No. 20
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 07. März
1884
vierundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 20 Seite 1]

Nr. 4 des Offic. Anzeigers pro 1884 für das Fürstentum Ratzeburg enthält in der

I. Abteilung.
(Nr. 3.) Verordnung, zur Ergänzung der Verordnung, vom 28. Juli 1879 zur Ausführung der Concursordnung
(Nr. 4.) Verordnung, betreffend die Abänderung der §§. 30 und 31 der Verordnung zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes vom 17. Mai 1879.
(Nr. 5.) Verordnung zur Abänderung und Ergänzung der Verordnung zur Ausführung der Strafprozeßordnung vom 28. Mai 1879.
II. Abtheilung.
(1.) Bekanntmachung, betr. das Schweizerische Consulat in Hamburg.
(2.) Publicandum, betr. die Einberufung des Deutschen Reichstags.
(3.) Bekanntmachung, betr. den Weltpostverein.
III. Abtheilung.
Gemäß des §. 22 der unterm 9. December 1876 eingeführten Verordnung vom 22. October desselben Jahres, betreffend die Musterung und Aushebung der Mobilmachungspferde, ist im Aushebungsbezirke Schönberg an Stelle des verstorbenen Handelsmannes Lorenz Vock der Pferdehändler Kniep in Schönberg wiederum zu einem Taxator auf die Jahre bis 1888 incl. erwählt und bestätigt worden.
Neustrelitz, den 19. Februar 1884.


Das Gerücht, wonach die Stellung des Kultusministers v. Goßler erschüttert sein soll, trat gestern mit großer Bestimmtheit auf. An dem Mißgeschick, das Herrn von Goßler bedroht, ist die gesammte liberale Partei unbeteiligt; der Ansturm gegen den Kultusminister geschah und geschieht von den Konservativen. Zu den Gegnern Goßlers gehört, wie es weiter heißt, in erster Reihe Fürst Bismarck, dem die Goßlersche Erklärung über das Verhalten der Staatsregierung gegenüber den beiden Erzbischöfen sehr unbequem gewesen sein soll. Der Kanzler will nach konservativer Version, zwar ebenso wenig wie die übrigen Minister jemals den Erzbischof Grafen von Ledochowski in sein früheres Amt wieder eingesetzt wissen, aber gegenüber dem Erzbischof Dr. Melchers möchte er angeblich freie Hand behalten. Und den gleichen Wunsch hegen die Konservativen, weil sie das Bedürfniß haben, dem Centrum sich wieder mehr zu nähern. Vermuthlich verstimmt auch die prompte Unterstützung, die dem Kultusminister während der ganzen Landtagssession von den Liberalen zu Theil geworden ist.
Der Papst hat den Kardinal Ledochowski an Stelle des Kardinals Chigi zum Secretair der Bittschriften ernannt. Die Bedeutung dieser Ernennung liegt in ihrem Zusammenhang mit der Posener und Kölner Bisthumsfrage. Es wird nämlich darauf ankommen, ob dem Kardinal Ledochowski nach herkömmlichem Brauch gestattet sein wird, in seiner neuen Stellung zugleich Erzbischof von Posen=Gnesen - im Sinne der Curie natürlich, denn im Sinne des Staates ist er es ja schon längst nicht mehr - auch fernerhin zu bleiben. Wenn nicht, so ist der Augenblick einer Erledigung jenes Bisthums, auch nach Auffassung der Curie, gekommen, und die Angelegenheit der anderweiten Besetzung desselben kann dann erstlicher als bisher zwischen Preußen und dem Vatikan erörtert werden. Liegen die Verhältnisse, wie vorstehend vermuthet worden, so würde nur noch Herrn Melchers Stellung in Frage stehen und vielleicht weiß die Curie auf einem ähnlichen Umweg, wie dem jetzt eingeschlagenen, auch für diesen Rath zu schaffen.
Wie die Kreuzzeitung berichtet beschäftigt sich der Graf von Paris seit seiner Rückkehr aus Spanien sehr eingehend mit der politischen Lage seines Vaterlandes. Er hat am Montag den Bischof Freppel in Privat=Audienz und nachher eine Anzahl royalistischer Notabilitäten empfangen. Wie verlautet handelte es sich bei den Berathungen um die Frage der Aufbringung der Geldmittel zur Organisation der royalistischen Partei im ganzen Lande und der damit verbundenen Gründung einer monarchistischen Local=Presse, sowie von Vereinen, welche die Agitation zu Gunsten der Restauration des Königthums planmäßig und energisch in die Hand nehmen müßten.
Am 29. Februar haben die Engländer die ägyptischen Rebellen in der Schlacht bei El=Teb, woselbst letztere sich verschanzt hatten, besiegt. Der englische General Graham forderte den Anführer der Rebellen durch einen Parlamentair zur Uebergabe auf und rückte, da diese Aufforderung unbeantwortet gelassen war, mit seinen Truppen bestehend aus 3000 Mann Infanterie, 750 Mann Cavallerie, und mit 7 Mitailleusen und 8 Kanonen kleineren Kalibers vor. Die Rebellen, welche im Besitze von Kruppschen Kanonen waren und deren Streitmacht auf 10,000 Mann geschätzt wurde, leisteten verzweifelten Widerstand, es wurden jedoch nach dreistündigem, heißem Kampfe ihre Schanzen von den Engländern im Sturm genommen. Die Engländer erbeuteten vier Kruppsche und 3 andere Kanonen, auch eine Quantität Munition, sie hatten einen Verlust von angeblich 28 Todten, 2 Vermißten und 142 Verwundeten, während die Rebellen 900 Todte in den Schanzen zurückließen. Am Tage nach der Schlacht ergab sich Tokar ohne Kampf. Die Einwohner dieser Stadt, welche von den Aufständischem hart bedrückt worden waren, begrüßten die Ankunft der englischen Truppen mit großer Freude. Der General Graham concentrirt seine Streitkräfte bei Trinkitat. Er hat in den südlich von Tokar gelegenen Arabischen Ortschaften zwei verlassene Kanonen, eine große Menge Munition und gegen 1000 Gewehre aufgefunden. Die Aufständischen haben sich ins Gebirge zurückgezogen.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 20 Seite 2]

Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Schönberg resp. auf dem Schönberger Stadtfelde belegenen Grundstücke der Ehefrau des Hofschmieds Dräger allhier Caroline geb. Dübrock, als:

1. das an der Siemzerstraße sub Nr. 209 belegene Wohnhaus c. p.;
2. das im Schlauenkamp belegene Ackerstück in Größe von circa 12 Scheffel Aussaat;
3. das im Bürgermoor belegene Moor in Größe von 6-7 Scheffel Aussaat und
4. die im Köppenmoor belegene Ackerparcele in Größe von circa 2 1/2 Scheffel Aussaat
- welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden werden - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag, den 27. Mai d. J.
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen die jetzige Besitzerin als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 5. März 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Hinterstraße sub Nr. 56 belegene Wohnhaus c. p. des Maurermeisters Heinrich Burmeister allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstock zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 27. Mai d. J.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachteil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 25. Februar 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Marienstraße sub Nr. 43 belegene Wohnhaus c. p. des Sattlermeisters Heinrich Bockwoldt allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem proclamirten Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 27. Mai d. J.
Vormittags 10 1/2 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 25. Februar 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Die den Kindern des verstorbenen Krämers Siebenmark gehörige zu Carlow belegene Käthnerstelle - wozu ca. 14 Scheffel Aussaat Acker gehören - soll öffentlich meistbietend auf 6 Jahre von Johannes d. J. ab verpachtet werden.
Zu diesem Zweck ist ein Termin auf

Sonnabend den 15. März d. J.,
Vormittags 10 Uhr,

vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Amtsgerichte angesetzt, wozu Pachtliebhaber mit dem Bemerken hiedurch eingeladen werden, daß die Verpachtungsbedingungen auf der Registratur 2 des Großherzoglichen Amtsgerichts hieselbst eingesehen und gegen die Abschriftsgebühr mitgetheilt werden können.
Die Besichtigung des Grundstücks ist nach zuvoriger Meldung bei dem Vormunde der Siebenmarkschen Minorennen, Hauswirth Hans Jochen Holst in Carlow, gestattet.
Es wird bemerkt, daß in der Käthnerei seit vielen Jahren ein Krämereigeschäft betrieben wird.
Schönberg, den 9. Februar 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.       


Holz=Auction Nr. 25.

Am Montag den 10. März Morgens 10 Uhr beim Gastwirte Lenschow zu Selmsdorf

aus den Hohemeiler Tannen.

6 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
1 Fuder eichen Pollholz
326 Rmt. tannen Kluft und Knüppel
30 Fuder tannen Durchforstholz von Bohnenstangen bis Schleetstärke
ca. 100 Rmt. tannen Rodestämme.
Schönberg, den 2. März 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Nach kurzem Krankenlager entschlief heute Morgen sanft unsere liebe Mutter und Großmutter die Wittwe

Cath. Scheer

im 91. Lebensjahre, tief betrauert von

den Hinterbliebenen.       

Schönberg den 4. März 1884.
Die Beerdigung findet am Sonnabend den 8. d. M., Nachmittags 3 Uhr statt.


Danksagung,

Allen Denjenigen, welche unsere liebe Marie zu ihrer letzten Ruhestätte geleitet und ihren Sarg mit Kränzen geschmückt haben, sagen wir unsern tiefgefühlten Dank

Elise Freitag Wwe. und Kinder.       

Lübseerhagen.


Als Verlobte empfehlen sich

Marie Krüger
Heinrich Lenschow
Dassow.                                                     Grieben.


Knaben oder Mädchen vom Lande, welche die hiesige Schule besuchen sollen, finden in der Nähe der Schule in einer bürgerlichen Familie freundliche Aufnahme.

Näheres Kalter=Damm Nr. 6.       


Eine kleine Kinderbettstelle

ist preiswürdig zu verkaufen. Dieselbe ist mit gedrehtem Gitter und fast neu.

Vor dem Siemzerthor Nr. 158 a.       


Aus einer baldigst einreffenden Ladung prima böhmischer Stückkohlen (Mariaschein) offerire fuhrenweise M. 0,84 pro 100 Pfd. Netto loose frei vor die Thür hier und liefere auf vorherige Bestellungen gewöhnliche böhm. Stückkohlen mit M. 0,80 pro 100 Pfd. bei Quanten.
Westfäl. Kohlen billigstens.

F. Heitmann.       


[ => Original lesen: 1884 Nr. 20 Seite 3]

Theater in Schönberg.
(Im Saale der Frau J. Köster.)
Direction: Gustav Weid.
Mittwoch den 5. März 1884.
Eröffnungs=Vorstellung.
Der
Novität.           Volksfreund           Novität.
Volksstück in 4 Acten von C. Walter.
Mit durchschlagendem Erfolge aufgeführt an fast sämmtlichen Bühnen.
Anfang 1/2 8 Uhr. Das Nähere durch die Zettel.
---------

Der Huld und dem geneigten Wohlwollen eines hochgeehrten Publikums von Schönberg und Umgegend erlaube ich mir mein schwieriges Unternehmen bestens und dringend zu empfehlen, da ich Alles aufbieten werde, mir deren Vertrauen und Zuspruch zu erringen.

Mein Repertoir besteht aus den hervorragendsten Novitäten in Schau=, Lustspiel, Posse und Singspiel, wozu ich durch gute Engagementsabschlüsse bedeutende Kräfte gewonnen.

Hochachtungsvoll          
G. Weid, Director.       


Gesucht zu Ostern oder sofort
ein Kindermädchen
                                                    von J. H. Lohse, Schulze
                                                    Törpt.


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Empfehle mich einem geehrten Publikum bestens und mache auf meinen am Hause des Herrn Glasermeister Creutzfeldt angebrachten Schaukasten aufmerksam, saubere Arbeit liefere unter Garantie in allen Größen.

Julius Rogall,              
Lübeck, Breitestraße 788.       


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einfache und doppelte Bruchbänder in verschiedenen Sorten, Suspensor oder Tragbeutel, Gummi=Luftkissen für Kranke, Eisbeutel, Clysopomp, und doppelte Clystirspritzen zum selbstklystiren. Wundspritzen zu jeglichem Gebrauch, Irrigator u. Mutterrohre, Mutterkränze, Krankenleder, Gummileinen zum Schutz des Durchnässen für Betten in Wiegen, Milchpumpen, Brusthütchen, Brustgläser, electro=motorische Zahnhalsbänder, Kindern das leicht und schmerzlos zu befördern, sehr empfehlenswerth, Zahnkitt für hohle Zahnringe, starke Schlauchgarnitur mit Bürste und Flasche, sowie giftfreie Gummisauger ohne Naht sind stets zu haben in Schönberg bei

Emil Jannike,     
Bandagist.         


Dr. Kirchhoffer, Spez. Arzt
in Straßburg heilt Bettnässen, Blasenleiden u. s. w.                                                    
                                                    H 2 Q23.


Jürgensen & Robschuld,
Lübeck, Breitestraße 959.     Filiale: Große Burgstraße 717.
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Peruanischer Guano.
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gemahlenen Peru Guano,

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                              7 % Stickstoff,
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                          2-2 1/2 % Kali
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                          7 % vor Verflüchtigung geschütztem Stickstoff,
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                          2 % Kali
            à M. 236. - Pfennig. bei Entnahme von 30,000 Kos. und mehr,
            à M. 246. - Pfennig. bei Entnahme von unter 30,000 Kos.;
aufgeschlossenen Peru Guano II.
unter Garantie eines Gehaltes in demselben von
                            5 % vor Verflüchtigung geschütztem Stickstoff,
                          10 % leicht löslicher Phosphorsäure und
                            2 % Kali
            à M. 200. - Pfennig. bei Entnahme von 30,000 Kos. und mehr,
            à M. 210. - Pfennig. bei Entnahme von unter 30,000 Kos.
pro 1000 Kos. inclus. Säcke, exclus. Verladungsspesen, ab Lager hier, gegen comptante Zahlung. Ueber sonstige Verkaufsbedingungen ertheilen wir auf Anfrage bereitwilligst Auskunft.
Hamburg, im Januar 1884.

Anglo-Continentale (Vorm. Ohlendorf'sche) Guano-Werke.
Alleinige Importeure des Peruanischen Guanos
für Deutschland, Oesterreich-Ungarn, die Schweiz, Holland, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Russland etc.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 20 Seite 4]

Lübeck, Kohlmarkt 272       Gebrüder Barg      Lübeck, Kohlmarkt 272
empfehlen für Konfirmanden:

Schwarze Cachemers doppelt breit Meter 80, 90, 100, 120.
Schwarze reinwoll. Cachemeres doppelt breit, Meter 1.40-2.00.
Schwarze reinw. double Cachemeres doppelt breit Met. 200-360
Schwarze Confirmanden-Paletots M. 6.00, 7.00, 8.00.
Schwarze Confirmanden-Umhänge M. 6.00, 7.00, 8.00.
Schwarze Seidenstoffe von Meter 3.00 an in großer Auswahl.
Ferner eine große Parthie Buckskins Meter 4.00, 4.50, 5.00.


Circus Reuterkrug in Lübeck.
Der große
Amerikanische Circus
unter Direction von C. Merkel

trifft in Lübeck Freitag den 7. März ein und eröffnet Sonntag den 9. März 1884 für kurze Zeit einen Zyclus von Vorstellungen in der höheren Reitkunst Pferde= und Thierdressur bei stets wechselndem Programm.

Sonntag den 9. März 1884 Nachmittags 4 Uhr:
Große Eröffnungs=Vorstellung.
Abends 8 Uhr:
Grosse Galla-Vorstellung.
Beide Vorstellungen bei Beleuchtung mit elektrischem Licht.
Alles Nähere durch Placate und demnächstige Annoncen.


Lübecker Leim= und Knochenmehl=Fabrik.
S. Wm. Willhöft, Lübeck.

Empfehle den Herrn Landwirthen zur Frühjahrssaatbestellung "Künstlichen Dünger" als hauptsächlich:

gedämpftes Knochenmehl frei von fremder Beimischung in feinster Mahlung, aufgeschlossenes Knochenmehl mit hohem leicht löslichen Gehalt unserer Phosphorsäure.
Den Verkauf meiner Fabrikate habe ich dem Herrn W. Boye in Schönberg übertragen. Derselbe hält Lager, wird zur Entgegennahme von Aufträgen, sowie zu jeder gewünschten Auskunft gerne bereit sein.


Gesucht zu Ostern
1 Klempner=Lehrling
Dassow.                                                     bei P. Lenschow.


Gesucht zu Ostern

ein Mädchen zu allen häuslichen Arbeiten, bei gutem Lohn, am liebsten vom Lande. Zu erfragen in der Expedition dieses Blattes.


Jede Woche zweimal
frisches Kaffebrod,
sowie sonstige feine Backwerke
empfiehlt                          
                          Louis Jähnig, Konditor.


Vom Sonntag Morgen steht ein Transport 8 Wochen alter, ausgezeichnet schöner

Ferkel

bei mir zum Verkauf.

C. Buchholz.         


Sonnabend den 8. d. M. Abends Anstich von
Würzburger Hofbräu.
                                                    W. Wieschendorf.


Fenchelhonig
empfiehlt in Flaschen zu 50 Pfennig und 90 Pfennig.                                                    
                                                    die Apotheke zu Schönberg.


Für Confirmanden
starke, schwarze, weiße und couleurte
Gla‡e-Handschuhe
bei Emil Jannicke.
Schönberg.                                                     Handschuhmacher.


Zu vermiethen!

Zu Ostern dieses Jahres eine Wohnung, bestehend in Stube, Schlafstube, Küche, Keller und Abseite.

W. Nothdurft.          


Ein Haus (enthaltend: sechs heizbare zweifenstrige Zimmer drei einfenstrige Zimmer, fünf Abseiten, Küchen, Speisekammer, Keller, Bodenraum) nebst Garten ist zu Michaelis d. J. im Ganzen oder theilweise zu vermiethen.

Näheres zu erfragen Sabowerstraße 23.


Zu Michaelis d. J.

habe ich noch eine Wohnung von 5 Stuben, Küche, Keller, Abseite und Stall zu vermiethen.

J. Voß, Tuchmachermeister.       


Kirchliche Nachrichten.
Bußtag den 7. März.

Vormittagskirche: Candidat Nahmmacher.
Abendkirche: Pastor Kaempffer.

Sonntag den 9. März.

Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Abendkirche: Candidat Nahmmacher.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 20 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 20 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 7. März 1884.


Schönberg. Am letzten Mittwoch wurde in Carlow eine Schnepfe geschossen, die erste in diesem Jahre.
Güstrow. Die erste Sitzung der gegenwärtigen Schwurgerichtsperiode fand am 4. d. Mts. statt und handelte es sich um eine gegen den Arbeitsmann Bendschneider aus Stavenhagen wegen Brandstiftung und Diebstahls gerichtet Anklage. Den Vorsitz führt der Landgerichtsdirektor Burmeister und nahmen die Landgerichtsräthe Dr. Gösch aus Schwerin und v. Düring aus Neustrelitz an der Sitzung theil. Nach längerer Verhandlung zogen die Geschworenen sich in ihr Berathungszimmer zurück und nachdem sie in den Sitzungssaal zurückgekehrt waren, verkündete ihr Obmann, Herr Bürgermeister Bicker aus Schönberg, das Verdict. Die Fragen, ob Angeklagter ein Gebäude welches zur Wohnung von Menschen dient, vorsätzlich in Brand gesetzt und ob derselbe einen Ueberzieher gestohlen habe, wurden von den Geschworenen bejahrt und wurde Angeklagter auf Grund von §. 306 Nr. 2, §. 242 und 74 des Str.=G.=B. zu einer Zuchthausstrafe von 2 Jahren 6 Monaten und 8 Tagen verurteilt.
- Prinz Napoleon hat seinen älteren Sohn Victor zu längerem Aufenthalte in's Ausland geschickt. Prinz Victor nimmt, wie es heißt, in der Rumänischen Armee Dienste.
- In einem vor zwei Jahren in London erschienenen Buche, das den Titel "Bekenntnisse eines Mediums," führt, wird auch das vielbewunderte Kunststück erklärt, wie ein Mensch aus einem fest zugeschnürtem und versiegelten Sacke herauskommen könne, ohne anscheinend Schnur oder Siegel verletzt zu haben. Dieses Kunststück ist allen Medien bekannt und wird von ihnen mit Vorliebe practicirt, weil es ebenso einfach als verblüffend ist. Es ist so einfach, daß man nicht weiß, soll man lachen oder sich darüber ärgern, daß so viele vernünftige und gelehrte Leute nicht dahinter gekommen sind. Die Schnur, mit welcher der Sack verbunden wird, ist nicht angenäht, sonder in einen Saum am Rande eingezogen. Den Anwesenden fällt es nicht auf, daß die Schnur sehr lang ist, und doch ist dies ein wesentliches Erforderniß. Während man nämlich damit beschäftigt ist, den Sack um den Hals oder über dem Kopfe des Mediums zusammenzuziehen, steckt das Medium den kleinen Finger durch ein kleines Loch im Saume und zieht einen Theil der Schnur zu sich hinein in den Sack. Ist der Verschluß beendigt und das Medium sich selbst überlassen, so läßt es die Schnurschleife fahren und zieht die Oeffnung des Sackes auseinander. Bevor das Medium sich dem Publikum zeigt, muß es den Sack wieder zuschnüren und die überflüssige Schnurschleife entfernen. Es schneidet dieselbe ab, knüpft oder näht die Enden rasch zusammen und zieht einige Falten des Saumes über den Knoten. Geschickte Medien compliciren dieses "Geisterwerk" noch dadurch, daß sie sich die Hände an den Gelenken fesseln und sich überdies mit den Enden der Schnur an den Sessel festbinden lassen. Damit Dies geschehen könne, muß das Medium, nachdem es in den Sack geschlüpft ist, die Schnur=Enden durch zwei kleine Löcher durchstecken, die sich etwa in Taillenhöhe an der Seite des Sackes befinden. Tatsächlich steckt das Medium aber nicht die Schnur durch die Löcher, mit der es gefesselt ist, sondern eine andere Schnur gleicher Art, die es zu diesem Zwecke immer bei sich trägt. Da die Zuschauer nicht sehen, was der Mann im Sacke thut, so muß dieser Betrug unentdeckt bleiben. Nun öffnet das Medium mit Hülfe seiner freien Hände den Sack und schneidet die an den Handgelenken frei herabhängenden Schnüre ab, da diese ihn augenblicklich verrathen würden. Natürlich erfordern diese Manipulationen einige Gewandtheit, doch lange nicht so viel, als die meisten anderen Taschenspielerkünste, schon darum nicht, weil das Medium den Vorteil hat, im Dunkeln oder hinter einem Vorhang arbeiten zu dürfen. Die auffallende Thatsache, daß alle Medien Musikliebhaber sind, wie man daraus schließen darf, daß sie sich nur unter Musikbegleitung produciren, hat den sehr trivalen Grund, daß sie einerseits die kleinen Geräusche, welche ihre Manipulationen bei aller Vorsicht doch verursachen, unhörbar machen, andererseits die Aufmerksamkeit der Zuschauer ablenken, indem sie die Sinne derselben anderweitig beschäftigen.


Das steinerne Kreuz.
Eine Dorfgeschichte von Adolf Glaser.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1884 Nr. 20 Seite 6]

Das steinerne Kreuz.
Eine Dorfgeschichte von Adolf Glaser.
[Fortsetzung.]


Tausende

von Menschen wenden oft jahrelang vergeblich als magenkrank, herzleidend, blutarm, bleichsüchtig etc. behandelt, während in zahllosen Fällen das Vorhandensein des

Bandwurms

die ausschließliche Ursache ihrer Leiden ist.
Die Kennzeichen des Bandwurms sind: "Blässe des Gesichts, matter Blick, blaue Ringe um die Augen, Abmagerung, Verschleimung, stets belegte Zunge, Verdauungsschwäche, abwechselnd mit Heißhunger, Uebelkeiten, Aufsteigen eines Knäuels bis zum Halse, stärkeres Zusammenfließen des Speichels im Munde, Sodbrennen, häufiges Aufstoßen, Kopfschmerz, Schwindel, auch Ohnmachten, unregelmäßiger Stuhlgang, Koliken, wellenförmige Bewegungen und stechende, saugende Schmerzen im Unterleib, Herzklopfen etc.
Ich entferne den Bandwurm vollständig mit Kopf, ohne Vor= oder Hungerkur, gefahr= und schmerzlos, innerhalb zwei Stunden, und brachte Tausenden derartig Leidenden seit Jahren nachweislich sichere und schnelle Hülfe. Die Kur ist vollständig unschädlich, leicht und angenehm durchzuführen und wird schon bei Kindern von 2 Jahren mit Erfolg angewandt.
Das Kurhonorar beträgt Mark 7, welche vorher franco einzusenden sind.

J. F. Starke,
Breslau, Reuschestr. 58/59.


2 gute Stock Bienen
sind zu verkaufen bei                                                    
                                                    Gastwirth F. Sterly,
                                                    Selmsdorf.


Gemüse- und Blumensamen

in den gangbarsten und besten Arten vorzüglich frischer, keimfähiger Samen, sowie durchgewinterte Sommerkohlpflanzen empfiehlt

Schönberg.                                                     H. Upahl, Gärtner


Runkelrübensamen,

große runde gelbe Oberndorfer, echt, à Pfund 55 Pfennig. Neue runde gelbe Rütinger, eine Verbesserung der Oberndorfer, da sie dieselben an Festigkeit übertrifft und niemals hohl wird à Pfd. 55 Pfennig., Neue schwerste Eckendorfer Walzen, eine neue, sehr gerühmte, den größten Ertrag liefernde Sorte, weiß, gelb, roth gemischt à Pfd. 60 Pfennig.
Größte rothe Riesen à Pfd. 50 Pfennig.

                                   empfiehlt
Schönberg.                                                H. Upahl, Gärtner.


Doppelt gereinigte
Kleesämereien

in bester Qualität und zu den billigsten Preisen, sowie rothe und gelbe oberndorfer Runkelrübensaamen à Pfund 50 Pf. empfiehlt

Aug. Spehr.       


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