No. 35
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Mai
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1883 Nr. 35 Seite 1]

Politische Rundschau.

Die preußischen Referendare sollen nach einer Verfügung des Justizministers die ersten 6 Monate bei einem kleinem Amtsgerichte beschäftigt und in den Gang der Geschäfte eingeführt werden und überhaupt klein anfangen und groß aufhören.
Schulze=Delitzsch, der Vater der Spar= und Vorschußvereine, ist am 29. April in Potsdam, wo er seinen Wohnsitz hatte, gestorben. Er ist der Gründer des bürgerlichen Genossenschaftswesens in Deutschland; unter seiner Anregung entstanden die zahlreichen Genossenschaften zur billigeren Beschaffung von Rohstoffen, Lebens= und Genußmitteln, und Volksbanken, die aus kleinen Anzahlungen und fortgesetzten Spareinlagen der Theilhaber, sowie aus empfangenen Darlehen Geldvorschüsse gegen etwas höhere Zinsen gewährten und den Nutzen dieses Betriebes dem Guthaben der Mitglieder zuwachsen ließen. Der Ausbreitung, Förderung und Weiterentwickelung der Genossenschaften hat er die letzten vier Jahrzehnte seines Lebens gewidmet und Großes erreicht. Hermann Schulze war geboren am 29. August 1808 in Delitzsch in der Provinz Sachsen, studirte Rechtswissenschaft, wurde Patrimonialrichter in seiner Vaterstadt, lernte die Lage der arbeitenden Classe, besonders der kleinen Gewerbetreibenden kennen und widmete sich ihren Interessen bald vollständig. 150,000 M., die seine Freunde für ihn sammelten, verwendete er zu einer Stiftung für Männer, die sich durch Verdienste um das öffentliche Leben einen moralischen Anspruch auf Unterstützung erwerben. Auch bei Gründung des Nationalvereins spielte er eine große Rolle und gehörte dem norddeutschen und deutschen Reichstage an.
Dem Präsidenten des Reichstages ist am 2. Mai nachstehendes Schreiben des Reichskanzlers zugegangen: "Unter Nr. 280 der Reichstags=Drucksachen liegt ein Antrag vor: Der Reichstag wolle beschließen:
"Die Militairverwaltung aufzufordern, den Geschäftsbetrieb in Militairwerkstätten für Privatrechnung, den Handelsverkehr der Kantinen mit Civilpersonen und die Verwendung von Pferden der Militairverwaltung zum Lohnfuhrgewerbe zu untersagen."
Mit Bezugnahme auf Artikel 17*) der Reichsverfassung, nach welchem Sr. Majestät dem Kaiser unter Verantwortlichkeit des Reichskanzlers die Ueberwachung der Ausführung der Reichsgesetze zusteht, nach welchem das gesammte Reichsheer unter dem Befehl des Kaisers steht, beehre ich mich, darauf aufmerksam zu machen, daß die Militairverwaltung des deutschen Heeres weder im Reichstage, noch zu demselben eine Stellung hat, welche ihr die Empfangnahme und Befolgung von Aufforderungen dieser hohen Körperschaft ermöchlichte.



*) Artikel 17 der Reichsverfassung lautet:
Dem Kaiser steht die Ausfertigung und Verkündigung der Reichsgesetze und die Ueberwachung der Ausführung derselben zu. Die Anordnungen und Verfügungen des Kaisers werden im Namen des Reichs erlassen und bedürfen zu ihrer Giltigkeit der Gegenzeichnung des Reichskanzlers, welcher dadurch die Verantwortlichkeit übernimmt.
Jeden Gesetzvorschlag und jede für den Bundesrath bestimmte Mittheilung des Reichstags wird der unterzeichnete Reichskanzler bereitwillig zur Kenntniß Sr. Majestät des Kaisers und zur Berathung des Bundesraths bringen, und wenn eine solche Vorlage die Militärverwaltung betrifft, so werden deren Organe im Bundesrathe Gelegenheit haben, sich über dieselbe auszulassen. Gegen die dem erwähnten Antrage zu Grunde liegende Voraussetzung der Möglichkeit aber, daß die Militärverwaltung des Reichs verpflichtet oder berechtigt sein könnte, direkten Aufforderungen des Reichstags Folge zu leisten oder dieselben auch amtlich entgegenzunehmen, glaube ich im Namen Sr. Majestät des Kaisers Verwahrung einlegen zu sollen und bitte Euere Hochwohlgeboren ergebenst, dieselbe zur Kenntniß des Reichstags zu bringen.
                         Der Reichskanzler v. Bismarck.
An den Präsidenten des Reichstags
              Herrn von Levetzow, Hochwohlgeboren."
Die Straßburger Tabaksmanufaktur ist im ganzen Reiche bekannt. Sie war es ja, welche dem Reiche die Monopol=Cigarren liefern sollte, aber ihr Ruhm war nicht fein. Die Fabrik hat schlechte Geschäfte gemacht, ihre zahlreichen Agenturen sind eingegangen und viele haben sich ruinirt. Die unverkäuflichen Vorräthe haben sich thurmhoch aufgehäuft, die Geschäftsbücher sind nicht musterhaft geführt, der Director Roller ist auf Wartegeld gesetzt. Im Elsässischen Landesausschuß wurde dieser Tage über die Fabrik verhandelt. Man beschloß, sie fortzuführen, aber "nach ökonomischen Grundsätzen", wie man sich ausdrückte. Die seitherige Führung fand keinen Vertheidiger, Abg. Lösch schlug vor, man möge Herrn Roller sein Wartegeld in Monopol=Cigarren zahlen.
Im Reichsrathe in Wien finden leidenschaftliche Szenen anläßlich des Volksschulgesetzes statt. Die wichtigsten Bestimmungen sind, daß die 6jährige Schulpflicht an Stelle der 8jährigen eingesetzt wurde. Die faulen Schulbuben sind der Mühe überhoben, die Schule zu schwänzen, denn selbst in den Städten werden den Eltern weitgehende Rechte eingeräumt ihre Kinder vom Schulbesuche zu befreien. Der Staat verzichtet auf die Hoheit der Unterrichtssachen. Die Protestanten werden von der Schulleitung ausgeschlossen. Jeder Schulleiter muß eine Religionsprüfung ablegen vor Kommissaren, die der Bischof ernennt. Das ganze Gesetz hat den Zweck: "Die Wissenschaft muß umkehren." Die wichtigsten Bestimmungen wurden mit nur 6 Stimmen Mehrheit angenommen und unter diesen stimmten - 5 Minister. Die Erledigung des Schulgesetzes bildet einen Markstein in der Geschichte Oesterreichs. Ein solches Gesetz ist Hochverrath an der Vernunft. Der Kampf im Parlamente in Wien wurde bei jedem der etwa 70 Paragraphen leidenschaftlich geführt. Die steigende Erkenntniß von der Größe des Verlustes, den Oesterreich in seiner Bildung und Volkserziehung erleiden soll, wirkt bei den Deutschen um so verbitternder, als auch ein großer Theil der Slaven nur mit Widerstreben sich zu dem neuen Schulgesetze bekennt. Wird die Volksschule in Oesterreich so arg degradirt, so wird das in Zukunft auch nachtheilig auf sein Heer wirken. Es ist Thatsache, das seit 40

[ => Original lesen: 1883 Nr. 35 Seite 2]

Jahren bei der Artillerie die Chargen bis zum Lieutenant größtentheils aus denen rekrutirten, die den protestantischen Schulunterricht in den deutschen Provinzen genossen hatten.
Geizig war Napoleon III. nicht, sein Grundsatz (wenn er Grundsätze hatte) war: leben und leben lassen! Geld kostete das viel, aber "Frankreich ist ja reich genug, um seinen Ruhm zu bezahlen", sagte man damals. Die stillen Seufzer kommen nach. In den halbverbrannten Tuilerien haben sich Papiere und Rechnungen gefunden und sind veröffentlicht worden, nach welchen die Civilliste Napoleons Frankreich ungefähr 600 Millionen Fr. gekostet hat. Die vielen verwandten Bonapartes, die er alle, wie er sagte, auf seinem Buckel durch die Welt schleppen mußte, kosteten über 70 Millionen Francs.


- Vor dem Schwurgerichte in Berlin stand der Raubmörder Sobbe. Er erklärte sofort und mit großer Ruhe: "Ich bekenne mich schuldig, den Briefträger Cossäth vorsätzlich ermordet zu haben, um ihn zu berauben." Sobbe wurde zum Tod (und auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte) verurtheilt.
- Ueber Vergiftung von Rindvieh mit gekeimten Kartoffeln geht dem "Leipz. Tagbl." von einem Landwirth in Posen folgende Mittheilung zu: Bei Rindvieh, welches mit gekeimten Kartoffeln gefüttert wurde, mochten dieselben nun roh oder gekocht verabreicht worden sein, ist wiederholt in verschiedensten Stallungen eine eigenthümliche Krankheit beobachtet worden, bei der sich in der Regel folgende Symptome einstellten; die Thiere lassen auf einmal vom Fressen ab und stehen mit ausgespreizten Füßen und gesenktem Kopfe wie betäubt; der Puls ist dabei stark beschleunigt, das Auge stier und die Bindehaut desselben stark injicirt (mit Blut?); werden sie zur Untersuchung aus dem Stalle geführt, dann treten die Erscheinungen einer fast vollständigen Lähmung der Bewegungsorgane hervor, die Thiere taumeln von einer Seite auf die andere, rutschen auf den Knien herum und brechen oft in den Sprung= oder Fesselgelenken zusammen; sich selbst überlassen, würden die armen Thiere kopfüberstürzen. Dies ist das ungefähre Bild der Krankheit, von den Aerzten "Solaninvergiftung" genannt. Das betreffende Gift ist ein Alkaloid der Kartoffelkeime und wirkt lähmend auf die Centraltheile der Bewegung, also auf das kleine Gehirn und das Rückenmark. Zur Bekämpfung der Krankheit ist die Kartoffelfütterung schleunigst mit Heufütterung zu vertauschen und dem Vieh innerlich reizend restaurirende Mittel zu verabreichen. In der Regel ist die Krankheit in diesem Falle nach einer Dauer von 6 bis 8 Tagen gehoben und die Thiere sind vollständig wieder hergestellt.
- Die Nationalökonomen berechnen den Fortschritt eines Landes nach dem Verbrauche der Seife. Der alte Heim in Berlin, der geniale Thüringer Arzt, maß das Wachsthum seines Wohlstandes nach der Kostbarkeit seiner Schreibtische. Die Stadt Gera mißt ihr äußeres und inneres Wachsthum an der Zahl ihrer Dampfschornsteine. Vor 40 Jahren gab es dort einen einzigen, vor 30 Jahren 6-8, heute gibt es dort 107. Sie nennen sie "Industriethürme".
- Ein Fachblatt weist darauf hin, daß in der Fabrikation des Cognac seit Jahren das großartigste System der Fälschung eingerissen sei. Reiner Cognac sei nur selten mehr zu finden; dieser künstliche Cognac sei aber eher Gift als Getränk und die starke Zunahme roher Verbrechen in Frankreich könne wesentlich auf den Genuß dieser Fälschungen zurückgeführt werden. (In andern Ländern mag das auch der Fall sein, denn wohl kein Genußmittel ist mehr der Fälschung ausgesetzt als die Spirituosen.)
[ => Original lesen: 1883 Nr. 35 Seite 0]- Der Leibkammerdiener des Kaisers von Oesterreich heißt Hannakampf. Er hat vieles gesehen und gehört und niemals etwas ausgeplaudert und feierte am 1. Mai sein goldenes Dienstjubiläum. Dreierlei wird ihm nachgesagt: 1) daß er dem Kaiser Wilhelm ähnlich sieht; 2) daß er seine Laufbahn als Diener des Herzogs von Reichstatt, des unglücklichen Sohnes des ersten Napoleon, angefangen und 3) in 50 Dienstjahren niemals Urlaub genommen hat.
- Es ist jetzt viel von sprechenden Kanarienvögeln die Rede. Einen solchen gab's schon 1848 im Parlament in Frankfurt: Rößler aus Oels. Er hieß der Kanarienvogel, weil er ganz in Nanking ging, unterschied sich aber von allen andern, daß er nichts weniger als Vorgesprochenes und Angelerntes sprach.
Master Ireland, Gouveneur von Texas, hat als Hausknecht angefangen und seine erste Wichsbürste in sein Wappen aufgenommen, wie einst ein deutscher Bischof, der Wagner gewesen, sein Wagenrad.


Anzeigen.

Oeffentliche Versteigerung.

Sonnabend den 5. Mai d. J. Vormittags 10 1/2 Uhr sollen in Lüdersdorf

1 Stuhlwagen, 1 Bauwagen, 1 Kuh, 1 Nähmaschine, 1 Chatoulle, 1 Koffer, 5 Rohrstühle, 2 Torfkarren

[ => Original lesen: 1883 Nr. 35 Seite 3]

öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Auctionsanzeige.

Am Dienstag den 15. Mai d J., Vormittags 9 Uhr beginnend, sollen im Boye'schen Gasthofe in Schönberg folgende Nachlaßsachen, als namentlich:

ein Meublement mit rothem Plüschbezug (ital. Nußbaum), bestehend aus: Sopha, 2 Lehnstühlen, 6 Polsterstühlen, Sophatisch, 2 großen Spiegeln mit Consolen, Bücherschrank, Portieren, Lambrequin's, Kronleuchter, etc.; ein Meublement mit blauem Kreppbezug (amerik. Nußbaum); bestehend aus: Sopha, 2 Lehnstühlen, 6 Polsterstühlen, Spiegel mit Schrank, Portieren und Lambrequins; ferner 1 Kleiderschrank und 2 Bettstellen (mahagoni), ein Bureau=Schreibtisch mit Aufsatz und verschließbaren Schränken, 1 Bronceuhr, 1 Küchenschrank, Messer und Gabeln mit Elfenbeingriff, 2 Armleuchter von Alfenit und verschiedene Porzellan=, Glas=, und Alfenit=Sachen, ein Pelz und ein Fußsack, circa 200 Flaschen div. feine Weine und viele andere Gegenstände
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Zu bemerken ist, daß das Mobiliar neu ist und etwaige Anfragen wegen freihändigen Verkaufs der Gegenstände an Herrn Urmacher Meyer in Schönberg zu richten sind.
Schönberg i. Mecklb.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Auf Hof Mechow

sollen am Dienstag den 8. Mai gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:

Alte Mobilien, als Tische, Stühle, Bettstellen, Schränke, Büffet u. s. w.
          Anfang der Auction 10 Uhr.


Die von dem unterzeichneten Vereine beschafften Anpflanzungen und deren Einfriedigungen, auch die Bänke an den Chausseen sind durch Ruchlosigkeit und in kindischem Leichtsinn wiederholt arg beschädigt.
Wir richten an Alle, welche solchen Unfug zu bemerken Gelegenheit haben, die dringende Bitte, uns behilflich zu sein, weitere Beschädigungen durch strenge Warnungen zu verhindern, oder uns die Thäter namhaft zu machen.
Ueberhaupt bitten wir, uns dahin zu unterstützen, den Sinn für Beseitigung von Unzierden und Unreinlichkeiten an den Passagen in und um Schönberg zu wecken und zu mehren.
Schönberg den 2. Mai 1883.

Der Vorstand
des Verschönerungs=Vereins.


Heute Nachmittag 1/22 Uhr starb plötzlich am Schlagfluß der Glasermeister

Gottfried Schultze

im 49. Lebensjahr.

Tief betrauert von den Hinterbliebenen.

Schönberg den 3. Mai 1883.
Die Beerdigung findet am Montag den 7. d. Mts. Nachmittags 2 Uhr statt.


Geflügelverein Schönberg.
Sonnabend den 5. Mai, Abends 8 Uhr
Versammlung im Vereinslocale

Mitglieder und sich dafür Interessirende ladet freundlichst ein

der Vorstand.       


Tesch's Restauration.
Kalte und warme Speisen à la Carte.
Mai=Bowle à Glas 20 Pfg.
Verschiedene Biere auf Flaschen.wozu freundlichst einladet
                                                    F. Tesch.


Thierschau in Schönberg.

      1) In Folge Beschlusses des Landw. Vereins findet am Donnerstag, den 31. Mai cr. auf dem sog. Baubrink hieselbst eine Thierschau, verbunden mit einer Gewerbe=Ausstellung statt.

      2) Jedem steht es frei, Thiere zur Schau zu stellen, indeß concurriren zu den Prämien nur Mitglieder des Landwirthschaftlichen Vereins und Viehbesitzer des Fürstenthums Ratzeburg.

      3) Nichtmitglieder des Landw. Vereins, welche Vieh zur Schau stellen, haben 3 M. zu bezahlen.

      4) Es sind folgende Prämien ausgesetzt:

A. für Pferde.

      a. für die beste 4jährige und ältere Stute 40 .
      b. für die nächstbeste 20 M.
      c. für die beste dreijährige Stute 30 M.
      d. für das beste Wagenpferd 45 M.
      e. für das beste Ackerpferd 36 M.
      f. für das beste zweijährige Füllen 24 M.
      g. für das beste einjährige Füllen 24 M.
            und diverse Ehrenprämien.

B. für Rindvieh.

      a. für den besten 2jähr. oder älteren Bollen 20 M.
      b. für den besten 1jährigen Bollen 15 M.
      c. für die beste Milchkuh (Preis der Stadt Schönberg) 50 M.
      d. für die nächstbeste Milchkuh 20 M.
      e. für die dann folgende beste Milchkuh 20 M.
      f. für die beste 2= oder 3jährige Starke 25 M.
      g. für die nächstbeste 2= oder 3jährige Starke 15 M.
            und diverse Ehrenprämien.

C. Für Schweine.

      a. für den besten Zuchteber 18 M.
      b. für die beste Zuchtsau 15 M.
      c. für die nächstbeste 12 M.

B. für Geflügel.

Mit Rücksicht auf die zur Ausstellung gelangenden Gänse, Enten, Puter, Hühner, Tauben - sollen 7 bis 12 Geldprämien, darunter der Stadtpreis von 20 M. Im Gesammtbetrage von 50 M. und verschiedene Ehrenpreise vertheilt werden.

      5. Es dürfen nicht mehrere Prämien für dasselbe Thier ausgegeben und darf daher z. B. ein Pferd nicht gleichzeitig als Stute und Wagen= oder Arbeitspferd prämirt werden.

      6. Jeder Preis wird nur ertheilt, wenn mindestens zwei Thiere concurriren, es sei denn, daß die Preisrichter das allein zur Bewerbung stehende Thier für besonders preiswürdig erklären.

      7. Die Stellung sämmtlicher Thiere auf dem Baubrink woselbst die Plätze angewiesen werden, muß spätestens 9 Uhr Morgens am Thierschautage geschehen sein. Die Thierschau wird pünktlich um 9 Uhr eröffnet.

      8. Mit der Einsammlung freiwilliger Beiträge für die Thierschau ist seitens des hiesigen Magistrats der Stadtdiener Boye beauftragt. Uebrigens ist auch der Secretair des Landw. Vereins zur Entgegennahme freiwilliger Beiträge bereit. Derselbe vertheilt auch die für die Mitglieder des Landw. Vereins, sowie Diejenigen, welche sich mit freiwilligen Beiträgen betheiligt haben, bestimmten Karten.

      9. Einlaßkarten à 1 M. sind in Spehr's Hotel, bei Herrn Gastwirth Boye und am Thierschautage auf dem Festplatze zu bekommen.

      10. Sämmtliche ausgegebene Eintrittskarten gelten auch für die mit der Thierschau verbundene Gewerbe= und Geflügel=Ausstellung.

      Schönberg, den 23. April 1883.

Der Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Es können auf hiesiger Standkoppel noch einige 20 Haupt=Weide=Vieh (Jungvieh, Füllen, Pferde) gegen Entrichtung von 20 M. pro Kopf vom 20. Mai bis 1. October d. J. Aufnahme finden. Anmeldungen nimmt entgegen der Voigt Hümpel zu Lütgenhof bei Dassow.
Den 1. Mai 1883.

von Paepke.       


[ => Original lesen: 1883 Nr. 35 Seite 4]

Ziehung am 22. Mai d. J.
13. Große Mecklb. Pferde-Verloosung zu Neubrandenburg.
Erster Hauptgewinn: 1 elegante Equipage mit 4 hochedlen Pferden und completem Geschirr im Werthe von 10000 M.
Zweiter Hauptgewinn: 1 Equipage mit 2 Pferden und completem Geschirr im Werthe von 4500 M.
Dritter Hauptgewinn: 1 Equipage mit 1 Pferde und completem Geschirr im Werthe von 1650 M.
ferner 51 edle Reit= und Wagenpferde,
sowie 900 sonstige werthvolle Gewinne.
Loose à 3 M. sind zu haben in den durch Placate erkentlichen Verkaufsstellen, sowie zu beziehen durch A. Molling, General=Debit in Hannover sowie durch die Hauptcollection von M. Löwenhaupt Söhne in Neubrandenburg.


Große Tapetenauction in Lübeck.

Am Dienstag den 8. Mai, Vormittags 10 - 1 Uhr, Nachmittags von 3 - 5 Uhr verkaufe in meinem Auctionslocal Lübeck, Fleischhauerstraße 132, öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung:

4600 St. Leder=, Gold=, Thon=, Glanz=, und Naturell=Tapeten, sowie 120 verschiedene Reste von 4 - 20 St., ff. Sachen, 450 St. Farbe=, Gold= u. Gold=Velour=Borden, auch mit Eckstücken in bequemen Cavelingen.

Carl Meyer, Auctionator.       

Zu bemerken habe noch, daß nur fehlerfreie Sachen in den neuesten Mustern zum Verkauf gelangen auch werden die Muster Nachmittags vorher zur gefl. Durchsicht ausgelegt.


Verloren

am 21. d. M. ein Regenschirm auf dem Wege von Schönberg nach Kl. Rünz. Der Finder wird gebeten denselben abzugeben in der Expedition d. Anzeigen.


Personen-Fuhrwerk.

Von Sonnabend den 5. Mai werde ich zwischen hier und der Neuen=Welt täglich ein Personen=Fuhrwerk unterhalten und zwar bis auf weiteres fahren:
            von Schönberg Morgens 5 1/2 Uhr,
            von Schönberg Nachmittags 2 Uhr,
            von der Neuen Welt Morgens 7 1/2 Uhr,
            von der Neuen Welt Nachmittags 7 Uhr,
Empfehle diese Gelegenheit zur gefälligen Benutzung.

Wilhelm Vock.       


Ein noch gut erhaltenes Klavier, ein 2flüg. Kleiderschrank, mehrere Tische, Stühle, Eimer, sowie einige Centner Kartoffeln hat zu verkaufen

Lehrer Borchert,       
in Wahrsow.            


Scheibenschießen        Scheibenschießen.

Zu dem am 2. und 3. Pfingsttage bei mir stattfindenden Scheibenschießen nach guten Gewinnen lade alle Freunde und Gönner ergebenst ein.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten.
Auf einen Satz von 3 Schüssen, der 1 M. kostet, fällt nur ein Gewinn.

Tretow, Demern.       


Concert-Anzeige.

Zwecks Beschaffung einiger neuer Instrumente werden die Unterzeichneten am

Freitag den 4. Mai d. J.

ein Concert für Streichorchester unter Leitung des Herrn Organisten Meier im Köster'schen Saale hier veranstalten, wozu sie ein hochgeehrtes Publicum Schönbergs und der Umgegend ergebenst einladen. Anfang des Concertes 7 1/2 Uhr Abends. Entrée: 1. Platz à Person 75 Pfennig., 2. Platz à 50 Pfennig., Schüler à 30 Pfennig.

Die Vereinsmusiker.       

Schönberg den 1. Mai 1883.


Versammlung
des Imkervereins:
Sonntag den 6. Mai, nachmittags 2 Uhr.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 6. Mai.

     Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
          Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 3. Mai 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


"Der heutigen Nummer unserer Gesammtauflage liegt ein Prospect des Bankhauses "Mindus & Marienthal" in Hamburg bei, worauf wir unsere verehrl. Leser besonders aufmerksam machen."


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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