No. 49
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. Juni
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1883 Nr. 49 Seite 1]

Das Impfgeschäft im Impfbezirk Schönberg I (östlich) findet in diesem Jahre in nachbezeichneter Weise statt, und zwar:

a. am Mittwoch den 11. Juli d. J.,
Morgens 10 Uhr,

für die Bewohner von Gr. Bünsdorf, Kl. Bünsdorf, Rabensdorf (Hof und Dorf) und Sabow, sowie für die Kinder aus der Schule zu Sabow

in der Wohnung des Herrn Landphysikus Rath Dr. Marung in Schönberg,
und ebendaselbst Revision der Schutzblattern der Impflinge aus den vorgenannten Ortschaften und der Sabower Schule

am Mittwoch den 18. Juli d. J., Morgens 10 Uhr,

b. am Mittwoch den 27. Juni cr.,
Nachmittags 3 Uhr,

für die Bewohner von Cronscamp, Kuhlrade, Klocksdorf, Maurinmühle, Neschow, Olndorf, Pogez, Raddingsdorf, Samkow, Stove, (Hof und Dorf) sowie für die Kinder aus den Schulen zu Cronscamp, Kuhlrade, Klocksdorf und Neschow

im Schulhause zu Carlow

und ebendaselbst.

am Mittwoch den 4. Juli d. Js., Nachmittags 3 Uhr,

Revision der Schutzblattern der Impflinge aus den vorgenannten Ortschaften und Schulen.

c. Am Mittwoch den 27. Juni d. Js.,
Nachmittags 5 Uhr,

für die Bewohner von Demern (Hof und Dorf), Gr. Rünz, Kl. Rünz, Schaddingsdorf und Röggelin, sowie für die Kinder aus der Schule zu Gr. Rünz

im Schulhause zu Demern

und ebendaselbst

am Mittwoch den 4. Juli d. Js., Nachmittags 5 Uhr,

Revision der Schutzblattern der Impflinge aus den vorgenannten Ortschaften und aus der Schule zu Gr. Rünz.

d. Am Mittwoch den 4. Juli d. Js.,
Nachmittags 1 Uhr,

für die Bewohner von Gr. Gr. Siemz, Kl. Siemz, Falkenhagen, Lindow, Törpt, sowie für die Kinder aus den Schulen zu Gr. Siemz, Falkenhagen und Lindow

im Schulhause zu Gr. Siemz

und ebendaselbst

am Mittwoch den 11. Juli d. Js., Nachmittags 1 Uhr,

Revision der Schutzblattern der Impflinge aus den vorgenannten Ortschaften und Schulen.

e. Am Mittwoch den 11. Juli d. Js.,
Nachmittags 3 Uhr,

für die Bewohner von Menzendorf (Hof und Dorf), Blüssen, Grieben, Lübseerhagen, Papenhusen, Rodenberg, Rüschenbeck, Rottensdorf und Retelsdorf, sowie für die Kinder aus den Schulen zu Grieben und Lübseerhagen

im Schulhause zu Lübseerhagen

und ebendaselbst

am Mittwoch den 18. Juli d. Js., Nachmittags 3 Uhr,

Revision der Schutzblattern der Impflinge aus den vorgenannten Ortschaften und Schulen.

Den Ortsvorständen wird hiedurch aufgegeben, für die rechtzeitige Bekanntmachung der obengedachten Termine und für die Zuführung der Impflinge durch Ansage der Eltern, Pflegeeltern oder Vormünder Sorge zu tragen.
Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene ohne gesetzlichen Grund und trotz erfolgter amtlicher Aufforderung der Impfung oder der ihr folgenden Gestellung

[ => Original lesen: 1883 Nr. 49 Seite 2]

entzogen geblieben sind, werden mit Geldstrafe bis zu fünfzig Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft.

Schönberg, den 13. Juni 1883.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Ueber das zu Schönberg an der Sabower Straße sub Nr. 21 belegene Wohnhaus c. p. des Hans Heinrich Peter Grevsmühl soll auf Antrag des Vormundes desselben. Lohgerbers Johann Burmeister allhier, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an dem qu. Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 15. September 1883,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 22. Juni 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.        


Antragsmäßig soll über die zu Mechow sub Nr. I belegene Vollstelle c. p. des Schulzen Fritz Völkner daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Mittwoch, den 12. September d. Js.
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 21. Juni 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.        


In Sachen betr. die Zwangsversteigerung der dem Conditor Julius Wagner aus Schönberg gehörigen Grundstücke, nämlich des zu Schönberg an der Siemzer Straße sub Nr. 177 belegenen Wohnhauses c. p. des auf der Schönberger Feldmark im Mühlencamp belegenen Ackerstücks und der vor dem Siemzer Thore in Schönberg belegenen das "Kurze Loos" benannten Wiese wird hierdurch bekannt gemacht,

daß in dem am 15. d. Mts. stattgehabten Termin zur Anmeldung dinglicher Rechte und Ansprüche an die zu versteigernden Wagner'schen Grundstücke sofort der Präclusivbescheid dahin verkündet ist, daß unter Vollstreckung der in dem Proclam vom 12. März 1883 angedrohten Rechtsnachtheile alle Diejenigen, welche noch dingliche Rechte und Ansprüche an die zu versubhastirenden Grundstücke haben, mit diesen Rechten und Ansprüchen, soweit sie bisher nicht angemeldet und soweit sie nicht von der Anmeldungsfrist befreiet, hierdurch ausgeschlossen sein sollen.
Gleichzeitig wird der auf

Freitag den 13. Juli 1883
Vormittags 11 Uhr

angesetzte Ueberbotstermin mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß in dem ersten Verkaufstermine ein Gebot auf die Grundstücke nicht abgegeben worden ist.
Schönberg, den 22. Juni 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


Antragsmäßig soll über die zu Schlagsdorf sub Nr. 19 belegene Büdnerstelle c. p. der Ehefrau des Büdners Franz Saß daselbst, Catharina Elisabeth geb. Planthaber, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Mittwoch den 12. September 1883
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzige Besitzerin als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 21. Juni 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.        


Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Schlächtergesellen Herman Friedrich Wilhelm Janssen aus Sydow, Kreis Jerichow II. Regierungsbezirk Magdeburg, welcher aus dem hiesigen Amtsgerichtsgefängnisse entwichen und dessen jetziger Aufenthaltsort unbekannt ist, soll eine durch vollstreckbares Urteil erkannte Haftstrafe von sechs Wochen vollstreckt werden.
Wir ersuchen um Verhaftung und Ablieferung in das hiesige Amtsgerichtsgefängniß.
Schönberg i./M., den 16. Juni 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.        

Beschreibung.

Der p. Janssen welcher am 16. Januar 1862 zu Sydow geboren ist und auf dessen einem Arme ein blaues Schlächterwappen tätowirt ist, war bei seiner Entweichung mit einem grau baumwollenen Sommerjaquet, einer grau engen Buckskin=Hose, Kniestiefeln und einer schwarz=seidenen Schlächtermütze bekleidet.


Ersparniß=und Vorschuß=Anstalt.
Die Anstalt ist im                          
Johannistermine
vom
24. Juni bis 1. Juli d. J.
an den Sonntagen                                                    
von 7 bis 10 Uhr Morgens,
an den Wochentagen                                                    
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags
geöffnet.                                                    
Schönberg den 16. Juni 1883.
                                                    Das Directorium.


Von jetzt an sind gute                          
Mauersteine
zu haben auf der Kähler'schen Ziegelei.          
                                                    Zieglermeister Kolbow.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 49 Seite 3]

     Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig.     
Subskription in jeder Buchhandlung auf Neumanns soeben erscheinendes
Geographisches Lexikon des Deutschen Reichs
mit Ravensteins
Spezialatlas von Deutschland,
in 40 wöchentlichen Lieferungen zu 50 Pf.

Auf 1500 Oktavseiten in 40,000 Artikeln alle auf Deutschland bezüglichen "topographischen Namen", sämmtliche "Staaten" und deren "Verwaltungsbezirke", alle irgendwie erwähnenswerthen "Ortschaften"; die "Einwohnerzahlen", auf den definitiven Ergebnissen der letzten Volkszählung und auf offiziellem Material beruhend, die Erhebungen über "Religionsverhältnisse", Angaben über die "Verkehrsanstalten", die "Gerichtsorganisation", "Industrie, Handel und Gewerbe" "historische Notizen" sowohl bei Ländern als bei einzelnen Orten sind mit peinlicher Gewissenhaftigkeit hinzugefügt und ergänzen das Werk zum vollständigsten "geographisch=statistischen Nachschlagebuch für den Verkehrsbeamten, Kaufmann, Politiker sowie jeden, den die Kenntniß des eigenen Landes interessirt.
Das Werk ist reich illustriert mit Städteplänen, statistischen Karten und mehren Hundert Abbildungen deutscher Staaten= und Städtewappen und begleitet von dem gerühmten Ravensteinschen Kartenwerk, dem vollkommensten seiner Art (Maßstab 1:850,000). Dasselbe ist auf dem neuesten Stand und in genauem Anschluß an das Buch bearbeitet.


Riesen=Runkelrübenpflanzen
- à Schock 5 Pfg. - hat zu verkaufen
                                                    Sterly, Selmsdorf.


Gesucht

gegen hypothekarische Sicherheit in verschiedenen Landstellen im diesjährigen Johannistermine Capitalpöste von 600 M., 750 M., 1150 M., 3600 M. und 5000 M.

Nähere Auskunft erteilt                          
                                                    P. Maass,
                                                    Marienstraße


Allgem. Gesellen-Krankenkasse.
Generalversammlung
am Sonntag den 1. Juli cr.
im Locale des Herrn Gastwirth Krüger hieselbst.
Tagesordnung:

1. Einzahlung des vierteljährigen Beitrages von Johannis bis Michaelis.
2. Besprechung wegen etwaiger Erhöhung des Reservefonds resp. Umgestaltung der Statuten.
3. Wahl an Stelle des statutenmäßig ausscheidenden Ladenmeisters.

Die Mitglieder werden freundlichst ersucht, recht zahlreich zu erscheinen.
Schönberg, im Juni 1883.

Der Vorstand.       


Himbeeren- und Rapphonig,
à Pfund 75 Pfennig
fein von Geschmack hat zu verkaufen                          
                                                    Sterly, Selmsdorf.


Sensen in bester Qualität,
sowie auch
Forken jeder Art
                                                    empfiehlt
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Die Gr. Tapeten=Auction in Lübeck
findet statt am Dienstag den 26. Juni am                          
Mittwoch, d. 27. Juni
in meinem Auctionslocal, Lübeck, Fleischhauerstraße 132 statt.
                                                    Carl Meyer, beeid. Auctionator.


Schöne Ferkel
hat zu verkaufen                                                    
Lockwisch.                                                     A. Russwurm.


Neue Matjes-Heringe
                                                    empfiehlt
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Die Schleichsteige über unsere Koppeln, genannt "Nien Glaesen" und "Sonnenberg" verbieten wir hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung; ebenso das Betreten unserer Koppel "Ilenberg" und das Fischen in dem dort belegenen Teiche.

Hauswirth J. Krellenberg.       
Hauswirth J. Schütt.               
Hauswirth J. Bruhn.               
Selmsdorf.                   


Versammlung
der gr. Siemzer Schweinegilde

am Sonntag den 1. Juli Nachmittags 3 Uhr beim Gastwirth Staak vor Schönberg.

Der Vorstand.       


Eisenbahn    Mecklenb. Friedrich-Franz-Eisenbahn.

Zur Erleichterung des Besuches der Mecklenburgischen Landes=Gewerbe= und Industrie=Ausstellung

Dienstag den 26. Juni,
Freitag den 29. Juni,
Sonntag den 1. Juli

Beförderung in II. und III. Wagenklasse mit den fahrplanmäßigen Zügen, ausschließlich der Schnellzüge, von allen diesseitigen Stationen nach Schwerin und zurück zum einfachen Fahrpreise auf Doppelbillets, welche zur Rückfahrt auch an dem der Lösung folgenden Tage berechtigen.

Freigepäck wird nicht gewährt.
Die Direction.


Für Zahnleidende

Künstliche Zähne jeder Art, in Cautschouc, wie auch Platina=Gazegebisse (neu), werden stets unter Garantie geliefert, vom pract. Zahnarzt

                                                    Aug. Eduard Spelling
                                                    Lübeck,
                                                    Königstraße 670 I. Etage.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 49 Seite 4]

Zu unserm am Montag den 9. und Dienstag den 10. Juli d. Js.stattfindenden

Königschuß

laden wir die geehrten Bewohner von Stadt und Land so höflichst wie ergebenst ein.

Tombola=Loose à 50 Pfennig

sind bei uns zu haben.

Schönberg.
Der Vorstand der Schützenzunft.
Conr. Schultze.      F. Baer.      Joh. Greiff.
Programm:

Zur Vorfeier am Sonntag Nachmittag die üblichen Ständchen. - Von Abends 7 Uhr Concert im Schützenhause. - 10 Uhr Zapfenstreich.
Montag den 9. Juli: Morgens 5 Uhr Reveille durch die Stadt. - Um 7 Uhr Antreten der Schützen vor dem Hause des Kapitains. - Um 8 Uhr Ausmarsch. Nach Ankunft im Schützenhause Beginn des Schießens nach der Königsscheibe und den beiden Gewinnscheiben. - Frühstück bei Tafelmusik. Von Nachmittags 4 Uhr bis Abends 10 Uhr Concert im Schützenhause; Entree für Nichtmitglieder 50 Pfennig à Person. - 10 1/2 Uhr Einmarsch der Schützen=Compagnieen.
Dienstag den 10. Juli: Reveille, Ausmarsch, Schießen, Harmonie wie am Montage. - Nachmittags 4 Uhr

Ziehung der Tombola.

Abends Festball für Stadt= und Landbewohner im Schützenhause gegen Entree für Herren M. 1,50, für Damen 50 Pfennig.
Mittwoch den 11. Juli: Abends von 7 Uhr an im Schützenhause freier Schützenball, nur für Ehren= und Zunftmitglieder, welche als Legitimation die betreffende Medaille mit Schleife zu tragen haben.


Agentur der Mecklenburgischen Bank
für
Schönberg und Umgegend.

Die Mecklenburgische Bank vergütet zur Zeit für Einlagen

1. gegen Sparbücher 4 p. Ct.
2. gegen Schuldverschreibungen der Bank
bei 6monatlicher jederzeit gestatteter Kündigung auf 6 Monate fest und auch von Termin zu Termin 4 p. Ct.
bei 3monatlicher jederzeit gestatteter Kündigung oder auf 3 Monate fest 3 1/2 p. Ct.
bei 14tägiger Kündigung 3 1/4 p. Ct.
bei kürzerer, jedoch mindestens 4tägiger Kündigung 3 p. Ct.
3. im Baar-Conto-Corrent gegen jederzeit gestattete Vergütung 3 p. Ct.
Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit z. Z. à 5 p. Ct.
und discontirt Wechsel auf Reichsbankplätze z. Zt. à 4 p. Ct; sie besorgt den An= und Verkauf von Staatspapieren und Börsen-Effecten und übernimmt die Aufbewahrung und Verwaltung von Werthgegenständen und Werthpapieren für das Publikum zu den billigsten Bedingungen.
Die Vermittlung dieser Geschäfte erfolgt durch den Unterzeichneten.

Schönberg i. M.                                                     Wilh. Schrep.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin,
vertreten in Ratzeburg durch Herrn Moritz Stein,

schließt Lebens= und Leibrentenversicherungen ab, nimmt Kapital Einlagen gegen Kapitalscheine und Spar=Einlage=Bücher (4 % Zinseen bei halbjähriger Kündigung) entgegen, gewährt Darlehen besorgt den An- und Verkauf von Effecten und die Einlösung von Kupons und übernimmt die Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren.

Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
Aug. Kirchner,                                                     C. L. F. Soltau,
    Direktor.                                                     General=Bevollmächtigter.


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 49 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 49 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 26. Juni 1883.


Eingesandt.

Am 6. dieses Monats versammelten sich im Boye'schen Garten etwa 50 Männer des Fürstenthums, Einwohner Schönbergs, Dorfschulzen, Hauswirthe und Pastoren, um darüber zu berathen, wie die evangelisch=lutherischen Bewohner des Fürstenthums den 400jährigen Geburtstag unseres großen Reformators Luther zu feiern hätten.
Nachdem man verschiedene Vorschläge, wie Stiftung eines Stipendiums u. a. m. verworfen, einigte sich die Versammlung dahin, dem großen Reformator und Gottesmanne in Schönberg ein Denkmal zu setzen zum Zeugniß, daß wir uns der Pflicht bewußt sind, mit Dank gegen Gott der Segnungen zu gedenken, welche Er in der Reformation unserm Volke durch Sein auserwähltes Rüstzeug Dr. Luther geschenkt hat.
Es wurden schon einige Prospecte vorgelegt, von denen aus verschiedenen Gründen abgesehen werden mußte. Herr Pastor Kämpfer verhieß, selbst in Berlin nach passenden Denkmälern Umschau zu halten und darüber zu berichten.
Für Aufbringung der Kosten ward eine Haussammlung in Aussicht genommen , für welche die Erlaubniß eingeholt werden solle, und verhießen alle Anwesende, das Werk nach besten Kräften fördern zu helfen.


Als Kaiser Wilhelm in Ems seinen ersten Spaziergang auf dem Kurplatze machte, warf sich plötzlich eine vornehme Dame vor ihm nieder und flehte: Gnade, Majestät, für meinen unglücklichen Mann! Der Kaiser nahm ihr die Bittschrift aus der Hand und versprach Antwort.
Fürst Bismarck ist an einem heftigen Magenkatarrh, verbunden mit Gelbsucht erkrankt. Doch wird jetzt in seinem Zustand eine Besserung constatirt. Es scheint sich zu bestätigen, daß Fürst Bismarck selber unangenehm überrascht war über den Rücktritt Bennigsens. Er fuhr an demselben Tage zum Kaiser und Kronprinzen und hatte mit ihnen lange Unterredungen. Der Kronprinz soll ein aufrichtiger Verehrer Bennigsens sein. Bennigsen selber erklärte in Hannover Freunden und Parteigenossen, er habe sich überzeugt, daß die von ihm verfolgte Politik einer versöhnlichen und vermittelnden Richtung augenblicklich keinen Erfolg verspreche, er hoffe aber auf einen Umschwung.
Die Kaiserin Eugenie hat an den Prinzen Napoleon ein Schreiben gerichtet, in dem sie die Hoffnung ausspricht, daß die Liebe und Anhänglichkeit, die sie in Frankreich findet, auf den Prinzen übergehen werde.
Die Russischen Nihilisten haben ein neues Manifest an die "Russische Gesellschaft" erlassen. Der Appell ist im Ganzen genommen schwach und enthält kein bestimmtes Programm zukünftiger Action und nur einige vage Hinweise auf die Vergangenheit.
Nicht ohne einiges Erstaunen liest man, daß die rumänische Regierung mit dem belgischen General Brialmont, einem im Befestigungswesen berühmten Fachmann, "gekauft" hat, um von ihm eine Landesbefestigung entwerfen zu lassen. Zunächst ist die Westgrenze, hauptsächlich gegen Galizien, wo die meisten Pässe sind (Flußthäler) und auch schon eine Eisenbahnverbindung besteht (Lemberg=Jassy etc.) ins Auge gefaßt. Später soll Bukarest eine Festung im großen Stile werden. Es hat sehr viele Mühe gekostet, bis die belgische Regierung in die Beurlaubung willigte, endlich aber gelang es doch möglicherweise mit vereinten Kräften. Wer dabei mitgeholfen haben könnte direct oder indirect, ist nicht schwer zu errathen.
Die chinesische Regierung fordert sämmtliche unter der chinesischen Flagge fahrenden Handelsschiffe zur Heimkehr auf und kauft in den Vereinigten Staaten fortwährend große Mengen Kriegsmaterial.


Neustrelitz, 22. Juni. Unser Bataillon rückt am 14. August zu den Regimentsübungen aus, welche vom 20. bis 25. August incl. bei Güstrow stattfinden. Nach Beendigung dieser Exercitien beginnen die Uebungen im Brigadeverbande in dem Terrain zwischen Güstrow und Bützow. Sie währen vom 27. August bis 1. September. Die Detachementsübungen der 34. Infanterie=Brigade werden vom 3. bis einschließlich 7. September in dem Terrain zwischen Bützow=Kröpelin=Neukloster abgehalten. Unsere zur 1. Abtheilung holst. Feld=Artillerie=Regiments Nr. 24 gehörige Batterie, welche am 22. Juli von den Schießübungen in der Lockstedter Haide zurückkehrt, verläßt uns wieder am 29. August. Die ganze Abtheilung nimmt an den Detachements=Uebungen der 24. Infanterie=Brigade theil und marschirt in die Gegend von Bützow. Die Divisionsübungen werden in der Zeit vom 8. bis einschließlich 15. September in dem Terrain=Abschnitt Kleinen=Wismar=Neubuckow=Eickelberg stattfinden. Während dieser Uebungen 2 große Bivaks. Mit dem 15. September erreicht das Manöver sein Ende. Am Tage darauf kehrt unser Bataillon mit der Eisenbahn in unsere Stadt zurück. Die Batterie trifft am 22. September hier wieder ein. (N. Z.)
- Von der Menschenfreundlichkeit des deutschen Kronprinzen giebt wieder folgender Vorfall Zeugniß. Am 16. ds., Mittags, verunglückte ein Anstreicher auf einem Neubau in Potsdam, indem er durch einen Fehltritt vom Gerüste fiel und einen Beinbruch und sehr schmerzhafte Verletzungen im Gesichte erlitt. Ein sofort vom städtischen Krankenhause herbeigeholter Tragkorb nahm den Verunglückten auf, dessen Transport durch einen Chirurgen sachgemäß geleitet wurde. Der Kronprinz, welcher eben die genannte Straße entlang fuhr, ließ sofort halten, erkundigte sich nach dem Vorgefallenen und folgte sodann zu Fuß dem Tragkorbe bis zum Krankenhause. Dort sprach er dem Verwundeten in freundlichster Weise Trost und Muth zu und versprach ihm, für seine Familie sorgen zu wollen. Am folgenden Morgen erschien er schon in aller Frühe abermals im städtischen Krankenhause und erkundigte sich nach dem Befinden des Verunglückten.
- Die Zahl der in der Krupp'schen Gußstahl=Fabrik beschäftigten Arbeiter beträgt gegenwärtig 19605. Einschließlich der Familien derselben umfaßt diese Arbeiterzahl einen Personenstand von 65381 Köpfen, worunter sich 13083 schulpflichtige Kinder befinden.
- Am 18. Juni 1813 wurde Theodor Körner in dem Gefecht bei Kitzen, eine halbe Stunde von Lützen, schwer verwundet. Sein treues Roß trug ihn noch in einen Wald bei Großzschocher, dort aber sank der junge Held ohnmächtig unter einem Baume nieder. Die 10jährige Therese Haubenreißer entdeckte ihn dort, lief rasch nach Hause und meldete, ein Offizier liege blutend im Walde. Nicht ohne Gefahr für sich selbst nahm die Familie Haubenreißer den Verwundeten bei sich auf und brachte ihn durch sorgsame Pflege wieder zu Kräften. Auf Verwendung des in Leipzig lebenden Schriftstellers Dr. Karl Siegen hat nun Kaiser Wilhelm der in Großzschocher lebenden 80jährigen Therese Haubenreißer eine monatliche Unterstützung auf Lebenszeit bewilligt, die ihr am 18. d. zum ersten Male durch das preußische Consulat in Dresden und durch Vermittlung des Superintendenten Dr. Michel in Großzschocher ausgezahlt wurde.
- Die spanische Regierung scheint mit der "Schwarzen Hand" fürchterlich ins Gericht gehen

[ => Original lesen: 1883 Nr. 49 Seite 6]

zu wollen, denn von siebzehn bei einem Mord betheiligten Mitgliedern des Bundes wurden 7 zum Tode und 8 zu Zwangsarbeiten verurtheilt, nur 2 sind freigesprochen.
- Hirschberg, den 21. Juni. Langsam beginnen die Flüsse zu fallen, so daß man den ungeheuren Schaden erkennen kann, den das plötzlich hereinbrechende Hochwasser angestiftet hat. Bei der großen territorialen Ausdehnung, die das Unwetter gehabt hat - sind doch zehn an die Sudeten grenzende Kreise betroffen worden - ist die Zahl der eingestürzten Häuser, Mauern und Brücken Legion. Noch immer treiben Balken, Pfosten, Zäune, Thore, Dachstühle u. dergl. die Flüsse hinunter. Enorm ist der Schaden, den die Landwirthschaft erlitten hat. Tausende von Centern Heu, die auf den Flußwiesen lagen, sind spurlos verschwunden, Aecker, Wiesen und Felder sind entweder zerrissen oder versandet, die Gärten sind verwüstet; die Ernte, auf die man sich so sehr gefreut hatte, ist zum großen Theil verloren. Doppelt schlimm ist das Unglück dadurch geworden, daß viele Leute davon betroffen wurden, die bereits im vorigen Jahre bei dem Wolkenbruch unersetzlichen Schaden gelitten hatten und noch garnicht mit den Reparaturarbeiten fertig waren. Menschenleben sind soviel man weiß, 7 zu beklagen. In Hermsdorf unterm Kynast ist der Schuhmachermeister Liebig, der Bruder des bekannten Gebirgsführers, ein alter Mann, bei dem Einsturz seines Hauses in den Fluthen umgekommen. In Baumgarten bei Bölkkenhain ist der Gutsbesitzer Hamann, als er mit seinem Gefährt noch rasch durch eine Furth fahren wollte, ertrunken, und in Jauer ist der Unteroffizier von Frankenberg bei der Rettung anderer Personen verunglückt. - Man erwartet hier allgemein, daß der Staat sowohl als die Privatwohlthätigkeit helfend einschreiten.
- Auch die böhmische Seite des Riesengebirges ist von den Wolkenbrüchen heimgesucht worden, während auch von der Donau Hochwasser gemeldet werden. In Galizien ist in einer großen Anzahl von Gemeinden die ganze Ernte verhagelt.
Die Franzosen schwärzen uns Deutsche überall an, da sie uns nicht schlagen konnten. Sie betreiben dies Geschäft großartig auch in Spanien. Alle Colporteure in Spanien führen billige Bilder mit sich, die in Paris und Epinal gezeichnet und gemalt worden sind und Scenen aus dem deutschfranzösischen Kriege darstellen. Auf allen Jahrmärkten werden sie aufgelegt und zu Panoramas eingerichtet. Da sind Schlachten zu sehen, in denen Preußen, Sachsen und Bayern um die Wette das Hasenpanier ergreifen, wenige Zuaven oder Turcos ganze Regimenter deutscher Truppen mit dem Bajonnett vor sich hertreiben, deutsche Soldaten wehrlose französische Gefangene oder Verwundete niedermetzeln, Lazarette mit Mann und Maus niederbrennen, Weiber mißhandeln oder Greise und Kinder abschlachten.
- Den größten Bienenstand der Welt hat Mr. Kones auf einer Farm bei dem Dorfe Bentone in Canada. In 4 Gehegen, deren jedes ca. 23 Ar umfaßt, stehen 620 Stöcke, jeder mit ca. 30,000 Bienen bevölkert. Der Genannte hatte Ende Juli 1880 - einem für die europäischen Verhältnisse ungünstigen Bienenjahre - 25000 Kg. Honig geerntet und hoffte von der ganzen 20,000,000 starken Arbeitszahl noch 10 000 Kg. Honig zu erlangen. Der Reinertrag war nach amerikanischen Berichten auf 10,000 Dollar geschätzt worden, wobei der Er1ös für verkaufte Schwärme und Königinnen nicht eingerechnet wurde. Es ist dies ein neuer Beweis dafür, daß die im ganzen noch zu wenig beachtete Bienenzucht glänzende Resultate zu liefern vermag.
- Einer der ältesten Linden Deutschlands, ein Baum dessen Alter bis auf tausend Jahre geschützt wird, ragt inmitten des Dorfes Upstedt in Ammergau. Der Umfang des altehrwürdigen Stammes beträgt unten am Wurzelstock über fünfzig Fuß, in Manneshöhe immer noch achtunddreißig Fuß. Die Krone der Linde grünt noch alljährlich in dichtem Laubschmuck und breitet weithin ihren kühlenden Schatten aus.
- Das deutsche Heer, als eine eng aufgeschlossene Marschkolonne gedacht, wäre so lang, daß wenn seine Spitze in Mainz einrückte, das letzte Glied eben erst Eydkuhnen an der russischen Grenze verließe. Wenn es unaufhörlich Tag und Nacht durch ein Thor marschirte, so würde es zum Durchzug einen vollen Monat gebrauchen.


Unterzeichnete werden im Laufe des Sommers vier Abonnements=Concerte in Boy's Garten abhalten, wozu ein hochgeehrtes Publikum Schönberg's und Umgegend freundlichst eingeladen wird.

Achtungsvoll               
die Vereinsmusiker.       

Das 1. Abonnements-Concert
findet am Donnerstag den 28. d. Mts. Nachmittags statt.
Anfang 5 Uhr.
Entree für Nicht-Abbonnenten à Person 50 Pfennig.
Schönberg, den 25. Juni 1883.


Mauersteine, Drains etc.

sind wieder vorräthig und empfiehlt dieselben zu billigsten Preisen.

Ratzeburg.                                                     A. Bartels,
                                                               Ziegeleibesitzer.


Zahlung zur Krankenlade der Maurergesellen

Sonntag den 1. Juli
Nachmittags von 2 Uhr an.
Der Altgeselle.


Es hat dem lieben Gott gefallen am 21. d. M. unsern Vater und Großvater in seinem 85. Lebensjahre aus dem Lande dieser Zeitlichkeit zu sich zu rufen.

                          Um stille Theilnahme bitten die Hinterbliebenen.
                          Nevermann, Landbriefträger.

Die Beerdigung findet Mittwoch den 27. d. Mts. Nachmittags 3 Uhr statt.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 25. Juni 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


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