No. 79
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. Oktober
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 79 Seite 1]

Noch einmal hat der Herzog von Cumberland den Versuch gemacht, seinen Ansprüchen auf den Thron in Braunschweig Geltung zu verschaffen. Er hat an alle deutschen Regierungen, ausgenommen die preußische, Schreiben gerichtet, in welchen er alle seine Argumente noch einmal aufzählt. Inzwischen hört man aus Berlin, die Wahl des Regenten in Braunschweig werde wahrscheinlich am 19. d. Mts. stattfinden. Die Vorfragen seien erledigt worden auf Grund von Conferenzen, welche zwischen dem Fürsten Bismarck und dem Grafen Wrisberg stattgefunden hätten. Unter allem Vorbehalt wird mitgetheilt, daß man wohl den Prinzen Albrecht von Preußen am 19. October in Braunschweig als Regenten begrüßen werde.
Der nervus rerum, das nöthige kleine Geld, soll Prinz Reuß gefehlt haben, sonst hätte er sich ernsthafter um den Thronsessel in Braunschweig beworben. Die Civilliste beträgt zwar 825 000 M., doch ruhen auf ihr so viele Lasten für Gehalte, Pensionen etc., daß dem Prinzen Reuß kaum etwas übrig geblieben wäre. Also hat er das Rennen aufgegeben, der Prinz Albrecht war ihm so wie so um mehrere Längen voraus. Es gehört heutzutage eben zu allem Geld, auch zum Herzog=Werden.
Auch in Sansibar wird nicht alles so heiß gegessen wie aufgetragen. Gewaltig heiß wurde es dem Sultan, als er die Mäuler der deutschen Schiffskanonen auf sich und seine Residenz gerichtet sah, er bat um Pardon und lud die 40 Offiziere der deutschen Flotte zum Versöhnungsmahle ein. Sie kamen alle, wurden vom Sultan mit Händeschütteln empfangen und zum Mahle geführt. Durch 30 kostbare, wenn auch oft unbekannte Gänge, jeder von mehreren Schüsseln, mußten sie sich durcharbeiten und schieden als gute Freunde. Zum Abschied wurde Jedem das Taschentuch mit kostbarem Rosenöl begossen, dessen Geruch noch lange nachhält. Und inzwischen erwarb Lieutenant Schmidt die Landschaft Usarmo durch Vertrag für die Deutsch=Ostafrikanische Gesellschaft. Damit ist die wichtigste Küstenlandschaft südlich von Usagamo ebenfalls deutsch und der ganze Lauf des Rusidji im Besitz der Gesellschaft. Der vorzügliche Hafen Daressalam, der beste der gesammten Ostküste Zentral=Afrikas, gehört zu dieser Landschaft. Es wird zu untersuchen sein, in wie weit der Sultan von Sansibar an einen oder den anderen Küstenpunkt von Usaramo Anrechte hat. Durch die Schmidt'sche Erwerbung dieser Provinz von 400 bis 500 deutschen Quadratmeilen gewinnt die Erwerbung von Chutu erst ihren vollen Werth.
Ein Ukas! und was für einer ist wieder einmal in Rußland ergangen. Die drei baltischen Gouvernements haben sich, so heißt es, der russischen Sprache zu bedienen beim Verkehr der Behörden und mit den Behörden, nur die lokalen Geschäfte und Korrespondenzen werden deutsch, lettisch oder estnisch erledigt und geführt.
Am Ende will's keiner gewesen sein, das ist die alte Geschichte. Zuerst haben die Kaiser von Rußland und Oesterreich versichern lassen, daß sie von den Dingen, die sich in Bulgarien vorbereiten, nichts gewußt haben; jetzt hat auch Fürst Alexander seine Unschuld gerettet. Er hat an die Kaiser und Könige eigenhändige Schreiben gerichtet, in denen er versichert, von dem Aufstand völlig überrascht worden zu sein; schließlich habe er mit seinem Namen nur dasjenige zu decken gehabt, was andere im Stillen vollbracht hatten. Nun, wenn ihm dabei die Krone nicht vom Haupt fällt, kann er ja damit zufrieden sein.
Eine ernste Lehre für die Republikaner, so sagt der französische Minister des Innern, so sagen die opportunistischen Blätter, bilde der Ausfall der Wahlen. Weiter nichts? Wir werden es ja erleben, für jetzt steht fest, daß die Monarchisten, wenn erst die Stichwahlen beendet sein werden, über weit mehr als ein Drittel der Stimmen in der Deputirtenkammer zu verfügen haben werden. Dann brauchen sich die Herren Republikaner nur noch unter einander nicht zu vertragen, was sie bisher so schön fertig bekommen haben, und die Sache ist gemacht. Außerdem steht die Neuwahl eines Präsidenten der Republik vor der Thür! Uns Deutschen kann es selbstverständlich nur angenehm sein, wenn die Republik oben bleibt.
Ein Minister für das Auswärtige, und wo ihn hernehmen, das ist die Frage gewesen, welche dem König von Italien schon lange auf dem Herzen gelegen hat. Nun endlich scheint in der Person des Grafen Robilant, bisher Botschafter Italiens in Wien, der Gesuchte gefunden zu sein. Er ist bereits von Wien abgereist, steht im 59. Lebensjahr und hat nur eine Hand. Die linke verlor er in der Schlacht bei Novara, für die Freiheit seines Vaterlandes kämpfend.
50 Jahre Königin! Am 27. Juni des nächsten Jahres wird Königin Victoria von England, wenn sie es erlebt, ihr 50jähriges Regierungsjubiläum begehen. Schon jetzt werden, um diesen Tag festlich zu begehen, große Vorbereitungen getroffen.
Die Herren Iren rühren sich einmal wieder. Mr. Parnell, der ungekrönte König von Irland hat in Wicklow vor versammelter Volksmenge eine große Pauke gehalten und von seinen Getreuen, die irischen Abgeordneten nicht ausgenommen, die unbedingteste Heeresfolge und den blindesten Gehorsam verlangt. Das versprach man ihm und darauf ließ er sich herbei, zum Fenster hinaus bis nach England hinüber zu erklären, daß der Tag der Rache für Irland anbrechen werde. Sobald England in irgend welche äußere Schwierigkeiten verwickelt sei. Eine saubere Politik, aber eines Parnell würdig!
Es war halt wieder einmal nichts, mit den französischen de Bangeschen Geschützen nämlich.
Wenn eine Kanone schon Bange heißt! Krupp in Essen sollte überflügelt sein; jawohl! aber die neuen französischen Mordinstrumente zerplatzten. Krupp ist deshalb nach wie vor oben.


- Der Diätenverein für Geschworene beider Mecklenburg fordert neuerdings zu Beitrittserklärungen auf. Wer für das Jahr 1886 die Berechtigung, Diäten zu beziehen, gewinnen will, muß im Laufe dieses Monats seinen Beitritt bei einem Vertreter des Vereins erklären. Die Erfahrung hat gelehrt, schreibt die "N. Z.", daß der Verein durch=

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aus segensreich wirkt, während Unzuträglichkeiten in keiner Weise hervorgetreten sind. Den Mitgliedern wird die pecuniäre Last des Geschworendienstes außerordentlich erleichtert, und da sich die Auswahl zu Geschworenen der Natur der Sache nach nicht auf solche Leute beschränken kann, welche so wohlhabend sind, das sie die Ausgaben für einen mehrwöchentlichen Aufenthalt am fremden Orte ohne Beschwerde ertragen können, so ist für Minderbegüterte von großer Wichtigkeit, einen mäßigen Ersatz für die Unkosten zu gewinnen. Die Existenz des Vereins ermöglicht es uns, daß bei der Auswahl der Geschworenen nicht allzu ängstlich darauf gesehen zu werden braucht, daß den Vorgeschlagenen auch die nöthigen Mittel zu Gebote stehen, um die Unkosten des Ehrenamtes zu bestreiten. Es haben daher auch diejenigen Männer, welche an sich wohlhabend genug sind, um die Hülfe des Vereins entbehren zu können, ein Interesse daran, die Existenz desselben durch ihren Beitrag zu unterstützen, weil durch denselben der Kreis derjenigen, welche zu dem Ehrenamt eines Geschworenen berufen werden, erweitert werden kann, so daß der Einzelne nicht gar zu oft herangezogen zu werden braucht. - Die Zahl der Mitglieder des Vereins ist für das Jahr 1885 bereits auf 2174 gestiegen; wie wir hören, wird die Höhe der Diäten, welche für 1884 5 M. pro Tag Betrug, für das laufende Jahr sich nicht unerheblich steigern, und die Hoffnung ist nicht ausgeschlossen, daß bereits für 1886 der höchste in Aussicht genommene Satz von 10 M. pro Tag bezahlt werden kann. Wir richten an diejenigen zum Geschworenendienst befähigten Männer, welche sich dem Verein anzuschließen wünschen, die Mahnung, mit ihrer Beitritts=Erklärung nicht zu zögern. Noch in jedem Jahre ist es vorgekommen, daß Anmeldungen erfolgt sind, nachdem der statutenmäßige Termin bereits abgelaufen war, die also zurückgewiesen werden mußten. Der letzte October ist deshalb als Endtermin gewählt, weil im November die Aufstellung der Vorschlaglisten erfolgt, deren Feststellung aus naheliegenden Gründen nicht abgewartet werden kann. - Wir fügen noch hinzu, daß der Beitrag der in früheren Jahren beigetretenen Mitglieder zwar erst am Jahresschluß fällig ist, daß aber der Vorstand des Vereins wünscht, daß sämmtliche Beiträge möglichst schon im October eingehen, um die Jahresrechnung so früh als möglich abschließen zu können.
- Dem interessanten, reich illustrirten Jahrbuch des Deutschen Kriegerbundes entnehmen wir, daß dieser Bund, in 98 Bezirke getheilt, aus 58 Ehrenmitgliedern, 31 Bundesvorstandsmitgliedern, aus 2760 Vereinen und 239 096 beitragzahlenden Mitgliedern besteht; sein Vermögen hat 1/4 Million Mark bereits überschritten.
- Preisausschreiben. Das Wochenblatt für alle Hausfrauen "Fürs Haus" schreibt einen Preis von 300 M. für eine kurze in edlem Stil geschriebene Novelle aus, die einen "hauswirthschaftlichen Hintergrund" haben oder "den Leiden und Freuden der Familie" entsprungen sein soll. Also machen Sie sich daran, meine Damen!
- Ein furchtbares Verbrechen ist vor wenigen Tagen in Bochum verübt worden. Die beiden 12=jährigen Söhne des städtischen Bau=Assistenten G. in der Nibelungenstraße haben einen 9jährigen Knaben in einen dortigen Neubau gelockt, ihm Hände und Füße mit Stricken verschnürt, Nase, Mund und Ohren mit Erde und Steinen verstopft und dem armen, völlig wehrlosen Kinde mit einem Messer einen Stich in der Nähe des Ohres beigebracht, sodaß die Klinge am Munde wieder herauskam. Das arme Opfer wurde erst nach mehreren Stunden zufällig aufgefunden und ist bereits an den Folgen der erhaltenen Verletzungen gestorben.
- Wieder ist über zwei Mordthaten zu berichten, und zwar wiederum von einer aus Bochum, wo der Hausknecht eines Kaufmanns dem 15jährigen Sohn seines Brodherrn ein langes Messer in den Leib stieß und den jüngeren Bruder, sowie die zu Hilfe eilende Mutter ebenfalls schwer verletzte. Erst dem Vater gelang es mit großer Anstrengung, den Wütherich unschädlich zu machen und der Polizei zu übergeben.
- Ferner herrscht über einen Mord, der bei Teerofen in der Nähe von Hohenkrug unweit Stettin begangen worden ist, in dortiger Gegend große Aufregung. Am Donnerstag Vormittag begab sich die 27jährige Tochter Anna des Försters Schultz zum Dohnenstieg, um die in demselben gefangenen Vögel zu sammeln. Als sie nach eingetretener Dunkelheit noch immer nicht in die elterliche Behausung zurückgekehrt war, wurden Nachforschungen angestellt. Der Knecht des Forstes fand sie an einem Baumstamm in gekauerter Stellung erdrosselt vor. Die That war mit einem der Anna gehörigen seidenen Taschentuch verübt worden, mit welchem das Mädchen zugleich an dem Baumstamm festgebunden war. Der Knoten war derart festgemacht, daß das Tuch abgeschnitten werden mußte. Nach den vorhandenen Spuren an der Laiche hat ein harter Kampf zwischen dem unglücklichen Opfer und seinem Mörder stattgefunden; hiervon zeugen besonders die beiden Handgelenke, an welche blaue Stellen, die nur in Folge heftigen Ringens entstanden sein können, sich scharf abzeichnen. Die Fußspuren deuten darauf hin, daß der Mörder in Strümpfen gegangen ist. Mörder und Motiv dieser grausen That sind bis jetzt noch unbekannt.
- Weil sie "ein Wimmerl", wie die Wiener sagen, einen Leberfleck zu deutsch, im Gesicht hatte, deshalb sprang eine junge Köchin in einer der letzten Nächte in Berlin in die Spree. Sie wurde jedoch noch rechtzeitig wieder herausgeholt.
- Eine zwölfjährige Heldin. Im gegenwärtigen Augenblick, da die Cholera in Spanien zu erlöschen beginnt und man mit Ruhe auf die entsetzliche vergangene Zeit zurückblickt, erzählen die Zeitungen von einer zwölfjährigen Heldin, welche während des schrecklichsten Wüthens der Epidemie sich in so bewundernswerther Weise benommen hat, daß ihr auf Vorschlag der Behörden von dem König das Kreuz für Wohlthun verliehen worden ist. Das Mädchen heiße Concepcion Inewa und wohnt in Valpalmas bei Saragossa. Zuerst wurden im Dorf der Schullehrer und seine Frau von der Cholera ergriffen und, während alles die Nähe des Hauses mied, war es die kleine Concepcion, welche die Kranken bis zu ihrem Tod pflegte und dann die Leichname mit dem Pfarrer und dem Arzt zusammen nach dem Friedhof trug. Am folgenden Tag erkrankte ihr Vater und verschied nach wenigen Stunden und noch am gleichen Tag wurde ihre Mutter von dem nämlichen Schicksal ereilt. Die Tochter war nicht einen Augenblick von den Eltern gewichen, und nun, da sie als Waise zurückblieb, war ihr zugleich die Sorge für eine bewegungsunfähige Großmutter, drei Brüder von 9, 6 und 3 Jahren und ein Schwesterchen von 4 Monaten überlassen. Concepcion zog das Schwesterchen mit Ziegenmilch auf. Wenige Wochen nach dem Tod der Eltern erkrankte und starb der mittelste Bruder; Concepcion trug ihn auf ihren eigenen Armen nach dem Platz, wo die Todtengräber ihn abholten und wenige Tage darauf mußte sie dem jüngsten Brüderchen denselben letzten Liebesdienst erweisen. Noch immer schien das Unglück nicht erschöpft zu sein, denn auch der älteste der Brüder erkrankte. Die Schwester pflegte ihn, und zu ihrer unaussprechlichen Freude genas dieser Bruder. Bei alledem vergaß sie die Pflege der Großmutter und des Säuglings nicht. Wiewohl die Epidemie in dem Dorf fürchterlich gewüthet hatte, so das alles voller Trauer war, so erwarb sich das furchtlose, aufopfernde Benehmen die ungetheilte Bewunderung Aller.
- Der einheitliche Normalton macht den Musikern viel zu schaffen. Sie suchen ihn fortwährend und finden ihn nicht. Jetzt hat der österreichische Unterichtsminister wieder eine internationale Konferenz nach Wien berufen, um den Normalton festzustellen. Uebrigens geht es nicht nur dem Musikanten mit dem Normalton, sondern auch den anderen Menschen mit anderen Dingen so.
- Die Karpfenzucht auf der Domäne Peitz in der Mark ist die größte in Deutschland. Es gehören dazu 72 Teiche von zusammen 1172 Hektar = ca. 4600 preußische Morgen, die, wenn sie in runder Form bei einander lägen einen See von einer halben Meile Durchmesser bilden würden. Die Teiche werden sehr rein gehalten und sind in verschiedene Gruppen getheilt, in welchen die verschiedenen Jahrgänge gezogen werden. Die Aus=

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beute beträgt jährlich an 3 2/2jährigen, ca. 2-3 Pfd. schweren Karpfen zum Verkauf etwa 2000 Ctr. Die Preise sind verschieden, doch darf man durchschnittlich 45-50 Mark pro Centner rechnen. Die Kosten der Bewirthschaftung sind indeß nicht unbedeutend, so daß sich der Gesammtertrag der 72 Teiche - gegen 90 000 M. - sehr ermäßigt.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Pogetz sub No. VII belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Hans Jochen Robrahn daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 24. October 1885,
Vormittags 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 31. Juli 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

A. Dufft.         


Die Abtragungs= und Planirungs=Arbeiten in der auf dem Grundstücke Nr. 184 in der Siemzerstraße projektirten neuen Straße sollen auf dem Wege der Submission eventuell dem Mindestfordernden übertragen werden, und fordern wir Reflectanten zu dieser Arbeit auf, ihre Offerten pro Kubikmeter zu bewegenden Bodens bis zum 20. October d. J. Mittags bei uns einzureichen.
Gewünschte nähere Auskunft über die Art dieser Arbeiten wird von uns ertheilt.
Schönberg, den 12. October 1885.

Der Magistrat.


Kampf=
genossen-
     Ehrenkreuz      Verein
1870/71.

Antreten zum Fahnenweihe=Feste des Krieger=Vereins am Sonnabend den 17. ds. Mts. Mittags 1 1/2 Uhr vor dem Vereinslokale.
Die Kameraden werden dringend aufgefordert zu diesem Ehrentag unseres Bruder=Vereins möglichst zahlreich zu erscheinen.
Theilnehmer am Festessen wollen ihre Namen bis zum 15. d. M. in die beim Cameraden Röpstorff ausliegende Liste eintragen.

Der Vorstand.         


Kriegerverein für das Fürstent. Ratzeburg.

Antreten der Kameraden zur Fahnenweihe am 17. ds. Mts. nachmittags 3/4 2 Uhr vor dem Vereinslokale.

Der Vorstand.         


Meinen werthen Gönnern sowie einem hochgeehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich meine Conditorei nach

Sabowerstraße Nr. 45

verlegt habe. Für das mir bis jetzt geschenkte Vertrauen verbindlichst dankend, bitte ich mir dasselbe auch in meiner neuen Wohnung zu Theil werden zu lassen. Um ferneres Wohlwollen bittet

                                                    
ergebenst
                                                    B. Jähnig, Conditor.


Jeden Sonn= und Festtag                          
frisches Kaffeebrod
à Stück 3 Pfennig (Mecklenburg). empfiehlt                                                    
                                                    B. Jähnig, Conditor.


Hamburg - Amerika.
Jeden Mittwoch und Sonntag nach New-York
Schiff
mit Post=Dampfschiffen der
Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft
Auskunft und Ueberfahrts=Verträge bei           
Friedr. Frick in Röbel.


Gesucht zum 1. November

ein Mädchen

vom Lande zu allen häuslichen Arbeiten, welches melken und backen kann. Lohn 150 M.

Frau Henny Seebohm.         

Kaninchenberg b. Lübeck.


Zum 1. November:                          
Ein ordentliches Mädchen,

in Stelle eines sich verheirathenden, zu allen häuslichen Arbeiten. Zeugnisse und persönliche Meldung baldigst erwünscht.

Schlutup.                                                     Franz Westphal,
                                                                     Gastwirth.


Wegen Erkrankung meines Mädchens suche ich zu sofort

ein Mädchen

für Küche und Hausarbeit.

Schönberg.                                                     Frau Oberförster Hottelet.


Am Markttage ist im Boye'schen Local ein Herrnhut vertauscht, es wird gebeten denselben beim Gastwirth Boye gegen den vertauschten Hut abzugeben.


Fleisch-Extract
2 goldene Medaillen
Schutzmarke Fleisch Extrakt
Das reinste und gehaltvollste von alten Sorten Fleisch-Extract.                          
                                                    General-Vertreter
                                                    Ferd. Köhler,
                                                    grosse Altefähre 35, Lübeck.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 79 Seite 4]

Zur Teilnahme
an der
am Geburtsage Sr. Königlichen Hoheit unseres Allerdurchlauchtigsten Grossherzogs,
den 17. d. Mts.,
stattfindenden Einweihung
der
von Allerhöchstdemselben dem unterzeichneten Verein allergnädigst verliehenen
Fahne
ladet die Bewohner des Fürstentums von Stadt und Land ganz ergebenst ein                                                    
der Kriegerverein für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 4. October 1885.                                

Programm.

Den 16. October abends: Zapfenstreich.
Den 17. October morgens   7 Uhr: Reveille durch die Stadt.
Den 17. October morgens   9 Uhr: Empfang der auswärtigen Gäste am Bahnhofe resp. vor den Thoren der Stadt.
Den 17. October morgens 10 Uhr: Begrüßung und Frühschoppen im alten Saale des Herrn Gastwirt Boye.
Den 17. October nachmittags 2 Uhr: Fahnenweihe auf dem Markte.
Den 17. October nachmittags 3 Uhr: Festessen mit Damen (à couvert 2 Mark) im neu erbauten Saale des Herrn Gastwirt Boye.
Den 17. October nachmittags 7 Uhr: Beginn des Festballes ebendaselbst.
Entree zum Festballe: Mitglieder von Kampfgenossen= und Kriegervereinen zahlen für ihre Person und eine einzuführende Dame kein Entree; Nichtmitglieder 1,50 M., Damen 50 Pfennig (Mecklenburg).
Gefällige Anmeldung zur Teilnahme an dem Festessen wird an den Vorstand des Vereins oder an den Kameraden Pustir bis zum 13ten ds. Mts. erbeten.


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Dipositair für Lübeck Herren Grevsmühl & Riesland.
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Depositair für Schönberg Herrn C. Schwedt. Kaufmann.

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Emil Jannicke, Bandagist.       


Wohnungsveränderung.

Von jetzt an wohne ich bei dem Herrn Böttchermeister Möller in der Lübeckerstraße, neben Schwedt. Ich empfehle mich auch fernerhin mit allen sämmtlichen Haararbeiten als : Flechten, Blumen, Ketten, Ringe u. s. w. Flechten zu färben, auch Farbe für graue Haare.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Frau Söhlbrandt.


Eine Kuh,

welche 7 Jahr alt und 14 Tage vorm Kalben steht und welche als Leinen=Kuh für Pflug, Wagen und Egge eingelernt, ist von mir zum Verkauf zu empfehlen.

Roduchelstorf.                                                     L. Peters, Büdner.


Die Schulgelderhebung.

findet in den nächsten beiden Wochen - vom 19. bis 31. October - statt. Die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.

J. Wegner.         


Zugelaufen vor ca. 8 Tagen

ein Schafbock,

den der Eigenthümer gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten kann beim

                                                    Hauswirth Ollrogge,
                                                    in Boitin=Resdorf.


Frische Leberwurst, gekochte Mettwurst, Preßkopf empfiehlt
                                                    H. Soltmann.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 18. October.
Ernte=Dankfest.

Collecte für den Missions=Verein des Fürstenthums Ratzeburg.

Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.

[ => Original lesen: 1885 Nr. 79 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 79 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 13. October 1885.


 

 

[Die Beilage ist im Original nicht vorhanden.]

 

 

 

 

 


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