No. 3
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. Januar
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 3 Seite 1]

          Nr. 28 des Offic. Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der

II. Abtheilung: Bekanntmachung, betreffend die Durchschnittspreise des Monats November 1884.
III. Abtheilung. Dienst= etc. Nachrichten.


Die Gerüchte, daß Deutschland demnächst Ansprüche auf den Besitz von Helgoland erheben werde, erhalten sich. So schreibt der Londoner Correspondent des "Manchester Guardian": "Ein Deutscher Freund, der soeben von Berlin angekommen ist, sagt, daß wir bald erwarten dürfen, die Helgoländer Frage von Fürst Bismarck angeregt zu sehen. Er hat, wie es heißt, öffentlich geäußert, daß der Besitz dieser Deutschen Insel seitens einer fremden Macht eine ständige Demüthigung für Deutschland sei, und wenn England sie nicht ruhig aufgebe, es nicht erwarten könne, daß Deutschland davon abstehe, ihm in anderen Welttheilen Verlegenheiten zu bereiten. Der Kanzler hat Winke fallen lassen, daß er Willens sei, die von Deutschland kürzlich in Neu=Guinea und dem angrenzenden Archipelagus erworbenen Rechte gegen den Besitz von Helgoland zu vertauschen."
Der "Staatsanzeiger" publicirt die Einberufung des preußischen Landtags zum 15 d.
Die ultramontanen Anträge auf Aufhebung der Maigesetze sollen sich auch in der bevorstehenden Session des preuß. Landtages wiederholen.
Dem Reichstag soll bald nach seinem Wiederzusammentritt ein weiteres Weißbuch mit Actenstücken zur Colonialpolitik zugehen.
Die Vorlage betr. Ausdehnung der Unfallversicherung auf Land= und Forstwirthschaftsbetriebe ist dem Reichstage zugegangen.
Die N. A. Z. ist so frei, in den Adressensturm der Reichstagswähler hineinzurufen, besser, als nachträglich gegen Beschlüsse der eigenen Abgeordneten zu protestiren, sei es vorher Männer zu wählen, gegen die man nicht nachher protestiren müsse. Ob's in den Wind gesprochen ist?
Der Kronprinz hat mit seinen Söhnen Wilhelm und Heinrich dem Fürsten Bismarck am Neujahrstage persönlich gratulirt. Auch der Feier der Berliner Universität zu Ehren des 100jährigen Geburtstages Jakob Grimms wohnte er bei.
Niemand ist ärgerlicher über die großen Züge der Bismarcksche Politik als die Engländer. Die neue Colonialpolitik stört fast alle ihre Kreise, sie gestehen offen, daß diese Politik eine neue Aera für Europa heraufführe. Aber auch durch ihren Aerger geht ein großer Zug, sie greifen weniger Bismarck an - "was kann der Mann dazu, daß er ein Genie ist" - als ihren Minister Gladstone. Sie rufen ihm zu: man muß auch vom Feinde lernen! und haben nicht übel Lust, ihn mit der Krämerbude zu vergleichen, die früher an den Kölner Dom angebaut war und ihm das lebensgroße Bild des deutschen Staatsmannes zu schicken sammt den drei Härchen, die sie in seiner Politik gefunden haben. Das sinnige deutsche Wort: drei= oder trihärig geht ihnen jetzt in seiner ganzen Bedeutung auf. (Gladstone ist unwohl aus der Weihnachtsfeier nach London zurückgekehrt.)
Mehrseitig wird bestätigt, eine Conferenz in Betreff der Egyptischen Frage solle in Paris abgehalten werden.
Auch in Graubünden in der Schweiz haben am 25. December Abends, fast gleichzeitig mit denen in Spanien, drei Erdstöße stattgefunden, die ersten Abends nach 8 Uhr, ein schwächerer nach 11 Uhr.
Laut Triester Privatberichten Berliner Blätter soll in Ganta (Provinz Borgo) in Italien neuerdings die Cholera ausgebrochen sein. Angeblich wurden sechs Cholerafälle konstatirt, doch ist nicht angegeben, ob Erkrankungs= oder Todesfälle.
Der Papst hält seine Reden lateinisch und wir tragen fast Bedenken, eine Stelle seiner Neujahrsrede an die Cardinäle in's Deutsche zu übertragen. Sie lautet: "Es schnürt uns das Herz zusammen, zu sehen, wie unter dem Schutze der Gesetze die Tempel der Andersgläubigen sich in Rom mehren."


Kladderadatsch ist so kühn, die öffentliche Bemerkung zu machen: "In den aller entferntesten Gegenden wird die deutsche Flagge aufgehißt, zuerst in Westafrika und jetzt sogar in der Südsee. Nun wäre es aber die allerhöchste Zeit auch einmal im deutschen Reichstage die deutsche Flagge aufzuhissen."
A. B. Wilson, der Erfinder der Wheeler u Wilson=Nähmaschine, ist ins Irrenhaus in Hartford gebracht worden. Schwere Kämpfe mit Neid und Mißgunst haben ihn, wie schon manchen Erfinder, so weit gebracht.
- Eine für Hausbesitzer interessante Angelegenheit spielt gegenwärtig in Berlin. Die Familie S. bezog, wie die "Post" berichtet, vor wenigen Wochen in der Brunnenstraße eine neue Wohnung. Kaum hatte sich die Familie häuslich eingerichtet, da erkrankte auch schon eines ihrer Kinder an der Diphtherie und fiel der Krankheit zum Opfer. Die schwer betroffenen Eltern schöpften sofort Verdacht, daß die bezogene Wohnung von dieser ansteckenden Krankheit infizirt gewesen sein könnte. Die sogleich angestellten Ermittelungen bestätigten diese Vermuthung, indem festgestellt wurde, daß ein Kind der Familie, welche die Wohnung bis dahin innegehabt, an der ansteckenden Krankheit gestorben, eine Desinfection der Räume Seitens des Wirthes aber nicht vorgenommen worden war. In der Befürchtung, daß der Ansteckungsstoff sich auch auf die übrigen Familienmitglieder übertragen könne, beantragte S. bei der Polizeibehörde die Aufhebung des betreffenden Miethscontracts, dergestalt, daß der Wirth keinerlei Ansprüche auf etwaige Entschädigung zu stellen habe. Die angerufene Behörde entschied denn auch diesem Antrage gemäß, obgleich der geschädigte Eigenthümer nachzuweisen vermochte, daß die Wohnung vor dem letzten Bezuge mehrere Monate leergestanden hatte und eine tägliche Lüftung nicht unterlassen worden sei. Der Eigenthümer, der somit für die ihm zur Last gelegte Unterlassung der Reinigung der besagten Wohnung keine Schuld bezw. Pflicht anerkennen will, hat nun die Entscheidung auf dem Rechtswege beantragt.
- Das große Haus Heidsieck in Rheims ist ganz aus Schaum gebaut und hat dieser Tage den=

[ => Original lesen: 1885 Nr. 3 Seite 2]

noch sein 100jähriges Jubiläum gefeiert. Es ist das berühmte Champagnerhaus. Der Stadt hat es 100 000 Franks zu wohlthätigen Zwecken geschenkt.
- Der Heller feiert vielleicht bald seine Auferstehung. Während der Wunsch Vieler ist, im neuen Jahre recht große Geldstücke und Scheine zu besitzen, hat sich unter den Arbeitern in Bayern das Bedürfniß geltend gemacht, eine kleinere Münze als den Pfennig zu besitzen. Unserer heutigen Geldwährung fehlt es an einer Geldsorte, durch welche die Werthe derjenigen Unterabtheilung der Maße, nach denen die nothwendigsten Lebensmittel von den ärmeren Classen gekauft zu werden pflegen, zu einem genauen Ausdruck gebracht werden können; die Folge davon ist, daß diese Unterabtheilungen wie z. B. das Quart oder der 5te Theil eines Pfundes über ihren Werth bezahlt werden müssen. Es folgt nun von Seiten der Befürworter eine Berechnung, wonach der Verlust, den die ärmeren Classen auf diese Weise beim Einkaufe der einzelnen Lebensmittel zusammen erleiden, sich auf mindestens 20 Mark im Jahr per Kopf belaufe; schätze man den Bestand dieser Classen in ganz Deutschland auf 30 Millionen, so ergebe sich ein Verlust von 600 Millionen jährlich, welche in die Tasche des Zwischenhändlers fließen." - Man kann diese Behauptung und die vorausgehende Berechnung auf sich beruhen lassen und braucht doch gegen die "gründliche Erwägung der Frage der Wiedereinführung des Hellers" keine Einwendung zu haben. (Als Beispiel wird angeführt: Das Pfund Rindfleisch gilt 56 Pf., für 1/5 Pfund muß aber der Käufer 12 Pf. zahlen, also 3/5 Pf. zu viel.)
- Zum Schluß des vorigen Jahres berichtete ein österr. Schulrath an seine Oberbehörde über Schulstrafen und schloß: "Die Lehrer meines Bezirkes wünschen fast alle eine angemessene körperliche Züchtigung." Die Lehrer protestirten sofort energisch, aber das Schlimmste ist, daß sie hinter das Geheimniß gekommen sind, daß auch ein Schulrath Schnitzer machen kann.
- In der Damenakademie zu Cincinnati wird den Schülerinnen auch die Kunst, graziös zu schlafen, beigebracht. Die "Frau Professorin des Schlafes" staunte über das Kopfschütteln unseres Gewährsmannes. "Haben Sie jemals daran gedacht, daß wir ein Drittel unserer Lebensweise schlafend verbringen? Haben Sie jemals an Ihr Aussehen während des Schlafes gedacht? Nun, bei Ihnen macht es nicht viel aus, aber ein Mädchen muß jederzeit so nett und reizend als möglich aussehen, ganz abgesehen von ihrer zukünftigen Stellung als verheirathete Frau. Deshalb habe ich in meine Vorträge die Kunst, graziös zu schlafen, aufgenommen. Ich lehre den Mädchen, ihre Lippen vor dem Einschlafen auf anmuthige Weise zu schließen und sich nöthigenfalls hierzu in einem Handspiegel zu besehen. Sie dürfen ihren Kopf auch nicht zu tief auf die Kissen zurücklegen, so daß der Mund sich nicht willkürlich öffnet, sobald die Muskeln erschlafft sind. Ich beschwöre sie auch, für die Nachtruhe ebenso sorgfältig Toilette zu machen, wie für den Tag. Die Nachtwäsche soll nett, pikant und passend sein, deshalb die schreckliche Schlafhaube ganz ausschließen. Das Haar darf nicht in einem festen Knoten zusammengethan werden, sondern muß leicht und lose arangirt sein, ganz mit Rücksicht auf die Präsentirbarkeit (presentability) und dann auf den Comfort. Ihre Stellungen und Lagen im Bette dürfen ebensowenig linkisch und unschön sein, wie ihr Auftreten während des Tages und ich instruire die jungen Damen derart, daß sie zu jeder Stunde des Tages und der Nachtzeit von ihren Familienmitgliedern und Kindern überrascht werden können.
- Ein nach Tausenden zählender Zug Wanderratten passirte am 16. December den Ort Recklinghausen in Westfalen. Die Ratten kamen an Coesfeld vorbei über die Dörfer Lette, Wehlde, Borrste. Sie durchschwammen die Stever und bei Flasheim die Lippe, worauf sie nach Recklinghausen wanderten. Von da gings über Herten, worauf sie sich bei Grimberg in die Emscher warfen. Von Zerstörungen hört man nicht viel. (In Göttingen wurde zum Weihnachtsfeste im Theater "Der Rattenfänger von Hameln" unter Mitwirkung echter, aber abgerichteter ostindischer Ratten gegeben.)
- Eine Verlobung aus den höchsten Kreisen befand sich unter der langen Kette von Verlobungsanzeigen im Berl. Tageblatt, welche auch diesmal das Weihnachtsfest gezeitigt hat. Eine der Anzeigen lautet wörtlich: "Die Verlobung unserer Tochter Ida mit dem Kaufmann Julius Kayser in Berlin beehren wir uns hiermit anzuzeigen. Grimmen in Pommern, im December 1884. M. Prinz und Frau, geb. Fürst. "Prinz, Fürst, Kaiser - mehr kann man nicht verlangen.


Anzeigen.

Im Laufe des December v. J. ist aus dem Pferdestalle zu Stove ein vollständiges Leutebett, bestehend aus:

1 einschläfrigen Oberbett, hellgrau mit blauen Streifen, Ueberzug dazu bräunlich mit Ranken;
1 zweischläfriges Unterbett von eigengemachten dunkelgrauen Drell mit schmalen blauen Streifen;
1 Kopfkissen, weiß mit dunkelblauen Streifen, Ueberzeug dazu roth u. weiß carrirt, gez: Ü. 12 mit blauer Wolle;
1 grobes Bettlaken, roth gez: F. Ü. 12;
entwendet worden.
Um Vigilanz und Benachrichtigung wird gebeten, sowie vor Ankauf gewarnt.
Neustrelitz, den 3. Januar 1885.

Der Erste Staatsanwalt.
H. Götze.

Seyberlich       


Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg sub Nr. IV belegenen Vollstelle c. p. des Hauswirths Hans Heinrich Wilhelm Lohse daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Donnerstag, den 15. Januar 1885,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 27. October 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Konkursverfahren.

Ueber den Nachlaß des verstorbenen Malers August Heinrich Johannes Herzberg hieselbst wird, da die Insolvenz des Nachlasses, wie sich aus den betreffenden Nachlaßregulirungsacten ergibt, feststeht heute am 15. December 1884 Mittags 12 Uhr das Konkursverfahren eröffnet.
Der Rechtsanwalt Dufft hieselbst wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen sind bis zum 6. Januar 1885 bei dem Gerichte anzumelden.
Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines andern Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falls über die in §. 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände sowie zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf

Dienstag den 13. Januar 1885,
Vormittags 11 Uhr

- vor dem unterzeichneten Gerichte, Sessionszimmer I, Termin anberaumt.
Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für

[ => Original lesen: 1885 Nr. 3 Seite 3]

welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 6. Januar 1885 Anzeige zu machen.
Schönberg, den 15. December 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
gez. Dr. jur. E. Hahn.

Beglaubigt                                  
W. Wetzell,                              
Protocollführer.                          


Bekanntmachung.

Die unterzeichnete Prüfungs=Commission macht die im Jahre 1865 geborenen Wehrpflichtigen, welche die Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Militairdienst nachsuchen wollen, darauf aufmerksam, daß sie sich spätestens bis zum 1. Februar 1885 bei der unterzeichneten Commission schriftlich zu melden und bei dieser Meldung die Vorschriften in §. 89 der Ersatz=Ordnung vom 28. September 1875 zu beachten haben.
Bis zu demselben Zeitpunkte sind auch die Meldungen zu den im März d. J. stattfindenden Prüfungen für den einjährig=freiwilligen Dienst einzureichen.
Schwerin 5. Januar 1885.

Großherzogl. Mecklenburgische Prüfungs=Commission für Einjährig=Freiwillige.


Holz=Auction Nr. 7.

Am Dienstag, den 13. Januar, Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Holzsortiments bei freier Concurrenz meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden:

Aus den Palinger= und Lauer=Tannen:

13 Rmet. tannen Kluft.
478 Rmet. tannen Knüppel.
12 Fuder tannen Durchforstholz v. Schleetstärke.
Schönberg, den 2. Januar 1885.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 8.

Am Mittwoch, d. 14. Januar, Morgens 10 Uhr sollen beim Gasthwirth Wienck zu Sülsdorf bei Schönberg nachstehende Holzsortimente bei freier Coneurrenz meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden:

Aus dem Schwanbecker Zuschlage:

15 Stück Eichen=Nutzholzblöcke m. 12,83 Festm.
194 Rmet. Eichen=Kluft worunter Böttcherholz.
68 Rmet. Eichen=Knüppel.
25 Fuder eichen starkes Durchforstholz I.
28 Fuder Eichen=Pollholz.
3 Stück buchen Nutzholzblöcke mit 2,61 Festm.
158 Rmet. buchen Kluft I.
92 Rmet. buchen Knüppel.
25 Fuder buchen Pollholz.
25 Fuder Ellern Wadelholz.
Schönberg, den 2. Januar 1885.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 9.

Am Freitag, d. 16. Januar, Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Jabs zu Schlagresdorf

1. Aus dem Lankower Holz:

11 Stück Eichen=Wagendeichseln.
28 Fuder Eichen=Durchforstholz 1. Kl.
14 Rmet. buchen Knüppel.
48 Fuder buchen Durchforstholz
74 Rmet. tannen Kluft und Knüppel.

2. Aus dem Steinbrink:

29 Fuder Eichen Durchforstholz für Kiepenmacher.
5 Fuder Hegenholz.

3. Aus dem Thandorfer Zuschlage:

4 Rmet. Ellern Knüppel.
7 Fuder Weiden=Wadelholz f. Kiepenmacher.

4. Aus dem Hasselbüschen.

ca. 30 Fuder buchen Durchforstholz.
Schönberg, den 2. Januar 1885.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction

Am Freitag den 16. Januar Morgens 10 Uhr sollen im Selmsdorfer Kirchenholze an Ort und Stelle meistb. gegen Baarzahlung bei freier Concurrenz verkauft werden.

  9 Rmet. Eichen Kluft und Knüppel
  2 Fuder eichen Pollholz
32 Rmet. buchen Kluft II und Knüppel
  3 Fuder buchen Durchforstholz I
  9 1/2 Fuder buchen Pollholz
  6 Fuder Ellern Wadelholz II
  7 Fuder Aspen, Weiden etc. III
Schönberg, den 7. Januar 1885.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction
im Vitenser Forste,
Revier: Woitendorfer Holz,
am Montag den 12. Januar 1885

unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

Eichen Bau= und Nutzholz=Drümme mit Rinde
buchen Nutzholz=Drümme
buchen Kluftholz
buchen Knüppelholz
buchen Zweigholz.
Versammlung Morgens 9 Uhr beim Holzwärterhause zu Woitendorf.
Rehna, den 6. Januar 1885.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Krieger=Verein.

Allgemeine Versammlung am Sonntag, den 11. Januar, nachmittags 4 Uhr im Vereinslokale.

Tagesordnung: 1. Jahresübersicht und Rechnungsablage.
2. Neuwahl für 5 ausscheidende Vorstandsmitglieder.
3. Beratung über die Feier des Stiftungsfestes.
4. Besprechung über eine etwaige Abänderung des §. 27 der Statuten wegen des Reichskrankenkassengesetzes.
Der Vorstand.


Fechtschule Schönberg i. M.
No. 11051.

Am Montag, d. 12. Januar, Abends 8 Uhr findet im Lokale des Herrn J. Boye hieselbst eine Versammlung statt. Um recht zahlreiches Erscheinen bittet

Der Fechtmeister.       


Geflügelzüchterverein.
Montag, d. 12. Januar, Abends 8 Uhr, Versammlung.                                                    
                                                    Der Vorstand.


Am Freitag, den 9. d. M. findet bei mir ein

Bauernball

statt, wozu freundlichst einladet

Rabensdorf.                                                     Gastwirth Voss.


Zu Ostern suche ich ein                                                    
tüchtiges Mädchen.
                                                    F. Ringeling.
                                                    geb. Gerdeß.


Einen großen Transport                                                    
Ferkel und Pölkschweine
hat zu verkaufen                                                     Buchholz.


Vor einiger Zeit ist von der Kirche bis Uhrmacher Hagemeister eine Moire=Schürze verloren gegangen. Der ehrliche Finder wird gebeten selbige abzugeben bei Ww. Wildfang wohnhaft bei Hagemeister.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 3 Seite 4]

Agentur der Mecklenburgischen Bank
für
Schönberg und Umgegend.

Die Mecklenburgische Bank vergütet zur Zeit für Einlagen
1) gegen Sparbücher 4 pCt.
2) gegen Schuldverschreibungen der Bank bei 6 monatl. jederzeit gestatteter Kündigung auf 6 Monate fest und auch von Termin zu Termin 4 pCt.
bei 3 monatl jederzeit gestatteter Kündigung oder auf drei Monate fest 3 1/2 pCt.
bei 14tägiger Kündigung 3 1/4 pCt.
bei kürzerer, jedoch mindestens 4tägiger Kündigung 3 pCt.
3) in Baar Conto Corrent 3 pCt.
Und bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit.

Wilh. Schrep.       

Schönberg i/M.


(Statt besonderer Meldung.)

Heute Morgen wurde uns durch Gottes Gnade ein kräftiges, gesundes Töchterchen geschenkt.
Schönberg, den 7. Januar 1885.

Rektor Woisin und Frau,                     
geb. Severin.            


Mecklenburgische Bank in Schwerin i. M.
Status pro ult. December 1884.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


8 bis 9000 Dachreth
steht zum Verkauf bei                                                    
Ratzeburg.                                                     C. Bohn, Fischer.


Witze und Anekdoten

z. Todtlachen. Neue, reichhaltige Anekdoten=Sammlung. Zur Unterhaltung für lachlustige Leute. Sechzehn Hefte. Preis für alle 16 Hefte 80 Pf., gegen 90 Pf. in Briefmarken. Franko=Zusendung von der Körner'schen Buchhandlung in Erfurt.


Pferd Pferdedecken

aus rein wollnen besten Stoffen, mit Bruststück, vorn zuzuschnallen, groß und warm, Paar M. 20 mit Leinenfutter. Gewöhnliche gute 4eckige Pferdedecken mit Futter Paar M. 14, diese mit wasserdichtem Ueberzug Paar M. 18. Feinste Reisedecken à M. 15. Weiße Normal=Schlafdecken à M. 10, Deckengurte Paar M. 3.

Hugo Herrmann, Deckenfabrik, Stettin.


Agenten gesucht für leicht abzusetzende Artikel. Gute Provision. Offerten unter B. F. an das Annoncen=Bureau von Bernhard Freyer-Leipzig.


Dr. Kirchhoffer, Spez. Arzt
in Straßburg heilt Bettnässen, Blasenleiden u. s. w.                                                    
                                                    H. 3. Q.


Mache hiermit bekannt, daß die Jagd auf der Torrisdorfer Feldmark an die Herren Oberförster Hottelet und Förster Köppel verpachtet ist, und daß der betr. Schutz im Feld und Forst von deren Jägern ausgeübt wird.
Torrisdorf, den 3. Januar 1885.

R. Schwarz.       


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 11. Januar.

Vormittagskirche: Pastor Kämpffer
Abendkirche (6 Uhr): Lehrer Steinführer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.

Gaben an den Altar 1884.
10. Februar Ungenannt                                 6 M.
19. October Aus Kl. Siemz                           3 M.


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren:

D. 17. Decemb. dem Rademacher H. Maaß zu Schönberg eine Tochter.
D. 21. Decemb. dem Arbeitsmann Nielson zu Westerbeck ein Sohn.
D. 26. Decemb. ein unehel. Sohn zu Bauhof Schönberg.
D. 27. dem Schmiedemeister Bockwoldt zu Schönberg ein Sohn.
D. 29. dem Schneider P. Maaß zu Schönberg ein Sohn.
D. 29. dem Arbeitsmann Gierls zu Schönberg eine Tochter.
D. 1. Jan. dem Schuhmacher Hundt zu Schönberg ein Sohn.
D. 2. eine unehel. Tochter zu Schönberg.
D. 7. dem Rector Woisin zu Schönberg eine Tochter.

Gestorben:

D. 23. Decemb. Catharine Lise Retelstorf geb. Dunkelgoth, Büdnerwittwe zu Rupensdorf, 68 J. 6 M. alt.
D. 24. Dorothea Margarethe Anna Ohlsen geb. Bruhn, Arbeiterfrau zu Westerbeck, 40 J. 8 M. alt.
D. 25. Johann Joachim Heinrich Söhlbrandt, Schneidermeister zu Schönberg, 55 J. 10 M. alt.
D. 27. Joachim Heinrich Fritz Schmüser, Arbeitersohn zu Bauhof Schönberg, 2 Mon. alt.
D. 6. Jan. Asmus Grevsmühl, Knecht zu Retelsdorf, 79 J. 2 Mon. alt.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


"Unserer heutigen Nummer liegt ein Prospect des bekannten

Bankhauses G. Dammann

in Braunschweig bei, worauf wir unsere verehrlichen Leser besonders aufmerksam machen."


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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