No. 41
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. Mai
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 41 Seite 1]

Bekanntmachung.

               Auf die laut meiner Bekanntmachung vom 6. d. M. am 1. Juni d. J. zu eröffnende ordentliche Sitzungsperiode des Schwurgerichts zu Güstrow werden noch außerordentliche Sitzungen folgen, welche am

Montag den 15. Juni d. J.

beginnen sollen.

          Rostock, den 22. Mai 1885.

Der Präsident des Großherzoglichen Ober=Landes=Gerichts.
Dr. Budde.


Im Bundesrath giebt es verschiedene Abtheilungen, welche die Anträge und Gesetzentwürfe, ehe dieselben an das Plenum kommen, vorzuberathen haben. Diese Abtheilungen nennt man Ausschüsse, z. B. den Ausschuß für Steuerwesen, für Handel und Verkehr, den Ausschuß für Rechnungswesen u. s. w. Auch ein Ausschuß für Justizwesen ist vorhanden, und diesem ist der Antrag Preußens, betreffend die Thronfolge im Herzogthum Braunschweig, zugewiesen worden.
Der vor kurzem neugewählte Bischof Dr. Christian Roos in Limburg hat seinen ersten Hirtenbrief erlassen. Derselbe ist herzlich und warm gehalten, verbreitet sich über die Nothwendigkeit des lebenden Glaubens und des Wirkens in christlicher Liebe, weist auf die Lieblichkeit eines geordneten Familienlebens hin und enthält über den sogenannten "Kulturkampf" keine Silbe! Der Brief schließt vielmehr mit der Ermahnung, auch dem Kaiser gern zu geben, was des Kaisers ist.
Der Rector der Universität in Berlin hat die Studentenversammlungen verboten, in denen der sog. Ausschuß gewählt wurde, der den Behörden gegenüber mit zu rathen hatte. Die Versammlungen haben zu großen Zwistigkeiten Anlaß gegeben; von jetzt an sollen die Theologen, die Juristen, die Philosophen und die Mediziner je drei Vertreter ernennen, allgemeine Versammlungen aber sollen nicht mehr stattfinden.
Wenn man die Geistlichen in Deutschösterreich unermüdlich an der Wahlarbeit und von Haus zu Haus gehen steht, so sollte man denken, es werde für ein römisches Concil und nicht für eine politische Reichsvertretung gewählt. Sie fragen bei den Candidaten nicht nach deutscher und patriotischer Gesinnung, nicht nach Politik, Nationalökonomie und derlei, sondern lediglich nach dem kirchlichen Credo.
Man staunt, wie viele reiche Großgrundbesitzer Ungarn hat. Fürst Nikolaus Esterhazy zahlt rund 334 000 Gulden Steuer; 7 Mitglieder der Familie zahlen über 300 000 fl., viele andere 80 000 bis herunter zu 30 000 fl.; 211 Magnaten zusammen 3 141 000 fl., den 8. Theil der gesammten Grundsteuer Ungarns. Der Großgrundbesitz hat sich unter allem Wechsel groß erhalten, wenn er auch mit Schulden belastet ist; der mittlere und kleine hat sich zerbröckelt.
Aus Zürich wird gemeldet, daß in Pfäffers und Ragatz am 19. Mai die warmen Quellen plötzlich ausgeblieben seien. Am anderen Tag aber waren sie glücklicherweise wieder da.
In Paris ist der Dichter Victor Hugo gestorben, 83 Jahre alt. Er durfte mit seinem Leben zufrieden sein, denn er blieb bis an sein Ende als genialer Dichter und glühender Patriot der Gefeierte seiner Nation, die jedes seiner Worte als geistreichen, wenn auch oft überschwenglichen und dunkeln Orakelspruch ehrte. Sein letztes Wort war auch ein Orakelspruch: "Ich sehe Licht, es ist aber dunkel." Er wird auf Kosten des Staates mit allem Pomp beerdigt. Politische Sprünge machte er die wunderlichsten, war auch einmal verbannt, kam aber wieder in den Sattel zu sitzen, als er Napoleon III. in seiner berühmten Satyre den Titel "Napoleon der Kleine" verlieh und vollends, als er Paris als "Seele der Welt" verherrlichte, da es am schwersten daniederlag. Seine Dichtungen trugen ihm Millionen ein; denn die Franzosen sind wunderliche Leute, sie kaufen die Werke ihrer Klassiker immer von neuem, daß sie immer neu gedruckt werden müssen und auch die Enkel daran zu zehren haben. Nur einen Schatten trug Victor Hugos Leben: seine einzige Tochter lebt im Irrenhause.
In Paris ist es am ersten Pfingstfeiertage zu einem Straßenkampf gekommen. Die Communards begruben einen der Ihren, Namens Cournet, auf dem großen Friedhof Père Lachaise. Schon auf dem Wege dorthin entfalteten sie blutrothe und pechschwarze Fahnen und ließen revolutionäre Rufe erschallen. Die Polizei begleitete den Zug, hinderte das Toben und Schreien der Communehelden aber unterwegs in keiner Weise. Das ermuthigte diese und so kam es schließlich auf dem Friedhof selbst zum Zusammenstoß, wobei auf beiden Seiten etwa 60 Personen theils leicht, theils schwer verwundet, über die Verwundungen auf Seiten der Communards ist Näheres noch nicht bekannt. Der Kampf am ersten Pfingstfeiertag ist der erste, welchen die Communehelden der Republik des Herrn Grevy geliefert haben.
In Marseille, wo im vorigen Jahr die Cholera so heftig gewüthet hat, sollen in den letzten Tagen 2 Fälle vorgekommen sein. Die "Times" bringt diese Nachricht, die französischen Blätter wissen aber noch nichts davon. Unmöglich ist es ja nicht, daß die Cholera auch in diesem Jahr wieder auftritt zunächst aber wollen wir hoffen, daß die Nachricht der "Times" falsch ist.
Der Vesuv scheint in diesem Frühjahr ganz

[ => Original lesen: 1885 Nr. 41 Seite 2]

besonders schlechter Laune zu sein. Schon vor einigen Wochen wurde von zwei neuen Eruptionen gemeldet und am vergangenen Montag hat nun wieder, und zwar auf der Seite nach Pompeji hin ein starker Ausbruch stattgefunden. Die Lava fließt in dicken Strömen herunter, Schaden aber hat sie bisher glücklicherweise noch nicht angerichtet.
Die besten Geschäfte bei dem russisch=englischen Konflict in Afghanistan hat offenbar der General Komaroff gemacht. Er hat nicht nur einen berühmten Namen erlangt und von seinem Kaiser einen werthvollen Ehrensäbel erhalten, sondern Kaiser Alexander hat jetzt in aller Stille seinem General auch noch 100 000 Rubel geschenkt. Der Bericht des Generals, sowie die Aussagen des Oberst=Lieutenants Zakrzewski, lassen es nämlich außer Zweifel, daß die Afghanen, auf englischen Rath hin, eine Umzingelung und Gefangennahme des russischen Detachements beabsichtigten, die, wäre sie gelungen, Rußlands Ansehen in Central=Asien völlig untergraben hätte. Kaiser Alexander ist daher auch des Lobes voll für die rettende That seines Generals.
Constantinopel liegt so schön, man muß sich aber wirklich geniren, hin zu gehen und den Sultan zu besuchen. Der König von Schweden, sein jüngster Gast, soll für 200,000 Kronen Geschenke von ihm erhalten haben, das kleinste darunter sind 27 000 Stück Cigaretten. In einen guten Geruch bringt er sich dadurch, aber er verschenkt sich zuletzt noch selbst.


- In Dresden haben die seit acht Tagen stattgefundenen ersten Aufführungen von R. Wagners Musikdrama die "Walküre" (erster Tag aus der Nibelungen=Trilogie, zu welcher "Rheingold" das Vorspiel bildet) den außerordentlichsten Enthusiasmus erweckt, da die Darstellungen in jeder Beziehung vollendet waren. Das Haus war trotz bedeutend erhöhter Preise stets ausverkauft. In nächster Session sollen "Siegfried" und "Götterdämmerung" folgen.
Nichts von ganz Sachsen ist in Berlin so populär wie die sächsische Landeslotterie. Seitdem aber in der jüngsten Ziehung das große Loos von 500 000 Mark nach Berlin gefallen ist und noch dazu an Leute, die's recht gut brauchen können, ist ihre Popularität aufs Höchste gestiegen.
- Von Forstmännern wird wiederholt darauf hingewiesen, daß es in diesem Jahr auffallend viele Kreuzottern (auch Haselnattern genannt) gibt. Es wird deshalb beim Lagern im Wald und beim Blumen= und Beerensuchen Vorsicht zu empfehlen sein. Die Kreuzotter ist die einzig giftige Schlangenart in Deutschland. Sie ist höchstens 78 Centimeter lang und noch nicht einmal so groß, als die ungefährliche Ringelnatter. An der Zeichnung auf dem Kopf, welche einem Kreuz ähnlich ist, und an dem zickzackartigen Rückenstreifen kann man sie leicht erkennen. Die Feuchtigkeit des Waldbodens scheint ihrer Ausbreitung günstig zu sein.
- Am 1. Juni tritt in Frankfurt a. M. wegen des starken Verkehrs eine neue Fahrordnung für Velocipede in Kraft, für Bicykel und Tricykel vorgeschrieben. Auf schwarzer Blechtafel muß eine weiße Nummer mit rothem Polizeistempel bei Tag und Nacht sichtbar sein, nach Eintritt der Dunkelheit durch eine Laterne mit Reflector zwischen den Speichen an der Radachse beleuchtet.


Anzeigen.

Zur Ausloosung der Geschworenen, welche für die am 15. Juni 1885, bei dem hiesigen Landgerichte beginnenden ordentlichen Sitzungen des Schwurgerichts in die Spruchliste aufzunehmen sind, habe ich auf

Sonnabend, den 30. Mai 1885,
Mittags 12 Uhr,

eine öffentliche Sitzung des Großherzoglichen Landgerichts in dem Sitzungszimmer der Civilkammer I. anberaumt.
Güstrow, den 26. Mai 1885.

Der Präsident des Großherzoglich Mecklenburg=Schwerinschen Landgerichts.
(gez:) von Amsberg.


Antragsmäßig soll über die zu Ziethen sub Nr. 12 belegene Büdnerei c. p. der Ehefrau des Schmieds Siemers geb. Schmalfeldt daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag, den 2. Juni d. J.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 13. März 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg sub Nr. 3 belegene Büdnerstelle c. p. des Arbeiters J. H. F. Ludwig Werner daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag, den 2. Juni d. J.,
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 13. März 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Antragsmäßig soll über die zu Lauen sub Nr. II. belegene Halbstelle c. p. des Halbhufners Peter Drews daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 8. August 1885,
Vormittags 10 Uhr,

anstehenden Liquidationstermin peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 20. Mai 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.         


Verzinnte
Stahlblechmilchsatten
nicht theurer wie thönerne, empfehle ich zu Fabrikpreisen                                                    
                                                    C. Schwedt.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 41 Seite 3]

Auctionsabkündigung.

Der von dem Unterzeichneten auf Freitag, den 29. Mai cr. anberaumte Verkaufstermin in Lockwisch und in der Flachsfabrik vor Schönberg, findet bis auf Weiteres nicht statt.
Schönberg, den 26. Mai 1885.

Staffel, Gerichtsvollzieher.         


Mit der diesjährigen Thierschau soll auch eine

Geflügel-Ausstellung

verbunden werden, bei welcher verschiedene Geldprämien zur Vertheilung kommen.
Es ist jedem Bewohner des Fürstenthums Ratzeburg freigestellt, Geflügel zur Ausstellung zu bringen und zu den Prämien zu concurriren.
Käfige für das Geflügel stellt der Landwirthschaftliche Verein den Ausstellern frei zur Benutzung.
Standgeld wird für Geflügel nicht erhoben.
Das Geflügel muß am Thierschautage des 5. Juni cr. bis Morgens 9 Uhr eingeliefert und bis Abends 7 Uhr wieder zurückgenommen werden.
Für verkäufliche Thiere ist es notwendig, den Verkaufspreis am Käfig zu bemerken.
Schönberg, den 14. Mai 1885.

Der Landwirthschaftliche Verein für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Die Aussteller von Geflügel bei der diesjährigen Thierschau werden - Zwecks Bestimmung der erforderlichen Anzahl von Käfigen - ersucht, solches Geflügel vorher, spätestens bis zum 3. Juni d. J. Abends beim Herrn Studemund hieselbst anzumelden.
Schönberg, den 20. Mai 1885.

                                                    Der Secretair des Landw. Vereins.
                                                    Wilh. Heincke.


Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.

Die Auszahlung der im diesjährigen Johannistermin fällig werdenden Zinsen auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegten Capitalien findet

am 10., 11., 12., und 13. Juni d. J.,
Vormittags von 8 bis 12 Uhr,
sowie
am Sonntag, den 14. Juni d. J.,
Morgens von 7 bis 10 Uhr,
im Geschäftslokale der Anstalt statt.                                                    
Schönberg, den 20. Mai 1885.
                                                    Das Directorium.


Allen Denen, die unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante Adele Schröder zu ihrer letzten Ruhestätte begleitet, auch allen Denen, die ihren Sarg mit so schönen Kränzen geschmückt haben, unsern tiefgefühlten herzlichen Dank.
Schönberg, den 27. Mai 1885.

Landbaumeister Rickmann u. Familie.       


Stanley's neues Werk über den Kongo und die Gründung des Kongostaates.

Soeben ist die erste Lieferung dieses allgemein mit Spannung erwarteten Werks erschienen. Kaum einige Monate sind verflossen, seit Stanley seine im Auftrage der Internationalen Afrikanischen Association unternommene sechsjährige Forschungsreise nach dem oberen Kongo beendete, und schon erscheint das grosse Werk, in welchem er über den Verlauf und die Ergebnisse dieser Expedition ausführlichen Bericht erstattet. Gleichzeitig mit der englischen Ausgabe wird dasselbe von der Verlagsbuchhandlung F. A. Brockhaus in Leipzig, die auch Stanley's frühere Werke "Wie ich Livingstone fand" und "Durch den dunkeln Welttheil" in Deutschland eingeführt hat, in autorisirter deutscher Uebersetzung veröffentlicht unter dem Titel: "Der Kongo und die Gründung des Kongostaates. Arbeit und Forschung. Von Henry M. Stanley." Es wird in 30 Lieferungen á 1 M. ausgegeben, demnächst aber auch in zwei Bänden, geheftet wie gebunden, vorliegen und über 100 Abbildungen sowie 2 grosse und mehrere kleinere Karten bringen. Die erste Lieferung enthält in vier Kapiteln die frühere Geschichte des Kongo und des Kongolandes, einen Nachtrag zu dem Werke "Durch den dunkeln Welttheil" und die Entwickelung der Internationalen Afrikanischen Association, ausserdem ein sehr interessantes Schreiben Stanley's an den deutschen Verleger, das die Stelle eines Vorworts für seine deutschen Leser vertritt und dessen Original in Facsimile beigegeben ist, sowie zwei ganzseitige Holzschnittbilder von vorzüglicher Ausführung. Wir erhalten in dieser Stanley'schen Reisebeschreibung ein epochemachendes Werk, von dem jeder, der sich für die europäische Colonisation Afrikas interessirt, jeder gebildete Deutsche Kenntniss nehmen muss. Eine besondere Bedeutung erhält dasselbe noch dadurch, dass wenige Tage vor dessen Erscheinen die Nachricht einging, sein Verfasser sei von dem Souverän des Kongostaates, dem Könige der Belgier Leopold II., zum Gouverneur dieses neugegründeten Staates ernannt worden: ein verdienter Lohn für seine Mühen und die beste Anerkennung seines Wirkens von der berufensten Stelle.


Hotel zum
Großherzog  v.  Mecklenburg
HAMBURG.
Ecke Steinstraße u. Schweinemarkt,
empfiehlt sich hiermit
dem geehrten reisenden Publikum bestens. - Zimmerpreise 1 M. bis 1,20 u. s. w. - Pferdebahn-Verbindung nach allen Richtungen der Stadt und Umgegend.
                                                    T. They,
                                                    Etablirt 1848.


Geölten= u. geglühten=, auch verzinkten Bedichtungsdrath zum Einfriedigen empfiehlt

C. Schwedt.         


Nachdem ich mich in Schönberg als

Töpfer

niedergelassen habe, empfehle ich mich den geehrten Bewohnern von Stadt und Land zu allen in meinem Fach vorkommenden Arbeiten.
Namentlich empfehle ich mich zum Einsetzen der Müllerschen Patentkästen (Rauchverbrenner) in jeden bereits fertig gesetzten Ofen.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Töpfer Paulss.
                                                    Sabowerstraße No. 45.


Tombola-Loose
zur Gewerbe=Ausstellung der Thierschau
am 5. Juny d. J.
sind für Wiederverkäufer zu haben
bei                                                     Wilh. Heincke.


Zu verkaufen:
Bruteier von blauen Italienern
à Stück 10 Pfennig (Mecklenburg).
                                                    Chausseehaus Kl. Siemz.


Die Wolle zu kratzen, spinnen und Wollenzeug machen, für Carlow und Umgegend, nimmt Wittwe Busch in Carlow für mich an; und kann die fertige Wolle von da man wieder abholen lassen.
Rehna im Mai 1885.

                                                    H. Kollmorgen,
                                                    Tuchmachermeister.


Ich erkläre hiermit, daß ich die Vermögensverhältnisse des Herrn Hans Peter Mette in Palingen durchaus nicht für schlecht erachte und daß es mir leid thut, wenn leicht von mir hingeworfene Aeußerungen dahin gedeutet, als ob Herr Mette sich dicht vor dem Konkurse befinde; so viel mir bekannt, sind die pekuniären Verhältnisse desselben geordnet.
Lübeck, den 21. Mai 1885.

Carl Friedrich Graeeff.         


[ => Original lesen: 1885 Nr. 41 Seite 4]

Thierschau
mit Rennen, Ausstellung landwirthschaftlicher Maschinen und Industriegegenstände
in Ratzeburg
am Mittwoch, den 10. Juni 1885.
Thierschaugebiet:   Der Kreis Herzogthum Lauenburg, Enclaven und Fürstenthum Ratzeburg.

Die zur Vertheilung kommenden Prämien betragen ca. 1400 M. Großgrundbesitzer sind von der Bewerbung um die Geldprämien ausgeschlossen. Die Anmeldung des Viehes nimmt Herr Brauereiinspector H. Rautenberg bis zum 5. Juni entgegen.
Die Anmeldung der todten Ausstellungsgegenstände ist bis zum 5. Juni bei Herrn Kaufmann M. Stein zu beschaffen. Die Ausstellungsgegenstände werden diesseits gegen Feuersgefahr versichert.
Anmeldungen für das Rennen und Fahren nimmt ebenfalls Herr Brauereiinspector Rautenberg bis zum 8. Juni entgegen. Außer den 4 programmmäßigen Rennen wird bei genügender Betheiligung ein Ponny=Rennen Statt finden, für welches 2 Preise à 40 u. 20 M. ausgesetzt sind. Renneinsatz 3 M. Reugeld 3 M.

Abends 8 Uhr Ball auf dem Schützenhofe.
Der letzte Zug nach Lübeck wird in Sarau halten.
Das Thierschau=Comité:
J. H. Meyer=Kulpin.     Schmidt=Schmilau.     Chr. Wulff=Ratzeburg.
Schroeder=St. Georgsberg.     J. Clasen=Ratzeburg.     Kleemann=St. Georgsberg.
Graaf=Ratzeburg.     H. Rautenberg=Ratzeburg.     Hecht=Resdorf.
Stoos=Harmsdorf.     W. Burmester=Ratzeburg.     Burmester=Schmilau.


Am Thierschautage, den 5. Juni findet im Boye'schen Garten ein

Concert

statt, ausgeführt von der Törber'schen Capelle aus Gadebusch.


Hierdurch mache einem hochgeehrten Publikum der Stadt Schönberg und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich aus meiner neugegründeten Brauerei

eine Niederlage von vorzüglichem Braunbier
(aus reinem Malz und Hopfen),

errichtet und solche dem Herrn Kaufmann Heinr. Otto in Schönberg, Siemzerstraße 210, vis a vis dem Kriegerdenkmal, übertragen habe.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    C. F. Langloh.
Schlutup b. Lübeck, den 28. Mai 1885.                                                                              
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Bezugnehmend auf Obiges empfehle                                                    
Schlutuper Braunbier

in 2 Qualitäten in Gebinden und Flaschen zur gefälligen Abnahme angelegentlichst.

                                                    Hochachtungsvoll
Heinr. Otto.
Schönberg, den 28. Mai 1885.                                                    


Gartengeräthe!

Spaten, Harken, Schaufel, Hacker, Wegeschaber, Kartoffelhacken, Blumenheber, Baumsägen, Rosenscheeren, Heckenscheeren in großer Auswahl empfiehlt

C. Schwedt.         


Sonnabend, den 30. d. M.
Abends 8 Uhr:
Versammlung
der Schlachterzunft.
                                                    Die Aelterleute.


Von Unbefugten wird mir häufig auf dem Wege von Demern nach Schaddingsdorf über meine Koppel (Brink genannt) mit Fuhrwerk gefahren; ich verbiete dies hiermit und werde alle dabei Betroffene dem Gericht zur Bestrafung anzeigen.

                                                    Hauswirth Heinrich Wienke,
                                                    in Demern.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 31. Mai.

Frühkirche: fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


"Der Gesammtauflage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospect des

Bankhauses A. Wolfsberg

in Hamburg bei, worauf wir unsere verehrlichen Leser besonders aufmerksam machen."


(Hierzu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 41 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 41 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 29. Mai 1885.


Im letzten Augenblicke.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1885 Nr. 41 Seite 6]

Im letzten Augenblicke.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]


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