No. 28
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. April
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1883 Nr. 28 Seite 1]

      Wenn bereits schon in früheren Jahren auf einzelnen Hofstellen Miethen von Korn, Heu und Stroh in unmittelbarer Nähe der Gebäude aufgerichtet gewesen sind, so hat doch bei der letzten ergiebigen Ernte dieses Verfahren überhand genommen; es wird deshalb hierdurch das Aufrichten von Korn=, Heu= und Stroh=Miethen auf den Hofstellen, sowie überall in geringerer Nähe als 100 Fuß 28,76 m) von Gebäuden wegen der dadurch veranlaßten Feuersgefahr sowohl auf Pachthöfen als auf Hauswirths= und sonstigen Stellen bei 20 M. Strafe untersagt.
      Schönberg, den 6. April 1883.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Die neueste Gestalt der Krankenversicherungs=Vorlagen.

Noch vor Beginn der Osterferien hat der Ausschuß zur Berathung der Krankenversicherungsvorlage seine Arbeiten beendet. Hier die wichtigsten Ergebnisse derselben. Personen, welche gegen Gehalt oder Lohn beschäftigt sind: 1) in Bergwerken, Salinen, Aufbereitungsanstalten, Brüchen und Gruben, in Fabriken und Hüttenwerken, beim Eisenbahn= und Binnendampfschifffahrtsbetriebe, auf Werften und bei Bauten; 2) im Handwerk und in sonstigen nicht besonders ausgenommenen Gewerbebetrieben; 3) in Betrieben, in denen Dampfkessel oder durch elementare Kraft (Wind, Wasser, Dampf, Gas, heiße Luft etc.) bewegte Treibwerke zur Verwendung kommen, sind, sofern nicht die Beschäftigung ihrer Natur nach vorübergehend oder durch den Arbeitsvertrag im Voraus auf einen Zeitraum von weniger als einer Woche beschränkt ist, nach Maßgabe der Vorschriften dieses Gesetzes gegen Krankheit zu versichern. Betriebsbeamte unterliegen der Versicherungspflicht nur, wenn ihr Arbeitsverdienst an Lohn und Gehalt 6 2/3 M. für den Arbeitstag nicht übersteigt. Als Gehalt oder Lohn im Sinne dieses Gesetzes gelten auch Tantiemen und Naturalbezüge. Der Werth der letzteren ist nach Ortsdurchschnittspreisen in Ansatz zu bringen. Diese Vorschriften finden auch auf die in der Land= und Forstwirthschaft gegen Gehalt oder Lohn beschäftigten Personen (mit Ausnahme des Gesindes) Anwendung. Auf Antrag sind von der Versicherungspflicht zu befreien Personen, welche herkömmlich im Krankheitsfall mindestens für 10 Wochen auf Verpflegung in der Familie des Arbeitgebers oder auf Fortzahlung des Lohnes Anspruch haben. Eine der wichtigsten Veränderungen der Vorlage ist die durch den Ausschuß vorgeschlagene Bestimmung, wonach Arbeitgeber ein Drittel der Beiträge, welche auf die von ihnen beschäftigten Versicherungspflichtigen Personen entfallen, aus eigenen Mitteln zu leisten haben würden.


Politische Rundschau.

Kaiser Wilhelm wird auch in diesem Jahre Wiesbaden, das ihm immer gut bekommen ist, auf 14 bis 18 Tage besuchen. Er tritt die Reise am 15. April an.
Prinz Albrecht von Preußen ist dazu ausersehen, mit militärischem Gefolge zur Krönung nach Moskau zu gehen.
Aus dem Reichstage. Der Kampf hat sogleich mit der ersten Sitzung begonnen. Die Debatte über Erhöhung der Zölle für Nutzholz hat zu keiner Einigung geführt, die Vorlage wurde mit 136 gegen 135 Stimmen an eine Commission verwiesen, eine Stimme gab den Ausschlag. Das kennzeichnet die Lage der Sache. Die Conservativen, die Reichspartei, das Centrum mit seinen Anhängseln und 2 Nationalliberale stimmten für Verweisung an die Commission, die Demokraten und die Sozialdemokraten, die Fortschrittler, Sezessionisten und Nationalliberale dagegen, sie wollten die Vorlage im Plenum verworfen wissen. Die Bundes=Commissare und Oberforstmeister Danckelmann und Donner und die Minister Lucius und Scholz erklärten die Erhöhung des Einfuhrzolles für ausländische Hölzer als unentbehrlich für einen ausreichenden Ertrag des Waldes und die Gegner, voran die Abgg. Oechelhausen (nat.=lib.) und Rickert (Sez.) erklärten sich ebenso entschieden dagegen und griffen die Zahlennachweise der Regierung als unrichtig und täuschend an. Auffallend ist die von beiden Theilen zugestandene Thatsache, daß die bayrischen, sächsischen und elsässischen Forsten durchschnittlich einen 3-4fachen höhern Ertrag liefern als die preußischen. In der Commission wird noch manches Dunkel aufgeklärt werden müssen.
In der nächsten Sitzung wurde die Zuckersteuer berathen und einer Commission von 21 Mitgliedern überwiesen. Hierauf tritt der Reichstag in die zweite Berathung der Gewerbeordnungsnovelle ein, wobei es sich zunächst um den fortschrittlich=sezessionistischen Antrag über Einschränkung des militärischen Gewerbebetriebes handelte. Der Kriegsminister nimmt für die Militairhandwerker die Gewerbefreiheit in Anspruch, die allen Handwerkern zustehe und gibt die Versicherung, daß es, wie bisher, so auch fernerhin das Bestreben der Militairbehörden sein werde, Mißbräuchen vorzubeugen und zu steuern. Auch das Cantinewesen solle nach Recht und Billigkeit beaufsichtigt und controlirt werden. Die Cantinen ganz aufzuheben, sei für die Militärverwaltung unmöglich. Nach weitläufiger Verhandlung verschwindet auch diese Angelegenheit in der "Commission".
In Bayern wird eine Erhöhung der Eingangs=Zölle für Getreide= und Mühlenfabrikate von den landwirthschaftlichen Vereinen angestrebt.
Es macht sich neuerdings wieder ein größerer Zudrang zum Studium der katholischen Theologie in Preußen bemerkbar.
Die Stadt Leipzig hat am 2. April dem Reiche den Bauplatz für das Reichsgericht feierlich überwiesen.
Die Berliner "Post" schreibt: Drei Ziele sind es, um die wir den Fürsten Bismarck sich abmühen sehen und jedes Ziel ist eine Existenzfrage des Reiches. Das erste ist eine Steuerverfassung, ohne die Jedes Staatsgebäude auf Sand ruht. Das

[ => Original lesen: 1883 Nr. 28 Seite 2]

zweite Ziel ist die Auseinandersetzung ohne welche das Deutsche Reich den Lebensfeind in seinem Innern verheerend wühlen läßt. Das dritte Ziel ist die Hemmung des Krankheitsverlaufes, welcher eine Schicht des Volkes nach der andern in soziale Schlacke verwandelt, mit einem Worte die soziale Frage.
Ueber die Ursachen der Verarmung sind durch ein Rundschreiben des Reichskanzlers vom 11. Juni 1881 für das ganze Reichsgebiet Erhebungen veranstaltet worden. Für das Königreich Sachsen liegen dieselben bereits vor. Darnach sind von je 100 Unterstützten unterstützt worden: wegen großer Kinderzahl 16.69; wegen Krankheit in der Familie 15.89; wegen geringen Lohnes 13.36; wegen Arbeitsscheu und Umhertreibens 2.92; wegen Trunksucht bezw. in Verbindung mit Arbeitsscheu, Krankheit etc. 2.84; wegen Unfalls 2.60; in Folge Haft des Ernährers 1.49.
In St. Petersburg wird, wie der "Daily News" über Berlin geschrieben wird, gegenwärtig vielfach die Frage erörtert, ob der Großfürst Constantin, welcher sich kurz nach der Ermordung des Kaisers Alexander II. nach der Krim zurückzog, bei der Krönung zugegen sein wird. Es heißt, daß er vor seiner Abreise dem jetzigen Czaren, seinem Neffen, sagen ließ, daß, so lange er auf dem Throne bleibe, er (der Großfürst) niemals nach der Hauptstadt zurückkehren werde. Anderseits würde seine Abwesenheit bei einem so wichtigen Anlasse so viel in sich schießen, daß es für wahrscheinlich gehalten wird, der Großfürst werde bewogen werden, der Krönung beizuwohnen. Was seinen ältesten Sohn Nikolai betrifft, so wird es nicht für wahrscheinlich erachtet, daß der Czar ihn aus der Verbannung zurückrufen werde.


- In der Affaire Sobbe ist die Untersuchung abgeschlossen, und die Anklageschrift von Seiten der Staatsanwaltschaft bereits fertig gestellt. Als Termin für die Verhandlung des Prozesses vor dem Berliner Schwurgericht soll der 23. d. M. in Aussicht genommen sein.
- Die Mörder des Präsidenten Majlath befinden sich in den Händen des Gerichts. Pitely, Javor, und der Leibhusar des Ermordeten, Berecz, haben gestanden, die That gemeinsam begangen zu haben und daß Spanga ihnen dabei behülflich gewesen sei. Der Mord wurde von Spanga geplant, Piteley und Javor verbargen sich im Badezimmer, während Spanga im Balkonzimmer wartete. Berecz ließ die Complicen einzeln ein. Pitely und Javor sollten, sobald Majlath sich niedergelegt habe, aus dem Badezimmer vorbrechen und Majlath erwürgen. Die Mörder hörten Majlath heimkehren, warteten ein wenig, stürzten dann auf ihr Opfer, das sie niederwarfen und würgten. Majlath wehrte sich und rief nach Hülfe. Berecz ging auf die Aufforderung Spanga's in das Zimmer und stopfte seinem Herrn ein Handtuch in den Mund. Die Mörder erklärten, daß Spanga an dem Morde nicht thatsächlich Theil genommen habe, sondern nur der intellectuelle Urheber sei. Die Wunden und blutunterlaufenen Stellen am Körper des Ermordeten rühren davon her, daß er im Todeskampfe von den Mördern mit den Füßen getreten worden ist.
- Dem Reformator Martin Luther soll in Philadelphia ein Standbild nach dem Wormser Modell errichtet werden.
- Das Concursgericht in Berlin hat am Sonnabend Mittag über das Vermögen der "Nationale, Lebens=Versicherungs=Gesellschaft auf Gegenseitigkeit" den Concurs eröffnet und Herrn Concursverwalter Kaufmann Fischer zum Verwalter ernannt.
- Einen vollkommen frisch erhaltenen Apfel von 96 Jahren besitzt ein Herr in Ulster County, New=York. Als sich die Frucht im Frühsommer 1787 aus der Blüthe des Mutterzweiges herausbildete, zog man eine Flasche über sie und den Zweig, schnitt diesen, nachdem der Apfel reif geworden, ab und siegelte die Flasche zu.
- Das Nationaltheater in Berlin ist abgebrannt. Es war das größte Theater Berlins und faßte 30,000 Personen. Etwa 100 Bühnenangehörige und Theaterbeamte sind durch den Brand brodlos geworden.
- Familienmord in Magdeburg. Ein Maurer in Magdeburg hat am 4. ds. seine Frau mit dem Beil erschlagen, zweien seiner Kinder im Alter von 3 und 2 Jahren die Kehle durchschnitten und sich dann selbst erhängt. Man glaubt annehmen zu dürfen, der Mann habe die That im Zustande der Geistesstörung vollbracht. Uebrigens hat er seine Frau schon verschiedentlich mit dem Tode bedroht.


Anzeigen.

Auction in Rieps.

Am Sonnabend den 14. April d. J. Vormittags 9 Uhr sollen in Rieps die Nachlaßsachen des Büdners Möller daselbst als namentlich:

gute Betten, Bettstellen, Koffer, Laden, Stühle, Tische, Kleiderschrank, Sopha, amerik. Uhr, das gesammte Küchengeräth, 5 Kessel, einige Küben, 2 Seiten= und 2 Schulterstücke eines mittelgroßen Schweines, 16 Hemden, 18 Bettlaken, 7 Tischlaken, 20 Bolzen flächsen Leinen, 15 heeden do., Tischtuchleinen und weiß wollen Zeug, circa 20 Pfund Flachs, 1 Sack mit Federn, 12 Säcke, etwas Roggen, einige Sack Kartoffeln, 2 Säcke mit Mehl, 1 Ziege und 5 Hühner, etwas Heu und Stroh, auch verschiedenes Arbeitsgeräth sowie Manns= und Frauenkleidungsstücke und vielerlei andere Sachen
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Schönberg.                                                      Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Holz=Auction

im Vitenser Forste, Revier: Törber Holz am Mittwoch den 11. April 1883 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen, über:

Eichhester zu Nutz= und Pfahlholz tauglich
eichen Stangenholz zu Pfahlholz tauglich
buchen Kluftholz
buchen Knüppelholz
buchen Zweigholz
Versammlung Morgens 9 Uhr auf dem Landwege im Törber Holze.
Rehna, den 3. April 1883.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Am Sonnabend den 14. April, Nachmittags 4 Uhr soll die zur Tiessen'schen Concursmasse gehörende Laden=Einrichtung und sonstige Laden=Utensilien meistbietend gegen sofortige Zahlung verkauft werden.
Rehna, den 6. April 1883.

                                                    H. Schreiber,
                                                    als Concurs=Verwalter.


Kampfgenossen-Verein 1870/71.
Außerordentliche
General=Versammlung
am Sonntag den 15. d. M. Nachmittags 3 1/2 Uhr.
Tages=Ordnung:

1. Abstimmung über den Antrag des Vorstandes betr. Aufnahme von Ehrenmitgliedern.
2. Wahl eines Delegirten zum Delegirten=Tage in Rostock. Feststellung der Theilnehmer des Vereins an dem ebendaselbst am 6. Mai d. J. stattfindenden Landes=Kriegerfeste.
3. Berathung über die Feier des 10jährigen Stiftungsfestes.
3 Uhr: Vorstands=Sitzung, zu der alle Vorstands=Mitglieder pünktlich zu erscheinen haben.

Der Vorstand.
Dr. M. Marung.


Da ich wegen Mangels an Platz mein Geschäft nicht vollständig eröffnen kann, so empfehle einstweilen Raffinade und Melis in Broden, Caffee's, Farin, Sago, Reis und Reismehl von 1 Pfund an zu sehr billigenPreisen.
Gleichzeitig bringe mein Lager von Wein, Rum und Cigarren in freundliche Erinnerung und bitte um geneigte Abnahme
Schönberg den 2. April 1883.

F. C. Wolgast.       


[ => Original lesen: 1883 Nr. 28 Seite 3]

Nachdem seit länger als zwei Jahren kein Wegebesserungsbeitrag erhoben, vernothwendigt sich nunmehr ein solcher von 30 Pfennig für 100 []Rth. und werden die Ackerbesitzenden Bürger Schönbergs ersucht, solchen Beitrag am

Sonnabend den 14. April
Abends 6 Uhr

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Die an diesem Tage nicht gezahlten Beiträge werden gegen eine Gebühr von 10 Pfennig. pro Mitglied abgeholt.
Schönberg den 9. April 1883.

Die Städtische Wege=Commission.


Binnen Kurzem kommt mein Vertreter nach Schönberg und Umgegend, um über

Brunnen- u. Wasserleitungs-Anlagen,

Erdbohrungen u. Aufstellung von Windmotoren kostenfrei Auskunft zu ertheilen. Reflectanten bitte mir ihre Adresse gefl. umgehend einzusenden.

Carl Blasendorff.
Pumpen= u. Windmotoren=Fabrik.
Unternehmer v. Brunnen- u. Wasser-Anlagen.
Berlin, Grüner Weg 13.


Mecklenburgische Bank,
Schwerin i. M.

Status per ultimo März 1883.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Die Direction.
Steiner.           Frels.


Agentur der Mecklenburgischen Bank
für
Schönberg und Umgegend.

Die Mecklenburgische Bank vergütet zur Zeit für Einlagen:
          1. gegen Sparbücher 4 p. Ct.
          2. gegen Schuldverschreibungen der Bank
               bei 6monatlicher Kündigung oder auf 6 Monate fest 4 p. Ct.
               bei 3monatlicher Kündigung oder auf 3 Monate fest 3 1/2 p. Ct.
               bei 14tägiger Kündigung 3 1/4 p. Ct.
               bei kürzerer, jedoch mindestens 4tägiger Kündigung 3 p. Ct.
          3. im Baar-Conto-Corrent 3 p. Ct.
               und bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit z. Z. à 5 p. Ct.

Die kostenfreie Vermittlung dieser Geschäfte erfolgt durch den Unterzeichneten.
Schönberg i. M.                                                     Wilh. Schrep.


Vorläufige Anzeige.

Am 31. Mai d. J. wird der landwirtschaftliche Verein für das Fürstenthum Ratzeburg hieselbst eine

Thierschau
verbunden mit Gewerbe=Ausstellung abhalten.
                                                    Der Secretair des Vereins:
                                                    Wilh. Heincke.


Der Geflügelverein zu Schönberg wird in Verbindung mit der am 31. Mai stattfindenden Thierschau eine

Ausstellung von Geflügel

abhalten, und ladet Einwohner des Fürstenthums, die sich für Aufbesserung der Geflügelzucht interessiren, zu deren Beschickung hiermit freundlichst ein.
Die Ausstellung umfaßt: Gänse, Enten, Hühner, außer Race= auch gute Landhühner in Stämmen, gleich 1 Hahn und 2 oder 1 Huhn, sowie Tauben, auch Sing= und Ziergeflügel. Für Ausstellungs=Behälter sorgt der Verein und wird für Pflege und Wartung der Thiere, Miethe der Käfige u. s. w. für Gänse, Enten und Hühner à Stamm, der ein männliches und 3 weibliche Thiere nicht übersteigen darf, ein Standgeld von 75 Pfennig. und für das Paar Tauben 30 Pfennig. erhoben.
Die Anmeldung des auszustellenden Geflügels kann schriftlich oder mündlich bei einem der unterzeichneten Vorstandsmitglieder geschehen und ist das Standgeld bei der Anmeldung zu erlegen, auch ist der Preis für etwa verkäufliches Geflügel bei der Anmeldung zu bemerken. Für angemeldetes und nicht eingeliefertes Geflügel wird das Standgeld nicht wieder zurückgegeben. Anmeldungen können nur bis zum 20. Mai entgegen genommen werden.
Der Verein wird möglichst für die Zurücktransportirung des vom Lande eingelieferten Geflügels Sorge tragen. Der landwirtschaftliche Verein hat gütig eine Baarsumme zur Prämirung des Geflügels bewilligt, und finden die Prämien demnach in Geldpreisen statt.
Als Preisrichter fungiren zwei vom landwirthschaftlichen Verein bestellte Herren.

Der Vorstand:
G. Volkmann.       F. Lundwall.       W. Holldorff.


Herrn Gastwirth H. J. Heitmann zu Klocksdorf habe ich mit Heutigem eine Niederlage meines bekannten Selters= u. Sodawassers, sowie Brauselimonade übergeben, und bitte die geehrten Herren Wirthe und Abnehmer Ihren Bedarf, zu Fabrikpreisen, bei demselben beziehen zu wollen.

Hochachtungsvoll
Otto Bezzenberger.
Besitzer der Dom-Apotheke zu Ratzeburg.


Bei der von mir am 8. April veranstalteten Verloosung von Mobilien wurden folgende Nummern mit Gewinnen gezogen:

594 Kommode Nr. 2.
298 Spiegelschrank und Spiegel.
516 ein Leinensekretair.
485 ein Beisetztisch Nr. 7.
56 ein Beisetztisch Nr. 8.
87 ein Beisetztisch Nr. 1.
189 ein Eckschrank Nr. 1.
190 ein großer Tisch Nr. 1.
526 ein Beisetztisch Nr. 6.
403 ein Beisetztisch Nr. 3.
491 ein großer Tisch Nr. 2.
685 ein Kleiderschrank.
45 ein Eckschrank Nr. 2.
48 ein Beisetztisch Nr. 2.
553 ein Beisetztisch Nr. 4.
680 eine Kommode Nr. 1.
20 ein Beisetztisch Nr. 5.
241 ein großer Tisch Nr. 3.
676 ein großer Tisch Nr. 4.

Selmsdorf.                                                     W. Diehn, Tischler.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 28 Seite 4]

Große Waaren-Auction
Am Montag den 16. und Dienstag den 17. April,
eventuell die folgenden Tage, soll Morgens von 9 Uhr und Nachmittags von 2 Uhr an,
das gesammte
Tuch- u- Manufacturwaaren-Lager

des Herrn Eduard Levissohn hier, wegen dessen Fortzugs, im Saale des Herrn Körner versteigert werden.

Das Nähere besagen die Zettel.
Rehna im April 1883.                                                    


Bei jeder Nummer ein Cabinetbild.
Höchst effektvoll!                                                                                Absolut neu!
Vermischte Nachrichten
aus allen Welttheilen

ist eine wöchentlich erscheinende Zeitung, welche keine Politik, Handelsberichte oder dergl., sondern in großer Menge nur interressante Begebenheiten von Nah und Fern, sowie spannende Romane und Novellen hervoragender Schriftsteller bringt. Um das Blatt noch werth= und effektvoller zu machen, wird vom 1. April d. J. ab auf der Vorderseite desselben

eine "Gallerie berühmter und interessanter Persönlichkeiten"

in hochfeiner, auf photographischem Wege hergestellter Ausführung, erscheinen.
Jede Nummer bringt ein anderes Portrait und zwar in Cabinetgröße. Die Bilder sind auf der Zeitung so befestigt, daß dieselben abgetrennt und aufbewahrt werden können. Die Portraits werden in zwangsloser Reihenfolge (Fürsten, Groß=Industrielle, Persönlichkeiten des Theaters, der Kunst und Wissenschaft etc. etc.) erscheinen und eine werthvolle Sammlung abgeben.
Der Preis des Blattes beträgt trotz dieser eigenartigen Verschönerung nach wie vor

nur 50 Pfennig monatlich.

Gegen Einsendung von 50 Pf. in Briefmarken liefern wir ein einmonatliches Probe=Abonnement und versenden jede einzelne Nummer franco per Kreuzband.
Wer für 3 Monate 1 Mk. 50 Pf. in Briefmarken einsendet, erhält den im Feuilleton befindlichen, bereits erschienenen Theil (ca. 180 Buchseiten) des überaus spannenden Romanes: "Des Zweiflers Umkehr" von Friedrich Friedrich gratis mit beigelegt. Auch kann man unser Blatt bei allen Postämtern Deutschlands und Oesterreichs bestellen.

                                                    Die Expedition der "Vermischten Nachrichten"
                                                    in Frankfurt am Main.

N. B. Tüchtige Agenten werden gesucht und finden lohnenden Verdinst.


W. Busch,
Bild- u. Steinhauerei, Schönberg

empfiehlt sich dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend zur Anfertigung von Denkmälern jeder Art, aus Marmor, Granit, und Sandstein. Bauarbeiten werden nach Maß und Zeichnung sauber ausgeführt bei billigster Preisnotirung.


Theater=Anzeige.
Hof-Theater-Ensemble-Gastspiel.
Mittwoch den 11. April. Kinder=Vorstellung.
Anfang Nachmittags 4 1/2 Uhr.
Neu!      Robinson Krusoe.      Neu!
Reisebilder mit Gesang und Tanz in 3 Acten und 7 Bildern. 1. Bild: 2 Durchgänger. 2. Bild: Auf der einsamen Insel. 3. Bild: Traumbilder. 4. Bild: Die Menschenfresser. 5. Bild: Freitag. 6. Bild: Errettet. 7. Bild: Christabend.
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Abend=Vorstellung.
Gewonnene Herzen oder Nord und Süd.
Vaterländisches Volksstück in 3 Acten von Dr. H. Müller. Musik von R. Bial. Ueber 200 Mal in Berlin zur Aufführung gekommen.
1. Act: Der Abschied. 2. Act: Auf dem Schlachtfelde. 3. Act: Die Hyäne der Schlachtfelder.

Zu dieser außerordentlichen Vorstellung erlaube mir ein hochgeehrtes Publikum von Schönberg und Umgegend ganz besonders einzuladen.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Eug. v. Strom-Satorsky.
Anfang 8 Uhr.        Ende 10 1/4 Uhr.


Heute Nachmittag 1/2 4 Uhr starb nach langem Leiden mein lieber Sohn

Friedrich

im Alter von 24 Jahren 6 Monaten.
Wahrsow, den 8. April 1883.

W. Hörcher.       

Die Beerdigung findet Freitag den 13. d. M. Nachmittags 3 Uhr in Herrnburg statt.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 9. April 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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