No. 97
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Dezember
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 97 Seite 1]

Anzeigen.

Holz=Auction Nr. 5.

Am Dienstag, den 15. December, Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Seeler zu Sahmkow.

1. Aus dem Sahmkower Holze:

    2 Eichen Nutzholzblöcke.
  72 Rmet eichen Kluft I. II. und Knüppel.
  20 Fuder eichen starkes Durchforstholz.
    7 Fuder eichen Pollholz.
    1 Buchen Nutzholzblock.
104 Rmet. buchen Kluft I. II und Knüppel.
  35 Fuder buchen Durchforstholz und Pollholz.
  12 Fuder ellern Wadelholz.

2. Aus dem Cronscamper Zuschlage:

  56 Rmet. Loheichen Kluft I. II. u. Knüppel I. II.

3. Aus dem Röggeliner Holze:

    3 Rmet. eichen Kluft I. Cl.
  19 Fuder eichen Durchforstholz I. Cl.

4. Aus dem Carlower Holze:

  21 Rmet. eichen Kluft I und II.
    7 birken Deichselstangen.
  17 Rmet. birken= u. aspen Kluft u. Knüppel.
Schönberg, den 9. December 1885.

                                                    Der Oberförster.
                                                    C. Hottelet.


Schmiede= u. Schlosserinnung

Versammlung der Innungsmeister am 28. d. M. Nachmittags 1 Uhr.

Tagesordnung:

Wahl des Vorstandes, sowie Besprechung sonstiger Innungsangelegenheiten. Gleichzeitig werden alle Schmiede und Schlösser hiesigen Fürstenthums, welche der Innung beizutreten wünschen, eingeladen am genannten Tage zu erscheinen.

Die Aelterleute
der bisherigen Schmiede= und Schlösserzunft.
J. Oldenburg.                           H. Bockwoldt.


Schuhmacher,

die ihr Geschäft selbständig betreiben, und noch vor in Krafttretung der neuen Innung Meister werden wollen, mögen sich bis zum 26. d. M. melden bei den Aelterleuten

H. Bohnhoff.                           C. Rahn.


Diejenigen Interessenten der hiesigen Feuerassecuranz, welche mit ihrem Beitrag für 1885 noch restiren, werden hierdurch aufgefordert, denselben binnen 14 Tagen zu berichtigen, widrigenfalls derselbe im Wege der Execution wird eingefordert werden müssen.
Schönberg, den 14. December 1885.

C. J. W. Burmeister.                           F. Stüve.


Zu einer Weihnachtsbescheerung für arme Kinder erbitten wir freundliche Gaben aus der Gemeinde und ersuchen solche gütigst bis zum 22. d. Mts. uns zukommen zu lassen.
Schönberg, den 3. December 1885.

Kämpffer.                           Langbein.


Allen denen, die meiner lieben Frau und unserer guten Mutter die letzte Ehre erwiesen haben und ihren Sarg so reich mit Kränzen geschmückt, sagen ihren tiefgefühlten Dank

C. Ohls,              
und Familie               


Die
"Mecklenburgischen Landesnachrichten,"

die einzige conservative größere Zeitung Mecklenburgs, täglich außer Sonntags erscheinend, stehen auf dem Boden der deutsch=conservativen Partei. In Treue zu Kaiser und Reich, zu Fürst und Vaterland und unter besonderer Berücksichtigung der mecklenburgischen Interessen, vertreten die "Mecklenburgischen Landesnachrichten" die durch die Kaiserbotschaft vom 17. November 1881 inaugurirte Socialreform zur Verbesserung des Looses der arbeitenden Classen. Der Landwirthschaft und den Handelsnachrichten wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Aus den Gebieten der Wissenschaft, Kunst und Literatur berichtet die Zeitung das Wissenswertheste. Im Feuilleton werden spannende Erzählungen geboten.
Inserate finden durch die "Mecklenburgischen Landesnachrichten", welche namentlich in den wohlhabenden und darum besonders kaufkräftigen Kreisen Mecklenburgs gelesen werden, die weiteste Verbreitung.
Der Preis für das Quartals=Abonnement ist für auswärtige Abonnenten 4 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). (incl. Postaufschlag).

Verlag und Redaction der "Mecklenburgischen Landesnachrichten"
Schwerin i. M.


Melonen, Traub=, Kant= und Pison=Aepfel, Goldrainetten, Birnen, gutes Backobst und Wallnüsse,
empfiehlt zu den billigsten Preisen                                                    
                                                    J. Kopmann.


Tannenbaumlichte,
Tannenbaumleuchter,
Tannenbaumcakes,

empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 97 Seite 2]

Vorzüglich geeignetes Weihnachtsgeschenk

Im Verlag von Baumgärtner's Buchhandlung in Leipzig erschien und ist in jeder Buchhandlung zu haben:

Geographisches Lotto.
Ein Gesellschaftsspiel für 2-8 Personen.
4. Auflage 1883.
In eleg. Kasten. Preis 4 M.

Von diesem überall bekannten und beliebten Spiele liegt bereits die 4. Auflage in eleganter Ausstattung vor.
Dieses unterhaltende Spiel, welches acht sorgfältig in Farbendruck ausgeführte Land=Karten enthält, ist zugleich das beste Lehrmittel, um sich in kürzester Zeit eingehende Kenntniß der hervorragendsten Hauptstädte, Länder, Flüsse, Gebirge, Meere, Inseln etc. zu verschaffen. Jeder Spieler erhält eine Karte mit roth ausgezeichneten geographischen Punkten (Bayern, Ostsee, Alpen, Wien u. s. w.) Einer der Mitspielenden ruft die Namenskärtchen aus und die Spielenden besetzen mit kleinen Blättchen die ausgerufen Punkte. Wer zuerst eine ausgemachte Anzahl von Punkten besetzt hat, ist König. Als äußerst amüsante und zugleich in hohem Maaße instruktive Unterhaltung für die Winterabende kann es Alt und Jung nicht warm genug empfohlen werden und sollte in keiner Familie fehlen.


Hiemit mache ich einem geehrten Publikum von Stadt und Land die ergebene Anzeige, daß ich meine

Weihnachts-Ausstellung

am Sonntag eröffnet habe. Indem ich für das mir in früheren Jahren geschenkte Wohlwollen bestens danke, bitte ich um recht zahlreichen Besuch.

                                                    H. Wolgast,
                                                    Bäckermeister.


Zu meiner diesjährigen                          
Weihnachts-Ausstellung

empfehle ich eine große Auswahl von selbstgearbeitetem Confect und Conditoreiwaaren, sowie auch wohlschmeckende Macronennüsse zu möglichst billigen Preisen.

Um geneigten Zuspruch bittet                                                    
                                                    Ww. Greiff.


Engl. Sirup,
Neue Zitronen, Apfelsinen, Rosinen und Corinthen,
sowie sämmtliche Gewürze gemahlen und ganz empfiehlt billigstens                          
                                                    W. Wieschendorf.


Bestes Weizenmehl
grobe u. feine Gerstgrütze, Buchweizengrütze, Hafergrütze und Mannagrütze,
empfiehlt                                                    
                                                    W. Wieschendorf.


Gelbe und grüne
Kocherbsen
gut brechend empfiehlt                                                    
                                                    W. Wieschendorf.


Von heute an fahre ich mit meinem Omnibus von Schönberg Morgens 6 Uhr von der Neuen=Welt Morgens 8 Uhr. Personen die den Morgen=Zug benutzen wollen, kann ich daher nicht befördern.

                                                    L. Schütt.


Zum Besuch meiner                                                    
Weihnachts=Ausstellung
lade ergebenst ein                                                    
C. Sievers, Buchbinder.


F. W. Kaibels. Lübeck.
Weihnachtsausstellung
von gerahmten und ungerahmten
Bildern & Prachtwerken.
Zutritt ohne Verbindlichkeit gestattet.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 97 Seite 3]

Wilh. Oldenburg
empfiehlt zu Weihnachts-Einkäufen
Wintermäntel, Kleiderstoffe, Jupons, Leinen und Buckskin etc.
zu bedeutend herabgesetzten Preisen.                                                    


Jürgensen u. Robschuld.

65 Breitestr. 65. Lübeck. 65 Breitestr. 65.
Grosse Weihnachts-Ausstellung
von practischen Maschinen und Geräthen
für Haus, Küche und Garten.
Luxus- und Kunstgussgegenständen
aller Art,
sowie wirklich soliden, Kindermöbeln u. Spielen
zu äußerst billigen Preisen.


Schüsselbuden 12.      J. J. Struve's      Schüsselbuden 12.
(Drogen- u. Parfümerie-Handlung)
Weihnachtsausstellung
ist eröffnet.

Als Specialität empfehle:                          
Eau de Lubeca,
in 1/1 Fl. à 75 Pfennig (Mecklenburg). und 1/2 Fl. à 50 Pfennig (Mecklenburg).,
in Kisten à 2,-, 2,75 und 4,-.
Ferner in grösster Auswahl                          
sämmtliche Parfümerien
in- und ausländische.
Seifen in Cartons von 50 Pfennig (Mecklenburg). an bis 4 M.
Echtes Kölner Wasser
zu Originalpreisen,
in 1/1, 1/2 Fl. und in Kisten.
Blumenkörbe mit Parfüms,
Refraichisseurs.
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Als passende Geschenke empfehle:                          
Porzellan-Rosen u. Vasen etc.
gefüllt mit den feinsten Wohlgerüchen von 75 Pfennig (Mecklenburg). an.
Atrappen, Cartonagen,
Seifenfiguren, Seifenfrüchte,
Tannenbaumschmuck
in den neuesten Mustern.
Nichtträufelnde Wachslichter,
Lichthalter, Lametta.

etc. etc.
Reellste Bedienung. Prompte Effectuirung nach auswärts.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 97 Seite 4]

Conditorei und Marzipan-Fabrik
von
Lübeck, Breitestrasse Ecke der Hüxstr. 947      J. G. Niederegger      Lübeck, Breitestrasse Ecke der Hüxstr. 947
empfiehlt einem hiesigen wie auswärtigen Publikum seine diesjährige reichhaltige
Weihnachts-Ausstellung
in großer Auswahl von
Marzipan und Tannenbaum-Confecten.
NB. Die Ausstellung befindet sich in der ersten Etage.


Weihnachts=Ausstellung.

Meine diesjährige außerordentlich reichhaltige Weihnachts=Ausstellung empfehle einem geehrten Publikum aufs beste.
Besonders aufmerksam mache ich auf eine bedeutende Auswahl

Photographie=Album, Schreibmappen, Damentaschen, Damenkober, sowie Cigarrentaschen, Portemonnais, Visites, Brieftaschen, als auch Schmuckgegenstände in Jett und Bernstein, ferner Damen=Stick= und Knopflochscheeren.
Tannenbaumschmuck und Lichter.
Bilderbücher und Jugendschriften u. s. w. u. s. w.
Um recht zahlreichen Besuch bittet                                                    
                                                    Achtungsvoll
Emil Hempel.

Schönberg i. M.


Zu
Weihnachts-Einkäufen
empfehlen ihr Lager von
Kleiderstoffen, Costümen und Winter-Mäntel für Damen.

Breitestraße
61.
Lübeck.
    Rethwisch & Borchert.     Breitestraße
61.
Lübeck.


Gute dauerhaft gearbeitete                                                    
Regenschirme
(eigenes Fabrikat)
empfiehlt in großer Auswahl zu billigsten Preisen
                                                    H. Scheer.


Traubrosinen, Krachmandeln,
ital. Feigen, ff. Smyrna=Feigen,
arab. Datteln,

empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


Weiße Bohnen
empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


ff. Catharinenpflaumen,
ff. bosnische Pflaumen,

in schöner großer Frucht empfiehlt                                                    
                                                                      Aug. Spehr.


Nähmaschinen

mit den neuesten Verbesserungen, sowie Neuheiten in Apparaten, passend an fast jede Singer=Nähmaschine, als Stopf=, Stick= und Web=Apparat, Volant=Säumer, Nadeleinsetz=Zangen, und Nadeleinfädeler empfiehlt zu Fabrikpreisen.

Rud. Schrep.         


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 97 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 96 [richtig Nr. 97] der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 15. December 1885.


          Nr. 24 des Offic. Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg pro 1885 enthält in der
          II. Abtheilung:

(1.) Bekanntmachung, betreffend die Controle der wehr= und militärpflichtigen Personen.
(2.) Bekanntmachung, betreffend Abänderung der mit der Königlich Bayerischen Regierung abgeschlossenen Cartel=Convention, vom 10. Februar 1831.
(3.) Bekanntmachung, betreffend die Sendung von Postanweisungen nach Bulgarien.


Der Entwurf betreffend den Nord=Ostsee=Canal ist dem Reichstage zugegangen. Es werden vom Reiche 106,000,000 Mark gefordert. Fünfzig Millionen steuert überdies Preußen.
Antwerpen ist nun zum Anlegehafen für die subventionirten Deutschen Dampfer=Linien ausersehen.
Für die Internationale Pariser Ausstellung von 1889 hat sich die Pariser Handelskammer nur unter der Voraussetzung ausgesprochen, daß auch Deutschland sich betheiligen würde.
Die "Kreuz=Ztg." macht den Vorschlag, daß baldigst eine Kommission zur Untersuchung der Gesundheitsverhältnisse nach West=Afrika entsandt werden möge.
Eine Vagabundenzählung ist neuerdings angeordnet. Die Behörden sind aufgefordert, eine Ermittelung des Bettler= und Landstreicherwesens für 1885 bis 1887 vorzubereiten, deren Ergebnisse anfangs März 1888 dem Reichsamte des Innern zugehen sollen. Eine frühere Aufnahme umfaßte 1877 bis 1884, und die für diese gegebene Anweisung ist für die neue Zählung maßgebend.
In die Kommission zur Feststellung der Demarkationslinien auf dem serbisch=bulgarischen Kriegsschauplatze entsendet Oesterreich den Oberstlieutenant Graf Rosenberg=Orsini, Deutschland den Oberstlieutenant Graf Wedell, Rußland den Oberst Baron Kaulbars, Italien den Oberstlieutenant Ceratti. Die Vertreter der Großmächte in Belgrad und Sofia erhielten den Auftrag, die Mediation behufs gänzlicher Beilegung der serbisch=bulgarischen Affaire einzuleiten und den Mächten ein gemeinsames Gutachten über die Situation und den Friedensschluß vorzulegen, auf dessen Basis die Mächte verhandeln könnten. An mehreren Punkten in Serbien fanden Demonstrationen statt, weil die Behörden bei der Einberufung des zweiten Aufgebots parteilich vorgingen, die Reichen verschonten und durchgehends die Armen einberiefen.
Der Battenberger hat vollkommen Recht. Er weist jeden serbischen Vorschlag zum Frieden rund von der Hand, wenn derselbe unter der Bedingung gemacht ist, daß Bulgarien die Union mit Ost=Rumelien aufgebe. Was geht Herrn Milan von Serbien die bulgarische Union an? Herrn Milan nichts oder doch nicht viel; aber Oesterreich! Dieses steckt hinter Serbien und fürchtet das Uebergewicht Bulgariens, weil hinter diesem Rußland sitzt. Nun hat der Battenberger aber gezeigt, daß er sich von Rußland nicht am Gängelbande führen lassen, sondern selbstständig sein und bleiben will. Also sollte Oesterreich in seiner Russenfurcht nicht zu weit gehen. Der von der Pforte zum außerordentlichen Kommissar für Ost=Rumelien ernannte Djevdet Pascha wird übrigens zu größerem Nachdruck und wohl auch zu erhöhter persönlicher Sicherheit nach Philippopel reisen in Begleitung der Secretaire der deutschen und der österreichischen Botschaft und des russischen Konsuls in Konstantinopel. So hat der arme Battenberger nicht nur in Pirot mit den Serben, sondern auch in Philippopel mit den Türken zu verhandeln, die hier und dort auf die Wiederauflösung der jungen bulgarischen Union hinarbeiten.
Was eine Amnestie in Spanien auf sich hat, das entnimmt man aus nachstehenden Zahlen. In Folge des Straferlasses allein für Preßvergehen, welchen das neue Ministerium vorgeschlagen und die Königin=Regentin gewährt hat, wird in nicht weniger als 1200 Fällen das gerichtliche Verfahren eingestellt werden, dadurch gelangen 25 Schriftsteller zur Entlassung aus der Haft und 15 Schriftsteller, die geflohen waren, dürfen nach Spanien zurückkehren. Von der Amnestie sind nur diejenigen Militärs ausgeschlossen, die mit der Waffe in der Hand gegen das jetzige Regime gekämpft haben. Doch auch diese können auf dem Gnadenwege Verzeihung erhalten.
Don Carlos, der noch in Venedig weilt, will nach dem Spielbank=Fürstenthum Monaco übersiedeln, um wegen seiner Ansprüche auf den spanischen Thron nicht irgend einer Macht Verlegenheiten zu bereiten. Er wäre in Monaco auch der spanischen Grenze näher.
(Die Cholera ist in Italien), diesmal in Conegliano (Nord=Italien), von neuem ausgebrochen. An einem Tage starben sechs Personen. In Süd=Italien greifen dagegen die Pocken immer mehr um sich.
Die Ver.=Staaten=Regierung hatte einen Kommissar nach der Salzseestadt geschickt, um Untersuchung über die dortige Vielweiberei der Mormonen anzustellen. Natürlich zog sich derselbe durch sein bloßes Erscheinen den Haß der Mormonen zu, ein Volkshaufe überfiel ihn und wollte ihn tödten. Es gelang dem Verfolgten, sich in ein Fort zu retten. Der dortige Gouverneur hat militärische Hülfe von der Regierung verlangt. Eine ernstliche Erhebung der Mormonen wird übrigens nicht befürchtet. - Da Mormonenapostel in Europa viele "Gläubige" machen, die dann gleichfalls nach der Salzseestadt ziehen, so hat der Kongreß ein Gesetz in Aussicht genommen, das den auswärtigen Mormonen den Einlaß in die Ver. Saaten verbietet.
Ein selbständiges Königreich Birma giebt es nicht mehr. Birma ist jetzt endgültig dem englischen Gebiet in Asien einverleibt worden und Oberst Boscaven Sladen ist mit der Verwaltung des Landes betraut worden. Wer über Zeit und Lust und eine gute Gesundheit verfügt, kann sich aufmachen gen Birma, es werden dort augenblicklich "freiwillige Beamte" gesucht. König Thibo scheint übrigens doch kein so ausgesucht grausamer Wütherich gewesen zu sein, wie die Engländer es haben glauben machen wollen; von den in Mandalay gebliebenen Europäern ist keinem ein Haar gekrümmt worden.


- Das deutsche Reich zählt nach der neuesten Volkszählung nicht weniger als 25 Städte über 100 000 Einwohner. Es sind dies Berlin, Königsberg, Danzig, Breslau, Stettin, Magdeburg, Altona, Hannover, Frankfurt a M., Hamburg, Bremen, Dresden, Leipzig, Chemnitz, Straßburg, Köln, Elberfeld, Barmen, Aachen, Düsseldorf, München, Nürnberg, Stuttgart, Dortmund und Krefeld. Das ungeheure Anwachsen der großen Städte zeigt sich wieder deutlich. Noch in der Mitte der 50er Jahre gab es in Deutschland nur 4 Städte über 100 000 Einwohner. Es waren dies Berlin, Hamburg, Breslau, München. Köln und Dresden hatten damals die Zahl 100 000 nicht erreicht, obwohl sie sich lange Zeit dicht davor befanden. Berlin, das jetzt 1 300 000 Einwohner zählt, hatte damals 450 000. Die rasche Vermehrung der über 100 000 Bewohner zählenden Orte beginnt erst nach 1866.
- Die Georgine feiert in diesem Jahr ihr 100jähriges Jubiläum, da sie im Jahr 1785 nach Europa gebracht worden ist. Die einst viel begehrte Blume hat das Schicksal aller Moden erfahren und

[ => Original lesen: 1885 Nr. 97 Seite 6]

wird jetzt nur selten gezogen. Die Rose hat sie besetzt und bleibt Königin der Blumen.
- Im Vatican in Rom wurde Franz Liszt's Rückkehr mit einem großen Diner gefeiert. Als der musikalische Abbé zum Nachtisch einige Bach'sche Fugen spielte, klopfte ihm ein Cardinal auf die Schulter und sagte, wir haben schon so viel von den Wiener Walzern gehört, wollten Sie uns vielleicht mit einigen bekannt machen? Liszt, den die guten Weine in fröhliche Stimmung versetzt hatten, präludirte eine Weile und dann erklangen plötzlich im Dreivierteltakt "die blaue Donau", der "Schönbrunner," und die "Fledermaus" so lustig, daß es den Cardinälen schier in die Füße fuhr und die Schweizer auf den Corridoren zusammenliefen. Dann erhob sich Liszt und sagte wehmüthig: Was wohl mein alter Beethoven zu diesen Streichen sagen wird?
- Vor Eröffnung der Berliner Nordbahn war eine gewisse Jette Bath in Berlin und auf der Tour zwischen dort und Neustrelitz als Fahrerin eines Personenwagens eine allbekannte Persönlichkeit. Von früher Jugend an saß sie auf dem Kutscherbock und lenkte ihr Fuhrwerk mit sicherer Hand wie ein Kutscher, dazu war sie aufmerksam und gefällig gegen das reitende Publikum und darum auch überall beliebt. Als die Bahn dem Personenfuhrwerk ein Ende machte, war Jette in schlimmer Lage, denn weibliche Handarbeiten hatte sie nicht gelernt und für Küche und Hauswesen hatte sie gleichfalls kein Verständniß; sie ging deshalb nach Velten, lernte dort in einer Fabrik und hat dann zuerst dort und in den letzten Jahren in Berlin als "Töpfergesell" gearbeitet und sich ihren Unterhalt erworben. Vor einige Tagen ist sie gestorben.
- Für Gemsenjäger und solche, die es werden wollen. Fremder zum Führer: "Haben Sie auch schon eine Gemse geschossen ?" Führer: "Oane? Nachst a mal elfe an oan Nachmittag!" "Nicht möglich!" "Ma soll's freili nöt glaub'n, aber es is do a so. Da gehn i nachst um dö sel Zeit auf'n Ristfeichkogl aufi, weil i scho g'wust hob, daß koa Jaga unterwegs war, denn es is g'rad a schwar's Wettr aufizogn. Blitzt und donnert hat's, wie am jüngst'n Tag und da schleich i mi halt zu an Rudl Gams ganz schö zuewe. Auf Schußweit'n leg i mi hinter a Stoa und such, mir oane auße. Beim nachst'n Blitzer han i abzog'n, so daß da Dunna und da Schuß z'gleich kracht ham. Mei Gamsei fallt, dö andern rührn sie nöt, dö zittern bloß; richti ham dö dumma Viecha g'moant, 's Wetta hätt dös oa Gams daschlog'n. Wieri dös g'merkt hoa, hab i halt furt pulvert, was i künna hab. So oft's drob'n kracht hat, hat mei Bix'n a kracht, bis elfe da g'leg'n san. Auf oamal verziagt sie's Wetta und jetzt hom sie's da'spant. Aber dö san auf mi los!! Grad, daß i no an Baam dawischt hab', sonst hätt'ns mi dahörndlt. "Nicht möglich!" "G'wiß is und wahr is, aber alle Tag kimmt koa solches Mordswetta nöt!"
- Vor Jahresfrist desertirte in München ein Rekrut vom Train und ging nach Paris. Jetzt hat er sich wieder gestellt und erklärt, nur die Furcht vor Pferden habe ihn zur Flucht bewogen. Er wurde in ein Infanterieregiment versetzt, zugleich aber mit sieben Monaten Gefängniß wegen Desertion belegt.
- Pillkallen. Ein hiesiger Lehren war vor längerer Zeit von einem Hündchen gebissen worden und hatte eine kleine Wunde davongetragen, auf die er kaum achtete. Bei dem Aermsten kam neuerdings die Tollwuth zum Ausbruch, wobei der Lehrer einen seiner besten Freunde fürchterlich biß und zerkratzte. Der Lehrer ist inzwischen seinen Leiden bereits erlegen; der von ihm Gebissene befindet sich in ärztlicher Behandlung.
- William Vanderbild der bekannte amerikanische Eisenbahnkönig und einer der reichsten Männer der Jetztzeit, ist gestorben.
- (Im Stadtarchiv zu Hechingen) findet sich ein fürstlich Hohenzollern'scher Befehl vom 5. Februar 1725 aufbewahrt, worin jedem Landmann, der "einen Kobold, Nix oder ein anderes dergleichen Gespenst" lebendig oder todt einliefert, eine Belohnung von 5 Gulden zugesichert wird, die der Oberjägermeister auszahlen solle. Schade daß das Archiv nicht auch den Nachweis über die Zahl der gefangenen Kobolde enthält!
- Eine Schauspielerin, welche Königin hätte werden können, aber nicht mochte, ist Miß Genovieffa Ward, eine Engländerin. Sie ist mit ihrer Gesellschaft gegenwärtig noch auf einer Kunstreise in Australien begriffen und kam vor einiger Zeit auch nach Neu=Seeland. Dort hatte sie das fragwürdige Glück, sich vor Teawsaio, dem König der Maoris, zu produciren, welcher so viel Gefallen an ihr fand, daß er ihr in allem Ernst Hand, Herz und Krone anbot. Miß Ward verschmähte aber das eine wie das andere und, da der König glaubte, daß sie das nur thue, weil er Polygamist sei, so erklärte er ihr zur Bekräftigung seiner Liebe mit einem feierlichen Schwur, daß sie keine Nebenbuhlerin zu fürchten haben werde, weil er bereit sei für ihr Jawort "mit eigener Hand seine übrigen vier Weiber umzubringen." Aber auch diese schöne Aussicht muß nichts gefruchtet haben, denn Miß Ward hat plötzlich und vor der festgesetzten Zeit ihre Vorstellungen abgebrochen und ist unter dem Schutz der Englischen Landesvertretung mit ihrer Gesellschaft davongereist.
- Das neueste in der Papierfabrikation sind Papierhausschuhe. Ein Fabrikant in London hat sich sein Verfahren, Hausschuhe aus Papiermasse herzustellen, patentiren lassen. Er nimmt für die Obertheile Papiermachée und macht die Sohlen aus Pappe, Lederkarton, oder dergleichen, Ober= und Untertheil werden mit Leim fest verbunden; die Sohle erhält, je nach Wunsch, einen Absatz oder wird ohne einen solchen angefertigt. Ebenso hält man es mit dem Futter der Schuhe, das man entweder beträgt oder wegläßt.
- Ein Herr Karl Goodwin aus Bristol hat sich eine neue Erfindung, wonach mittels Anwendung der Elektrizität Noten kopirt werden können, patentiren lassen. Der Druck der Noten nach diesem neuen System soll alles bisher Dagewesene übertreffen, und die Herstellung dabei ungemein gering sein.
- Um zu erfahren, ob Jemand verheirathet ist, hat man darauf zu achten, wie er ein frisches Handtuch benutzt. Nimmt er beim abtrocknen sofort die Mitte in Gebrauch und wirft dann das ruchlos zerknitterte Tuch in den ersten besten Winkel, so ist er bestimmt unverheirathet; denn ein Ehemann fängt beim äußersten Zipfel des Tuches an und hängt dasselbe, wenn es seine Schuldigkeit gethan, immer wieder fein säuberlich an den Nagel.
- In dunkler nächtlicher Stunde bald nach Beginn des 1. December d. Js. bot sich dem ehrbaren, nach Hause wandernden Philister in Tübingen der seltsame Anblick dar, daß eine Anzahl von Musensöhnen einen Leiterwagen von der größten Sorte im Schweiß ihres Angesichts die steile Straße zum Polizeigebäude hinaufschleppte. Getreulich lieferten sie ihn dort der Polizeibehörde aus, mit der biederen Versicherung, denselben "gefunden" zu haben; sie seien ehrliche Leute und verlangten keinen Finderlohn.
- (Der Papagei.) Ein Bauer bekommt von seinem Neffen, der von einer Seereise zurückkehrt, einen Papagei als Geschenk. Nach einiger Zeit trifft der junge Mann seinen Onkel und fragt ihn, wie ihm der Vogel gefallen habe. - "Ganz gut," antworte jener, "aber etwas zäh!" - "Aber um Himmelswillen, du hast doch nicht etwa das arme Vieh gegessen? Das war ja ein Papagei, welcher sprechen konnte!" - "Er hat nichts gesagt!"
- (Kindermund.) Fritzchen hat zum Geburtstag eine "Naturgeschichte für Kinder" bekommen. "Mama," fragt er, "wissen denn die Thiere wohl ihre Namen?" - Mama: "Nein, mein Kind." - Fritz: "Das ist auch sehr gut. Wie würden sich sonst Schaf und Esel schämen!"
- (Unglaublich!) "Da hat mir mein Schneider jetzt die Taschen in den Beinkleidern so hoch angebracht, daß ich jedesmal auf einen Stuhl steigen muß, wenn ich mit den Händen hinein will!"


[ => Original lesen: 1885 Nr. 97 Seite 7]

Die interessanteste und anregendste Zeitungs=Lektüre bietet unzweifelhaft das "Berliner Tageblatt" hinsichtlich der Reichhaltigkeit, Mannigfaltigkeit und Gediegenheit seines Inhalts. In Folge dessen vermochte es sich einen festen Stamm von 70,000 Abonnenten zu erwerben und sich gleichzeitig zu der gelesensten und verbreitetsten Zeitung Deutschlands emporzuschwingen. Durch täglich zweimaliges Erscheinen ist das "B. T." in der Lage, alle Nachrichten stets 12 Stunden früher als jede nur einmal täglich erscheinende Zeitung zu bringen. Das "B. T." beobachtet eine gänzlich unabhängige, freisinnige politische Haltung und unterhält Special=Correspondenten an allen wichtigen Plätzen, daher rascheste und zuverlässigste Nachrichten, bei bedeutenden Ereignissen umfassende Special=Telegramme. Das "B. T." bringt ausführliche Kammerberichte des Abgeordneten= und Herrenhauses, sowie des Reichstages. Durch ein eignes parlamentarisches Bureau ist das "B. T." in der Lage, den auswärtigen Abonnenten die ausführlichen Parlamentsberichte bereits mit der Abend=Nummer zugehen zu lassen, so daß dieselben am nächsten Vormittag in den resp. Empfangsorten eintreffen. Umfassende Handelszeitung und Curszettel der Berliner Börse. Reichhaltige und wohlgesichtete Tagesneuigkeiten aus der Reichshauptstadt und den Provinzen. Theater, Musik und Kunst, Literatur und Wissenschaft werden im Feuilleton des "B. T." in ausgedehntem Maße gepflegt: außerdem erscheinen in demselben Romane und Novellen der ersten Autoren. Das Feuilleton des nächsten Quartals bringt folgende Romane und Novellen: Hermann Sudermann: "Frau Sorge", C. Lionhart: "Ein Räthsel", Karl Theodor Schulz: "Luina". Ferner Erscheinen aus der Feder Dr. F. Falkson's des bekannten Freundes Johann Jacoby's, politische Erinnerungen: "Aus Königsbergs vormärzlichen Tagen," packende Schilderungen einer Zeit, welche vielfach an die Gegenwart erinnert. Außerdem empfangen die Abonnenten des "Berliner Tageblatt" vier wertvolle Separat-Beiblätter: das illustrirte Witzblatt "Ulk", das belletristische Sonntagsblatt "Deutsche Lesehalle", das feuilletonistifche Beiblatt "Der Zeitgeist" und die "Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau und Hauswirthschaft zu dem enorm billigen Abonnementspreise von nur 5 Mark 25 Pf. für das Vierteljahr. Man beliebe das Abonnement bei dem nächstgelegenen Postamt schleunigst anzumelden, damit die Zusendung des Blattes vom 1. Januar ab pünktlich erfolge.


Heller'sche Spielwerke.

Wir hatten schon öfter Gelegenheit, an dieser Stelle ein Wort des Lobes über die vorzüglichen Eigenschaften der Spielwerke aus der Fabrik des Herrn J. Heller in Bern (Schweiz) zu sprechen. Nicht der Grund allein, daß den Heller'schen Spielwerken an fast allen Ausstellungen, wie zuletzt in Melbourne, Zürich, Nizza, Krems, Antwerpen erste Auszeichnungen zuerkannt wurden, gibt uns erneut Veranlassung, die Aufmerksamkeit unserer Leser auf die genannte Fabrik zu richten, sondern hauptsächlich die Ueberzeugung, daß sich auf das bevorstehende Weihnachts= und Neujahrsfest kaum ein Gegenstand finden läßt, der als sinniges und passendstes Geschenk so zu empfehlen sein dürfte, als ein Heller'sches Spielwerk, denn wo Werthgegenstände und Nutzobjekte oft die Empfindlichkeit verletzen da eignet sich gerade das Spielwerk in vorzüglichster Weise. Ja es darf wohl mit Recht behauptet werden, daß es Niemanden gibt, dem ein solcher Gegenstand nicht die innigste Freude bereitet! Kann es eine bessere Trösterin in den schweren Stunden des Lebens, wo man sich vereinsamt oder verbittert fühlt, geben, als die Musik? Gibt es nicht leider so unendlich viele Menschen, die durch Krankheit an das Zimmer gefesselt sind und diese Universalsprache aller Herzen entbehren müssen? Hiezu kommen noch alle diejenigen, welche nicht selbst ein Instrument spielen und durch ihren Beruf oder durch zu große Entfernung von der Stadt verhindert sind, Concerte und Soiréen zu besuchen und sich aus diesem Grunde den so oft ersehnten Genuß einer guten Musik versagen müssen. - Allen diesen, sowie auch namentlich den Herren Geistlichen, kann deshalb nicht genug empfohlen werden, sich ein Heller'sches Spielwerk anzuschaffen, um so mehr, als der Fabrikant es versteht, das Repertoir jedes, auch des kleinsten Werkes, mit seltenem Geschmack zu arrangiren und auf diese Weise seine Abnehmer stets mit den neuesten Erscheinungen der Musikliteratur aus den Gebieten der Oper, Operette und Tanzmusik, sowie Volkslieder der populärsten Tondichter bekannt macht.
Hierbei möchten wir schließlich nicht vergessen zu bemerken, daß die große Zahl von Anerkennungsschreiben von Privaten, Hoteliers, Restaurateurs etc. gerade den zuletzt Genannten ein guter Wink sein sollte, mit der Aufstellung eines Heller'schen Musikwerkes in ihren Etablissements nicht länger zu zögern, denn die Erfahrung hat in den meisten Fällen gezeigt, daß sich die Frequenz solcher Geschäfte lediglich in Folge Aufstellung solcher prächtiger Werke geradezu verdoppelt, ja verdreifacht hat und die Anschaffungskosten - Zahlungserleichterungen werden bewilligt - in kurzer Zeit ausgeglichen wurden.
In Folge bedeutenden Rückganges der Rohmaterialpreise bewilligt die Firma auf ihre bisherigen Preise 20% Rabatt, und zwar selbst bei dem kleinsten Auftrage. Dadurch ist nun auch dem weniger Bemittelten die Möglichkeit geboten, in den Besitz einer Spieldose zu gelangen. - Reichhaltige, illustrirte Preislisten nebst Plan werden auf Verlangen franko zugesandt. Wir rathen jedoch, jede Bestellung direkt an die Fabrik in Bern zu richten, da dieselbe, außer in Nizza, nirgends Niederlagen hält und vielfach fremde Fabrikate als ächt Heller'sche angepriesen werden. Wohl zu beachten ist ferner, daß jedes Werk den Namen des Fabrikanten (J. H. Heller) trägt, welcher auch Lieferant fast aller Höfe und Hoheiten ist.


Neue Citronen, Wall= und Hasel=Nüsse,
empfiehlt                                                            
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Als
Weihnachtsgeschenke
passend empfehle:
Laubsägen und Werkzeugkasten, Laubsägenbügel, Tischmesser und Gabeln, Taschenmesser und Scheeren, Plättöfen und Plättpfannen, Kohleneisen, Anlegeeisen, Ofenvorsätze, Familienwaagen, Brückenwaagen, Wurststopfmaschinen, Fleischhackmaschinen in großer Auswahl.
J. Ludw. D. Petersen.


Engl. Sirup,

Weizen=Dampfmehl, Succade, Orangenschaale, sowie sämmtliche Artikel zur bevorstehenden Festbäckerei empfiehlt in bester Waare billigst

A. Zander.         


Tannenbaumcakes
in hübschen Mustern empfing und empfiehlt                          
                                                    A. Zander.


Als
Weihnachtsgeschenke,
wie auch für den Winter empfehle mein                                                    
Handschuh=Lager
in allen Sorten sowie eine schöne Auswahl in                                                    
Hosenträgern und Strumpfbändern.
                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Emil Jannicke,
                                                    Handschuhmacher.


Pelzsachen
als: Pantoffel, Schuhe, Sohlen etc.
in großer Auswahl.
                                                    B. Gartz.


Pelzsachen aller Art
als:
Muff's, Kragen, Manschetten, Herrn= und Knaben=Pelzmützen, Damen=Barets, Pelzbesätze für Mäntel, Fußsäcke und Fußkörbe,
zu mäßigen Preisen empfiehlt                                                    
                                                    B. Gartz.

NB. Bestellungen jeder Art werden schnellstens ausgeführt.


Lübeck
Spethmanns Hotel & Restaurant.
vis à vis der Post
Restauration à la carte
zu jeder Tageszeit. -                                                    
Münchener u. hiesiges Bier.
Gute Küche.                           Civile Preise.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 97 Seite 8]

Weihnachts-Ausverkauf

Von heute ab verkaufe, da die Saison zu Ende ist, alle Hüte zu Einkaufspreisen.
Zugleich empfehle mich mit einer schönen Auswahl

Morgenhauben,

und sonstigen in mein Fach schlagenden Sachen zu Weihnachtsgeschenken.

H. Bohnhoff Wwe.         


Weihnachts=Ausstellung.

Den geehrten Bewohnern von Schönberg und der Umgegend erlaube ich mir hierdurch ganz ergebenst anzuzeigen, daß ich am 16. ds. Mts. meine diesjährige Weihnachts=Ausstellung mit einer großen Auswahl von besten und wohlfeilsten Confituren eröffne. Außerdem empfehle zur geneigten Abnahme alle möglichen feinen Backwerke, braune Kuchen und verschiedene Sorten Pfeffernüsse, auch werden gefällige Bestellungen auf

Marcipan=Torten

bestens prompt ausgeführt. Um geneigten Zuspruch bittet

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Heinrich Freitag,
                                                    Conditor und Bäcker.

Schönberg, den 14. December 1885.


Einem hochgeehrten Publikum hiermit die ergebene Anzeige, daß ich meine diesjährige

Weihnachts-Ausstellung

am 16. ds. Mts. mit einer großen Auswahl von selbstgearbeitetem Confect (von reinem Zucker und Eiweiß), sowie verschiedene Sorten Pfeffernüsse, Kuchen und allerlei feinem Backwerk eröffne.

Um geneigten Zuspruch bittet                          
                                                    Hochachtungsvoll
                                                    L. Jähnig,
                                                    Conditor.


Vorzüglichen Zuckersirup,
dieselbe Qualität wie im vorigen Jahr, offerirt                          
                                                    Gustav Mohr.


Seine stets frisch gebrannten wie rohen

Caffee's

sowie sämmtliche Colonialwaaren empfiehlt in feinster Waare zu billigen Preisen

                                                    Gustav Mohr.


Meine diesjährige                                                    
Weihnachts-Ausstellung,
ist eröffnet, dieselbe enthält alle Sorten                          
Schaumconfecte, Auflauf, Chocolade= Liquör= und Marcipansachen
Sämmtliche Schaumconfecte sind hergestellt aus Eischaum und Zucker.                          
P. Hagen,
Bäckerei und Conditorei.


Passend als                                                    
Weihnachtsgeschenke
empfehle ich mein Lager von Korbwaaren als:
Lehnstühle, Kinderstühle, Blumentische, Papierkörbe, Kinderwagen, Puppenwagen,

sowie sämmtliche Korbarbeiten zu den billigsten Preisen, um gütigen Zuspruch bittet

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    H. Specht,
                                                    Korbmacher.

Schönberg.


Feinsten Colonialsirub,
gezuckerte Pomeranzenschalen,
Succade,
alle Sorten Gewürze
empfiehlt billigstens                                                     Aug. Spehr.


Beste Vourla Eleme Rosinen,
Cephalonia Corinthen,
Sultana Rosinen,
Valence Mandeln
empfiehlt billigstens                                                    Aug. Spehr.


Engl. Syrup,

sowie sämmtliche ganze, und gemahlene Gewürze, in bester Qualität empfiehlt

                                                    A. Wigger Nachfolger.


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren:

D. 25. Nov. dem Schmied Beckmann zu Schönberg ein S.
D. 25. ein unehel. Sohn zu Schönberg.
D. 29. dem Landvogtei Copiisten Krüger zu Schönberg ein S.
D. 29. dem Maschinisten Wendt zu Schönberg ein Sohn.
D. 2. dem Schneider Heibey zu Rupensdorf ein Sohn.
D. 4. Dec. dem Arbeiter Paulsen zu Schönberg ein Sohn.
D. 4. dem Hauswirth Bohnhoff zu Kl. Bünsdorf ein Sohn.
D. 5. ein unehel. Sohn zu Petersberg.
D. 6. dem Commissionär Maaß zu Schönberg eine Tochter.
D. 9. dem Kutscher Wagner zu Hof=Rabensdorf ein Sohn.
D. 12. zwei unehel. Knaben zu Bechelsdorf.

Gestorben:

D. 26. Nov. Johann Heinrich Breuel, Rentier zu Schönberg, 85 Jahr 9 Monat alt.
D. 26. Joachim Friedrich Greßmann gen. Brandt, Schuster aus Rehna, gestorben zu Schönberg, 87 J. 2 Mon. alt.
D. 29. Ernst Lubker zu Schönberg, 4 Tage alt.
D. 1. Dec. Thrin Lise Dettmann geb. Behrens zu Schönberg, 64 Jahr 8 Monat alt.
D. 3. Marie Sophie Ohls geh. Maaß, Pferdehändlerfrau zu Schönberg, 60 Jahr 7 Monat alt.
D. 10. Caroline Kröger, unverehel. Dienstmädchen zu Schönberg, 21 Jahr alt.
D. 11. Catharine Margarethe Werner zu Hof=Rabensdorf, 77 Jahr 3 Monat alt.
D. 12. das zu Bechelsdorf unehelich geborene Knaben=Zwillingspaar, 24 und 28 Stunden alt.

Eheschließungen:

D. 27. Nov. Knecht Johann Joachim Heinrich Vierig zu Törpt und Louise Marie Bohnhoff zu Gr. Siemz.
D. 1. Arbeiter Carl Friedrich Menz und Anna Marie Badstein zu Schönberg.
D. 11. Arbeiter Friedrich Joachim Heinrich Beck und Anna Catharine Marie Elisabeth Bade zu Petersberg.


Kirchliche Nachrichten.
Bußtag, 16. December.

Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Langbein.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


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