No. 69
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. September
1886
sechsundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1886 Nr. 69 Seite 1]

Bekanntmachung.

        Die ordentliche Sitzungsperiode des Schwurgerichts beim Großherzoglichen Landgerichte zu Güstrow für das dritte Quartal dieses Jahres wird am

Donnerstag, den 23. September d. J.

eröffnet.

        Rostock, den 31. August 1886.

Der Präsident des Großherzoglichen Ober=Landes=Gerichts.
Dr. Budde.


              Das Impfgeschäft im Impfbezirk Schönberg II. (westlich) findet in diesem Jahre in nachbezeichneter Weise statt und zwar:

1. im Impfdistrikt Herrnburg:

bestehend aus den Ortschaften:

Herrnburg, Duvennest, Lenschow, Lüdersdorf, Palingen, Wahrsow (Hof und Dorf),
Impfung der im Jahre 1885 geborenen Kinder und Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Herrnburg, Duvennest, Palingen, und Wahrsow am

Mittwoch, den 8. September d. Js.,
Nachmittags 3 1/2 resp. 5 Uhr,

in dem Gastwirth Lohse'schen Lokale zu Herrnburg und ebendaselbst Revision sämmtlicher Impflinge am

Dienstag, den 14. September d. Js.,
Nachmittags 3 1/2 resp. 4 1/2 Uhr.

2. im Impfdistrikt Selmsdorf:

bestehend aus den Ortschaften:

Selmsdorf (Hof und Dorf), Bardowiek, Hohemeile und Lauen
Impfung der im Jahr 1885 geborenen Kinder und Wiederimpfung der Kinder aus der Schule zu Selmsdorf am

Donnerstag, den 9. September d. Js.,
Nachmittags 4 Uhr,

im Lokale des Gastwirths Michaelsen in Selmsdorf und ebendaselbst Revision sämmtlicher Impflinge am

Freitag, den 17. September d. Js.,
Nachmittags 3 1/2 Uhr.

3. im Impfdistrict Zarnewenz:

bestehend aus den Ortschaften:

Zarnewenz (Hof und Dorf), Schwanbeck mit Siechenhaus, Schönberg=Sülsdorf und Teschow,
Impfung der im Jahre 1885 geborenen Kinder und Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Siechenhaus Schönberg=Sülsdorf, Teschow am

Donnerstag, den 9. September d. Js.,
Nachmittags 2 Uhr,

im Kruge zu Zarnewenz und in demselben Lokale Revision sämmlicher Impflinge am

Freitag, den 17. September d. Js.,
Nachmittags 2 Uhr.

4. im Impfdistrikt Petersberg:

bestehend aus den Ortschaften:

Petersberg, Bechelsdorf, Lockwisch (Hof und Dorf), Niendorf, Rupensdorf, Wahlsdorf und Westerbaeck,
Impfung der im Jahre 1885 geborenen Kinder und Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Petersberg, Lockwisch, Niendorf, Rupensdorf und Wahlsdorf am

[ => Original lesen: 1886 Nr. 69 Seite 2]

Freitag, den 17. September d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,

im Kruge zu Petersberg und edendaselbst Revision sämmtlicher Impflinge am

Donnerstag, den 23. September d. Js.,
Nachmittag 2 Uhr.

5. im Impfdistrikt Rieps:

bestehend aus den Ortschaften:

Rieps, Boitin=Resdorf, Heiligeland, Gr. und Kl. Mist, Schlag=Resdorf, Schlag=Sülsdorf, Thandorf und Wendorf,
Impfung der im Jahre 1885 geborenen Kinder und Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Rieps, Gr. und Kl. Mist, Schlag=Resdorf, Schlag=Sülsdorf und Thandorf am

Donnerstag, den 16. September d. Js.,
Nachmittags 2 Uhr,

im Kruge zu Rieps und in demselben Lokale Revision sämmtlicher Impflinge am

Mittwoch, den 22. September d. Js.,
Nachmittags 4 Uhr.

6. im Impfdistrikt Schönberg:

bestehend aus den Ortschaften:

Bauhof=Schönberg, Kleinfeld und Malzow,
Impfung der im Jahre 1885 geborenen Kinder und Wiederimpfung der Kinder aus den Schule zu Kleinfeld am

Donnerstag den 16. September d. Js.
Vormittags 10 Uhr,

im Hause des Herrn Dr. med. M. Marung in Schönberg und ebendaselbst Revision sämmtlicher Impflinge am

Donnerstag, den 23. September d. Js.,
Vormittags 10 Uhr.

Den Ortsvorständen wird hierdurch aufgegeben, für die rechtzeitige Bekanntmachung der obengedachten Termine und für die Zuführung der Impflinge durch Ansage der Eltern, Pflegeeltern oder Vormünder Sorge zu tragen.
Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene ohne gesetzlichen Grund und trotz erfolgter amtlicher Aufforderung der Impfung oder der ihr folgenden Gestellung entzogen geblieben sind, werden mit Geldstrafe bis zu fünfzig Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft.

      Schönberg, den 29. Juli 1886.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Anzeigen.

Der bei der Hohemeile belegene ehemalige Forstacker, welcher zu Michaelis d. Js. aus der Pacht fällt, soll von da ab auf die folgenden zwölf Jahre in Parzellen von 100 []Rth. öffentlich meistbietend wieder verpachtet werden. Es steht zu diesem Zwecke Termin auf

Sonnabend, 11. September d. J.,
Vormittags 10 Uhr,

vor Großherzoglichem Domänen=Amte an, wozu Pachtliebhaber hiedurch geladen werden.
Schönberg, den 28. August 1886.

Großherzogl. Mecklb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Antragsmäßig soll über die zu Wahlsdorf sub. No. 5 belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Jochen Heinrich Voß daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 2. October d. J.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Meldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 16. Juli 1886.

Großherzoglich Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Zur Ausloosung der Geschworenen, welche für die am Montag, den 23. September 1886 bei dem hiesigen Landgerichte beginnenden ordentlichen Sitzungen des Schwurgerichts in die Spruchliste aufzunehmen sind, habe ich auf

Montag, den 6. September 1886,
Mittags 12 Uhr

eine öffentliche Sitzung des Großherzoglichen Landgerichts in dem Sitzungs=Zimmer der Civilkammer I anberaumt.
Güstrow, den 1. September 1886.

Der Präsident
des Großherzoglich Mecklenburg=Schwerinschen Landgerichts.
(gez.:) von Amsberg.


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Montag, den 6. September d. J. Vormittags 8 1/2 Uhr sollen in Neschow

1 Stuhlwagen, 1 Bauwagen, 1 Chatulle, 1 Kleiderschrank und 1 amerik. Wanduhr
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden. Sammelplatz der Käufer im Kruge zu Neschow.
Schönberg, den 1. September 1886.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Die Lieferung des Bedarfs an bestem Petroleum für die Straßenlaternen in hiesiger Stadt und auf dem Amte während der bevorstehenden Wintermonate

[ => Original lesen: 1886 Nr. 69 Seite 3]

soll event. dem Mindestfordernden übergeben werden. Reflectanten werden hierdurch aufgefordert, ihre Preisofferten

bis zum 4. September cr.

schriftlich bei uns einzureichen.
Schönberg, den 30. August 1886.

Der Magistrat.


Torf=Anweisung.

am Freitag, den 3. September auf dem Rünzer= und Born=Moore für diejenigen Schönberger Einwohner, welche 1885 Torf zur ermäßigten Taxe erhalten haben.

Zusammenkunft 1/2 9 Uhr Rünzer Moor.
                                                                              von Wenckstern.


Torf=Auktion
im Vitenser=Forste
auf dem Nesower=Moore

am Dienstag, den 7. September 1886, unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

170 Mille Formtorf.

Versammlung Morgens 9 Uhr bei der Hütte auf dem Nesower=Moor.
Nach beendeter Torfauktion sollen daselbst die Streukavel verpachtet werden.
Rehna, den 31. August 1886.

Großherzogliche Forstinspection.


Für Rechnung der G. Creutzfeldschen=Erben sind noch

20 Mille Torf,

pro Mille 5,50 M. frei vor's Haus zu verkaufen.

Die Vormünder:
G. Dierking.             C. Roepstorff.


Torf=Auction.

Am Donnerstag, den 9. September, Morgens 9 Uhr beabsichtige ich auf meinem am Roduchelsdorf=Lübseer Wege gelegenen Moore

circa 280 Mille Preßtorf

öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung zu verkaufen.
Roduchelsdorf, den 30. August 1886

P. Grevsmühl.       


Am Sonntag den 5. September 1886 Nachmittags 2 Uhr sollen in der Hinterstraße Nr. 70 nachfolgende Geräthe verkauft werden:

ein vollständiges Bett mit Bettstelle, ein Kleiderschrank, ein Küchenschrank mit Aufsatz, eine Kommode, ein Koffer, 2 Tische, mehrere Stühle, etwas Holz, Haus= und Küchen=Geräthe und was sich sonst noch vorfindet.


Wegzugshalber schnell und billig zu verkaufen:
1 gut erh. Pianino, Nähmaschine, Küchen= u. Waschtische, Fässer, Lampen, Dreifüße u. a. m.
Siemzerstraße 161.


Zu dem am Montag, den 6. und Dienstag, den 7. September bei mir stattfindenden

Scheibenschießen

nach werthvollen Gewinnen ladet ergebenst ein

J. P. Kohs.       

Menzendorf im September 1886.
Der Ball findet am Montag, den 6. Septbr. statt.


Ostern 1887
eine Wohnung
zu vermiethen                                                    
                                                    W. Maas.


Hängelampe

Mein
Lampen-Lager

habe ich jetzt wieder mit vielen Neuheiten versehen und empfehle es bei vorkommenden Bedarf ganz ergebenst bei möglichst billigsten Preisen und garantire für gute Brenner.
Auch eine reiche Auswahl in

Stall=, Hand= und Taschenlaternen.
Hochachtungsvoll
Klempner W. Wieschendorf.

---------------------

Der größte bis jetzt existirende Brenner (50''' Rundbrenner) brennt seit einigen Abenden bei mir zur Ansicht.
Schönberg.

                                                    W. Wieschendorf. Klempner.


Die von meinem Lehrling Heinrich Beckmann aus Cronscamp angefertigten und in Berlin auf der 1. Deutschen Ausstellung von Lehrlingsarbeiten mit dem 1. Preis gekrönten Schuhmacherarbeiten stehen nebst Diplom für Freunde des Gewerbes von heute an in meinem Geschäftslokal zur gefälligen Ansicht aus.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    J. W. Hundt,
                                                    Schuhmachermeister.


Baugewerkschule
Eckernförde.
Wintersemester: 1. Nov. - Vorcursus. Anf. Octob.
Reifeprüfung v. Königl. Prüfungscomm.
Kostenfr. Auskunft: Die Direction. O. Spetzler.


Diedrich Teschau
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Hamburg.           J. Stiller & Co.


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Grauhof-Goslar.
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Verkaufsstellen durch Placate kenntlich.
!Weitere Niederlagen werden überall errichtet!

[ => Original lesen: 1886 Nr. 69 Seite 4]

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Grevsmühl & Riesland in Lübeck.
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Gebr. Frahm Nachfl. in Wismar.
L. F. Hagen in Rostock.
L. Böteführ in Schwerin.
Heinrich Pöhls in Boiztenburg.
L. Pleßmann in Ludwigslust.
W. Dankert in Plau.
H. Greve in Neubrandenburg.
A. Dettmann Nachfl. in Güstrow.
    A. Schmidt in Malchin.
J. H. Seemann in Stavenhagen.
Aug. Schmidt in Bützow.
A. Wilken in Waren.
A. Thiemann in Röbel.
Herm. Bringe in Tessin.
A. Pelzer in Grevesmühlen.
F. C. Langen in Malchow.
B. Spenling in Gnoyen.
Fr. Schütt in Penzlin.


Gothaer Lebensversicherungsbank.

Versich.=Bestand am 1. Aug. 1886: 67 420 Personen mit 502 200 000 M.
Bankfonds am 1. Aug. 1886: ca. 131 800 000 M.
Versicherungssumme ausbezahlt ca. 170 200 000 M.
Vertreter der Bank in Schönberg

                                                    Wilh. Schrep.


Spar- u. Anleihe-Casse u. Pfennig-Sparkasse in Lübeck.

Auf Grund der von der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Thätigkeit am 13. April d. Js. beschlossene, durch Decret des Senates vom 5. Mai d. Js. bestätigte Zusatzbestimmung zum §. 4 des Planes der Spar= und Anleihecasse wird der Zinsfuß für die der Casse gebrachten Einlagen vom 1. Januar 1887 an auf drei Prozent festgesetzt.
Lübeck, den 1. September 1886.

Die Vorsteherschaft der Spar= und Anleihe=Casse.


Dünger-Streumaschinen,
Schlör's wie auch Hampel's Patent,

stehen bei mir auf Lager, Preise ab Mölln:

Schlör'scher Düngerstreuer,

2,83 Meter breit: 350 Mark;

Hampel'scher Düngerstreuer,

2,50 Meter breit: 205 Mark. - 3 Meter breit: 225 Mark - und 3,75 Meter breit: 260 Mark.
Auf der internationalen Düngerstreumaschinen=Concurrenz in Hundisburg (vom 11.-14. Mai 1886) erhielten die beiden obigen Maschinen den ersten Preis von 1000 Mark, und zwar jede 500 Mark.
Hauptniederlage beider Düngerstreumaschinen bei

                                                    Ludw. Warncke.
                                                    Mölln i. Lbg.


Wilh. Busch.
Bild= und Steinhauerei
empfiehlt
Grabdenkmäler
in Granit, Marmor und Sandstein, in sauberster Ausführung bei billigster Preisnotirung.
Correcte Inschrift.
Dauerhafte Vergoldung.


Verloren am Sonntag, den 29. August auf dem Wege vom Schulhause bis zur Flachsfabrik

ein mittelgroßer Schlüssel,

der Finder wird gebeten, denselben abzugeben in der Expedition d. Bl.


Harke- & Säemaschine.

Eine sehr schöne, wenig gebrauchte Harke mit hohen Stahlzinken und Sitz, ist (durch Tausch) billig zu verkaufen. Desgl. eine gebrauchte Säemaschine (mit Bürsten) - für den festen Preis von 35 Mark bei

                                                    Ludw. Warncke.
                                                    in Mölln i. Lbg.


Pferd Vom 1. September d. J. ab steht ein Transport
Hannöverscher Saugfüllen
bei mir zum Verkauf, die ich den Herren Landleuten bestens empfehle.
Johs. Kniep.


Danksagung.

Dem Krieger=Verein u. den Herren Eisenbahnbeamten, sowie allen Einwohnern von Schönberg, welche während der Krankheit sowohl, als bei dem Begräbniß unseres geliebten Gatten, Vaters, Bruders und Schwagers, des Herrn

Heinrich Horstmann,

so edelmülhig Antheil genommen, unsern herzlichsten Dank.

Die trauernden Hinterbliebenen.       


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 5. September.

        Frühkirche: Pastor Langbein.
        Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
        Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 69 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 69 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 3. September 1886.


Im Auftrage der Reichsregierung führte am Sonnabend die Reichsbank die dreieinhalbprozentige Reichsanleihe zum Kurse von 103,75 ein.
Auch der König von Portugal ist nach altem Brauch am preußischen Königshof zu einem Pürschgang in den reich mit Wild besetzten Wildpark beim neuen Palais in Potsdam geladen. Der König hat 2 starke Zwölfender, einen ungeraden Zwölfender und einen Zehnender erlegt.
Aergerlich schreibt der Franzose Camille Pelletan in Paris: "Es steht fest, daß der ganze Osten Europas ausschließlich den drei Kaiserreichen gehört, Oesterreich, Rußland und Deutschland, welch' letzteres den beiden anderen ihren Theil anweist und in Wahrheit die Oberhand hat. Der Rest der Welt existirt nicht mehr. Frankreich? Warum davon sprechen? Es ist in Tonking, in Madagaskar, aber nicht mehr in Europa. Was die Türkei betrifft, so kann von ihr nicht mehr die Rede sein. Niemand fragt nach ihr. England spielt eine viel schmählichere Rolle. Es hat wahrscheinlich den Fürsten von Bulgarien ins Verderben gestürzt, es hat ihn vorgedrängt, dann aufgegeben und macht sich darüber keine Sorgen. Im Grunde ist dies das Ende des englischen Einflusses in der türkischen Frage. Es gab eine Zeit, da es in Konstantinopel die Hauptrolle spielte. Jetzt hat es sie ausgespielt. Mehr als je ist Fürst Bismarck unumschränkter Gebieter. Wer seinem Nachbar eine Provinz abnehmen oder einen Fürsten entthronen will, muß bei ihm anfragen, und wenn er die Erlaubniß ertheilt, so hat man nichts mehr zu befürchten. Die Völker sind in der Hand dieses derben und gewaltthätigen Genies. Freiheit, Nationalität, Unabhängigkeit, Ehre, alles ist ihm anheimgegeben, er verfügt über alles mit seiner ironischen Geringschätzung aller Rechte. Man fragt, ob der Friede gefährdet ist. Man errathe doch lieber, wenn man dies kann, was der eiserne Reichskanzler will, und ein Europa giebt es schon lange nicht mehr."


- Schönberg. Als eine Abnormität der Vegetation und ein Zeichen großer Fruchtbarkeit wird uns eine Apfelblüthe gebracht, die ein junger Apfelbaum auf dem hiesigen Amtsgebiete, der bereits in diesem Frühjahr schon einmal geblüht und auch Aepfel angesetzt hatte, nun nochmals getrieben hat. Der Baum war erst im vorigen Herbst gepflanzt worden.
- Aus Mecklenburg schreibt man uns: Wie schwer Landleute jetzt um ihre Existenz zu kämpfen haben, dürften die nachstehenden Verkäufe bestätigen. Es wurden öffentlich meistbietend verkauft eine Erbpachthufe in Zarrentin für ca. 16,000 M., deren Gebäude allein weit mehr gekostet haben; der Hof Göhren bei Crivitz, ca. 19 Last, für 23 000 M.; Hof Dellmen bei Crivitz, ca. 8 1/2 Last, für 14 000 M.; eine Erbpachthufe in Zölkow für 22,000 M., die der Sohn selbst für 66,000 M. übernommen haben soll, das ritterschaftliche Gut Neu=Wendorf bei Neu Sanitz, 20 Last, für 45,000 M., Intabulate sollen über 180,000 M. betragen haben. Die Erbpachthufe Liessow für 27,200 M., etwa 5 Last guten Boden und schöne Wiesen.
- In der Zeit vom 18. bis 20. September findet in Lübeck im Tivoli eine Obst= und Gemüse=Messe des dortigen Gartenbauvereins statt, verbunden mit einer Ausstellung von blühenden Topfgewächsen und abgeschnittenen Blumen.
- In diesem Herbst werden es 25 Jahre, als das Petroleum in Deutschland eingeführt wurde. Seitdem hat es sich ganz Europa als Beleuchtungsmittel erobert. 1861 wurde in Hamburg das erste Petroleum eingeführt, und damals zum Preise von 25 Pf. pro Pfund verkauft. Vorher brannte jede Familie das Rüböl.
- Während der gegenwärtigen Manöver sind als Neuerung mehrfach Feldbäckereien eingerichtet, die eiserne Oefen und Zelte mit sich führen und welche die Truppen mit Brot versehen. Im Falle sich die Bäckereien bewähren, sollen sie bei Mobilmachungen in der gesammten Armee eingeführt werden.
- In Wilhelmshaven hat das Strike=Komité der Maurer einen recht netten Rechnungsabschluß geleistet. Danach sind von nahezu 6000 M. für die Strikenden nur M. 1628.20, dagegen für das Komité mit Einrechnung der "Verwaltungskosten" und Reisespesen M. 4327.90 ausgegeben worden.
- Zum Skat=Kongreß tragen wir noch nach, daß nach von Altenburg im Original vorliegenden Mittheilungen eigentliche feste Bestimmungen über das Spiel selbst nicht getroffen wurden. Beschlossen wurde: Jeder deutsche Kartenspieler, vor allem aber jeder deutsche Skatklub und jede Zeitschrift, welche Skat in ihre Spalten aufgenommen, soll es als eine Ehrenpflicht betrachten, für den Skat die deutsche Karte zu gebrauchen und nach Kräften dahin zu wirken, daß die französische Karte und die französischen Bezeichnungen gänzlich beseitigt werden. Für den nächsten Kongreß sieht man Vorschlägen, wie am geeignetsten die französischen Ausdrücke durch deutsche zu ersetzen sein möchten, aus den Kreisen der Skatspieler entgegen. In Vorschlag wurde gebracht statt Grand Hauptspiel, Wenzelspiel oder Kaiserspiel zu sagen. Man verhehlte sich aber nicht, daß es schwer sei, passende Ausdrücke zu finden, denn die französischen seien rund, gefällig, unsere eckig und umständlich. Auch wurde von einer Seite als wünschenswerth bezeichnet das Wort Skat durchweg mit k und nicht mit c zu schreiben. Eine sehr weitläufige und zum Theil erregte Debatte entspann sich darüber, ob die dem Kongreß vorgelegte Skatordnung en bloc angenommen oder einzeln durchberaten werden sollte. Man wollte schließlich durch Hammelsprung abstimmen, doch war dies unausführbar, so daß man schließlich, eingedenk der Gemüthlichkeit, die das Skatspiel bezweckt, sich dahin einigte, die Skatordnung bis zum nächsten Kongreß als Norm anzunehmen und dann unter Berücksichtigung abweichender Erfahrungen und Wünsche Aenderungen eintreten zu lassen. Der nächste Skatkongreß findet nächstes Jahr in Leipzig statt.
- Der Trostpreis auf dem Skatturnier in Altenburg ist nicht einem Hamburger, sondern einem Apoldaer Spieler, namens E. Haupt, auf 270 Points minus zuerkannt worden, da er sein Pech "mit Geduld, Humor und Würde ertragen hat."
- In Volmirstedt ist der 96 Jahre alte Chaussee=Einnehmer Münchgesang gestorben. Er war seiner Zeit Husaren=Unteroffizier und machte unter Napoleon 1812 den Feldzug nach Rußland mit. Wahrscheinlich ist er der einzige, der noch von jenen Kriegern gelebt hat.
- Die Familie der Trompeten ist durch ein neues Exemplar vermehrt worden, welches ein belgischer Instrumentenbauer nach dem authentischen Modell einer Tromba, wie sie im römischen Heer unter Julius Cäsar gebräuchlich war, konstruirt hat. Derselbe Künstler beabsichtigt, und zwar für das Privatkabinet eines Engländers, auch einen echten Lituus, sowie eine Tuba oder Buccina zu verfertigen, wie des ersteren die Reiterei, der letzteren die Infanterie des alten Rom sich bedienten.
- Eine junge Düsseldorferin, Fräulein Anna Schön, bestieg vor einigen Tagen als die erste Dame mit nur zwei Führern die Schneegipfel der "Jungfrau" in der Schweiz. Der Aufstieg währte vierzehn, der Abstieg zehn Stunden, ohne den Aufenthalt in der Sennhütte.
- In Luzern ist die erste Lokomotive der Pilatusbahn eingetroffen. Die Probefahrten werden nun demnächst beginnen. Der Pilatus hat eine Höhe von 2123 Metern.
- In Tirol im Dorf Ladis herrscht die Sitte, daß die Dorfschönen ihre Gunst nur Burschen aus dem Dorf zuwenden dürfen, und nicht auch Burschen

[ => Original lesen: 1886 Nr. 69 Seite 6]

die außerhalb der Dorfgrenze ansässig sind. Dies ortsübliche Gebot übertrat nun die Schönste der Schönen von Ladis, die 18jährige Katharina Schranz, wodurch die Dorfburschen in nicht geringe Aufregung geriethen, und zwar umsomehr, als sie von fremden Burschen deshalb ausgelacht wurden. Die Dorfburschen beschlossen aber, sich an der Schranz zu rächen, und ihr einen argen Schimpf anzuthun. Es traten sechs Burschen zusammen, erfaßten die Schranz, als sie auf der Gasse ging, hoben sie mit Gewalt auf einen bereitgehaltenen Mistkarren, hielten sie auf dem Karren fest und fuhren mit ihr, Spottlieder singend und Allotria treibend, eine Viertelstunde im Dorf unter dem Gejohl der Gassenjugend herum, bis ihr Vater herbeieilte und sie aus den Händen der Peiniger befreite. Das Landgericht in Innsbruck erblickte in diesem Vorgang den Thatbestand des Verbrechens der öffentlichen Gewaltthätigkeit und verurtheilte alle sechs Burschen zur Strafe des Kerkers in der Dauer von 4 und 6 Wochen, dann von 2 Monaten.
- Wieder ein Eisenbahn=Zusammenstoß. Am Sonntag ist er bei Mödling, am Fuße des Wiener Waldes, erfolgt. 7 Personen sollen getödtet und 22 schwer verwundet worden sein.
- Die Polizei in New=York hat im vorigen Jahr nicht weniger als 2248 Knaben und 1056 Mädchen, alle unter 14 Jahren, wegen Trunkenheit verhaftet.
- Ein Riesenpolyp (Octopus vulgaris) ist im Golf von Medolino bei Pola wahrgenommen worden, der ein Gewicht von etwa 300 Kilogramm haben dürfte. Bisher ist es den Fischern noch nicht gelungen, desselben habhaft zu werden, so daß die Badenden sehr auf der Hut sein müssen.
- Das Bier fließt wie ein mächtiger Strom durch die neue und alte Welt. Es giebt in beiden Erdtheilen 64,077 Brauereien, die in der jüngsten Campagne 154,085,878 Hektoliter gebraut und dazu 1,453,000 Centner Hopfen gebraucht haben. An Steuern sind dafür mehr als 356 Millionen Mark bezahlt worden. Obenan steht Großbritannien mit fast 27,000 Brauereien und das deutsche Reich mit 25,000 Brauereien. Im Reich hat sich die Biererzeugung um 1,161,000 Liter erhöht, die Steuer betrug etwas mehr als 66 Millionen Mark.
- Der letzte Scheiterhaufen brannte in Berlin vor 100 Jahren am 18. August. Ein Wiener Höpner, der gestohlen und das Haus seiner Herrschaft in Brand gesteckt hatte, wurde auf demselben verbrannt.
- Vom alten Fritz. Unter der Regierung des Königs war in einem niederlausitzer Dorfe ein alter Unteroffizier als Pfarrer angestellt. Er hatte sich eine Predigt auswendig gelernt und hielt dieselbe von Woche zu Woche, jahraus, jahrein. Das erregte bei Einigen Unzufriedenheit, und ein besonders Wüthiger ging nach Berlin, um dem "alten Fritz" die Sache vorzustellen. Die Stunde erscheint. Der Mann tritt vor den König. "Sein Pfarrer soll stets dasselbe reden!" herrschte Friedrich, der schon von der Sache wußte, seinen Besucher an. - "Jawohl, Majestät!" - "Wie geht die Rede?" Der Besucher schweigt. "Was? Er weiß das nicht? Gehe Er und lasse sich die Predigt noch ein paar Jahre halten, bis Er sie sich gemerkt hat!" Sprach's, wandte sich um und ließ den Beschwerdeführer abziehen. Der Unteroffizier aber ist im Amte geblieben.
- Im Schwarzwald herrscht eine eigenthümliche Sitte. Sind die Großeltern im Hause, so trifft man in den Hütten die Vorsorge, sich für den hohen Winter und hohen Schneefall mit 2 Särgen zu versehen. Diese stehen auf dem Speicher und dienen bis zum Ernstfall zum Aufbewahren von getrocknetem Obst. Da hat sich einmal zugetragen, daß in einem solchen Hause die Großmutter starb, als gerade der tiefe Schnee jedes Begräbnis unmöglich machte. Man legte sie in den Sarg und wartete auf die Gelegenheit. Und als diese gekommen und der Pfad gangbar gemacht worden war, kamen Pfarrer und Küster und der eine der beiden Särge wurde mit großer Trauer und vielen Segnungen und Gebeten zur letzten Ruhestätte gebracht. Nachdem aber mehrere Wochen ins Land gekommen waren, wehte der Frühlingswind böse Gerüche vom Speicher hernieder. Es wurde nachgesehen, und man fand, daß man statt der Großmutter dem Backobst die letzte Ehre erwiesen hatte.
- Flüssigen Leim herzustellen. Man verdünne Salzsäure mit dem gleichen Gewicht Wasser, setze unter stetem Umrühren so lange bestes Zinkweiß hinzu, bis kein Aufbrausen mehr stattfindet, und gieße, nachdem die Lösung einige Zeit der Ruhe überlassen wurde, die klare Flüssigkeit von dem sich etwa gebildeten Bodensatze ab. Andererseits wird bester Cölner Leim in ein Tuch gewickelt und mittelst eines Hammers in möglichst kleine Stückchen zerschlagen. Diese werden mit der Zinklösung übergossen und zum Lösen an einen warmen Ort gestellt. Ist der Leim gelöst und die Lösung etwa zu dünn, so lege man einfach noch Leim hinein. Der so zubereitete Leim giebt ein vorzügliches Klebemittel, welches für den Haushalt unentbehrlich ist.
- Die Zwiebel soll ein vortreffliches Schlafmittel sein, wie ein amerikanischer Arzt Clymer mittheilt. Die Einathmung von Zwiebelgeruch bewirkt Schlaf und Ruhe. Der Soldat auf dem Marsche und der erschöpfte Arbeiter im Eisenhammer erlangen durch den Genuß der Zwiebeln große Erholung. Man binde eine frische Zwiebel um den Hals und quetsche sie, um ihren Geruch vollständig auszuziehen, und man wird durch die nächtliche Einathmung desselben sicherlich gesund schlafen.


Die Anpflanzung von Blumenzwiebeln in Töpfen zum Treiben im Winter.

Die Zeit, Blumenzwiebeln zu pflanzen, die im Winter in Töpfen blühen sollen, ist jetzt gekommen. Je früher die Zwiebeln im Winter blühen sollen, um so zeitiger muß das Pflanzen vorgenommen werden. Die am frühesten, schon im Dezember oder im Januar, blühbaren Hyazinthen werden am besten schon im August eingepflanzt. Es kann aber auch noch bis in den September geschehen, um welche Zeit überhaupt die meisten Zwiebeln eingepflanzt werden. Ist es früh genug ausgeführt, so haben sich die Zwiebeln, wenn das Treiben beginnen soll, hinreichend bewurzelt, so daß sich Blätter und Blüthen normal entwickeln können. Spät, im Oktober, eingepflanzte Zwiebeln dürfen nicht zu früh zur Treiberei verwendet werden, weil sie sich noch nicht hinreichend bewurzelt haben und bei zu frühem Treiben nur unvollkommene Blätter und Blüthen hervorbringen würden. Es ist daher angezeigt, das Pflanzen besser etwas früher vorzunehmen. Die Zwiebeln können dann sowohl zur frühen wie zur späteren Treiberei verwendet werden.
Nach dem Einpflanzen wird die Erde in den Töpfen mäßig angefeuchtet und dann werden letztere in ein Mistbeet gestellt und etwa 20 Zentimeter hoch mit Erde bedeckt. Anstatt dessen kann man für die Töpfe auch im Garten eine Grube graben und, nachdem sie hineingestellt sind, mit Erde bedecken. Schließlich kann man die Töpfe auch in den Keller stellen und zur Bedeckung Erde oder Sand verwenden. Die Gruben im Freien müssen im Winter mit Laub, Dünger oder ähnlichen Materialien bedeckt werden, so daß die Töpfe nicht einfrieren und zu jeder Zeit herausgenommen werden können.
Wenn das Treiben beginnen soll, dann werden die Töpfe in ein Warmhaus oder ins Wohnzimmer gebracht und an einen etwas dunkeln Ort gestellt und mit Moos oder Papierdüten bedeckt, damit die Blätter nicht zu kurz bleiben, was nicht schön aussieht. Wenn die Zwiebeln ausgetrieben haben, dann werden die Töpfe ans Fenster gestellt, damit sie möglichst viel Licht empfangen. Bei genügender Bewässerung gelangen die Zwiebeln bald zur Blüthe. Mit dem Treiben wird gewöhnlich im Dezember der Anfang gemacht. Wenn man von Weihnachten oder von Januar ab bis ins Frühjahr hinein blühende Pflanzen haben will, so dürfen nicht alle Töpfe gleichzeitig in die erwärmten Räume gebracht werden, sondern in Zwischenräumen von acht bis vierzehn Tagen.
Von den Hyacinthen und Tulpen eignen sich auch nicht alle Sorten gleich gut zur Frühtreiberei. Mit den gefüllten beginnt man besser etwas später, weil sie sich dann vollkommener entwickeln. Unter den einfach blühenden sind einige ganz besonders geeignet. Von den Hyacinthen ist die weiße römische

[ => Original lesen: 1886 Nr. 69 Seite 7]

die früheste und von den blauen und rothen ist zu empfehlen, "l'amie du coeur", welche Sorte in den zwei Farben zu haben ist.
Die zum Einpflanzen in Töpfe verwendete Erde braucht nicht sehr reich mit Nährstoffen versehen zu sein, da die Zwiebeln das Material zur Ausbildung der Blätter und Blühen bereits in sich aufgenommen haben. Dies ist auch der Grund, weshalb es ohne große Mühe gelingt, Hyacinthenzwiebeln auf Wasserflaschen zur Blüthe zu bringen. Vortheilhaft ist es, wenn der zum Einpflanzen verwendeten Erde hinreichend Sand beigemischt wird; die Zwiebeln bewurzeln sich dann bald und gehen nicht so leicht in Fäulnis über.
In ähnlicher Weise wie Hyacinthen werden auch die anderen Blumenzwiebelarten behandelt. Unter den Tulpen eignet sich zur Frühtreiberei "Duc van Thol", welche Sorte in mehreren Farben zu haben ist. Während von den Hyacinthen gewöhnlich nur eine Zwiebel in je einen Topf gepflanzt wird, pflanzt man von den kleineren, Tulpen, Crocus, Scilla etc. mehrere, zwei bis vier, zusammen.
Zur Anpflanzung in Töpfe werden nur vollkommen entwickelte Zwiebeln verwendet, über welche die Gärtnereien, Samen= und Blumenhandlungen alljährlich im Sommer Preisverzeichnisse auszugeben pflegen, in welchen nicht nur zahlreiche Sorten aufgeführt sind, sondern häufig auch kleine Kulturanweisungen gebracht werden.


Der Ring.
Novelle von E. Hartner.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.

[ => Original lesen: 1886 Nr. 69 Seite 8]

Der Ring.
Novelle von E. Hartner.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]


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