No. 22
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. März
1887
siebenundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1887 Nr. 22 Seite 1]

Bekanntmachung.

                Das diesjährige hiesige Musterungsgeschäft wird in folgender Weise

in Schönberg
im Boye'schen Gasthofe

abgehalten werden:

1. Sonnabend, den 2. April,
Morgens präcise 9 Uhr.

Musterung der Militairpflichtigen aus den Ortschaften:

Bäck, Bardowiek, Bechelesdorf, Blüssen, Boitin=Resdorf, Gr. Bünsdorf, Kl. Bünsdorf, Campow mit Hoheleuchte, Carlow, Cronscamp, Demern (Hof und Dorf nebst Röggeliner Ziegelei), Dodow, Domhof Ratzeburg, Duvennest, Falkenhagen, Grieben, Hammer, Herrnburg, Horst, Kleinfeld, Klocksdorf, Kuhlrade, Lankow, Lauen, Lenschow, Lindow, Lockwisch (Hof und Dorf), Lübseerhagen, Lüdersdorf, Mahlzow, Mannhagen, Mechow (Hof und Dorf mit Wietingsbäck), Menzendorf (Hof und Dorf), Gr. Mist, Kl. Mist, Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Neschow mit Maurin=Mühle, Neuhof, Niendorf, Ollndorf, Palingen, Panten, Papenhusen, Petersberg, Pogez, Rabensdorf (Hof und Dorf), Raddingsdorf, Retelsdorf, Rieps, Rodenberg, Römnitz, Rottensdorf, Gr. Rünz, Kl. Rünz, Rüschenbeck, Rupensdorf.

2. Montag, den 4. April,
Morgens präcise 9 Uhr

Musterung der Militairpflichtigen aus den Ortschaften:

Sabow, Samkow, Schaddingsdorf, Schlagbrügge, Schlag=Resdorf mit Perückenkrug, Schlagsdorf (Hof und Dorf mit Heiligeland), Stadt Schönberg, Bauhof Schönberg, Schwanbeck, Selmsdorf (Hof und Dorf mit Hohemeile), Gr. Siemz, Kl. Siemz, Stove (mit Meierei Röggelin), Schbrg.=Sülsdorf, Schlag=Sülsdorf, Teschow, Thandorf, Törpt, Torisdorf, Wahlsdorf, Wahrsow (Hof und Dorf), Walksfelde, Wendorf, Westerbeck, Zarnewenz Hof und Dorf), Ziethen.

3. Dienstag, den 5. April,
von Morgens 9 Uhr an,

Loosung der Militairpflichtigen des Jahrgangs 1867.
          Das Nichterscheinen zur Loosung hat keine Nachtheile zur Folge, für die dazu nicht Erscheinenden wird durch ein Mitglied der Ersatzkommission geloost.
          Zur Musterung haben sich bei Vermeidung der im § 24. 7, der Ersatzordnung angedroheten Strafen zu gestellen:

alle im Jahre 1867, sowie alle in früheren Jahren geborenen Militairpflichtigen ohne endgültige Entscheidung über ihre Militairpflicht, sofern sie nicht von der Gestellung ausdrücklich entbunden sind:
          Sämmtliche Militairpflichtige haben ihre Geburtsscheine, sowie die Militairpflichtigen der älteren Jahrgänge außer den Geburtsscheinen ihre Loosungs=Scheine mitzubringen.
          Die im hiesigen Fürstenthum gebürtigen und außerhalb ihres Geburtsortes sich aufhaltenden Militairpflichtigen haben sich mit den Militairpflichtigen ihres Geburtsortes zu stellen.
          Wer durch Krankheit am Erscheinen verhindert ist, hat ein beglaubigte ärztlicher Attest einzureichen.
          Reklamationsgesuche auf Zurückstellung vom Militairdienst wegen häuslicher Verhältnisse etc. sind rechtzeitig bei dem unterzeichneten Civilvorsitzenden anzubringen. Behauptete Erwerbsunfähigkeit muß durch ärztliche Untersuchung im Musterungstermin bestätiget werden; es sind daher die aus der angeführten Veranlassung reclamirenden Angehörigem eines Militairpflichtigen zum persönlichen Erscheinen vor der Ersatzcommission verpflichtet.
          Etwaige zur seemännischen Bevölkerung gehörende Militärpflichtige (§. 21 der Ersatz=Ordnung) haben sich im Musterungstermine über ihre gewerbliche Qualification durch Vorlegung von Seefahrtsbüchern u. s. w. zu legitimiren.

[ => Original lesen: 1887 Nr. 22 Seite 2]

          Die Beorderung der Militairpflichtigen zur Musterung ist Sache der Ortsvorsteher. Die mit Führung der Rekrutirungsstammrollen betrauten Personen haben zum Musterungsgeschäft mitzuerscheinen. Die Stammrollen werden von hier aus im Musterungstermin zur Vorlage gebracht werden.
         Die Ortsvorstände werden noch besonders auf ihre Verpflichtung hingewiesen, die nach Aufstellung der Stammrollen zuziehenden fremden, sowie die das hiesige Fürstenthum verlassenden Militairpflichtigen zwecks Berichtigung der Listen sofort hierher namhaft zu machen oder dieselben zur persönlichen Anmeldung oder Abmeldung hierherzuweisen.
         Im Anschluß an das Musterungsgeschäft und zwar am Dienstag, den 12. April wird die Classificirung der für einen Mobilmachungen auf Zurückstellung Anspruch erhebenden Mannschaften der Reserve, Landwehr Seewehr und Ersatzreserve I. Classe stattfinden, die gemäß §. 18 der Control=Ordnung ihre Gesuche rechtzeitig vorher eingebracht haben müssen. Dieselben haben zu dem bezeichneten Termin zu erscheinen.
         Schönberg, den 1. März 1887.

Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Auf den Antrag der Vormünder der Wilhelmine Schröder zu Gr. Mist, Hauswirths Heinrich Oldenburg in Kl. Mist und Hauswirths Heinrich Retelsdorf zu Gr. Mist, soll über die curandische, zu Gr. Mist sub Nr. 1 belegene Büdnerei c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 26. März d. J.,
Vormittags 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzige Besitzerin als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 4. Januar 1887.

Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.         


Ueber das Vermögen des Frohnereipächters Wilhelm Rath zu Schönberg i./M. ist am 14. März Vormittags 11 3/4 Uhr das Konkursverfahren eröffnet.
Verwalter: Rechtsanwalt Dufft in Schönberg i/M.
Offener Arrest mit Anzeigefrist bis 5. April 1887 einschließlich. Schriftlichen Anmeldungen ist Abschrift beizufügen, der Wahl= und Prüfungstermin auf

Donnerstag, den 14. April 1887
Vormittags 11 Uhr,

festgesetzt worden.
Schönberg, den 14. März 1887.

Großherzogliches Amtsgericht.
                                                    Beglaubigt:
                                                    H. Diederich.
                                                    Amtsgerichtsactuar.


Auctions=Anzeige.

Sonnabend, den 19. März d. J. Vormittags 9 1/2 Uhr sollen die zum Frohnereipächter Rath'schen Concurse gehörigen Sachen in der Rath'schen Wohnung und demnächst im Abdeckschuppen öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden; als namentlich:

1 eisenachs. Bauwagen (einspännig), 1 Pferdesielen, 1 Häcksellade mit Messer, 1 Wagenkorb und Wagenstuhl, Peitsche und Pferdedecke, Kisten und Schleifsteine, 1 Pferdekrippe. Wassereimer, Kessel, Küben, Tonnen, Arbeitsgeräth, einige Eimer mit Fett, Knochen, ein Rest Dachpfannen, 1 Decimalwaage mit Gewichten, Holz und Torf, und was sonst vorhanden ist.
Schönberg, den 16. März 1887.

                                                    Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Donnerstag, den 24. März d. J. Vormittags 8 1/2 Uhr sollen in Neschow

1 Kuh und nöthigenfalls 1 Bauwagen
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden. Kaufliebhaber wollen sich im Kruge zu Neschow einfinden.
Schönberg, den 16. März 1887.

                                                    Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Montag, den 21. d. Mts., Mittags 12 Uhr sollen in Herrnburg verschiedene Pfandsachen, als:

1 brauner Wallach, 4 Schafe, 20 Hühner, 2 Bauwagen, complet, 1 Paar schottische Eggen, 1 Paar kleine Eggen, 2 Pflüge, 1 Walze, 1 Staubmühle, 1 Häcksellade, 14 Kuhketten, 1 Stuhlwagen, 1 Leiter, 2 Schiebkarren, 4 Stück Pferdesielen, 1 Decimalwaage mit Gewichten, etwas Heu und Stroh, Kartoffeln, geräucherten Schinken, und Speck, Mannskleidungsstücke, 1 Fußsack, Haus=, Stall= und Gartengeräthe, 2 Pferdedecken, etwas Feuerungsmaterial und anderes mehr
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft
werden.
Sammelplatz der Käufer bei der Gastwirthin Lohse in Herrnburg.
Schönberg, den 13. März 1887.

                                                    Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Holz=Auction Nr. 27.

Am Sonnabend, den 19. März Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

a. Lenschower Tannen:

    2 Rmet. eichen Knüppelholz,
  51 Rmet. tannen Kluft und Knüppel,
  13 Rmet. tannen Rodestämme,

b. Wahrsower Tannen:

127 Rmet. tannen Kluft und Knüppel,

c. Herrenburger Tannen:

  25 Rmet. tannen Rodestämme,
  50 Fuder tannen Durchforstholz III Cl.
Schönberg, den 8. März 1887.

                                                    Der Oberförster:
                                                                 C. Hottelet.


Holz=Auction Nr. 28.

Am Montag, den 21. März Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Spolert auf der Bäck nachstehende Holzsortimente meistbietend gegen Baarzahlung bei freier Concurrenz verkauft werden.

[ => Original lesen: 1887 Nr. 22 Seite 3]

a. Aus dem Garnseerholze, Priestertannen:

75 Rmet. tannen Kluft und Knüppel Nr. 237-271,

b. Aus dem Seebruch:

62 Rmet. tannen Kluft und Knüppel etc. Nr. 1-26.
Schönberg, den 12. März 1887.

                                                    Der Oberförster:
                                                                 C. Hottelet.


Wegen Umzugs beabsichtige ich

am 19. März d. J., Mittags 12 Uhr, meinen neben meiner Barackenwohnung zu Hof Stove belegenen Stall, mit Pfannen gedeckt, öffentlich meistbietend zu verkaufen.

                                                    Arbeiter Jochen Beckmann.


Kampf=
genossen-
     Ehrenkreuz      Verein
1870/71.

Zur Feier des 90jährigen Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers findet am Dienstag, den 22. März cr. Abends 7 1/2 Uhr

ein Commers

im Vereinslokale (kleiner Boye'scher Saal) statt. Sämmtliche Ehrenmitglieder, alle Kameraden und Freunde des Vereins ladet hierdurch freundlichst ein.

                                                    Der Vorstand.


Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers.

Am 22. März dieses Jahres begeht Se. Majestät unser erhabener Kaiser Wilhelm seinen 90. Geburtstag. Von dem Gedanken geleitet, ob es nicht möglich sei, diesen festlichen Tag mit einer allgemeinen Feier zu begehen, beabsichtigt der Kriegerverein für das Fürstentum Ratzeburg am 22. März abends 8 Uhr im großen festlich geschmückten Boyeschen Saale einen

Kommers mit Konzertmusik

zu veranstalten und ladet alle patriotisch gesinnten Bewohner Schönbergs und der Umgegend hierzu freundlichst ein. Der Gesangverein "Teutonia" hat sich gütigst bereit erklärt, durch Gesangvorträge zur Verschönerung des Festes beizutragen.

Der Vorstand
des Kriegervereins für das Fürstenthum Ratzeburg.


Stadt Lübeck.
An Kaisers Geburtstage, den 22. d. Mts.
Tanzmusik
für die Nacht,
wozu ergebenst einladet                                                    
J. H. Freitag.


Zur Feier des 90jährigen Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers am 22. März:

Grosse Tanzmusik.
Wozu ergebenst einladet                                                    
J. Wiencke, Gastwirth.
Sülsdorf, den 17. März 1887.                          


Zu der zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers am 22. d. Mts. stattfindenden

Tanzmusik

ladet ergebenst ein

Carlow.                                                     J. Krellenberg.


Verzinktes Drahtgeflecht
in allen Maschenweiten und Breiten empfiehlt billigst                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Hierdurch bringe ich zur allgemeinen Kenntniß, daß ich meinen Frohnereibetrieb bis auf Weiteres an den Fuhrmann Herrn P. Fanselow hieselbst verpachtet habe, ich bitte ergebenst, alle Anzeigen dem Herrn Fanselow zugehen lassen zu wollen.
Gleichzeitig mache ich darauf ergebenst aufmerksam, daß ich alle Zuwiderhandlungen gegen das mir Allerhöchst ertheilte Frohnerei=Privilegium gerichtlich ahnden werde.
Schönberg, den 16. März 1887.

                                                    F. Witting, Frohnereibesitzer.


Stahl-Stachel-Zaundraht
zur Einfriedigung für Viehweiden, Obstgärte
u. s. w.
Prima verzinkten Dachdraht und
Einfriedigungsdraht,
Drahtstifte und Krampen,
verzinktes Drahtgeflecht,
zur Einfriedigung von Hühnerhöfen, Gärten u. s. w.
Feld- und Garten-Geräthe
als:
Spaten, Harken, Schaufeln, Hacker, Baumsägen, Heckenscheeren, Gärtnermesser u. s. w.
empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Neu eingetroffen eine große Sendung

Emaillirwaaren

in blau weiß marmorirt u. s. w. in großer Auswahl, empfiehlt

                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Grabkreuze
in großer Auswahl empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Messer u. Gabeln
in bekannter Güte empfehlt billigst                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Eiserne Fenster:
Strohdach=Fenster,      
Schieferdach=Fenster, Pfannendach=Fenster, Stall=Fenster,                
Keller=Fenster,              
empfiehlt billigst                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Milchsatten
in allen Größen empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Die von mir auf den 11. April angesetzte

Möbel=Verloosung
findet schon am Sonntag, den 20. März Nachmittags 2 Uhr in der Restauration des Herrn Tesch statt.

                                                    Borschel,
                                                    Tischlermeister.


[ => Original lesen: 1887 Nr. 22 Seite 4]

Das Eintreffen unserer auf der Frankfurter Messe eingekauften

Neuheiten
in Tuchen und Buckskins

erlauben wir uns ergebenst anzuzeigen; eine große Auswahl

Stoffe zu Anzügen und Sommerpaletots,

in billigen und besten Qualitäten empfehlen wir angelegentlichst.

                                                    Gebr. Burchard.


Gelegenheitseinkauf.
Einen großen Posten                          
Buckskins in schwerer Winterwaare
der ganze Anzug Mk. 17,00.
Einen großen Posten                                                    
Buckskins in guter Sommerwaare
der ganze Anzug Mk. 10,50-14,00
empfehlen                                                                              
                                                    Gebr. Burchard.


Der Schleswig=Holstein=Lauenburgische Hagelassecuranzverein

hat in den letzten Jahren sein Gebiet bedeutend erweitert und zahlreiche neue Mitglieder gewonnen.
Trotz der großen Hagelschäden des Jahres 1881 gehören die Durchschnittsbeiträge des Vereins zu den niedrigsten, welche in Deutschland vorkommen und ist seit dem 1. Januar 1883 bereits ein Reservefond von 130 000 Mark gebildet worden.
Die Einrichtung der Gefahrsklassen ermöglicht es, die häufig vom Hagel betroffenen Gegenden zu höheren Beiträgen heranzuziehen und dadurch die Beiträge der weniger gefährdeten Grundstücke herabzumindern.
Die Verwaltungskosten des Vereins sind verschwindend klein. - Abzüge von den Entschädigungen für Taxationskosten etc. werden nicht gemacht.
Wurzel= und Knollengewächse, also auch Zuckerrüben, werden zur Versicherung zugelassen. Stimmberechtigt ist jedes Mitglied, welches mindestens 5000 Mark Versicherungssumme hat. - Eine Herabsetzung des Ertrages darf nur stattfinden, wenn nach Ansicht der Taxatoren der wirkliche Ertrag nicht 2/3 des versicherten Ertrages erreicht; ein Recurs gegen die erste Taxe ist statthaft, und wird die zweite Taxation durch von der Generalversammlung erwählte Taxatoren vorgenommen.
Die günstige Lage des Vereins, sowie dessen vortheilhafte Einrichtungen veranlassen mich, zum zahlreichen Beitritt aufzufordern.
Anmeldungen zum Beitritt nehmen entgegen die Herren:

L. Schmidt-Koselau bei Lensahn.
Th. Wentzel-Fredeburg bei Ratzeburg.
J. Th. de Voss-Fresenburg bei Oldesloe.
E. Witte-Meilsdorf bei Ahrensburg.
H. Abraham- Bundhorst bei Ascheberg.
K. Schmölke-Krögsberg bei Segeberg.
A. Wilmsen-Dorotheenthal bei Kiel.
M. Rettig-Rosenhagen bei Dassow i./M.
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W. Voss-Drage bei Hohenaspe.
Fr. Köbke-Ricklingerdamm bei Rickling.
M. Schümann-Oersdorf bei Kaltenkirchen.
J. Hinrichsen-Borstel bei Brökstedt.
Hnr. Radbruch-Remmels b. Hohenwestedt.
C. Stegelmann-Einfeld bei Neumünster.
C. Brendecke-Mönchhagen bei Zarpen.
P. Küseler-Schwartau.

Schmoel bei Schönberg in Holstein, im März 1887.                                                    
                                                    G. von Tungeln,
                                                    Director des Schlesw.=Holst.=Lauenb. Hagel=Assec.=Vereins.


Hierzu zwei Beilagen.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1887 Nr. 22 Seite 5]

Erste Beilage
zu Nr. 22 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 18. März 1887.


Staat und Kirche.

Wer sich dem Glauben hingegeben haben sollte, daß mit dem jetzt dem preußischen Herrenhaus vorgelegten kirchenpolitischen Gesetzentwurf den Vertretern der katholischen Kirche in den Parlamenten Genüge geschehen sei, der hat sich selbstverständlich geirrt. Damit aber Niemandem mehr zweifelhaft sei, was das Centrum für die Katholiken noch alles fordert, veröffentlicht die "schwarze Perle von Meppen", Herr Dr. Windthorst, in der "Germania" jetzt als Antwort auf "viele an ihn gelangte Anfragen" eine Denkschrift und erörtert in derselben die beiden Fragen, ob und wie weit die neue kirchenpolitische Vorlage in ihren einzelnen Bestimmungen annehmbar ist und ob sie, als Ganzes betrachtet, in der That die abschließende Revision der gesammten Kulturkampfgesetzgebung enthalte, die in der preußischen Note vom 23. April 1886 als Gegenleistung für die dauernde Gewährung der Anzeigepflicht versprochen war. Herr Windthorst verneint die erste Frage zum größten Theil, die zweite vollkommen. Dann heißt es zum Schluß: "Aus den bisherigen Ausführungen ergiebt sich schon ganz unzweifelhaft, daß der vorliegende Entwirf in keiner Weise als eine abschließende Revision der Kulturkampfgesetzgebung betrachtet werden kann. Wie wenig dies der Fall ist, wird noch deutlicher werden, wenn wir in Kürze zusammenstellen, was von dieser Gesetzgebung noch übrig bleibt. Da es sich um bekannte Dinge handelt, wird es genügen, blos die Ueberschriften der betr. Gesetze zu nennen. Um zunächst mit der Reichsgesetzgebung zu beginnen, so bleiben nach wie vor in Kraft: der sogen. Kanzelparagraph, das Jesuitengesetz sammt der daran sich schließenden Erklärung des Bundesrathes über die verwandten Orden, ferner das Ausweisungsgesetz, dessen Aufhebung bekanntlich schon wiederholt vom Reichstag beschlossen worden ist. Was sodann den Bereich des preußischen Staates betrifft, so ist das Lesen der h. Messe und das Spenden der h. Sakramente trotz des Art. 15 der vorjährigen Novelle noch nicht freigegeben, noch ist ferner der im Gewissen unannehmbare Eid, der nach § 2 des Gesetzes vom 20. Mai 1874 von jedem Bisthumverweser gefordert wird, nicht beseitigt, wenn auch dispensirt werden kann, noch bestehen die Gesetze über die Vermögensverwaltung in den katholischen Kirchengemeinden und über die Aufsichtsrechte des Staates bei der Vermögensverwaltung in den katholischen Diözesen, mit ihren von Mißtrauen eingegebenen, lästigen, die Interessen der Kirche vielfach schädigenden Bestimmungen, noch gewährt das Altkatholikengesetz die Möglichkeit, katholischen Gemeinden ihre Gotteshäuser zu entziehen, noch ist keine Anstalt getroffen, die in Folge des Sperrgesetzes aufgehäuften Millionen wieder herauszugeben. Ganz besonders ist endlich zu beklagen, daß die aufgehobenen Paragraphen der preußischen Verfassung noch immer ihrer Wiederherstellung harren. So lange dies nicht geschehen ist, wird von einem dauernden Frieden zwischen Staat und Kirche nicht die Rede sein können."


An seinem 90. Geburtstage wird der Kaiser von nicht weniger als fünfundachtzig Mitgliedern souveräner Häuser umgeben sein, die preußische Königsfamilie natürlich einbegriffen. Es entspricht diese einzig dastehende zahlreiche persönliche Teilnahme fürstlicher Personen an der Feier des 90. Kaisergeburtstages nur dem einzigartigen Charakter dieses Festes selbst, das in der Weltgeschichte bis jetzt ohne Gleichen dasteht. Auch das Gefolge der in= und ausländischen Herrschaften ist ein entsprechend großes, da es etwa dreihundertundfünfzig Personen umfassen dürfte.
Die Taufe des jüngsten Urenkels Kaiser Wilhelms hat am Sonnabend Mittag im Stadtschloß zu Potsdam in feierlicher Weise in Gegenwart des kaiserlichen Paares, sämmtlicher anwesenden Prinzen und Prinzessinnen, mehrerer fremder Fürstlichkeiten, der Generalität und der Minister stattgefunden. Die Taufe vollzog Herr Oberhofprediger Dr. Kögel unter Zugrundelegung der Textworte: "Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein." Der Prinz erhielt die Namen: August Wilhelm Heinrich Günther Victor.
Bei der Unterhaltung über die Einkommensteuer im Reichstag wurden die Herren etwas warm. Eugen Richter meinte, nachdem Kardorff gesprochen: Die freikonservative Partei hat vielleicht manche Vortheile, aber daß Kardorff ihr angehört, ist keiner. Köller antwortete den Freisinnigen: Nachdem Sie bei den Wahlen ein so erbärmliches Fiasko gemacht (Fürchterlicher Lärm. Links ruft man: zur Ordnung, zur Ordnung!) Köller fährt fort: Fiasko gemacht, sprechen Sie für Ihre kleine Zahl von kaum dreißig heute ein bischen zu viel. (Brausendes Gelächter, wüthende Zwischenrufe, Glocke des Präsidenten). Der Redner fährt fort: M. Herren, wenn Sie doch unter sich abmachen wollen, daß immer nur Einer dazwischen schreien soll! (Stürmische Heiterkeit). Der Präsident ruft Köller für den Ausdruck "erbärmlich" zur Ordnung. Der Merkwürdigkeit halber sei erwähnt, daß für den Antrag Bamberger (Triennat) unter 23 Mitgliedern, die überhaupt dafür waren, neun Doktoren gestimmt haben.
Herr v. Franckenstein, neben Windthorst der hervorragendste von den Führern des Centrums, hat am Donnerstag eine längere Unterredung mit dem Reichskanzler gehabt, um die er nachgesucht hatte. Was besprochen worden ist, weiß man nicht, eher oder später wird man's doch erfahren.
Das erste diesjährige parlamentarische Diner bei dem Fürsten Bismarck war gar nicht parlamentarisch, sondern hübsch und heiter und von Politik war gar keine Rede. Einer machte sogar den Vorschlag, man sollte diese Diners in den Reichstag verlegen. Fürst Bismarck, der viel und Interessantes erlebt hat, erzählte viel und Interessantes. seinen Vorgänger Manteuffel, seinen russischen Nebenbuhler Gortschakoff, den Russen Mentschikoff, Heinrich v. Gagern u. A. ließ er in guter Laune in charakteristischen Zügen wie Schattenbilder an der Wand vorüberziehen; er versteht's, die Leute mit ein paar Strichen zu malen, als ob sie vor einem stünden und ein Lebender hat ja mehr Recht als hundert Todte.
Ueber einen Attentats=Versuch wird aus Petersburg berichtet: Stadthauptmann Gresser und die Polizei wußten bereits in voriger Woche, daß die Nihilisten einen Anschlag vorhatten; verschiedene ehemalige Studenten wurden scharf beobachtet. Der Kaiser wurde auch sofort benachrichtigt und demgemäß gab er auch nicht den Bitten der Kaiserin nach, die Fasten über in der Residenz zu bleiben, entschied sich vielmehr dahin, am 13. März nach Gatschina überzusiedeln. Es war beschlossen, nach der Panichida=Festungskirche, hierauf die Newski Morskaja entlang zum Warschauer Bahnhof, dann per Extrazug nach Gatschina zu fahren. Eine Menge Geheimpolizei war in den Straßen vertheilt. Die Herrschaften befanden sich in der Festungskirche. Ein Geheimpolizist folgte unausgesetzt einein verdächtigen ehemaligen Studenten der Jurisprudenz, klein von Wuchs, jung, von schmächtiger Statur. Derselbe hatte anscheinend ein ziemlich großes Buch unterm Arm und sprach an der Ecke der Morskoi=Newski mit einem anderen Verdächtigen, der eine Umhängetasche trug, auch einem früheren Studenten. Beide wurden verhaftet. Man fand nun, daß das Buch resp. die Umhängetasche Atrappen, in Wirklichkeit aber geladene Sprengbomben waren. Es wurde sofort telephonisch nach der Festungskirche berichtet und zugleich vom General das vorläufige Ergebniß

[ => Original lesen: 1887 Nr. 22 Seite 6]

der Untersuchung dem Kaiser mitgetheilt. Der Kaiser sagte der Kaiserin Nichts und fuhr von der Kirche mit dem Großfürsten=Thronfolger im ersten, die Kaiserin im zweiten Wagen ab. Nunmehr wurde jedoch ein anderer, als der zuerst bestimmte Weg eingeschlagen und den Newa=Qual entlang auf Umwegen nach dem Bahnhof, dann sofort nach Gatschina gefahren. Erst beim Weggang des Zuges wurde der Kaiserin das Vorgefallene mitgetheilt, die darüber bitterlichst weinte. Ohne jene Arretirung wäre das Attentat sicher ausgeführt worden. Die Bomben waren angeblich brillant konstruirt. Die Attentäter, nach den Einen drei, nach Andern fünf, sollen alle bereits verhaftet sein, verweigern aber jedwede Auskunft. Sie lebten unter falschen Pässen auf der Petersburger Seite. Abends fand eine Berathung sämmtlicher höheren Polizeichargen unter Vorsitz des Großfürsten Wladimir statt. Verschiedene Polizisten haben bereits Orden und Belohnungen erhalten.


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und franco nachgeliefert. Außerdem empfangen die Abonnenten des "Berliner Tageblatt" vier werthvolle Separat=Beiblätter: das illustrirte Witzblatt "Ulk", das belletristische Sonntagsblatt "Deutsche Lesehalle", das feuilletonistische Beiblatt "Der Zeitgeist" und die "Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau und Hauswirthschaft zu dem enorm billigen Abonnementspreise von nur 5 Mark 25 Pf. für das Vierteljahr. Man beliebe das Abonnement bei dem nächstgelegenen Postamt schleunigst anzumelden, damit die Zusendung des Blattes vom 1. April ab pünktlich erfolge.


Anzeigen.

Zu vermiethen:
Zu Michaelis eine Parterre=Wohnung.                                                    
                                                    H. Oldenburg,
                                                    Tischlermeister.


Die
Mecklenburg. Landesnachrichten,

die einzige conservative größere Zeitung Mecklenburgs, täglich außer Sonntags erscheinend, stehen auf dem Boden der deutsch=conservativen Partei. In Treue zu Kaiser und Reich, zu Fürst und Vaterland und unter besonderer Berücksichtigung der mecklenburgischen Interessen, vertreten die "Mecklenburgischen Landesnachrichten" die durch die Kaiserbotschaft vom 17. Nov. 1881 eingeleitete Socialreform zur Verbesserung des Looses der arbeitenden Classen. Der Landwirthschaft und den Handelsnachrichten wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Aus den Gebieten der Wissenschaft, Kunst und Literatur berichtet die Zeitung das Wissenswertheste. Im Feuilleton werden spannende Erzählungen geboten.
Inserate finden durch die "Mecklenburgischen Landesnachrichten", welche namentlich in den wohlhabenden und darum besonders kaufkräftigen Kreisen Mecklenburgs gelesen werden, die weiteste Verbreitung.

Vom 1. April 1887 ab ist das Quartals=Abonnement auf
nur 3 Mark 75 Pf. incl. Postaufschlag
und für die Schweriner Stadtabonnenten auf nur 3 Mk. herabgesetzt; die "Mecklenb. Landesnachrichten" sind demnach fortan die billigste der größeren Zeitungen Mecklenburgs von gleich reichhaltigem Umfange und Inhalte.
"Verlag und Redaction der Mecklenb. Landesnachrichten."
Schwerin i. M.


Dreitheilige Ringelwalzen
und
Glattwalzen

in verschiedenen Höhen und Breiten; sowie Drillmaschinen, Säemaschinen, Wieseneggen 1, 2, 3 und

4schaarige Pflüge,

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Guten trockenen Torf,
hat noch abzugeben                                                    
                                                    C. Rahn.


In meinem Pensionat finden zu Ostern d. J. noch einige

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                                                    Frau Bertha Martens,
                                                    geb. Bruger.
Schwerin i/Mecklb. Schelf=Straße Nr. 10.


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Ein flottgehendes Schuhmachergeschäft mit sämmtlichen fast neuen Einrichtungen und Doppel=Elastic=Nähmaschine in guter Geschäftsgegend der Stadt, ist Krankheitshalber sofort oder später billig zu verkaufen.
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                                                    Lübeck, Fünfhausen 25.


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                                                    J. Wegner.


Epilepsie (Fallsucht.) Krampf, Nervenleidende etc. etc. heilt selbst in den veraltesten Fällen, gewöhnlich in 3 Tagen, brieflich. 25jährige Erfahrung.

                                                    D. Mahler, Hannover.


[ => Original lesen: 1887 Nr. 22 Seite 7]

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                                                    Georg Schultze, Glasermeister.


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                                                    Georg Schultze, Glasermeister.


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                                                    H. Bohnhoff, Wwe.


Zu verkaufen: Eine große junge Ziege, die in 14 Tagen zum ersten Mal milchend wird.

                                                    J. Lau,
                                                    Schönberg, Marienstr. 58.


Meine Wohnung, im Hause des Herrn Stellmachermeisters H. Badstein, wünsche ich von Johannis 1887 bis Ostern 1888 abzustehen.

                                                    Bernhard Gimpel.


Am Mittwoch, den 23. d. M. fahre ich mit meinem Omnibus nach dem

Ratzeburger Viehmarkte.

Abfahrt vom Gastwirth Boye 5 1/2 Uhr. Abfahrt von der Neuen Welt 7 Uhr.

                                                    L. Schütt.


Zahnschmerzen aller Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. In Fl. à 50 Pfg. im Alleindepot für Schönberg bei

                                                    Emil Jannicke, Bandagist.


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Preußische Hagel-Versicherungs-Gesellschaft.
(Auf Gegenseitigkeit.)
Geschäftsresultate pro 1886:
Versicherungssumme Mk. 40,726,248. Prämie 365,980 55 Pf.
Kein Nachschuß pro 1886.

Erhebung der Prämie nach der größeren oder geringeren Hagelgefährlichkeit der einzelnen Feldmarken, Gänzlicher Ausschluß oder besonders hohe Taxirung der hagelgefährlichen Distrikte. Baiern, Würtemberg und Baden ganz ausgeschlossen. Beweis für die Richtigkeit dieses Princips: Kein Nachschuß pro 1886, Entschädigungs=Grenze 1/15. Fünfjährige Versicherungen 5 % Rabatt. Gegen Verzicht auf den Schaden unter 1/3, 20 % Rabatt.
Coulante und sachgemäße Regulirung durch hiesige bewährte Sachverständige, sowie prompte Auszahlung der Schäden. Vorbesichtigung jedes Frühschadens.
Zu jeder näheren Auskunft sind die Unterzeichneten stets bereit.

Die General=Agentur:
Gustav Scharlau in Rostock.
Herr H. Zesch in Lübz.
Herr Lehrer Fr. Techel in Goldberg.
Herr Müllermeister Fr. Schmidt in Melzer=Mühle bei Röbel.
Herr C. F. Meltz in Parchim.


"Electra"
Neueste patentirte Erfindung von eminenter Tragweite.
Electra, absolut geräuschlose Schiffchen-Nähmaschine.

Das unleidliche Geräusch aller bisherigen Nähmaschinen paßt wenig in die stillen Räume der Familienwohnung, regt die Nerven auf, stört den Kranken und belästigt die Miteinwohner des Hauses, ja die Nachbarn. Dieses Uebel ist jetzt beseitigt, das Langgesuchte ist gefunden. Die Wertheim "Electra" hat einen absolut geräuschlosen Gang.
Urtheile der Fachpresse: Das "Medicinisch=Chirurgische Wochenblatt" vom Januar 1887 schreibt:
"Zu den modernen Industrie=Krankheiten, wie die häufig vorkommende Nervenkrankheit der Telegraphisten, gehört auch die allen Aerzten wohlbekannte Nervosität der Nähmaschinen=Arbeiterinnen. Beide Specialitäten werden durch das auf die Gehörnerven und mittelbar durch diese auf das ganze Nervensystem schädlich einwirkende Geräusch des Telegraphen=Apparates bezw. der Nähmaschine hervorgerufen.
Wir haben jüngst bei Besprechung dieser Krankheiten der Hoffnung Ausdruck gegeben, die Nähmaschine werde eines Tages so vervollkommnet werden, daß der ernste Uebelstand ihres geräuschvollen Ganges im Wegfall komme.
Wir können jetzt zu unserer Freude berichten, daß unser Wunsch rascher, als wir annehmen durften, in Erfüllung gegangen ist. Wir hatten dieser Tage Gelegenheit eine Nähmaschine, genannt Electra, aus der

Deutschen Nähmaschinenfabrik
vorm. Jos. Wertheim in Frankfurt a. M.

zu sehen, die ganz geräuschlos arbeitet. Somit ist wiederum eine durch den modernen Industrialismus hervorgerufene, besonders unsere Frauen schädigende Krankheitsursache glücklich beseitigt."
Den Allein=Verkauf für Schönberg und Umgegend haben wir Herrn Rud. Schrep übertragen.

"Electra"


[ => Original lesen: 1887 Nr. 22 Seite 8]

Gebrüder Barg.
Lübeck, Kohlmarkt 5
(ein Haus oberhalb Wilken's Gasthof).
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Tuche und Buckskins aller Art,
Kleiderstoffe
in der größten Auswahl und den neuesten Sachen.
Neuheiten in Besätzen,
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                                                    Handschuhmacher.


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Schönberg.                                                     J. Kaven, Handelsm.


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Schönberg.                                                     F. C. Wolgast.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 20. März

Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


[ => Original lesen: 1887 Nr. 22 Seite 9]

Zweite Beilage
zu Nr. 22 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 18. März 1887.


- Schönberg. Unserm Berichte über die zum 22. d. Mts., dem Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers, in hiesiger Stadt stattfindenden Festlichkeiten haben wir ergänzend nachzutragen, daß außer den in voriger Nummer der "Anzeigen" genannten, hier noch eine dritte Vereinigung geplant ist, und zwar die des hiesigen Kampfgenossen=Vereins von 1870/71, der zu einem Festcommers im kleinen Boye'schen Saale einladet. Die Mitglieder dieses Vereins verbindet mit dem erhabenen Geburtstagskinde, zu dessen Verherrlichung alle diese Festlichkeiten unternommen werden, die glorreiche Feldzugszeit von 1870/71, während welcher sie unter den Augen des Kaisers miterkämpft haben, was damals schon den Grund legte zu Deutschlands heutiger Größe und Macht. Deswegen hat der Kampfgenossen=Verein einen besonders berechtigten Anspruch auf unsere Sympathien, seine ganze Mitgliederzahl besteht nur aus solchen ehemaligen Soldaten, welche den letzten Feldzug gegen Frankreich mitmachten. Auch diesem Verein wünschen wir zum 22. eine recht rege Betheiligung seines Commerses.
- Schönberg. Nach der Uebersicht über die Mitglieder und über die Krankheit und Sterbefälle für das Jahr 1886 betrug bei der Krankenkasse der Maurer, Zimmerleute und Maschinenbauer, eingeschriebene Hülfskasse No. 3 hierselbst, die Zahl der Mitglieder beim Beginn des Jahres 202, dazu kamen im Laufe des Jahres 10 und gingen ab (inkl. eines Sterbefalles) 14, so daß am Schlusse des Jahres 198 Mitglieder vorhanden waren. Erkrankungsfälle kamen 67, darunter 4 infolge von Betriebsunfällen vor. Die Zahl der Krankheitstage belief sich auf 1171. Der Kassenbestand betrug beim Jahresbeginn 817,25 Mk., hinzu kamen im Laufe des Jahres 1630,55 Mk. Die Ausgabe belief sich, inkl. eines dem Reservefonds zugeführten Postens von 800 Mk., auf 2399,30 Mk., so daß am Jahresschluß ein Bestand von 48,50 Mk. verblieb. - Bei der gemeinsamen Gemeindekranken=Versicherung für das Fürstenthum Ratzeburg betrug die Mitgliederzahl am Jahresanfang 271, hinzu kamen 369 und gingen ab, (inkl. eines Sterbefalls) 352, mithin waren am Jahresschluß 288 Mitglieder, darunter 24 freiwillig beigetretene vorhanden. Es kamen 59 Erkrankungsfälle, darunter 7 infolge von Betriebsunfällen vor. Die Zahl der Krankheitstage betrug 947. Der Kassenbestand betrug beim Beginn des Jahres 447,80 Mk., dazu kam Einnahme 1852,16 Mk., und gingen ab 1458,48 Mk., so daß am Jahresschluß ein Bestand von 841,48 Mk. vorhanden war. M. St. L.
- Ueber die ungewöhnliche Kälte, verbunden mit Schneefall und anderen schlimmen winterlichen Dingen, die neuerdings bei uns eingetreten ist, klagen wir mit Recht, denn wir hatten den Frühling, nicht aber eine erneute Auflage des Winters erwartet. Ein Trost ist uns jedoch geblieben: es ergeht anderen nicht besser. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern hat der abziehende Winter einen nochmaligen Vorstoß versucht. So wird aus Dänemark, aus Schottland und der Schweiz von großen Schneestürmen gemeldet, die sogar den Post= und Eisenbahnverkehr in verschiedenen Theilen des Landes ins Stocken gebracht haben. Aus allen Theilen Italiens, Oesterreichs und Süddeutschlands werden riesige Schneemassen gemeldet.
- Das beste Kaiserlied, das zur Feier des 90. Geburtstags Kaiser Wilhelms auf dem Kommers der Berliner Studentenschaft gesungen werden soll, hat der Student der Theologie Johannes Przygode in Berlin gedichtet und damit den Preis gewonnen. Im Ganzen waren 92 Lieder eingelaufen. Der Dichter des Preisliedes ist der Sohn des bekannten Predigers an St. Jacobi in Berlin. Gesungen wird das Lied nach der Melodie: "Wo Muth und Kraft in deutschen Seelen flammen". Die Betheiligung an der Konkurrenz war namentlich seitens der süddeutschen Universitäten eine sehr lebhafte. Das Lied beginnt mit den Worten: "Auf, deutsche Volk, laß hell die Glocken klingen, von Thurm zu Thurm im weiten Vaterland," etc.
- Prinz Albert, der Gemahl der Königin Victoria, ist immer ein guter Deutscher geblieben und brachte in England die besten deutschen Eigenschaften zur Geltung. Ein gutes Wort von ihm sollte ihm nicht vergessen werden. Als Deutschland unter dem Bundestag nur "ein geographischer Begriff" und ein Spott und Spielball des Auslandes war, schrieb er: Fände sich nur ein Mittel, Deutschland das Ansehen, das ihm gebührt, im Ausland zu schaffen und zu verhüten, daß es nicht immer mit Füßen getreten werde, dann tausche ich als Deutscher mit keinem Land der Welt. Mit Ausnahme der europäischen Stellung haben wir alles besser als die anderen. Als Bismarck Deutschland in den Sattel hob, lebte er nicht mehr.
-Jammerschade ist's um die vielen herrlichen Nußbäume in Elsaß=Lothringen. Sie werden ohne Barmherzigkeit in Massen gefällt, das Holz wird nach Rußland gebracht. Dort werden Gewehrschäfte daraus gemacht. Die Bergstraße giebt ihre Nuß= und Kastanienbäume dazu nicht her.
- Aus St. Petersburg wird gemeldet, daß russische Patrioten dem General Boulanger einen prachtvollen Ehrensäbel gesandt haben, dessen Klinge die Inschrift trägt: "Ose! Dieu protège les hardis" (Wage! Gott beschützt die Kühnen!) Auf der andern Seite steht: "Qui vive? La France et Boulanger!" (Wer da? Frankreich und Boulanger!) Der Sabelgriff trägt ein Schildchen mit der Inschrift: "Au plus digne! (Dem Würdigsten!) Février 1887. La Russie." Zu dem Säbel gehört ein stark massiv silbernes Säbelgehänge.
- Kaulbars spielt sich als Karrikatur Bismarcks auf. Wie Bismark einmal vom Gefühl der Wurstigkeit sprach, so sagte Kaulbars: "Die Welt ist mir eine große Wurst" und fügte hinzu: "Was mich nicht angeht, ist mir schnuppe, ich bin ein großer Egoist."

Drei Worte des Landmanns.

        1) Drei Worte nenn' ich Euch inhaltschwer,
Sie spielen die große Rolle
Beim Landmann, und säß' er auch noch so sehr Bis über die Ohren in Wolle.
Dem Landmann ist aller Wert geraubt,
Wenn er nicht an die drei Worte glaubt!
        2) S'ist "guter Muth" wohl das erste Wort,
Eine Hauptsach' in jedem Falle,
Nur Muth hilft über die Klippen fort;
Wenn der uns fehlet, ist's alle.
Den Muth verloren ist alles dahin,
Drum guter Muth ist der erste Gewinn.
        3) "Gut Wetter" das ist das zweite Wort,
Trotz Knochenmehl und Probieren,
Trotz Peru=Guano der beste Hort,
Gut Wetter geht über Studieren.
Ja, plage Dich, armer Menschensohn,
Wenn der Himmel nicht will, dann wird Dir kein Lohn.
        4) Ein' "gute Hausfrau" ist's dritte Wort,
Das ist die Krone von allem,
Wer die nicht hat im sichern Port,
Dem sind die Würfel gefallen.
Dann plage Dich, armer Erdensohn;
Der Segen ist fort, und zwei Drittheile schon.
        5) Drum guten Muth's in die Zukunft geblickt,
Gut Wettere das komm' uns von oben,
Mit der Hausfrau hat's jedem von uns geglückt,
Ich höre sie alle ja loben.
Und wer sie nicht hat, der nehme sie bald,
damit ihn nicht später die Reue krallt.
        6) Das sind die drei Worte so inhaltsschwer,
Erfahrung giebt davon Kunde;
Dem Landmann wird oftmals der Beutel leer,
Steht er nicht mit ihnen im Bunde.
Drum laßt uns ohn' Zagen der Zukunft vertrau'n
Und gläubig und fromm nach oben uns schau'n.


[ => Original lesen: 1887 Nr. 22 Seite 10]

Pyramus und Thisbe.
Aus den Erinnerungen eines alten Arztes v. V. Renz.
(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung.)


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