No. 66
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. August
1884
vierundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 66 Seite 1]

      In Gemäßheit der Bestimmungen in § 11 des Unfallversicherungs=Gesetzes vom 6. Juli d. J. (Reichsgesetz=Blatt Seite 69) werden die Unternehmer eines unter die Bestimmungen des hierunter abgedruckten § 1 dieses Gesetzes fallenden Betriebes aufgefordert den Letzteren unter Angabe des Gegenstandes und der Art desselben, sowie der Zahl der durchschnittlich darin beschäftigten, versicherungspflichtigen Personen bei der Großherzoglichen Landvogtei bis zum 1. September d. J., bei Vermeidung der gesetzlichen Strafen, anzumelden.
      Schönberg, den 13. August 1884.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
von Dewitz.

H. Spickermann.       

    Der § 1 des Unfall=Versicherungsgesetzes vom 6. Juli 1884 lautet:
"Alle in Bergwerken, Salinen, Aufbereitungsanstalten, Steinbrüchen, Gräbereien (Gruben), auf Werften und Bauhöfen, sowie in Fabriken und Hüttenwerken beschäftigten Arbeiter und Betriebsbeamten, letztere sofern ihr Jahresarbeitsverdienst an Lohn oder Gehalt zweitausend Mark nicht übersteigt, werden gegen die Folgen der bei dem Betriebe sich ereignenden Unfälle nach Maßgabe der Bestimmungen dieses Gesetzes versichert.
          Dasselbe gilt von Arbeitern und Betriebsbeamten, welche von einem Gewerbetreibenden, dessen Gewerbebetrieb sich auf die Ausführung von Maurer=, Zimmer=, Dachdecker=, Steinhauer= und Brunnenarbeiten erstreckt, in diesem Betriebe beschäftigt werden, sowie von den im Schornsteinfegergewerbe beschäftigten Arbeitern.
          Den im Absatz 1 aufgeführten gelten im Sinne dieses Gesetzes diejenigen Betriebe gleich, in welchen Dampfkessel oder durch elementare Kraft (Wind, Wasser, Dampf, Gas, heiße Luft u. s. w.) bewegte Triebwerke zur Verwendung kommen, mit Ausnahme der land= und forstwirthschaftlichen nicht unter den Absatz 1 fallenden Nebenbetriebe, sowie derjenigen Betriebe, für welche nur vorübergehend eine nicht zur Betriebsanlage gehörende Kraftmaschine benutzt wird.
          Im übrigen gelten als Fabriken im Sinne dieses Gesetzes insbesondere diejenigen Betriebe, in welchen die Bearbeitung oder Verarbeitung von Gegenständen gewerbsmäßig ausgeführt wird, und in welchen zu diesem Zweck mindestens zehn Arbeiter regelmäßig beschäftigt werden, sowie Betriebe, in welchen Explosivstoffe oder explodirende Gegenstände gewerbsmäßig erzeugt werden.
          Welche Betriebe außerdem als Fabriken im Sinne dieses Gesetzes anzusehen sind, entscheidet das Reichs=Versicherungsamt (§§ 87 ff.).
          Auf gewerbliche Anlagen, Eisenbahn= und Schiffahrtsbetriebe, welche wesentliche Bestandtheile eines der vorbezeichneten Betriebe sind, finden die Bestimmungen dieses Gesetzes ebenfalls Anwendung.
          Für solche unter die Vorschrift des § 1 fallende Betriebe, welche mit Unfallgefahr für die darin beschäftigten Personen nicht verknüpft sind, kann durch Beschluß des Bundesraths die Versicherungspflicht ausgeschlossen werden.
          Arbeiter und Betriebsbeamte in anderen nicht unter Absatz 2 fallenden, auf die Ausführung von Bauarbeiten sich erstreckenden Betrieben können durch Beschluß des Bundesraths für versicherungspflichtig erklärt werden.


Eine große Zeitung, der mancher heimliche Blick in die hohe Politik vergönnt ist, kann wohl Recht haben, wenn sie prophezeit, daß die Gegnerschaft Deutschlands und Englands der nächsten Zeit ihren Stempel aufdrücken werde. Bismarck läßt sich nicht leicht und ungestraft in seinen großen Plänen für Deutschlands Zukunft stören und Lord Gladstone sieht in der deutschen Colonialpolitik einen gefährlichen Rivalen der englischen Oberherrschaft zur See und in den überseeischen Ländern. Geschwächt wird sein Widerstand durch den Umstand, daß er rasch nacheinander Deutschland, Frankreich und Oesterreich vor den Kopf gestoßen hat und seine Gegner immermehr zu Partnern macht. (Der "Economist", das erste und einflußreichste Finanzblatt Englands, nimmt in dem Colonialstreit entschieden Partei für Bismarck und gegen die englischen Minister.)
Englands neuerliches Benehmen erinnert stark an die Zeit, da Deutschland Miene machte, einen Kriegshafen in Kiel zu gründen und Schleswig=Holstein von Dänemark zurückzufordern. Damals war England der größte Feind Deutschlands und Lord Palmerston Feuerbrand bot alle Künste der

[ => Original lesen: 1884 Nr. 66 Seite 2]

Politik und alle Ränke auf, um Deutschlands Pläne zu vereiteln. So handelt es auch jetzt der deutschen Colonialpolitik gegenüber; es ist eifersüchtig und sucht Deutschlands Unternehmungen im Keime zu ersticken. Lord Gladstone und Fürst Bismarck sind darüber in der Times und in der Nordd. Allgem. Zeitung in einen ziemlich ernsten offenen Briefwechsel gerathen. Die Times wirft den Deutschen vor, sie seien durch nichts zu befriedigen, die Norddeutsche Zeitung antwortet, Deutschland erstrebt nichts als die Wahrung seiner Interessen und Rechte; Deutschland hat die englische Politik seit Jahren in uneigennützigster Weise unterstützt, aber nichts geerntet als eine übelwollende Behandlung seiner überseeischen Angelegenheiten. Das zeigt die Behandlung der Angra=Pequena=Frage, das Einmischen der englischen Cap=Regierung und der australischen Colonien. "Wenn England seine bisherige Behandlung deutscher Interessen in fremden Welttheilen nicht ändert, wird das, was die Times einen "Anfall schlechter Laune" nennt, eine dauernde Verstimmung werden. Die deutsche Politik wird auch künftig den Grundsatz befolgen, Freund ihrer Freunde und Gegner derer zu sein, welche die deutschen Interessen unberechtigt schädigen." So schließt Bismarcks "Norddeutsche." Und diese Pfeile fliegen herüber und hinüber in derselben Zeit, da der deutsche Kronprinz als Besuch am englischen Hofe weilt.
Graf Kalnoky, der österreichische Minister des Auswärtigen, der auch der jüngsten Begegnung des Kaisers Wilhelm mit dem Kaiser Franz Joseph in Ischl beiwohnte, ist zu einem dreitägigen Besuche bei dem Fürsten Bismarck in Varzin gewesen. Was sie auch in der Stille berathen haben, die politische Welt versteht, was diese Cordialität zu bedeuten hat.
Hübsch und klug war es von den Dänen nicht, daß sie bei dem Aerzte=Congreß in Copenhagen alle europäischen Flaggen wehen ließen und nur die deutsche durch ihre Abwesenheit glänzte, aber erklärlich und verzeihlich. Und in Berlin sagt man: Darum keine Feindschaft nicht!
Nicht unrichtig als Zeichen für die beginnende ruhigere Stimmung in Frankreich gegen Deutschland ist das Eingehen vieler Pariser Hetzblätter. Das bekannteste ist der "Anti=Prussien". Es ist aus Mangel an Abonnenten und Käufern eingegangen, hoffentlich zur ewigen Ruhe. Die andern Hetzblätter Anti=Berlin, Alsace=Lorraine und Drapean folgen ihm in Kürze nach; die reichen Gönner derselben finden, daß sie ihr Geld zum Fenster hinauswerfen. Diese Blätter haben keinen Boden mehr in der Masse des Volkes, das der Ruhe bedarf um mit den Nothwendigkeiten des täglichen Lebens zu kämpfen. Der Leidenschaft geht damit das tägliche Brod aus.


- Angra Pequena, das in der Politik eine so große Rolle spielt, ist eine Bucht mit ausgezeichnetem Hafen an der westafrikanischen Küste und umfaßt ein Gebiet von etwa 900 Quadratmeilen, so groß wie Westphalen und Rheinprovinz zusammen. Der unternehmende Bremer Kaufmann Lüderitz hat dieses Gebiet von dem Hottentottenhäuptling Fredericks gekauft, man sagt für 2000 Mark, 200 Flinten und eine Portion Cognac. Er hat dort eine Handelsfaktorei gegründet und gedenkt zunächst die Metallschätze auszubeuten. Zur Auswanderung ist das Gebiet zunächst noch nicht geeignet und Lüderitz selber redet Auswanderungslustigen vorläufig so lange ab, bis das Land näher erforscht ist. Zu diesem Zwecke geht nächstens eine Expedition von Bergleuten unter Führung des Direktors Pohle aus Freiberg und des Naturforschers Schinz aus Zürich ab, welche die Küste und das Land untersucht. Durch Bohrungen artesischer Brunnen hofft man Süßwasser zu gewinnen. Jenseits einer öden Küstenzone von etwa 5 Meilen Breite ist der Boden eine kulturfähige Steppe, wo die Hottentotten, die schlechte Ackerbauer sind, Mais, Weizen, Gerste etc. bauen. Als Lehrmeister hat ihnen Lüderitz einen deutschen Gärtner und mehrere deutsche Landleute gegeben.
- Ein beklagenswerther Unglücksfall hat sich am Montag in Lübeck zugetragen, indem in der Droguenhandlung von Brumm in der oberen Wahmstraße Morgens 7 Uhr eine Explosion erfolgte, durch welche der Besitzer der Handlung, der Lehrling und ein Tischlermeister, der Schellack kaufen wollte, getödtet wurden. Man vermuthet, daß die Explosion durch eine Unvorsichtigkeit beim Bereiten bengalischer Flammen entstanden ist, indem namentlich der dabei beschäftigte Lehrling förmlich zerrissen wurde. Die Gegenstände im Laden und in der oberen Etage wurden sämmtlich zerstört und die Fenster der gegenüberbelegenen Häuser sämmtlich zersplittert.
- In Bamberg steckte ein Ulan, wahrscheinlich um sich Kühlung zu verschaffen, den Kopf in einen Kübel mit Wasser. Er sollte es mit dem Leben bezahlen, denn alsbald sank er vom Schlage getroffen todt nieder.
-. Als die Beamten der Postanweisungs=Hauptkasse in München vor einigen Tagen Morgens in ihr Zimmer kamen, war der große Geldschrank mittelst Nachschlüssel geöffnet und um 100-160 000 Mk. erleichtert worden.
- Prinz Wilhelm von Baden wurde bei einem Ausfluge in der Nähe von Kirchberg von einem Strolche angefallen, erwehrte sich aber desselben und seine große Dogge holte den Fliehenden ein und stellte ihn, bis er verhaftet werden konnte.
- Hitze in London. Seit den letzten zwanzig Jahren war die Hitze im August in London und überhaupt in ganz England nicht so groß, wie gegenwärtig. Am 11. d. verzeichnete das Thermometer 97 Grad Fahrenheit (28.8 Grad Reaumur) im Schatten und 150 Grad (52.4 Grad) in der Sonne. Viele Personen erlagen dem Sonnenstiche. In manchen Fabriken, wo mit Dampfkraft gearbeitet wird, mußte wegen der drückenden Hitze die Arbeit eingestellt werden. Am 12., Morgens gegen 5 Uhr, entlud sich ein schweres Gewitter über London und dessen Umgebung, durch welches die Atmosphäre etwas gekühlt wurde, aber gegen Mittag erreichte die Hitze wiederum nahezu 80 Grad (20.3 Grad Reaumur) im Schatten.
- Was, für zwei Schweine nach Küstrin 4 Mark! sagte ein Bauer zum Bahnkassier. Es sind ja nur Saugferkel; geben Sie mir zwei Kinderbillets!


Anzeigen.

Zur Zwangssteigerung des in Folge begründeten Antrags beschlagnahmten, den Schuhmachermeister Chr. Kleinfeldt zu Schönberg gehörigen daselbst vor der Marienstraße sub Nr. 63 belegenen Wohnhauses c. p. steht vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an:

1) der Verkaufstermin auf

Dienstag, den 16. September 1884,
Vormittags 11 Uhr

2) der Termin zum Ueberbot auf:

Dienstag, den 16. October 1884,
Vormittags 11 Uhr.

Ferner ist Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse derselben gehörenden Gegenstände (Zubehör), soweit sie nicht gesetzlich von der Meldungspflicht ausgenommen sind, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwaigen Prioritätsausführung unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses auf

Dienstag, den 16. September 1884,
Vormittags 11 Uhr

angesetzt.
Dem Schuldner und den bei der Zwangsvollstreckung betheiligten Gläubigern wird hiermit freigelassen, zu dem Zwecke einer endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen, deren Entwurf zwei Wochen vor dem ersten Verkaufstermine auf der Gerichtsschreiberei hieselbst zur Einsicht der Betheiligten ausliegen wird, in dem letztgenannten Termine zu erscheinen, sowie innerhalb acht Tagen vor diesem Termine Vorschläge für die Verkaufsbedingungen einzureichen.
Schönberg den 22. Juni 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


[ => Original lesen: 1884 Nr. 66 Seite 3]

Die Lieferung des Bedarfs an bestem Petroleum für die Straßenlaternen in hiesiger Stadt und auf dem Amte während der Zeit vom 1 October 1884 bis 31 März 1885 soll event. dem Mindestfordernden übergeben werden. Reflectanten werden hierdurch aufgefordert, ihre Preisofferten

bis zum 28. August cr.

schriftlich bei uns einzureichen.
Schönberg, den 18. August 1884.

Der Magistrat.


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Mittwoch den 27. Aug. d. J. Nachmittags 4 Uhr soll am hies. Orte

eine größere Parthie Roggen
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Reflectanten wollen sich angegebener Zeit beim Gastwirth Boye hierselbst einfinden.
Schönberg den 18. August 1884

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Am Montag den 25. August cr., Morgens von 9 Uhr an sollen im Armenhause nachfolgende Gegenstände öffentlich meistbietend verkauft werden: Mehrere Laden, Wanduhren, 1 Schrank, 1 Fischketscher, 1 Gewehr, Beile, Aexte und was sich sonst noch vorfindet.


Sedanfeier in Schönberg 1884.
Vorläufige Anzeige.

Das Sedanfest wird von dem vereinigten Kampfgenossen= und Krieger=Verein in ähnlicher Weise wie im vorigen Jahre gefeiert werden.

Das Festkomitee.       


333      Definitive Ziehung in München           
Montag 15, September 1884.
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Gr. Siemzer=Schweinegilde

am Sonntag den 24. August d. J. Nachmittags 3 Uhr beim Gastwirth Staak vor Schönberg.

Der Vorstand.       


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werden in allen Ortschaften für den Vertrieb der im deutschen Reiche gesetzlich gestatteten Staats= u. Prämien=Anlehens=Loose auf Theilzahlung gegen sehr lohnende Provision event. fixen Gehalt angestellt. Offerten sind zu richten an das Bankhaus Max Grünwald, Frankfurt a. M.


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sind zu verkaufen auf dem Bauhof zu Schönberg.


Scheibenschießen    Scheibenschießen.

Zu dem am Sonntag den 7. und Montag den 8. September bei mir stattfindenden Scheibenschießen nach guten Gewinnen lade alle Freunde und Gönner ergebenst ein.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten.
Auf einen Satz von 3 Schüssen, der 1 Mark kostet, fällt nur ein Gewinn.
Am 7. September Tanzmusik.

Gastwirth Creuzfeld in Carlow.       


[ => Original lesen: 1884 Nr. 66 Seite 4]

Vom 24. April bis heute sind nachstehende Verluste bei unserem Verein angemeldet:

  1. vom Schulzen Bollow in Campow 1 Pferd 400 Mark.
  2. vom Stutzen Kohlhase in Wahrsow 1 Pferd 100 Mark.
  3. vom Pächter Kröger in Lüdersdorf 1 Pferd 100 Mark.
  4. von Wittwe Lenschow in Blüssen 1 Kuh 135 Mark.
  5. vom Büdner Schütt in Lüdersdorf 1 Kuh 135 Mark.
  6. vom Schulze Boye in Rabensdorf 1 Pferd 350 Mark.
  7. vom Hauswirth Ahrendt in Gr. Siemz 1 Kuh 135 Mark.
  8. vom Pächter Pumplün in Carlow 1 Kuh 135 Mark.
  9. vom Ackerbürger P. Burmeister hier 1 Kuh 135 Mark.
10. vom Schulzen Ollmann in Schlag=Resdorf 1 Pferd 300 Mark.
11. vom Arbeitsmann Zahrnt=Zehmen 1 Kuh 135 Mark.
12. vom Arbeitsmann Schnoor in Menzendorf 1 Kuh 135 Mark.
13. vom Gastwirth Michelsen in Selmsdorf 1 Pferd 250 Mark.
14 vom Arbeitsmann Otto in Menzendorf 1 Kuh 120 Mark.
15. vom Käthner Dähne in Schlagsdorf 1 Pferd 70 Mark.
16. vom Hauswirth Langhof in Dechow 1 Pferd 500 Mark.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 80 Pfennig. pro 100 M. Versicherungssumme am

Sonnabend, den 30. August, Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
An dem nämlichen Tage liegt daselbst der letzte Rechnungsabschluß unserer Gesellschaft zur gefälligen Einsicht unserer Mitglieder und sonstiger Interessenten aus.

Direktion der Viehversicherung im Fürstenthum Ratzeburg.
As. Ahrendt.           Wilh. Heincke.


Sedanfeier in Ratzeburg.

Zu der am 2. September stattfindenden

14. nationalen Erinnerungsfeier

ladet das unterzeichnete Fest=Komitee alle Vaterlandsfreunde ganz ergebenst ein.

Die Hauptfestlichkeiten sind:

Festgottesdienst (Morgen 10 1/2 Uhr), Festmusik auf dem Markt (11 1/2 Uhr), Festessen im Rathskeller (12 1/2 Uhr, Gedeck 2 M. Meldungen vorher schriftlich oder mündlich erbeten an Herrn Hotelbesitzer Daniels). Festzug vom Palmberge aus (2 Uhr), Festrede auf dem Markt. Festzug vom Markt zum Schützenhof, Konzert, gemeinsamer Gesang, Belustigungen, Scherztombola, glänzende Illumination, besonders großartiges Brillant=Feuerwerk und freie Tanzmusik an 4 Stellen bis 2 Uhr Nachts.

Entrée 50 Pf.

Das hierfür verabreichte Festzeichen muß deutlich sichtbar getragen werden. Die Kriegsdenkmünze von 1870-71 berechtigt zum unentgeltlichen Eintritt. Loose zur Festtombola bei den Wirten und Kaufleuten der Stadt zu 50 Pfennig.

Der Abendzug nach Lübeck wird am Sedan=Tage auch in

Sarau und Blankensee
anhalten.
Das Ratzeburger Sedan=Komitee.


Ziehung I. Classe am 16. September dieses Jahres
Erste Lotterie der Großherzogl. Kreishauptstadt Baden
Hauptgew. i. W. 50000, 20000, 15000 Mk.
10 000, 5000, 3000, 2000 Mark u. s. w.

Loose I. Classe à 2 Mk. 10 Pf. sowie Original-Voll-Loose gültig für alle Classen à 6 Mk. 30 Pf. sind durch die an allen Plätzen befindlichen Collectionen sowie durch mich zu beziehen. A. Molling, Hannover.


Von der Magdeburger Versicherungs=Gesellschaft gegen Hagel und begleitenden Wetterschaden werden für die Herzogthümer Mecklenburg=Schwerin und Strelitz Haupt= und Bezirks=Agenten gesucht. Bewerbungen nehmen die Herren General=Agenten Teutmann & Keese in Rostock entgegen.

Die Direction        
H. Nadermann.       


Sonntag, den 24. August cr.
Großes Militär=Concert.
Abends von 7 Uhr an Tanz, hierzu ladet ergebenst ein                           
                                                    Johs. Eckmann, Carlow.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 24. August.

Frühkirche: Fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Langbein.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.

[ => Original lesen: 1884 Nr. 66 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 66 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 22. August 1884.


Der Kellner.
(Novelle von O. M.)

[ => Original lesen: 1884 Nr. 66 Seite 6]

Der Kellner.
(Novelle von O. M.)
[Fortsetzung.]


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