No. 4
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. Januar
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 4 Seite 1]

Der mit S. M. Schiffen "Bismarck" und "Olga" vor Kamerun befindliche Chef des Westafrikanischen Geschwaders, Contre=Admiral Knorr, telegraphirt an die Admiralität: "Bismarck", "Olga" haben am 20., 21. und 22. Dec. aufrührerische Negerparteien in Kamerun mit Waffengewalt niedergeschlagen. Mehrere Häuptlinge und die größere Zahl ihrer Krieger gefallen, vertrieben oder gefangen, Ortschaften vernichtet. Unter schwierigen klimatischen und Terrainverhältnissen war die Haltung der Truppe vorzüglich. Diesseitige Verluste: Olga Matrose Bugge tot; vier schwer, vier leicht verwundet; unter letzteren Unterlieutenant von Ernsthausen. Autorität der Flagge und Ruhe am Ort wiederhergestellt.
Se. Majestät der Kaiser haben befohlen, daß dem Geschwader die allerhöchste Anerkennung ausgesprochen werde.
Der Bundesrath hat dem Diätenbeschluß des Reichstages nicht zugestimmt.
Die Congo=Conferenz hat den Sklavenhandel am Congo etc. verboten.
Es heißt, die Reichsregierung wolle im Herbst einen selbständigen Entwurf einbringen.
An die Mittheilung, Fürst Bismarck werde im Frühjahr den 70. Geburtstag und zugleich das fünfzigjährige Staatsdienst=Jubiläum feiern, der Tag seines Eintritts in den Staatsdienst werde noch erst ermittelt werden, knüpft die "Nordd. Allg. Z." folgende Auskunft: "So weit wir uns über letzteren Punkt zu orientiren vermochten, ist v. Bismarck, Leopold Eduard Otto, Rechtscandidat in term. den 22. Mai 1835 geprüft und den 4. Juni 1835 als Auscultator beim Stadtgericht angestellt worden. Am nämlichen Tage dürfte wohl auch die Ablegung des Diensteides und damit der Eintritt in die Praxis des Staatsdienstes stattgefunden haben.
Die Kriegskasse des Deutschen Reiches beträgt 120 Millionen Mark. Diese Summe muß immer in Baar bereit liegen; denn man hat noch 1870 die Erfahrung gemacht, daß die großen Bankiers und furchtbar reichen Leute gar nicht so rasch bei der Hand sind, bei plötzlich drohendem und ausbrechendem Kriege dem Staat und dem Heer mit ihrem Geld und Credit beizuspringen, sie warten die "Conjunctur" ab. Weil aber 120 baare Millionen weder in ein Portemonnaie und nicht einmal in einen "Feuerfesten" gehen, so werden sie, wie bekannt, im Juliusthurm der Spandauer Festung aufbewahrt und Tag und Nacht scharf bewacht. Die Zinsen machen sich im Falle der Noth gut bezahlt. Wir aber wünschen unseren Lesern einen größeren oder kleineren Juliusthurm. (Auch die Millionen der Invalidenkasse liegen im Thurm.)
Gibt es eine gefälligere Einrichtung als die Post? Fast kein Monat vergeht, ohne daß sie dem Publikum eine neue Bequemlichkeit bietet. Das Neueste ist die Soldatenbriefmarke, durch die einem doppelten Uebelstande abgeholfen wird. Da der nothwendige Vermerk "Soldatenbrief", "Eigene Angelegenheit des Empfängers" oft den größten Theil der Adresse einnimmt, so kommt es oft vor, daß Briefe, und namentlich der Bestimmungsort kaum zu lesen sind. Außerdem wird auch noch zuweilen von Seiten der Anverwandten der Francaturvermerk vergessen, so daß, falls nicht ein gefälliger Postbeamter den Vermerk nachholt, der Soldat Strafporto zu zahlen hat.
Es wird beabsichtigt, den Rhein bis Köln für Seeschiffe von 15-16 Fuß Tiefgang fahrbar zu machen. Der Plan ist großartig und nicht unausführbar, besonders da die Holländer damit Hand in Hand gehen wollen. Kleine Seeschiffe, sogenannte Tjalken, welche die seeländischen Gewässer befahren, kommen ohnehin schon massenhaft bis Ruhrort und bei gutem Wasserstande sind auch schon stattliche Dreimaster bis Köln gekommen.
In Oesterreich ist Fürst Adolf Auersperg gestorben, von 1871-1879 Ministerpräsident. Er war das Haupt, aber nicht der Kopf des vielgenannten Ministeriums. Wenige von den damals hochfliegenden Erwartungen sind in Erfüllung gegangen und dennoch konnte der Fürst bei seinem Rücktritt mit Recht sagen: "Als ein ehrlicher Mann bin ich gekommen, als ein ehrlicher Mann werde ich gehen."
Times in London, die größte Zeitung Englands ist am 1. Januar d. J. 100 Jahre alt geworden.
An zwei Orten in Italien, in Borgovercelli und Gaeta, ist die Cholera wieder ausgebrochen.
Ueber das Erdbeben in Süd=Spanien veröffentlichen Pariser Blätter Berichte aus Madrid. In Granada hat sich die Kathedrale in sehr beunruhigender Weise geneigt; die Kathedrale in Sevilla, besonders der berühmte Thurm derselben, die Giralda, ist erheblich beschädigt worden. Sehr bedeutend soll der Schade zu Nerja, einem Städtchen von 5000 Einwohnern, sein. Benajorza, Albunuelas und Lafarranja sind zum großen Theile zerstört. In Estepona, einem Hafenstädtchen zwischen Malagga und Gibraltar, ist eine Kirche so wie eine große Anzahl von städtischen und Privatgebäuden stark beschädigt, die im Hafen liegenden Schiffe haben nicht gelitten. Das Städtchen Canillas de Aceituno bei Velez=Malaga liegt gänzlich in Trümmern; die etwa 2000 Seelen zählende Bevölkerung soll besonders schwer gelitten haben. Besonders schwer ist Antequera, nördlich von Malaga, heimgesucht worden. Ein Kaffeehaus, welches von Menschen angefüllt war, ist hier zusammengestürzt und alle Gäste unter den Trümmern begraben. Wegen des Feiertags war fast die ganze Bevölkerung auf den Straßen oder in Ball= und Concertsälen. Beim Erdbeben bemächtigte sich Aller eine unbeschreibliche Angst; Männer, Frauen und Kinder warfen sich auf die Kniee, um zu Gott und den Heiligen zu flehen. Wie alle alten Städte Spaniens war Antequera stolz auf die große Zahl seiner Kirchen; von letzteren sind nun 7 zerstört worden; bis jetzt hat man etwa 300 Todte aufgefunden. Nach neuesten Meldungen aus Albanca beträgt auch dort die Zahl der Todten gegen 300. In Parianas sind 750 Häuser zerstört worden. Verhältnißmäßig am schlimmsten ist Albaquero bei Granada betroffen worden; hier sind fast alle Häuser gänzlich zerstört und 200 Bewohner umgekommen. Fast ebenso ist Velez=Malaga, 13 Kilometer östlich von Malaga, mit 30 000 Einwohnern, verheert worden. Etwa die Hälfte der Stadt liegt in Trümmern. Arenas del Rey ist

[ => Original lesen: 1885 Nr. 4 Seite 2]

beinahe ganz zerstört. Ein großer Theil der Bevölkerung ist unter den Trümmern der Häuser begraben worden; bis jetzt hat man etwa 40 Leichen gefunden. In Alfarnetijo, Provinz Malaga, sind gegen 200 Häuser eingestürzt.


- Die Signalleine bei den Eisenbahnzügen, welche bisher über die Waggons hinweglief, ist bei allen Zügen seit kurzer Zeit an der rechten Seite des Zuges, der Fahrtrichtung entsprechend, oberhalb des Fensters angebracht, sodaß es jedem Passagier ein Leichtes ist, dieselbe vom Coupe aus zu erreichen, um bei eintretender dringender Gefahr dem Locomotiv= resp. Zugführer ein Nothsignal zu geben. In jedem Coupé befinden sich Placate, welche die Handhabung der Leine erläutern.
- Zu wild! In einem Berliner großen Delicatessen=Geschäft wurde kürzlich eine ganze Wagenladung Hasen mehrere hundert Stück, von der Veterinär=Polizei mit Beschlag belegt und der Abdeckerei überwiesen, weil sie im haut gout schon zu weit vorgeschritten waren. Die anrüchigen Mitglieder der Familie Lampe waren aus der Provinz Preußen gesandt worden und trifft der Schaden den dortigen Absender.
- In Riese's Pianoforte=Fabrik in Berlin wurde dieser Tage das 15 000ste Pianino vollendet, zu welchem, wie eine Platte meldet, "Pfahlbauholz" von der Rheinbrücke Cäsars, erbaut 55 vor Christi Geburt", verwendet wurde.
- Damit kein Tropfen von ihrem Münchener Bier umkomme, sammelten mehrere Wirthe in Bamberg die Reste, die von den Gästen gelassen wurden, schütteten sie zusammen und setzten sie andern Gästen als frisches Bier vor. Diese Wirthe haben sich nächste Woche vor Gericht zu verantworten; denn es steht zwar geschrieben: Sammlet die übrigen Brocken! aber von Bartneigen ist kein Wort zu lesen.
- In Braunschweig sind für unbemittelte Arbeiter zwei Kaffee=Schänken errichtet worden, um das Schnapstrinken zu bekämpfen.
- Als dieser Tage in Wien ein altes Haus eingelegt wurde, fand man in einem vermauerten schmalem Raum ein männliches Skelett. Mehre Zeitungen wollen schon die Geschichte dieses Skelettes kennen. Ein Direktor Herrenhuter, dem dieses Haus in den 40er Jahren gehörte, hatte zwei Söhne, einen Musiker, einen vortrefflichen Menschen, und einen Maler, dem seine Freunde das Schlimmste zutrauten. Wenige Monate nach dem Tode des Vaters zeigte der Maler der Polizei an, sein Bruder sei nach Italien gereist, nicht wieder zurückgekehrt und Gerüchte zufolge ermordet worden. Die Gerichte fingen eine Untersuchung an, ermittelten nichts und der Maler wurde der alleinige Erbe. Die Volksstimme beharrte jedoch fest dabei, daß der Maler seinen Bruder ermordet habe. Gemieden von Allen führte er seitdem ein einsames, fast unheimliches Dasein. Er war sozusagen das personificirte böse Gewissen. Am 24. December 1862 starb er ganz plötzlich. Man fand ihn in der Ecke zusammengekauert mit gräßlich verzerrten Zügen. Seine starken Arme umklammerten ein großes Kruzifix! . . . Es ist leicht zu vermuthen, wessen Leiche es ist, deren Gerippe man kürzlich gefunden: es ist die Leiche Alexander Herrenhuter's, die der Bruder Karl augenscheinlich in das Kämmerchen eingemauert hat.
- Ende December war der Hofbesitzer P. in einer Ortschaft bei Kupferdreh (bei Essen) gestorben; der Arzt hatte den Tod bescheinigt und der Pfarrer ihn öffentlich angezeigt. Die Zeit zur Beerdigung nahte heran, und die Nachbarn hatten sich eingefunden, um den Rosenkranz zu beten. Da tritt plötzlich der Todte in Leichengewand in den Kreis der Beter. "Ich bin nicht todt", sagte er mühsam. Der Scheintod hatte ihn gefesselt gehalten und Alles hatte der Unglückliche in diesem Zustande gehört, die Klagen der Angehörigen, die Reden seiner Freunde und Nachbarn, die Vorbereitung zu seinem Begräbniß; alles dies hatte er mit erschreckender Deutlichkeit vernommen und den Zeitpunkt mit Schaudern erwartet, wo sich der Sarg für immer über ihm schließen und er in die Erde hinabgesenkt werden würde. Die Angst hatte ihn irrsinnig gemacht und er mußte daher einer Heilanstalt übergeben werden.
- Am hellen Tage wurde bei Bergen (Bayern) ein Bauersmann, der mit seiner Kuh ins Feld fuhr, von vier Strolchen überfallen. Zwei hielten ihn fest, zwei spannten die Kuh ab und entführten sie. Der Bauer riß sich los und rief um Hilfe; Männer liefen herzu und retteten die Kuh, die durchaus nicht in Trab zu setzen war, die Strolche entkamen.
- Als Curiosum verdient aus Stettin erwähnt zu werden, daß die einzige Verhaftung, welche in der Sylvesternacht dort vorkam, die eines . . . . Nachtwächters war, den drei seiner Kollegen gebunden wegen - ruhestörenden Lärms und Auflehnung gegen die collegialische Amtsgewalt auf die Wache brachten.
- Grund und Boden in Posen gehört zum großen Theil deutschen Fürsten, Prinzen und Bankiers. Der Fürst von Hohenzollern Sigmaringen besitzt 28 538 Hektare, der Fürst von Thurn und Taxis 23 614, der König von Preußen 6377, der Herzog von Altenburg 8135, die Großherzogin von Weimar 5734, der Herzog von Coburg 4402, der Herzog von Anhalt 4142, Prinz Heinrich von Reuß 4933, der badische Großherzog 2879 und der Erbprinz von Meiningen 2678 Hektare.
- In Frankreich sind im Jahre 1883 nicht weniger als 1308 Wölfe erlegt werden, wofür an Prämien 103 720 Francs bezahlt wurden. Das Departement Dordogne lieferte die meisten, nämlich 131, u. s. w. Für einen Wolf, der Menschen angefallen, werden 200, für eine trächtige Wölfin 150, für jeden anderen Wolf 100 und für ein Junges, weniger als 40 Kilo schwer, 40 Francs bezahlt. Die Leute, die sich die Prämien verdienen wagen meist ihr Leben.
- England bezieht jährlich über 85 Millionen Pfund gefrorenes Fleisch, und zwar aus Australien und Neuseeland 34, von Nordamerika 43, von Rußland 7, außerdem noch von den La Plata=Staaten einige Millionen Pfund. Das Pfund gefrorenen Hammelfleisches von bester Beschaffenheit kostete auf dem Markt durchschnittlich 40 Pfennig (Mecklenburg). Das Neu=Seeländer war das wohlfeilste, da es zu 36 Pfennig (Mecklenburg). verkauft wurde.
- Hübsch ist der Streit über das Alter der Facultäten. Pah! sagte ein junger Gelehrter, das ist leicht zu entscheiden. Aufstellung des Baumes der Erkenntniß - erstes Dogma: Theologie. Entnehmen einer Rippe von Adam - erste chirurgische Operation: Medizin. Colloquium der Schlange mit Eva wegen des Apfelbisses - erste philosophische Deduction: Philosophie. Austreibung Adams und Evas aus dem Paradiese - erster Justizact: Ermordung Abels durch Kain: erster Kriminalfall: Jurisprudenz."
- Als Heine den bekannten wohlgemeinten Rath gab, in der Wahl seiner Eltern vorsichtig zu sein, dachte er hierbei offenbar auch an die große Zahl jener Menschen, die von ihren Eltern einen Namen geerbt haben, den sie sicher nie selber gewählt hätten. Und in der That haben die Menschen von einst oft einen ganz absonderlichen Geschmack entwickelt, als sie für sich und ihre kommenden Geschlechter einen Namen auserwählten. Man kennt verschiedene Exemplare von solchen Namen, aber das Sonderbarste dieser Art dürfte wohl jene Frau aus einem Dorfe bei Lemberg aufzuweisen haben, welche dieser Tage ein in den herzbewegendsten Ausdrücken abgefaßtes Gesuch um Namensänderung einreichte. Diese unglückliche Frau trägt nämlich - schrecklich! - den Namen "Unterleibsgeschwür". Die österreichischen Behörden, sonst in der Bewilligung von Namensänderungen sehr schwierig, beeilten sich diesmal, sofort diese Bewilligung zu ertheilen.
- Ueberraschend ist die statistische Erfahrung, daß unter 100 Bierbrauern 26, unter 100 Bäckern 32 an der Auszehrung sterben. Große Brauer und Bäcker helfen sich damit, daß sie nicht selber brauen und backen und so leicht 99er werden.
- Es ist nicht alles Gold, was glänzt. In Regensburg z. B. kommen viele täuschend nachgemachte 20=Markstücke vor. - Auch falsche 50=Markscheine laufen um.
- Die kriegerische Erbswurst ist in Gefahr, vom Zwieback verdrängt zu werden. Bei einem künftigen Kriege ist für jeden Soldaten ein Kraftzwieback aus feinem Weizenmehl, Speck, geschabtem

[ => Original lesen: 1885 Nr. 4 Seite 3]

bestem Ochsenfleisch nebst Salz und Gewürz als eiserner Bestand für drei Tage in Aussicht genommen. Die Aussicht ist gut, aber man darf sich nicht verwöhnen und wir werden hoffentlich noch lange keinen Gebrauch von ihr machen.
- Nicht nur Kinder, sondern auch Klaviere können vor Schrecken verstummen. In Lüttich z. B. sind alle Klaviere plötzlich verstummt und man hört keines in der ganzen Stadt. Die Väter der Stadt haben nämlich eine hohe Klaviersteuer als Luxussteuer ausgeschrieben und gehen nun höflich von Haus zu Haus, um die Verstummten aufzuschreiben.
- Harnisch heißt der Bratenspicker in der kaiserlichen Hofkirche in Berlin. Als er am 1. Januar d. J. sein Goldenes Amtsjubiläum feierte, spickte ihm der Kaiser sein Portemonnaie mit Goldstücken und seine Westentasche mit einer goldenen Uhr. Dem Briefträger Emmerich gratulirte er mit einer silbernen Ankeruhr, welche das kaiserl. Bild trägt.


Anzeigen.

Im Laufe des December v. J. ist aus dem Pferdestalle zu Stove ein vollständiges Leutebett, bestehend aus:

1 einschläfrigen Oberbett, hellgrau mit blauen Streifen, Ueberzug dazu bräunlich mit Ranken;
1 zweischläfriges Unterbett von eigengemachten dunkelgrauen Drell mit schmalen blauen Streifen;
1 Kopfkissen, weiß mit dunkelblauen Streifen, Ueberzeug dazu roth u. weiß carrirt, gez: Ü. 12 mit blauer Wolle;
1 grobes Bettlaken, roth gez: F. Ü. 12;
entwendet worden.
Um Vigilanz und Benachrichtigung wird gebeten, sowie vor Ankauf gewarnt.
Neustrelitz, den 3. Januar 1885.

Der Erste Staatsanwalt.
H. Götze.

Seyberlich       


In Sachen betreffend die Anmeldung von Erbansprüchen an den Nachlaß des im Juli 1882 zu Lankow verstorbenen Arbeiters Hans Krützmann wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termin der Präclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 7. Januar 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.       


Bekanntmachung.

Die unterzeichnete Prüfungs=Commission macht die im Jahre 1865 geborenen Wehrpflichtigen, welche die Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Militairdienst nachsuchen wollen, darauf aufmerksam, daß sie sich spätestens bis zum 1. Februar 1885 bei der unterzeichneten Commission schriftlich zu melden und bei dieser Meldung die Vorschriften in §. 89 der Ersatz=Ordnung vom 28. September 1875 zu beachten haben.
Bis zu demselben Zeitpunkte sind auch die Meldungen zu den im März d. J. stattfindenden Prüfungen für den einjährig=freiwilligen Dienst einzureichen.
Schwerin 5. Januar 1885.

Großherzogl. Mecklenburgische Prüfungs=Commission für Einjährig=Freiwillige.


Holz=Auction Nr. 8.

Am Mittwoch, d. 14. Januar, Morgens 10 Uhr sollen beim Gasthwirth Wienck zu Sülsdorf bei Schönberg nachstehende Holzsortimente bei freier Coneurrenz meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden:

Aus dem Schwanbecker Zuschlage:

15 Stück Eichen=Nutzholzblöcke m. 12,83 Festm.
194 Rmet. Eichen=Kluft worunter Böttcherholz.
68 Rmet. Eichen=Knüppel.
25 Fuder eichen starkes Durchforstholz I.
28 Fuder Eichen=Pollholz.
3 Stück buchen Nutzholzblöcke mit 2,61 Festm.
158 Rmet. buchen Kluft I.
92 Rmet. buchen Knüppel.
25 Fuder buchen Pollholz.
25 Fuder Ellern Wadelholz.
Schönberg, den 2. Januar 1885.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 8.

Am Mittwoch, d. 14. Januar, Morgens 10 Uhr sollen beim Gasthwirth Wienck zu Sülsdorf bei Schönberg nachstehende Holzsortimente bei freier Coneurrenz meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden:

Aus dem Schwanbecker Zuschlage:

15 Stück Eichen=Nutzholzblöcke m. 12,83 Festm.
194 Rmet. Eichen=Kluft worunter Böttcherholz.
68 Rmet. Eichen=Knüppel.
25 Fuder eichen starkes Durchforstholz I.
28 Fuder Eichen=Pollholz.
3 Stück buchen Nutzholzblöcke mit 2,61 Festm.
158 Rmet. buchen Kluft I.
92 Rmet. buchen Knüppel.
25 Fuder buchen Pollholz.
25 Fuder Ellern Wadelholz.
Schönberg, den 2. Januar 1885.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 10.

Am Montag, den 19. Januar, Morgens 9 Uhr, in Kösters Hotel hieselbst über nachstehende Sortimente

a. Aus dem Rupensdorfer Holze:

3 Stück Eichen=Nutzholzblöcke (bei der Kapelle.)
16 Rmet. Eichen=Kluft (Sprershörn).
226 Rmet. Eichen Knüppel (Müschenbruch).
1 Fuder Eichen Durchforstholz (für Kiepenmacher.) beim Neuen=Schlag.
70 Rmet. buchen Kluft und Knüppel. beim Neuen=Schlag.
63 Fuder buchen Durchforstholz und Pollholz. beim Neuen=Schlag.
18 Rmet. Birken Kluft und Knüppel. beim Neuen=Schlag.
2 Rmet. Fichten Kluft. beim Neuen=Schlag.

b. Aus dem Niendorfer Holz:

2 Rmet. Eichen Kluft.
16 Rmet. Eichen Knüppel.
3 Fuder Ellern Wadelholz I.
17 Stück tannen Kiepenhölzer.
1 Stück Lärchen Nutzholz
100 Rmet Nadelholz Kluft und Knüppel.

c. Aus dem Mühlenbruch:

5 Fuder Ellern Wadelholz I.
Schönberg, den 11. Januar 1885.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.                

Holz=Auction Nr. 11.

Am Dienstag, den 20. Januar, Morgens 10 Uhr im Kruge zu Boitin=Resdorf

aus dem Resdorfer Söhren:

1 Stück Eichen Nutzholz.
3 Rmet. Eichen Kluft und Knüppel.
1 Fuder Eichen Pollholz.
40 Rmet. buchen Kluft und Knüppel.
25 Fuder buchen Durchforstholz und Pollholz.
5 Fuder Haselbusch.
24 Rmet. tannen Knüppel.
Schönberg, den 11. Januar 1885.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.                    

Holz=Auction

Am Freitag den 16. Januar Morgens 10 Uhr sollen im Selmsdorfer Kirchenholze an Ort und Stelle meistb. gegen Baarzahlung bei freier Concurrenz verkauft werden.

  9 Rmet. Eichen Kluft und Knüppel
  2 Fuder eichen Pollholz
32 Rmet. buchen Kluft II und Knüppel
  3 Fuder buchen Durchforstholz I
  9 1/2 Fuder buchen Pollholz
  6 Fuder Ellern Wadelholz II
  7 Fuder Aspen, Weiden etc. III
Schönberg, den 7. Januar 1885.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


[ => Original lesen: 1885 Nr. 4 Seite 4]

Mecklenburgische Hypotheken- & Wechselbank i. Schwerin.
Grundkapital: Neun Millionen Mark.
vertreten in Schönberg durch J. H. Böckmann,

bewilligt zur Zeit für Geldeinlagen
auf Schuldverschreibungen bei 6monatlicher Kündigung oder 6 Monate fest 4 % p. a.
auf Schuldverschreibungen bei 3monatlicher Kündigung oder 3 Monate fest 3 1/2 p. a.
auf Schuldverschreibungen bei kürzerer jedoch mindestens 4tägiger Kündigung 3 p. a.
auf Sparcassenbücher, die in den landesüblichen Terminen kündbar sind 4 %
im Baar Conto Corrent 3 %
                  Im Baar Conto Corrent belegte Gelder werden in einem Conto=Gegenbuche quittirt und können in beliebigen Beträgen bis zu M. 6000,- ohne vorherige Kündigung jederzeit gegen Quittung wieder abgehoben werden.
                  Ueberweisungen von oder nach sämmtlichen Reichsbankplätzen Deutschlands oder Städten, in denen diese Bank durch eine Agentur vertreten ist, werden ohne Spesenberechnung ausgeführt.
                  Darlehne werden bewilligt gegen Hinterlegung geeigneter Werthe, Effecten oder Hypotheken, sowie gegen sichere Bürgschaft.
                  Zur Capitalanlage empfehlen wir unsere 4 % Pfandbriefe in Stücken von M. 3000, 1000, 300 und 100 und übernehmen
                  den An- und Verkauf von Börsenpapieren aller Art,
                  die Einlösung von Zinscoupons und ausgeloosten Effecten,
                  den Ankauf und das Incasso von guten kaufmännischen Wechseln,
                  Auszahlungen auf die Hauptplätze des In= und Auslandes,
                  Aufbewahrung von Geld und Werthsachen unter den günstigsten Bedingungen.
                  Schwerin im Januar 1885.

Die Direction.       


Statt besonderer Meldung.
Durch die glückliche Geburt eines Sohnes wurden hoch erfreut                                                    
                                                    L. Spehr und Frau,
                                                    geb. Kröger.
Schönberg, den 11. Januar 1885.


Krieger=Verein.
Zur Feier des Stiftungsfestes
Ball
am Sonntag den 18. Januar
im Vereinslokale.
Anfang: 7 Uhr.
                                                    Der Vorstand.


Ersparniß- u. Vorschuß=Anstalt.
Die Anstalt ist während des                        
Antoniitermines
vom
17. bis 24. Januar d. J.
täglich
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
am
Sonntag den 18. Januar d. J.
jedoch nur
von 8 bis 10 Uhr Morgens
geöffnet.
Schönberg den 10. Januar 1885.
                                                    Das Directorium.


Gesucht

Agenten und Reisende zum Verkauf von Kaffee, Thee u. Reis an Private gegen ein Fixum von 300 M. u. gute Provision.

Hamburg.                                                     J. Stiller & Co.


Zu Ostern suche ich ein                                                    
tüchtiges Mädchen.
                                                    F. Ringeling.
                                                    geb. Gerdeß.


Für den aus Mechow verzogenen Schmiedemeister Kindt ist der Hauswirth Oldenburg zu Schlagbrügge wiederum zum Aeltermann für den dortigen District erwählt worden, welches wir hiermit zur Kenntniß unserer Interessenten bringen.
Schönberg, den 10. Januar 1885.

Direction der Viehversicherungs=Gesellschaft.
As. Ahrendt.                           W. Heincke.


Pferd Pferdedecken

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Schönberg.                                                        Marienstraße.


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Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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