No. 71
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. September
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 71 Seite 1]

            Auf Wunsch des Reichsamts des Innern hat Großherzogliche hohe Landesregierung zu Neustrelitz Erhebungen darüber angeordnet, in welchem Umfange thatsächlich die Beschäftigung gewerblicher Arbeiter an Sonn= und Festtagen vorkommt.
          Demgemäß werden alle Gewerbetreibende der Stadt Schönberg, welche ihr Geschäft mit Hülfe auch nur eines Gesellen oder eines Lehrlings oder eines Arbeiters betreiben, hiedurch aufgefordert, binnen 8 Tagen der unterzeichneten Landvogtei anzuzeigen, ob sie an Sonntagen oder Festtagen Arbeiter beschäftigen, wie viele Arbeiter sie beschäftigen, und wie lange solches geschieht. Bemerkt wird, daß zu den Gewerbetreibenden nicht allein Schuhmacher, Schneider, Schlosser, Schmiede, Dachdecker, Maurer= und Zimmermeister u. s. w. zu rechnen sind, sondern auch alle Krämer, Kaufleute, Manufacturisten und solche Unternehmer, welche gewerbsmäßig Fuhren leisten.
          Zur Anmeldung ist das nachstehende Formular zu benutzen:

Formular
zur Anmeldung, betr. Ermittelung der Sonntags=Arbeit.

1. 2. 3. 4. 5.

Name des Unternehmers (Firma). |
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Anzahl der sämmtlichen Arbeiter. |
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Findet eine Sonntagsbeschäftigung statt oder nicht. (Ja oder nein.) |
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Anzahl der
Sonntags
beschäftigten Arbeiter.
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Angabe: 1. Wie lange Sonntags die Arbeit dauert.

2. Wie viel Zeit während des Jahres Sonntags gearbeitet wird.

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         Schönberg, den          September 1885.
                                                    (Unterschrift.)

Schönberg, den 10. September 1885.

Großherzoglich Meckl. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
I.V.
H. Fölsch.

H. Spieckermann.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 71 Seite 2]

Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg sub Nr. 11 belegene Büdnerstelle c. p. des Kiepenmachers Joachim Heinrich Voß daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung in dem auf

Donnerstag, den 17. September d. Js.,
Vormittags 10 Uhr

anstehenden Liquidations=Termin peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 25. Juni 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.         


Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg sub Nr. II belegene Vollstelle c. p. der Ehefrau des Hauswirth Retelsdorf daselbst, Caroline geb. Mette,daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Donnerstag, den 17. September 1885,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 26. Juni 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Zur Zwangsversteigerung der in Folge desfallsigen Antrags beschlagnahmten, dem Hufner D. Lepthien zu Lüdersdorf sub No. VI gehörigen, daselbst belegenen Halbstelle c. p. steht vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an:
1. der Verkaufstermin auf

Freitag, den 25. September 1885,
Vormittags 11 Uhr,

2.der Ueberbotstermin auf

Freitag, den 23. October 1885,
Vormittags 11 Uhr,

Ferner ist ein Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das Grundstück, an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände (Zubehör) soweit sie nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommen sind, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwaigen Prioritätsausführung unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses auf

Freitag, den 25. September 1885,
Vormittags 11 Uhr.

angesetzt.
Dem Schuldner und den bei der Zwangsversteigerung beteiligten Gläubigern wird hiemit freigelassen, zu dem Zwecke einer endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen, deren Entwurf zwei Wochen vor dem Verkaufstermine auf der Gerichtsschreiberei I. hieselbst zur Einsicht der Betheiligten ausliegen wird, in dem letztgenannten Termine zu erscheinen, sowie innerhalb acht Tagen vor diesem Termine Vorschläge für die Verkaufsbedingungen einzureichen.
Schönberg, den 4. Juli 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich         


Zur Deckung der Brandschäden, zur Unterhaltung der Spritzen und zu den Verwaltungskosten vernothwendigt sich für das laufende Jahr ein Beitrag von: für Cl. Ia 10 Pf., für Cl. Ib 12 Pf., für Cl. II 16 Pf., für Cl. III 20 Pf. für je 100 M. der Versicherungssummen. Der Zahlungstag wird den Ortschaften besonders angezeigt werden.
Schönberg, den 1. September 1885.

Die Direction der Feuerassecuranz im Fürstenthum Ratzeburg.
C. J. W. Burmeister.         F. Stüve.


Die interessanteste und anregendste Zeitungs=Lektüre bietet unzweifelhaft das "Berliner Tageblatt" hinsichtlich der Reichhaltigkeit, Mannigfaltigkeit und Gediegenheit seines Inhalts. In Folge dessen vermochte es sich einen festen Stamm von 70,000 Abonnenten zu erwerben und sich gleichzeitig zu der gelesensten und verbreitetsten Zeitung Deutschlands emporzuschwingen. Durch täglich zweimaliges Erscheinen ist das "B. T." in der Lage, alle Nachrichten stets 12 Stunden früher als jede nur einmal täglich erscheinende Zeitung zu bringen. Das "B. T." beobachtet eine gänzlich unabhängige, freisinnige politische Haltung und unterhält Special=Correspondenten an allen wichtigen Plätzen, daher rascheste und zuverlässigste Nachrichten, bei bedeutenden Ereignissen umfassende Special=Telegramme. Das "B. T." bringt ausführliche Kammerberichte des Abgeordneten= und Herrenhauses, sowie des Reichstages. Durch ein eignes parlamentarisches Bureau ist das "B. T." in der Lage, den auswärtigen Abonnenten die ausführlichen Parlamentsberichte bereits mit der Abend=Nummer zugehen zu lassen, so daß dieselben am nächsten Vormittag in den resp. Empfangsorten eintreffen. Umfassende Handelszeitung und Curszettel der Berliner Börse. Reichhaltige und wohlgesichtete Tagesneuigkeiten aus der Reichshauptstadt und den Provinzen. Theater, Musik und Kunst, Literatur und Wissenschaft werden im Feuilleton des "B. T." in ausgedehntem Maße gepflegt: außerdem erscheinen in demselben Romane und Novellen der ersten Autoren. Das Roman=Feuilleton des nächsten Quartals bringt eine neue interessante Novelle von Max Ring: "Julie Eberhard", hierauf folgt ein höchst spannender Roman von Hermann Heiberg: "Esther's Ehe". Außerdem empfangen die Abonnenten des "Berliner Tageblatt" vier werthvolle Separat-Beiblätter: das illustrirte Witzblatt "Ulk", das belletristische Sonntagsblatt "Deutsche Lesehalle", das feuilletonistische Beiblatt "Der Zeitgeist" und die Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau und Hauswirthschaft zu dem enorm billigen Abonnementspreise von nur 5 Mark 25 Pf. für das Vierteljahr. Man beliebe das Abonnement bei dem nächstgelegenen Postamt schleunigst anzumelden, damit die Zusendung des Blattes vom 1. October ab pünktlich erfolge.


Heute entschlief nach langem Leiden unsere liebe Tochter Anna im Alter von 2 1/4 Jahren, was wir hiermit, statt besonderer Meldung, tiefbetrübt anzeigen.
Lüttenhagen, den 11. September 1885.

                                                    Grapow und Frau,
                                                    geb. Neumann.


Zu Hof=Selmsdorf
wird zu Michaelis oder Ostern                          
ein Deputatknecht
in Wohnung gesucht.                                                     J. Breuel.


Zu Michaelis d. J. findet ein                          
älterer Stallknecht,
der mit jungen Pferden umzugehen versteht, einen guten Dienst zu Hof Schlagsdorf /b. Ratzeburg.


Verloren
am 7. September auf dem Schützenplatze,
ein Damenportmonnaie

mit etwas über 11 M. Inhalt. Der ehrliche Finder wird gebeten, dasselbe gegen eine Belohnung beim Kaufmann F. Heitmann abzugeben.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 71 Seite 3]

Jürgensen & Robschuld,
Lübeck, Breitestraße 959.
Vollständiges Magazin
von Haus= und Küchengeräthen,
Lager von Werkzeugen, Eisen- und Kurzwaaren.


Neue Deutsche Jagd-Zeitung
herausgegeben
unter Mitwirkung der bedeutendsten Jagdschriftsteller
von
R. v. Schmiedeberg.
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Wöchentlich erscheint eine Nummer in Großfolio. Preis pro Quartal Mark 2,50.
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Die "Neue Deutsche Jagd=Zeitung" stellt sich die Aufgabe, für das edle Waidwerk fördernd und segenbringend zu wirken und erblickt die Lösung derselben hauptsächlich in einer gründlichen Erörterung aller auf die Hege, den Schutz und die Erlegung des Wildes bezughabenden Fragen. Vor Allem schenkt sie Ihre Aufmerksamkeit dem treuesten Freunde des Waidmannes, dem Hunde. Auch für die Unterhaltung ist gesorgt durch jagdlich in echt waidmännischem Tone gehaltene Erzählungen, sowie durch den Abdruck von künstlerisch ausgeführten Illustrationen.
Jedem Waidmann ist daher das Abonnement auf die "Neue Deutsche Jagd=Zeitung" zu empfehlen. Bestellungen nehmen alle Postanstalten und Buchhandlungen, sowie auch die Expedition derselben Berlin SW. 48, Friedrichstraße 24, entgegen. Bei direkter Zusendung unter Kreuzband tritt ein Zuschlag von 50 Pfg. für Porto und Expedition ein.
Gleichzeitig erlauben wir uns ergebenst darauf aufmerksam zu machen, daß Inserate in der "Neuen Deutschen Jagd=Zeitung" die weiteste Verbreitung finden, besonders werden alle Transaktionen von Hunden durch Inserate in dieser Zeitschrift sehr erleichtert.


Schutzmarke Gemahlener Peru Guano Die
Füllhorn-Marke
bietet allein Garantie für echten
Ohlendorff'schen Peru-Guano.
Man achte genau auf die Aufschrift der Säcke u. Plombe
und hüte sich vor den im Handel erschienenen Nachahmungen.
Hamburg u. Emmerich a./Rh.
Schutzmarke Aufgeschlossener Peru Guano
Anglo-Continentale (vorm. Ohlendorff'sche) Guano-Werke.
Erste Fabrikanten des aufgeschlossenen Peru-Guano.


! ! ! Interessanteste Wochenschrift ! ! !
für das gebildete Publikum.
Deutsches Montags=Blatt.

            Diese literarisch=politische Zeitschrift ersten Ranges, verbindet die Vorzüge einer unterhaltenden und anregenden Wochenschrift mit denen einer wohlinformirten, reich mit Nachrichten aus erster Quelle ausgestatteten Zeitung, und so entspricht das "Deutsche Montags=Blatt" in seiner Doppel=Natur einem entschiedenen Bedürfniß des gebildeten Lesepublikums, wofür die große Verbreitung den besten Beweis liefert. Außer den Beiträgen der regelmäßigen Mitarbeiter liegen bereits eine Reihe sehr interessanter Artikel oder Zusicherungen solcher für die nächsten Quartale von Schriftstellern vor, die theilweis schon zu den gefeiertsten unserer modernen Autoren gehören: Karl Blind, Alexander Baron Roberts, Otto Roquette, P. K. Rosegger, H. Villinger, E. Vely, Max, Ring, Hedwig Dohm, A. Weber, F. v. Holtzendorf, Oskar Blumenthal, Neumann=Hofer, Ferd. Groß, Alex. Moszkowski, Hermann Sudermann, Max Bern, Herm. Heiberg, Otto Brandes, Karl Pröll, Franz und Paul von Schönthan, Albert Träger, Emil Schiff, Sara Hutzler, Wilhelm Raabe, Robert Bye, Prof. Peschuël=Lösche,Woldemar Kaden, B. Qulot, Emil Peschkau, Karl Emil Franzos, Carlos von Gagern, Konrad Telmaun, Gottlob Adolf Krause, M. v. Ebner=Eschenhach, W. Wyl etc.
            Außerdem ist das "Deutsche Montags=Blatt in der bevorzugten Lage P. K. Rosegger's

neueste Novelle unter dem Titel "Den Pfingstsonntag will ich mir merken"

zu veröffentlichen, welche, soweit sie bereits erschienen, neu eintretenden Abonnenten gratis nachgeliefert wird.
Alle Reichspostanstalten und Buchhandlungen nehmen Abonnements zum Preise von 2 Mark 50 Pf. pro Quartal entgegen. Bei Postbestellungen verweise man auf Nr. 1455 der Post=Zeitungs=Preisliste pro 1885. Inserate finden durch dieses, fast ausschließlich in den feinsten Familienkreisen gelesene und in allen besseren Hotels, Restaurants, Conditoreien etc. ausliegende Blatt eine sehr zweckmäßige Verbreitung. Probe=Nummern versendet gratis und franco die Expedition des "Deutschen Montags=Blatt", Berlin SW.


Franz Christoph's
Fußboden-Glanz-Lack
von bekannten vorzüglichen Eigenschaften
geruchlos und schnelltrocknend.

empfiehlt            
A. Zander.         


Zu dem am 20. und 21. September d. J. bei mir stattfindenden

Scheibenschießen

ladet alle Freunde und Gönner ganz ergebenst ein.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten.

                                                    Gastwirth G. Oldenburg,
                                                    Lockwisch.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 71 Seite 4]

Gebrüder Burchard

empfehlen den Eingang von Neuheiten für die

Herbst- und Winter-Saison.

Kleiderstoffe Besätze, Pellerinen, Dollmanns, halb= und ganzanliegende Paletot's, Regenmäntel, in sehr großer Auswahl.


Vom 1. Mai d. J. bis heute sind nachstehende Verluste bei unserem Verein angemeldet:
  1. Vom Schulzen Lühr zu Lüdersdorf ein Pferd 300 M.
  2. Vom Büdner Voß zu Herrnburg ein Pferd 100 M.
  3. Vom Ackerbürger P. Burmeister hier eine Kuh 135 M.
  4. Vom Pächter Heitmann zu Falkenhagen ein Pferd 300 M.
  5. Vom Hauswirth Boye zu Zarnewenz ein Bolle 100 M.
  6. Vom Schulzen Lühr zu Lüdersdorf ein Pferd 100 M.
  7. Vom Hauswirth Voß zu Thurow ein Pferd 350 M.
  8. Vom Hauswirth Holst zu Ziethen ein Pferd 150 M.
  9. Vom Büdner Wilms zu Schlag=Sülsdorf eine Kuh 135 M.
10. Vom Bäckermeister Freitag hier eine Kuh 135 M.
11. Vom Ackerbürger P. Burmeister hier eine Kuh 135 M.
12. Vom Pächter Pumplün zu Carlow eine Kuh 135 M.
13. Vom Schulzen Lühr zu Lüdersdorf ein Pferd 200 M.
und werden unsere Mitglieder ersucht zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 80 Pfennig pro 100 M. Versicherungssumme am

Sonnabend, den 19. September, Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
An demselben Tage liegt daselbst die Abschlußrechnung unseres Vereins pro 1884 zur gefälligen Einsicht unserer Mitglieder und sonstigen Interessenten aus.
Schönberg, den 9. September 1885.

Direction des Viehversicherungs=Vereins im Fürstenthum Ratzeburg.
As. Ahrendt.           Wilh. Heincke.


        Den Bewohnern von Schönberg und Umgegend die ergebene Anzeige, daß für die Saison unser, auch dort bekanntes Lager jetzt vollständig assortirt ist. Wir empfehlen unsere

Kleiderstoffe, sowie Winter- und Herbst=Mäntel

in den geschmackvollsten Mustern und billigsten Preisen einem geehrten Publikum zu gefälliger Abnahme.

                                                    Achtungsvoll
Rehtwisch & Borchert.

        Lübeck, den 10. September 1885.


Falläpfel
1 Faß 20 Pf.,
verkauft                                                     S. Bicker.


Ein ordentliches Mädchen
für häusliche Arbeiten sucht zu sogleich, event. Michaelis                          
                                                    D. Heincke, geb. Wigger.


Kirchliche Nachrichten.
Bußtag, 16. September.

Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Nachmittagskirche: Pastor Kämpffer.


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren:

D. 26. Aug. dem Arbeiter Ollrogge zu Petersberg eine Tochter.
D. 29. eine unehel. Tochter zu Schönberg.
D. 2. Sept. dem Schenkwirth Kibbel zu Schönberg ein Sohn.
D. 4. dem Schmied Teege zu Lockwisch eine Tochter.
D. 2. dem Schuhmachermeister Wilhelm Lenschow zu Schönberg ein Sohn.
D. 6. dem Cigarrenmacher J. Meyer zu Schönberg ein Sohn.
D. 9. dem Maurer Busch zu Mahlzow eine Tochter.
D. 8. eine unehel. Sohn zu Schönberg.

Gestorben:

D. 30. Aug. Christian Friedrich Carl Staack, Cammer=Executer zu Schönberg, 57 J. 6 M. alt.
D. 4. Sept. Anna Marie Dorothea Bohnhoff geb. Börger, Arbeiterwittwe zu Schönberg 67 J. 8 Mon. alt.
D. 10. Catharine Marie Elisabeth Bertha Friederichs, Landbriefträgertochter zu Schönberg, 19 J. 5 Mon. alt.
D. 11. Anna Johanna Marie Elisabeth Catharina Krellenberg, Zimmergesellentochter zu Schönberg, 3 Mon. alt.
D. 13. Wilhelm Friedrich Kibbel, Schänkwirthsohn zu Schönberg, 12 Tage alt.

Eheschließungen:

D. 28. Aug. Schmied Johann Joachim Heinrich Hellmann zu Schaddingsdorf und Anna Catharina Elise Wilhelmine Oldenburg zu Schönberg.
D. 11. Sept. Arbeiter Jochen Peter Heinrich Schäper und Arbeiterwittwe Catharine Margarethe Dorothea Burmeister geb. Bockwoldt zu Schönberg.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 71 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 71 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 15. September 1885.


        Nr. 16 des Offic. Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg pro 1885 enthält in der
          I. Abtheilung.

(7.) Verordnung, betreffend die Bestrafung der Dienstvergehen.
          II. Abteilung.
(1.) Bekanntmachung, betreffend die Großherzogliche Prüfungsbehörde für die Apothekergehülfen.
          III. Abtheilung:
        Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben den Assessor bei dem hiesigen Großherzoglichen Landgerichte Heinrich Bossart zum Landgerichtsrath zu ernennen geruht.
        Neustrelitz, den 17. August 1885.
        Seine Königliche Hoheit der Groherzog haben den Referendar Dr. Hans Müller aus Rowa nach bestandener zweiter Prüfung zum Gerichtsassessor zu ernennen geruht.
        Neustrelitz, den 11. August 1885.


Neustrelitz 12. September. Se. Königliche Hoheit der Großherzog sind heute Morgen nach Ostende abgereist.
Aus Bad Sanct Moritz wird untere 8. d. M. geschrieben: Die Frau Prinzessin Wilhelm ist heute von hier bei strömendem Regen aus dem Oberengadin, dessen Berge sich seit gestern bis tief hinunter mit Schnee bedeckt haben, nach dem wärmeren Lugano abgereist, um, bei freundlichem Wetter, dort einige Herbstwochen zu verleben.
Die politische Erregung Spaniens gegen Deutschland hat in ihren hyperpatriotischen Auswüchsen nicht allzu lange vorgehalten. Nicht als ob wir plötzlich in Madrid und Umgegend zu herzlicher Beliebtheit gelangt wären, - aber das vaterländische Strohfeuer ist schnell wieder erloschen und die vorsichtige Haltung, welche gerade im entscheidenden Momente die Franzosen anzunehmen für gut befanden, hat überaus ernüchternd auf die begeisterten Wallungen der Söhne Iberiens eingewirkt. Ein Cabinets=Courier der Madrider Regierung ist auf dem Wege nach Berlin. Er überbringt die Entschuldigungen Spaniens wegen der Pöbel=Exzesse und Vorschläge über Modalitäten der Genugtuung.
Der "Reichs=Anzeiger" theilt nunmehr mit, daß die Commission zur Ausarbeitung des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuches von den fünf Theilen, in die das Gesetzbuch zerfallen soll, drei bereits vollständig, den vierten beinahe vollendet, und mit dem fünften nicht mehr lange im Rückstande bleiben wird.
Bei der Berathung der Ausführungs=Bestimmungen für das Börsensteuergesetz wurden vorgestern in den Bundesrath=Ausschüssen einzelne verkehrserleichternde Bestimmungen angenommen, und wurde anerkannt, das am 1. Oktober ins Leben tretende Gesetz würde mancher Aenderung und Ergänzung bedürfen.
Im Bundesrath kommt dieser Tage der Antrag Preußens und Hamburgs betreffend die Verlängerung des sogenannten kleinen Belagerungszustandes über Berlin=Potsdam und Hamburg=Altona bis zum 30. September 1886 zur Erledigung. An diesem Tage hört die Wirksamkeit des Socialistengesetzes nach seiner zweijährigen Verlängerung überhaupt auf.
Man will in Berlin wissen, daß den Manövern des Gardekorps bei Potsdam mehrere französische Offiziere in Civil beigewohnt hätten und daß dieselben höflichst ersucht worden seien, ihre "Badereisen" in einer anderen Gegend Deutschlands fortzusetzen.
Von der Insel Mauritius erhält die englische "Times" eine Zuschrift, in welcher den deutschen Marinesoldaten unseren "Blaujacken", ein sehr schmeichelhaftes Lob gespendet wird. Dort versammelten sich die Schiffe unseres ostafrikanischen Geschwaders und der Engländer schreibt seinem Blatt über unsere See=Soldaten, was folgt: "Die hiesigen Blätter enthalten lobende Berichte über das gute Verhalten und die stramme Mannszucht unter den vielen deutschen Matrosen, die einige Wochen hindurch sich unter den Einwohnern der französischen Rasse bewegten, ohne irgend eine Mißstimmung zu verursachen; ja die Zeitungen sagen, daß die Mäßigkeitsgewohnheiten und die strenge Mannszucht der Deutschen einen günstigen Kontrast zu den Klagen lieferten, welche die Ladenbesitzer und Andere öfters über unsere eigenen Matrosen erhoben haben, und ich kann aus eigener Erfahrung und Anschauungen dieses Urtheil nur bestätigen."
Wie die "K. Ztg." vernimmt, sind seitens der Kaiserlichen Admiralität alle erdenklichen Schritte gethan, um etwas über das Schicksal der anscheinend verloren gegangenen Kreuzercorvette "Augusta" zu erfahren. Obgleich man das Schiff auch in amtlichen Kreisen für untergegangen hält, will man noch eine Nachricht von den Tschagas=Inseln (südlich von Ceylon, jenseits des Aequators belegen), wohin man sich telegraphisch um Auskunft gewendet hat, abwarten, ehe man die "Augusta" definitiv für verloren erachtet.
Trotzdem ist die Kaiserliche Admiralität damit beschäftigt, die in Folge des Untergangs des Schiffes nothwendig werdenden Unterstützungen festzustellen und zur Auszahlung bereit zu stellen. Vielleicht am härtesten von allen denen, welche durch dieses Ereigniß betroffen werden, ist eine Wittwe daran, die mit der "Augusta" ihren dritten und letzten Sohn im Dienst des Vaterlandes verliert. Zwei ältere Söhne haben in Frankreich ihren frühzeitigen Tod gefunden und der dritte, Unterlieutenant z. S., v. R., würde mit der Augusta den Brüdern in den Tod gefolgt sein.
Im Langeland Belt, 3 Seemeilen südwestlich vom Vengeance Grund, hat in der Nacht vom Montag zum Dienstag das Torpedoboot V 3 mit dem Torpedoboot V 8 colidirt und ist in 16 Meter Wasser gesunken. Der Maschinist Dorpitz ist dabei ertrunken. Der "Blücher" und der "Ulan" sind alsbald von Kiel abgeschickt worden, um das Boot zu heben.
Die große Deutzer Firma v. d. Zypen und Charlier hat in Rumänien bei einer Eisenbahn=Konkurrenz einen schönen Sieg davongetragen. Es sind ihr die Lieferungen für 212 Personen= und Güterwagen übertragen worden, während die englischen, französischen, belgischen, österreichischen und schweizer Firmen leer ausgingen.
Die Schweiz bleibt standhaft; sie will nicht zum Sammelpunkt der Anarchisten werden. Wiederum sind 5 dieser unangenehmen Herren, 4 Oesterreicher und 1 Bayer, ausgewiesen worden.
In Kopenhagen am dänischen Hof ist gegenwärtig zur Feier des 60. Geburtstages der Königin die ganze Verwandschaft versammelt. Kaiser und Kaiserin von Rußland, König und Königin von Griechenland, Großherzogin von Mecklenburg=Schwerin, Herzog und Herzogin von Chartres, und der Prinz von Wales.
Von Neuem ist der Staat Ohio in Amerika, der von Sturmwinden schon viel zu leiden gehabt hat, distriktweise von einem Cyclon arg verwüstet worden. Ein Dorf mit Namen Bloomingburg ist ganz zerstört; in Washington=Courthause, einer Stadt von 4000 Einwohnern, sind 400 Gebäude umgeworfen und dabei 5 Menschen getödtet und mehr als 300 verwundet worden. Der Schaden wird auf Million Dollars geschätzt.


- Schlagsdorf, den 12. September. Auch hier wurde der Tag des 25jährigen Regierungs=Jubiläums unseres Allerdurchlauchtigsten Großherzogs festlich begangen. Am Morgen fand in den verschiedenen Schulen der Parochie eine Feier mit Ansprache, Gesang und Gebet statt. Nachmittags 2 Uhr zog die Schlagsdorfer Schuljugend mit Mu=

[ => Original lesen: 1885 Nr. 71 Seite 6]

sik und wehenden Fahnen unter Leitung der Lehrer aus und holte die am Anfang des Dorfes versammelten anderen Schulen feierlich ein. Dann ging es in festlichem Zuge durch das Dorf bis zum Spielplatze. Nach einer Festrede, in der auf die Bedeutung des Tages hingewiesen wurde, und daran sich schließendem, donnerndem Hoch auf den hohen Jubilar, wurde mit Musikbegleitung das Lied: "Heil dir im Siegeskranz" und darnach "Vandalia" gemeinschaftlich gesungen. Dann folgte ein Hoch auf unser Mecklenb. Vaterland, dem sich zum Schluß das Lied: "Ich hab' mich ergeben" anreihte. - Nachdem sodann die Jugend nach dem Alter und
Geschlecht in verschiedene Kreise eingetheilt war, begann ein fröhliches Spiel, dem die Erwachsenen mit Lust und Interesse folgten. Ueberall herrschte ein reges, munteres Treiben. Nach beendetem Spiel sammelte man sich, und sämmtliche Kinder wurden mit Kaffee und Kuchen bewirthet. Nach noch einer Stunde fröhlichen Vergnügens wurde an jedes Kind zur Erinnerung an den festlichen Tag ein Büchlein ausgetheilt. Der Zug ordnete sich von Neuem, und nun wurden die Schulen der anderen Dörfer wieder in festlichem Zuge hinausgeleitet. Das Hoch= und Hochrufen wollte kein Ende nehmen. Es war nur eine Stimme, daß man noch nie ein so schönes, fröhliches Fest gefeiert habe. Am Abend fand noch Tanzmusik für die Erwachsenen statt.
- Die Generalversammlung des Gustav=Adolf=Vereins in Eisenach hat ihre große Liebesgabe den drei sehr bedrängten Gemeinden Ciele=Zielonke in Posen, Mittelexbach in Rheinbayern und Nippes bei Köln zugewendet; die erstere Gemeinde erhielt 17 699 M., die beiden anderen je 4795 M. Das gemeinsame Festmahl zeichnet sich durch geistvolle Trinksprüche aus. Der Trinkspruch des Prälaten Gerok legte mit des Dichters Worten: "Mein Sohn, da hast Du meinen Speer" dem jüngeren Geschlecht das Werk des G.=A.=V. an's Herz. Dem Kaiser und dem Landesfürsten wurden Telegramme gewidmet. Eine große Erhebung war die Aufführung der ergreifenden Matthäus=Passion von Bach in der Georgkirche. Die Feier im Burghof der Wartburg begann mit dem Gesang: "Ein' feste Burg" und schloß mit einer Rede des Präsidenten Dr. Frick über das Wort: "Wart' Berg, Du sollst mir eine Burg werden; der Herr hat sich eine Burg gebaut," - und dem Gesang: Nun danket Alle Gott! - Die nächste Versammlung wird in Düsseldorf stattfinden.
- Diesbezüglich enthält die "Danziger Zeitung" in ihrer Nr. 15392 folgenden Bericht aus dem Badeorte Zoppot. "Der Hund eines hiesigen Hausbesitzers störte seit längerer Zeit die Nachtruhe der Nachbaren durch beständiges, fast die ganze Nacht anhaltendes Heulen und Bellen. Auf erfolgte Beschwerde erließ das Bezirksamt ein polizeiliches Strafmandat gegen den Hausbesitzer, welcher hiergegen gerichtliche Entscheidung beantragte. Das Schöffengericht erkannte dem Antrage des Amtsanwaltes gemäß auf Bestrafung, indem es annahm, daß der Angeklagte für den von seinem Hunde verursachten ruhestörenden Lärm verantwortlich zu machen sei und zwar um so mehr, als er wohl in der Lage gewesen, denselben zu verhüten, wie er es später gethan."
- Was Ruhe in der Bienenzucht vermag, beweist ein auf einer Imkerversammlung erzähltes Beispiel: Ein etwa 10jähriger Knabe stand blosköpfig und in Hemdärmeln nahe bei einem Bienenstande, als eben ein Schwarm auszog. Nach einigem Hinundherfliegen nahm die Königin ihren Sitz am Kopfe des Knaben und rasch folgten Tausende von Bienen. Der Vater des Knaben, die Sachlage sofort erkennend, rief demselben, der schon öfter beim Schwarmfassen zugesehen hatte, nur in aller Eile zu: "Rühr Dich nicht, Hansi! mach den Mund und die Augen zu und schnauf durch die Nase, ich werde den Schwarm gleich taufen und einfassen." Richtig gehorchte der Knabe, der Vater aber goß hübsch Wasser über den von Bienen eingehüllten Kopf des Knaben, bog letzteren etwas nach vorn und strich mit einem Federwisch die ganze Gesellschaft in einen untergehaltenen Strohkorb. Der Knabe hatte keinen Stich erhalten!
- Das Halten der "Amerikanischen Turnzeitung", die in Bayern schon seit längerer Zeit verboten ist, wurde jetzt für den Umfang des gesammten Deutschen Reiches untersagt.
- Der Tyrolerhut mit goldener Schnur und Quaste ist die neueste Damenmode in Berlin. Natürlich jodeln auch die Damen und sagen zu den schönsten Männern Du.
- Nicht weniger als 75 570 zahlende Personen sind im Lauf des vergangenen Sonntag dem Zoologischen Garten in Berlin zugeströmt, um die Singhalesen zu betrachten. Bis Mittags 12 Uhr allein wurden 38 000 Personen gezählt. "Die Wilden" scheinen für die wißbegirigen Berliner eine gewaltige Anziehungskraft zu haben.
- In Leipzig hat man mit 5 Kamerun=Negern schlechte Erfahrungen gemacht. Der eine ist aus dem ersten Stockwerk seiner Wohnung gesprungen und hat das linke Bein zweimal gebrochen, der zweite hat sich in einer Wirthschaft toll und voll getrunken und dann den Wirth und mehrere Schutzleute geprügelt, der dritte ist auf galante Abenteuer ausgegangen, wo aber der vierte und der fünfte hingekommen ist, das weiß man überhaupt nicht. Wiederfinden wird man die Kerls gewiß, sie sind ja schwarz.
- Der "Great Eastern", ein Dampfer von ungewöhnlicher Größe, der unter den Wundern Englands stets als eines der hervorragendsten aufgeführt wurde, soll unter den Hammer kommen. Er gehört dem englischen Lloyd.
- Haben die Sterngucker eine neue Welt entdeckt? Es sieht fast So aus. Allen Astronomen und auch allen Liebhabern der Astronomie, so wird von der Sternwarte in Wien geschrieben, ist der große Nebel im Sternbild der "Andromeda" bekannt, der einzige Nebel, welcher auf der nördlichen Halbkugel dem freien Auge sichtbar ist. Dieser Nebel besitzt eine elliptische Form, seine Längenausdehnung, beträgt 2 1/2, seine Breite 1 Grad, sein Aussehen gleicht dem des Lichtes einer Kerze, das durch ein dünnes Hornblatt scheit. Dieser große Nebel konnte bisher selbst in den größten Fernrohren nicht in einzelne Sternchen aufgelöst werden, andererseits ist das Spectrum ein continuirliches. Dr. Schur, der Director der Straßburger Sternwarte, meldete nun vor einigen Tagen, daß in der Mitte dieses Gebildes ein Stern siebenter Größe aufgeleuchtet ist. Wenige Tage darauf gestattete der reine Himmel auch den Wiener Astronomen, ihre Rohre dorthin zu richten. Durch diesen neuen Stern ist der Anblick des Nebels ein ganz veränderter geworden, der neue Stern selbst hat eine gelbliche Färbung, knapp neben ihm ist eine Verdichtung des Nebels, welche bereits früher vorhanden war. Gehört der Stern dem Nebel an, oder liegt er nur zufällig in derselben Richtung? Das Erste ist wahrscheinlicher. Wird der Stern von jetzt an fortwährend leuchten? In diesem Fall hätten wir hier die Bildung eines neuen Weltkörpers aus der Nebel=Materie zu beobachten, denselben Vorgang, welcher unseren Anschauungen zufolge bei Entstehung unserer Sonne und ihres Systems stattgefunden hat. Oder wird der Stern wieder verlöschen, wie andere plötzlich aufgeleuchtete Sterne, z. B. Ela Argus auf der südlichen Halbkugel? Der Verlauf dieser Erscheinung gehört zu den interessantesten Phänomenen, welche wir Erdenbewohner zu sehen Gelegenheit haben.
- "Mein Name ist Müller," sagte ein Herr, sich einem anderen vorstellend. "Und der meinige," erwiderte der andere "Morgen-stern". "So", fragte Herr Müller darauf, "wie heißen Sie denn heute?"


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