No. 30
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. April
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1883 Nr. 30 Seite 1]

Großherzog Friedrich Franz von Mecklenburg=Schwerin

ist am Sonntag den 15. April Vormittags 11 Uhr 60 Jahre alt, in Schwerin an einer Lungen=Entzündung gestorben. Das Großherzogthum Mecklenburg=Schwerin verliert an dem Dahingeschiedenen einen durch seltene Eigenschaften des Charakters und des Herzens, durch Wohlwollen und Intelligenz ausgezeichneten Herrscher, Deutschland einen seiner edelsten Söhne und einen Soldaten, der als einer der Heerführer im französischen Kriege sich dauernden Ruhm erworben hat. Kaiser Wilhelm betrauert nicht nur den bundestreuen Fürsten, sondern auch seinen Neffen, den Sohn der einzigen noch lebenden Schwester, der Großherzogin Alexandrine, die hochbetagt an dem Sterbebette des Sohnes weilte, deren sorgfältige und hingebende Pflege aber das theure Leben des ältesten und seit dem Tode des Prinzen Wilhelm einzigen Sohnes nicht zu erhalten vermochte.
Der jetzt verstorbene Großherzog ist 1842 zur Regierung gekommen und war dreimal vermählt. Seine erste Gattin war eine Prinzessin Reuß, die zweite war eine hessische Prinzessin und zum drittenmale hat sich der Großherzog mit der ihn überlebenden Großherzogin Marie, der Tochter des Prinzen Adolph von Schwarzburg=Rudolstadt vermählt, welche in dem noch jugendlichen Alter von 33 Jahren steht.


Etwas vom Dynamit.

Die zerstörende Gewalt der Sprengstoffe beruht in deren Eigenschaft, im Augenblick der Entzündung eine Menge von Gasen zu entwickeln, die einen vielhundertfältigen bis vieltausendfachen Raum erfordert, als Luft oder die Sprengstoffe gelbst. Dies ist in sehr hohem Grade der Fall beim Dynamit, der ein Gemisch von 25 Theilen Kieselguhr (Infusorienerde) und 75 Theilen Nitroglycerin ist. Das Nitroglycerin, 1847 durch den italienischen Ingenieur Sobrero erfunden, ist Glycerin, auf das man concentrirte Schwefel= oder Salpetersäure hat einwirken lassen. Es ist eine ölartige Flüssigkeit, sehr giftig und ungeheuer gefährlich wegen seiner leichten Explodirbarkeit die schon bei geringen Erschütterungen und bei plötzlichen Temperaturerhöhungen eintreten kann. Es gefriert bei 10 bis 8 Grad Kälte und ist dann ganz besonders gefährlich. In unreinem Zustande zersetzt es sich und explodirt dann ganz leicht von selbst. Der schwedische Ingenieur Nobel, der das Nitroglycerin seit 1863 fabrikmäßig herstellte, erfand den Dynamit ganz zufällig. Bei der Verpackung der das Sprengöl enthaltenden Blechflaschen benutzte er um die Erschütterungen beim Transport möglichst aufzuheben, Kieselguhr. Eine Flasche lief einmal zufällig aus und die Flüssigkeit wurde von der Kieselerde aufgesogen, so daß eine teigige Masse entstand. Versuche, die Nobel mit dieser angestellt, belehrten ihn, daß ihr die zerstörende Kraft des Nitroglycerins innewohne, ohne aber mit der leichten Explodirbarkeit behaftet zu sein, ausgenommen bei Temperaturen unter + 8 Grad, wobei sie erstarrt und sie dieselben Vorsichtsmaßregeln erfordert, als das Oel selbst. Nobel zeigte, daß eine mit Dynamit gefüllte Kapsel aus einer Höhe von 60 Fuß auf Steine geschleudert werden könne, ohne zu explodiren; eine gleiche Kapsel ins Feuer geworfen, brannte ruhig ab. Ein mit Dynamit gefülltes, fest verspundetes Holzfäßchen wurde in ein offenes Feuer gelegt. Bald auseinandergedrückt, brannte der Inhalt mit flackernder Flamme ruhig ab. Die Entzündung der Dynamitpatronen erfolgt durch Patentzünder oder durch Elektricität. Die Kraft des Dynamits ist in festem Gestein 6 bis 7 mal größer als die des Schießpulvers. Bei der Fabrikation wird zuerst der zur Verwendung kommende Kieselguhr behufs Entfernung organischer Beimengungen geglüht und dann mit Nitroclycerin getränkt. Hierbei kommt es in erster Lienie darauf an, daß das Kieselpulver nicht zu viel davon aufnimmt, weil sonst durch das gelegentliche Aussickern desselben die alte Gefahr wieder hergestellt wird. Die durch jene Tränkung gewonnene dickteigige Masse wird mittels Messingtrichtern in Hülsen von Pergamentpapier gepreßt. Diese Arbeit wird von je zwei Arbeitern in besondern in einem Wall eingebauten nischenartigen Räumen verrichtet. Die Verpackung der fertigen Patronen geschieht in einem vom Fabrikationsraume angemessen entfernten Schuppen. Statt Kieselguhr werden auch andere pulverförmige Stoffe verwendet, aber nicht mit demselben Vortheil wie der Kieselguhr.


Seit länger denn einer Woche wird im Reichstage das Gewerbegesetz in zweiter Lesung berathen. Was bis jetzt dabei zu Stande gekommen ist, gewährt das verworrenste und buntscheckigste Bild, das man sich denken kann. Noch nie hat der Reichstag eine solche Uneinigkeit, man möchte fast sagen Zerfahrenheit gezeigt. Abstimmungen mit einer, zwei oder drei Stimmen Mehrheit abwechselnd mit Stimmengleichheiten und Hammelsprüngen waren an der Tagesordnung. In einer der Sitzungen gab es der letzteren vier. Es ist eine Session der Hammelsprünge. Das unter solchen Umständen vieles vom Zufall abhängt und in der That auch vieles durch Zufall herbeigeführt worden ist, kann nicht Wunder nehmen. In bunter Abwechslung - oft in derselben Sitzung - kamen lieberale und reactionäre Beschlüsse zu Stande, je nachdem ein paar Abgeordnete mehr oder weniger auf dieser oder jener Seite oder Partei gerade zugegen waren. So liegt denn schließlich ein Ergebniß vor, das Niemanden befriedigen kann. Hat nun auch die Abstimmung in der zweiten Lesung keinen maßgebenden Werth, so ist es doch vorauszusehen, daß es in der dritten Lesung kaum anders oder besser kommen wird.
In München hat es dieser Tage glänzende Festlichkeiten gegeben. Am 12. ds. hat der Prinz Ludwig Ferdinand mit seiner Vermählten, der Infantin de La Paz mit großem Pomp seinen Einzug gehalten. Viele fürstliche Personen sind eingetroffen, darunter auch der König von Sachsen.
Nach amtlicher Verfügung soll für die Folge die gesammte deutsche Post nach den Vereinigten

[ => Original lesen: 1883 Nr. 30 Seite 2]

Staates von Amerika mit den Mittwochs und Sonntags von Bremen und Donnerstags und Dienstags von Southampton abgehenden Dampfern des Norddeutschen Lloyd befördert werden, sofern nicht vom Absender ausdrücklich anders bestimmt worden ist.
Die fenischen Verbrechen mehren sich im britischen Reiche derart, daß demnächst kein Platz mehr in den Gefängnissen mehr sein wird. Die Londoner Garnison ist verstärkt worden. Alle Schildwachen erhalten scharfe Patronen und stehen von Sonnenuntergang mit geladenen Gewehren.
Für die russische Kaiserkrönung sind nunmehr folgende Anordnungen getroffen worden: Die Abfahrt des Hofes von Petersburg erfolgt am 8. Mai. Am 10. Mai findet der feierliche Einzug in Moskau statt. Am 11.k, 12., 13. und 14. Mai religiöse Vorbereitungen, am 15. die Krönung. Am 24. oder 26. Mai Einweihung der Erlöser=Kathedrale, dann erfolgt die Abfahrt nach Petersburg. In Kreml sind alle Thüren und Thürmchen der Umfassungsmauer mit hohen Gerüsten umzogen; auf allen Seiten des "großen Iwan", der höchsten Spitze Moskaus, hängen in den letzten Tagen Arbeiter im Luftsitz herab, den Vorübergehen leises Grauen verursachend. Nächtlicherweile strahlt schon jetzt über dem Kreml ein Lichtgestirn, scheinbar frei am Himmel schwebend. Die fremden Gesandten haben sich für schwere Preise in Privathäusern ein Unterkommen gesichert. Die geforderten und bezahlten Preise betragen 20 bis 30,000 Rubel. Auch Fenster werden auf der Trewskaja, durch welche sich vom Petersparke aus der Festzug bewegen wird, schon seit Monaten vermiethet; man bezahlt 100 Rubel für das Fenster. Die höchsten Behörden des Reichs, der Reichsrath, das Ministercomite, der Senat und die Heilige Synod siedeln zur Krönung von Petersburg nach Moskau über. - Der Oberpolizeimeister Buturlin hat verfügt, daß am Tage der Krönung alle Geschäfte bis auf die, welche mit Lebensmitteln handeln, geschlossen sein sollen; ferner müssen sämmtliche Häuser flaggen und Abends illuminiren. Auf öffentlichen Plätzen und in Gärten soll ohne Unterbrechung concertirt, und während dreier Tage sollen in den kaiserl. Theatern täglich zwei Gratisvorstellungen gegeben werden.
Nach dem Regierungsanzeiger ist in den russischen Finanzen im Jahre 1882 eine Ersparniß von 81 Millionen Rubel erzielt worden, die für Flußregulirungen und Verbesserung sumpfiger Gegenden aufgewendet werden sollen.
Nach dem Bericht des landwirthschaftlichen Departements über den Saatenstand der Vereinigten Staaten war der Stand des Winter=Weizens am 1. April auf 80 (gegen 104 zu denselben Zeitpunkt des vorigen Jahres) zu veranschlagen.


- In Leipzig und in der "Illustrirten Zeitung" läßt sich Prinz Kolibri sehen, ein 20jähriger Zwerg von 69 Centimeter. Er ist ein Wiener Kind, ganz ebenmäßig gebaut, seine Eltern waren Wirthsleute von normaler Größe. Er heißt Max Zaborsky und nimmts sehr übel, wenn ihn Jemand Du anredet.
- In Bremen hat sich ein Zweigverein des Deutschen Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke gebildet. Ueber die bestehenden beiden Volkskaffeehäuser wurde Erfreuliches berichtet.
- Ein schweres Unglück hat eine Familie in Gerresheim bei Düsseldorf in tiefe Trauer versetzt. Die Mutter wacht bei ihrem erkrankten 12jährigen Knaben. Dieser entschlüpft in einem günstigen Augenblick, läuft in den Garten stürzt sich in die dort vorbeifließende tiefe Düssel. Die nacheilende Mutter kommt hinzu, will den Knaben retten, versinkt aber mit ihm in die Tiefe. Als man die Leichen fand, hielt die Mutter den Knaben krampfhaft umschlungen.
- Den Erbberechtigten von der Ott'schen Millionen Hinterlassenschaft im badischen Flecken Wittighausen ist ihr Antheil mit 3,200,000 M. vom Hause Rothschild baar ausbezahlt worden. So viel Geld ist in dem kleinen Ort noch nie zusammen gewesen.
- Eine junge Dresdnerin ist dieser Tage mutterseelenallein nach Jerusalem abgereist. Die junge Dame hatte von ihrem Bräutigam einem Mitglied des berühmten Chokoladengeschäftes Stollwerk in Cöln, zuletzt in Dresden in einer befreundeten Familie, Abschied genommen. Der junge Mann trat darauf eine Geschäftsreise nach dem Orient an und hatte in Jerusalem das Unglück, ein Bein zu brechen. Sofort erbat sich seine Braut die Erlaubniß ihn zu pflegen; der Bräutigam aber ersuchte die Braut telegraphisch, alle Papiere mitzubringen, um gleich dort in Jerusalem die Ehe eingehen zu können. Die Reise geht über Triest nach Alexandrien und von da mit einem andern Dampfer nach Jaffa, von wo sie auf dem "Schiff der Wüste" fortgesetzt und ihrem Ziel entgegengeführt wird.
- Die Frankfurter haben gute Nerven, der Thierbändiger Batty aber noch bessere. Er ging furchtlos in den Käfig seiner 6 Löwen, die fürchterlich brüllten und ließ sie durch brennende Reifen springen und einen eine Pistole abschießen. Mit ihm trat in den Käfig eine Ulmer Dogge, welche die Löwen immer scharf im Auge behielt und zugleich mit ihrem Herrn sich zuletzt mitten unter die Bestien gemütlich niederlegte.
- Ein schlesischer Dampf=Knochenmühlenbesitzer hat eine Empfehlungskarte versandt, in welcher es heißt: Den geehrten Ackerbürgern und den herumliegenden Landleuten empfehle ich als vorzügliches Düngemittel aus meiner neu eingerichteten Dampf=Knochenmühle feinstes Knochenmehl. Auch bin ich gegen geringe Vergütung bereit den Herren Landwirthen ihre eigenen Knochen zu mahlen.
In der Briefmarkenfrage ist im Bundesrathe eine wichtige Entscheidung getroffen worden. Es handelt sich um die Eingaben, betreffend die Einführung der Reichspostwerthzeichen für das ganze Reich. Man beschloß, den Eingaben, keine Folge zu geben und den Bayrisch=Württembergischen Standpunkt festzuhalten, wonach es also bei dem jetzigen Abkommen über Beförderung der Postkarten sein Bewenden haben soll.
- Standesgemäße Todesarten. Die deutsche Sprache ist in ihren Redensarten so mannigfaltig, daß sie jedem Menschen erlaubt, seinen Tod seinem Lebenslauf gemäß zu wählen. So z. B. erbleicht der Färber, dem Feldjäger entflieht die Seele, der Schlosser schließt die Augen, der Pfarrer segnet das Zeitliche, ins Gras beißt der Botaniker, dem Uhrmacher läuft die Lebenszeit ab, dem Thürmer schlägt die letzte Stunde, der Musikant pfeift aus dem letzten Loche, in die Grube fährt der Bergmann, das Leben schließt der Buchhalter ab, das Zeitige mit dem Ewigem wechselt der Bankier, die Lebenswaage sinkt dem Kaufmann, das Auge bricht dem Glaser, die Laufbahn endet der Briefträger, der Athem geht dem Trompeter aus, heim geht endlich der Wirthshaushocker, abgerutscht ist der Schieferdecker, zur Asche wird der Kohlenbrenner, der Lebensfaden reißt dem Schneider, das Irdene (Irdische) verläßt der Töpfer, nach Jenseits verduftet der Schwindler, den Geist gibt der Branntweinbrenner auf, zur Neige geht dem Wirth das Leben, die irdische Hülle streift ab der Schinder, das Todesloos bekommt der Lotterie=Collecteur, abgefahren ist der Kutscher, das Leben erlöscht dem Lampenputzer, ausgerungen hat die Waschfrau, den Lauf vollendet der Büchsenmacher, aus dem Jammerthal scheidet der Müller, der Chemiker ist aus dem Leben geschieden, der Straßwärter kratzt ab, zur Ruhe hat sich der Nachwächter gelegt und seinen Geist haucht endlich der Zeitungsschreiber aus.
In der Gesellenherberge zu Coburg brach vor einigen Tagen eine förmliche Revolution aus. Der Wirth wurde von den Handwerksburschen mißhandelt und konnte nur mit Mühe durch die Polizei seinen Angreifern entrissen werden.
- Die Deutschen und Franzosen am Fuße der Vogesen haben einen gemeinsamen Feind, der in den Waldungen und Aeckern entsetzlich wüthet. Das sind die wilden Schweine. Mehr als 50 deutsche und französische Jäger, Offiziere und Beamte und mehr als 100 Treiber vereinigten sich jüngst zu gemeinschaftlichem Jagen über die Grenze herüber und hinüber. Die Jagd kostete zwar nur 3 Sauen das Leben, aber das Eis zwischen Deutschen und Franzosen war gebrochen, sie jagten und frühstückten so kameradschaftlich zusammen, wie nie zuvor, und es sind so viel gemeinschaftliche Feinde übrig geblieben, daß häufige Wiederholungen dringend nöthig sind.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 30 Seite 3]

Anzeigen.

Zur Publication des von dem am 31. März d. J. zu Ollndorf verstorbenen Arbeitsmann Matthias Christian Tretow hier deponirten Testaments ist Termin auf

Dienstag den 24. d. Mts.
Vormittags 10 Uhr

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die etwaigen Interessenten hierdurch geladen werden.
Schönberg, den 12. April 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.       


Auctionsanzeige.

Im Auftrage von Frau Wilhelm hier werde ich am Sonnabend den 21. d. M. von Morgens 10 Uhr ab im Boy'schen Gasthause deren gesammtes Tapisserielager, als:

Casler= und Zephyr=Wolle, Stickereien in Wolle, Perlen, Seide, Schuhe, Rückenkissen, Perlen , Seide, aufgezeichnete Weißwaaren, Decken u. s. w., sowie auch 2 Ladenschränke und 1 Ladentisch
öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung versteigern.

Staffeldt.       


Holz=Auction in Lübeck.

Am Dienstag den 24. April Vormittags 10 Uhr anfangend, sollen auf dem Holzlagerplatz Nr. 2 beim Theerhofe ca. 1850 Dutz föhren und grän

ebenkantige Bretter

in öffentlicher Auction meistbietend verkauft werden. Verzeichnisse sind, soweit der Vorrath reicht beim Unterzeichneten gratis zu erhalten.

G. Olrogge,                  
beeideter Auctionator.       

Lübeck den 12. April 1883.


Alle Diejenigen, die noch Forderungen an die zu Rieps verstorbenen Büdner Möller'schen Eheleute zu machen haben, werden hierdurch aufgefordert, ihre Rechnungen innerhalb 14 Tage beim Unterzeichneten einzureichen; ebenfalls alle Diejenigen, welche dem verstorbenem Büdner Möller noch schuldig sind, diese ihre Schuld innerhalb derselben Frist dem Unterzeichneten zu berichtigen.

Arbeitsmann Möller       
zu Sahmkow.         


Zu pachten gesucht

wird ein Moor bei Schönberg während des bevorstehenden Sommers zur Weide für drei Kühe. Von wem? sagt die Expedition der Anzeigen.


Phosphorpillen gegen Feldmäuse

hält vorräthig

die Apotheke zu Schönberg.       


Verloren

am Freitagabend ein Portemonaie mit etwas Geld. Abzugeben gegen Belohnung in der Expedition der Anzeigen.


Herrn Gastwirth H. J. Heitmann zu Klocksdorf habe ich mit Heutigem eine Niederlage meines bekannten Selters= u. Sodawassers, sowie Brauselimonade übergeben, und bitte die geehrten Herren Wirthe und Abnehmer Ihren Bedarf, zu Fabrikpreisen, bei demselben beziehen zu wollen.

Hochachtungsvoll
Otto Bezzenberger.
Besitzer der Dom-Apotheke zu Ratzeburg.


Rothklee,
sehr schöne einmattige Saat,
hat noch preiswürdig abzugeben                          
Sülsdorf im April 1883.                          
                                                    J. Wiencke, Gastwirth.


Wegen Auswanderung zu verkaufen:
12 Bienenstöcke
und eine neue                                                    
Honigschleudermaschine
                                                    bei J. Holst, Cronskamp.


1 Säemaschine,
1 Dreschmaschine
und 1 Häxelmaschine
stehen zum Verkauf bei                                                    
                                                    J. Wiese, Cronskamp.


Wilh. Berner,
Juwelier,Gold= und Silberarbeiter,
Lübek,
1010 Sandstrasse 1010,
neben der Lübecker Privatbank

hält sein neues großes Lager von Juwelen, Gold, Silber, Corallen und Granatwaaren zu festen und billigen Preisen bestens empfohlen.
Nach Bestellung anzufertigende Arbeiten, sowie Reparaturen werden in meiner Werkstatt auf das Schnellste und Billigste ausgeführt.


Der sogenannte
Fenchelhonig
von L. W. Egers in Breslau

ist ein nach eigener Methode vorzüglich gereinigter Honig von exquisiter Qualité besonders feinem Aroma und Wohlgeschmack, der sich als Heilmittel gegen Hals= und Brust=Leiden, Katarrhe, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, namentlich bei Hustenkrankheiten der Kinder einen Weltruf erworben hat. Derselbe ist kenntlich an Siegel, Namenszug und im Glase eingebrannter Firma von L. W. Egers in Breslau und echt zu haben in Schönberg bei Carl Sievers, Buchbinder.


CHOCOLADEN und CHOCOLADEN-DESSERT,
nach französischem und schweizer System fabricirt, durch feinsten Geschmack und großen Cacaogehalt sich auszeichnend.
Leicht lösliche entölte Cacaos, 100 Tassen per Pfund.
B. SPRENGEL & Co.
HANNOVER.
Specialitäten:
Leicht lösliche Malzextract=Puder=Chocolade,
bestes blutbildendes, nahrhaftestes, angenehmst schmeckendes Gesundheits=Getränk für Gesunde und Kranke jeder Altersclasse, 50 große Tassen aus 1 Pfund, durch Aufgießen kochenden Wassers zu bereiten; desgleichen Eisen-Anthracit-Chocolade, nach Oberstabsarzt 1. Cl. Dr. med. Dyes bewährtes Mittel gegen chronischen Magen-Katarrh, Magenkrampf, Bleichsucht und Blutarmuth. - Beide Specilalitäten von fast allen Aerzten, welche dieselben kennen lernten, verordnet.
Niederlage in Schönberg beim Bäckermeister Wolgast Siemzerstraße.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 30 Seite 4]

Anker-Cichorien
von
Dommerich & Co. in Bukau-Magdeburg.

Anker Cichorien ist ein trockenes lichtbraunes Pulver, aus gewaschenen, daher sandfreien Magdeburger Cichorienwurzeln hergestellt und zeichnet sich aus durch sein Aroma, Reinheit im Geschmack und Ausgiebigkeit.
Anker=Cichorien ist der beste im Handel befindliche Cichorien und zu kaufen in Packeten von 125 gr. zu 10 Pfennig. und von 230 gr. zu 20 Pfennig in nachstehenden Geschäften:

C. J. W. Burmeister.             C. H. Vock.
J. F. Eckmann.             W. Wieschendorf.
F. Heitmann.             A. Zander.
J. Kummerow.             


Dem geehrte Publikum von Carlow und Umgegened mache ich die ergebene Anzeige, daß ich hier in Carlow eine

Tischlerei

etablirt habe und wird es mein eifrigstes Bestreben sein, stets durch reelle und gute Arbeit die Zufriedenheit meiner geehrten Kunden zu erwerben, und bitte bei vorkommenden Fällen um gefällige Berücksichtigung.

                          Hochachtungsvoll
                          P. Martau, Tischler.


Einen Sparheerd

passend für ein Gut oder eine größere Hauswirthschaft hat billig zu verkaufen

Schönberg.                                                    Apotheker Montag.


Blumenkohl=Pflanzen
                                                    empfiehlt
                                                    H. Upahl, Handelsgärtner.


Sonnen- und Regenschirme
in guter Auswahl
                          empfiehlt billigst
                                                    H. Scheer.


Todesanzeige.

Am 12. April, Nachmittags 4 1/2 Uhr entschlief nach langen Leiden unsere geliebte Tochter Caroline. Tief betrauert von

H. Wigger u. Frau         
geb. Bohnhoff.       


Goldene Hochzeit.
Nach vorliegendem Trauschein wurden Hans JochimKreutzfeldt und Catharina Dorethea Kreutzfeldt geborne Isenhagen, wohnhaft in Kuhlrade, getraut am 19. April 1833 durch Herrn Pastor Harnack in Carlow.

    Die Jahre sind entschwunden,
Nun fünfzig sind es schon,
Wo sie in seligen Stunden
Bestiegen Hymens Thron.

    Nur Kummer war beschieden
Dem treuen Ehepaar,
Stets lebten sie in Frieden
Doch aller Mittel baar.

    Nun da die "goldene Hochzeit" ist,
Herrscht Mangel überall,
Nehm' drum ein Scherflein jeder Christ
Und spend's in diesem Fall.


Die Lübecker Bank

nimmt Gelder zur Verzinsung in Summen von mindestens 300 Mark täglich in den Geschäftsstunden von 9 bis 1 Uhr und 3 bis 6 Uhr entgegen.
Dieselbe vergütet:
      bei sechsmonatlicher Kündigung 3 1/2 %,
      bei zwölfmonatlicher Kündigung 4 %,
und zahlt die Zinsen halbjährlich aus.
Die zu belegenden Gelder können auch per Post unter voller Wertangabe an die Bank eingesandt werden, wogegen Letzere die betreffende Schuldverschreibung umgehend an den Absender übermitteln wird.


Dr. Kirchhoffer, Spez. Arzt
in Straßburg heilt Bettnässen, Blasenleiden u. s. w.                                                    
                                                    H. 232 Q.


Zahnschmerzen aller Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 16. April 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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