No. 33
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. April
1888
achtundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1888 Nr. 33 Seite 1]

Der Kaiser Friedrich soll sich, so wird in linksliberalen Blättern behauptet, während dreier Tage geweigert haben, das Gesetz, betr. die Verlängerung der Legislaturperioden zu unterschreiben. Diese Nachricht, die gewiß noch sehr der Bestätigung bedarf, wird in Zusammenhang mit der anderen gebracht, daß die Weigerung des Kaisers, diesem Gesetz seine Zustimmung zu ertheilen, mit zur Zeitigung der Kanzlerkrisis beigetrageu habe. In jener Zeit, so wird ferner behauptet, habe der Kaiser auch "sehr bestimmte Wünsche über den Hofprediger Stöcker" geäußert.
Dem Kronprinzen Wilhelm ist die Stellvertretung des Kaisers jetzt im erweiterten Umfange übertragen worden. Bisher waren dem Kronprinzen hauptsächlich die Personalangelegenheiten überwiesen. Jetzt dürften alle nicht prinzipiellen Angelegenheiten der Bearbeitung und Entscheidung des Kronprinzen zu unterbreiten sein.
Die ganze Umgebung des Kaisers hebt die rührende, hingebende Liebe des Fürsten Bismarck zu seinem Allerhöchsten Herrn hervor. Alle, welche Gelegenheit gehabt, den Kanzler im Charlottenburger Schloß zu beobachten, sind ergriffen von dem tiefen Schmerze, welcher den ersten Diener des Kaisers erschüttert, sobald er sich dem hohen Leidenden nähert. Die volle Hingebung, Treue und Aufopferung, die der Fürst mit jeder Faser seines Herzens dem Hochseligen Kaiser entgegengebracht, hat er auf Kaiser Friedrich übertragen. Wie der Fürst täglich ganz im Stillen die Blüthen des Frühlings in einfachen, aber herrlich duftenden Bouquets seinem kranken Herrn sendet, wie er vom Gram gebeugt, in stummem Schmerz an das Lager desselben tritt, sind Beweis dieser rührenden Hingebung des Kanzlers.
Die Vorträge des Justizministers bei dem Kaiser Friedrich in den letzten Tagen haben sich auf Vermögensfragen des kaiserlichen Hauses bezogen, insbesondere auf die Deckung der durch die lange schwere Krankheit verursachten Ausgaben aus den Mitteln des Krontresors. Die Vermögensfragen des kaiserlichen Hauses sollen jetzt vollständig geordnet, und mit Zustimmung der Agnaten der Kaiserin Victoria als Witthum ein Kapital von 12 Millionen Mark ausgesetzt sein.
Die Königin Victoria von England ist am Dienstag, 24. d. M., vormittags im königlichen Schlosse zu Charlottenburg zu einem kurzen, ganz privaten Besuch bei Ihren Kaiserlichen Majestäten eingetroffen. Dem Vernehmen nach dürfte dieselbe bereits am Donnerstag von Charlottenburg wieder abreisen.
Der König Albert von Sachsen hat am 23. April, sein sechzigstes Lebensjahr vollendet. Mit dem sächsischen Volk haben alle deutschen Stämme Grund, sich in ihren Wünschen für den ritterlichen König und treuen deutschen Bundesfürsten zu vereinigen, der in der jetzigen Zeit des Friedens mit allem Ernst bestrebt ist, das zu erhalten und weiter zu festigen, was er im blutigen Kampf Schulter an Schulter mit den anderen deutschen Heerführern errungen hat.
Wie verlautet, hat die Großherzogin von Baden zu Gunsten der jüngsten kaiserlichen Tochter auf ihr Erbtheil aus Kaiser Wilhelms Nachlaß verzichtet.
Der Kaiser von Oesterreich hat dem deutschen Botschafter Prinz Reuß vertraut, daß die Kanzlerkrisis in Berlin ihm schlaflose Nächte gemacht habe. Er halte unerschütterlich fest an dem deutschen Bündniß und sei außerordentlich befriedigt, daß Bismarck Kanzler bleibe; denn sein Bleiben scheine ihm die Ruhe Europas zu verbürgen.
Mehrere Rangerhöhungen sollen, wie die "Kölnische Zeitung" meldet, in der nächsten Zeit in Aussicht stehen. So sollen der Ober=Hofmarschall des Kaisers, Graf Radolin=Radolinski und Graf Solms, wohl Graf Solms=Varuth, in den Fürstenstand erhoben werden, die Freiherrn Scheel=Plessen, Mirbach und Flemming in den Grafenstand; außerdem sollen eine gewisse Anzahl Bürgerlicher, deren Namen aber noch nicht bekannt sind, geadelt werden. Die "Kreuz=Zeitung" nennt als zukünftige Grafen noch den Herrn von Alvensleben=Ostrmetzko und Herrn von d. Osten=Plathe. In den Freiherrenstand würden erhoben die Geheimen Kommerzienräthe Krupp und Stumm. Unter den Persönlichkeiten, welche geadelt werden sollen, werden in Berlin u. a. genannt: Geheimer Kommerzienrath Schwabach und Bankier Hainauer.
Im preußischen Abgeordnetenhause wurde am Sonnabend das Nothstandsgesetz zu Gunsten der überschwemmten Landestheile in dritter Lesung angenommen und ebenso nach längerer Debatte der Gesetzentwurf betr. die Erleichterung der Volksschullasten. Die Staatsbeiträge wurden, wie folgt, festgestellt: Zu dem Gehalt eines alleinstehenden, sowie eines ersten ordentlichen Lehrers giebt der Staat jährlich 400 Mark, zum Gehalt eines anderen ordentlichen Lehrers 200 Mark, zum Gehalt einer ordentlichen Lehrerin 150 Mark. Minister v. Goßler erklärte sich namens der Regierung mit den gefaßten Beschlüssen einverstanden.
Mehrere französische Zeitungen, darunter das Journal "Le Pays", melden aus Warschau, daß eine Summe von 1 Million 85 Tausend Rubel ausgeworfen worden ist für die Herstellung von 6 neuen strategischen Wegen in den russischen Westprovinzen. Diese schönen neuen militärischen Wege führen also nach der deutschen Grenze, und es ist recht interessant, daß man solche Dinge aus französischen Blättern erfährt.
Aus Brüssel meldet man: In bonapartistischen Kreisen hält man es nicht für ausgeschlossen, daß Prinz Victor Napoleon, wenn die Verwirrung in Paris steigt, plötzlich dort erscheint.


- Schönberg. Die Mecklenburg=Strelitzische Kriegerkameradschaft hat ihren Geschäftsbericht über das 6. Verbandsjahr 1887 im Drucke erscheinen lassen. Wir entnehmen demselben folgende statistische

[ => Original lesen: 1888 Nr. 33 Seite 2]

Notizen: Im Großherzogthume Mecklenburg=Strelitz bestehen im Ganzem 12 Kriegervereine mit zusammen 1513 Mitgliedern und einem Gesammtvermögen von 13 774 Mark. Der älteste Verein ist der Neubrandenburger, welcher zugleich die meisten Mitglieder zählt, nämlich 273. Der nächstgrößte und gleichzeitig jüngste Verein ist der Kriegerverein für das Fürstenthum Ratzeburg (237 Mitglieder). Es folgt der Kriegerverein in Neustrelitz mit 234, der Kriegerverein in Friedland mit 148 und der Schönberger Kampfgenossenverein mit 126 Mitgliedern. In Bezug auf das Baarvermögen steht allen übrigen weit voran der Schönberger Kampfgenossenverein (3900 Mark). Es folgen: Neustrelitz (2250 Mk.), Schönberger Kriegerverein (1870 Mk.) und Neubrandenburg, Fürstenberg und Friedland mit je 1000 Mk.
An Unterstützungsgeldern zahlten im Jahre 1887: Neubrandenburg: 1053 Mk., Schönberg (Kampfgen.) 616 Mk., Schönberg (Kriegerv.) 418,75 Mk., Stargard 165,50 Mk., Neustrelitz 118 Mk. u. s. w. In Summa wurden 138 erkrankte oder sonst bedürftige Kameraden mit 2655,79 Mk. unterstützt. Der kleinste Verein besteht in Mirow; er zählt 25 Mitglieder und besitzt ein Baarvermögen von 60 Mark.
- Das Ueberschwemmungsgebiet der oberen Elbe in der Provinz Hannover umfaßt nach den stattgehabten Ermittelungen etwa 7 Quadratmeilen mit 80 Ortschaften. Davon liegen 50 im Neuhausschen Verbande, 30 im Dannenberger.
- Nach einer bei der Regierung in Potsdam eingegangenen Anzeige, sind im Arnswalder Kreise (Mark) Wölfe mehrfach gesehen worden. Es ist dies die neueste Erscheinung, welche der übermäßig lange Winter und die Ueberschwemmung nach sich gezogen hat. Die Thiere scheinen aus den polnischen Gegenden gekommen zu sein, und es wird ihnen, da sie großen Schaden anrichten, eifrig nachgestellt.
- In Ungarn steht eine Fläche von dreimalhunderttausend Joch unter Wasser. Die Regierung giebt bekannt, daß dieses Jahr keine Korpsmanöver und nur unbedeutende Divisionsmanöver stattfinden sollen.
Boulanger, der Tagesheld lenkt mit seiner Person auch in Berlin die Aufmerksamkeit auf sich, und zwar in Castans Panoptikum, wo er unten in der Passage in voller Generalsuniform in der Nachbarschaft des Präsidenten Sadi Carnot steht. Diese goldstrotzende Uniform des Exgenerals verdient um so mehr Beachtung, als sie nicht etwa eine Nachahmung, sondern eine Originaluniform ist, die vom Schneider Boulangers in Paris dem Herrn Castan geliefert worden ist. Weit anspruchsloser erscheint neben Boulanger die Gestalt des Präsidenten Sadi Carnot.
- Eine Anzahl Gemsen im Riesengebirge, welche Hr. v. Decker in Boberstein v. J. ausgesetzt hatte, sind vorzüglich überwintert und haben sich allem Anscheine nach sehr gut an das Klima des Riesengebirges gewöhnt.
- Eine ergötzliche Geschichte passirte kürzlich auf dem Bauhofe in Coburg. Ein Metzger aus F. bei C. wollte ein Kalb nach S. liefern und hierzu den nach dort gehenden Abendzug benutzen. Er kam jedoch zu spät. Was nun mit dem Kalbe anfangen? Dasselbe erst nach der Stadt treiben und dort in einem Stalle bis zum nächsten Morgen unterbringen, erschien dem Metzger zu umständlich und kostspielig. Da kam ihm ein nach seiner Meinung besonders schlauer Gedanke. Er öffnete schnell die Thür zum Kabinet "für Damen" und brachte darin sein Kälbchen, sich aber dann wohlgemuth in einem Gasthofe der Stadt unter. Am nächsten Morgen sollte zeitig die Reise nach S. fortgesetzt werden. Wie erstaunte aber unser Dorfmetzgerlein als er am interimistischen Stalle angelangt, das Nest leer fand! Von Sehnsucht nach der Mutter getrieben, hatte das Kalb seine jugendliche Stimme nächtlicher Weile etwas zu laut vernehmen lassen, die Bahnverwaltung war aufmerksam geworden und hatte das herrenlose Thier inzwischen an einem passenderenOrte untergebracht. Der Metzger aber soll mit einer bloßen Belehrung über den Zweck gewisser Gelegenheiten "für Damen" nicht davon gekommen sein.
- Der Kolkrabe als Brieftaube. Der Eigenthümer von Schloß Thurant bei Alken in der Nähe von Koblenz soll Kolkraben nach Brieftaubenart abgerichtet und damit ein überraschend günstiges Resultat erzielt haben. Die Größe und Stärke dieser schwarzen Gesellen, heißt es, schützt sie gegen Verfolgung durch Habicht und Sperber und macht somit ihr Eintreffen am Bestimmungsort sicherer als das der Tauben.
- Fräulein Elisa, die berühmte Kunstreiterin des Circus Renz, welche einige Jahre in Zurückgezogenheit verbracht hat, ist in London eingetroffen, um daselbst von ihren Ersparnissen einen Rennstall zu errichten. Man glaubt, daß sich auch ein englischer Sportsmann mit der Dame associiren werde. Fräulein Elisa bringt bereits einige wunderbare Pferde mit. Die Reitkünstlerin beabsichtigt auch um die Erlaubniß einzukommen, bei den Rennen ihre Pferde selbst reiten zu dürfen, allein es ist eine abgemachte Sache, daß man eine Frau, und wäre es selbst eine Elisa, die berühmteste Reiterin der Welt, zu keinem englischen Rennen zuläßt.
- In herrlich rothem Glanze leuchtet gegenwärtig unser Nachbarplanet Mars, der die ganze Nacht über am Südhimmel zu beobachten ist, wo er gegen halb 12 Uhr Nachts seinen höchsten Stand erreicht. Er ist der Erde bis auf 12 Millionen Meilen (89 Millionen Kilometer) genähert und wird sich dann wieder bis zu 50 Millionen Meilen von ihr entfernen, wobei sein Glanz wieder abnimmt. Außer Erde und Mond ist kein Planet so bekannt, wie Mars, von dem Schiapparelli eine Weltkarte geliefert hat, auf der nicht bloß Kontinente und Meere, sondern auch in geradezu verblüffender Menge Details angegeben sind, wie Inseln, Untiefen, Meeresengen, Landseen, Schnee= und Eisfelder. Vor allen aber erregen die zahlreichen, schmalen und zum Theil schnurgeraden Kanäle die Bewunderung des Erdenbewohners, der hierin ähnliche Bildungen, wie unsere künstlichen Kanäle sind, zu erblicken vermeint.
- Zwei Klöster haben viel Unglück gehabt. In das Kloster in St. Petersburg kam unangemeldet der Zar und wollte eine Extramesse hören, aber kein frommer Bruder war zu sehen, sie schliefen nach einem starken Frühstück den Schlaf der Gerechten. Das Donnerwort, der Zar ist da, war für sie die Posaune des jüngsten Gerichts. Sie eilten herbei und fanden den Zar kniend vor dem Altar, ein kurzes Gebet verrichtend, dann war er fort. Ein paar Stunden nachher war schon die Hälfte der Mönche, voran der Archimandrit, in Klöster in der Provinz versetzt. Im Seebad Trouville hatte sich eine Gräfin in einen jungen Engländer verliebt und wollte ihn heirathen. Welcher Unsinn, sagten die Eltern, der Mann ist bürgerlich und Kaufmann. Der Beichtvater des Hauses setzte der verliebten Gräfin so lange zu, bis sie in sich ging und sich in ein Kloster bei Bordeaux sperren ließ. Der junge Engländer aber bestach einen Bäcker und brachte täglich Weißbrod in das Kloster so lange, bis er Gelegenheit fand, seine Geliebte zu sprechen. Andern Tages verließen zwei Bäckerjungen in kurzen Zwischenräumen das Kloster, und wieder ein paar Tage darauf traf aus England der Trauschein des jungen glücklichen Pärleins ein.
- Daß der "Druckfehler=Teufel" auch bei der Telegraphie sein böses Spiel treibt zeigt folgende, von der Kreuzzeitung erzählte Historie. Ein Dominium in der Nähe von Buk in der Provinz Posen erhielt folgende Depesche: "Bahnhof Buk 5800 Kg. getrocknete Briefträger abzuholen." Es sollte heißen: Getrocknete Bierträber.
- Vorgethan und nachbedacht. Er: "Na adieu, Schatz! Falls ich wirklich verhindert sein sollte, zum Essen zu kommen, so schicke ich Dir eine Depesche! - Sie: "Du brauchst Sie mir nicht zu schicken, ich habe mir sie schon aus Deiner Rocktasche genommen!"


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[ => Original lesen: 1888 Nr. 33 Seite 3]

Anzeigen.

Die nachfolgende                                                    
Bekanntmachung
den Ankauf von Remonten pro 1888 betr.

        Zum Ankaufe von Remonten im Alter von drei und ausnahmsweise vier Jahren sind im Bereiche des Großherzogthums Mecklenburg=Strelitz für dieses Jahr nachstehende, Morgens 8 Uhr resp. 9 Uhr beginnende Märkte anberaumt worden und zwar am

25. Juni in Schönberg,

        - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

        Die von der Remonte=Ankaufs=Commission erkauften Pferde werden zur Stelle abgenommen und sofort gegen Quittung baar bezahlt.
        Pferde mit solchen Fehlern, welche nach den Landesgesetzen den Kauf rückgängig machen, sind vom Verkäufer gegen Erstattung des Kaufpreises und der Unkosten zurückzunehmen, ebenso Krippensetzer, welche sich in den ersten acht und zwanzig Tagen nach Einlieferung in den Depots als solche erweisen. Pferde, welche den Verkäufern nicht eigenthümlich gehören, oder durch einen nicht legitimirten Bevollmächtigten der Kommission vorgestellt werden, sind vom Kauf ausgeschlossen.
        Die Verkäufer sind verpflichtet, jedem verkauften Pferde eine neue, starke rindlederne Trense mit starkem Gebiß und eine neue Kopfhalter von Leder oder Hanf mit 2 mindestens zwei Meter langen Stricken ohne besondere Vergütung mitzugeben.
        Um die Abstammung der vorgeführten Pferde feststellen zu können, ist es erwünscht, daß die Deckscheine möglichst mitgebracht werden, auch werden die Verkäufer ersucht, die Schweife der Pferde nicht zu coupiren oder übermäßig zu verkürzen.
        Ferner ist es dringend wünschenswerth, daß der immer mehr überhand nehmende zu massige oder weiche Futterzustand bei den zum Verkauf zu stellenden Remonten aufhört, weil dadurch die in den Remonte=Depots vorkommenden Krankheiten sehr viel schwerer zu überstehen sind, als dies bei rationell und nicht übermäßig gefütterten Remonten der Fall ist.
        In Zukunft wird beim Ankauf von Remonten das Stockmaß in Anwendung kommen.         Berlin, den 1. März 1888.

Königl. Preußisches Kriegsministerium,
Remontirungs=Abtheilung.
(gez.) Frhr. von Troschke.

wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht.
        Schönberg den 25. April 1888.

Der Magistrat.


Holz=Auction Nr. 32.

Am Freitag, den 4. Mai, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden:

a. Aus den Hohenmeiler Tannen:

ca. 310 Rmet. kiefern Kluft,
ca.     8 Rmet. fichten Kluft,
ca. 470 Rmet. kiefern Knüppel,
ca. 115 Rmet. kiefern Rodestämme.

b. Aus dem Kleinfelder Zuschlage:

ca. 3 Rmet. eichen Knüppel,
ca. 3 Rmet. Nadelholz Knüppel.

c. Aus den Palinger Tannen:

ca. 56 Rmet. kiefern Rodestämme.
Schönberg, den 25. April 1888.

                                                    Der Oberförster:
                                                    C. Hottelet.


Heute 11 1/2 Uhr Vorm. hat der Herr unsere liebe, kleine Carola nach schweren Leiden heimgerufen.
Schlagsdorf, den 25. April 1888.

Pastor Eulenberg u. Frau.        


Auction.

Dienstag, d. 1. Mai, Morgens 9 Uhr sollen in der Behausung des Gastwirths Herrn Freitag wegen Aufgabe der Holländerei öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden:

4 Pferde, diverse Stuhl- und andere Wagen, Sielengeschirre, Halfter, Decken, Gurten, Tische, Stühle, Eimer, Bütten, Balgen, Bettstellen, Leute-Betten und Sonstige Haus- und Küchengeräthe. Die Pferde kommen Mittags 11 Uhr zum Aufgebot.
Mechow bei Ratzeburg, d. 12. April 1888.

C. Wulf.        


Stets vorräthig:

einfache und doppelte Bruchbänder in verschiedenen Sorten, Suspensor oder Tragbeutel, Gummi=Luftkissen für Kranke, Eisbeutel, Clysopomp, und doppelte Clystirspritzen zum selbstklystiren. Wundspritzen zu jeglichem Gebrauch, Irrigator u. Mutterrohre, Mutterkränze, Krankenleder, Gummileinen zum Schutz des Durchnässen für Betten in Wiegen, Milchpumpen, Brusthütchen, Brustgläser, electro=motorische Zahnhalsbänder, Kindern das leicht und schmerzlos zu befördern, sehr empfehlenswerth, Zahnkitt für hohle Zahnringe, starke Schlauchgarnitur mit Bürste und Flasche, sowie giftfreie Gummisauger ohne Naht sind stets zu haben in Schönberg bei

Emil Jannicke,     
Bandagist.         


Mit allen vorkommenden                                                    
Putz=Arbeiten

und anderen feinen Handarbeiten, in und außer dem Hause, empfiehlt sich einem geehrten Publikum

                                                    Helene Schultz,
                                                    Sabowerstraße.

Schönberg, 26. April 1888.


Einem hochgeehrten Publikum mache ich die ergebene Anzeige, daß ich das Baugeschäft meines verstorbenen Schwiegervaters, des Maurermeisters J. Spolert auf dem Domhofe, in der bisherigen Weise unter Leitung meines Sohnes fortsetzen werde. Indem ich für das, meinem seligen Schwiegervater entgegengebrachte Vertrauen meinen innigsten Dank ausspreche, bitte ich, dasselbe auch auf mich übertragen zu wollen, und wird es stets mein größtes Bestreben sein, dasselbe zu rechtfertigen.
Domhof Ratzeburg, d. 24. April 1888.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    L. Spolert, Ww.


Cold-Cream-Seife
von Carl John u. Co., Cöln a/Rh.

ist unübertroffen gegen rauhe und spröde Haut und namentlich Damen zur Erhaltung eines schönen Teints zu empfehlen. à Packet (3 Stück) 50 Pfg.

                                                    Emil Hempel.


Stroh=Hüte

für Herren und Knaben in neuesten Mustern, das erste dieser Saison in allen möglichen Farben empfiehlt

B. Gartz.        


Herren- u. Knaben-Filzhüte,

weiche und steife in verschiedenen Farben. Herren=Mützen in großer Auswahl.

Neu!    Wasserdichte Mützen.    Neu!

B. Gartz.        


[ => Original lesen: 1888 Nr. 33 Seite 4]

Die zur Fremdenvorstellung 'Götterdämmerung' am Sonntag, den 29. d. Mt. bestellten Theaterbillets sind bis Sonnabend, den 28., Nachmittags beim Herrn Hotelbesitzer Spehr in Schönberg gegen Zahlung des Preises abzuholen. - Bei Vorzeigung dieser Billets werden am Eisenbahnschalter am 29. Billets für Hin= und Rückfahrt zum einfachen Preise ausgegeben. Die Fahrt nach Schwerin kann mit jedem Zuge erfolgen.
Schwerin, den 25. April 1888.

Großherzogliche Hoftheater=Intendantur.


Sonntag, den 29. und Montag, den 30. April, sowie während der Markttage:

musik. Unterhaltung

der Gesellschaft Kamm aus Altona wozu ergebenst einladet

                                                    Joh. Krüger.


Hôtel Stadt Lübeck
in Schönberg.
Dienstag, den 1. Mai 1888:
Concert & Vorstellung
der beliebten Singspielgesellschaft des Herrn G. Lewertoff aus Hamburg
bestehend aus 4 Damen und 2 Herren unter Mitwirkung des beliebten Komikers Herr Kahse.
Anfang: Nachmittags 2 Uhr.


Tesch's Restauration.
An den Markttagen                                                    
Krebs-Suppe

Kalte und warme Speisen à la Carte wozu freundlichst einladet

F. Tesch.        


Am Sonntag, den 13. und Montag, den 14. Mai d. J. findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach guten Gewinnen statt, wozu ich meine Freunde und Gönner ergebenst einlade.
Am letzten Tage

grosse Tanzmusik.

Duvennest, den 26. April 1888.

H. Wittfoth.        


Zu dem am Montag, den 21. und Dienstag, den 22. Mai bei mir stattfindenden

Scheiben=Schießen

nach guten Gewinnen, lade ich meine Gönner und Freunde ergebenst ein.

                          Gastwirthin Schröder, Gr. Mist.
Dienstag, Abends: Ball.


An den Markttagen                                                    
frisch geräucherte Aale
empfiehlt                                                    H. Mette.


Den geehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend die Anzeige, daß ich zum bevorstehenden Markte mit meinen selbstverfertigten

Schuhmacherarbeiten

wieder eintreffen werde. Stand vor der Thür des Herrn Gastwirth Wieschendorf.
Preetz, den 22. April 1888.

                                                    Achtungsvoll
                                                    Johannes Rohwedder.


Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige daß ich den Schönberger Markt mit einer sehr großen Auswahl

Schuhwaaren
für Herren, Damen und Kinder

besuchen werde.

Mein Stand ist vor der Apotheke.
                                                    Hochachtungsvoll
                                                    J. Schleuß, Lübeck.


Mache hiedurch die Anzeige, daß ich von jetzt an kräftige

Blumenkohl-, Sommer- und Winterkohlpflanzen nebst verschiedenen Blumenpflanzen
sowie später:
Sellerie, Porre, Wirsing-, Rosen-, braunen und rothen Kohl, Oberkohlrabi, Steckrüben, rothe Beet- und Runkelrüben

empfehle                                                    H. Brüchmann.


Ich beabsichtige, von jetzt an Mädchen Unterricht in Handarbeit zu geben. Die geehrten Eltern, welche mir ihre Kinder anvertrauen wollen, mögen sich bei mir melden.

                                                    Frau C. Maass,
                                                    Marienstraße 46.


Kräftige Kohlpflanzen.
Spitzkohl=, Blumenkohl=, Wirsing=, Rithkohl= und Rosenkohl=Pflanzen

empfiehlt, so lange der Vorrath reicht, die Kunst= und Handels=Gärtnerei von

Paul Präve.        


Verzinnte Milchsatten
empfiehlt billigst                                                    
                                                    J. Siebenmark, Menzendorf.


Zu verkaufen ein                                                    
6jähriges Pferd
bei der Botenfrau Kröplin zu Selmsdorf.


Ich suche einen Jungen zum Schafhüten.                                                    
Lübseerhagen.                                                     Sim. Egert.


Allen geehrten Gratulanten, denen wir nicht persönlich unsere Anerkennung für die uns geschenkte Aufmerksamkeit abstatten konnten, sagen wir hiermit den wärmsten Dank.

G. Vollkmann u. Frau.       

Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 29. April.

        Frühkirche (8 Uhr): Pastor Langbein.
        Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.

Einführung des Organisten Carlau.

        Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Der Gesammtauflage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospect des
                          Schuhwaarenlagers Wolf Blumenthal
in Lübeck bei, worauf wir unsere verehrlichen Leser besonders aufmerksam machen.


Hierzu eine Beilage


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1888 Nr. 33 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 33 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 27. April 1888.


Die schwere Zeit, der trübe Blick in die Zukunft, das sich vor unseren Augen vollzieht, lenken die Schritte ungewöhnlich vieler Berliner zu den sonntäglichen Gottesdiensten. Die meisten Kirchen sind Sonntags überfüllt, und Alt und Jung lauscht mit Erhebung dem Trost, den ausgezeichnete Prediger aus dem göttlichen Worte spenden.
- Ein Berichterstatter erzählt von einem Wiedersehen, das Kaiser Friedrich vor wenigen Tagen mit einem seiner ältesten, treuesten Diener, dem Leibjäger Becker, hatte. Der Kaiser hatte das Verlangen, Becker, der in Folge seiner Schwerhörigkeit schon seit geraumer Zeit keinen Dienst mehr that, einmal wiederzusehen, und ließ ihm nach dem Charlottenburger Schloß rufen. Becker kam und wurde sofort in das Schlafzimmer des Kaisers gelassen. Kaiser Friedrich streckte dem langjährigen bewährten Diener beide Hände entgegen, welche derselbe ergriff und mit tiefer Rührung küßte. Da riß der Kaiser ein Blatt von dem ihm zur Hand stehenden Buch ab und schrieb mit Bleifeder darauf: "Wir sind Beide unglücklich, Du kannst nicht hören, ich kann nicht sprechen. Ich bin aber viel unglücklicher als Du." Laut aufschluchzend verließ der Leibjäger das Schlafzimmer seines kaiserlichen Herrn. Auch Kaiser Friedrich standen Thränen im Auge. - Vom Kaiser schreibt man dem "Goth. Tagebl.": Es ist ihm lieb, jede Handreichung von der Kaiserin gemacht zu sehen; sie reicht ihm Alles so, wie er's liebt, und ein Händedruck, ein Bestreichen der Hand, des Armes, ist des Leidenden Dank. "Wie werde ich das je gutmachen" - "Ihr seid meine Lieblinge" - wenn die Zettel mit solchen und ähnlichen kleinen Sätzen nicht verloren gehen, so werden sie einen erschütternden Beitrag liefern zur Krankheitsgeschichte des Kaisers wie zur Erkennung seines tiefen Gemüths und des hohen Glücks, das er in seinem engen Familienkreise fand. Die jungen Prinzessinnen sorgen in dem Maße für die Mutter, als diese alle ihre Gedanken, all ihr Thun auf des Hauses Haupt und Zierde richtet. Legt sie ihm die Kissen zurecht, so ist ihm, als schliefe er nur darum gut ein, und reicht sie ihm ein Glas, ein Buch, ein Stück Papier, eine Blume, so verschönt sie ihm Alles. "Mädchen für Alles" - ein Zettel mit diesen Scherzworten lief unter, und wie viel Ehre bringt es der Kaiserin ein!
- Wie scharf der Kronprinz den Modeauswüchsen im Offizierkorps entgegentritt, das haben wir jüngst schon gelegentlich des von ihm bekundeten Mißfallens über die weiten Beinkleider mit Bügelfalte und die englischen Schnabelschuhe mit den niedrigen, breiten Absätzen an dieser Stelle hervorgehoben. Vor Kurzem hat Kronprinz Wilhelm auch Gelegenheit genommen, bei einem Regimente seiner Brigade die kurzen sackartigen Paletots, welche einzelne Offiziere trugen, entschieden mit dem Wunsche zu mißbilligen, daß derartige Neuerungen, die gegen die Uniformregel verstoßen, unterbleiben sollen. Desgleichen soll er sich, wie der Hamburger Korrespondent berichtet, den hier und da üblichen Gebrauch einer Schnur zum Ausrichten vor Paraden und Vorstellungen verbeten haben, weil ein solches Verfahren dem Zwecke der Besichtigung widerspreche und zu Täuschungen der Vorgesetzten beitrage. Selbstverständlich finden diese Maßregeln in militärischen Kreisen vollste Billigung.
- Die Leutseligkeit des Kronprinzen Wilhelm hat dieser Tage in Berlin zu einer Scene Veranlassung gegeben, welche Allen, die sie beobachtet haben, große Freude bereitet hat. An der Spitze der Garde=Füsiliere kehrte der Kronprinz von den Uebungen auf dem Tempelhofer Feld nach der Stadt zurück. In der Friedrichstraße, in der Nähe der Besselstraße befand sich unter der Menschenmenge, welche dem Kronprinzen ihren Gruß darbringen wollte, ein Bierfahrer, eine wahre Hünengestalt, die Lederschürze umgeschnallt. Als der Kaisersohn noch etwa zehn Schritte von ihm entfernt war, zog der Bierfahrer die Mütze vom Kopf und jubelte dem Kronprinzen zu. Kaum hatte der Prinz dies bemerkt, da sprengte er auch schon an den Mann heran, reichte ihm mit einem freundlichen: "Guten Tag, Tabbert" die Hand. Nachdem er noch mit den Worten: "Na, wie gehts denn, alter Freund?" sich nach dem Befinden des Bierfahrers erkundigt und ihn aufgefordert hatte, ihn einmal zu besuchen, ritt der Kronprinz unter dem Jubel des Volkes wieder von dannen. Nicht wenig stolz erzählte der von der Menge mit Fragen bestürmte Bierfahrer, er habe bei der Gardes du Korps gedient und sei bei dem Kronprinzen Ordonnanz gewesen.
- Der Präsident der großherzoglich badischen Civilliste, Herr von Regenauer, hat sich nach Berlin begeben, um die Erbschaft der Großherzogin von ihrem verstorbenen kaiserlichen Vater in Empfang zu nehmen.
- Beim ausführenden Ausschuß des Centralcomitees für die Ueberschwemmten in Berlin waren bis Freitag Abend 1 683 280 Mk. eingegangen. Verausgabt sind 823 666 Mk. Der Bestand der eingegangenen Hülfsgelder beläuft sich mit Einschluß noch weiter eingegangener 5000 Mk. auf rund 854 000 Mk. Die Berliner Hauscollecte hat 406 691 Mk. ergeben. Aus einem Berichte geht hervor, daß die Noth derartig ist, daß in den überschwemmten Dörfern die Leute thatsächlich verhungern müßten, wenn ihnen nicht Nahrungsmittel zugeführt würden. Die Backöfen sind zerstört oder weggeschwemmt, so daß es nicht möglich wäre, selbst wenn die Bewohner Mehl hätten, dasselbe zu verbacken.
- Jede unserer Reichsmünzen weist am unteren Rande einen oder zwei gleichlautende Buchstaben auf, welche bekanntlich die Prägestellen angeben, an welcher die Münzen angefertigt sind. Es dürfte auch von weiterem Interesse sein, die Namen der Orte in die Erinnerung zurückzurufen, welche mit diesen Buchstaben bezeichnet werden. Alle Münzen mit dem Buchstaben A sind in der Münze von Berlin geprägt, diejenigen mit einem D in München, mit einem E in Dresden, bezw. in der Muldener Hütte, mit einem F in Stuttgart, mit einem G in Karlsruhe und mit einem J in Hamburg. Weitere Münzstätten giebt es nicht.
- Die Eröffnung der drei bayerischen Königsschlösser ist auf den 15. Mai festgesetzt. Die Besichtigung derselben ist täglich, Freitag ausgenommen, gestattet. Das Schachenhaus wird erst später eröffnet werden.
- Das Denkmal des Dichters Friedrich Rückert in Schweinfurt wird aus einem Standbild mit Brunnen auf dem Marktplatz bestehen, die Figur aus Bronze, der Aufbau mit Brunnen aus rothem Granit vom Fichtelgebirg, die Stufen aus grauem Granit, das Ganze 6,20 m hoch. Die Enthüllung soll am Geburtstag Rückerts, 16. Mai 1889 stattfinden. Die Künstler erhalten 42 500 Mark.
- In Rumänien haben die Bauernunruhen eine solche Ausdehnung gewonnen, daß das Militär mit gefälltem Bajonett vorgehen mußte. Die Regierung und alle Patrioten beklagen diese von russischen Agenten angezettelten Ruhestörungen aufs tiefste, aber es bleibt, um eine Ausdehnung zu verhindern, von welcher das Land Schaden nehmen könnte, nichts anderes übrig, als mit Energie und Strenge die Erhebungen zu unterdrücken. Den unwissenden, vielfach hart bedrängten Bauern ist von ihren Verführern das Blaue vom Himmel vorgeschwatzt worden und so haben sie denn zur Erzielung ihrer Wünsche Gewalt angewendet. Sie werden, gerade wie die belgischen Arbeiter zu büßen haben, was andere angezettelt. Voraussichtlich läßt die rumänische Regierung nach der Strenge auch der Milde ihr Recht.

[ => Original lesen: 1888 Nr. 33 Seite 6]

- Lange Winter -schöne Sommer. Ein meteorologischer Mitarbeiter der "Weser Zeitung" stellt für dieses Jahr einen günstigen Sommer in Aussicht. Wenn die linden Lüfte schon Ende Februar erwachen und am 1. April alles grünt und blüht, muß man es oft immer mit Maifrösten büßen und hat dann oft überhaupt keinen ordentlichen Sommer zu gewärtigen. Winter dagegen von ungewöhnlich langer Dauer, wie der eben verflossene, gingen meist sehr schönen und fruchtbaren Sommern voran.


Marion.
Originalroman von Marie Romany.
(Fortsetzung.)


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