No. 92
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. November
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 92 Seite 1]

Der Reichstag hat in guter Laune, sogar mit dem Uzton, angefangen. Bei der Präsidentenwahl erhielt der Pfarrer Utz aus Schwaben fünf Stimmen, nur aus Uz; denn er ist nicht nur eines der harmlosesten und schüchternsten Mitglieder des Hauses, sondern auch eines der ältesten. Auch mit Bismarck erlaubte sich Einer einen Uz, indem er ihn zum Vicepräsidenten wählte. - Das Haus nahm den Uz von der heiteren Seite auf. Die deutsche Armee soll mit antiseptischem Verbandzeug ausgerüstet und jeder Soldat mit ihm (bis 1888) versehen werden. Die Kosten betragen 1 1/2 Millionen Mark. Die gute Laune schlägt schon um, weil ein Antrag auf 5jährige Wahl und Dauer des Reichstages eingebracht werden soll.
Glückliches Sachsen, in welchem der Finanzminister dem Landtag einen Ueberschuß von 8 bis 9 Millionen Mark In der laufenden Finanzperiode verkündigen konnte.
Verhaftungen von Zahlmeistern sind, wie jetzt aus Posen berichtet wird, in den letzten Tagen nicht nur in Münster und Hanau, sondern auch in Garnisonen des V. Armeecorps, in Glogau, Sprottau, Sagau und anderen Orten mehr erfolgt. Die Verhaftungen sollen sämmtlich mit dem Falliment einer Stettiner oder Berliner Firma im Zusammenhang stehen, die Truppenlieferungen übernommen hatte und aus deren mit Beschlag belegten Büchern die Staatsanwaltschaft Mittheilungen entnommen hat, die für die Verhafteten kompromittirend sein sollen. Die im Bereich des V. Armeecorps verhafteten 11 Zahlmeister, von denen drei der Posener Garnison angehören, werden in Einzelhaft auf dem Fort Winiary bei Posen gehalten.
In die düstere Angelegenheit der Verhaftung von 15 Zahlmeistern kommt jetzt endlich einiges Licht. In Hildesheim ist ein Armeelieferant Namens Wollank verhaftet worden. Er hatte die Verpflegung von 34 Bataillonen der Armee übernommen gehabt und soll diese zum Nachtheil der Mannschaft ausgeführt haben. Schon seit vergangenem Montag mußten alle für Wollank ankommenden Briefschaften der Staatsanwaltschaft seitens der Post ausgehändigt werden, während am Dienstag die Geschäftsbücher desselben beschlagnahmt worden sind. Wollank lebte anscheinend in sehr guten Vermögensverhältnissen und plante noch in letzterer Zeit größere Bauten. Verhaftungen von Zahlmeistern sollen in den letzten Tagen auch in Berlin und Halle vorgekommen sein. Urheber der ganzen Geschichte soll ein entlassener Commis des Hildesheimer Lieferanten sein, der diesen wegen Uebervortheilung bei der Militärbehörde denunzirt hat, und daraufhin soll die Verhaftung derjenigen Zahlmeister, welche mit dem Betreffenden in Verbindung gestanden haben, angeordnet worden sein. Es sollen Zahlmeister von sechs Armeecorps in Mitleidenschaft gezogen sein.
König Alfons von Spanien ist am 25. November 8 Uhr Morgens gestorben. Er ist am 28. November 1857 geboren. Männliche Erben hinterläßt er nicht, wenn nicht der zu erwartende Sproß ein Prinz ist, ist die 5jährige Prinzessin von Assurien die legitime Thronerbin von Spanien, während die Regentschaft der Königinwittwe zufällt. Mit dem Tode des Königs Alfons ist der Revolution in Spanien wieder Thür und Thor geöffnet.
Ein vivat dem Battenberger und ein kräftiges pereat dem dicken Milan von Serbien! Es ist alles in schönster Ordnung, der Battenberger hat den Beweis geliefert, daß er "Schneid" und nicht umsonst als Seconde=Lieutenant in Berlin studirt hat. Die Serben wurden am ersten Tag bei Slivnitza auf der ganzen Linie verfolgt und gezwungen, sich auf die Anhöhe links vom Dragomanpaß zurückzuziehen. Die nach dem Paß führende Chaussee befindet sich in den Händen der Bulgaren. Bei einem Gefecht in der Umgegend von Golonbovtzi wurde eine serbische Truppenabtheilung, welche den linken Flügel der bulgarischen Position bei Slivnitza angreifen sollte, vollständig geschlagen. Unter den verwundeten bulgarischen Offizieren befindet sich auch Kapitän Marinoff, der Flügeladjutant des Fürsten. Und dabei haben die Bulgaren überall einer doppelten Streitmacht gegenüber gestanden. - Jetzt ist ein Waffenstillstand geschlossen.
Den Birmanen ergeht es schlecht. Trotz des vergessenen Pulvers, das inzwischen aber wohl nachgeliefert worden sein wird, siegen die Engländer sich vorwärts und Schritt für Schritt nach Mandalay hinan. Freilich ist auch der Widerstand danach. Bisher haben die Truppen des Generals Prendergast's eigentlich noch nirgends ein wirkliches Hinderniß gefunden. Dieser Tage sind sie auf ein papiernes, d. h. auf eine Proklamation des wilden Königs Thibo gestoßen, in der 25 000 Birmanen zur Vernichtung der Engländer an einem bestimmen Tag aufgeboten werden. Man glaubt jedoch, daß die englische Truppen auch dieses Hinderniß nehmen werden!
Dr. Metzger in Amsterdam, durch seine Massagekuren (Kneten des Körpers) berühmt geworden, hat nicht nur Könige, Kaiser und Kaiserinnen, Prinzen und Prinzessinnen zu Kunden, sondern auch den Papst. Er ist vom Papst nach Rom berufen worden, um ihn von seinem Rheumatismus zu befreien. Die Jünger Metzgers sind fast unzählig.


- Ein teuflisches Weib. Die Marienburger Zeitung berichtet: Ein bei einem Gutsbesitzer in hiesiger Nähe bediensteter Knecht war dem Trunk ergeben, in Folge dessen wurde ihm vor einigen Tagen der Dienst gekündigt. Das Weib dieses Knechtes gerieth hierüber nicht etwa in leicht begreifliche Erregung, sondern faßte den Entschluß, ihren Mann, den Ernährer ihrer zwei Kinder, aus der Welt zu schaffen. Zu diesem Behuf gab das Weib ihrem Mann noch mehr Schnaps zu trinken, bis dieser fast sinnlos betrunken war; in diesem Zustand versetzte sie ihm einen Schlag mit der Axt vor den Kopf. Nach einiger Zeit erholte sich der Betäubte wieder und suchte sein Lager auf. Nun folgte eine Scene, die eines Teufels, nicht eines Menschen, noch weniger eines Weibes würdig wäre; das Weib machte nämlich unter dem Bette ihres Mannes ein Feuer an und begab sich mit einem Kind auf dem Arm vor das Haus, um durch das

[ => Original lesen: 1885 Nr. 92 Seite 2]

Fenster zu beobachten, wie ihr Mann verbrenne. Wenn nicht die Nachbarn, welche den entstehenden Brand sahen, herbeigeeilt wären, um zu retten und zu löschen, so wäre nicht blos das Haus verbrannt, sondern auch der von dem Schnaps und dem Axthieb betäubte Mann und ferner das in der Stube zurückgebliebene ahnungslos schlummernde zweite Kind ein Opfer der teuflischen That geworden. Schon früher einmal hatte das Weib, als ihr Mann betrunken nach Hause geführt wurde, die Aeußerung gethan: "Bis Martini suche ich mir einen anderen!" Selbstverständlich wurde das Weib am anderen Tag in Haft genommen, um sich wegen Brandstiftung und Mordversuchs zu verantworten.
- Der Amerikaner Morse durch seine Erfindung eines Schreibtelegraphen weltberühmt und sehr reich geworden, war u. a. Aufsichtsrath eines Taubstummen=Instituts. In diesem fiel ihm eine junge Waise auf, die sehr schön war, mit einem wehmüthigen Zug in dem Gesicht, wie ihn das Bewußtsein eines Gebrechens oft gibt, einen Zug, der sie noch anziehender machte. Morse lernte die Sprache der Taubstummen, um sich mit diesem Mädchen unterhalten zu können. Dies gelang ihm auch in kurzer Zeit und, als er sich überzeugt hatte, daß ein edler und zarter Sinn in dieser Mädchenseele wohnte, beschloß er, sie zu heirathen. Sie lehnte Anfangs seinen Antrag ab, da sie einem Mann ein solches Opfer nicht zumuthen dürfe. Aber seine Beharrlichkeit besiegte sie und sie heiratheten sich. Morse entführte seine junge Göttin aufs Land. Hier in völliger Weltabgeschiedenheit widmete er sich ihr völlig und versuchte während dreier Jahre sie mit electrischen und magnetischen Kuren zu heilen. Dies gelang ihm freilich nicht, dagegen glückte es, seiner jungen Frau mit beispielloser Geduld das sprechen so vollkommen beizubringen, daß später jemand, der sie reden hörte, niemals in ihr eine ehemalige Taubstumme erkannt hätte. Als Morse 1872 starb, wurde er von Vielen betrauert, aber von niemand zärtlicher, als von seinem Weibe, dem er die Sprache wiedergegeben hatte.
- In Wien führt das Gesetz über die Sonntagsruhe manche kleine Verwicklung herbei, deren Lösung dem Scharfsinn der Parteien alle Ehre macht. Sonntag abends hielt ein Fiaker vor dem Laden eines Gemischtwaarenhändlers und der Kutscher verlangte Brennöl für seine Wagenlaternen. "Brennöl?" erwiderte der Kaufmann unwirsch, "mir scheint, Sie wollen mich narren. Brennöl an ein' Sonntag=Abend? lächerlich!" - "Da is gar nix lächerlich, i brauch's. - "Das is sehr möglich, aber ich darf kein's verkaufen, sonst werd' ich gestraft." - "Und i war gestraft, wann meine Laterna net brennen; dös is a böse G'schicht!" Eben war der Fiaker im Begriff, dem Kaufmann mit beredten Worten die bekannte Nestroy'sche Zumuthung einleuchtend zu machen: Bruder, wann schon Einer von uns Zwei das Opfer sein soll, so sei Du's" - als der Kaufmann pfiffig mit den Fingern schnippte, auf das Regal stieg und eine Flasche Aixeröl herabholte. Jetzt passen's auf," sagte er, "was ein geschneidter Mensch im Stand' ist. Das Flaschel Oel da ist ein Lebensmittel, ein Lebensmittel, versteh'ns mit so ein' Oel wird der Salat an'gmacht. Lebensmittel darf ich verkaufen, versteh'ns, und was Sie mit dem Flaschel Lebensmittel anfangen, geht mich nix an. Wollen's es kaufen, das Lebensmittel?" Natürlich ging der Fiaker verständnißinnig auf den Handel ein und noch nie haben zwei Wagenlaternen schöner gebrannt, als diejenigen, welche an dem besagten Sonntag mit dem besagten Lebensmittel gespeist worden waren.
- Das Geschlecht der Herzoge von Persigny ist erloschen. Der einzige Sohn des bekannten Vertrauten Napoleons III. ist jetzt im Alter von 30 Jahren in Paris gestorben.
- Sollen die Metzger die Knochen hauen oder sägen? Herr Medicinalrath Dr. Clemens sagt darüber, daß das Hauen der Knochen auch seine Berechtigung habe und sogar ein berühmter Arzt in den 30er Jahren diesem Verfahren bei chirurgischen Knochenoperationen den Vorzug gegeben, und darin später einige Nachahmer gefunden hatte, wenn gleich eine allgemeinere Einführung desselben nicht erfolgt sei. Er gab aber zu, daß das Verschlucken von Knochensplittern, die besonders zahlreich bei zerhauenen Schöpfenfleischtheilen seien, unter Umständen recht nachtheilige Folgen haben könnte. Die allgemeine Ansicht gebe sich dahin kund, schon deshalb das Zersägen der Knochen zu empfehlen, weil durch dasselbe derartige Vorkommnisse vermieden würden. Es werde deshalb der Wunsch ausgesprochen, daß die Fleischer allgemein dieses Verfahren einführen möchten.
- Ein höchst bedenklicher Hausgenosse. In einem Haus in der Herbstgasse in Pest waren vor einigen Wochen zwei Zimmer im dritten Stock, die beim Quartalwechsel leer geblieben waren, bis zum Novembertermin, an welchem die neue Partei einziehen sollte, interimistisch zu vermiethen. Eines Tages meldete sich bei der mit dieser Vermiethung beauftragten Hausmeisterin eine stattlich aussehende, elegant bekleidete Frau und fragte nach dem Monatszins dieser Wohnung. "Fünfzig Gulden", entgegnete die Hausmeisterin, "aber haben Sie keine Kinder?" "Nein!" war die Antwort der Mieterin. "Auch keinen Hund, keinen Papagei und kein Klavier?" "Auch das nicht," entgegnete die Mietherin. "Dann können's die Wohnung haben. Wie heißen's denn?" "Cornelia Berardi", entgegnete Jene. Das Geschäft war abgemacht und die Mietherin zog ein; sie hatte in der That weder Kinder noch Papageien, noch auch ein Klavier, aber einen großen gelblichen Hund brachte sie beim Einziehen mit und, als die Hausmeisterin sie darüber zur Rede stellte, da sie doch gesagt habe, sie habe keinen Hund, entgegnete sie trocken: "Sas ist auch kein Hund", und dagegen ließ sich nichts mehr thun. Die neue Mietherin war übrigens eine stille Person, die Niemanden belästigte; sie lebte fortwährend hinter verschlossenen Thüren, eine alte Magd, die sie mitgebracht hatte und die ihr das Essen holte, war das einige menschliche Wesen, das bei ihr aus= und einging. Eines Nachts erkrankte die Mietherin und die Magd mußte einen Arzt holen. Als derselbe kam, fand er den Zustand der Patientin, die an heftigen Congestionen litt, bedenklich, schrieb ein Recept und sandte die Magd in die Apotheke, während er bei der Kranken, die das Bewußtsein verloren hatte, wartete. Er war eben im Begriff, derselben eine Compresse auf die fieberglühende Stirn zu legen, als er plötzlich hinter sich ein furchtbares Knurren vernahm und zwei mächtige phosphorescirende Augen auf sich gerichtet sah. Dem Arzt sträubten sich die Haare auf dem Kopf; er trat vom Bett der Kranken zurück, da beruhigte sich das Thier wieder, welches jedoch alle seine Bewegungen mit den unheimlich glühenden Augen verfolgte. Vor Entsetzen gelähmt, hielt sich der Arzt vollkommen ruhig und empfand es als eine Erlösung, als die Magd wieder zurückkam. "Jesus Maria!" rief dieselbe, als sie in das Zimmer trat, "jetzt hab i das zweite Zimmer offen gelassen und da is der Nero auskommen!" Sie ging ungesäumt auf das Thier zu, packte es bei der Vorderpfote, schleppte es in das nächste Zimmer und warf die Thür hinter ihm ins Schloß. Jetzt war der Arzt von seinem Schrecken wieder zu sich gekommen und rief: "Was! Habt Ihr da Löwen anstatt der Hunde?" "Nur an anzigen", beschwichtigte die Magd. "Wissens's denn nit, daß mei Frau die Löwenbendigerin Cora is? Die andern hat's schon weggeschickt, aber den Nero, der noch zu jung ist, hat sie bei sich behalten, bis wir in vierzehn Tagen nachreisen. Er thut übrigens gar nix und hat noch ganz weiche Krallen." Der Doktor rannte davon, ohne die Wirkung seiner Arznei abzuwarten. Dieselbe scheint übrigens vortrefflich gewesen zu sein, denn am nächsten Tag war Frau Cora abgereist, da sie ihren Nero vor etwaigen Auseinandersetzungen mit der Polizei bewahren wollte. Die Hausmeisterin war aber dermaßen entsetzt, als sie hörte, was für einen Gast sie im Hause beherbergt hatte, daß sie sich vornahm, bei der üblichen Frage an wohnungssuchende Parteien nach etwaigen Kindern, Hunden, Papageien und Klavieren jedesmal hinzuzufügen: "Oder haben's nit epper gar an Löwen?" "Denn bei der heutigen Zeit", sagt sie, "muß man auf Alles gefaßt sein."


[ => Original lesen: 1885 Nr. 92 Seite 3]

Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Schlagbrügge sub Nr. 7 belegene Halbstelle c. p. des Hauswirths Jochen Heinrich Wittfoth daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag, den 16. Februar 1886,
Vormittags 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 21. November 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Holz=Auction Nr. 3.

Am Freitag, den 4. December, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Wienck zu Sülsdorf nachstehende Holzsortimente aus dem Schwanbecker Zuschlage meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden:

  7 Rmet. Eichen Kluft I. Cl.
45 Rmet. Eichen Knüppel.
24 Fuder Eichen starkes Durchforstholz I. Cl.
99 Rmet. buchen Kluft und Knüppel.
15 Fuder buchen Pollholz.
Schönberg, den 25. November 1885.

Der Oberförster.       
C. Hottelet.           


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Mittwoch, den 2. December d. J. Vormittags 9 Uhr sollen im Kruge zu Zarnewenz die folgenden Gegenstände öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden:

2 Schafe, 1 Lamm, 4 Kopfkissen, 1 Bettlaken, 4 Bolzen Flächsen=Leinen, 5 Bolzen Heeden=Leinen, 2 Reste weiß wollen Zeug, u. a. m.
Schönberg, den 25. November 1885.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.         


Diejenigen Tischler im hiesigen Fürstenthume, welche das Meisterrecht der unterzeichneten Zunft erwerben wollen, werden hierdurch eingeladen, sich am

Montag, den 30. d. M.,
Nachmittags 3 Uhr,

im Locale des Gastwirths J. Boye hieselbst einzufinden.
Gleichzeitig werden alle Amtsmeister um ihr Erscheinen gebeten.
Schönberg, den 22. November 1885.

Die Aelterleute der Tischlerzunft.         


Am Montag, den 30. d. M., Nachmittags 1 Uhr, Zusammenkunft der

Schuhmacherzunft

Besprechung wegen der neuen Innung.

Die Aelterleute.         


Heute Morgen 4 Uhr entschlief sanft nach kurzem Leiden unser lieber Bruder und Onkel

Heinrich Breuel

im fast vollendeten 87. Lebensjahre, tief betrauert von uns Allen.

Familie Breuel.         

Schönberg, den 26. November 1885.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 1. December, Nachmittags 2 Uhr, vom Trauerhause aus statt.


Heute entschlief sanft in dem Herrn unsere liebe Mutter und Großmutter, die Wittwe Staffeldt, im Alter von 78 Jahren; tief betrauert von den Hinterbliebenen.

C. Staffeldt nebst Familie.         

Schönberg, den 24. November 1885.
Die Beerdigung findet am Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr statt.


                                                    J. Eckmann und Frau,
                                                    geb. Robrahn.

Schönberg im November 1885.


Die Mitglieder des                                                    
Lübecker Feuerversicherungs-Vereins für Landbewohner,
welche ihre Gebäude mit                                                    
Blitzableitern

versehen zu haben wünschen, werden ersucht, baldthunlichst hierher Mittheilung zu machen, damit wegen Herstellung der Anlagen im nächsten Frühjahr rechtzeitig Anordnung getroffen werden kann.
Lübeck im November 1885.

Lübecker Feuerversicherungs=Verein für Landbewohner.
                                                    Bruhn, Director.


Am Sonntag, den 29. November
Tanzmusik
                                                    bei Gastwirth Creutzfeldt.
                                                    Carlow.


Schlittschuhe
in allen Sorten und Größen von 1,50 Pfennig (Mecklenburg) an empfiehlt                          
                                                    W. Wieschendorf.


Grobe und feine Gerstgrütze,
Hafergrütze, Buchweizengrütze,
Manna=Grütze
empfiehlt billigstens                                                    
                                                    W. Wieschendorf.


Engl. Salz
sowie sämmtliche Gewürze, gemahlen und ganze, empfiehlt                          
                                                    W. Wieschendorf.


Engl. Salz,
sowie sämmtliche Gewürze in bester Qualität offerirt
                                                    Gustav Mohr.


Engl. Salz
empfing und empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger, Nachfolger.


Englisches Salz
empfiehlt                                                     C. Schwedt.


Englisches Salz
empfiehlt                                                     Johs. Kummerow.


Schlittschuhe
größte Auswahl billigste Preise empfiehlt                                                    
                                                    C. Schwedt.


Engl. Salz,
grobe Gerstgrütze, ganze und gemahlene Gewürze
empfiehlt                                                    A. Zander.


Ein Knabe,

der Lust hat das Schneiderhandwerk zu erlernen, kann Ostern in die Lehre treten bei

Schneidermeister J. Bruhn, Carlow.         


[ => Original lesen: 1885 Nr. 92 Seite 4]
Logo der Hagelassekuranz   

Da wir in diesem Jahre nur unbedeutenden Hagelschaden zu vergüten haben, soll auch nur der statutenmäßige Minimalbeitrag von 25 Pfg. pro 100 Mk. Versicherungssumme erhoben werden und werden unsere Mitglieder ersucht, solchen Beitrag am

Montag, den 14. Dezember d. J.,
Morgens 10 Uhr,

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Das Vermögen der Gesellschaft beträgt jetzt 16,829 Mk. 50 Pf. Davon sind 16,800 Mk. zinstragend hei der hiesigen Ersparniß= und Vorschußkasse belegt.

Schönberg, den 25. November 1885.

J. Kröger=Lockwisch.                           Wilh. Heincke.


Vielfach prämiirt.
Pulverfabrik Rottweil-Hamburg in Hamburg

offerirt als Spezialität den Herren Interessenten ihre unter Verwendung der vorzüglichsten Materialien; sowie auf Grund eingehender Versuche selbst hergestellten

geladenen Jagdpatronen "Waidmannsheil."

Vorzüge im Gebrauch sind: Kernschuß, vorzügliche Deckung, Schonung und Reinhaltung der Waffe, absolute Zuverlässigkeit, civiler Preis.
Die Patronen sind bei unseren sämmtlichen Verkaufsstellen assortirt in System, Caliber, sowie Schrot=Nummer und überall zu Original=Fabrikpreisen erhältlich.
Depositair für Lübeck Herren Grevsmühl & Riesland.
Depositair für Wismar Herren Gebrüder Frahm Nachfolger.
Depositair für Schönberg Herrn C. Schwedt. Kaufmann.

Vielfach prämiirt.


Engl. Salz
empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


Glühweinextract
empfiehlt in feiner Qualität                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Gelbe Brecherbsen, Victoriaerbsen,
geschälte gelbe Victoriaerbsen

in vorzüglicher Qualität empfiehlt billigstens                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Fleischhack= und Wurststopfmaschinen
empfiehlt                                                     J. Ludw. D. Petersen.


Ascheimer u. Kohlenträger
empfiehlt zu billigen Preisen                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Schlittschuhe
in großer Auswahl hält billig empfohlen                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Eiserne Stuhlschlitten,
elegant gebaut, empfiehlt                                                    
J. Ludw. D. Petersen.


Ofenvorsätze und Feuergeräthschaftständer empfiehlt                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Jagd= und feine Taschenmesser, sowie auch Scheeren aller Art empfiehlt billigst

J. Ludw. D. Petersen.


Empfehle
Böhmische Braunkohlen
und
Schottische Steinkohlen
diese ganze Woche ab Bahnhof empfiehlt billigst
                                                    C. Schwedt.


Vorzüglichen Zuckersirup,
dieselbe Qualität wie im vorigen Jahr, offerirt                          
                                                    Gustav Mohr.


Seine stets frisch gebrannten wie rohen

Caffee's

sowie sämmtliche Colonialwaaren empfiehlt in feinster Waare zu billigen Preisen

                                                    Gustav Mohr.


1500 Mark à 4%

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Offerten an die Expedition der hies. Anzeigen.


Gesucht 80= bis 100 000 Pfd. (in verschiedenen Posten)

handgedrosch. Roggenstroh
von                                                     J. Greiff.


In dem Hause Nr. 108 Siemzerstraße habe ich zu sofort oder Ostern 1886 noch eine

kleine Wohnung
zu vermiethen                                                    
                                                    Wilh. Schrep, Curator
                                                    der unverehel. Dorothea Mußfeldt.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 29. November.

Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Abendkirche (6 Uhr): Rector Woisin.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


"Der Gesammtauflage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospect des

Bankhauses A. Wolfsberg

in Hamburg bei, worauf wir unsere verehrlichen Leser besonders aufmerksam machen."


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
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