No. 57
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. Juli
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 57 Seite 1]

            Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß das Füsilier=Bataillon 2. Hanseatischen Infanterie=Regiments No. 76 in Lübeck am

Mittwoch, den 29. d. Mts.,
von Morgens 7 Uhr bis Mittags 12 Uhr,

auf der Palinger Haide ein Prüfungs= und Gefechtsschießen abhalten wird.

          Zur Vermeidung von Unglücksfällen wird das Betreten des Terrains, welches durch den Landgraben von Brandenbaum bis zum Försterhaus Wesloe, die Straßen vom Försterhaus Wesloe bis Schlutup, Schlutup bis Palingen und Palingen bis Brandenbaum begrenzt wird, den Bewohnern des hiesigen Fürstenthums an dem gedachten Tage bei Strafe verboten.

          Schönberg, den 17. Juli 1885.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


            In Veranlassung der bevorstehenden diesjährigen Truppenübungen im hiesigen Fürstenthume werden die Ortsvorstände unter Bezugnahme auf § 11 des Naturalleistungsgesetzes vom 13. Februar 1875 hiedurch angewiesen, dafür Sorge zu tragen, daß die Besitzer und Pächter von Grundstücken in den von den Truppenübungen berührten Gegenden zur möglichsten Verhütung von Flurbeschädigungen bestellte Felder, Schonungen pp. rechtzeitig und deutlich mit Strohwiepen bezeichnen.

          Schönberg, den 17. Juli 1885.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Bei strömendem Regen langte Kaiser Wilhelm am 21. d. Abends um 6 Uhr im offenen Wagen in Gastein an, von dem zahlreichen Publikum enthusiastisch begrüßt. Zu dem Statthalter Graf Thun äußerte der Kaiser, er sei im Frühjahr sehr krank gewesen, doch fühle er sich jetzt wohler und hoffe das Beste von der Gasteiner Cur; er bedürfe jedoch jetzt zweier Dinge, recht schönes Wetter und sehr viel Glück. Das Erstere habe sich schlecht angelassen, doch hoffe er auf eine baldige Aenderung. Kaiser Franz Josef kommt am 7. August zu eintägigem Besuche hierher.
Fürst Hohenlohe wird kaiserlicher Statthalter in Elsaß=Lothringen. Es ist so gut als gewiß und die Wahl gilt als eine sehr glückliche. Der Fürst, ein Süddeutscher, war jahrelang bayerischer Minister und seit 1874 deutscher Botschafter in Paris, wo er sich große Anerkennung erworben hat. Er ist in der Politik und Verwaltung gut geschult und hat viel Takt und Erfahrung.
Wie der König von Bayern einsam auf den Schlössern der höchsten Berge sitzt, so sitzt er auch einsam im Theater. Schauspieler und Sänger müssen spielen und singen vor ihm ganz allein und werden mehr als königlich beschenkt und belohnt. Die Kosten der jüngsten "Separatvorstellungen" sollen 600 000 M. betragen. (Die Civilliste des Königs beträgt 4 231 000 M.)
Von neuen Modellen für Ausrüstung der Infanterie hat das preußische Kriegsministerium folgende Preise zuerkannt: 100 M. für einen Helm, 9000 M. (?) für einen Tornister, 100 M. für einen anderen Tornister, 300 M. für eine Feldflasche, 300 M. für einen Brodbeutel, 1000 M. für einen Marschstiefel und 100 M. für eine zweite leichtere Fußbekleidung.
Das deutsche Turnfest in Dresden wurde am 19. Juli mit einem Festzuge eröffnet, an welchem etwa 15 000 Turner Theil nahmen. 600 Turner sind allein aus Deutsch Oesterreich erschienen und hoffen von dem turnischen "Gut Heil" eine gesteigerte Sympathie und Hülfe der Deutschen für die Deutschen in Oesterreich. Die Holländer werden eine nationale Uebung im Stockfechten und Schaufechten zum Besten geben. Die Riesenfesthalle begrüßt die Vertreter der deutschen Stämme mit folgendem Sinnspruch:
          Dem Hessen eignet strenger Fleiß
        Und zäher Treue hoher Preis!
          Aus würz'gen Weines lichter Glut
        Quillt froher Franken freier Muth.
          Thüringen, deutscher Dichtung Hort,
        An Liedern reich und weisem Wort!
          Wie Felsen steil, von Glanz umglüht
        Ist starker Bayern froh Gemüth.
          Wie knorr'ge Eichen, trotz'ge Riesen.
        Steht ungebeugt der Stamm der Friesen,
          Des Rheinlands Mannen sind fleißig und frei.
        Sie scherzen und singen und zechen dabei.
          Auf märkischem Sande fröhlich lebt
        Ein Schneidig Volk, das vorwärts strebt.
          Ein fröhlich Land, das Schlesierland,
        Durch Biedersinn und Geist bekannt.
          Ernst, fest und schlicht stehn Alemannen
        Wie ihres Schwarzwalds kräft'ge Tannen.
          Den deutschen Oststrand, von Stürmen umbraust,
        Schützt pommersche Treue und pommersche Faust.
Eine gute Einrichtung sind die Ferienvorle=

[ => Original lesen: 1885 Nr. 57 Seite 2]

sungen für Aerzte in Berlin. Sie sind für die vielen Aerzte bestimmt, die im Drange der täglichen Berufsgeschäfte sich daheim mit den neuesten Fortschritten der Arzneiwissenschaft nicht bekannt machen können. Die Vorlesungen finden von Mitte September bis Mitte October statt und wurden im vorigen Jahre sehr benutzt.
Kein Wunder, daß die Zahl der Fremden in Paris reißend abnimmt. Der Mob stößt ein Volk nach dem andern vor den Kopf. Jetzt sind die Engländer an der Reihe. Ihrer viele wohnen in dem Hôtel der Normandie. An dem Feste der Republik zogen große Volkshaufen vor das Haus, das angeblich eine englische Fahne trug, lärmten, warfen Fenster ein und riefen: Nieder mit den Engländern! Die Polizei scheute sich einzuschreiten und man beruhigte sich erst dann, als ihnen erlaubt wurde, vor dem Hôtel zu tanzen. Sie tanzten die ganze Nacht durch bis zum hellen Morgen, andern Tags aber packten die Engländer ihre Koffer und sagten: wir können ja unsere goldenen Guinees zu Hause los werden! - Der Ruf der Gastlichkeit von Paris wird nicht vermehrt.
Die Cholera greift in Spanien immer weiter um sich und richtet noch weiter fürchterliche Verheerungen an. In den letzen Tagen, ist sie in Badajoz erschienen und hat gleich eine große Masse Opfer verlangt. Auch in Segovia tritt sie sehr ernst auf, was um so mehr beunruhigt und überrascht, als dieser doch im Gebirge gelegene Ort bisher immer als außerordentlich gesund gegolten und von der Cholera fast immer verschont geblieben ist. In der allernächsten Nähe von Madrid, in Carabanchel und Tetuan, ist die Cholera ebenfalls erschienen, und es steht zu befürchten, daß die Hauptstadt bald auch von dieser furchtbaren Geißel heimgesucht werden wird.

- Die Glattdeck=Corvette "Marie", ein unter dem Commando des Capitains zur See Krokisis stehendes deutsches Kriegsschiff von 2169 Tonnen Gehalt, mit 2100 Pferdekräften, 10 Geschützen und einer Bemannung von 247 Mann, gerieth am 27. Dezember an der Nordspitze von Neuirland auf Korallenriffe. Den Capitain soll keine Schuld an diesem Unglück treffen, das Schiff fuhr mit allen Sicherheitsmaßregeln und auf Grund der neuesten Schiffskarten durch die Nago=Durchfahrt. Das Schiff stieß einige Male mit dem Kiel unten auf, doch hoffte man freizukommen. Da erhob sich einer jener Sturmes=Böen, wie sie in den Tropen so häufig mit rasender Geschwindigkeit und furchtbarer Gewalt herangebraust kommen, und umhüllte das Schiff mit Dunkelheit und furchtbarem Wogengebraus. Die Gefahr war augenscheinlich und das Zerschellen des auf die Korallenriffe niederstampfenden Schiffes fast unabwendbar, aber Capitain, Officiere und Mannschaften verloren den Muth nicht und arbeiteten, das Schiff zu retten, mit einer bis zur Erschlaffung aller Kräfte reichenden Ausdauer. Mitten im Schäumen der Wogen wurden die Boote heruntergelassen und hinter dem Schiffe die Wurfanker gelegt, um es von weiterem Auftreiben auf die Riffe zurückzuhalten und dann wurde das Schiff in seiner Ladung erleichtert, um es vom Grunde freizumachen. Munition, doppelte Masten= und Spierenhölzer u. A. m. wurde in den Böten an Land gebracht. Tag und Nacht währte die Arbeit, am Mittag des 29. war das entlastete Schiff soweit gehoben, daß es langsam beim Drehen des Ankerspilles folgte und zu den Wurfankern zurückschwamm. Das Schiff war gerettet. Der Triumpf der deutschen Schiffsbaukunst zeichnete sich aber in den Beschädigungen, welche das Schiff erlitten hatte. Im Sturme waren Stahldrahtseile bis zu 27 Centimeter Stärke zerrissen worden, die äußere Schiffsgewandung von Teakholz war theilweise von dem Aufstoßen auf die Riffe wie Cigarrenkistenbretter zerbrochen worden, das Steuer, aus bestem Holz, Eisen und Kupfer hergestellt und 60 Centner schwer, war wie eine dünne Blechtafel verbogen worden, wie auch die 20 Centimeter starke Steuerspirale, aber das Schiff hatte keinen Leck, die innere eiserne Schiffswand hatte Stand gehalten. Und das ist ein glänzender Triumph deutscher Schiffsbaukunst.
- Bei einem der letzten Empfangsfeierlichkeiten bei der Königin Victoria in Schloß Windsor trug eine der empfangenen Persönlichkeiten folgendes Kostüm: Eine Tuniqua aus blauem Sammt, reich gestickt mit Gold, Silber und echten Perlen. Der untere Rand war von einer Reihe großer Diamanten gebildet. Um die Taille schlang sich ein Gürtel aus purpurrothem Sammt, mit Rosen in Silber, deren Kelche große Perlen bildeten. Das Haupt schmückte ein rothes Käppchen mit einem Pfau aus Edelsteinen, dessen aufgeschlagenes Rad in allen Farben von Juwelen glitzerte. Und der Name des so herausgeputzten Herren? Der Maharadschah von Johore, ein Indischer Fürst. Nach oberflächlicher Schätzung soll die Toilette einen Werth von drei Millionen Franken gehabt haben.
- Die Militärschießschule in Spandau verwendet jetzt Pferde als Versuchsobjekte. Thiere, die nicht mehr zur Arbeit zu brauchen sind, werden gekauft, auf die Schießstände gebracht, dort chloroformirt und dann wird nach ihnen geschossen. Man prüft auf diese Weise die verschiedensten Geschosse auf ihre Durchschlagskraft an lebenden Körpern.
- Eine Ballonfahrt auf den Gaisberg bei Salzburg ist geplant. Der Luftballon soll an einer Schiene, die ähnlich construirt ist wie bei den Drahtseilbahnen, emporsteigen. In der Gondel soll Platz für 20 Personen sein.
- In Herzfelde bestieg am gluthheißen Tage ein Seiltänzer das hohe Thurmseil, wankte plötzlich, gab ein Zeichen ihm das Nothseil zuzuwerfen, stürzte aber in demselben Augenblick in die Tiefe. Es ist wenig Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten.
- In Bern entsprang Nachts ein Tiger aus der Menagerie und konnte nur mit großer Mühe wieder in seinen Käfig gebracht werden. Das Thier hatte sich zum Glück in einen großen Hund verbissen und scheute vor den Fackeln.
- Ein Mittel gegen die Cholera hat Dr. Godefroy in Delhi erfunden. Von 14 mit diesem Mittel behandelten Cholerakranken starben nur zwei. Man gibt keine Medicin, sondern läßt die Natur allein handeln und sorgt nur für eine gute Circulation des Blutes. Sobald die Pulsschläge des Patienten schwächer werden, macht man eine Hauteinspritzung von warmen Wasser, dem Salz zugefügt wird. Eine Viertelstunde nach der Einspritzung belebt sich der Puls und die Choleraerscheinungen treten wieder auf. So oft der Puls nachläßt, wiederholt man dieselbe Einspritzung. Sobald der Kranke wieder zur Besinnung kommt, ist das Gift zerstört; man gibt ihm dann zur Kräftigung Portwein und andere stärkende Nahrung.
- Polirte Damen. Wenn die fashionable Damenwelt New=Yorks große Toilette macht, um auf einem Ball oder bei ähnlichem Anlaß zu paradiren, werden vorher Arme und Büste "polirt". Der Modus operandi des Polirens ist folgender: Zuerst werden Arme und Büste mit Rosenwasser gewaschen und, nachdem dies recht gründlich geschehen ist, mit Cold=Cream eingerieben, das etwa fünfzehn Minuten liegen bleibt. Nach dieser Zeit wird letzteres mit einem ganz feinen Flanelllappen wieder abgerieben, und Arme wie Büste mit Baby=Puder" bestreut, der wieder gründlichst eingerieben wird. Ist dies geschehen, so sieht die Haut polirtem Marmor ähnlich und scheint von wunderbar feiner Struktur.
- In Pommern gibts vier Brüder Helms, von denen jeder Rittergutsbesitzer ist und jeder nach seinem Spitznamen genannt wird. Der Eine besitzt die schönsten Treibhäuser und heißt deshalb der Blumen=Helms; der zweite züchtet viele Hühnerarten und heißt der Hühner=Helms; der dritte heißt von seinen vielen Hunden der Hunde=Helms. Der Vierte, der Einzige, der eine Schule besucht hat und in dem Augenblick, als er hoffte, nach Quinta versetzt zu werden, entlassen wurde, heißt der Student.
- Spitznamen. In einer Provinzialstadt der Mark lebten vor etwa zwanzig Jahren vier Brüder Heine. Der eine war Materialist an der Ecke, der hieß "Eck=Heine", der zweite, Conditor, hieß "Leck=Heine", der dritte war Fleischer, hieß "Speck=Heine", der vierte, Oekonom, hieß "Dreck=Heine" - In einem sächsischen Dorfe waren drei Gebrüder Jahn an


[ => Original lesen: 1885 Nr. 57 Seite 3]

Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Lauen sub Nr. II. belegene Halbstelle c. p. des Halbhufners Peter Drews daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 8. August 1885,
Vormittags 10 Uhr,

anstehenden Liquidationstermin peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 20. Mai 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.         


Torf=Auction.

Am Donnerstag, den 30. Juli ds. Js. sollen auf dem Woitendorfer Torfmoore 1000 Ruthen Baggertorf meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr und wollen Käufer sich bei der Hütte auf dem Woitendorfer Moore einfinden.
Rehna, den 21. Juli 1885.

Großherzogliche Forstinspection.


Bekanntmachung.

Auf Grund des Unfallversicherungs=Gesetzes vom 6. Juli 1884 ist die vom Bundesrathe laut Bekanntmachung vom 22. Mai 1885 genehmigte Berufsgenossenschaft für die Baugewerbe der Freien und Hansestädte Hamburg und Lübeck, der Provinz Schleswig=Holstein, des Fürstenthums Lübeck und der Großherzogthümer Mecklenburg=Schwerin und Mecklenburg=Strelitz nunmehr am 22. Juni 1885 unter dem Namen:

"Hamburgische Baugewerks=Berufsgenossenschaft"

constituirt worden.
Die dieser Berufsgenossenschaft zugehörigen Gewerbe sind Folgende:
1. Verfertigung grober und feiner Steinwaaren, Steinmetzen und Steinhauer, jedoch ohne Steinbrüche und Steinbrecher und ohne Schwemmsteinfabrikanten (Gruppe IV a. 3 bis 5 der Reichs=Berufs=[Gewerbe=]Statistik. 2. Baulackirer (aus Gruppe V b. 5). 3. Bauklempner (aus Gruppe V c. 3). 4. Betriebe für Blitzableiter=Anbringung, =Abnahme, =Verlegung und =Reperatur (aus Gruppe V c. 8). 5. Bauunternehmer, Privatarchitekten, Civil=Ingenieure, Bautechniker und bautechnische Bureaux (Gruppe XIV a). 6. Feldmesser, Geometer, Markscheider, Wiesenbauer und Draintechniker (Gruppe XIV b). 7. Maurer (Gruppe XIV c). 8. Zimmerer (Gruppe XIV d) einschließlich Mühlenbau und Schiffsbau in Holz (aus Gruppe VI a 5 und b 3). 9. Bauglaser (aus Gruppe XIV c). 10. Bauanstreicher, Baumaler, Gipser, Tüncher, Verputzer, Weißbinder und Stubenbohner (aus Gruppe XIV f), 11. Stuckateure (Gruppe XIV g). 12. Dachdecker [Schiefer=, Schindel=, Ziegel=, Stroh=] (Gruppe XIV h). 13. Asphaltirer und Steinsetzer (Gruppe XIV i). 14. Brunnenmacher (Gruppe XIV k). 15. Einrichtung von Gas= und Wasseranlagen (Gruppe XIV l). 16. Ofensetzer (Gruppe XIV m). 17. Kunst= und Decorationsmaler bei Bauten (aus Gruppe XVI).
Alle diejenigen, welche die Anmeldung ihres Betriebes nicht gemäß §. 11 des Gesetzes bereits bewirkt haben, werden hierdurch aufgefordert - und zwar auch für den Fall, daß dieselben nur zeitweilig Beamte, Gesellen, Gehülfen, Lehrlinge oder Arbeiter beschäftigen - die Anmeldung nunmehr ungesäumt, spätestens aber bis zum 5. August a. c. zu beschaffen, widrigenfalls der Genossenschaftsvorstand unnachsichtlich den §. 104 des Gesetzes, wonach demselben die Verfügung einer Ordnungsstrafe bis zu 300 Mark zusteht, zur Anwendung bringen wird.
Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht daß nach §. 47 des Statuts die im §. 1 des Gesetzes begründete Versicherungspflicht auf alle Betriebsbeamte mit einem 3000 Mark nicht übersteigenden Jahresarbeitsverdienste erstreckt worden ist und daß also nunmehr auch solche Beamte bis zu obigem Termin anzumelden sind.
Die Anmeldungen müssen auf Formularen wie unten angegeben erfolgen und können dieselben unentgeltlich in Empfang genommen werden beim Maurermeister J. H. L. Burmeister in Schönberg.
Die Formulare sind in zwei Exemplaren auszufertigen und mit genauer Adresse und deutlicher Unterschrift versehen der Polizeibehörde einzureichen.

Hamburgische Baugewerks=Berufsgenossenschaft. Der provisorische Vorstand.
L. Schlick,
Vorsitzender.
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Anmelde=Formular:

        Staat:
        Verwaltungsbezirk:
        Ort:
Anmeldung auf Grund des §. 35 des Unfallversicherungsgesetzes.


Name des Unternehmers (Firma). |
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Gegenstand des Betriebes. |
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Zahl der durchschnittl. beschäftigten versicherungspflichtigen Personen. |
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Bemerkungen.

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Locomobilen
Dampfdreschmaschinen
Pferderechen & Heuwender von Ransomes, Sims & Jefferies, Lim.
Ipswich u. London. Gegründet 1785.
(Amsterdam 1884 Internation. Concurrenz=Dreschen. Erster Preis.)
empfehlen zu Original Fabrikpreisen
Hennings Knust & Co.                                                    
                                                    Berlin, SW., Königgrätzerstraße 28.
                                                    Neumünster i/H., Kuhberg 15.


Rothlaufpulver

nach Vorschrift des Herrn Bezirks=Thierarzt Reimer hält vorräthig

die Apotheke zu Schönberg.         


Beste Schmiedesensen,
von mir selbst gemacht, hat zu verkaufen                                                    
J. Teege, Schmiedemeister.
Lockwisch.


Ratzeburger Dampfschifffahrt.
Dampfschiff Auguste fährt jeden Mittwoch und Sonnabend morgens
von Rothenhusen 7 1/2 Uhr nach Lübeck
von Nüdlenhorst 8 Uhr nach Lübeck
                          retour Nachmittags 3 1/2 Uhr.

Aug. Stapelfeldt,
Schiffsdisponent.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 57 Seite 4]

Vielfach prämiirt.
Pulverfabrik Rottweil-Hamburg in Hamburg

offerirt als Spezialität den Herren Interessenten ihre unter Verwendung der vorzüglichsten Materialien; sowie auf Grund eingehender Versuche selbst hergestellten

geladenen Jagdpatronen "Waidmannsheil."

Vorzüge im Gebrauch sind: Kernschuß, vorzügliche Deckung, Schonung und Reinhaltung der Waffe, absolute Zuverlässigkeit, civiler Preis.
Die Patronen sind bei unseren sämmtlichen Verkaufsstellen assortirt in System, Caliber, sowie Schrot=Nummer und überall zu Original=Fabrikpreisen erhältlich.
Dipositair für Lübeck Herren Grevsmühl & Riesland.
Dipositair für Wismar Herren Gebrüder Frahm Nachfolger.

Vielfach prämiirt.


Die gestern Abend 10 1/4 Uhr erfolgte glückliche Entbindung seiner lieben Frau Hedwig geb. Lorenz von einer gesunden Tochter zeigt theilnehmenden Freunden hiermit ergebenst an

                                                    J. Eulenberg,
                                                    Pastor.

Schlagsdorf, den 22. Juli 1885.


Verein für Geflügelzucht.
General=Versammlung

am Montag, den 27. Juli, Abends 8 Uhr im Vereinslokale

Tagesordnung:
Bericht und Rechnungsvorlage über die diesjährige Ausstellung.
Um zahlreiches Erscheinen ersucht                          
                                                    Der Vorstand.


Erndtehandschuhe

in großer Auswahl und in verschiedenen Sorten sind stets zu haben in Schönberg bei

                                                    Emil Jannicke.
                                                    Handschuhmacher und Bandagist.


Empfehle noch                          
mehrere Kornharken
billigst um damit zu räumen, sowie                                                    
1= und 4=schaarige Pflüge.
                                                    H. Bremer,
                                                    Schmiedemeister.
Gr. Mist, den 22. Juli 1885.                          


Dresch-Maschinen
(Garantie und Probezeit)

Stiften-, und Schlagleistensystem neuester Art; vorzüglichste Ausführung fabriciren in jeder Grösse als Spezialität. Cataloge franco und gratis. Wo wir noch nicht vertreten sind, werden solide Agenten angestellt,

PH. MAYFARTH & Co., Frankfurt a. M.
Eisengiesserei u. Maschinenfabrik.


Mit

künstlichen Düngern

der Tremser Knochenmühle zu bedeutend herabgesetzten Preisen, empfiehlt sich

F. Becker.         


Güter und Grundstücke werden zu kaufen gesucht durch

Conrad, Berlin, Sebastian Str. 74.


Hamburg - Amerika.
Jeden Mittwoch und Sonntag nach New-York
Schiff
mit Post=Dampfschiffen der
Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft
No. 148. Auskunft und Ueberfahrts=Verträge bei           
Friedr. Frick in Röbel.


Ausverkauf.

Um schnell mit meinem Lager von Rauchtaback, Einmachhäfen, braunen Kaffeekannen und Kruken zu räumen, verkaufe ich die vorhandenen Sachen unterm Einkaufspreis

                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Mehrere Sorten sehr gutschmeckender
Thee's
werden zu sehr billigen Preisen verkauft bei                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Eine Parthie 4schaariger

Pflüge

mit neuesten Verbesserungen habe wieder vorräthig und empfehle dieselben zur geneigten Abnahme

Schönberg i. M.                                                     J. Oldenburg.


Agenten, welche sich einen einträglichen Nebenverdienst erwerben wollen, werden unter günstigen Bedingungen angestellt für den Verkauf gewinnreichster und staatlich erlaubter Prämienloose, hauptsächlich Großherzogl. Badischer 35 Gulden=Loose, welche am 31. Decbr. d. J. in der letzten Haupt=Ziehung über 1 Millionen Mark gewinnen müssen. Offerten an Bankhaus

Engel & Co. Köln a./Rhein.


Johannisbeeren
verkauft, à Pf. 10 Pfennig (Mecklenburg).,                          
                                                    S. Bicker.


Ernteleute
wenden noch angenommen in Torisdorf. Tagelohn 2,75 M.                                                    
                                                    R. Schwarz.


Ca. 1 Schffl. Aussaat Roggen

habe ich auf dem Stamm zu verkaufen. Auch 1 Ziege, 4 Jahre alt, kann ich abstehen.

Staack, Executor.         


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 26. Juli.

Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 57 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 57 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 24. Juli 1885.


 

 

[Die Beilage ist im Original nicht vorhanden.]

 

 

 

 

 


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