No. 43
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. Juni
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 43 Seite 1]

          Nr. 9 des Offic. Anzeigers pro 1885 für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der
          I. Abtheilung:

(4.) Verordnung, betreffend das Verhalten von Fuhrwerksführern, Reitern und Viehtreibern bei Begegnungen mit marschirenden Militair=Abtheilungen.
          II. Abtheilung.
(1.) Bekanntmachung, betreffend die Durchschnittspreise des Monats April 1885.
(2.) Bekanntmachung, betreffend den Pommerschen Verein zur Ueberwachung von Dampfkesseln in Stettin.
          III. Abtheilung.           Der Schulze Ollmann in Schlagsdorf ist zum Standesbeamten für den Standesamtsbezirk Schlagsdorf bestellt worden.
          Neustrelitz, den 16. Mai 1885.


Die Verwendung der Bismarck=Spende.

Die offiziöse "Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt jetzt über die Verwendung der Bismarcks=Spende, was folgt:
"Wir haben bereits vor einiger Zeit darauf hingewiesen, daß der Herr Reichskanzler die aus Anlaß seines Geburtstages gesammelten Fonds zu einer Stiftung für Kandidaten des Lehrfachs zu verwenden beabsichtigt. Der Andrang zu dem philologischen Studium ist in den letzten Jahren ein so großer geworden, daß es nicht nützlich scheint, durch Gründung von Stipendien für Studenten einen weiteren Anreiz zu demselben zu schaffen, und mit Rücksicht hierauf soll sich der Reichskanzler entschlossen haben, nur solche Kandidaten des Lehrfachs aus der fraglichen Stiftung zu unterstützen, welche ihre Studienzeit schon absolvirt, aber noch keine Stellung mit auskömmlichem Gehalt erlangt haben. Außerdem ist noch in Aussicht genommen, angestellten Lehrern Beihülfen zum Zweck der Erziehung ihrer Kinder zu gewähren. Nachdem der Herr Reichskanzler mit Autoritäten auf dem Gebiet des preußischen Schulwesens Rücksprache gehalten, hat er neuerdings an die Bundesregierungen vertraulich die Bitte um Auskunft darüber gerichtet, ob nach Lage der dortigen Verhältnisse die von ihm in Aussicht genommene Art der Verwendung zweckentsprechend erscheine. Wie wir hören, ist von den meisten Regierungen eine bejahende Antwort eingegangen. Nur von einer Seite ist der Wunsch geäußert, es möchten neben den Kandidaten des höheren Lehrfachs auch solche Studirende der Philologie unterstützt werden, welche durch ihr Reifezeugniß eine ausgezeichnete Befähigung für das Lehrfach nachzuweisen vermögen. Die übrigen Regierungen haben sich übereinstimmend dahin ausgesprochen, daß es, wenigstens zur Zeit, nicht zweckmäßig sei, durch weitere Stipendien zum Studium der Philologie aufzumuntern, und daß es deshalb angezeigt erscheine, nur Kandidaten, die bereits das Staatsexamen absolvirt haben, zu unterstützen. Bezüglich der dabei zu berücksichtigenden Gesichtspunkte wird in mehreren Antwortschreiben ausgeführt, daß es sich empfehlen möchte, die Unterstützung nicht sowohl zum Lebensunterhalt, als vielmehr zur weiteren Ausbildung zu gewähren. Es wird vorgeschlagen, den Philologen Reisestipendien zu einem mehrmonatigen Aufenthalt in England, Frankreich oder Italien zu geben, oder ihnen die Möglichkeit zu schaffen, auf ein oder zwei Semester als Volontaire an hervorragenden Lehranstalten sich mit der Methode anerkannter Meister bekannt zu machen."


Es wird erzählt, daß der Kaiser lange Zeit Bedenken getragen habe, den Antrag, welchen Preußen im Bundesrath betr. die Erbfolge in Braunschweig gestellt hat, mit seiner Unterschrift zu versehen. Endlich habe der Kaiser dem Reichskanzler gegenüber geäußert: "Ich bete tagtäglich zu Gott, daß er mich erleuchten möge in dem Konflict, welcher mein Innerstes in der Braunschweiger Frage erfüllt. Auf der einen Seite die Pflicht, das legitime Recht nicht zu verletzen, auf der anderen Seite die Sorge um das Wohl des Vaterlands." Darauf habe Fürst Bismarck erwidert: "Majestät verzeihen, aber die Pflicht kennt nur das Letztere!" Nach diesem Wort des Kanzlers habe der Kaiser den Antrag unterschrieben.
Die Geschichte mit Zanzibar ist duster. Daß der Sultan von Zanzibar gegen die Deutschen, die in seinen Gebieten leben, aufgehetzt worden ist, steht fest, man sieht aber noch nicht klar, wer die Hetzer sind, die Engländer oder die Italiener. Auch über die Abberufung unseres dortigen Generalkonsuls, Gerhard Rohlfs, durchirren die verschiedensten Nachrichten die Blätter; bald heißt es, er ist abberufen, bald heißt es, er ist nicht abberufen, und ebenso erfährt man auch über die Absendung eines deutschen Geschwaders nach Zanzibar noch immer nichts Bestimmtes. Eine kleine Kanonade könnte dem Sultan gewiß nichts schaden und je eher sie kommt, desto besser für die Deutschen in Zanzibar!
Eine neue deutsche Erwerbung in Afrika! Die von der deutsch=afrikanischen Gesellschaft herausgegebene "Colonial=Politische Correspondenz" meldet, daß die von der genannten Gesellschaft ausgerüstete Expedition Hörnecke in Lamu den Gebrüdern Denkhardt, den bekannten Forschungsreisenden, einen Besuch gemacht und von ihnen erfahren habe, daß sie mit dem Haupt=Sultan der dortigen Suaheli Freundschaft geschlossen hätten. Auf Vitu hätten sie die deutsche Flagge gehißt. Officielle Mittheilungen über diesen Akt ständen binnen Kurzem zu erwarten. Die durch die Manda=Insel geschützte Lamu=Bai liegt unter 2 Grad 30 Minuten südlicher Breite und 71 Grad westlicher Länge, nördlich von den Mündungen des Tama=Flusses, der von dem Kenia=Gebirge herunter sich in den Indischen Ocean ergießt. Vitu ist von der Lamu=Bai etwa 40 Kilometer landeinwärts in westsüdwestlicher Richtung gelegen.
Die erste Expedition von deutschen Forstbeamten geht dieser Tage nach Neu=Guinea ab. Sie sind 4 Jahre beurlaubt und von Seiten des landwirthschaftlichen Ministeriums ist hierbei ausgewirkt worden, daß die Beurlaubten während ihrer Abwesenheit weder zu militärischen Uebungen in Deutschland einberufen werden, noch sich zur Fahne ein=

[ => Original lesen: 1885 Nr. 43 Seite 2]

berufen werden, noch sich zur Fahne einzufinden haben, wenn Deutschland während der Zeit in einen Krieg verwickelt werden sollte. Es läuft nicht nur hier ihre Anciennetät und ihr Pensionsanspruch fort, sondern Seitens der unternehmenden Gesellschaft sind den Betheiligten auch überaus günstige Zusicherungen über Gehalt und besonders über event. Pensionirung, namentlich wenn sie volle 3 Jahre in Neu=Guinea functionirt haben, gemacht worden.
Die Sozialdemokraten zanken sich munter weiter. Gegen die revolutionäre in Frankfurt a. M. bestehende und von Bebel unterstützte Gruppe tritt in der Frankfurter Zeitung einer in die Schranken, welcher dem Abgeordneten Frohme, der gegen diese Richtung energisch protestirt hatte, sekundirt. Der Artikelschreiber nennt die revolutionären gegen die Taktik der Fraktion gerichteten Erklärungen der Frankfurter Clique "Radaupolitik" und Bebel eine "Art sozialdemokratischen Papstes." Frohme selbst wendet sich in einer maßvolleren Weise gegen Bebel und spricht ihm das Recht ab, in einer Platzfrage, deren Beschaffenheit er gar nicht kenne, seine Autorität gegen die Frohme's ins Gewicht zu werfen, und wendet sich gegen den Terrorismus und die Koruption im eigenen Lager.
Die Engländer und die Russen fangen an langweilig zu werden. Jetzt wird wieder aus London gemeldet, die Verhandlungen über die afghanische Grenze seien zwischen London und Petersburg noch immer im Gang, ein Abschluß derselben habe noch nicht stattgefunden. - Wie lange soll's denn noch dauern? - vielleicht bis zum nächsten Krieg, der eher oder später doch kommen muß !


- Für die am 15. d. Mts. beginnende außerordentliche Schwurgerichtsperiode sind am 30. Mai in Güstrow aus unserem Großherzogthume als Geschworene ausgeloost worden: Hauswirth Retelsdorf=Rieps (Fürstenthum Ratzeburg), Apotheker Beckstroem=Neustrelitz und Kaufmann Rehberg=Mirow.
- Die Untersuchung wegen Verdachts, die Fabriciusschen Eheleute ermordet zu haben, erstreckt sich außer auf den Milchhändler W. Vorbeck auch auf zwei andere Personen. Es sind dies der Schäfer Schuldt aus Sanitz und der Meier Lewerenz aus Sanitz, welcher ebenfalls im Dienste Fabricius stand. Bei den in den Wohnungen der drei genannten Personen vorgekommenen Haussuchungen sollen verschiedene denselben gehörige Kleidungs= resp. Wäschestücke gefunden worden sein, die mit Blut beschmutzt sind. Wie verlautet hat der Schuldt ausgesagt, daß Lewerenz den Mord ausgeführt habe, während Vorbeck der Anstifter sei. Der Schäfer gibt nur zu, die Eheleute in der Mordnacht aus dem Hause gelockt zu haben. Er will hierzu gegen eine Belohnung von Vorbeck verleitet worden sein, und geglaubt haben, daß dem Fabricius nur eine Tracht Prügel, keineswegs aber der Tod zugedacht gewesen. Feststehend ist, daß auch der Milchpächter mit Fabricius in Feindschaft gelebt und zwar wegen einer Schuld von 2000 M. (Hiernach scheint das Motiv keine bloße Rache, sondern Gewinnsucht gewesen zu sein.)
- Der Böttchergeselle Kullmann, der in Kissingen vor 11 Jahren auf den Fürsten Bismarck schoß, scheint ein recht unbändiger Geselle zu sein. Er hat im Zuchthaus zu Bayreuth, wo er sitzt, einen Aufseher geprügelt und die bayerischen Behörden auf das pöpelhafteste beschimpft, so daß er vor Gericht gestellt und höchstwahrscheinlich noch zu verschiedenen Jahren Zuchthaus verdonnert werden wird.
- Die Engländerinnen geben ihr Streben, in das Unterhaus zu gelangen, nicht auf. Sie wollen gerade sogut wie die Männer das active und das passive Wahlrecht haben, d h. sie wollen wählen und sich wählen lassen. Fräulein Helen Taylor, die Stieftochter des bekannten Nationalökonom Stuart Mill, wird bei der nächsten Wahl als, Candidatin und zwar gleich als "radikale" Candidatin für den Wahlkreis Nord Camberwell, das ist ein Bezirk von London, auftreten.
- Messungen der Meereswogen. Das Seeamt in Washington hat Erhebungen über die Länge, Höhe und Schnelligkeit der Meereswogen vorgenommen und jetzt das Resultat dieser Messungen veröffentlicht. Die längste bisher beobachtete Woge hat eine Länge von einer halben Meile und eine Dauer von 23 Secunden gehabt. Im nordatlantischen Ocean erreichen die Wogen während eines Sturmes eine Länge von 500 bis 600 Fuß und dauern 10 bis 11 Secunden. In Bezug auf die Höhe der Wogen haben die zuverlässigsten Messungen ergeben, daß Wogen, welche 44 bis 48 Fuß hoch sind, schon zu den Ausnahmen gehören. Die Durchschnittshöhe beträgt 30 Fuß.
- Daß Hechte auch Vögel fressen, hat man bisher noch nicht gewußt. Ein Mann in Driesen fing dieser Tage einen 2 Pfund schweren Hecht, schlachtete ihn und fand in seinem Magen eine erst halbverdaute Bachstelze.
- Ein Soldatenbrief neuesten Datums macht gegenwärtig die Runde durch die rheinischen Blätter. Derselbe lautet wörtlich: "Liebe Eltern! Wir schießen jetzt allen Tage und häbben fiel Dienst, aber wir han nischt zu trinke. Gestern ist der Jakob vorn Schieck bei die Kanonen umgefalle, weil er nischt vorher getrunke hat. Schickt mich daher etwas Gelt, damit ich eckersch ooch nich umfalle thuh. Sunst ischt Allens gut. Euer Pitter." Die Eltern werden hoffentlich ein Einsehen gehabt und ihrem "Pitter" was geschickt haben, sodaß derselbe nicht auch vor Schreck "bei die Kanonen" umgefallen ist.


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Herrnburg sub Nr. 3 belegene Büdnerei c. p. des Arbeiters J. H. F. Ludwig Werner daselbst, wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidationsprotocoll sofort im Termin der Präclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 2. Juni 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.         


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Ziethen sub Nr. 12 belegene Büdnerei c. p. der Ehefrau des Schmieds Siemers geb. Schmalfeldt, wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termin der Präclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 2. Juni 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.         


Oeffentliche Versteigerung.

Am Sonnabend, den 13. Juni d. Js., Vormittags 10 Uhr beginnend, sollen auf der Lockwischer Mühle bei Schönberg i/M. verschiedene zum Capell=Hammer'schen Conkurse gehörige Gegenstände als namentlich:

zwei neue französische Mühlensteine u. die sämmtlichen neuen Eisentheile zu einem französischen Mahlgang, ferner Taue, eiserne Gitter zum Fischfang, 4 Decimalwaagen mit Gewichten, 2 Waagschalen mit Gewichten, Segel, Steinkrahn, Schleifstein, 5 Sackwagen, Hämmer, Brechstangen und Bicken, Schraubenschlüssel, Standmühle, Mehlkisten, Fässer, Schaufeln, Schleifen, Tröge, Häcksel= und Krautlade, Sägen, Geschirrschrank, Hobel= und Schnitzbank, 1 Wanduhr Tische, Stühle, Bänke, Borten, Schleete, Bretter, Latten, Bohnenstangen, Backtröge, und das gesammte Bäckereigeräth sowie viele andere Sachen,
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Schönberg i./M., den 3. Juni 1885.

C. Staffeldt, Gerichtsvollzieher.         


Am Mittwoch, den 10. Juni, fahre ich mit meinem Omnibus nach der

Ratzeburger=Thierschau.
Abfahrt von hier 5 1/2 Uhr Morgens.
Abfahrt von der Neuenwelt 7 Uhr Morgens.

Ludw. Schütt.         


[ => Original lesen: 1885 Nr. 43 Seite 3]

Einen großen Posten helle, wollene, gute

Kleiderstoffe

(heute sehr modern) sollen zu 40, 50 und 60 Pf. den ganzen Meter verkauft werden.

Gebrüder Burchard.         

Einzelne Stücke werden noch billiger weggegeben.

D. O.               


Concurs-Ausverkauf!
des
zur Wallach'schen Concursmasse gehörigen
Waarenlagers
vom 17. an bis auf Weiteres,
als:
Tuche, Bukskins, Kammgarn, Düffel, Flanelle.
fertige Herrengarderobe in grosser Auswahl.
Schirme, Hüte, Hemden, Mützen, Unterzeug!

Der Verkauf geschieht gegen Baarzahlung.
                                                    Lübeck, Trave, Ecke Fischergrube 69.


Garten- und Veranda-Möbel
Triumphstühle in verschiedenen Ausführungen.                          

Zeltbänke
Blumenständer
Blumenkübel
Gartengeräthe
Giesskannen
Gartenspritzen.
Gartenschläuche
Schlauchkarren
Rasensprenger
      Croquetspiele
Turngeräthe
Hängematten
Eiserne Bettstellen
Kinderwagen
Kinderstühle
Kinderpulte
Velocipeden
Botanisirtrommel

ferner:
Verz. Drahtgeflecht, Einfriedigungs- u. Stachel-Draht
empfehlen zu billigsten Preisen                                                    

Lübeck,
Breitestraße 65.
Jürgensen & Robschuld, Lübeck,
Breitestraße 65.


Empfehle!

Jeden Mittwoch Eimerbier, sehr gut schmeckend und billig das Liter von 2 Pfennig an.

C. Schwedt.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 43 Seite 4]

Thierschau
mit Rennen, Ausstellung landwirthschaftlicher Maschinen und Industriegegenstände
in Ratzeburg
am Mittwoch, den 10. Juni 1885.
Thierschaugebiet:   Der Kreis Herzogthum Lauenburg, Enclaven und Fürstenthum Ratzeburg.

Die zur Vertheilung kommenden Prämien betragen ca. 1400 M. Großgrundbesitzer sind von der Bewerbung um die Geldprämien ausgeschlossen. Die Anmeldung des Viehes nimmt Herr Brauereiinspector H. Rautenberg bis zum 5. Juni entgegen.
Die Anmeldung der todten Ausstellungsgegenstände ist bis zum 5. Juni bei Herrn Kaufmann M. Stein zu beschaffen. Die Ausstellungsgegenstände werden diesseits gegen Feuersgefahr versichert.
Anmeldungen für das Rennen und Fahren nimmt ebenfalls Herr Brauereiinspector Rautenberg bis zum 8. Juni entgegen. Außer den 4 programmmäßigen Rennen wird bei genügender Betheiligung ein Ponny=Rennen Statt finden, für welches 2 Preise à 40 u. 20 M. ausgesetzt sind. Renneinsatz 3 M. Reugeld 3 M.

Abends 8 Uhr Ball auf dem Schützenhofe.
Der letzte Zug nach Lübeck wird in Sarau halten.
Das Thierschau=Comité:
J. H. Meyer=Kulpin.     Schmidt=Schmilau.     Chr. Wulff=Ratzeburg.
Schroeder=St. Georgsberg.     J. Clasen=Ratzeburg.     Kleemann=St. Georgsberg.
Graaf=Ratzeburg.     H. Rautenberg=Ratzeburg.     Hecht=Resdorf.
Stoos=Harmsdorf.     W. Burmester=Ratzeburg.     Burmester=Schmilau.


Finnisch-Deutsche Granitwerke
45 Marlesgrube           Lübeck           Marlesgrube 45
(vormals Johs. Stapelfeldt Wwe.)
empfehlen ihr außerordentlich grosses Lager fertiger
Grab-Monumente
an Private, Steinmetzmeister und Händler.

        Eigene Granitbrüche und Schleifereien.
        Eigene Modellirwerkstätten zur Anfertigung von Bronce-Garnituren, Büsten und Medaillons.

Bau-Arbeiten
in polirtem und gestocktem Granit, Marmor und Sandstein.


Reinhold Saalfeld,
   der Gasanstalt gegenüber.   Ratzeburg,    der Gasanstalt gegenüber.   
Fabrik und größ Pferdewagen von Reinhold Saalfeld tes Lager von
ein- und zweispännigen Wagen
der verschiedensten Facons in dauerhafter und praktischer Bauart, sowie eleganter Ausführung zu soliden Preisen.
Alte Wagen werden angekauft.
Sämmtliche Reparaturen an Wagen als Stellmacher-, Schmiede-, Sattler- und Lackier-Arbeit werden sorgsam ausgeführt.

NB. Am Thierschautage werden in Schönberg Wagen verschiedener Bauart zum Verkauf ausgestellt werden.


Schönberger
Geflügel-Verein
Montag, den 8. Juni, Versammlung im Vereinslokal.                          
                                                    Der Vorstand.


Eine Wiese in der Moorstraße ca. 3 1/2 Scheffel Aussaat (Pferdefutter) habe ich zu verpachten.

                                                    J. Licht. Bürstenmacher.
Schönberg, den 4. Juni 1885.                          


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 7. Juni.

Frühkirche: fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Langbein.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 43 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 43 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 5. Juni 1885.


Im letzten Augenblicke.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1885 Nr. 43 Seite 6]

Im letzten Augenblicke.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]

[ => Original lesen: 1885 Nr. 43 Seite 7]

Im letzten Augenblicke.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]

Auf der Ratzeburger Thierschau finden noch folgende Rennen statt:
1. Hürdenrennen. Herrenreiten für Herren und Pferde aus der Stadt Lübeck, zu reiten im rothen Rock oder Farben, Normalgewicht 80 Kgr., um einen Ehrenpreis, gegeben vom Comite. 5 M. Einsatz, dem 2. Pferde die Einsätze. Distanz ca. 2000 Meter, 6 Hindernisse. Die Bahn wird 4 3/4 Uhr Nachmittags gezeigt.
2. Flachrennen, für Herren u. Pferde aus der Stadt Lübeck, zu reiten im rothen Rock oder Farben, worüber Näheres auf dem Rennplatz bekannt gemacht wird.


Am 7. und 8. findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach guten Gewinnen statt, zu welchem ich hierdurch freundlichst einlade

                                                    Gastwirth Eckmann.
                                                    Carlow.
Montag: Tanzmusik.                          


Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.

Die Auszahlung der im diesjährigen Johannistermin fällig werdenden Zinsen auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegten Capitalien findet

am 10., 11., 12., und 13. Juni d. J.,
Vormittags von 8 bis 12 Uhr,
sowie
am Sonntag, den 14. Juni d. J.,
Morgens von 7 bis 10 Uhr,
im Geschäftslokale der Anstalt statt.                                                    
Schönberg, den 20. Mai 1885.
                                                    Das Directorium.


Zum
Scheibenschießen

am 7. und 8. d. Mts.  nach guten Gewinnen ladet alle seine Freunde und Gönner ergebenst ein.

                                                    J. Wiencke,
                                                    Gastwirth.
Sülsdorf, den 1. Juni 1885.                                                    
NB. Am 8. Juni abends nach dem Schießen
Tanz.


In Kösters Hotel
am Thierschautage Tanzmusik, á Tanz 10 Pfennig (Mecklenburg).


Sonntag, den 7. Juni werde ich mit meiner Singspielgesellschaft bei J. Eckmann in Carlow

Musikalische Unterhaltung

abhalten, bitte daher um zahlreichen Besuch.

J. Braun, Director.         


Butterfarbe,
Käsefarbe,
Laabessenz,
empfehlen                                                    
Voss & Schwoll,
Lübeck, ob. Wahmstr. Nr. 6.


Anmeldungen zur Beschickung der Thierschau mit landwirtschaftlichen Maschinen und Geräthen sowie Industrie=Gegenständen bitten wir bis spätestens 5. Juni bei Herrn Moritz Stein in Ratzeburg zu machen.

Ratzeburg.                                                     Das Thierschau=Comité.


Dr. Kirchhoffer, Spez. Arzt
in Straßburg heilt Bettnässen, Blasenleiden u. s. w.                                                    
                                                    Q. H. 3.


Gesucht auf Hof Wahrsow zu Michaelis                          
eine ordentliche Arbeiterfamilie
und zwei
unverheirathete Pferdeknechte.


Am Ratzeburger Thierschautage, den 10. Juni fahre ich mit meiner Braek

nach Ratzeburg.

Abfahrt bei Gastwirth Boye 5 Uhr Morgens.

J. Koopmann.         


Von Unbefugten wird mir häufig auf dem Wege von Demern nach Schaddingsdorf über meine Koppel (Brink genannt) mit Fuhrwerk gefahren; ich verbiete dies hiermit und werde alle dabei Betroffene dem Gericht zur Bestrafung anzeigen.

                                                    Hauswirth Heinrich Wienke,
                                                    in Demern.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 43 Seite 8]

Am Thierschautage, den 5. Juni findet im Boye'schen Garten ein

Concert

statt, ausgeführt von der Törber'schen Capelle aus Gadebusch.

Anfang 2 1/2 Uhr.                         Entree à Person 30 Pfennig (Mecklenburg).
Hierzu ladet ergebenst ein                                                    
                                                    H. Törber & J. Boye.


Hierdurch mache einem hochgeehrten Publikum der Stadt Schönberg und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich aus meiner neugegründeten Brauerei

eine Niederlage von vorzüglichem Braunbier
(aus reinem Malz und Hopfen),

errichtet und solche dem Herrn Kaufmann Heinr. Otto in Schönberg, Siemzerstraße 210, vis a vis dem Kriegerdenkmal, übertragen habe.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    C. F. Langloh.
Schlutup b. Lübeck, den 28. Mai 1885.                                                                              
--------------------------------
Bezugnehmend auf Obiges empfehle                                                    
Schlutuper Braunbier

in 2 Qualitäten in Gebinden und Flaschen zur gefälligen Abnahme angelegentlichst.

                                                    Hochachtungsvoll
Heinr. Otto.
Schönberg, den 28. Mai 1885.                                                    


Wegen Wegzug von hier beabsichtige ich meine noch bedeutenden Vorräthe von modernem

Band, Blumen und Federn

zu und unter halben Einkaufspreisen schnell zu verkaufen.

                                                    J. Garz.


Meinen werthen Gönnern, sowie einem hochgeehrten Publikum Schönberg's und Umgegend die ergebene Mittheilung, daß ich am Sonnabend, den 6. Juni d. J. meine Colonial=, Material= u. Kurzwaarenhandlung nach

Sabowerstraße No. 23

verlegen werde.
Für das mir bis jetzt geschenkte Vertrauen verbindlichst dankend, bitte ich mir dasselbe auch in meiner neuen Wohnung zu Theil werden zu lassen, und wird es stets mein Bestreben sein nur gute Waare zu möglichst billigen Preisen abzugeben.
Um ferneres Wohlwollen bittet

                                                    ergebenst
                                                    Gustav Mohr.


Am Thierschautage:
Frisch geräucherte Aale
empfiehlt                                                    
                                                    H. Mette.


Prima
Kräuter-Anchovis
empfiehlt                                                     H. Mette.


Die Wolle zu kratzen, spinnen und Wollenzeug machen, für Carlow und Umgegend, nimmt Wittwe Busch in Carlow für mich an; und kann die fertige Wolle von da man wieder abholen lassen.
Rehna im Mai 1885.

                                                    H. Kollmorgen,
                                                    Tuchmachermeister.


Vorteilhafteste
Einkaufsgelegenheit
! für Aussteuern !
Wegen Räumung meines Ladens
nur bis z. 1. Juli d. J.
AUSVERKAUF
zu jedem annehmbaren Preise:
Fischmesser, Gabeln, Löffel, Transchirbestecke,
Schinkenmesser, Hack-, Wiege- und Küchen-Messer,
Kaffemühlen, Putzbretter, Siebe u. dgl.

Ferner ausserordentlich billig:
Leichdorn-, Rasir-, Taschen- und Trenn-Messer
Streichrieme, Pinsel und Pasta, Scheeren
und Scheerenbestecke.

Weiter empfehle ich für Gärtner:
Baumscheeren, Grabegabeln, Hacken, Harken,
Heckenscheeren, Hippen, Pfropf- u. Veredlungsmesser,
Spaten, Spargelstecher.

                                                    Diedrich Tesschau,
                                                    Königstrasse 73, Hüxstrasse-Ecke.
                                                    Lübeck.


Angeriebene
Oelfarben in Blechdosen,
á 1, 2 1/2, 5, 10 u. 12 1/2 Kilo.
ferner alle Arten Maler= & Maurerfarben
trocken, Leinöl, Firniß, Lacke, Pinsel etc.
empfehlen in bester Qualität                                                    
                                                    Voss & Schwoll,
                                                    Lübeck, ob. Wahmstr. Nr. 6.


Verzinnte
Stahlblechmilchsatten
nicht theurer wie thönerne, empfehle ich zu Fabrikpreisen                                                    
                                                    C. Schwedt.


Zu verkaufen:
Bruteier von blauen Italienern
à Stück 10 Pfennig (Mecklenburg).
                                                    Chausseehaus Kl. Siemz.


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ZVDD