No. 31
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. April
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 31 Seite 1]

Der deutsche Reichstag hat in seiner Sitzung vom 15. ds. Mts. die Entwürfe der Abg. Munkel und Reichensperger betr. die Abänderung des Gerichtsverfassungsgesetzes und der Strafprozeßordnung berathen und schließlich beide einer Commission überwiesen.
Die deutsche Regierung sorgt für ihre Beamten. Dem Bundesrath ist jetzt ein Gesetzentwurf betr. die Fürsorge für Beamte und deren Hinterbliebene in Folge von Unfällen zugegangen. Nach demselben sollen Beamte, die in Folge eines Unfalls im Dienst untauglich werden, 66 PC. ihres Gehaltes an Pension erhalten. Für die Hinterbliebenen, Frau und Kinder, wird, je nachdem der Ernährer getödtet oder nur dienstuntauglich geworden ist, gleichfalls eine bestimmte jährliche Rente ausgeworfen. Zunächst beräth nun der Bundesrath diesen Gesetzentwurf, dann geht derselbe an den Reichstag.
Der Weltumsegler aus dem Hohenzollern=Haus, Prinz Heinrich von Preußen, ist in Wilhelmshaven wieder eingetroffen und hat das Commando auf der Panzerfregatte "Stein" übernommen. Nun wird er wohl bald einmal selbst ein deutsches Schiff in ferne Meere führen dürfen.
Der K. sächsische Thronerbe, Prinz Friedrich August, studirt von Ostern an zwei Halbjahre in Leipzig und später in Bonn.
15 Millionen Mark und darüber, das ist die Summe, welche in Deutschland an der Börse an einem Tag, am 15. d. Mts. nämlich, verloren worden sein soll auf die Depeschen aus Afghanistan hin. Daß es die Großen nicht getroffen hat, ist selbstverständlich, die hatten ihr Schäfchen bereits im Trockenen, ehe das Gewitter kam. Aber die Kleinen! Man sieht, es ist jetzt nicht mehr gleichgültig, ob "die Völker weit hinten in der Türkei auf einander schlagen" die Zeiten sind vorbei.
Der Reichskanzler soll die Absicht haben, die Bismarck=Spende für Universitäts=Stipendien für arme Studirende und Candidaten des höheren Lehrfachs zu empfehlen. Richtig ist, daß bei uns gerade für derartige Stipendien noch sehr wenig gethan ist.
Die Enten scheinen in diesem Jahr wieder gut zu gedeihen. An der Nachricht, daß Prinz Wilhelm eine militärische Broschüre über den gallischen Krieg verfaßt habe, die das Wohlgefallen Moltkes und Waldersee's und den Beifall sämmtlicher Militärs gefunden haben sollte, ist nach der Kreuz=Zeitung kein wahres Wort. Er wird sie aber noch schreiben.
Das Aeltesten=Collegium der Berliner Kaufmannschaft hat den Beschluß gefaßt, im Interesse des Handels= und Gewerbestandes im Jahr 1888 in Berlin eine Ausstellung zu veranstalten. Auch will das Collegium, wenn die Staatsbehörde ihre Einwilligung ertheilt, seinerseits die Summe von 100 000 Mark zu den Kosten der Ausstellung beischießen. Es fragt sich nun, was die Regierung und die Stadt Berlin zu diesem Plan sagen.
An der Westküste von Afrika gibt es jetzt 66 deutsche Factoreien. Die Hamburger Firma Woermann besitzt deren allein 20. Die übrigen gehören dem Haus Robinow u. Sohn in Hamburg, Kolni in Stuttgart, der Baseler Missions= u. Handelsgesellschaft, J. D. Bode in Bremen, der Norddeutschen Missionsgesellschaft und a. m. Die weitaus meisten Factoreien sind in den Händen von Hamburger Kaufleuten.
Krieg oder Frieden? Die Engländer und die Russen wissen es auch heute noch nicht genau, ob sie losschlagen sollen auf einander oder ob sie es lieber nicht thun sollen. Die Hoffnungen aber, daß der Friede erhalten bleibe, sind offenbar im Steigen und hoffentlich fallen sie auch nicht wieder, wenn es wieder Abend und Morgen geworden ist. In Afghanistan siehts übrigens toll genug aus. Dort ist, wie vom 6. ds. Mts. gemeldet wird, seit 14 Tagen fortwährend Regen und Schnee gefallen und dabei sind von den am 30. März von den Russen geschlagenen und in die Flucht getriebenen Afghanen nicht wenige vor Hunger und Kälte umgekommen.
In Mittelamerika herrscht Friede; die fünf kleinen Republiken, die mit einander in Streit gerathen waren, wollen sich wieder vertragen. Präsident Barrios, der sie alle unter seiner Herrschaft vereinigen wollte, ist todt, die anderen aber haben kein Interesse mehr, sich gegenseitig zu bekriegen.


Anzeigen.

Auf den Antrag des Schulzen Lenschow aus Blüßen und des Hauswirths Wiencke aus Sülsdorf b./Selmdorf, Vormünder der Anna Maria Helene Elisabeth Lenschow in Zarnewenz, soll über die zu Zarnewenz sub No. II belegene Vollstelle c. p. ihrer Curandin ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 6. Juni d. J.,
Vormittags 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 13. März 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


[ => Original lesen: 1885 Nr. 31 Seite 2]

Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg sub Nr. 40 belegene Büdnerstelle c. p. des Klempnermeisters Fridolin Reinhard daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Donnerstag, den 30. April 1885,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 6. Februar 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Antragsmäßig soll über die zu Mechow belegenen Büdnereien Nr. 1 und Nr. 2 des Heinrich Freitag daselbst, welche einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden sollen, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 2. Mai d. J.
Vormittags 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 7. Februar 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Aufgebot.

Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Edmund Plessing für den Maurermeister Johann Joachim Heinrich Eckmann in Hamburg, als Inhaber des auf Thies Eckmann, dessen Erben oder auch getreue Inhaber geschriebenen Lübeckischen Stadtkassenbriefes Loosnummer 1056 über Ct. Mark (Lübeck) 500, vom 2. October 1783, werden die Rechtsnachfolger dieses genannten beurkundeten Gläubigers, welcher am 17. October 1816 zu Sülsdorf verstorben, aufgefordert, ihren etwanigen Widerspruch gegen die Berechtigung des Antragstellers spätestens in dem hiemit auf

Dienstag, den 16. Juni 1885,
Vormittags 11 Uhr,

angesetzten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden, unter dem Rechtsnachtheil, daß die sich nicht Meldenden ihre Rechte zu Gunsten des Antragstellers verlieren.
Von der Anmeldung ihres etwanigen Widerspruchs gegen die Berechtigung des Antragsstellers sind befreit:

1. der Productenhändler Johann Heinrich Eckmann in Schlagsdorf,
2. der Schuster Hans Hinrich Eckmann ebendaselbst,
3. der Schuster Mathias Heinrich August Eckmann in Thandorf.
Lübeck, den 11. April 1885.

Das Amtsgericht Abth. II.
Asschenfeldt, Dr.
                      Veröffentlicht:                Fick,
                                                            Gerichtsschreiber.


Holz=Auction Nr. 34.

Am Mittwoch, den 22. April Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirthe Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.
            251 Rmet. tannen Knüppel.
              91 Rmet. tannen Rodestämme.
            1/2 Fuder tannen Durchforstholz II Cl.
Herr Förster Polle weist auf Verlangen das zum Verkaufe gelangende Holz nach.
Schönberg, den 11. April 1885.

                                                    Der Oberförster:
                                                    C. Hottelet.


Auction über Meierei=Geräthschaft.

Am Montag, den 27. April, Morgens 10 Uhr, sollen beim Holländer Lehmkuhl, Hof=Wahrsow, verschiedenes Meierei=Geräthschaft gegen Baarzahlung verauctionirt werden.


Am Sonnabend, den 25. ds. Mts.,
Mittags 12 Uhr,
sollen auf dem Forsthofe hieselbst:                          
9 Mutterschafe mit Lämmer,
2  Mutterschafe   ohne   Lämmer,
1. Bock,
Southdown=Kreuzung, meistbietend verkauft werden.
Rehna, den 15. April 1885.                                                               
                                                    Schmarsow.


Todesanzeige.

Diese Nacht endete Gott die langen, schweren Leiden meiner geliebten Frau Elise Ohls geb. Peters.
Um stille Theilnahme bittet der tiefbetrübte Gatte und Geschwister.
                                                                                                        Georg Ohls.
Schönberg, den 20. April 1885.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, d. 22. d. Mts. Nachmittags 3 Uhr statt.


Reuter-Vorlesung
von
Friedrich Gloede
am Sonnabend, den 25. April im
Saale des Herrn L. Spehr
Abends 8 Uhr präcise.

Programm: 1. De Reis' nach Belligen.
    a) Wo Mutter Swartsch kurirt ward,
    b) 'ne lustige Burenhochtid.
                    2. Stromtid.
Billets à 60 Pf. im Voraus bei Herrn Aug. Spehr und Abends an der Casse.


Circa 2000 Pfund gute                                                            
Eß- und Saatkartoffeln
hat zu verkaufen                                                                                   
                                                    Staack, Executor.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 31 Seite 3]

Thierschau
in Ratzeburg.

Bezugnehmend auf unsere vorläufige Bekanntmachung, zeigen wir hierdurch an, daß die Thierschau des St. Georgsberger Landwirthschaftlichen=Vereins, veranstaltet für den Kreis Herzogthum Lauenburg, die LübschenEnklaven und das Fürstenthum Ratzeburg

am 10. Juni d. J. in Ratzeburg

stattfinden wird.
Das Programm derselben wird demnächst näher bekannt gemacht werden.

Das Thierschau=Comite.


Verschönerungsverein.
Jahresversammlung.

Mittwoch, den 22. d. Mts., Abends 8 Uhr (nicht Dienstag, den 21.) in

Spehr's Hotel.
Tagesordnung:

1) Rechnungsablage von 1884.
2) Statutenmäßige Neuwahl des Vorstandes.
3) Aufnahme neuer Mitglieder.
4) Besprechung vorzunehmender Verschönerungen.

Schönberg, den 16. April 1885.                                                                              
                                                                              Der Vorstand.


Am Sonntag, den 26. d. Mts.
Concert (Streichmusik)
im Köster'schen Locale, unter Leitung des
Herrn Organisten Meier.

Zu recht zahlreichem Besuch laden ein geehrtes hiesiges, sowie auswärtiges Publikum ergebenst ein

                                                    Die Vereinsmusiker,
Anfang abends 7 1/2 Uhr.
Entree à Person 50 Pf.
Programm.

1. Ouvertüre zur Oper: "Dichter u. Bauer" v. Suppe.
2. Solo für Trompete v. Hasselmann.
3. Traumbilder=Fantasie v. Lumbye.
4. Bedford=Walzer v. Labitzky.
                          ------------
5. Ouvertüre: "Ein Frühlingsmorgen", v. J. H. Meier.
6. Symphonie in D. dur, Op. 98 von J. Haydn.
                          ------------

Nach dem Conzert Ball.


Das Wunderbuch

(6. u. 7. Buch Mosis) enthält Geheimnisse früherer Zeiten, sowie das vollst. siebenmal versiegelte Buch, versendet für 5 Mk.

R. Jacobs, Buchhandlung, Magdeburg.


Zubereitete
Oelfarben
trockene Farben, Firniß, Pinsel,
Fussbodenöl
hell und dunkel empfiehlt                                                    
                                                    C. F. Alm,
                                                    Drogen= u. Farben=Handlung.
Lübeck, Holstenstraße 22.


Gesucht
zu sofort oder zu Johannis oder Michaelis ein
Schuhmacherlehrling.
Ratzeburg, 15. April 1885.                                                    
Dan Böttcher, Schuhmachermeister.


Milchsatten
empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Hausstands=Utensilien

als Kochtöpfe u. Casserollen in Gußeisen, blau u. weiß emaillirt u. verzinkt, Caffee= u. Theekannen, Trinkbecher, Tassen, marmorirt, blau und weiß, sowie auch Eß= und Desertteller, Wassereimer verzinkt und emaillirt empfiehlt

J. Ludw. D. Petersen.       


Heerdplatten, sowie auch einzelne Heerdringe, Keller=, Stall= und Dachfenster empfiehlt

J. Ludw. D. Petersen.       


Drahtgewebe,

Schaufeln, Spaten, Harcken, Kartoffel=Hacker, sowie eiserne Gestelle zu Gartenmöbel empfiehlt

J. Ludw. D. Petersen.       


Grabkreuze
in großer Auswahl von 1,50 Pfennig (Mecklenburg). an, sowie
Grabgitter
in vielen verschiedenen Mustern, empfiehlt                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Frischen Chlorkalk und Seifenstein
empfiehlt                                                                              
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Feinsten Flomhering
empfiehlt                                                                              
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Dem geehrten Publikum mache ich hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich das Geschäft meines Onkels, des bisherigen Tischlermeisters Bruhn, übernommen habe. Indem ich daher um gütige Zuwendung von Aufträgen bitte und besonders die bisherigen geehrten Kunden um Erhaltung ihres bisher geschenkten Vertrauens ersuche, verspreche ich stets bestrebt zu sein, in jeder Hinsicht zufriedenstellende Arbeit zu liefern.

A. Kelling, Tischler.
Sabowerstraße 27.


Bestellungen auf Neubrandenburger
Pferde=Loose
nimmt gerne entgegen                                                      
Schönberg.                                                     C. Praefke.


Eine ordentliche
Tagelöhnerfamilie
findet zu Michaelis ein Unterkommen in Torisdorf bei Schönberg.                           
                                                    R. Schwarz.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 31 Seite 4]

                Hiermit erlaube ich mir zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, daß ich, neben meiner Schlosserei eine

Drahtwaarenfabrik

eröffnet habe.
                Mit der von mir erfundenen Maschine bin ich in den Stand gesetzt, allen, selbst den mit Dampfbetrieb versehenen, Concurrenten in Drahtwaaren aller Art die Spitze zu bieten.
                Demnach empfehle ich mich zur Anfertigung von allen Sorten nicht rostender Einfriedigungen. Sämmtliche Muster liegen bei mir zur Ansicht bereit. Ferner empfehle ich verzinkten Koppel=Draht Nr. 6 und 7 zum Preise von 12,50 M. pro Ctr., bei größerer Abnahme noch billiger, sowie Stahlstachel=Draht 3drähtig, das Beste dieser Art und alle Sorten verzinkten Draht und Krampen sehr billig.
                Zur leichten, recht strammen Anziehung des Koppeldrahts habe ich einen Spannhebel konstruirt, mit dem man bequemer und schneller als mit den bisher gebrauchten Flaschenzug arbeitet.

                                                    F. E. Wascher,
                                                    Schlossermeister und Drahtwaarenfabrikant.


Etablissement
Für die großen und kleinen Culturen der                                                    
Land- und Forstwirthschaft, Gartenbau & Blumenzucht,
eingerichtet nach dem Style der ersten deutschen Samenhandlungen von
                                                    Wilh. Schulze,
                                                    Lübeck, Beckergrube 69.
Catalog franko und gratis. Nur 1a. keimfähige Saaten kommen zur Versendung.


Schutzmarke Mack's Doppelstärke     Mack's
Doppel-Stärke

(Alleiniger Fabrikant H. Mack, Ulm a/D.)
- Bewährtestes u. vollständig unschädliches Stärkemittel - gewährt grösste Erleichterung beim Plätten u. enthält alle erforderlichen Zusätze zur sicheren Herstellung von blendend weisser, gleichmäßig steifer und sogenannter Glanzwäsche.
Ueberall vorräthig
à 25 Pfennig (Mecklenburg) per Carton von 1/2 Pfund


Ich erhielt wiederum eine grössere Sendung

Feinster Messina Cur- u. Tafel-Apfelsinen.

Die Früchte sind sehr süss und saftreich, und zeichnen sich schon durch das bekannte liebliche Aroma aus. Ich empfehle dieselben zum Preise von 80 Pfennig (Mecklenburg). pr. Dtz. Bei Entnahme eines grösseren Quantums stellt sich der Preis wesentlich billiger wie folgt:

1/1 Originalkiste ca. 220 St. 1/2 Originalkiste ca. 110 St.
M. 12,50. 25 Stück incl. Korb M. 2,00. M. 6,50.
Haltbare Frucht. Otto Voigt, Lübeck. Versand prompt.


Gartengeräthe!

Spaten, Harken, Schaufel, Hacker, Wegeschaber, Kartoffelhacken, Blumenheber, Baumsägen, Rosenscheeren, Heckenscheeren in großer Auswahl empfiehlt

C. Schwedt.         


Verzinnte
Stahlblechmilchsatten
nicht theurer wie thönerne, empfehle ich zu Fabrikpreisen                                                    
                                                    C. Schwedt.


Geölten= u. geglühten=, auch verzinkten Bedichtungsdrath zum Einfriedigen empfiehlt

C. Schwedt.         


Die Schulgelderhebung

findet in den nächsten beiden Wochen, vom 27. April bis 9. Mai, statt. Die einzelnen Termine werden in den Kassen bekannt gemacht.

J. Wegner.         


Umständehalber steht eine                                                    
Kuh
zu verkaufen beim Bahnwärter Kamm bei Lüdersdorf.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu eine Beilage).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 31 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 31 der Wöchenrlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 21. April 1885.


Zu den Unversöhnlichsten unter den "Unversöhnlichen" in Irland gehört der Oberbürgermeister oder wie es im Englischen heißt, der Lordmajor O'Caunor von Dublin. Während der Prinz und die Prinzessin von Wales am Montag sich anschickten, von Dublin nach Cork abzureisen, stieg er als der königliche Wagen vorüberfuhr, auf die Freitreppe vor dem Rathhaus und wollte Herrn Parnell, den Führer der irischen Nationalisten=Partei, dreimal hochleben lassen. Die Menge aber tobte und schrie, brachte ihm ein kräftiges "Pereat" und jauchzte dem Prinzen und der Prinzessin zu. Dagegen haben die Nationalisten in Cork selbst viel Lärm gemacht.
Die irischen "Unversöhnlichen" haben später doch Gelegenheit gefunden, ihr Müthchen an dem Prinzen von Wales und seiner Gemahlin zu kühlen. In Mallow, einer Station zwischen Dublin und Cork, wohin das kronprinzliche Paar reiste, haben sie unter der Führung dreier Mitglieder des Parlaments eine große Demonstration gegen England in Scene gesetzt, die wohl am besten als Katzenmusik charakterisirt sein dürfte. Der Prinz von Wales aber soll über diesen Empfang gelacht haben und weiter gefahren sein und das war gewiß das Klügste, was er hat thun können.
Der "Manchester Guardian" bindet seinen englischen Lesern einmal wieder einen großen Bären auf, dessen Gebrumm man weithin vernehmen kann. Das Blatt berichtet, der König von Sachsen werde die berühmte Raphael'sche Madonna di San Sisto für 150 000 Pf. St. an die britische Regierung verkaufen. Daran ist selbstverständlich kein wahres Wort.
Der Lord=Mayor von London ist gestorben. Mit jedem neuen Jahr wird ein anderer Oberbürgermeister gewählt und so ist es denn seit 200 Jahren erst 5 Mal vorgekommen, daß der Lord=Mayor während seiner Amtsperiode mit Tod abgegangen ist. Von dem soeben verstorbenen, der Nottage hieß, hat man nicht viel gehört, er war ein stiller Mann, hatte aber die gute Eigenschaft, der Vater mehrer sehr schöner und sehr reicher Töchter zu sein.


- Daß unter den Gratulanten am Bismarcktage sich auch Victor Hugo, der französische Dichter, befunden habe, erfährt man durch die "Weimar. Ztg." Dieselbe ist "durch besondere Freundlichkeit" in den Besitz einer Abschrift dieses Briefes gelangt, dessen Adresse bereits in ihrer gewaltigen Einfachheit den Jupiter verräth: "Victor Hugo an Otto Bismarck." Dann heißt es weiter: "Der Riese sendet dem Riesen seinen Gruß. Der Feind dem Feinde, der Freund dem Freunde. Ich hasse Dich grimmig, denn Du hast Frankreich erniedrigt. Ich liebe Dich, denn ich bin größer als Du. Du schwiegst, als die Glocke auf dem Thurm meines Ruhmes mein 80. Jahr dröhnte. Ich rede, da die geraubte Pendule Deines Schreibtisches sich weigert, Dir den Eintritt in die 70 zu künden. Ich 80, Du 70, ich 8, Du 7, die Menschheit als Null dahinter. Wir beide vereint als Mann und die Weltgeschichte wäre zu Ende. Du der Körper, ich der Geist, Du die Wolke, ich der Blitz, Du die Macht, ich der Ruhm. Wer ist größer, der Sieger oder der Besiegte? Keiner. Der Dichter ist größer, der sie Beide besingt. Wozu der Dichter die großen Männer macht, das sind sie. Wozu sie sich selbst machen, das scheinen sie. Aber Du bist groß, denn Du kennst die Furcht nicht. So reiche ich, der Dichter, Dir, dem großen Mann, die Hand. Frankreich zittert, Deutschland zittert, Europa zittert, es zittert die Welt. Und wir Beide allein, groß, einsam. Ich nicke, Du nickst. Und der große Bund, der ewige Völkerfriede ist besiegelt. Die ewig denkwürdige Urkunde trägt die Unterschrift: Hugo.
Gegengezeichnet Otto. Lebe wohl. Das ist keine üble Satire auf den hochtragenden Bombast Victor Hugo'scher Episteln.
- Bei dem 6. Allgemeinen Deutschen Turnfest in Dresden werden nicht nur Alldeutschland und Oesterreich, sondern auch das Ausland und selbst Amerika stark vertreten sein. Die jedem Theilnehmer am Feste nach Erlegung des Festbetrages von 4 Mark auszuhändigende Festschrift wird über Verkehrseinrichtungen, die Fahrpreise, welche bedeutend ermäßigt werden, die Einrichtungen auf dem Festplatze sowie über die Sehenswürdigkeiten der Stadt und derer schöner Umgebung die nöthige Auskunft geben. Die mit dem Nationalturnen zu verbindende Jubelfeier des 25jährigen Bestehens der Deutschen Turnerschaft wird am 18. Juli Abends in der Festhalle stattfinden; von diesem Tage an werden Quartiere für die Festtheilnehmer bereit gehalten werden. Der Ausschuß vermag jedoch nur dann den Anforderungen zu genügen, wenn die Anmeldungen der Theilnehmer rechtzeitig und zwar bis spätestens den 1. Juni d. J. beim Finanz=Ausschusse in Dresden eingehen. Wer also ein Unterkommen finden, insbesondere Anspruch auf Freiquartier erheben will, möge vor dem gedachten Termine seine Anmeldung bewirken. Die näheren Bestimmungen über Anmeldung und Einsendung des Festbeitrags u. s. w. werden den Turnvereinen demnächst in der Deutschen Turnzeitung bekannt gegeben.
- In Darmstadt wird dieses Jahr zu Pfingsten der 26. Allgemeine deutsche Lehrertag abgehalten. Das Programm ist folgendes: Montag, 25. Mai, Abends 8 Uhr: Vorversammlung. Dienstag, 26. Mai, Vormittags 9 Uhr: erste Hauptversammlung. Nachmittags 5 Uhr, Festessen, Abends 8 Uhr, gesellige Zusammenkunft. Mittwoch, 27. Mai, Vormittags 7 Uhr: Sektionssitzungen. Vormittags 10 Uhr, zweite Hauptversammlung. Nachmittags 3 Uhr, Turnerische Vorführungen. Abends 7 Uhr festliche Vereinigung. Donnerstag, 28. Mai, Vormittag 8 Uhr: dritte Hauptversammlung. Nachmittag Ausflug an die Bergstraße. Die Hauptversammlungen finden im Saalbau, dem größten und schönsten Lokal der Stadt, die turnerischen Vorführungen in der städtischen Turnhalle statt.
- Die Parasiten des Geldes. Bei einer in Erlangen durch einen zufälligen Umstand veranlaßten, von Dr. Reinsch vorgenommenen mikroskopischen Untersuchung der Unreinigkeiten kleiner Geldmünzen (50 Pfennigstücke) machte derselbe die auffallende Beobachtung des Vorhandenseins lebender Bakterien, sowie auch einzelliger Algen in den auf der Oberfläche durch den Gebrauch sich bildenden dünnen Ablagerungen. Der Genannte untersuchte im Verkehre befindliche Geldmünzen von verschiedenen Nationen und von verschiedenem Werthe und fand die anfängliche Beobachtung für alle Metallmünzen, welche mehre Jahre im Umlaufe waren, völlig bestätigt und als allgemein giltig. Bei Anwendung etwas stärkerer Vergrößerungen lassen die mittels eines reinen Messerchens abgekratzten Schmutztheile, in destillirtem Wasser aufgelöst, deutlich die vorkommenden Bakterienformen unterscheiden. Der Schmutz der Münzen bietet diesen Parasiten einen außergewöhnlich günstigen Nährboden. Die Beobachtung ist vom Standpunkte der Hygiene von großer Wichtigkeit. Mit der Aufdeckung dieses eigenthümlichen Vorhandenseins von organischen nach den neueren Erfahrungen allgemein als die Träger und Verbreiter epidemischer Krankheiten erkannten Körper auf einem der verbreitetsten von Hand zu Hand gehenden Gegenstände wurde ein wichtiger, bei Uebertragungen von Krankheiten in den Kreis der Untersuchungen zu ziehender Umstand entdeckt. Außer dieser nachgewiesenen Möglichkeit der Ver=

[ => Original lesen: 1885 Nr. 31 Seite 6]

breitung ansteckender Organismen durch das umlaufende Metallgeld scheint darin eine solche auch für thierische Parasiten, z. B. Krätzmilben, gegeben. Ist schon die Benutzung mit Sauberkeit im allgemeinen feinfühligen Leuten in hohem Grade ekelhaft, so darf nach dem Mitgetheilten die darin liegende Gefahr für Gesundheit und Leben nicht gering angeschlagen werden. Aus diesem zweifachen Gesichtspunkte würde es sich empfehlen, Geldwäschereien zu errichten, in denen verunreinigtes Geld gegen gesäubertes könnte umgetauscht werden. Die Reinigung wäre mittelst kochender Kalilauge leicht zu bewirken.
- In dem Prachtschloß Herrenchiemsee des Königs Ludwig ist eine Uhr im Werthe von 90 000 Mk. abgeliefert worden; 16 Gehülfen haben an ihr 1 Jahr 3 Mon. gearbeitet.
- In Bieter in Hessen strickte eine Frau rothgefärbtes Wollengarn und dachte nicht an eine kleine Schnittwunde an der rechten Hand. Bald aber verspürte sie heftige Schmerzen im Arm, derselbe schwoll an und bald auch die ganze Brust. Am 5. Tage starb sie trotz aller Kunst der Aerzte.
- Ein Junger preußischer Magnat, dessen Einnahmen jährlich mehr als eine viertel Million betragen, hat neulich an einem Abend 800 000 Mk. verspielt.
- Fräulein Philippi, ein junges blühendes Mädchen, die Tochter des pensionirten Hofopernsängers Philippi, der seit Jahren mit seiner Familie in Wiesbaden lebt, wurde vor mehren Wochen von der großen Dogge ihres Vaters arg zerbissen. Auch die Mutter, welche der Tochter zu Hülfe eilte, erhielt mehre Bißwunden. Vor wenigen Tagen nun ist das arme Mädchen trotz der sorgsamsten Pflege an Blutvergiftung gestorben, die Mutter aber liegt noch darnieder.
Vierzehn Tage Gefängniß: Für einen, der es gewöhnt ist, nicht viel, für Uneingeweihte gerade genug. Der Reichstags=Abgeordnete Baumeister Hartwig in Dresden dürfte es noch nicht gewöhnt sein und trotzdem muß er 14 Tage absitzen, weil er den Magistrat beleidigt hat.
- Die Zuvorkommenheit gegen seinen Bruder ist einem Tagelöhner in Erfurt schlecht bekommen. Derselbe hatte "seinem Bruder zu Liebe" einen Tag Haft für ihn abgesessen und dafür wurde er selbst am Dienstag von der Strafkammer zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilt.
- Hans v. Bülow ist am vergangenen Montage im Concert Colonne in Paris zum erstenmale vor den Franzosen aufgetreten. Ohne daß er eine Rede gehalten hätte, soll ihm viel Anerkennung zu Theil geworden sein, seinem ehemaligen Schwiegervater Liszt, sagen die Pariser, komme er aber doch nicht gleich.
- Die Versteigerung des Nachlasses des berühmten Malers Makart in Wien geht ihrem Ende entgegen. Am Freitag ereignete sich bei der Auction im Makatt'schen Wohnhaus eine heitere Scene. Um eines der eisernen Gitter zu erstehen, waren nämlich zwei der Aristokratie angehörende Damen, eine Gräfin D. mit ihrer Tochter, am Kampfplatz erschienen. Im Gedränge wurde die Mutter von der Tochter getrennt. Die erstere befand sich im Parterre, letztere im ersten Stock. Das Gitter kam zum Ausruf und an der Steigerung betheiligten sich zwei weibliche Stimmen, die sich regelmäßig um 5 Gulden Hinauftrieben. Als das Object zugeschlagen war, machte man die Entdeckung, daß es Mutter und Tochter waren, die sich, natürlich ohne es zu wissen, wechselseitig gesteigert hatten. Das kommt davon!
- Ein glücklicher Schütze ist der Oekonom Fritz Diesing in Atzendorf bei Straßfurt, der dieser Tage durch einen Büchsenschuß einen Trappenhahn im Gewicht von 30 Pfund erlegt hat. Die Trappe ist nicht nur ein seltener, sondern ein ungemein scheuer und schlauer Vogel.
- Das Geschlecht der Goethe ist erloschen. Aus Leipzig wird gemeldet, daß am Donnerstag daselbst der letzte Enkel Goethes, Walther von Goethe, gestorben sei. Er war wie sein Bruder, der vor einigen Jahren schon gestorben ist, unverheirathet und mit ihm ist somit das Geschlecht des großen Goethe zu Grabe gegangen.
- Bankier Mayer in Wien bot einst der berühmten Schauspielerin Wolter, der Zierde des Wiener Burgtheaters, 10 000 Gulden für einen Kuß auf den Saum ihres Kleides. Frau Wolter ließ ihn das Geld zahlen, führte ihn in ihr Ankleidezimmer, zeigte ihm ein Dutzend Kleider an den Ständern und sagte: Wählen Sie, Herr Mayer, und küssen Sie den Saum des Kleides, das Ihnen am besten gefällt.
- Schluchzend stürzte in Wien eine junge Dame aus dem Theater, wo die "Cameliendame" gegeben worden war, nach Haus und ergoß sich in eine Thränenfluth über das Schicksal der Cameliendame. "Aber so beruhige Dich doch!" redeten ihr die Angehörigen zu, "es ist ja eine alte Geschichte." - Ach Gott, rief sie, von neuem schluchzend, laßt mich doch, ich habe ja im Theater gar nicht weinen können, weil ich mein Taschentuch vergessen hatte.
- Probates Mittel gegen Diebe. In Brasilien existirt bekanntlich noch Sclaverei. Nun stecken die Neger dort sämmtlich voller Diebsgelüste und da sie zu gleicher Zeit äußerst pfiffig zu Werke gehen, so ist es sehr schwierig, sie auf frischer That zu ertappen, um sie nach Verdienst zu züchtigen. Da verfiel ein Pflanzer kürzlich auf folgenden Ausweg. Er ließ sein gesammtes schwarzes Chor einen schönen Tages antreten und, beim Ersten beginnend, fragte er jeden Einzelnen, ob er den betreffenden Diebstahl begangen hätte. Natürlich hieß es bis zum Letzten herunter Nein und immer Nein, bis sich der Pflanzer eben diesen Letzten vornahm und mit den Worten: "Deine Kameraden haben's nicht gethan, folglich bist Du's gewesen," ihm 25 aufzählen ließ. Seit dieser Zeit hat der Pflanzer durchaus keine Noth mehr, bei einem neuen Fall den Schuldigen herauszufinden. Die ganze Sippschaft, welche den Thäter sehr gut kennt, weiß denselben, wenn sie zur hochnothpeinlichen Frage zusammengerufen wird, durch Drängen und Stoßen sehr schnell auf den letzten Platz zu bringen, wo die Strafe in Folge dessen nun auch immer den wirklichen Schuldigen trifft. Der Pflanzer hatte natürlich die Freude, in letzter Zeit eine sehr erhebliche Abnahme der Diebstähle constatiren zu können.
- Gute Behandlung. Ein junger Arzt, welchem man nicht eben große Geschicklichkeit nachrühmen konnte, geriet eines Tages mit einem pensionirten Major über den Standpunkt der heutigen medicinischen Wissenschaft in einen lebhaften Wortstreit. Der alte Haudegen, der auch noch als inactiv über eine bedeutende Schlagfertigkeit verfügte, trieb durch seinen beißenden, anzüglichen Spott den Jünger Aeskulaps so in die Enge, daß dieser endlich ärgerlich ausrief: "Solche Behandlung, Herr Major verbitt' ich mir!" Da klopfte ihm jener gutmüthig lächelnd auf die Schulter und erwiederte höhnisch: "Weshalb ärgern Sie sich, lieber Doctor? An meiner Behandlung ist noch Niemand gestorben !"
- Ein Gefecht zwischen Kaffeeschwestern. Ein schwedisches Blatt, "Nya Vexiöbladet," erzählt, daß vier berühmte Kaffeeschwestern in Vexiö vor einigen Wochen ein Wett=Trinken unternommen haben. Zehnmal hatte die Kanne gekreist, als die Erste den Kampf aufgab. Die 34. Tasse trank die Zweite mit, dann konnte sie nicht mehr. Hohnlächelnd tranken die andern Beiden weiter, um nach der fünfundfünfzigsten Tasse zu erklären, daß sie einander werth seien.


(Eingesandt.)

Einsender dieser Zeilen, kann es nicht unterlassen, auf die am nächsten Sonnabend in Spehr's Hotel stattfindende Reuter=Vorlesung noch besonders aufmerksam zu machen. Alle Freunde Reuters sollten es nicht versäumen, diese Vorlesung zu besuchen, da schon der Name Gloede, bekannt als vorzüglicher Recitator, uns einen genußreichen Abend verspricht.


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