No. 54
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. Juli
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1883 Nr. 54 Seite 1]

     In Folge der von verschiedenen Seiten über die Beschaffenheit und Einrichtung der auf den Strohdachgebäuden anzubringenden Schutzgitter an die Großherzogliche Landvogtei gerichteten Anfragen wird hierdurch Folgendes zur allgemeinen Kenntniß gebracht:

es ist zweckmäßig, daß für hohe Dächer die Schutzgitter in der Mitte ihrer Länge 1,40 m hohe Stäbe erhalten, während für kleinere Dächer (Käthen etc.) eine Stabhöhe von 1,20 m als ausreichend erscheint. Die Gitter selbst sind in der Regel in der Mitte höher als an beiden Enden angefertigt, so daß also die angedeutete Abschrägung derselben sich auf die Länge der Gitter bezieht. Ist z. B. ein Gitter 3,00 m lang und in der Mitte 1,20 m hoch so würde bei 1/4 Abschrägung, bezogen auf die halbe Länge des Gitters, dasselbe an beiden Enden 1,20 - 1,50/4-83 cm hoch sein. Ist das Gitter in der Mitte 1,40 m hoch, so würde es bei derselben Breite von 3,00 m an beiden Enden nach Vorstehendem 1,03 m hoch sein. Bei allen Gittern ist auf eine sichere Verankerung mit den Dachsparren und solide Befestigung mit der Wand besonders zu achten; eine Befestigung derselben an den Dachlatten ist ungenügend und hat sich durchaus nicht bewährt.
     Bemerkt wird noch, daß die auf die Dachflächen gelegten und mit dem Sparrwerk befestigten Drathgeflechte, wie solche im hiesigen Fürstenthum auf herrschaftlichen Gebäuden in Anwendung gekommen sind, den Vorzug vor den Schutzgittern verdienen, da sich die Drathgeflechte schon wiederholt gut bewährt haben und etwa nur halb so theuer sind, als geschmiedete Schutzgitter.
     Schönberg, den 26. Juni 1883.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Das "Reichsgesetzblatt" veröffentlicht das Gesetz, betreffend die Feststellung des Reichshaushaltsetats für das Jahr 1884/85 und das dazu gehörige Anleihegesetz. Fast neun Monate vor Beginn des neuen Etatsjahres wird damit das Etatsgesetz veröffentlicht. Das lang auf verschiedenen Wegen erstrebte Ziel der Herstellung zweier Budgets in einer einzigen Session ist erreicht.
Der Uebertritt deutscher Beamter in türkische Dienste dauert fort. Neuerdings ist der Amtsrichter Gescher in Oberehnhaim behufs Uebernahme des Amts als Rechtsbeistand im türkischen Ministerium unter Ausscheiden aus seiner gegenwärtigen Stellung für die Dauer seiner Verwendung in türkischen Diensten aus dem Justizdienste des Reichslandes beurlaubt.
Die Enthüllung des Nationaldenkmals auf dem Niederwalde findet am 28. September statt.
Das Befinden der Frau Prinzessin Wilhelm und des neugeborenen Prinzen ist andauernd ein vorzügliches.
Wie gemeldet wird, erholt sich Fürst Bismarck nur langsam und wäre die auf Sonnabend geplant gewesene Abreise von Friedrichsruhe nach Kissingen bis auf Weiteres verschoben.
Prinz Napoleon geht mit der Absicht um, demnächst Erklärungen zu Gunsten der Ansprüche der katholischen Kirche zu erlassen.
Während die Cholera in Damiette ersichtlich im Abnehmen begriffen ist, mehren sich in Mansurah die Cholerafälle in rapider Weise. Aus London wird telegraphirt: Die Berichte aus Mansurah lauten herzzerreißend. Absolut Niemand darf die Stadt verlassen. Die Bevölkerung stirbt. Lebensmittel werden nicht zugelassen. Die Bevölkerung scheut mehr den Hunger als die Cholera. Kein Geld zu Nahrungsmitteln, Medizin oder Desinfectionsmitteln. Die egyptische Regierung scheint absolut kopflos geworden zu sein. Gestern waren in Damiette 48, in Mansurah 101, in Samaozi 16 Todesfälle. Die hiesigen Journale sind mit Dilkes Erklärung bezüglich der Nutzlosigkeit der Quarantäne und der bloßen strengsten Gesundheits=Untersuchung jedes hier ankommenden Schiffes einverstanden.


- Am letzten Freitag wurde das Dorf Ziethen von einem schweren Brandunglück heimgesucht. Um 11 Uhr entstand im Hause des Großkäthners Wietfeld Feuer. Allein bei der schrecklichen Trockenheit konnte es nicht ausbleiben, daß der mäßige östliche Wind in kürzester Zeit die Flammen weiter trieb, so daß binnen kaum 30 Minuten 3 Bauergehöfte vom Feuer ergriffen waren. Da eine Spritze nicht vorhanden war, konnte nicht einmal der Versuch gemacht werden, das schöne, noch ziemlich neue Haus des Großkäthners Hagen zu schützen. Es wurde auch nur wenig gerettet. Ein hinter dem Hagen'schen Hause belegenes Roggenfeld stand in hellen Flammen. Dadurch wurde das Feuer auch nach einem ziemlich entfernt liegenden Kathen verpflanzt. Als endlich, schnell genug freilich, die erste Spritze aus Ratzeburg eintraf, hatte sie Arbeit genug, die Büdnerei des Webers Karstens zu schützen, die hart bedroht war und bei etwas mehr südlichem Winde sicherlich gleichfalls abgebrannt wäre. Dann würde aber das Feuer noch viel weiter um sich gegriffen haben. Bald kamen von allen Seiten Spritzen herbei. Die schwer bedrängte Schmiede ward gerettet. Ein jenseits der Gadebuscher Chaussee liegendes Roggenfeld fing an zu brennen, doch wurde man hier des entfesselten Elements bald Herr. Abgebrannt sind 14 Gebäude, darunter 5 Wohnhäuser. 8 Familien wurden obdachlos, drei Hauswirths= und 5 Handwerkerfamilien. Die Abgebrannten sind vorläufig bei den Nachbarn untergebracht. An Vieh verbrannten 2 Pferde und 16-20 Schweine, einige Ziegen, Hühner und Enten. Von den Abgebrannten sind zwei Handwerkerfamilien nicht versichert, die übrigen haben bei der Feuerversicherung des Fürstenthums Ratzeburg mehr oder weniger hinreichend ihre Habe versichert.      L. N.
- Kaiser Franz Josef hat während seines Aufenthaltes zu Graz auch dem dortigen Landes=Irrenhause einen Besuch abgestattet. Hierbei ereignete sich nun ein peinlicher Zwischenfall. Einer

[ => Original lesen: 1883 Nr. 54 Seite 2]

die Insassen des Irrenhauses, ein Oekonom aus Graz, der an dem Wahne leidet, der erschossene Kaiser Max von Mexiko zu sein, stellte sich dem Monarchen als der erlauchte unglückliche Bruder vor. Wie peinlich dies den Kaiser berührte, kann man sich denken.
- Der bekannte Capitän Webb, welcher vor einigen Jahren über den englischen Canal schwamm, will jetzt für eine Wette von 10,000 Doll. über den Niagarafall schwimmen, was erst einmal gelang, in anderen Fällen aber den waghalsigen Schwimmern das Leben kostete.
- In New=York herrscht eine fürchterliche Hitze. An einem der letzten Tage waren dort 97 Grad Fahrenheit im Schatten (nahezu 29 Grad R.), 377 Kinder starben an durch die Hitze erzeugten Krankheiten.
- Auf der hohen Martinswand bei Insbruck kann neuerdings jeder Reisende den Kaiser Max spielen, ohne in Gefahr zu kommen; denn von dem Orte Zierl ist ein guter und ziemlich bequemer Weg hinauf gebaut worden.
- Milch und Rum zum Thee. Wenn man mehrere Theile untereinander mischt, ist es bekanntlich nicht immer gleichgültig, was man zuerst und zuletzt zusetzt, wie dies u. a. auch nachstehendes Beispiel beweist. Gießt man zum Thee zuerst Milch und dann etwas Rum, so käset die Milch nicht, wohl aber, wenn man zuerst Rum und dann Milch zusetzt. Ebenso bekommt es gewöhnlich schlecht, wenn man erst Wein oder Brantwein trinkt und darauf Milch oder Milchspeisen genießt. Anders macht sich dies aber umgekehrt.
- Das Rauchen der Lampen zu verhüten. Wenn man die Dochte in starkem Essig weicht und dann wieder völlig trocken werden läßt, so brennen sie ohne Geruch und ersetzen die kleine Mühe zehnfach.
- Treue eines Hundes. Ein Boot, in welchem zwei Sergeanten des 23. (wallischen) Regiments saßen, kenterte am Freitag Abend in Milford Haven. Einer der Sergeanten, Namens Davies, wurde durch die Anstrengungen seines Hundes gerettet, aber der andere, Namens Taylor, ertrank. Der Hund erfaßte zuerst Taylor, aber als er bemerkte, daß es nicht sein Herr sei, ließ er ihn fahren und schwamm auf Davies zu, den er über Wasser hielt, bis er von einem vorüberfahrenden Dampfer aufgenommen wurde.
- Eine Dame in Straßburg hatte bei Gelegenheit ihrer zeugeneidlichen Vernehmung vor Gericht ihr Alter auf sechsundzwanzig Jahre angegeben. Es wurde jedoch ermittelt, daß ihr Geburtsjahr den Rückschluß auf fast die doppelte Zahl der Lenze gestatte und sie hat nun eine Vorladung zu einer Vernehmung wegen - Meineides erhalten.
- 50 volle Jahre vom Tage seiner ersten Hochzeit an hatte ein englisches Ehepaar in Islington allnächtlich unter das Bett geleuchtet, ob nicht ein Dieb oder Mörder sich eingeschlichen habe. In der Nacht nach der goldenen Hochzeit wurde endlich seine Vorsicht belohnt; sie fanden einen jungen Menschen unter dem Bette, zogen ihn hervor, hielten ihm eine freundliche Strafpredigt und entließen ihn beschenkt. Man glaubt, die goldenen Hochzeitsgäste haben ihm eine Freude machen wollen.
- Die Heirath mit der Schwägerin, welche in England noch immer verboten ist, hat in letzter Zeit, nachdem das Oberhaus einen befürwortenden Gesetzentwurf verworfen, dem das Unterhaus seine Zustimmung gegeben hatte, das britische Inselreich in hochgradige Aufregung versetzt. Interessant dürfte in Bezug hierauf ein Entscheid des "alten Fritz" sein. So war im Jahre 1750 in Magdeburg ein solches Paar in arge Bedrängniß gerathen, weil das dortige Consistorium aus frommer Bedenklichkeit die Ehe mit der Schwägerin nicht zulassen wollte. In seiner Noth wendete sich das Brautpaar mit einer Eingabe an den König, und der "alte Fritz" schrieb in seiner kurzen und energischen Manier folgendes eigenhändige Marginale auf der Bittschrift: "Das Konsistorium seind Esels! Ich als Bischof von Magdeburg und Vikarius Christi befehle, daß die Leute zusammengegeben werden!" So geschah es in Preußen 1750.
- Wie in Paris das Geschäft blüht, kennzeichnet "Figaro" durch folgenden bittern Scherz: Ein Kaufmann begegnet einem jungen Mann, der früher bei ihm als Commis thätig war, und klagt über den schlechten Geschäftsgang. Erlauben Sie, ruft der junge Mann, bei uns blüht das Geschäft derart, daß wir Erweiterungsbauten vornehmen müssen. In welcher Branche arbeiten Sie? - Leihhaus.
- An einem der kältesten Tage des vergangenen Winters empfing eine Dame in Madrid einen Brief ihres Nachbars, welcher lautete: "Schönste Nachbarin! In meinem Hause habe ich weder Heerd noch Ofen. Will die verehrte Nachbarin nicht, daß ich vor Kälte sterbe, so gebe sie mir ein Zeichen. Die Kälte ist furchtbar und die einzige Wärme, die ich kenne, strahlt aus Ihren Augen." Er erhielt sofort die Antwort: "Geehrter Herr! Ihren Brief habe ich meinem Gatten zu lesen gegeben. Derselbe ist von solchem Mitleiden für Ihren Zustand ergriffen, daß er sofort nach Ihrer Behausung kommen wird, um Ihnen einzuheizen" (natürlich mit ungebrannter Holzkohle).
- Eine treffliche Satyre auf die "Surrogate" bringt in seiner letzten Nummer der "Dorfbarbier": Nach langjährigen mühevollen Experimenten ist es mir endlich gelungen, einen "Speise=Extract" herzustellen, welcher, gleichwie die Ananas den Geschmack aller Fruchtsorten in sich vereinigt, auch den Genuß aller möglichen Speisen ersetzt.
- In Aschersleben haben dieser Tage zwei Weichensteller infolge unvorsichtigen Zuwerkegehens beim Ausräumen einer Senkgrube durch Gase den Erstickungstod gefunden.
- Wer kauft das Fürstenthum Monaco sammt Spielhölle? Es ist für baare 10 Millionen Francs zu haben. Der Fürst selber bietet es aus.
- Die beste Erndte der Gemeinde Weisenheim in der Rheinpfalz wächst an den Kirschenbäumen. Die Landwirthe dort haben bis jetzt schon für 100,000 M. Kirschen verkauft und hoffen's sicher zu 150,000 M. zu bringen. Der Morgen Kirschenland kostet 4-5000 M.
- In Bayonne begegnete ein Jude Levi dem Frohnleichnamszug, nahm den Hut nicht ab und wurde von 2 Kaplanen eigenhändig durchgeprügelt. Er klagte, das Gericht entschied, er hätte den Hut abnehmen müssen, obgleich er kein Katholik sei, und verurtheilte ihn zu 25 Fr. Strafe.
- In Köln gerieth ein dreijähriges Kind, während seine Mutter im Straßengewühl die wichtigsten Neuigkeiten mit Bekannten austauschte, unter die Räder eines Lastwagens und wurde zermalmt.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Gr. Siemz sub Nr. IV belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Asmus Arndt daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Donnerstag, den 27. September 1883,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg den 9. Juli 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.        


Auctionsabkündigung.

Die auf Mittwoch den 18. d. M. von mir angesetzte Auction über 2 Kühe findet nicht statt.

Staack, Kammer=Executor.       


[ => Original lesen: 1883 Nr. 54 Seite 3]

Oeffentl. Zwangsversteigerung

Sonnabend den 14. Juli c. Vormittags 10 Uhr sollen im Pfandlocal hieselbst:

1 Sopha, 1 Chatoulle, 1 Kleiderschrank, 1 Sophatisch, 1 Spiegel, 3 Stühle, 1 Speiseschrank, 2 Wassereimer und 1 Cilinderuhr
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Freitag den 20. Juli d. J. Vormittags 9 Uhr soll zu Cronscamp eine dem Büdner Sommermeyer gepfändete Kuh öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Torf=Auction.

im Vitenser Forste, auf dem Woitendorfer Torfmoore am Dienstag den 17. Juli 1883 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

800 bis 1000 Ruthen Baggertorf.

Versammlung Morgens 9 Uhr bei der Torfhütte auf dem Woitendorfer Moor.
Rehna, den 10. Juli 1883.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Große Auction.

Am Mittwoch den 18. Juli d. J, von Morgens 9 Uhr an sollen im Hause des Kaufmanns Eduard Levissohn zu Rehna

Mobilien, Haus= und Küchengeräth, Betten, Bettstellen, Kleidungsstücke, eine Zeugrolle, eine Nähmaschine, eine Decimal=Waage, Kisten, Kasten, Bretter, Steinkohlen und was sich sonst noch vorfindet
öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert
werden, wozu Kaufliebhaber recht zahlreich eingeladen werden.


Am Sonntag den 22. d. M. soll auf der Bäck bei Ratzeburg beim Mauermann J. Schäding eine Auction abgehalten werden; in welcher die Sachen des verstorbenen Kesselschlägers J. Beckmann öffentlich meistbietend zum Verkauf kommen:

2 Kühe, 2 Schweine, ein Schaf, etwas Mobiliar, einige Kleidungsstücke, Haus= u. Küchengeräthschaften und was sich sonst noch vorfindet.


Gesucht zum 15. August ein tüchtiges Mädchen, welches mit Küche und Wäsche bescheid weiß. Offerten bittet man einzusenden an

                                                    Emil Neumann Lübeck,                                                    Dampfschiffhafen Nr. 707.


Reichs-Versicherungs-Bank Bremen.
Brautaussteuer= u. Wehrdienst=Versicherungs=Gesellschaft. a. G.

Obige durch mich vertretene Bank halte zur Versicherung der Kinder im Alter von 1 Monat bis zu 5 Jahren inclusive und zu Beträgen von Mk. 1000 bis Mk. 10,000 Reichw. unter coulanten Bank=Bedingungen den resp. Eltern auf's Angelegentlichste empfohlen, sowie zur Ertheilung jeder gewünschten Auskunft stets bereit bin.
Schönberg im Juni 1883.

Chr. Rieckhoff.       


Scillitinlatwerge
gegen Ratten, unschädlich für Hausthiere
empfiehlt                           die Apotheke zu Schönberg.


Am 5. Juli cr. habe ich in Lübeck eine Gastwirtschaft eröffnet, belegen an der Trave, vom Bahnhofe aus rechts von der Holsterstraße, Nr. 372.
Freunden und Gönnern diese Anzeige mit dem ergebensten Ersuchen mich gütigst mit ihren Besuchen beehren zu wollen.
Lübeck, den 6. Juli 1883.

                                                    Fritz Wieschendorf.


Mit Genehmigung Hoher Großherzoglicher Landvogtei am

Sonntag, den 15. d. Mts.
Nachmittags von 4 Uhr an
Fortsetzung des Schießens nach den Gewinnscheiben.
Vertheilung der Gewinne Abends 8 Uhr.
                                                    Der Vorstand der Schützenzunft.


Die Inhaber von Tombola=Loosen verweisen wir auf die der heutigen Anzeige beiliegende Gewinnliste. Die Gewinne sind bis zum 11. August cr. beim Herrn Cigarrenfabrikanten Ch. Rieckhoff in Empfang zu nehmen, widrigenfalls sie zu Gunsten der Schützenkasse verkauft werden.

                                                    Der Vorstand der Schützenzunft.

Berichtigung: Die Gewinnnummer der laufenden Nummer 168 der Gewinnliste soll heißen 2666.


Zu dem am Montag den 23. und Dienstag den 24. Juli d. Js. stattfindenden

Rehnaer Königschusse

laden wir alle Freunde und Gönner der Zunft mit dem Bemerken ein, daß an beiden Tagen die Theilnahme am Gewinnschießen gestattet ist.

Rehna.                                                    Die Aelterleute:
 &nbs;                                                       J. Strich.      F. Rothlender.


Ich habe nun 5 Wohnungen und zu Michaelis deren 6 leer stehen, welche ich billiger vermiethen will; Reflectanten können sich mit mir besprechen, damit ich die Wohnungen nach ihrem Wunsche einrichten kann. 2 Wohnungen eignen sich besonders zur Betreibung der Krämerei, eine ist zur Schlachterei eingerichtet.

C. Egert.       


Eisenbahn    Mecklenb. Friedrich-Franz-Eisenbahn.
Extrafahrt
nach Lübeck
zu ermäßigten Fahrpreisen.

In Veranlassung des Lübecker Volksfestes werden am

Sonntag den 15. Juli d. J.

folgende Extrazüge abgefertigt:

Abfahrt von Schwerin 7 Uhr - Min. Morg.
Abfahrt von Kleinen 7 Uhr 35 Min. Morg.
Abfahrt von Bobitz 7 Uhr 53 Min. Morg.
Abfahrt von Grevesmühlen 8 Uhr 18 Min. Morg.
Abfahrt von Schönberg 8 Uhr 53 Min. Morg.
Abfahrt von Lüdersdorf 9 Uhr 12 Min. Morg.
Ankunft in Lübeck 9 Uhr 29 Min. Morg.

Die Passagiere von Wismar benutzen den um 5 Uhr 15 Min. Morgens von dort abgehenden Zug und gehen in Kleinen in den Extrazug Schwerin=Lübeck über.

Abfahrt von Lübeck 9 Uhr 10 Min. Abends
Ankunft in Lüdersdorf 9 Uhr 33 Min. Abends
Ankunft in Schönberg 9 Uhr 49 Min. Abends
Ankunft in Grevesmühlen 10 Uhr 23 Min. Abends
Ankunft in Bobitz 10 Uhr 53 Min. Abends
Ankunft in Kleinen 11 Uhr 10 Min. Abends
Ankunft in Schwerin 12 Uhr - Min. Abends
Ankunft in Wismar 12 Uhr 1 Min. Abends

Auf den vorgenannten Stationen und Haltestellen werden am 15. Juli cr. Billets zur Fahrt nach Lübeck und zurück in II. und III. Wagenclasse zum einfachen Fahrpreise ausgegeben.
Diese Billets berechtigen zur Hinfahrt nur mittelst des Extrazuges (von Wismar nach Kleinen jedoch mittelst des 1. Personenzuges), wogegen die Rückfahrt mit dem Extrazug am 15. Juli und mit allen fahrplanmäßigen Zügen am 16. Juli cr. erfolgen kann.
Freigewicht für Gepäck wird auf diese Doppelbillets nicht gewährt.

Die Direction.       


[ => Original lesen: 1883 Nr. 54 Seite 4]

Peruanischer Guano.
Die chemischen Dünger-Fabriken von
Ohlendorff & Co.,
Hamburg, Emmerich a. R. Antwerpen, London Rotterdam
(gemäss Vertrag mit der Compagnie financière et commercciale du Pacifique in Paris als Käuferin von zwanzig Millionen Centnern Guano von der Chilenischen Regierung)
fortan alleinige Importeure des Peruanischen Guanos
für
Deutschland, Nord-Oesterreich, die Schweiz, Holland, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Russland etc. etc.

Bleiblombe      offeriren hiermit
rohen Peru-Guano,
pulverisirt, frei von Stücken und Knollen,
unter Garantie eines Gehaltes in demselben von
7 % Stickstoff,             
14 % Phosphorsäure und
  2-2 1/2 % Kali             
zum Preise von
M. 250. - bei Entnahme von 30,000 Ko. und mehr,
M. 260. - bei Entnahme von unter 30,000 Ko.;      
      Bleiblombe
Bleiblombe      aufgeschlossenen Peru-Guano I
unter Garantie eines Gehaltes in demselben von
7 % vor Verflüchtigung geschütztem Stickstoff,
9 1/2 % leicht löslicher Phosphorsäure und     
2 % Kali                                                       
                          zum Preise von
M. 256. - bei Entnahme von 30,000 Ko. und mehr,  
M. 266. - bei Entnahme von unter 30,000 Ko.;        
aufgeschlossenen Peru-Guano II
unter Garantie eines Gehaltes in demselben von
   5 % vor Verflüchtigung geschütztem Stickstoff,
10 % leicht löslicher Phosphorsäure und          
  2 % Kali                                                       
                          zum Preise von
M. 216. - bei Entnahme von 30,000 Ko. und mehr,
M. 226. - bei Entnahme von unter 30,000 Ko.;      
      Bleiblombe

pro 1000 Ko. incl. Säcke, excl. Verladungsspesen, ab Lager hier, gegen comptante Zahlung. Ueber sonstige Verkaufsbedingungen ertheilen wir auf Anfrage bereitwilligst Auskunft.
Zur grösseren Sicherstellung unserer Abnehmer vor Täuschungen wird jeder einzelne Sack rohen pulverisirten und aufgeschlossenen Peru-Guanos mit der respectiven, vorstehend abgebildeten, die behördlich registrirte Schutzmarke tragenden Plombe, sowie mit deutlicher Bezeichnung des Gehalts der Waare versehen, worauf bei Ankäufen zu achten nicht dringend genug empfohlen werden kann.
Unser soeben erschienener neuester (XI.) Bericht mit vielen Gutachten practischer Landwirte steht gratis und franco zur Verfügung.
                Hamburg, Ende Juni 1883.


Das diesjährige Missionsfest in unserem Fürstenthum wird zu b gefeiert werden. Es werden alle Freunde der Missionssache von nah und fern freundlichst eingeladen.
Anfang des Gottesdienstes 10 1/2 Uhr.
Nachmittagsfeier 3 Uhr.

Der Vorstand des Missionsvereins.       


Montag, 10. Juli, Nachmittags 3 Uhr Versammlung im Boye'schen Garten hieselbst Zwecks Prüfung der für ein in Schönberg zu errichtendes Luther=Denkmal eingegangenen Offerten und Zeichnungen.
Es werden zur Betheiligung an dieser Versammlung sämmtliche Ortsvorstände des Fürstenthums Ratzeburg sowie alle übrigen, welche in der Vorversammlung am 6. Juni anwesend waren, freundlichst eingeladen.


Nach zweijährigen Leiden starb am 9. d. M. der

Tischler H. Letz.

Dieses allen Verwandten und Freunden zur Nachricht. Um stille Theilnahme bittet die

Wittwe Letz und Kinder.       

Die Beerdigung findet Sonnabend den 14. d. Nachmittags 2 Uhr statt.
Schlagsdorf, den 10. Juli 1883.


Durch die Geburt eines gesunden Sohnes wurden erfreut

Schriever u. Frau.       

Schönberg, den 11. Juli 1883.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 15. Juli.

     Frühkirche: Candidat Nahmmacher,
     Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
          Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Umstände halber ist sofort eine
milchende Ziege

zu verkaufen. Näheres zu erfragen in der Expedition der "Wöchentlichen Anzeigen".


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 12. Juli 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 54 Seite 5]

Beilage zu Nr. 54 der "Wöchentlichen Anzeigen".


Gewinnliste zur Tombola
am 2. Königschußtage 1883.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

[ => Original lesen: 1883 Nr. 54 Seite 6]

Gewinnliste zur Tombola
[Fortsetzung]
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


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