No. 11
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. Februar
1886
sechsundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1886 Nr. 11 Seite 1]

Nr. 2 des Offic. Anzeigers pro 1886 für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der

II. Abtheilung:
(1.) Bekanntmachung, betr. die Vergütung für Natural=Verpflegung im Jahre 1886.
(2.) Bekanntmachung, betr. die Marschverpflegungsgelder für 1886.
(3.) Bekanntmachung, betr. die Aufstellung einer Viehseuchen=Statistik.
(4.) Bekanntmachung, betreffend die Durchschnittspreise des Monats December 1885.
(5.) Bekanntmachung, betr. Abänderung der Postordnung.
(6.) Bekanntmachung, betr. die Beförderung von Postpacketen ohne Werthangabe nach den Straits=Settlements.
III. Abtheilung:
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben nach dem Ableben des Forstmeisters Siemssen zu Rowa den Förster Karl Köppel zu Carlow zum Oberförster in Rowa und den Jagdjunker Friedrich von Wenkstern in Feldberg zum Förster in Carlow von Ostern d. J. an zu ernennen geruht.


Bismarcks Reden haben in ganz Europa Aufsehen gemacht. Als Kern der Reden sieht man aber den nationalen Gesichtspunkt und nicht den Streit an, ob die Massenausweisungen aus den deutschen Ostprovinzen, so wie sie gehandhabt worden sind, gerechtfertigt waren. Die nationale Frage hat Fürst Bismarck eröffnet, indem er mit größter Energie gegen die Ausländerei der Deutschen und gegen das Vordringen der Slaven nicht nur in Preußen, sondern auch in Böhmen, Ungarn und Galizien zu Feld zog. Diese Worte finden auch jenseits der deutschen Grenzen ein Echo in einer Zeit, wo man in Oesterreich nach Mitteln und Wegen sucht, dem deutschen Schulverein die Wurzeln seiner Kraft abzugraben. Die Polen in Acht und Bann zu thun, den polnischen Adel zu depossediren, daran denkt Bismarck schwerlich im Ernst. Es handelt sich darum, der Regierung die Mittel zu geben, um etwa zum Verkauf kommende polnische Güter anzukaufen und an deutsche Ansiedler zu verkaufen, und ferner um Maßregeln auf dem Gebiet der Schule und der Verwaltung.
Dem Bundesrathe ist vom Reichskanzler ein Gesetzentwurf vorgelegt worden, welcher die Ausprägung eines Zwanzig=Pfennigstücks in Nickel bezweckt.
Im Bundesrathe ist der Antrag auf Verlängerung der Geltungsdauer des Sozialistengesetzes bis 1891 eingebracht. Aenderungen werden mit Ausnahme der Bestimmung über die Geltungsdauer in dem Antrage nicht vorgeschlagen.
Es wird beabsichtigt, die Reichstagssession vor Ostern zu schließen nach Erledigung des Branntweinmonopol= und des Sozialistengesetzes. Die dritte Berathung des Etats soll am Montag 8. d. beginnen.
Der neue Statthalter von Elsaß=Lothringen, Fürst Hohenlohe, betonte in einer Ansprache auf einem Diner, welchem die Mitglieder des Landesausschusses und die Spitzen der Behörden beiwohnten, er vertraue auf den gesunden Sinn und die politische Erfahrung des Landesausschusses. Das beste Programm sei eine gute Verwaltung. Darin erblicke er zunächst seine Aufgabe.
Wie die "Weser=Ztg." erfährt, werden von den sechs auf den Werften des "Vulkan" im Bau begriffenen Dampfern des Norddeutschen Lloyd die drei großen für die ostasiatische Linie bestimmten die Namen "Preußen" "Bayern" und "Sachsen" führen, während die drei kleineren Anschlußdampfer "Lübeck", "Stettin" und "Danzig" benannt werden sollen.
Vor dem Reichsgericht hat am Montag der Landesverrathsprozeß gegen den dänischen Kapitän a. D. Sarauw und den Journalisten Röttger aus Mainz begonnen. Die Verhandlungen werden etwa 14 Tage in Anspruch nehmen.
Die Freie Vereinigung zur Vorbereitung der deutsch=nationalen Gewerbeausstellung in Berlin 1888, welche nunmehr weit über 50 000 Zustimmungsadressen aus allen Theilen des Landes und aus Berlin selbst erhalten hat, erläßt einen erneuten Aufruf an sämmtliche deutsche Gewerbetreibende, man möge sich erklären, ob man die Pariser Weltausstellung im Jahre 1889 oder die geplante nationale Ausstellung beschicken wolle.
Die Neubildung des Kabinets in England verursacht offenbar größere Schwierigkeiten, als Gladstone vielleicht erwartet hat. Eine ganze Reihe von gemäßigten Liberalen, voran Lord Hartington, weigert sich ein Portefeuille in dem neuen Ministerium anzunehmen. Auch Lord Derby und Lord Selborne weigern dem "großen Greise" die Heeresfolge. Man scheut sich eben, die Folgen auf sich zu nehmen, welche die irische Politik den Mitgliedern aufbürden wird.
Der span. Ministerrath hat beschlossen im Jahre 1888 eine Weltausstellung in Madrid zu veranstalten. Wer den voraussichtlichen Fehlbetrag des Unternehmens decken wird, ist nicht gesagt. Bekanntlich zahlt die Stadt Madrid nicht einmal die Zinsen ihrer Schulden. Außerdem will Frankreich im Jahre darauf eine Weltausstellung veranstalten, für welche die vorbereitenden Arbeiten bereits in Angriff genommen sind, und fast um dieselbe Zeit soll in Berlin eine große deutsche Ausstellung stattfinden. Die Aussichten für die Madrider Weltausstellung sind daher sehr gering.
Der Athener Berichterstatter der "Times" meldet seinem Blatte, daß der König Georgios von Griechenland regierungsmüde sei, seinem Sohne, dem Herzoge von Sparta, Thron und Krone überlassen und sich "nach Hause" (nach Dänemark) begeben wolle.


- In Schwerin hat am 2. Februar abermals in Sachen des Lübeck= Schwerin= Meyenburger= Bahnbaues eine Versammlung stattgefunden, die auch von Mitgliedern der Lübecker=Handelskammer und des Lübecker=Senats besucht war und in der von letzteren Herren die Wichtigkeit und Rentabilität dieses Bahnbaues beleuchtet wurde. Man kam überein ein Comite zu wählen, das mit dem Bauunternehmer Ehlers von Bahrenfeld zwecks Ankaufs

[ => Original lesen: 1886 Nr. 11 Seite 2]

der von ihm hergestellten Vorarbeiten verhandeln soll.
- Ueber den Ertrag des Getreidebaues Deutschland (zunächst in Ostpreußen) haben 47 landwirthschaftliche Vereine folgende Ergebnisse gefunden:
Die Produktionskosten sind bei 1 Scheffel Roggen á 80 Pfund von 4 M. bis 6 M. 67 Pfennig (Mecklenburg)" und betragen im Durchschnitt 5 M. 16 Pfennig (Mecklenburg).; bei einem Scheffel Weizen á 85 Pfund von 5 M. bis 8 M. 23 Pfennig (Mecklenburg). und betragen im Durchschnitt 6 M. 17 Pfennig (Mecklenburg). Auf 100 Kilo umgerechnet würden sich also die Productionskosten für Roggen auf etwa 13 M. stellen, während der Marktpreis dafür in Stettin nur 12 M. beträgt, für Weizen 14 M. 50 Pfennig (Mecklenburg)., während der Marktpreis momentan 14 M. ist. Von Rentabilität unserer ostpreußischen Getreide=Produktion könnte also bei den jetzigen Getreidepreisen keine Rede mehr sein.
- Berlin, 27. Januar. Ein interessantes Urtheil. Ein bemerkenswerthes Urtheil hat dieser Tage das Kammergericht der Berufungsinstanz ausgesprochen. Es handelte sich um eine Scheidungsklage; die Ehefrau wurde in dem Erkenntniß für den allein schuldigen Theil erklärt. Neben den vermögensrechtlichen Nachtheilen, die damit eo ipso verbunden sind, erkannte aber der Senat auch für Recht, daß die Verurtheilte eine neue Ehe nur mit Zustimmung des bisherigen Mannes eingehen dürfe. Dieser, unseres Wissens zum ersten Mal ausgesprochene Grundsatz erregt, soweit er bekannt geworden ist, großes Aufsehen. In juristischen Kreisen ist man auf das schriftliche Erkenntniß gespannt. D. Z.
- Beim Läuten der Glocken zum Vormittags=Gottesdienste sprang am Sonntag im Dome zu Berlin der Klöppel der großen Glocke mitten entzwei und die Hälfte desselben, im Gewicht von etwa einem Centner, fiel herunter auf den Fußboden des Thurmes. Verletzt ist, wie die Kreuzzeitung schreibt, Niemand, nur die zum Thurme führende Treppe, auf welche die Klöppelhälfte beim Fallen aufschlug, ist beschädigt worden.
- Ein Roman aus dem Leben.) Vor ungefähr zwei Wochen brachte der Berliner Polizeibericht mit dürren Worten die Mittheilung, eine Modistin habe sich in ihrer Wohnung erhängt. Dieser knappen Notiz liegt, wie uns verbürgt mitgetheilt wird, folgende Geschichte zu Grunde. Der Student der Rechte St. hatte das erste juristische Examen bestanden. Er befand sich gleichwohl in einer schlimmen Lage, denn es fehlten ihm jegliche Mittel zur Ausbildung in der juristischen Praxis. Seine Retterin wurde die Schneiderin Sophie S., mit welcher ihn zuerst ein entfernter Verwandschaftsgrad zusammengeführt und dann Neigung des Herzens verbunden hatte. Sophie war ein anmuthiges, lebensfrisches und überaus gewandtes Mädchen, von tadellosem Rufe, und ihre Arbeit wurde hochgeschätzt. Dieselbe warf einen so schönen Gewinn ab, daß Sophie ihrer Familie beträchtliche Unterstützungen zuwenden konnte und auch Dem nun rathlos dastehenden jungen Referendar bot sie ausreichende Mittel zur Fortsetzung seiner Karriere. Sophie hatte sich eine Werkstätte eingerichtet, in welcher mitunter 20 Arbeiterinnen beschäftigt waren. Kein Wunder, daß sie dem nunmehr an auswärtigen Gerichten fungirenden Bräutigam das zum Unterhalte erforderliche Geld reichlich zufließen ließ und selbst noch für ihren künftigen Hausstand ein hübsches Sümmchen ersparte. Sie glaubte schon ihr Ziel erreicht, als der geliebte Jünger der Themis glücklich den Klippen der großen Staatsprüfung entronnen war und sich als Anwalt niedergelassen hatte. Wer kann sich vorstellen, welchen Schmerz und welche Verzweiflung das Mädchen ergriff, als der Anwalt ihr in einem Schreiben erklärte, er könne sie nicht zu seiner Gattin machen, er müsse eine Ehe mit einem wohlhabenden Fräulein eingehen! Sophie las das Schreiben unter den furchtbarsten Erschütterungen der Seele. Das dem Schreiben beigefügte Geld, "die Summe der Auslagen, welche die gute Sophie gemacht hat," sandte sie sofort ihrer Familie. Am folgenden Tage zeigten in Berliner Blättern Fräulein H. W. mit dem Rechtsanwalt St. ihre Verlobung an. Schlug man die Blätter um, so fiel das Auge auf den Polizeibericht. Er enthielt u. A. die Meldung von dem freiwilligen Tod der Modistin.
Die in London erscheinende Most'sche "Freiheit" bestätigt jetzt direkt, daß der kürzlich hingerichtete Lieske der Mörder des Polizeiraths Rumpff in Frankfurt war. Sie bringt von einem Ungenannten, der bis kurz vor der "kühnen That" mit Lieske verkehrt haben will, eine Art von Biographie desselben, an deren Schluß gesagt ist: "Kalten Blutes und fester Entschlossenheit ging unser Freund an's Werk, ebenso so sicher führte er auch seinen Stoß." - (Feige, wie jeder Meuchelmörder, hat Lieske bis zum letzten Augenblick seine That geleugnet.)
- Brandenburg. Zwischen Brandenburg und Wusterwitz trug sich am Freitag Vormittag ein schreckliches Eisenbahnunglück zu. Drei dort auf dem Schienengeleise beschäftigte Streckenarbeiter sahen einen Güterzug, von Brandenburg kommend, herannahen und begaben sich, ihm ausweichend, auf das andere Geleise. Der Güterzug brauste vorüber und verursachte einen starken Dampf, sodaß die drei Arbeiter den von Magdeburg kommenden Kurierzug nicht herannahen sahen, von diesem überfahren und alle drei getödtet wurden.
- Amtlich ist nun festgestellt, daß bei dem vor kurzem stattgehabten Brande eines Heu=Magazins in Lemburg in dem Obdachlose und Vagabunden ihr Nachtlager aufzusuchen pflegten, siebenundvierzig Personen ums Leben gekommen sind.
- Die Erzherzogin Margarethe von Oesterreich, die 15jährige Tochter des Erzherzogs Karl Ludwig, wurde am Donnerstag Nachmittag, als Sie mit ihren beiden Schwestern in der Hauptallee des Praters promenierte, plötzlich von einem ziemlich gut gekleideten, dem Ansehen nach den besseren Ständen angehörigen Mann angegriffen. Derselbe wurde von einem herbeieilenden Wachmann und einem Droschkenkutscher sofort arretiert; über seine Persönlichkeit verweigert er jede Auskunft, man hält ihn für irrsinnig.
- In Mizkoneira in Rußland drangen vermummte Räuber Nachts in das Wirthshaus, erbrachen Kisten und Kasten, banden die beiden anwesenden Frauen, umwickelten sie mit Stroh und brannten dasselbe an. Die beiden Unglücklichen verbrannten zu Kohle. Den Wirth, der im Hemd zum Fenster hinausgesprungen war, packten sie und begossen ihn in der Kälte fortwährend mit Wasser, daß er einem Eismann ähnlich sah. Ein Kind, das sich in den Hühnerstall versteckt hatte, wurde zum Verräther der Raubmörder aus einem benachbarten Dorfe.
- Der neueste Sport. Die "World" erzählt allen Ernstes: Der Pariser Maler Jorain, der gegenwärtige Anführer der Pariser Viveurs, sie nennen sich in diesem Augenblicke "Paunes", hat in der Verzweiflung tödtlicher Langweile einen neuen Sport erfunden: die Schneckenrennen (Curses d'escargots). Die Rennbahn ist ein langes glattes Brett, an dessen oberem Ende ein Licht angebracht ist, auf welches die Schnecken zukriechen, wenn der übrige Raum verdunkelt wird. Winzige Hürden und ein Bächlein sind auf der Bahn angebracht, und die Schnecken, unter denen es bereits berühmte Renner giebt, werden im "Handicap" mit angeklebten Lehmkügelchen beschwert.
- Der alte Zieten, von dem das Volkslied rühmt:
      Der Zieten immer erster, wenn Preußen avancirt,
      Hingegen immer letzter, wenn Preußen retirirt,
liegt auf dem Gottesacker zu Wustrau begraben.
An seinem 100. Todestag marschirten zwei Bataillone des 24. Regiments aus der benachbarten Garnison Neu=Ruppin nach Wustrau und nahmen am Grabe Aufstellung. Nach der Gedächtnißrede des Pastor Wackernagel hielt Oberst v. Jena eine markige Ansprache, legte einen Lorbeerkranz auf das Grab nieder und die Regimentskapelle spielte die Nationalhymne. Graf v. Zieten=Schwerin bewirthete Offiziere und Soldaten.
- (Nur parzellirt.) Ein reicher Güterausschlächter war einst von einer vornehmen Familie zu einem Abendessen geladen. In dem feinen Salon hatte er das Unglück, mit seinem Stuhl in einen großen Spiegel zu stoßen, welcher sofort in tausend Splittern am Boden lag. Als nun der Arme vor Schreck bleich und händeringend davorstand, klopfte Professor K. ihn auf die Schulter und flüsterte ihm ins Ohr: "Seien Sie nur ruhig, Sie haben ihn ja bloß parzellirt."


[ => Original lesen: 1886 Nr. 11 Seite 3]

Anzeigen.

Holz=Auction Nr. 21.

Am Mittwoch, den 10. Februar, Morgens 9 Uhr in Kösters Hotel zu Schönberg

Aus dem Rupensdorfer Holze:
Förster=Koppel und Alter=Schlag.

190 Rmet. Buchen Kluft und Knüppel
  40 Fuder buchen Durchforstholz und Reiser.
Das Holz wird Ende dieser Woche fertig und beginnt mit Nr. 358.
Schönberg, den 1. Februar 1886.

                                                    Der Oberförster
                                                    C. Hottelet.


Verkaufs=Anzeige.

1. Am nächsten Sonnabend, den 6. d. Mts., Vormittags 11 Uhr sollen im Kruge zu Lüdersdorf nachstehende im Orte gepfändete Gegenstände, als:

1 Kommode, 1 Nähtisch,
1 Polsterstuhl

und 2. am Montag, den 8. d. Mts., Mittags 12 Uhr im Hause des Schulzen Grieben in Herrnburg ein im Orte gepfändeter

Eckschrank

öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Schönberg, den 1. Februar 1886.

                                                    Kutzbach, Landreiter.


Verpachtung.

Am Sonnabend, den 6. Februar d. J., Vormittags 9 1/2 Uhr sollen im Kruge zu Lüdersdorf die der Schmiedewittwe Schütt in Wahrsow gehörige Wiese öffentlich meistbietend auf 6 hintereinander folgende Jahre verpachtet werden. Aus den vor Beginn des Termins bekannt zu machenden Bedingungen ist hervorzuheben, daß der Pachtzins für das erste Jahr sofort nach erfolgtem Zuschlage zu entrichten ist.
Schönberg, den 28. Januar 1886.

                                                    C. Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Kampf=
genossen-
     Ehrenkreuz      Verein
1870/71.

Sonntag, den 7. Februar, Nachmittags 3 Uhr.
III. ordentliche Versammlung im XIII. Vereinsjahr:
Tagesordnung:
Parolefrage.                                             
Wichtige innere Vereinsangelegenheiten.
                                                    Der Vorstand.


Verlobte:
Mathilde Herzberg
geb. Carlau.
Heinrich Dahnke.
Ratzeburg.


Bei vorkommendem Bedarf halte ich mein
Sarg=Magazin

dem geehrten Publikum von Schönberg und Umgegend bestens empfohlen.

                                                    C. Stemmann, Tischlermeister,
                                                    Wilh. Stüve Nachfolger.


Wegen Veränderung meines Magazins habe ich
eine Parthie Möbeln,

verkaufen.                          
                                                                              W. Nothdurft, Tischlermeister.
                                                                                   Schönberg, Siemzerstraße Nr. 148 a.


Freitag, den 12. Februar 1886.
Großer Maskenball.

Zur Aufführung kommen: Blauer Montag. Schneemänner=Quadrille. Die Barbierstube etc.
Num. Sperrsitz 1 M., Maskenbillet 75 Pfennig (Mecklenburg)., Gallerie 50 Pfennig (Mecklenburg).

Anfang 7 1/2 Uhr.
                                                    J. Köster Wwe.


Billette zu dem am 8. Februar bei mir stattfindenden

Maskenball

sind bei den Herren Buchbinder Hempel und Cigarrenfabrikanten Ch. Rieckhof zu haben.
Maskenbillet M. 1, nummerirter Platz 1,30 Pfennig (Mecklenburg).
Nicht nummerirter Platz 1 M.
Anfang 7 Uhr. Versammlung der Masken im alten Saal.
Für eine elegante und billige Maskengarderobe ist bestens gesorgt und steht selbige vom 7. Februar ab dem geehrten Publikum zur Verfügung.

Nur anständige Masken haben Zutritt.
                                                    J. Boye.


Wenn in den nächsten Tagen bestellt, liefere ich in neuen, elegant gebundenen Exemplaren:

Göthe's sämmtliche Werke in 6 Banden gr. Oktav mit Kupfern nach Kaulbach u. A. (bisher. Ladenpreis M. 26, 25.) für M. 10. -
Göthe's sämmtl. Werke in 3 Bänden ohne Kupfern (bisher. Ladenpreis M. 14,50), für M. 5. -
Göthe's Auswahl in 12 Bänden kl. Oktav mit Kupfern (bisher. Ladenpreis M. 28 -) für M. 10. -
Schiller's sämmtl. Werke in 2 Bänden gr. Oktav mit Kupfern (Ladenpreis M. 8,40) für M. 3,50.-
Schiller's sämmtl. Werke in 1 Band ohne Kupfern (Ladenpreis M. 4,50) für M. 1,75 oder auch noch billiger, je nachdem die Bestellungen zahlreich eingehen.

                                                    C. Sievers,
                                                    Buchbinder.


Dr. Pattison's
Gichtwatte
bestes Heilmittel gegen
Gicht und Rheumatismen

aller Art, als Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Fußgicht, Gliederreißen, Rücken= u. Lendenweh. In Packeten zu 1 Mark. und halben zu 60 Pfg. bei

Senator Wilh. Heincke.


300 Stück Tannen,
für Kiepenmacher empfehle ab Bahnhof Schönberg billigstens
                                                    F. Lundwall.


50 Stück Tannen
für Kiepenmacher passend, verkaufen.                                                    

Schönberg.                                                     F. Lundwall.


Masken
in großer Auswahl empfiehlt billigst                                                    
                                                    H. Brüchmann.


Gesucht wird zu sofort oder Ostern ein verheiratheter oder unverheiratheter

Kuhhirte

auf Hof Wahrsow.


Verloren am Mittwoch, den 3. Februar auf dem Wege von Schönberg nach Dassow und weiter:

Eine lederne Arbeitstasche

mit einer Handarbeit. Abzugeben gegen Belohnung in der Expedition dieses Blattes.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 11 Seite 4]

Inventur-Ausverkauf
zurückgesetzter Waaren
vorräthige Wintermäntel und eine Parthie Tricot=Taillen in allen Farben
sehr billig.                                                    
                                                    Wilh. Oldenburg.


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offerirt als Spezialität den Herren Interessenten ihre unter Verwendung der vorzüglichsten Materialien; sowie auf Grund eingehender Versuche selbst hergestellten

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Depositair für Wismar Herren Gebrüder Frahm Nachfolger
Depositair für Schönberg Herrn C. Schwedt, Kaufmann.

Vielfach prämiirt.


Ausverkauf bei Ludwig Wendt in Lübeck
bis Ende Februar
von allen gangbaren Artikeln des reichhaltigen
Confection- und Manufakturwarenlagers
zu sehr billigen Preisen.


Allen Freunden und Bekannten hierdurch die traurige Nachricht, daß heute der Tischlermeister

Peter Bruhn

im 76. Lebensjahre nach kurzer Krankheit sanft entschlafen ist.

                                                    Die tiefbetrübten Hinterbliebenen.

Schönberg, den 3. Februar 1886.
Die Beerdigung findet am Montag, den 8. Februar Nachmittags 3 Uhr statt.


Allen Denen, die meiner Frau das Geleite zum Grabe gegeben haben, sage ich hiermit für die Theilnahme meinen herzlichsten und aufrichtigsten Dank.

                                                    Hauswirth Meier
                                                    in Törpt.


Gewerbe=Verein.
Sonnabend, den 6. ds. Mts. Abends 8 Uhr:
Außerordentliche Versammlung,

in welcher auch Damen Zutritt haben. Vortrag des Herrn Quade aus Schwerin.

"Haben die Colonien in Afrika und der Südsee Werth für Deutschland"?


Eintragungen in das Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren:

D. 5. Jan. dem Holländereipächter Steding zu Hof=Lockwisch eine Tochter.
D. 13. dem Arbeiter Krellenberg zu Schönberg eine Tochter.
D. 15. dem Arbeiter Boye zu Schönberg ein Sohn.
D. 11. dem Arbeiter Klatt zu Schönberg ein Sohn.
D. 17. dem Hauswirth Hans Retelsdorf zu Raddingsdorf eine Tochter.
D. 18. dem Arbeiter Rentzow zu Schönberg ein Sohn.
D. 21. dem Arbeiter Kalkhorst zu Rottensdorf eine Tochter.
D. 24. dem Tischler Stemmann zu Schönberg ein Sohn.

Gestorben:

D. 8 Jan. Anna Catharina Wilhelmine Arndt, 19 Jahr 5 Mon. alt.
D. 15. Catharine Magdalene Maaß geb. Hund, Arbeiterwittwe zu Rupensdorf, 72 Jahr 3 Mon. alt.
D. 18. des Arbeiters Johann Warnemünde zu Ollndorf todtgeborenes Töchterchen.
D. 18. Louise Warnemünde geb. Meiburg, Arbeiterfrau zu Ollndorf, 32 Jahr 9 Mon. alt.
D. 22. Wilhelm Joachim Heinrich Giercke, Bäckermeistersohn zu Schönberg, 6 Mon. alt.
D. 24. Elsa Marie Dorette Catharine Lenschow, Klempnermeistertochter zu Schönberg, 6 Jahr 1 Mon. alt.
D. 27. Catharine Marie Meier geb. Meier, Hauswirthsfrau zu Törpt, 47 Jahr 10 Mon. alt.
D. 3 Febr. Peter Bruhn, Tischlermeister zu Schönberg, 75 Jahr 5 Mon. alt.

Eheschließungen:

D. 5. Jan. Wittwer und Arbeiter Hans Jochen Friedrich Beck und Wittwe Marie Magdalene Elisabeth Renzow geb. Wulf zu Schönberg.
D. 29. Schmiedegeselle Hermann Ludwig Reinhold Dahlke zu Gr. Molzahn und Anna Marie Elisabeth Doris Nevermann zu Schönberg.


Kirchliche Nachrichten
Sonntag, den 7. Februar.

Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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