No. 19
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Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. März
1884
vierundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 19 Seite 1]

In dem Reichstage, der am 6. März zusammentritt, fehlen drei Häupter: Markard, Lasker und v. Ludewig. Die Deutsch=Conservativen zählen jetzt 52, die Freiconservativen 24, die Nationalliberalen 44, die Sezessionisten 46, die Fortschrittspartei 60, die Volkspartei 9, die Sozialdemokraten 13, das Centrum 106, die Polen 18, Elsaß=Lothringen 15, 6 Abgeordnete gehören keiner Fraction an. Centrum, Polen, Deutsch= und Freiconservative hätten demnach die Mehrheit.
Der Reichstag wird ein ganz bedeutendes Arbeitsquantum zu bewältigen haben. Neben den großen Vorlagen über Unfallversicherung und Actiengesellschaften stehen in erster Linie die Novelle zum Hülfskassengesetz und der Feingehalt der Gold= und Silberwaaren. Die Denkschrift über die Ausführung des Flotten=Gründungs=Planes ist dem Reichstage überwiesen, die Convention mit der Schweiz und mit Luxemburg über den Grenzverkehr der Medicinalpersonen, sowie die Convention mit Belgien über die Bestrafung der Forst=, Feld= und Jagdfrevel in den Grenzbezirken sind vom Bundesrathe schon erledigt. Den Ausschüssen liegen die Elbschiffahrtsacte mit Oesterreich, sowie die Literar=Convention mit Belgien vor. Das Militär=Relictengesetz, sowie die Pensionsgesetze für Militärs und Reichs=Civilbeamte stehen noch aus.
Der von der Commission zur Ausarbeitung eines bürgerlichen Gesetzbuches dem Reichskanzler erstattete Bericht über den Stand der Commissionsarbeiten ist dem Bundesrathe vorgelegt worden.
Es sind Bestrebungen im Gange, einen festen Zusammenschluß aller liberalen Fractionen des Reichstages zu einer Partei herbeizuführen.
Wie es heißt, wird die Zahl derjenigen Abgeordneten, welche bei den nächsten Reichstagswahlen sich nicht zur Wiederwahl stellen, keine ganz unerhebliche sein. Als Ursache wird das "nervöse Unbehagen" angegeben, "welches für die Physiognomie des heutigen deutschen Parlamentarismus charakteristisch ist."
Großfürst Michael überreichte dem Kaiser Wilhelm bei dem Empfang der Deputation ein eigenhändige Schreiben des Kaisers Alexander mit dem Feldmarschallstab in Brillanten. Dagegen verlieh Kaiser Wilhelm dem Großfürsten die Kette zum Schwarzen Adlerorden, welche der Großfürst bei der Tafel trug. Der Kaiser trug die Uniform des Kaluga=Regiments. Zwischen dem Kaiser und der Kaiserin saß der Großfürst, diesem gegenüber Feldmarschall Moltke, neben diesem Gurko und Schuwaloff. Kaiser Wilhelm brachte folgenden Toast aus: Ich bin gerührt über die Aufmerksamkeit des Kaisers, an diesen Jahrestag gedacht zu haben, wo ich den Georgsorden erhielt, nachdem ich mit der russischen Armee, besonders mit dem Kaluga=Regiment, dessen Chef ich bin, unter den Augen meines Vaters gekämpft hatte. Tief bewegt durch diese schmeichelhafte Erinnerung wünsche ich, daß Eure kaiserliche Hoheit und die für diese Mission auserwählten Offiziere die Dolmetscher meiner Erkenntlichkeit beim Kaiser seien und trinke auf das Wohl des Kaisers von Rußland. - Die russische Petersburger Zeitung bringt anläßlich dieses Gedenktages einen höchst sympathischen Artikel über die deutsch=russische Waffenbrüderschaft und das Bestreben beider Regierungen, Europa den Frieden zu erhalten.
In Kiel ist ein merkwürdiger, obwohl heute nicht mehr seltener Gast eingetroffen. Es ist einer von den groben Krupps, ein Kerl mit entsetzlich großem Maul, 18 Zoll weit. Wehe dem feindlichen Fahrzeug, welches das Halt wer da und das Bis hierher und nicht weiter eines solchen Wächters nicht beachtet!
Prinz Heinrich wird von seiner Weltfahrt binnem Kurzem heimkehren und in Kiel den Boden des Vaterlandes zuerst wieder betreten. Zu dem Geburtstag seines Großvaters, des Kaisers Wilhelm, sollen ihm einige angenehme Ueberraschungen bevorstehen.
Die Darmst. Zeitung veröffentlicht die Verlobung der Prinzessin Elisabeth mit dem Großfürsten Sergius.
Im Norwegischen Minister=Anklage=Prozeß ist das erste Urtheil gefallen. Es betrifft den Staatsminister von Selmar und lautet auf Amtsentsetzung und Zahlung von 18225 Kronen.
Die von den Russen kürzlich in Besitz genommene Oase von Merw ist etwa 750 []M. (41300 []Km.) groß und zählt etwa 250,000 Einwohner. Sie ist von Alters her durch ihre außerordentliche Fruchtbarkeit und ihr paradisisches Klima berühmt. Die Stadt Merw, die jetzt nur noch ein Trümmerhaufen ist, hieß im Alterthum die Königin der Welt. Schon Strabo rühmt den Reichthum, die Fruchtbarkeit, die köstlichen Trauben der Oase. Hier lagen die griechischen Colonien Antiochia und Margiana; auch soll Alexander der Große im Jahre 328 v. Ch. hier die Veste Iskander erbaut haben. Der heutige Werth von Merw beruht mehr in seiner strategischen Bedeutung, die nicht hoch genug angeschlagen werden kann. Nach 8 Richtungen: nach Asterabad am Kaspischen Meer, nach Khiwa, Bokhara, Samarkand und Taschkend, nach Maiwene und Kabul, nach Herat und Meschhed strahlen die Karawanenwege aus, von denen die von Herat nach Khiwa und von Meschhed nach Bokhara, beide über Merw, von Alters her Weltverkehrslinien waren.


- In dem Schaufenster einer Straßburger Buchhandlung ist die Originalstammrolle des Lützowschen Freicorps ausgestellt. Sie ist Eigenthum des 1. Rheinischen Infanterieregiments, das aus jenem Freicorps hervorgegangen ist. Die Stammrolle enthält etwa 100 Blätter von denen die ersten vierunddreißig Blätter 659 Namen Stand, Alter, Charge, Stand des Vaters, Verwundungen, Tod u. s. w. enthalten. Der Turnvater C. Friedr. Jahn ist als 36 Jahr alt und als Professor eingetragen. Als Stand seines Vater ist "Prediger" angegeben. Theodor Körner findet sich als 24 Jahre alt, Theaterdichter, angeführt. Unter der Rubrik "Verwundeter" findet sich hinter dem Namen der Ortsname Kitzen und unter "Gefallen" der Ortsname Gadebusch eingetragen. Jenes Mädchen, welches eine Zeit lang unerkannt als Freiwilliger den von Lützowschen Corps angehörte, bis ihre bei Göhede erfolgte Verwundung das Geheimniß aufdeckte, ist mit Leonard Prohaska, 21 Jahre alt, aus Potsdam, Stand des Vaters, Musikus, eingetragen. Bezüglich der Altersunterschiede geben folgende Ein=

[ => Original lesen: 1884 Nr. 19 Seite 2]

tragungen am besten Kunde: Eberhard von der Horst, 14 Jahre aus Berlin, Gymnasiast; Gottlieb aus Gleissen, 47 Jahre; Regierungsrath; Chr. Schwarzer, 51 Jahre, aus Kaufingen. Berühmte Namen sind noch Wilhelm von Ennemoser aus Kopenhagen (Dänemark), Privatgelehrter; Baron Edmund von Nostitz aus Dresden, stud. jur., Vater: Minister; Albrecht Theer 19 Jahre alt, aus Zelle stud. cam. u. m. an. Auch Straßburger befanden sich unter den Freiwilligen des Corps. Da finden wir eingetragen: Michael Blum, 21 Jahre aus Straßburg im Elsaß, Schlachter, Vater: Schlachter; Johann Daniel, 22 Jahre, aus Neudorf im Elsaß, Bäcker, Gefreiter, Vater: Bäcker.
- Vor dreißig Jahren ging der Sohn der Capitänswittwe Hansen auf der Insel Amrum nach Californien und ließ nichts wieder von sich hören. Dieser Tage traf bei der Mutter in Hamburg ein großer Brief des amerikanischen Gesandten mit guten Wechseln im Betrage von 31,000 Dollars ein. Der Sohn war gestorben und hatte diese Summe hinterlassen.
- Ein "schneidiger Cavallerist" aus Nürnberg nahm dieser Tage bei der Bahnstation der Ludwigsbahn in Muggenhof Aufstellung, um den gegen halb 4 Uhr in Fürth abgehenden Bahnzug zu erwarten. Als dieser in Muggenhof abfuhr, setzte auch unser Reiter sein Rößlein in einen kurzen Trab, der nach und nach zu einem Galopp und endlich zu einer riesigen Carriere wurde. Es war ein Wettritt ohne Gleichen, und als der Reiter Angesichts der immer belebter werdenden Straße endlich beim Gasthaus zum "Russischen Hof" dem kühnen Jagen Einhalt bot, da zeigte sich's, daß er dem Bahnzug um hundert Meter vorausgekommen war.
- Ein Bäuerlein aus Volkach fährt mit zwei Kühlein auf den Markt nach Schweinfurt. Unterwegs auf abschüssigem Wege begegnet ihm der Pfarrer und er macht ein tiefes Compliment. Unterdeß kommen die Kühe sammt Wagen ins Rollen und stoßen so heftig gegen einen Weinwagen, der vor ihnen fährt, daß ein Faß springt und das edle Naß zu Boden rinnt. Das Bäuerlein mußte 400 M. zahlen und sich obendrein daran erinnern lassen: Bescheidenheit ist eine Zier, doch kommt man weiter ohne ihr.


Aus guter alter Zeit.

In der jetzigen Zeit der allgemeinen Freizügigkeit, welche die großen Städte mit reißender Schnelligkeit vergrößert, ihre Thore niederlegt und die alten Unterschiede zwischen der Innenstadt und den Vorstädten beinahe vollständig verwischt hat, klingen die Erinnerungen an die frühere Thorsperre ziemlich märchenhaft. Und doch hatte diese Einrichtung ihre guten Seiten, besonders in der damals noch freien Stadt Frankfurt am Main. Die Feierabendstunde trat schon um 9 Uhr Abends, nicht erst um 11 oder 12 Uhr ein. Eine Viertelstunde vor dem Thorschluß, welcher Abends 9 Uhr erfolgte ertönten in allen Hauptstraßen die Trommeln der Bundesgarnison, um weithin bis an die letzten Häuser der Bundesgarnison vernommen zu werden. Auf dieses Zeichen belebten sich alle zu den Stadtthoren führenden Landstraßen mit Flüchtigen. Männer und Frauen, Mädchen und Kinder liefen im Sturmschritt von Oderrad, Bockenheim, Bornheim der geliebte Vaterstadt zu, um den "Sperr=Batzen" zu sparen, denn das Rechneiamt erhob von jedem Nachzügler ohne Ansehen der Person und des kindlichsten Alters einen Batzen (4 Kreuzer) für das Oeffnen einer schmalen Seitenthür, die nur einem einzigen Menschen gleichzeitig Eintritt durch das gesperrte Thor gestattete. Dieser Thorsperre=Batzen konnte aber auch gespart oder mit List umgangen werden. Von der Promenade führten für gute Kletterer steile, heimliche Bergpfade über den Stadtgraben hinweg in den Wallgarten und über Staketenwände hinauf, wobei die Hosen und Röcke litten, aber der Sperr=Batzen wurde zum Apfelwein=Schlaftrunk gespart. Auch in der alten Frankfurter Bürgergarde war manch nachsichtiger Bürger, welcher nach der Thorsperre Mitleid mit den Nachzüglern fühlte, nach dem Motto: "Dreh' dich lieber um und dumm, Frankfurt bringt kein Batzen um!" Eigentliche Sperrfreiheit und Batzenfreiheit genoß nur der hohe Bundstag mit allen Anhängseln von Gesandten, Secretairen, Kanzlisten bis auf die Lakaien und Stallknechte der Gesandten. Dies benutzte dann öfter ein schlauer Frankfurter, drückte den Hut etwas tiefer in die Stirn, trug den Rock diplomatisch zugeknöpft bis an den Hals, gab sich eine vornehme Miene und sagte mit verstellter tiefer Stimme kurz und barsch nur das einzige Wort "Gesandtschaft!" Auf dieses Zauberwort wurde der Spätling batzenfrei durch das Sperrthürchen kostenfrei eingelassen; denn der Thorschließer beugte mit dem größten Respect vor dem Bundestag seinen allerunterthänigsten Rücken. Jetzt ist Frankfurt keine freie Stadt mehr, aber freier bei Tag und bei Nacht, wie in guter alter Zeit. Kein Thor, keine Thorsperre mehr! "Alles darf herein, das merkt man täglich mit Vergnügen!" So lautet das Schlußwort des alten Frankfurter Stammbürgers.


Das steinerne Kreuz.
Eine Dorfgeschichte von Adolf Glaser.

[ => Original lesen: 1884 Nr. 19 Seite 3]

Das steinerne Kreuz.
Eine Dorfgeschichte von Adolf Glaser.
[Fortsetzung.]


Antragsmäßig soll über die zu Selmsdorf sub Nr. 27 belegene Büdnerstelle c p. des Schuhmachers Johann Otto daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Mittwoch, den 16. April d. Js.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg den 23. Januar 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Holz=Auction Nr. 24.

Am Donnerstag den 6. März Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Thies in Ziethen nachstehende Holzsortimente, meistbietend bei freier Concurrenz, gegen Baarzahlung verkauft werden.

1. Aus dem Garnseerholze.

6 Rmt. eichen Kluft 2 und Knüppel
3 buchen Nutzholzblöcke
267 buchen Kluft 1, 2, Olm und Knüppel
45 Fuder buchen Pollholz
60 Rmt. Nadelholz Kluft und Knüppel
2 Fuder Nadelholz Durchforstholz.

2. Aus dem Bahlen.

1 Rmt. eichen Kluft 1. Cl.
10 Fuder eichen Durchforstholz 1. Cl.
46 Rmt. buchen Kluft 2 und Olm
75 Rmt. Nadelholz Kluft und Knüppel.
2 Fuder Nadelholz Durchforstholz.
3. Aus dem Schlagbrügger Holz.
6 Fuder eichen Durchforstholz.
37 Rmt. Nadelholz Kluft und Knüppel.
Schönberg den 24. Februar 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 25.

Am Montag den 10. März Morgens 10 Uhr beim Gastwirte Lenschow zu Selmsdorf

aus den Hohemeiler Tannen.

6 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
1 Fuder eichen Pollholz
326 Rmt. tannen Kluft und Knüppel
30 Fuder tannen Durchforstholz von Bohnenstangen bis Schleetstärke
ca. 100 Rmt. tannen Rodestämme.
Schönberg, den 2. März 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction
im Vitenser Forste,
Revier: Cordshäger Holz,
am Mittwoch den 5. März 1884

unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

Eichester zu Nutz== und Phalholz tauglich
eichen Klafterholz
eichen Zweigholz
buchen Kluftholz
buchen Knüppelholz
buchen Zweigholz
starke und geringe Bauholz Fichten
ellern Schleete
allerlei Zaunbusch.
Versammlung Morgens 10 Uhr im Buchenholz=Hau auf der Kreutzschneiße im Cordshäger Holz.
Rehna, den 19. Februar 1884.

Großherzogliche Forst=Inspection.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 19 Seite 4]

Lübeck, Kohlmarkt 272       Gebrüder Barg      Lübeck, Kohlmarkt 272
empfehlen für Konfirmanden:

Schwarze Cachemers doppelt breit Meter 80, 90, 100, 120.
Schwarze reinwoll. Cachemeres doppelt breit, Meter 1.40-2.00.
Schwarze reinw. double Cachemeres doppelt breit Met. 200-360
Schwarze Confirmanden-Paletots M. 6.00, 7.00, 8.00.
Schwarze Confirmanden-Umhänge M. 6.00, 7.00, 8.00.
Schwarze Seidenstoffe von Meter 3.00 an in großer Auswahl.
Ferner eine große Parthie Buckskins Meter 4.00, 4.50, 5.00.


Circus Reuterkrug in Lübeck.
Der große
Amerikanische Circus
unter Direction von C. Merkel

trifft in Lübeck Freitag den 7. März ein und eröffnet Sonntag den 9. März 1884 für kurze Zeit einen Zyclus von Vorstellungen in der höheren Reitkunst Pferde= und Thierdressur bei stets wechselndem Programm.

Sonntag den 9. März 1884 Nachmittags 4 Uhr:
Große Eröffnungs=Vorstellung.
Abends 8 Uhr:
Grosse Galla-Vorstellung.
Beide Vorstellungen bei Beleuchtung mit elektrischem Licht.
Alles Nähere durch Placate und demnächstige Annoncen.


Photographie.

Empfehle mich einem geehrten Publikum bestens und mache auf meinen am Hause des Herrn Glasermeister Creutzfeldt angebrachten Schaukasten aufmerksam, saubere Arbeit liefere unter Garantie in allen Größen.

Julius Rogall,              
Lübeck, Breitestraße 788.       


Theater in Schönberg.
(Im Saale der Frau J. Köster.)
Direction: Gustav Weid.
Mittwoch den 5. März 1884.
Eröffnungs=Vorstellung.
Der
Novität. Volksfreund Novität.
Volksstück in 4 Acten von C. Walter.
Mit durchschlagendem Erfolge aufgeführt an fast sämmtlichen Bühnen.
Anfang 1/2 8 Uhr. Das Nähere durch die Zettel.
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Der Huld und dem geneigten Wohlwollen eines hochgeehrten Publikums von Schönberg und Umgegend erlaube ich mir mein schwieriges Unternehmen bestens und dringend zu empfehlen, da ich Alles aufbieten werde, mir deren Vertrauen und Zuspruch zu erringen.

Mein Repertoir besteht aus den hervorragendsten Novitäten in Schau=, Lustspiel, Posse und Singspiel, wozu ich durch gute Engagementsabschlüsse bedeutende Kräfte gewonnen.

Hochachtungsvoll            
G. Weid, Director.       


Gesucht zu Ostern oder sofort
ein Kindermädchen
                                                    von J. H. Lohse, Schulze
                                                    Törpt.


Suche zu sofort oder Ostern
1 gewandten Hausknecht.
                                                    W. Maass.


Treffe heute mit einem Transport dänischer Pferde ein und halte dieselben zur geneigten Abnahme.

Ergebenst           
J. Lenschow,         
Pferdehändler.       

Schönberg, den 4. März 1884.


Eine bekannte ältere Feuerversicherungs=Gesellschaft sucht für Schönberg und Umgegend einen thätigen Agenten. Off. u. A. V. 10105 befördert die Annoncen=Expedition von

Adolph Voges in Altona.       


Zu Michaelis d. J.

habe ich noch eine Wohnung von 5 Stuben, Küche, Keller, Abseite und Stall zu vermiethen.

J. Voß, Tuchmachermeister.       


Allen Verwandten und Bekannten zeigen wir hiermit tief betrübt an, daß der liebe Gott unsern kleinen Sohn Heinrich heute Nachmittag 5 Uhr zu sich genommen hat.
Lockwisch den 2. März 1884.

H. Maack und Frau              
Marie geb. Bohnhoff.       


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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