, haben am Freitag bei Da=es=Saalam wieder heftige Kämpfe stattgefunden. Die Deutschen haben im Gefecht keine Verluste erlitten, doch erlag nach dem Kampf der Kapitän=Lieutenant Landerman von der "Sophie" den Folgen eines Sonnenstiches. Die Araber verweigerten die Annahme des Lösegeldes für die gefangenen Missionare und halten an der Bedingung fest, daß die Küste gänzlich von Fremden geräumt werden müsse. Der Sultan von Sansibar soll sich nach einer in London eingetroffene Meldung in großer Geldnoth befinden; sein direkter Verlust seit Beginn der Unruhen betrage 450 000 Rupien (900 000 Mk.), sein indirekter sei zehnmal größer.


- Schönberg. An die Mitglieder der Landes=Vertretung des Fürstenthums Ratzeburg ist unterm 29. Januar d. J. folgende Zuschrift ergangen:
Auf allerhöchsten Befehl Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs ist die Einberufung der Vertretung des Fürstenthums Ratzeburg auf Freitag, den 15. Februar d. J. angeordnet und werden Sie aufgefordert, Sich zur Eröffnung der Versammlung am genannten Tage um 11 Uhr Vormittags einzufinden, bei dem Vorsitzenden Sich zu melden, im Behinderungsfalle aber vor Eröffnung der Versammlung Ihr Nichterscheinen anzuzeigen.
- Kaiser Wilhelm ist ein Frühaufsteher. Schon morgens 5 Uhr nimmt er ein Bad, frühstückt und arbeitet dann, bis er eine Fahrt in den Thiergarten macht. Nach der Rückkehr fangen die Audienzen und Konferenzen an, die oft bis zum späten Mittagsmahl dauern. Dann schmeckt es dem Kaiser sehr gut, wie man liest.
- Vor dem Schwurgericht in Berlin stand am Sonnabend der Student Eichler, der den Studenten Bluhm im Duell erschossen hat. Der Handel betraf studentische Vereinsangelegenheiten, Bluhm war der Beleidiger, Eichler der Herausforderer zum Duell. Im dritten Gang, nachdem alle Versöhnungsversuche an den schroffen Weigerungen Bluhms gescheitert waren, traf Bluhm die tödtliche Kugel. Eichler hat vorher nie die Pistole in der Hand gehabt, Bluhm dagegen schon 20 Duelle auf Säbel und Pistolen gehabt, er war ein Raufbold. Durch die Untersuchung und die öffentliche Verhandlung hat sich übrigens herausgestellt, daß das Gerücht unbegründet war, es sei ausgemacht worden, daß einer der Duellanten auf dem Platze bleiben müsse.
- Auf dem Dorotheenstädtischen Kirchhof in Berlin wurde dieser Tage ein junges Mädchen beerdigt, deren Sarge Dutzende der berühmtesten Aerzte folgten und auf ihr Grab einen Kranz mit Schleife niederlegten, auf welcher zu lesen war: "Der standhaften Dulderin". Auf der Schädeldecke des 18

[ => Original lesen: 1889 Nr. 10 Seite 6]

jährigen Mädchens hatte sich unter dem Haar ein Gewächs ausgebildet, der Haarwuchs ging aus und sie mußte eine Perücke tragen. Es wurde Krebs, wie er auf den Schädel nie vorkommt. Mit einfachem Wegschneiden war nichts gethan, die Operateure mußten in die Schädeldecke einschneiden, und für die Schädelhaut Ersatz schaffen. Professor Dr. Bramann in Gegenwart der berühmtesten Aerzte, auch Schrötters aus Wien, nahm die Operation vor, sie schien anfangs gelungen, aber bald drang der Krebs nach innen, ergriff Magen und Unterleib, und erlöste nach unendlichen Qualen die Arme durch den Tod.
- Ueber die Ermordung des Dekans Förderer in Lahr wird berichtet, daß derselbe 28 Stiche erhalten hat, darunter 11, die in Herz, Lunge und Leber drangen. Die tödtlichen Stiche scheinen nicht die ersten gewesen zu sein, sondern die Verletzungen des Kopfes, der an mehreren Stellen wie versäbelt war. Der Kampf muß ein furchtbarer gewesen sein. Förderer hatte seinen starken und großen Bernhardiner kurz vorher in den Hof gelassen. Bei der Beerdigung, welche am Sonnabend stattgefunden hat, sind Tausende dem Sarg des Unglücklichen gefolgt.
- Wie schon öfters in den Zeitungen berichtet worden ist, versucht man jetzt die Lungenschwindsucht durch längere Zeit fortgesetztes Einathmen heißer Luft oder heißer Dämpfe zu heilen. Man geht dabei von der Thatsache aus, daß die die Krankheit verursachenden Tuberkelbazillen durch höhere Wärmegrade vernichtet werden. Der prakt. Arzt Dr. Krull in Güstrow hat zu diesem Zweck einen Apparat construirt und mit demselben, wie er in der Berliner klinischen Wochenschrift berichtet, 50% Heilungen erzielt, ein Resultat, das bis jetzt wohl mit keiner andern Methode erreicht worden ist.
- Die Ergebnisse der letzten deutschen Volkszählung vom 1. December 1885 sind besonders interessant in Bezug auf die Vertheilung der Bevölkerung nach Wohnorten. Wenn man als Großstädte die Orte von mindestens 100 000 Einwohnern, als Mittelstädte die von 20= bis 100 000, als Kleinstädte die von 5= bis 20 000, als Landstädte die von 2= bis 5000, als Landorte endlich die von weniger 2000 Einwohnern bezeichnet, so lebten am 1. December 1885 von der Gesammtbevölkerung
in den 21 Großstädten 4 446 381 Einw.
in den 116 Mittelstädten 4 171 874 Einw.
in den 683 Kleinstädten 6 054 629 Einw.
in den 1951 Landstädten 5 805 892 Einw.
in allen übrige (Land=) Orten 26 376 927 Einw.
Zusammen 46 855 703 Einw.
Danach kommen auf die Land=Bevölkerung 56,3 pCt., auf die Stadt=Bevölkerung 53,7 pCt. der gesammten Einwohnerschaft des Reichs, und zwar speciell auf die Großstädte 0,5, die Mittelstädte 8,9, die Kleinstädte 12,9 und auf die Landstädte 12,4 pCt. Seit dem Jahr 1871 ist der Procentsatz der städtischen Bevölkerung und namentlich derjenige der größeren Städte ein immer größerer geworden.
- Georg Horn berichtet in einem alten Buche, wie die berühmte Viktoria mit ihrem Viergespann auf Napoleons Befehl vom Brandenburger Thor in Berlin abgenommen und nach Paris entführt wurde. Das Volk schluchzte, schallend fiel die Hand eines Bürgers auf die Wange seines 12jährigen Sohnes. "Was schlägste mir, Vater?" "Daß De den Tag nie vergessen sollst, Lude, und daß ick Dir jedes Jahr an dem Tag eine Backpfeife stechen, bis die Viktoria wieder oben druf ufs Thor steht!" Endlich am 7. August 1813 wurde die Viktoria auf dem Thor wieder aufgerichtet, sie trug jetzt das eiserne Kreuz, Lude, jetzt Soldat, spielte wieder eine Rolle. Es gab Streit, ob die Viktoria wie früher nach dem Thiergarten sehen solle oder nach der Stadt. "Ne, Herr Direktor (Schadow) man nich," sagte Lude, "denn sonst laufen uns die Pferde mit dem Wagen noch mal weg. Wir sind froh, daß wir ihr wieder 'rin haben, aber wieder raus? Ne, nu halten wir ihr fest." Er gab richtig den Ausschlag.
Beachtenswerth für Kaufleute, Geistliche, Privatpersonen etc. Ohne Zweifel ist die Gefahr, durch eine Körperverletzung erwerbsunfähig zu werden, für Kaufleute, Aerzte etc. geringer, als die, von einer nervösen Krankheit befallen zu werden, von welcher sich der Betreffende oft nur durch die sorgsamste Pflege und durch andauernde Enthaltung von jeglicher Arbeit erholen kann. Bekanntlich tritt aber keine Unfallversicherungs=Gesellschaft für die durch innere Krankheit herbeigeführte Erwerbsunfähigkeit ein, trotzdem die Folgen für Beamte, bemittelte Geschäftsleute etc. oft ebenso verhängnißvoll werden können, wie die eines schweren Unfalls. Um diese Lücke auszufüllen, hat der Allgemeine Deutsche Versicherungsverein zu Stuttgart unlängst eine Kranken= und Invaliden=Versicherung für Personen eingeführt, welche bei irgend einer Unfallversicherungs=Gesellschaft mit 10 bis 100 000 Mark für den Invaliditätsfall bereits betheiligt sind oder sich doch betheiligen werden. Es muß hierbei erwähnt werden, daß diese Kranken= und Invalidenversicherung ihren Mitgliedern Entschädigung von Mark 5-20 pro Tag und den Invaliden eine Rente von Mark 600-3600 bewilligt und daher allen Denjenigen zu empfehlen sein dürfte, welche nicht das Glück haben, einer Pensionskasse anzugehören, oder deren Bezüge aus einer solchen nur unbedeutende sein würden. Dem genannten Versicherungs=Verein steht eine 14=jährige Erfahrung in der Krankenversicherung zur Seite und es ist daher zu erwarten, daß die erwähnte Einrichtung, als einem Bedürfniß entsprechend, sich reger Theilnahme im Publikum erfreuen wird.
- In der Nähe von Welver bei Soest wurde im Kampf mit Weidedieben einem Knechte der Schädel gespalten.
- Der kürzlich in Jütland gestrandete Walfisch ist jetzt nach einer mühseligen Reise glücklich in Kopenhagen angelangt. Die Ueberführung hat 4000 Kronen Unkosten verursacht.
- Die höchsten menschlichen Wohnstätten. So genußreich es auch sein mag, als Tourist zu den Hochregionen unserer Alpen zu wandern und dort die ernste Erhabenheit der Natur zu bewundern, so wird sich doch Niemand mit dem Gedanken befreunden können, in jenen rauhen Einöden sein Leben zubringen zu sollen. Und doch giebt es Menschen in solchen Höhen, die dort geboren werden und sterben, volkreiche Städte sogar mit allen Leiden und Freuden, aller Arbeit und allen Genüssen eines civilisirten Lebens. Natürlich werden in unserem kalten Europa der Bewohnbarkeit früher Grenzen gesetzt als im tropischen Südamerika. Immerhin sind die höchsten Wohnstätten der gletscherreichen Alpen bedeutend hoch gelegen. Santa=Maria am Stilfser Joch liegt in 2540 Metern Höhe und das Haus am Val Dobbia=Paß 2410 Meter hoch. Unter den Bergwerken ist das seit mehreren Jahren ständig bewohnte Knappenhaus am hohen Goldberg in den Rauriser Alpen in 2343 Metern Höhe das höchstgelegene. Vor 25 Jahren war auch die 2790 Meter hoch gelegene Goldzeche auf der Flucht in Kärnten ständig bewohnt. In den Vereinigten Staaten Nordamerikas gehen die menschlichen Wohnungen nicht viel höher hinauf. Der höchste, dauernd von Menschen bewohnte Ort ist eine Bergbaustätte, die Treasure City mit ihren Silberminen im Nevada=Gebirge, die in einer Höhe von 2794 Metern liegt. Die Pacific=Eisenbahn hat aber bereits zur Entstehung von Städten in Höhen Veranlassung gegeben, in die früher selbst des wilden jagdliebenden Indianers Fuß sich selten verirrte. Die höchsten Orte kannte man bisher in den südamerikanischen Anden. Hier liegt die von Humboldt so lebhaft geschilderte Stadt Quito mit 76 000 Einwohnern in einer Höhe von 2770 Metern, also der Höhe des Schafberges in unsern Alpen gleichkommend. Noch 500 Meter höher liegt die Hauptstadt des Staates Bolivia und der Universitätsstadt Chuquisaca mit 24 000 Einwohnern. In gleicher Höhe des Matterhorns oder der Höhe der Haslijungfrau, in der Hohe von 3700 Metern nämlich, liegen die

[ => Original lesen: 1889 Nr. 10 Seite 7]

Hauptstadt einer der Provinzen Perus, Huancalica, mit ihren reichen Gold=, Silber= und Quecksilbergruben und die große Stadt La Paz am Südostende des Titicaca=Sees mit 76 000 Einwohnern. In einer Höhe von 4000 Metern liegt das berühmte Potosi, das einst 160 000 Einwohner zählte, jetzt noch immer 22,600 Einwohner hat, und noch 1000 Meter höher liegen die früher so reichen Silberminen. In der Höhe der Monte Nosa=Gipfel endlich, 4560 Meter hoch, liegen die Silberbergwerke de Liauri Cocha im Cerro de Pasco.
Aber selbst diese hochgelegenen Wohnstätten des Menschen sind nach den neuesten Berichten nicht mehr die höchsten; Tibet übertrifft sie. Bergbau ist, wie anderswo, auch hier hauptsächlich die Veranlassung zur Ueberschreitung der gewöhnlichen Höhengrenze. So hatte die Nähe von Salz und Borax schon früher die Niederlassungen Norbu unweit des Tsomoriri=Sees in Spiti in einer Höhe von 4555 Metern veranlaßt, also in Höhen, welche die des höchsten Berggipfels Europas, des Montblanc (4811 Meter) theils übersteigen, theils ihr nahe kommen. Diese Orte sind aber nur während des Sommers bewohnt, galten aber immerhin bisher als die höchsten, auch nur im Sommer bewohnten Punkte der Erde. Jetzt hat Hermann von Schlagintweit im dritten Band seiner "Reisen in Indien und Hochasien" mitgetheilt, daß die vom Bureau der indischen Landesvermessung zur Bereisung innerasiatischer Gebiete ausgeschickten Pandits im Jahre 1867 am oberen Indus Thok Jalung, das bedeutendste Goldfeld der tibetanischen Provinz Gnari Khorsum, besucht haben, und daß dieser dauernd, Sommer und Winter hindurch bewohnte Ort nicht weniger als 4980 Meter oder 15 860 rheinische Fuß über dem Meer gelegen sei. In Thok Jalung, so lautet der Bericht, war kein einziges festes Gebäude aus Holz oder Stein zu sehen, sondern nur Zelte aus dem schwarzen Filzstoff, der in Tibet aus den Haaren des Yak bereitet wird. Dessenungeachtet war dieser Platz schon mehrere Jahre hindurch, auch während des Winters, ununterbrochen bewohnt geblieben; ja die Zahl der Zelte, die im Sommer etwa 300 betrug, war im Winter meist auf 600 gewachsen. Der Boden soll sich nämlich, wenn er gefroren ist, leichter auf Gold durchschürfen lassen und außerdem, was nicht minder von Einfluß sein mag, das Wasser in der unmittelbaren Umgebung von Thok Jalung so brackisch sein, daß es nur trinkbar ist, wenn man es gefrieren läßt und das salzfreie Eis wieder aufthaut. Die Zelte stehen seltsamerweise nicht auf der Oberfläche, sondern in Gruben von 7 bis 8 Fuß Tiefe, offenbar zum Schutz gegen die heftige und in dieser Höhe gewiß auch sehr kalten Winde. Dieser höchste Wohnort der Erde dürfte also jedensfalls nicht zugleich der angenehmste sein.


Der Deserteur.
Novelle von Stanislaus Graf Grabowski.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.

[ => Original lesen: 1889 Nr. 10 Seite 8]

Der Deserteur.
[Fortsetzung.]


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