No. 51
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. Juli
1886
sechsundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1886 Nr. 51 Seite 1]

      Das Impfgeschäft im Impfbezirk III (Domhof Ratzeburg) findet in diesem Jahre in nachbezeichneter Weise statt, und zwar:

I. im Impfdistrict Mannhagen:

bestehend aus den Ortschaften:

Hammer, Mannhagen, Panten und Walksfelde
a. Impfung der im Jahre 1885 geborenen Kinder und
b. Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Mannhagen und Walksfelde

am Dienstag, den 29. Juni d. Js.,
Nachmittags 2 Uhr resp. Nachmittags 4 Uhr

im Schulhause zu Mannhagen während die Revision der Schutzblattern

am Dienstag, den 6. Juli d. Js.,
Nachmittags 2 Uhr resp. Nachmittags 4 Uhr

in dem gedachten Lokale vorgenommen werden wird.

II. im Impfdistrict Ziethen:

bestehend aus den Ortschaften:

Ziethen, Baek, Lankow, Mechow (Hof und Dorf), Römnitz und Wietingsbeck
a. Impfung der im Jahre 1885 geborenen Kinder und
b. Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Ziethen, Baek und Lankow

am Mittwoch, den 7. Juli d. Js.,
Nachmittags 1 Uhr resp. Nachmittags 3 Uhr

im Schulhause zu Ziethen, während die Revision der Schutzblattern

am Mittwoch den 14. Juli d. Js.,
Nachmittags 1 Uhr resp. Nachmittags 3 Uhr

in dem gedachten Lokale stattfinden wird.

c. Impfung der im Jahre 1883 zu Domhof Ratzeburg und Palmberg geborenen Kinder und Wiederimpfung der Kinder aus der Ortsschule zu Domhof Ratzeburg

am Freitag den 23. Juli d. Js.,
Morgens 10 Uhr

in der Wohnung des Herrn Dr. med. Arndt zu Domhof Ratzeburg, während die Revision der Schutzblattern

am Freitag den 30. Juli d. Js.,
Morgens 10 Uhr

ebendaselbst stattfinden wird.

III. im Impfdistrict Schlagsdorf,

bestehend aus den Ortschaften

Schlagsdorf (Hof und Dorf), Campow, Hoheleuchte, Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Neuhof und Schlagbrügge
a. Impfung der im Jahre 1883 geborenen Kinder und
b. Wiederimpfung der Kinder aus den Schulen zu Schlagsdorf, Campow und Kl. Molzahn

am Donnerstag, den 15. Juli d. Js.,
Nachmittags 1 Uhr resp. Nachmittags 4 Uhr,

im Schulhause zu Schlagsdorf, während die Revision der Schutzblattern

am Donnerstag, den 22. Juli d. Js.,
Nachmittage 1 Uhr resp. Nachmittags 4 Uhr

in dem gedachten Lokale angenommen werden wird.

        Schönberg, den 21. Juni 1886.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 51 Seite 2]

Nach Meldungen aus Gastein trifft Kaiser Wilhelm dort am 18. Juli ein. Der österreichische Herrscher wird auch heuer den dänischen Kaiser in Gastein besuchen. Kaiserin Elisabeth wird bei der Ankunft Kaiser Wilhelms noch in Gastein die Kur gebrauchen. - In den nächsten Tagen kommt der Graf von Paris zur Kur nach Karlsbad.
Der Prinz=Regent Luitpold leistete am Montag Mittags 1 Uhr im Thronsaale des Residenzschlosses in Gegenwart der Prinzen, der Minister, der Mitglieder des Landtages, des diplomatischen Korps etc. den verfassungsmäßigen Eid.
In Rostock ist am Sonnabend eine internationale Verbindungslinie zwischen Berlin und Kopenhagen in Anwesenheit des Dr. von Stephan feierlich eröffnet worden. Es fand eine Umfahrt durch die festlich geschmückte Stadt und sodann ein Festmahl statt, an welches sich eine Fahrt nach Warnemünde und in die See anschloß.
Der zweite Subventionsdampfer, der den Namen "Lübeck" erhält, hat am Sonnabend die Werft des "Vulkan" in Stettin verlassen, um vor seiner Ueberfahrt nach Bremerhafen am Sonntag zunächst von Swinemünde aus eine Probefahrt in See zu machen. Wie verlautet, wird Staatsminister von Bötticher zur Besichtigung des Dampfers und der übrigen noch in Bau befindlichen Schiffe am 29. Juni nach Stettin kommen.
Ueber den Besuch des deutschen Kreuzergeschwaders in Tonga in der Südsee berichtet die officiöse Norddeutsche Allgemeine Zeitung, daß der dortige König den deutschen Admiral in herzlichster Weise empfangen habe. In der officiellen Ansprache an den König hob der Admiral hervor, die Sendung des Geschwaders sei ein Zeichen der freundschaftlichen Gefühle für Tonga; die Unabhängigkeit und das weitere Gedeihen Tongas nähmen nach wie vor das Interesse der deutschen Regierung in Anspruch. Auf diese Aeußerung, welche mit sichtlicher Freude aufgenommen wurde, erwiderte der König, daß er in Deutschland stets einen treuen und wirksamen Schutz gefunden habe und daß ihn das lebhafteste Dankesgefühl gegen den Herrscher des mächtigen Reiches bis an sein Lebensende begleiten werde. Also haben wir in der Südsee gute Freunde.
Eine bevorstehende Zusammenkunft Kaiser Franz Josephs von Oesterreich mit dem Kaiser von Rußland, von der besonders in polnischen Blättern die Rede war, wird jetzt offiziös in Abrede gestellt.
Am Freitag war in London das Parlament durch königliche Thronrede geschlossen worden, welche bereits verkündet, das Parlament solle aufgelöst werden, um die Stimmung des Landes über die irische Frage kennen zu lernen. Am Sonnabend ist nun auch eine Proklamation der Königin erschienen, durch welche das Parlament aufgelöst wird.
Ihren Adel dürfen also die französischen Barone behalten. Von der Deputirtenkammer ist am Sonnabend mit 242 gegen 216 Stimmen beschlossen worden, den Antrag des radikalen Deputirten Beauquier auf Abschaffung der Adelstitel nicht in Erwägung zu ziehen. Der Deputirtenkammer wurde ferner ein Gesetzentwurf über das Verbot des Anschlages und des öffentlichen Auslegens aufrührerischer Schriften vorgelegt. Die Strafen sind auf 10 Tage bis zu einem Monat Gefängniß und von 16 bis 500 Frs. Geldbuße bemessen, die Vergehen sollen von den Schwurgerichten abgeurtheilt werden. Die Präfekten sind beauftragt, den Anschlag von Manifesten seitens des Grafen von Paris und des Prinzen Viktor zu verbieten.
Der junge König von Spanien ist wohl vorläufig nicht in der Lage, Gesellschafts=Toilette zu machen, nichtsdestoweniger hat er aber von seiner Großmutter, der Exkönigin Isabella, drei große Perlen zum Geschenk bekommen, die von einer besonderen Reinheit des Glanzes sind und die, in Gold gefaßt und zu Hemdknöpfen umgebildet, einen Werth von dreißigtausend Francs repräsentiren.
Dem kürzlich in Newyork zu einem Jahr Zuchthaus verurtheilten Johann Most wird vermuthlich noch weiter der Prozeß gemacht werden, da man beabsichtigte von Chicago aus eine Anklage gegen ihn zu erheben und das Gesuch wegen Auslieferung desselben an die New=Yorker Behörden zu stellen: Man soll bei den dortigen Anarchisten Papiere vorgefunden haben, die es deutlich erkennen lassen, daß der neuliche Krawall in Chicago, bei dem ein Dutzend Polizisten getödtet oder verstümmelt wurden, direkt von Most angestiftet worden sei. In Chicago würde es dem Freiheitshelden jedenfalls sehr schlimm ergehen, denn die Grand Juri hat vorgestern gegen die gefangenen Anarchisten den Antrag angenommen, die Burschen unter Anklage des Mordes zu prozessieren, und in Chicago spaßt man nicht mit den Buben. Früher oder später einmal wird Johann Most wohl doch am Galgen enden.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Schaddingsdorf sub. No. 6 belegene Büdnerstelle c. p. des Müllers Friedrich Ahrendt von dort ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 3. Juli d. J.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Meldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 6. April 1886.

Großherzoglich Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Sonnabend, den 3. Juli cr. Vormittags 9 Uhr soll in Neschow

1 Pferd

öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden. Kaufliebhaber wollen sich im Kruge zu Neschow einfinden.
Schönberg, den 28. Juni 1886.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.      


Bekanntmachung.

Die unterzeichnete Commision macht hiedurch auf die Bestimmungen in den §.§. 89 und 91 der Ersatz=Ordnung vom 28. September 1875, betreffend die Nachsuchung der Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Militärdienste, und den Nachweis der dazu erforderlichen wissenschaftlichen Befähigung, mit dem Bemerken aufmerksam, daß die Herbstprüfungen in der zweiten Hälfte des Monats September stattfinden werden, und daß Gesuche um Zulassung dieser Prüfung bis zum 1. August d. J. angebracht werden müssen.
Schwerin, 25. Juni 1886.

Großherzoglich Mecklenburgische Prüfungs=Commision für einjährig=Freiwillige.


Eine Partie                                                    
eichener Bohlen,
sowie                                                              
einige Felgen und Speichen
stehen zum Verkauf bei                                                    
H. Jabs. Schlagsdorf.


Reuter-Vorlesung
von
Friedrich Glöde, Hamburg
am Sonnabend, den 3. Juli, Abends 8 Uhr,
im Saale des Herrn Gastwirth Freitag.

Programm:       "Ut de Franzosentid."
"Ut mine Stromtid."


[ => Original lesen: 1886 Nr. 51 Seite 3]

Generalversammlung
der Maurer=, Zimmerer= und Maschinenbauer=Krankenkasse

am Sonntag den 4. Juli im Krügerschen Locale, Nachmittags 1 Uhr.
NB. Im Interesse eines jeden Mitgliedes wird gehofft, daß alle sich pünktlich daran betheiligen.

Der Vorstand.       


Restaurant
zum Deutschen Kaiser
Lübeck     gänzlich renovirt     Lübeck.
Mitte der Stadt.
Gute Küche.             Münchener Spaten.
Den geehrten Besuchern Lübecks
bestens empfohlen.


Die Schulgelderhebung

findet vom 7. bis 16. Juli statt. Die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.

J. Wegner.       

Während der Königschußtage:
frisch geräucherte Aale und
frisch gekochte Krabben
empfiehlt                                                     H. Mette.


Ia. Münzstahl-Sensen
unter Garantie für jedes Stück empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen,
                                                    Schönberg i. M.


Hopfen und Malz
Gott erhalt's!

Eimer=Bier jeden Mittwoch und Sonnabend,
Tonnen=Bier, 100 Liter 7,00 M.,
Tonnen=Bier, 100 Liter 5,00 M.,
Doppel=Malz=Bier auf Flaschen à 10 Pfennig (Mecklenburg).,
Malz=Extract=Bier auf Flaschen à 30 Pfennig (Mecklenburg).,
Bairischen Hopfen 1885er à Pfd. 1,00 M.,
geschrotenes Malz, Ctr. 14,00 M.,
für Malzkäufer Hefe gratis
empfiehlt

                                                    die Dampf=Bier=Brauerei
                                                    von
                                                    C. Schwedt.


75 Pf.
pro
Quartal
     

Neue Mecklenburgische
Gerichts=Zeitung

erscheint regelmäßig Sonntags mit zwei Gratisbeilagen: "Die Woche" und "Humoristisches Wochenblatt". Abonnement: 75 Pfg. pro Quartal bei Postanstalten, Briefträgern oder den Expeditionen der Gerichtszeitung. Probenummern gratis.
        Inserate die Zeile 10 Pfg.


Stadt Lübeck.

Sonntag, den 4. d. Mts. und an den beiden Königschußtagen große Gesangvorträge von der rühmlichst bekannten, im letzten Markte hier gastirenden

Raheschen Concert-Sänger-Gesellschaft

unter Direction der Frau Jeanette von Loni Grandjean.

Sonntag im Saal.             Entree à Person 30 Pfennig (Mecklenburg).
-------------------
Am 1. Königschußtage: GROSSE TANZMUSIK.
Am 2. Königschußtage: GROSSER BALL.
Entree für Herren 75 Pfennig (Mecklenburg)., Damen frei.
Anfang 4 Uhr Nachmittags.
-------------------
Während der Festtage: Kalte und warme Küche à la Carte.
                                                    Hochachtend
                                                    J. H. Freitag.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 51 Seite 4]

    Zu unserem am Montag, den 5. und Dienstag, den 6. Juli d. Js. stattfindenden

Königschuß

laden wir die geehrten Bewohner von Stadt und Land so höflichst wie ergebenst ein.

Tombola=Loose à 30 Pf.

sind bei uns zu haben.
    Schönberg.

Der Vorstand der Schützenzunft.
Conr. Schultze.       F. Baer.       Joh. Greiff.

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Programm.

    Zur Vorfeier am Sonntag Nachmittag die üblichen Ständchen. Abends Zapfenstreich.
    Montag, den 5. Juli, Morgens 5 Uhr: Reveille durch die Stadt; um 1/2 7 Uhr Antreten der Schützen auf dem Markte. Ausmarsch. Nach Ankunft im Schützenhause Beginn des Schießens nach der Königsscheibe und den beiden Gewinnscheiben. Frühstück bei Tafelmusik. Von 4 Uhr Nachmittags bis zum Einmarsch Harmonie=Musik im Schützenhause.
    Dienstag, den 6. Juli, Ausmarsch, Schießen, Harmonie wie am Montag, Nachmittags 4 Uhr

Ziehung der Tombola.

Abends Festball für Stadt= und Landbewohner im Schützenhause gegen Entree für Herrn M. 1,50 Damen M. 0,50.
    Mittwoch, den 7. Juli, Abends von 1/2 8 Uhr an im Schützenhause freier Schützenball, nur für Ehren= und Zunftmitglieder, welche als Legitimation die betreffende Medaille mit Schleife zu tragen haben.


Bei 10% Prov. u. 500 M. Gehalt
s. solide Leute z. Verk. v. Caffee a. Private                          
                                                    Emil Schmidt & Co. in Hamburg.


Diedrich Teschau
Reparatur-, Schleif- und Polir-Werk,
Breitestrasse 24.           Lübeck.           Breitestrasse 24.
empfiehlt
in großartigster Auswahl
und altbewährter Güte
Tischmesser.
Taschenmesser.
Rasirmesser.
Scheeren.
Gärtner- und Schlachter-Artikel.
Waffen und Munition
zu außerordentlich billigen Preisen.


Da zu wiederholten Malen Unfug auf meiner Ziegelei getrieben ist, so werde ich jeden darauf Betroffenen zur Anzeige bringen.

Fr. Leumann.       


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg. (Nachdruck verboten.)

Geboren:

Den 20. Mai ein unehel. Sohn zu Schönberg.
D. 22. dem Böttchermeister Möller zu Schönberg ein S.
D. 25. dem Kassenwächter Rohrahn zu Schönberg ein S.
D. 29. dem Arbeiter Dunkelmann zu Torisdorf ein S.
D. 31. dem Ackerbürger Oldörp zu Schönberg eine T.
D.   1. Juni dem Tischler Bruhn zu Schönberg ein S.
D.   2. dem Arbeiter Barg zu Torisdorf ein Sohn.
D.   4. dem Arbeiter H. Hundt zu Schönberg eine T.
D.   6. dem Arbeiter Maack zu Schönberg eine T.
D.   9. ein unehel. Sohn zu Schönberg.
D. 11. dem Kaufmann W. Vock zu Schönberg eine T.
D. 12. dem Hülfsbahnwärter W. Ahrens zu Schönberg eine Tochter.
D. 15. den Knecht J. Steinfeld zu Lindow ein Sohn.
D. 21. dem Schlachtermeister Moll zu Schönberg eine T.
D. 24. dem Stellmacher H. Badstein zu Schönberg eine Tochter.
D. 28. dem Bäckermeister Giercke zu Schönberg eine Tochter.

Gestorben:

D. 1 Juni Hans Jochen Wienck, Steinschläger zu Schönberg, 64 Jahre alt.
D.   3. Johann Joachim Heinrich Behncke, Zimmergesellensohn zu Schönberg 40 J. 9 M. alt.
D. 13. Catharina Maria Lenschow geb. Oldörp, Arbeiterfrau zu Ollndorf, 39 Jahr 8 M. alt.
D. 16. Joachim Heinrich Fick, Arbeiter zu Schönberg, 62 J. 9 M. alt.
D. 19. Emma Frieda Elise Voß, Hauswirthstochter zu Wahlsdorf, 3 J. 1 M. alt.
D. 21. Catharine Maria Tews geb. Maaß, Arbeiterfrau zu Schönberg, 55 J. 6 M.
D. 23. Hans Joachim Pape, Arbeiter zu Schönberg, 80 J. 11 M. alt.
D. 26. Carl Wilhelm Georg Wulff, Kuhhirtensohn zu Schönberg, 1 J. 14 T. alt.

Eheschließungen:

D. 8. Juni Gastwirth Joachim Heinrich Freitag zu Schönberg und Johanna Caroline Wilhelmine Gercke aus Altona.
D. 29. Juni Hauswirthsanerbe Jochen Hans Heinrich Meyer und Anna Catharina Maria Maaß, beide wohnhaft zu Mahlzow.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 4. Juli.

        Frühkirche: fällt aus.
        Vormittagskirche: Pastor Langbein.
        Amtswoche: Pastor Langbein.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg nach Mecklenburg:

5,13,     10,13 Vorm.,     12,54,     7,54 Nachm.

Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg nach Lübeck:

9,48 Vorm.,     2,57,     5,35 Nachm.,     12,03 Nachts.


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 51 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 51 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 2. Juli 1886.


- Aus Mecklenburg schreibt man: Die Witterung ist seit den letzten 14 Tagen so günstig, wie nur irgend möglich für die gesammte Landwirthschaft in ganz Mecklenburg gewesen. Alle Besorgnisse, die noch vor Pfingsten von dem nachtheiligen Einfluß der zu lang anhaltenden Dürre vielfach herrschten, sind durch den am 3. Pfingsttage überall eingetretenen Regen gänzlich verscheucht. Selbst der Hafer, der besonders auf leichten Feldern schon eine bedenklich gelbe Färbung zeigte, sieht jetzt überall wieder kräftig dunkelgrün aus, ebenso der Roggen, die Gerste, Erbsen und besonders auch der Weizen, der überall eine besonders reiche Ernte verspricht. Für die Heu= und Klee=Ernte, mit der man jetzt überall sehr eifrig beschäftigt ist und die einen sehr guten Mittelertrag, wenn auch nicht ganz den überaus reichen Ertrag des letzten Jahres liefert, ist diese jetzige trockene Witterung sehr erwünscht. Die vielen Viehmärkte, welche um Johannis herum in den meisten Städten abgehalten wurden, waren von Käufern wie Verkäufern zahlreich besucht; gutes Rindvieh erzielte Mittelpreise, ebenso wurden kräftige junge Sattelpferde mit 900 bis 1000 M., leichtere Mittelpferde mit 5-700 M. bezahlt. - Die Wollmärkte sind jetzt überall beendet; es wurde im allgemeinen der vorjährige Durchschnittspreis erzielt.
- Der Kronprinz des deutschen Reiches hat für das Scheffeldenkmal einen namhaften Beitrag gespendet.
- Die altherkömmliche Ueberführung des Herzens König Ludwigs II. nach dem Wallfahrtsort Altötting wird wahrscheinlich nicht mittelst Achse erfolgen; es wird wahrscheinlich ein Extrazug vom Ostbahnhof in München nach Neuötting abgelassen werden. Zum Ostbahnhof wird das Herz unter dem Geläut aller Glocken in feierlichem Zug geleitet werden. Ein Gleiches wird der Fall sein auf dem dreiviertelstündigen Weg vom Bahnhof Neuötting nach Altötting. Die Silber=Urne, in welcher das Herz in der Gnaden=Kapelle neben jenen der Könige Max I., Ludwig I. und Max II. zur Aufbewahrung kommt, wird durch den Hof=Silberarbeiter Wollenweber in München angefertigt.
- Im Sommersemester 1886 sind an der Universität München 3035 Studirende immatrikulirt. Es ist dies die höchste Ziffer, die je erreicht wurde.
- Ein neues Goldbergwerk ist in Schlesien entdeckt worden und zwar an der Goldkuppe wo schon, wie die verfallenen Stollen nachweisen, vor länger als 200 Jahren bei Freienwaldau Bergbau auf Gold betrieben wurde. Ein gewisser Herr Saltery, der längere Zeit in Amerika gelebt und auch Goldgräberei in Kalifornien betrieben hatte, sah sich gelegentlich veranlaßt, auf der Goldkuppe die Erze zu untersuchen, und er fand in der That in Quarzstücken Goldgehalt. Infolgedessen eröffnete er zunächst allein und probeweise in der Nähe der verfallenen Stollen eine Goldgräberei, erbaute einen Pochhammer mit Dampf betrieben, und die gewonnenen Ergebnisse ermuthigten ihn zu immer eifrigeren Bemühungen. Der Betrieb hat bereits ergeben, daß er bald vergrößert werden muß, denn die Goldsteinquarzlager nehmen, je weiter gearbeitet wird, immer mehr an Stärke zu. Von dem gewonnenen Golde lagen nicht bloß Sandgold, sondern auch größere Stücke gediegenen Goldes von der Größe einer Erbse vor, und ein Goldarbeiter in Freienwaldau hat bereits eine Busennadel aus Koppengold im Schaufenster ausgestellt.
Es fiel ein Reif in die Frühlingsnacht!" Von Ratibor aus war der hamburger Polizei angezeigt worden, daß von dort die Tochter des Bankiers, nachdem sie sich in den Besitz einer Summe von 30,000 Mk. gesetzt, mit einem Kommis ihres Vaters durchgegangen sei, und daß die Vermuthung vorliege, das Pärchen werde von hieraus nach Amerika zu entkommen suchen. Dem war auch so und das Pärchen wurde schnell genug ermittelt. Auf dem Heimwege von einem Theater versäumten beide das Hotel und sie waren genötigt um Auskunft zu fragen. Ihr Unstern hatte sie jedoch mit einem Polizeibeamten zusammengeführt, der, in geschickter Weise ein Gespräch anknüpfend, bald herausbekam, wen er vor sich hatte. Das Pärchen war nicht wenig erschrocken, als der Beamte es schließlich aufforderte, ihm zur Polizei zu folgen. Der Vater des jungen Mädchens wurde sofort benachrichtigt.
- In Newyork giebt es gegenwärtig nicht weniger als 28,000 Deutsche ohne jede Stellung. In den übrigen amerikanischen Städten sieht's nicht besser aus. Das zur Warnung!
- Der Besuch Europas durch Amerikaner wird von Jahr zu Jahr lebhafter. Bis zum ersten April hatten schon 6000 Kajütpassagiere Passagebillets nach Europa für deutsche und englische Dampfer genommen.


Der Wilderer.
Von Fritz Brentano.
Fortsetzung.

[ => Original lesen: 1886 Nr. 51 Seite 6]

Der Wilderer.
Von Fritz Brentano.
[Fortsetzung.]


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