No. 80
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. Oktober
1886
sechsundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1886 Nr. 80 Seite 1]

                  Der Oekonom Max Heincke hieselbst beabsichtigt in dem an der Siemzerstraße sub No. 191 belegenen Hause des Fuhrmanns Busch allhier die Schlachterei zu betreiben und hat um die obrigkeitliche Erlaubniß hierzu nachgesucht.
          Solches wird nach Maßgabe der Bestimmungen im §. 17 der Gewerbeordnung hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen gegen die projektirte Anlage binnen 14 Tagen bei der unterzeichneten Behörde anzubringen.
      Schönberg, den 6. Oktober 1886.

Großherzoglich Meckl. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.

H. Spieckermann.       


Der Köln. Zt. zufolge wäre es beschlossene Sache, daß dem nächsten Reichstag gleich bei Beginn der Tagung der Reichshaushalt vorgelegt wird; anfänglich habe es in der Absicht gelegen, auch die auf das Heer bezüglichen Entwürfe wegen ihres nahen Zusammenhanges mit dem Etat gleichzeitig einzubringen, doch dürfte dies sich kaum ermöglichen lassen und würde diese Vorlage jedenfalls zu einem späteren Zeitpunkt erscheinen.
Die Gerüchte über eine bevorstehende Verlobung der zweiten Tochter des deutschen Kronprinzen mit dem Sohn des Königs Humbert scheinen nicht ganz grundlos zu sein. Der Aufenthalt des Kronprinzen mit Familie in Italien erleichtert die Annäherung und die Prinzessin lernt fleißig italienisch im Interesse der Verständigung.
General v. Werder, der von St. Petersburg scheidende preußische Militärbevollmächtigte, war am Montag noch zum Abschieds=Diener zum Kaiser und der Kaiserin von Rußland nach Peterhof geladen. Der Kaiser hat dem General eine mit seinem Bildniß und demjenigen Alexanders II. geschmückte Tabatière in Brillanten verliehen. General v. Werder wird Gouverneur von Berlin.
Die Kaisermanöver im Elsaß müssen auf die Franzosen einen sehr großen Eindruck gemacht haben. Fast alle Zeitungen waren des Lobes voll über das vorzügliche Aussehen und die Leistungen der deutschen Truppen. Der Berichterstatter der "République francaise" aber sagte noch jüngst gerade heraus, daß die Kaiserparade ein unvergleichliches Schauspiel gewesen sei, welches das Herz eines Soldaten habe rühren und begeistern müssen; diese 35 000 Mann, welche in einem solchen Aufzug vor einer Versammlung von Königen vorübergezogen, hätten den anwesenden Generationen der Elsässer, besonders der Jugend, einen hohen Begriff von der deutschen Machtstärke beigebracht. Vor allem hat die deutsche Kavallerie die Bewunderung der Franzosen erregt. Die Pferde seien wahrhaft ausgezeichnet und in vorzüglichem Zustand gewesen: die Reiter hätten sich auf ihnen wie zu Hause gefühlt und es hätte ein vollständiges Einverständniß zwischen Reiter und Pferd geherrscht. Jedenfalls müsse man aus den mit großer Kühnheit durchgefürten Kavalleriemanövern die Ueberzeugung schöpfen, daß die Deutschen von ihrer Reiterei im nächsten Krieg einen wuchtigen Gebrauch machen würden. Ganz gut, daß so ein wenig kaltes Wasser auf die erhitzten Köpfe der französischen Revanchehelden gegossen worden ist.
Man meldet aus Berlin, daß in der Nacht zum Dienstag die ostasiatische Post, zum erstenmale durch Reichs=Dampfschiffe befördert, daselbst eingegangen ist. Unter den Briefschaften befanden sich auch Briefe, welche bei deutschen Poststellen in China aufgeliefert waren.
Von Herrn Herbette, dem neuernannten französischen Botschafter für Berlin, sagt man, er habe als wichtigsten Auftrag, den er mit nach Berlin bringt, den Vorschlag zu einer europäischen Konferenz in der Tasche. Dieselbe soll von England Rechenschaft darüber verlangen, was es in Egypten zu Stand gebracht habe. Ist's wahr, dann sieht man deutlich, daß Frankreich den Engländern Egypten nicht gönnen will.
Herr Boulanger, der französische Kriegsminister, scheint nicht nur ein unbesonnener Redner, sondern auch ein Kunstenthusiast besonderer Art zu sein. Er will für jedes Regiment ein Gemälde von einem berühmten Künstler malen lassen, welches eine Heldenthat des Regiments verewigen soll. Wehe also dem Regiment, das keine Heldenthat aufzuweisen hat!
Im Finanzministerium in Paris ist der in Anam von den Franzosen weggenommene königliche Schatz angekommen. Derselbe besteht aus 192 Kisten mit Silberbarren und 14 Kisten mit Goldmünzen. Da die Abtheilung für Beförderung von Werthsachen auf dem Schiff zu klein war, wurden 206 Kisten auf den Grund einer Schiffsabtheilung gelegt und mit 500 Tonnen Last überdeckt. Alle Zugänge zu dieser Abtheilung waren gesperrt, Siegel wurden obendrein angelegt. Je sechs Soldaten mit blankem Säbel und mit geladenem Revolver bewachten den Schatz auf der ganzen Ueberfahrt bis Marseille. Der Werth des Schatzes wird auf 9 Millionen Frcs. geschätzt.
Rußland intriguirt so fort. Jetzt sind die Serben und Montenegriner an der Reihe, von denen viele eingeladen worden sind, in die russische Armee als Offiziere einzutreten. Auch in der Politik fängt man Mäuse mit Speck.

[ => Original lesen: 1886 Nr. 80 Seite 2]

Der Herzog von Sevilla, der aus Spanien glücklich aus seinem Gefängniß entkommen ist, hat in Frankreich, wohin er sich gewendet, pas de chance d. h. kein Glück. Die französische Regierung hat beschlossen, ihn einzuwickeln, er sitzt im nördlichen Departement Loire bereits fest.
Herr von Giers, der russische Minister des Auswärtigen, soll an die russischen Botschaft im Ausland ein Rundschreiben gerichtet haben, in welchem er mittheilt, daß die gegenseitigen Beziehungen der Dreikaisermächte augenblicklich intimer seien als je zuvor. Das wäre erfreulich, und die Nachricht wird in Frankreich ihre Wirkung wohl nicht verfehlen.
General Kaulbars scheint sich richtig unmöglich gemacht zu haben. Das ist freilich schon manchem durch eine Rede passirt. Vor der Hand bereist er das Land Bulgarien und redet weiter. Er hat aber auch anderwärts kein Glück. In Dechania, wo er am Montag Abend die Schleusen seiner Beredsamkeit geöffnet hatte, ward ihm noch besser mitgespielt als in Sofia. Man meint, er sei vom Zaren bereits abberufen, seine Rederei soll ihm den Rückzug decken. Eine andere Nachricht besagt, er sei vom Zaren ins Innere Bulgariens geschickt, um die Stimmung kennen zu lernen. Die Diplomatie in Sofia ist über ihn außer sich, das offiziöse wiener "Fremdenblatt" meint, er sei bei der bulgarischen Regierung, nicht bei den lärmenden Massen beglaubigt. Recht interessante Verhältnisse das!
Im Nordwest=Territorium von Kanada fließt wieder Blut: Nachrichten aus Ottawa zufolge sind die Blood=Indianer der Crow=Creek=Agentur auf dem Kriegspfad, um die Ermordung von sechs ihrer Stammesangehörigen durch die Gros=Ventre=Indianer zu rächen. Sie haben schon 10 Weiße, unter ihnen zwei katholische Missionäre und einen Agenten, getödtet und sind darauf nach der Gros=Ventre=Ansiedelung marschirt. Auf dem Weg begegneten sie 60 Gros=Ventres und es entspann sich ein Kampf. Es heißt, daß die Bloods 9 Todte und 30 Verwundete und die Gros=Ventres 9 Todte verloren haben.


- Alle Bräute in Dresden und alle, die es werden wollen, wallfahrten in das königliche Schloß, wo die Ausstattung (zu deutsch Trousseau!) der Prinzessin Marie ausgestellt ist. Die Ausstattung füllt viele Säle und ist von den vielen Hüten und dem Brautkleid und anderen Roben angefangen bis hinunter zu den Schuhen und Strümpfen so reich, daß sich die Prinzessin zehn Jahre lang nichts Neues anzuschaffen braucht, worüber der künftige Herr Gemahl eine große Freude hat. Die Damen zerbrechen sich die Köpfchen, wozu die Prinzessin die vielen Dutzende von gestickten Schürzen benutzen wird. Die Hochzeitsgäste aus Oesterreich sind schon angekommen.
- Der Arzt des verwundeten Oberförster Müller theilt Gernsbach berichtigend mit, daß der Verletzte, der 55 Jahre alt ist, den Umständen entsprechend, sich außerordentlich gut befindet, so daß von einer Amputation noch keinen Augenblick die Rede war, daß vielmehr begründete Hoffnung auf eine befriedigende Abheilung besteht.
- Die bayerischen Königsschlösser Herrenchiemsee, Linderhof und Schwanstein bleiben auch in diesem und den kommenden Monaten für das Publikum geöffnet.
- Das diesjährige Münchener Oktoberfest ist zweifellos das meistbesuchte. Es dürften dem Rennen am Sonntag an 300 000 Menschen angewohnt haben. Es war auch der Fremdenzufluß ein kolossaler. Der Sonnabend=Abendzug aus der Oberpfalz war mit drei Lokomotiven bespannt und brachte allein schon 2231 Oberpfälzer nach München. Der größte Eisenbahnzug aber von allen, welche anlangten, war sicherlich der letzte Zug, welcher am Sonnabend mit 62 Wagen von Weiden eintraf und 4500 Passagiere beförderte. Tausende von Menschen verbrachten die Nacht im Freien, auf der Wiese, in Omnibussen u. s. w.
- Der Gesangverein der Frankfurter Lehrer hat bis jetzt 12 693 Mark für wohlthätige Zwecke ersungen. "Böse Menschen haben keine Lieder," singt Uhland.
- Auf der Strecke Wörzl=Salzburg ist am Dienstag eine 20 m lange Eisenbahnbrücke eingestürzt, als ein Güterzug über dieselbe fuhr. 15 Wagen fielen in die Tiefe, 3 Eisenbahnbeamte sind leicht verletzt.
- In Berlin hat die Militär=Behörde eine Stiefelausstellung der deutschen Armee veranstaltet. Auch sie wird es trotz des besten Willens nicht so weit bringen, daß keinen in der Armee mehr der Schuh drückt.
- "Wasser ist das allerbest" sagt ein uralter Spruch. Man wird immer wieder daran erinnert, wenn man die Hunderttausende von Badegästen allein in Deutschland und Oesterreich überfliegt, die jährlich in kaltem und warmem Wasser, durch Baden oder Trinken oder beides, Stärkung und Heilung suchen. In diesen beiden Ländern beträgt heuer die Zahl derselben weit über 300,000 und es sind nur die besuchtesten Badeorte gerechnet, die unzähligen kleineren und kleinen Bade= und Luftkurorte mit kalten und warmen Bädern sind ungerechnet. Denkt man dabei an die jährlich riesig anschwellende Summe der Vergnügungs= und Erholungs=Reisenden, so findet jährlich eine wahre Völkerwanderung von Millionen statt.
- Was sich liebt, das neckt sich. Dieser Tage ereignete sich in Sachsenhausen bei Frankfurt a. M. ein komischer Vorfall. Ein Schornsteinfeger errichtete in unmittelbarer Nähe seines Nachbars mit dem er in Unfrieden lebte, einen Galgen, über welchem die Worte standen: "Hier wird er gehenkt." Wie erstaunte er und die ganze Nachbarschaft aber, als sie Tags darauf einen prachtvollen Schornsteinfeger in vollständiger Ausrüstung am Galgen hängen sahen und darüber ein Plakat mit den Worten: "Hier ist er gehängt!"
- In der Kathedrale zu Ajaccio (Korsika) brach am Dienstag während des Gottesdienstes Feuer aus. Unter den anwesenden 2000 Personen brach eine furchtbare Panik aus. Es gab viele Verwundete, zwei Personen wurden getödtet.
- Am letzten Sonntag stieg im Circus Schumann in Helsingfors ein Luftballon mit einem Gymnastiker empor. Der Ballon wurde auf's Meer hinausgetrieben und ist dort aufgefischt, der Waghals, der an einem daran befestigten Trapez "gearbeitet", ist verschwunden.
- Ein heftiger Wirbelsturm hat in Texas und Nord=Mexiko gewüthet. In Brownsville (Texas) sind ca. 200 Häuser zerstört und viele andere beschädigt, in Matamoras (Mexiko) wurden gegen 300 Häuser zerstört und viele beschädigt. In Matamoras sind gegen 400, in Brownsville 150 Familien obdachlos.
- Der Haushalt eines Schiffes. Der neue französische Amerika=Dampfer "Gascogne" nimmt für jede Amerikafahrt, hin und zurück, folgenden Nahrungsmittel=Vorrath mit: 6000 Flaschen gewöhnlichen Tischwein, 3000 Flaschen feinen Wein, 5000 Flaschen Bier, 5000 Flaschen Cognac, 40 Fässer Wein für die Mannschaft, 15 000 Eier, 500 Hühner, 50 Gänse, 20 000 Kilo Eis, 300 Leib Käse, 500 Kilo Kaffee, 500 Kilo Obst, 50 000 Kilo Fleisch, 100 Fässer Mehl, 400 Kilo Fische, 4000 Kilo diverse Gemüse und noch ganze Wagenladungen von Delikatessen und Konserven.
- In Paris, der französischen Hauptstadt, findet demnächst eine große Ausstellung von Katzen statt, welche ungemein reich beschickt wird. Im Publikum giebt sich für dieselbe eine rege Theilnahme kund, was sehr begreiflich ist, da Paris jene Stadt ist, welche die meisten Katzen beherbergt. In der Nähe der Märkte, wo sie sich von den Speiseabfällen nähren und die Ratten vertilgen, findet man ganze Kolonien. In den Centralhallen vermehrten sie sich in letzterer Zeit derart, daß man einen Theil vertilgen lassen mußte, da sie in Schaaren, gleich wilden Thieren, umherzogen und geradezu gefährlich wurden. Der bekannte Tenorist Duprez gilt als der Pariser Katzenvater, er nährt täglich Hunderte auf seine Kosten. Die Polizeipräfektur hat gleichfalls eine große Katzenkolonie, die täglich mit Fleisch und Milch gefüttert wird und zu deren Aufsicht eine 70jährige Frau bestellt ist.
- Als der katholische Priester Dr. Kavanagh am Mittwoch Morgen in Kildare in Irland die Messe celebrirte, fiel einer der über dem Altar befindlichen, aus Holz geschnitzten Cherubim dem Geistlichen auf den Kopf. Der Geistliche stürzte mit

[ => Original lesen: 1886 Nr. 80 Seite 3]

solcher Gewalt auf den Marmorboden, daß er binnen Kurzem den Geist aufgab. Dr. Kavanagh war ein thätiges Mitglied der irischen Nationalliga.
- Der deutsche Turnverein feiert in diesem Jahr den 100. Geburtstag. Im Juli 1786 übernahm Guts=Muths in Schnepfenthal die turnerischen Uebungen und veröffentlichte 1788 das erste deutsche Turnbuch "Gymnastik für die Jugend". Er war der Vorläufer Jahns, der das Turnen zu einer nationalen Uebung umgestaltete.
- Sellerie und Rheumatismus. Von verschiedenen ärztlichen Seiten werden neuerdings die Knollen der Sellerie als vorzüglich wirkendes Mittel gegen Rheumatismus angewandt und empfohlen. Man schneidet die Knollen entweder in Stücke, kocht sie im Wasser durch und giebt die Brühe dem Patienten häufig zu trinken, oder der letztere genießt die Brühe mit einem Zusatze von etwas Milch und Muskatnuß gekochten Knollen warm mit geröstetem Brod.
- In der Damenmode scheint eine große Revolution bevorzustehen. Seit einigen Jahren war eine lange Taille der Stolz einer jeden Dame, jetzt beginnt offenbar eine Reaktion, man sieht augenblicklich Corsagen, welche so verkürzt sind, daß die Taille bis unter die Arme reicht.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über

1. das zu Schönberg an der Sabowerstraße sub Nr. 27 belegene Wohnhaus c. p. und
2. das auf der Schönberger Stadtfeldmark im Köppenmoor belegene Moor
der Kaufmanns=Wittwe Creutzfeldt von hier, Johanna geb. Greif, welche zwei Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden werden, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Donnerstag, den 30. December d. J.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 7. October 1886.

Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


An jedem letzten Donnerstag des Monats wird vormittags in Ratzeburg auf dem Marktplatze ein Schweinemarkt abgehalten werden, welcher Mittags 12 Uhr beendigt ist, und wobei ein Standgeld nicht erhoben wird.
Der erste Schweinemarkt wird mit Rücksicht auf den in die letzte Woche des Octobers fallenden hiesigen Viehmarkt erst Donnerstag, den 25. November d. J. abgehalten.
Ratzeburg, den 2. October 1886.

Der Magistrat.
Hornborstel.


Am Sonnabend, 10. October c.,
Nachmittags 4 Uhr,

soll unser vor der Sabower=Straße belegene

Turnschuppen

öffentlich meistbietend an Ort und Stelle auf Abbruch verkauft werden und wollen Kaufliebhaber sich hierzu einfinden.
Schönberg, den 11. October 1886.

Der Vorstand des Männer=Turn=Vereins.


Zur Feier des Geburtstages Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs

findet am Sonntag, den 17. d. M., Nachmittags 4 Uhr, in meinem Saale ein

Diner

statt, wozu ich mir erlaube hierdurch ergebenst einzuladen. Anmeldungen erbitte ich bis Freitag, den 15. d. Mts.

L. Spehr.       


Sonntag, den 17. d. Mts. zur Feier des Geburtstages Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs:

Tanzmusik für die Nacht.

Wozu ergebenst einladet

J. Boye.       


Scheibenschießen Scheibenschießen.

Am 20. und 21. October findet bei mir ein Scheibenschießen statt, wozu ich ergebenst einlade.
Büchsen werden von mir geliefert.

Duvennest.                                                     H. Wittfoth.
Am 21. ds. Tanz.                                                                              


Scilitin=Latwerge
gegen Ratten und Mäuse, unschädlich für Hausthiere, sowie                                                    
Phosphor=Pillen
gegen Feldmäuse empfiehlt                                                                              
                                                    die Apotheke zu Schönberg.


Lari-Fari!

Neueste Mode in Filzhüten, braun, blau und olivefarbig, für Damen und Herren, empfiehlt

B. Gartz.                 


1500 Dachpfannen,

das Hundert 3 Mk., habe ich in Herrnburg zu verkaufen.

J. Greiff.               


Kräftige Stutzhaare
kauft das Pfund zu 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).                                                    
                                                    J. Licht, Bürstenmacher.
Schönberg, den 8. October 1886.                                                    


Zahnschmerzen aller Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei      Emil Jannicke, Bandagist.


Ein starker, 1 1/2 jähriger                                                    
weißer Schafbock,

kluftwollig, steht zu verkaufen. Wo? Zu erfragen in der Expedition dieses Blattes.


Am 1. Marktage ist auf dem Wege vom Marktplatze bis zum Gastwirth Boye'schen Hause

ein silbernes Medaillon

verloren. Der Wiederbringer erhält eine Belohnung in der Expedition dieses Blattes.


Das Viehtreiben über meinen Acker im Kamp an der Rottensdorfer Chaussee verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

W. Maass, Schneidermeister.       


[ => Original lesen: 1886 Nr. 80 Seite 4]

Herbst- und Winter-Saison 1886.

Wir halten unser neu assortirtes Lager von geschmackvollen

Kleiderstoffen, Regen-, Herbst- und Winter -Mänteln

den geehrten Bewohnern Schönbergs zu den bekannten billigen Preisen bestens empfohlen.

                                                    Rehtwisch & Borchert.
Lübeck, den 23. September 1886.                                                    


Vom 10. Mai d. J. bis heute sind nachstehende Verluste bei unserem Verein angemeldet:

  1. Vom Hauswirth Holst in Ziethen 1 Pferd 400 M.
  2. Vom Hauswirth Lenschow in Rupensdorf 1 Pferd 100 M.
  3. Vom Ackerbürger Boye hieselbst 1 Kuh 135 M.
  4. Vom Pächter pumplün in Earlow 1 Kuh 135 M.
  5. Vom Schuhmacher Kleinfeldt hieselbst 1 Kuh 135 M.
  6. Vom Hauswirth Kols in Grieben 1 Pferd 400 M.
  7. Vom Müller Krickhuhn in Selmsdorf 1 Kuh 135 M.
  8. Vom Hauswirth Hs. Meier in Mahlzow 1 Kuh 135 M.
  9. Vom Büdner Schütt in Lüdersdorf 1 Pferd 150 M.
10. Vom Hauswirth Boye in Retelsdorf 1 Pferd 450 M.
11. Vom Gastwirth Fahrenkrug in Lüdersdorf 1 Pferd 150 M.

und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 60 Pfennigen pro 100 Mark Versicherungssumme am

Sonnabend, den 16. Oktober, Morgens 10 Uhr,

im Boye'schen Gasthause einzuzahlen.
An demselben Tage liegt auch dort die Abschlußrechnung unseres Vereins pro 1885 zur gefälligen Einsicht unserer Mitglieder und sonstiger Interessenten aus.
Schönberg, den 7. Oktober 1886.

Direction des Viehversicherungs=Vereins im Fürstenthum Ratzeburg.
As. Ahrendt.                           Wilh. Heincke.


Vielfach prämiirt.
Pulverfabrik Rottweil-Hamburg in Hamburg

offerirt als Spezialität den Herren Interessenten ihre unter Verwendung der vorzüglichsten Materialien; sowie auf Grund eingehender Versuche selbst hergestellten

geladenen Jagdpatronen "Waidmannsheil."

Vorzüge im Gebrauch sind: Kernschuß, vorzügliche Deckung, Schonung und Reinhaltung der Waffe, absolute Zuverlässigkeit, civiler Preis.
Die Patronen sind bei unseren sämmtlichen Verkaufsstellen assortirt in System, Caliber, sowie Schrot=Nummer und überall zu Original=Fabrikpreisen erhältlich.                  Depositäre:

Grevsmühl & Riesland in Lübeck.
C. A. Fischer in Lübeck.
C. Schwedt in Schönberg.
Gebr. Frahm Nachfl. in Wismar.
L. F. Hagen in Rostock.
L. Böteführ in Schwerin.
Heinrich Pöhls in Boiztenburg.
L. Pleßmann in Ludwigslust.
W. Dankert in Plau.
H. Greve in Neubrandenburg.
A. Dettmann Nachfl. in Güstrow.
    A. Schmidt in Malchin.
J. H. Seemann in Stavenhagen.
Aug. Schmidt in Bützow.
A. Wilken in Waren.
A. Thiemann in Röbel.
Herm. Bringe in Tessin.
A. Pelzer in Grevesmühlen.
F. C. Langen in Malchow.
B. Spenling in Gnoyen.
Fr. Schütt in Penzlin.


Stadt Lübeck.
Erstes grosses
Abonnementsconcert
ausgeführt von der gesammten Kapelle des Schweriner Jägerbataillions unter Leitung des Großherzoglichen Musikdirektors Herrn Reckling.
am Donnerstag, den 28. d. M. Nach dem Concert großer Ball.                          
Wozu ergebenst einladet                                                    
                                                    J. H. Freitag.

NB. Am Sonntag d. 17. d. Mts. zur Feier des Geburtstages Sr. K. H. unseres Großherzogs

Große Tanzmusik.


Am Sonntag Abend vom Bahnhof bis zum Markt ein Packet verloren gegangen. Der ehrliche Finder wird gebeten dasselbe gegen Belohnung abzugeben in der Expedition dieses Blattes.


Gefunden auf einer Bank in der Siemzerstraße 50=Pfennigstücke. Von Wem? sagt die Expedition dieses Blattes.


Tesch's Restauration

Wohne von jetzt an bei Töpfermeister Herrn Weinrebe, Siemzerstraße, bitte um geneigten Zuspruch

F. Tesch.       


Allen Denjenigen, welche meine liebe Frau und unsere gute Mutter und Großmutter zu ihrer Ruhestätte geleitet haben, sowie auch Denjengen, die ihren Sarg so reich mit Kränzen schmückten, sagen ihren herzlichsten Dank

die Familie Hauschild.       


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 80 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 80 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 12. October 1886.


Die Hexe von Rainal.
Von B. Schwarz.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.

[ => Original lesen: 1886 Nr. 80 Seite 6]

Die Hexe von Rainal.
Von B. Schwarz.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]


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