No. 75
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. September
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1883 Nr. 75 Seite 1]

      Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß das räudekranke Dienstpferd des Districtshusaren Brandt zu Schlagsdorf nunmehr geheilt ist und die dieserhalb angeordneten Schutzmaßregeln aufgehoben sind.
     Schönberg, den 20. September 1883.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Der Kaiser hat, wie die "Nat.=Ztg." erfährt, dem König von Serbien den Schwarzen Adler=Orden verliehen.
Im Reichskanzleramt wird gegenwärtig ein Normalstatut für die Krankenversicherung der Arbeiter ausgearbeitet.
Der König von Spanien ist am Hoflager zu Hofburg mit ganz besonderer Auszeichnung empfangen worden und war nach einem nach Berlin gelangten Privattelegramm von diesem Empfang außerordentlich erfreut. Aus Hofkreisen verlautet, daß dem König von Spanien ein preußisches Regiment verliehen werden wird.
König Alfons brachte beim Galadiner einen Toast auf die deutsche Armee aus, er sprach glänzend mit lauter klarer Stimme und machte einen großen Eindruck.
Einiges Aufsehen erregt der Besuch des alten Gladstone in Kopenhagen. Die Russenfreundlichkeit und Deutschfeindlichkeit des englischen Premiers ist bekannt. - Gegenüber dieser Nachricht verdient das seit einiger Zeit wiederholt auftauchende Gerücht einer Zusammenkunft Kaiser Wilhelms mit dem Zaren einige Beachtung.
Die Englischen Blätter bezeichnen die Besorgnisse, welche man in Deutschland wegen der Reise Gladstone's nach Kopenhagen hegt, als unbegründet, greifen aber gleichzeitig den Englischen Premierminister wegen dieser Reise in heftiger Weise an.
Noch zu Lebzeiten Gambettas, und wahrscheinlich in dessen Kopfe entstand die Idee der Bewaffnung und militärischen Ausbildung der männlichen Schuljugend. Dieses Vermächtniß des großen Patrioten kommt jetzt in Paris zur Ausführung, gleichzeitig macht es aber auch der Regierung Kopfschmerzen, nicht etwa wegen der Unkosten, aber wegen des Gedankens, daß diese Schaaren möglicherweise eines Tages, durch Umsturzmänner aufgewiegelt, im Straßenkampf die Waffen gegen die bestehende Ordnung führen könnten. Es scheint also auch hier dafür gesorgt zu sein, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen.


- Seit einiger Zeit fanden der Czar und die Czarin von Rußland in ihren Gemächern häufig Abschriften nihilistischer Proclamationen, aber die strengste Untersuchung konnte den Schuldigen nicht entdecken. Vor ganz Kurzem war die Kaiserin, als sie sich nach ihrem Boudoir begab, sehr überrascht, ihren Kammerherrn in einer verdächtigen Stellung vor ihrem Schreibtisch stehen zu sehen. Sie stellte ihn zur Rede, und er zog in seiner Bestürzung eine nihilistische Proclamation aus der Tasche, die er auf den Schreibtisch zu legen im Begriff war. Die Kaiserin verlor aber ihre Geistesgegenwart nicht, sondern befahl, daß er durchsucht würde, wobei eine Anzahl ähnlicher Schriftstücke bei ihm vorgefunden wurde. Sie befahl ihm, sich sofort zu entfernen. Der Unglückliche begab sich nach seinem Zimmer und jagte sich eine Kugel durch den Kopf.
- Die Tafelaufsätze und goldenen Gerätschaften, welche Herr Baron v. Rothschild zu der im Palmengarten zu Frankfurt stattfindenden kaiserlichen Tafel leihen wird, repräsentiren einen Werth von 1,850,000 Mark. Es befindet sich darunter ein großartiger, in Gold getriebener Tafelaufsatz, den die Familie Rothschild von der Stadt Nürnberg für beinahe 900,000 M. erwarb.
- Seit dem Fürstentage ist Frankfurt a. M. nicht so überfüllt gewesen mit Fremdenbesuch, wie er schon jetzt einige Tage vor Beginn der Kaisermanöver vom 21. bis 26. September sich eingestellt hat. Die größten Gasthöfe, wie der Frankfurter Hof, Hotel Drexel und Landsberg, sind fast jeden Abend so stark besetzt, daß die Reisenden nach Offenbach, Hanau und anderen nahe gelegenen Städten zur nächtlichen Unterkunft sich wenden müssen. Für die glänzende Kaiserparade vom 21. d. M., welche nach starkem Gewitter und Landregen vom letzten Sonntag staubfrei sein wird, ist zwischen den drei Dörfern Ober= und Nieder=Erlenbach und Nieder=Eschbach das großartige Paradefeld für 13 Infanterie=Regimenter (Nr. 81, 82, 87, 88, 32, 83, 94, 95, 97, 57, 115, 116, 117, 118), drei Feldartillerie=Regimenter (Nr. 11, 25, 27), für ein Pionier= und 1 Train=Bataillon Nr. 11 und für 6 Cavallerieregimenter (Nr. 5, 6, 13, 14, 23, 24) und 1 Fußartillerie=Regiment (Nr. 3) mit einem starken, durchsichtigen Drahtzaun umgeben, sodaß bequem 60,000-80,000 schaulustige Fußgänger und dahinter die Tribünen und Wagen Platz finden. Für den 27. September ist die Stadt Frankfurt Gastgeberin. Sie hat 60 Hülfskellner zum Palmengartenfest für 500 Couverte engagirt. Am 28. September gehen 23 Extrazüge nach Rüdesheim zum Niederwaldfeste.
- Die deutschen Naturforscher und Aerzte, 600 an der Zahl, tagen gegenwärtig in Freiburg i. Br. (56. Versammlung). Im nächsten Jahre werden sie sich in Magdeburg zusammenfinden.
- Das von Wichern gegründete rauhe Haus in Horn bei Hamburg hat am 12. September sein 50jähriges Bestehen gefeiert. Der Kaiser hat ihm ein Geschenk von 2000 M. übersandt.
- Seit dem 16. September erscheint täglich ein neues großes katholisches Blatt, das "Frankfurter Tageblatt". Die Frankfurter Katholiken haben ein Actienkapital von 600,000 Mark dazu gesammelt.
- Krupp verbraucht auf seinem Gußstahlwerk in Essen jährlich 9 Mill. Kubikmeter Gas und 7 1/2 Millionen Kubikmeter Wasser. Dies ergibt auf jeden

[ => Original lesen: 1883 Nr. 75 Seite 2]

Arbeiter jährlich 746 Kubikm. Gas und 615 Kubikm. Wasser. Manche Stadt verbraucht nicht soviel.
- Die neuesten Hochzeitsreisen werden mit Hülfe des Professors King mit dem Luftballon gemacht. So hoch indessen die jungen Pärlein fliegen, sie fallen immer wieder aus den Wolken und dem siebenten Himmel herunter in das irdische unvollkommene Jammerthal, die einen mehr, die andern weniger sanft oder hart.
- Das königliche Eisenbahn=Betriebs=Amt Berlin=Magdeburg hat auf ein an es ergangenes Gesuch eine Antwort ertheilt, aus der hervorgeht, daß es die Verpflichtung zur Entschädigung der Hinterbliebenen der bei Steglitz Verunglückten etc. einstweilen nicht anerkenne. (In juristischen Kreisen wird dieser Auffassung der Eisenbahnbehörde jegliche Berechtigung abgesprochen.)
- Der kürzlich in Darmstadt versammelt gewesene Schriftstellertag hat trotz lebhaften Widerspruches aus seiner Mitte, den Beschluß gefaßt, daß das Ausleihen von Büchern und Musikalien durch Leihanstalten eine Verletzung des literarischen Eigenthums sei und die Urheber der betr. Werke zu einer Entschädigung von Seiten der Verleiher berechtigen solle. (Allzuscharf macht schartig!)
- Ueber die Rotzkrankheit der Pferde. Professor Schütz und Dr. Löffler haben bezüglich der Rotzkrankheit der Pferde zahlreiche mikroskopische Beobachtungen gemacht und eine Bakterie entdeckt, welche als Ursache dieser Krankheit zu betrachten ist. Es ist ihnen auch gelungen, dieselbe selbstständig zu züchten, zur Sporenbildung zu bringen und in dieser Form auf gesunde Pferde zu übertragen, in Folge dessen letztere alsbald von der Rotzkrankheit befallen wurden, so daß Ursache und Wirkung jetzt wohl wissenschaftlich so gut wie außer Zweifel stehen. Natürlich ist, schreibt die "Zeitung des Verbandes deutscher Fuhrunternehmer", welcher wir diese Notiz entnehmen, damit aber noch lange nicht auch zugleich das Mittel gefunden, um die Krankheit zu heilen, wohl aber lassen sich schon jetzt manche Maßnahmen treffen, um derselben wenigstens vorzubeugen. Nach der "Deutschen medicinischen Wochenschrift" ist die Anregung zu diesen Untersuchungen vom Reichsgesundheitsamte ausgegangen.
- In Berlin hat sich eine Gesellschaft zur Errichtung von Volks=Kaffee= und Speisehäusern gebildet, welche einen Teller Fleischsuppe zu 8 Pfennig. und vollständige Mittagsmahlzeiten zu 15 bis 30 Pfennig. geben will. Zunächst sollen bereits im November 3 solcher Anstalten, im Südosten, Osten und Norden der Stadt errichtet werden.
- In Mainz verunglückten dieser Tage drei Menschen beim Reinigen eines Abortsgewölbes. Ohne die nöthigen Vorsichtsmaßregeln wurde ein Arbeiter hinabgeschickt - er konnte nur noch einige Hilferufe ausstoßen und war von den Gasen erstickt. Ein zweiter folgt, dem es auch so ergeht, ebenso ein dritter. Es ist geradezu unbegreiflich, wie trotz der so oft wiederkehrenden Vorfälle dieser Art immer wieder dieselbe Unvorsichtigkeit begangen wird. Wenigstens sollte man einem solchen Arbeiter einen Strick unter den Armen befestigen und ihm ein Licht in die Hand geben, damit man ihn sobald dies erlischt, oder der Arbeiter um Hilfe ruft, sofort wieder ans Tageslicht ziehen kann. Aber es ist die alte Leier: "So etwas kann mir nicht passiren."
- Mit Beginn der längeren Abende holen wir unsere vorjährige Mahnung zur Vorsicht bei dem Umgehen mit Petroleumlampen wieder hervor. Da erfahrungsgemäß die meisten Explosionen bei solchen Lampen vorkommen, die längere Zeit außer Gebrauch waren, so empfehlen wir dringend an, vor der Wiederbenutzung der Lampen das in denselben befindliche alte Petroleum wegzugießen, auch den alten inzwischen filzig gewordenen Docht durch einen neuen zu ersetzen. Durch das monatelange Stehen erzeugt sich nämlich in dem Oelbehälter Petroleumnaphta, welches viel leichter entzündlich ist, als Petroleum. Eine brennende Petroleumlampe auszublasen, ist unter allen Umständen gefährlich, besonders aber, wenn das Oel bereits weit heruntergebrannt ist. Hierbei ist nämlich zu gewärtigen, daß der leere Raum in Folge der Wärme mit Gas, ganz gleich wie Leuchtgas, gefüllt ist; trifft es nun, daß der Docht im Brenner etwas zu Schmal und die Röhre nicht ganz ausgefüllt ist, so bläst man die Flamme in den offenen Raum hinunter, das Gas fängt Feuer, zersprengt den Oelbehälter und das entzündete Oel ergießt sich über die Kleider, Möbel und Zimmerböden, und das Ende ist eine Verbrennung, die in der Regel einen schlimmen, wenn nicht tödlichen Ausgang hat. Will man daher eine Petroleumlampe ohne Gefahr auslöschen, so drehe man den Docht auf die Höhe des Brenners herunter, aber nicht weiter, da es sonst ebenfalls möglich ist, daß die Flamme in den Oelbehälter kommt und wieder eine Explosion verursacht; dann bläst man sie von unten durch die Zuglöcher behutsam aus. Explosionen von Petroleumlampen sind aber keineswegs sämmtlich auf das Conto der Unvorsichtigkeit zu setzen ein Theil ist auch der Verfälschung dieses Leuchtstoffes zuzuschreiben. Gutes, gegen Explosionsgefahr im Allgemeinen Sicherheit bietendes Petroleum darf nicht zu stark riechen, muß, in einer Untertasse geschüttet, einen glimmenden Span auslöschen und darf sich erst bei 50 Grad Erwärmung an einer darüber gehaltenen Flamme entzünden. Es empfiehlt sich um so mehr, diese Versuche von Zeit Zu Zeit vorzunehmen, als sie die einfachsten von der Welt sind.
- Die Feldmäuse fressen einander selbst auf! Man fand in Löchern in der Genthiner Feldmark eine Menge Mäuse, welche bei ihren Nachtwanderungen hineingefallen waren und nicht wieder heraus konnten, manchmal bis zu einem Dutzend in einem Loche, aber sämmtlich in sonderbarer Verfassung: viele ohne Ohren, ohne Schwanz, von manchen nur noch der halbe Rumpf, einige ermattete und jedes Mal auch einige recht flinke lebensmuthige Mäuse. Diese fielen über ihre Kameraden her und fraßen sie bei lebendigem Leibe auf. In den meisten Fällen fingen sie bei den Ohren an. Die ermatteten Mäuse ließen Alles über sich ergehen. Ein Landmann, der sich über diese Beobachtung noch mehr vergewissern wollte, fing ein Dutzend Mäuse, setzte sie in ein Gefäß, wo sie nicht entwischen konnten, und gab ihnen keine Nahrung. Es dauerte wenige Stunden, da fing eine allgemeine Beißerei unter ihnen an. Am andern Tage waren bereits vier Stück todt, einige matt und zerbissen; am dritten Tage lebten noch zwei Mäuse und waren damit beschäftigt ihre Mitmäuse in gleicher Weise, wie in den Löchern zu verzehren; nach einigen Tagen verendet wieder eine, und die letzte, kräftigste am achten Tage. Die Freßgier der Mäuse ist ungeheuer. Eine kräftige Maus verzehrte an einem Tage zwei halbe Mäuse; sie fraß von beiden die Oberhälfte. Mäuse können ohne Nahrung nur ganz kurze Zeit leben. Nach diesen Beobachtungen behauptet der betreffende Landwirth: Keine Mäuseplage dauert lange, denn die Thiere fressen sich selber auf; der Hunger im Winter treibt sie dazu.
- Wie hell es in den Köpfen der revoltirenden kroatischen Bauern aussehen muß, - hiervon ein Beispiel aus der "Agramer Ztg.". An eine sehr geachtete Persönlichkeit wandten sich die Bauern mit dem Rufe: "Wir wollen die Tafeln sehen, auf denen die neuen Steuern ausgeschrieben sind." - "Aber wir haben ja gar keine Tafeln und noch weniger neue Steuern." - "Herr, wir wissen es ganz gut; Ihr habt die neuen Steuern mitgebracht." - "Ich versichere euch, daß das nicht wahr ist." - Nach langem Parlamentiren und nachdem unser Gewährsmann betastet wurde, ob die Tafeln mit den neuen Steuern nicht unter seinen Kleidern verborgen wären, schenkte man seiner Versicherung endlich Glauben. Ein beherzter Bauer fragte ihn alsdann: "Also es ist nichts mit den neuen Steuern?" - "Ich versichere euch, kein Wort ist daran wahr." - Wir müssen also nach unseren Schnurrbärten (!) keine Steuer zahlen?" - "Aber keine Idee!" - "Auch nicht nach unseren Kindern?" - Was euch nicht einfällt!" - "Auch nicht nach den Eiern?" - "Aber wer hat Euch denn das eingeredet!" . . Unter Zivio=Rufen zogen die aus zahlreichen Gemeinden zusammengerotteten Bauern hierauf ab.
- Pflichten der Hausfrau. Er: Aber Frau, es ist gleich 10 Uhr, wasch' und putz' doch die Kleinen! Sie am Schreibtisch: Bitte störe mich nicht, Du weißt doch, daß ich heut in unserm Verein einen Vortrag halten muß über das Thema: "Die Pflichten der Hausfrau als Mutter."


[ => Original lesen: 1883 Nr. 75 Seite 3]

Anzeigen.

Denjenigen Deputatisten, welche einen Theil ihres Deputatholzes pro 1884/85 der Forst gegen die Geldentschädigung zu überlassen beabsichtigen, haben dies bis zum 1. October cr. hierher anzuzeigen.
Schönberg den 20. September 1883.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über das zu Schönberg an der Sabower Straße sub Nr. 21 belegene Wohnhaus c. p. des Hans Heinrich Peter Gresmühl wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protokoll sofort im Termine der Praeclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 15. September 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.        


Aufgebot.

Die Ehefrau des Altentheilers Weber Wilhelmine geb. Murjahn zu Ziethen hat das Aufgebot eines der weiland Ehefrau des Krügers Johann Heinrich Murjahn in Ziehen ertheilten Attestes über die am 16. Februar 1843 geschehene Eintragung einer derselben zuständigen, sodann angeblich auf die Ehefrau des Altentheilers Weber Wilhelmine geb. Murjahn in Ziethen übergegangene Illatenforderung von 118 Thaler N. 2/3 zu voll sub I des über das zu Ziethen belegenen Gehöfts des Krügers Johann Heinrich Murjahn, jetzt des Ernst Thies niedergelegten Hypothekenbuchs beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert. spätestens in dem auf

Freitag den 28. September 1883,
Vormittags 11 1/2 Uhr

vor dem unterzeichneten Gerichte Sessionszimmer II, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Schönberg, den 14. Juli 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
(gez.) Dr. jur. E. Hahn.
                                                    Veröffentlicht
                                                    H. Diederich,
                                                    Amtsgerichts=Actuar.


Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die Urliste für die Stadt Schönberg in der Zeit vom 1. bis 8. October d. J. in hiesiger Rathsstube ausliegt. Gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Urliste können Einsprachen von Jedermann innerhalb einer Woche (vom 1. October d. J. angerechnet) erhoben werden, und sind solche schriftlich bei uns einzureichen.
Schönberg, den 24. September 1883.

Der Magistrat.


Das unbefugte Betreten des Kirchhofes, namentlich auf dem Richtsteige, welcher seit einiger Zeit auf demselben sichtbar ist, sowie das Spielen der Kinder auf ihm wird verboten. Der Kirchendiener und der Husar werden Zuwiderhandelnde zur Bestrafung anzeigen.
Selmsdorf im September 1883.

Der Kirchenvorstand.       


Am Freitag den 28. September cr. Vormittags 10 Uhr werde ich im Pfandlocal hieselbst

einen Buckskin=Mannsanzug und einen Rest graue Leinwand
meistbietend gegen Baarzahlung versteigern.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


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Tapeten u. Borden
empfiehlt zu den billigsten Preisen                          
                                                    L. Creutzfeldt.
Schönberg den 25. September 1883.


Einem geehrten Publikum empfehle ich mein reichhaltiges, gut assortirtes Lager von fertigen

Herren- und Kinder-Anzügen

Durch vortheilhaftes Einkaufen ist es mir möglich die Waare enorm billig abzugeben. Die Anzüge sind in Stoff und in der Arbeit nur durchaus reelle und keine auf Täuschung des Publikums berechnete.

Heinrich Garz,                   
Schönberg, Wasserstraße 58.       


Zu Ostern 1884 steht noch eine

schöne Wohnung

zu vermiethen. Wo? Zu erfragen in der Expedition dieses Blattes.


Verzeichniß der eingegangenen Gaben zum Lutherdenkmal.

Hof=Lockwisch und Westerbeck.

G. Dierking 5 M., Caroline Dierking 2 M., H. Schramm 1 M., Marie Schramm 1 M., J. Fust 50 Pfennig., W. Buske 50 Pfennig., Elise Buske 50 Pfennig.

Summa 10 M. 50 Pfennig.     

Rupensdorf.

Hauswirth Karsten 10 M., Frau Karsten 5 M., Utermöhl 3 M., Hauswirth Maack 3 M., Frau Maack 3 M., H. Lenschow 2 M., Frau Hagen 2 M., Arbeitsmann J. Möller 50 Pfennig., Arbeitsmann J. Holst 50 Pfennig., Wittwe Retelsdorf 20 Pfennig., Arbeitsmann Peters 50 Pfennig., Arbeitsmann Holst 25 Pfennig., Arbeitsmann J. Möller 50 Pfennig., Arbeitsmann J. Kollmorgen 50 Pfennig., Lehrer E. Wicht 1 M.

Summa 31 M. 95 Pfennig.     

Falkenhagen.

H. Siebenmark Schulze 2 M., H. Siebenmark Hauswirth 5 M., H. Kröplin 2 M., H. Kröplin 2 M., J. Meyer 2 M., H. Lüth Lehrer 50 Pfennig., H. Evers Hufenpächter 2 M., A. Heitmann 2 M.

Summa 17 M. 50 Pfennig.     

Petersberg.

Schulze Lenschow 6 M., Frau Lenschow 1 M., Wilhelm Lenschow 50 Pfennig., Johannes Lenschow 50 Pfennig., Marie Lenschow 1 M., Hauswirth Beckmann 1 M., Hauswirt Heinrich Lenschow 2 M., Hauswirth Badstein 1 M., Hauswirth Heinrich Voß 1 M., Frau Voß 1 M., Anerbe Heinrich Voß 1 M., Anna Voß 1 M., Hauswirt Joachim Voß 2 M., Käthner Böttcher 50 Pfennig., Gastwirth Räsenhöft 50 , Musiker Joachim Freitag 1 M., Musiker Franz Freitag 50 Pfennig., Schmiedemeister Dräger 50 Pfennig., Weberwittwe Bade 50 Pfennig., Schneidermeister Oldörp 25 Pfennig., Rademachermeister Lüuhr 20 Pfennig., Arbeitsmann Niemann 25 Pfennig., Lehrer Ollrogge 50 Pfennig.

Summa 23 M. 70 Pfennig.     

Horst und Neuhorst.

von Treuenfels 2 M. Gütschow 50 Pfennig., Schmahl 30 Pfennig., Grünwald 30 Pfennig., F. Pustback 10 Pfennig., Steinfadt 10 Pfennig., Dopp 10 Pfennig., Bunik 10 Pfennig., L. Pustback 5 Pfennig., Bohnhoff 10 Pfennig., Parbst 10 Pfennig., Körting 5 Pfennig., J. Pustback 5 Pfennig., L. Wulff 10 Pfennig., Hintze 10 Pfennig., F. Burmeister 10 Pfennig., H. Wulff 10 Pfennig., Heise 30 Pfennig., Ott 20 Pfennig., Prahl 10 Pfennig., Schütt 10 Pfennig., Burmeister 10 Pfennig., Drögmöller 10 Pfennig. Jenner 10 Pfennig., W. Prahl 10 Pfennig., Jahnke 5 Pfennig., Bohnhof 10 Pfennig., Korf 10 Pfennig., Benck 10 Pfennig., E. Steinfadt 10 Pfennig., Frank 10 Pfennig., Thöms 10 Pfennig., Mett 10 Pfennig., C. Farklas 10 Pfennig., H. Steinfadt 10 Pfennig., H. Farklas 10 Pfennig., Behnk 10 Pfennig., H. Burmeister 10 Pfennig. Dettmann 10 Pfennig., Ehmke 10 Pfennig., Mina Stahl 5 Pfennig.

Summa 6 M. 85 Pfennig.     


Die "Mecklenburgische Zeitung"

ist von allen großen mecklenburgischen Blättern das einzige, welches täglich zweimal erscheint. Der Abonnementspreis beträgt trotzdem

nur 4 Mark

per Quartal, in welchem Preise das Postporto von 80 Pfg. bereits enthalten ist. - Die "Mecklenburgische Zeitung" ist durchaus unabhängig und verfügt eine freisinnige, wahrhaft nationale Politik. Allen

Mecklenburgischen Angelegenheiten

wird seitens unserer zahlreichen Mitarbeiter in allen Städten des Landes die eingehenste Berücksichtigung zu Theil. Unter den Rubriken Militärisches, Theater, Kunst, Wissenschaft, Litteratur, Handel, Fonds, Wetterberichte, Terminkalender, Familiennachrichten wird alles irgendwie Wissenswerthe in bester Uebersichtlichkeit und Vollständigkeit zusammengestellt. Im Eingesandt und im Briefkasten werden unter lebhafter Betheiligung des Publikums öffentliche Angelegenheiten erörtert und Fragen beantwortet. Das Feuilleton der Mecklenburgischen Zeitung bringt Romane und Novellen erster Autoren, sowie interessante wissenschaftliche Essays. Jeder Sonnabend=Abendnummer wird die

Sonntagsbeilage

der Mecklenburgischen Zeitung gratis beigegeben. In dieser findet vornehmlich die Landwirthschaft eine eingehende Würdigung; fernere Artikel über Hauswirthschaft und eine Schachzeitung vervollständigen diese Beilage. Annoncen finden durch die Mecklenburgische Zeitung, welche in der Residenzstadt Schwerin in jedem Hause gelesen wird und in großer Auflage in beiden Großherzogthümern und den angrenzenden Landestheilen verbreitet ist, die wirksamste Veröffentlichung. Der Insertionspreis beträgt nur 10 Pfg., außerhalb Mecklenburgs 15 Pfg. für die Petitzeile.

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[ => Original lesen: 1883 Nr. 75 Seite 4]

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zu Michaelis oder 24. October ein Knecht bei den Pferden.                          
Zehmen.                                                     Vesper.


Gesucht
zu Michaelis d. J. ein Knecht.                          
                                                    C. Schwedt.


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4. Abonnements-Concert
in Boye's Garten,
am Donnerstag den 27. d. M.
wozu ergebenst einladen                                                    
                                                    die Vereinsmusiker.
Schönberg den 25. September 1883.
Anfang Nachmittag 5 Uhr.
Nach dem Concert Ball.


Zu vermiethen

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Näheres Kalterdamm Nr. 6.       


Als Verlobe empfehlen sich:                          
Friederike Greiff
Wilhelm Gutsche
Schönberg.                                                     Wilhelmshaven.
im September 1883.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 24. September 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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