No. 22
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. März
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1883 Nr. 22 Seite 1]

      Da zur Kenntniß der unterzeichneten Behörde gekommen, daß sowohl Seitens der Dienstherrschaften wie der Dienstboten vielfach gegen die Verordnung, betreffend die Einführung von Gesinde=Dienstbüchern im Fürstentum Ratzeburg, contravenirt worden, so wird dieselbe hiedurch nachstehend:

Friedrich Wilhelm,
von Gottes Gnaden Großherzog von Mecklenburg etc.

   Zur Herbeiführung einer besseren Controle über das Gesinde in Unserm Fürstenthum Ratzeburg verordnen Wir wegen Einführung von Gesinde=Dienstbüchern hiedurch das Nachstehende:

§. 1.

      Alle confirmirten Dienstboten, welche nach Johannis dieses Jahres zum ersten Male in den Dienst treten oder den Dienst wechseln, haben vor Antritt des neuen Dienstes bei dem mit diesem Geschäfte von unserer Landvogtei in Schönberg beauftragten Beamten mit einem Dienstbuche sich zu versehen, zu dessen Erlangung sie dem Beamten die erforderliche Nachweisung über ihre persönlichen Verhältnisse zu ertheilen haben. Fremde, welche in unserm Fürstenthume Ratzeburg noch nicht gedient haben, müssen außerdem zur Erwerbung des Dienstbuches eine Bescheinigung der Obrigkeit ihres Geburts= oder letzten Aufenthaltortes über ihr bisheriges gutes Betrages, sowie einen von ihrer Heimathsbehörde ausgestellten Heimathsschein beibringen.
      Der Preis eines aus 48 Seiten bestehenden Dienstbuches beträgt 8 Schilling Courant.

§. 2.

      Das Dienstbuch ist der Herrschaft bei der Anmeldung zum Dienste von dem Gesinde vorzuzeigen und ist von der Herrschaft strenge darauf zu halten, daß dieses geschehe. Bei dem Dienstantritt verzeichnet die Herrschaft mit ihrer Namensunterschrift das Datum des Dienstantritts und die contractliche Dienstzeit in dem Dienstbuche. Ebenso verzeichnet die Herrschaft beim Abgange des Gesindes in dessen Dienstbuche das Datum des Abganges und von welcher Seite die Kündigung stattgefunden. Der Herrschaft bleibt es überlassen, ob sie bei dem Abgange des Gesindes ein Zeugniß über das Verhalten desselben während der Dienstzeit hinzufügen will. Hat jedoch der Dienstbote während seiner Dienstzeit bei einer Herrschaft eine Criminal= oder Polizeistrafe erlitten, so ist die Herrschaft verpflichtet, diese Strafe und das Vergehen, für welches der Dienstbote dieselbe erlitten hat, in dem Dienstbuche zu bemerken.
      Geht das Gesinde außer der Zeit ab, so ist die Ursache von der Herrschaft in das Dienstbuch einzutragen. Wenn Dienstboten beim Antritt eines neuen Dienstes das Dienstbuch nicht vorzeigen oder wenn darin die Bescheinigung des Abganges aus dem letzten Dienste fehlt, so ist die neue Herrschaft zur Annahme des Gesindes nicht verpflichtet.
      Uebertretungen der vorstehenden Vorschriften von Seiten der Herrschaften sowohl, wie des Gesindes werden mit einer Geldstrafe von 1 bis 10 Thlr. Courant, oder im Falle des Unvermögens mit verhältnißmäßigem Gefängniß bestraft.

§. 3.

      Der Verlust eines Dienstbuches ist von dem Dienstboten bei Vermeidung einer Strafe von 1 bis 5 Thlr. Cour., oder verhältnißmäßiger Gefängnisstrafe dem betreffenden Landvogtei=Beamten sofort anzuzeigen und ein neues Dienstbuch, in welchem der Verlust des früheren jedesmal ausdrücklich angemerkt werden muß, zu erwerben.
      Wenn Dienstbücher ganz vollgeschrieben und abgenutzt sind, so sind statt derselben neue zu erwerben, welche den alten anzuheften sind.
Wer sein Dienstbuch absichtlich unleserlich macht, vernichtet, auf die Seite schafft oder Blätter aus demselben reißt, wird nach Befinden der Umstände mit Geld oder Gefängniß bestraft.

§. 4.

      Dienstloses Gesinde hat sich bei Vermeidung polizeilicher Strafe nach seinem Austritt aus dem Dienste sofort nach der Ankunft an dem Orte, an welchem es während seiner Dienstlosigkeit sich aufzuhalten gedenkt, von der Polizeibehörde desselben die Erlaubniß zu dem Aufenthalte daselbst zu erwirken und, daß solche ertheilt, in das Dienstbuch eintragen zu lassen, auch, falls es wieder

[ => Original lesen: 1883 Nr. 22 Seite 2]

einen Dienst antreten will, von der gedachten Behörde eine ebenfalls in das Dienstbuch einzutragende Bescheinigung über sein Betragen und seinen Wandel während der Zeit seiner Dienstlosigkeit sich erteilen zu lassen.

§. 5.

      Die in dieser Verordnung gedachten Strafen werden von Unserer Landvogtei in Schönberg erkannt und vollstreckt.
      Urkundlich unter Unserer eigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Großherzoglichen Regierungssiegel.
      Gegeben Neustrelitz den 5. April 1862.

Friedrich Wilhelm, G. H. v. M.
(L. S.)                                                                               v. Kardorff.

nochmals zur allgemeinen Kenntniß gebracht.
            Schönberg, den 9. März 1883.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Eine glückliche Erbin. Im Jahre 1857 lebte in Mittelengland ein Baronet, weit bekannt durch seinen Reichthum, seine kostbare Bibliothek und seine Kunst= und Familienschätze. Da er dazu noch zwei Söhne hatte, wäre sein Glück vollkommen gewesen. Leider aber verlor der ältere ob der Reize einer hübschen Köchin den Kopf und wollte sie heirathen. Der Vater war erzürnt: "Niemals!" Aber es geschah doch. Am 19. November 1859 heiratheten sie heimlich und entwichen nach Dublin, wo ihnen im folgenden Januar ein Töchterchen geboren ward. Sie vertuschten das ihnen unbequeme Ereigniß dadurch, daß sie das Kind aussetzten. Die Exköchin hatte von einer Person wohlthätigen Charakters gehört; und vor deren Haus in Kingstown ließ sie das Kind zurück, hübsch eingewickelt in eine doppelte Ausstattung und im Besitze einer Börse mit 50 Goldstücke. Dann kehrten beide nach England zurück, wo sie bis 1872 verweilten, um dann ihrer schwächlichen Gesundheit wegen nach Rom überzusiedeln. Dort erhielten sie die Nachricht, daß der alte Baronet gestorben und seinem Sohne, von dessen Heirath er nie etwas erfahren, sein ganzes Vermögen, welches 13000 bis 15000 Pf. St. jährliches Einkommen abwarf, hinterlassen habe. Das Nächste, was sie jetzt, jedes Zwanges ledig, thaten, war, Nachforschungen nach dem ausgesetztem Kinde anstellen zu lassen. Vergebens. Sie starben beide im Jahre 1877, ohne den Schleier von ihrer Tochter Verbleib gelüftet zu sehen. Ihr Tod war plötzlich und seltsam. Eines Morgens hörten ihre Diener langandauerndes Schellenziehen in ihres Herrn Zimmer; sie öffneten und fanden die Ehegatten im Verscheiden. Die Aerzte erklärten, daß der Tod durch Herzkrankheit verursacht sei. Dem Gesetze nach fiel das Vermögen an den jüngeren Bruder, Obersten in einem englischen Regimente. Derselbe war ein Biedermann und da er von den Dienstboten vernommen, daß sein Bruder eine Tochter besessen habe, nahm er die Nachforschungen mit allem Eifer auf, verfolgte sie trotz aller Hindernisse; war aber erfolglos, bis er vor vier Monaten in der Bibliothek seines Bruders ein Tagebuch von dessen Frau entdeckte, welches verschiedene Anhaltspunkte über Geburt und Aussetzen der Tochter enthielt. Der wackere Oberst übergab dasselbe sofort den Händen erprobter Rechtsgelehrten; es ward aufs neue nachgeforscht und schließlich entdeckte man die Erbin in der Person der Dienstmagd eines in der Nähe von Dublin wohnenden Herrn. Es stellte sich heraus, daß sie nur 2 1/2 Jahre bei der Frau verblieb, die sie als Findelkind aufgenommen. Dann verweilte sie 4 Jahre in dem Arbeitshause von Rathdown, lernte auf dem Lande die Obliegenheiten einer Dienstmagd und erwarb sich als solche später ihr Brod. Sie soll ihrer Mutter, der gewesenen Köchin, sehr ähnlich sein, sonst aber in Bewegung und Auftreten ihre väterliche Abstammung bekunden. Jedenfalls wird sie nach einer kurzen Nachhülfe schon die Sitten und Manieren der höheren Gesellschaft sich aneignen. Als Beweis ihres guten Herzens führt man an, daß sie ihrem Oheim sofort die Hälfte ihres Vermögens angeboten habe, was dieser aber ausschlug.


Auction

Am Sonnabend den 24. d. Mts. Mittags 12 Uhr werde ich zu Lüdersdorf

2 Kühe

öffentlich gegen sofortige Zahlung verkaufen.
Sammelplatz beim Gastwirth Herrn Fahrenkrug daselbst.

Staack,                 
Kammer=Executor.       


Holz=Auction Nr. 30.

Am Dienstag den 20. März Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirt Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.

17 Stück tannen Nutzholz=Drümme
140 Stück fichten Stangen II. Rüstbäume
50 Stück fichten Stangen III. Leiterbäume
ca. 700 Rmt. tannen Kluft und Knüppel
11 1/2 Fuder tannen Durchforstholz I. Cl. von Schleetstärke
5 Fuder tannen Durchforstholz von Hopfenstangenstärke
20 Fuder tannen Durchforstholz von Bohnenstangenstärke
ca. 100 Rmt. tannen Rodestämme.
Schönberg den 12. März 1883.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Schul=Anzeige.

Der Sommerkursus an der hiesigen Mädchenschule beginnt am Montag, den 2. April. Die Aufnahme neuer Schülerinnen findet an demselben Tage um 9 Uhr Vormittags im Mädchenschulhause statt; dieselben haben einen Impfschein vorzulegen, und die nicht in hiesiger Gemeinde geborenen außerdem noch einen Geburtsschein mitzubringen.
Schönberg den 16. März 1883.

Rector M. Woisin.       


Von jetzt an decken bei mir                          
drei braune Hengste
hannöverscher Race.
                                                    Hauswirth J. Hecht.
                                                    Schlag=Resdorf.


Die Lübecker Bank

nimmt Gelder zur Verzinsung in Summen von mindestens 300 Mark täglich in den Geschäftsstunden von 9 bis 1 Uhr und 3 bis 6 Uhr entgegen.
Dieselbe vergütet:
      bei sechsmonatlicher Kündigung 3 1/2 %,
      bei zwölfmonatlicher Kündigung 4 %,
und zahlt die Zinsen halbjährlich aus.
Die zu belegenden Gelder können auch per Post unter voller Wertangabe an die Bank eingesandt werden, wogegen Letzere die betreffende Schuldverschreibung umgehend an den Absender übermitteln wird.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 22 Seite 3]

Morgen Sonnabend
zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers
Erlanger Bier v. Faß
Anstich 6 Uhr Abends.
                          W. Wieschendorf.


Montag Abend
Anstich von
hellem Erlanger
von Gebrüder Reif Erlangen.
                                                    Aug. Spehr.


Pachtliebhaber

zu unserer auf hiesiger Feldmark an der Kl. Siemzer Scheide belegenen Wiese wollen sich bei uns melden.
Schönberg, den 12. März 1883.

                          Schneidermeister Voss'sche Erben.


Grabkreuze
in größter Auswahl von                          
Mark 1,40 an
                                                    empfiehlt
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Zu verkaufen                          
zwei Ziegen
die anfangs April milchend werden. Beim
                                    Bahnwärter Benick,
                          Grieben bei Schönberg.


Instrumente aus der                          
Kgl. Sächs. Hof-Pianoforte-Fabrik
von
Julius Blüthner
mit ersten Preisen gekrönt auf den Ausstellungen in Merseburg, Paris, Chemnitz, Cassel, Wien, Philadelphia, Pueblas, Sydney, Melbourne etc.
liefert zu Original-Fabrikpreisen unter fünfjähriger Garantie                          
(Pianinos von 720 Mark an)
F. W. Kaibel in Lübeck.
Grösstes Lager von                          
Flügeln und Pianinos
Alleinige Vertreter (für Lübeck und Umgegend) der Weltfirmen:                          
Bechstein, Blüthner, Ibach Sohn, Kaps etc.


Zahnschmerzen aller Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Trunksucht, sogar im höchsten Stadium, beseitigt sicher mit, auch ohne Vorwissen, unter Garantie der Erfinder d. M. u. Specialist für Trunksucht=Leidende Th. Konetzky, Berlin, Bernauerstr. 84. Atteste, deren Richtigkeit von Königlichen Amtsgerichten und Schulzen=Aemtern bestätigt, gratis. Nachahmer beachte man nicht, da solche nur Schwindel treiben.


Sparherde

neuester Einrichtung setzt zu billigsten Preise= unter voller Garantie

Ratzeburg.                                                     W. Baetcke.

N. B. Große Auswahl von selbstfabricirten Kachelöfen, von den einfachsten bis zu den feinsten weißen und Majolik=Oefen. Eiserne Sparherde, eiserne Oefen zu Fabrikpreisen.


Gesucht
zu Ostern ein gewandter Hausknecht.                          
                                                    W. Maass.


Frischen Chlorkalk
                          empfiehlt.
                          J. Ludw. D. Petersen.


Schöne grüne Erbsen
zum Kochen und zur Saat hat abzugeben
Stove, 15. März 1883.                          
                                                    Kaiser.


Der sogenannte
Fenchelhonig
von L. W. Egers in Breslau

ist ein nach eigener Methode vorzüglich gereinigter Honig von exquisiter Qualité besonders feinem Aroma und Wohlgeschmack, der sich als Heilmittel gegen Hals= und Brust=Leiden, Katarrhe, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, namentlich bei Hustenkrankheiten der Kinder einen Weltruf erworben hat. Derselbe ist kenntlich an Siegel, Namenszug und im Glase eingebrannter Firma von L. W. Egers in Breslau und echt zu haben in Schönberg bei Carl Sievers, Buchbinder.


Dr. Pattison's
Gichtwatte,
bestes Heilmittel gegen                           
Gicht und Rheumatismen

aller Art, als Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Fußgicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
(H. 6200)
In Packeten zu 1 M. und halben zu 60 Pfennig. bei

Herrn Senator W. Heincke.


CHOCOLADEN und CHOCOLADEN-DESSERT,
nach französischem und schweizer System fabricirt, durch feinsten Geschmack und großen Cacaogehalt sich auszeichnend.
Leicht lösliche entölte Cacaos, 100 Tassen per Pfund.
B. SPRENGEL & Co.
HANNOVER.
Specialitäten:
Leicht lösliche Malzextract=Puder=Chocolade,
bestes blutbildendes, nahrhaftestes, angenehmst schmeckendes Gesundheits=Getränk für Gesunde und Kranke jeder Altersclasse, 50 große Tassen aus 1 Pfund, durch Aufgießen kochenden Wassers zu bereiten; desgleichen Eisen-Anthracit-Chocolade, nach Oberstabsarzt 1. Cl. Dr. med. Dyes bewährtes Mittel gegen chronischen Magen-Katarrh, Magenkrampf, Bleichsucht und Blutarmuth. - Beide Specilalitäten von fast allen Aerzten, welche dieselben kennen lernten, verordnet.
Niederlage in Schönberg beim Bäckermeister Wolgast Siemzerstraße.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 22 Seite 4]

Paul Schumburg, Lübeck, Mühlenstr. 916.
Fabrik und Lager von
Möbeln, Spiegeln,
Polsterwaaren u. Möbelstoffen

von den einfachsten bis zu den feinsten Sachen in größter Auswahl bei solider Ausführung unter Garantie und billigsten Preisen.


Tuchausstellung Augsburg.

Unsere neue Collection für die Saison ist nun vollständig complet und versenden wir Muster nach allen Gegenden wie bisher franko; Waarensendungen geschehen ebenfalls franko. Wir empfehlen speziell engl. Waterproof, Union Cloth, englische Diagonals, englische Cheviots zu Damen=Regenmänteln und Frühjahrs=Herrenpaletots geeignet 120 bis 130 Ctm. breit M. 1.--, M. 2.25, M. 3.--, M. 3.50, M. 4.50, M. 6.50 und M. 8.50 per Meter. Englisch Gladstone in den allerneuesten Dessins zu feinen egalen Sommeranzügen 138 Ctm. breit M. 5.50 per Meter. Wettermäntel= und Kaisermantel=Stoffe in den besten Qualitäten wasserdichte Waare 130 bis 140 Ctm. breit M. 6.50 bis M. 7.-- per Meter. Schwere Landtuche sog. Strapazirtuche für Feuerwehren, Forstleute und Turnvereine, Tuche für Postbeamte, Uniform= Chaisen= Livree= und Billardtuche 118 bis 180 Ctm. breit von M. 2.80 bis 16.50 per Meter. Schwarze Tuche, Satin, Croisé, Delustrè, Tricot 118 bis 140 Ctm. breit M. 2.80 bis M. 21.-- per Meter. Granit, Kammgarne Cheviots, gezwirnte Buxkins, moderne Anzugsstoffe 130 bis 140 Ctm.breit von M. 3.50, 4, 5, 6, 7.50 bis 12 M. per Meter. Schwarze feine Sommer=Rockstoffe feinster Genre 120 bis 136 breit M 3.50 bis M. 8.- per Meter. Englisch Leder M. 1.70 bis M. 3.50 per Meter.

Tuchausstellung Augsburg. Wimpfheimer & Cie.


Confirmanden-Hüte
zu mäßigen Preisen hält vorräthig
                                                    B. Gartz.


EinWohnung

eine Treppe hoch, passend für eine kleine Familie oder für einen einzelnen Herrn oder Dame, hat zu vermiethen zu Michaelis d. J. (auf Wunsch auch möbilirt)

E. Hauschild.       

Schönberg, kalter Damm.


Eine freundliche                                                    
Etage=Wohnung

ist zu vermiethen, entweder gleich oder zu Michaelis Kalter=Damm Nr. 4.


Zu Ostern

oder auch später habe ich noch eine Parterre=Wohnung, sowie die erste Etage ganz oder getheilt zu vermiethen.

Caroline Bruhn.       

Schönberg, Sabowerstraße 16.


Zu vermiethen.

Zu Michaelis d. J. meine Paterre=Wohnung, bestehend aus 4 Stuben, Küche, Speisekammer, Kellerraum u. s. w.

H. Ollrogge,       
Sattlermeister.       

Schönberg den 15. März 1883.


Honig
vorzüglich schön in Geschmack, empfiehlt                          
Carlow.                                                     J. Rieckhoff.


Tapeten, Borden
empfiehlt                                         
Carlow.                                                     J. Rieckhoff.


Filz= und Seidenhüte
nach neuester Facon empfiehlt
                                                    B. Gartz.


Herren- und Knaben-Mützen,
sowie
Klassenmützen
in großer Auswahl empfiehlt
                                                    B. Gartz.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 18 März.

     Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
          Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 15. März 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 22 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 22 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 16. März 1883.


Politische Rundschau.

Ueber den jetzt in den Ruhestand zurücktretenden Marineminister von Stosch bringt die "N. Z." folgende Mittheilungen: Herr von Stosch war am 1. Januar 1872 zum Chef der Admiralität ernannt worden, nachdem er - geboren 1818 in Koblenz - seine Carrière in der Armee bis zum General=Lieutenant gemacht, insbesondere im Kriege gegen Oesterreich als General=Quartiermeister, im französischen Kriege als Leiter des Verpflegungswesens der Armee, wesentlich zu den Erfolgen derselben beigetragen hatte. Als Chef der Admiralität hat Herr von Stosch durch Aufstellung und Durchführung des Flotten=Gründungsplanes die deutsche Kriegsmarine von Grund aus umgeschaffen und wesentlich erweitert; unter seiner Verwaltung ist insbesondere auch das Torpedowesen mit Hilfe einiger ausgezeichneter Fachmänner zu einer Bedeutung, welche es bis dahin in keiner Kriegsflotte erlangt hatte, sowohl für die Küstenvertheidigung, als für Angriffszwecke erhoben worden. Herr v. Stosch kann von der Leitung der Marine mit der begründeten Hoffnung zurücktreten, daß die von ihm reorganisirte Flotte falls die Ereignisse der Zukunft sie zu ernster Bewährung aufrufen sollten, der Probe gewachsen sein und sich der Landarmee würdig erweisen wird.
Die Eidesfrage bewegt jetzt die Geister in aller Herren Ländern und in allen Parteien. Wie verschiedenartig spiegelt sich diese Weltfrage in den Köpfen, je nachdem die Füße sich auf conservativem oder auf liberalem Boden bewegen! Es ist aber nöthig, daß in einer so wichtigen Angelegenheit alle Parteien und Standpunkte berücksichtigt werden. Hören wir heute einmal, welche Forderungen die kirchliche Monatsschrift, das Organ der Berliner Hofpredigerpartei, aufstellt: Da der Eid, sagt die Monatsschrift, eine religiöse Handlung, ein gottesdienstlicher Akt ist, so muß die Kirche bei der Eidesleistung wieder betheiligt werden. Zu dem Zwecke muß 1) den Personen, welche sogenannte gerichtliche Eide zu schwören haben, in der Regel seitens des Gerichts aufgegeben werden, sich sogleich nach dem Empfang der Vorladung zum Schwurtermin zu ihrem Seelsorger zu begeben, damit dieser sie über Wesen und Bedeutung des Eides wiederholt und eingehend belehre, vor dem Meineinde warne und ihnen über das Geschehene einen Attest ausstelle. 2) Der Act der Eidesleistung selbst muß als gottesdienstliche Handlung in würdevoller Weise auch liturgisch ausgestattet und äußerlich so feierlich als möglich unter Beisein eines Geistlichen von der Confession des Schwörenden und unter Beisein dessen, der den Eid gefordert hat, vollzogen werden.
Es war im Jahre 1871, nach Abschluß des Frankfurter Friedens, als Fürst Bismarck den Besuch des jungen Michael Gortschakoff empfing. Auf die Bemerkung hin, daß er nächster Tage nach Petersburg reisen werde, warf Bismarck scherzhaft hin: dann fragen Sie Ihren Papa, wie er mit seinem Schüler zufrieden sei. Als der junge Fürst sich seines Auftrags entledigte, sagte der Alte: Ja, der deutsche Reichskanzler ist allerdings mein Schüler, aber so wie Raphael der Schüler Peruginos war.
Aus Paris wird vom 16. berichtet: Gestern war in Montmartre auf den Boulevard des Italiens und anderen Stadttheilen von Paris folgender an die Offiziere und Soldaten gerichteter Aufruf angeschlagen: Der Aventin ist in Erregung. Bald werden von seinen Höhen hunderttausend Mann herabsteigen, an deren Spitze die stolze Jugend des Französischen Adels sich befinden wird. Die weiße Fahne wird sich mit der rothen Fahne vereinigen, um aus dem Parlament die Juden zu verjagen. Wenn ein Verräther euch, Soldaten und Offiziere sagt: "Schießt auf das Volk!" so thut es nicht, denn ihr würdet dann das reinste Blut Frankreichs vergießen. Bleibt Zuschauer und sagt: Es lebe das Vaterland, welches vorüberzieht!" Kurz wird die Arbeit sein, Cameraden und Soldaten! Wir werden uns hierauf in einer brüderlichen Uebereinstimmung für das Wohl und das Heil Frankreichs vereinigen. Dieser Aufruf, wie viele andere, welche öffentliche Versammlungen für Sonntag ansagten, wurden von der Polizei abgerissen.
Die Engländer haben von jeher wenig Glück mit ihren Colonialländern gehabt, und zwar aus dem Grunde, weil sie überall zu sehr Engländer waren und die Nationaleigenthümlichkeiten in politischen und sonstigen Einrichtungen zu wenig schonten. Sie bekommen dies jetzt von einheimischen Blättern in Indien mit dürren Worten zu hören, wobei es sogar an directen Drohungen nicht fehlt.


- Ein kürzlich eingetretenes Unwohlsein der Prinzessin Wilhelm von Preußen soll sich so schlimm gestaltet haben, daß es zu ziemlich ernsten Besorgnissen Veranlassung gebe. Die Prinzessin leidet am Keuchhusten.
- Unter den verschiedenen Krönungsgeschenken, die dem Zar zugedacht sind, ist besonders bemerkenswerth die Platte, auf der das Salz und Brot seitens der Stadt Kiew dargebracht werden wird. Diese Schüssel hat die Form eines Achtecks mit etwas in die Höhe gebogenen Rändern. Das Ganze ist mit goldenen Ornamenten geschmückt und das Feld blau emaillirt. In der Mitte der Platte ist in Relief der Erzengel Michael zu sehen, gleichfalls mit in Relief ausgeführten Lorbeer= und Eichenkränzen, die oben durch eine goldene Kaiserkrone geschlossen werden, umgeben. Der Grund der Vertiefung ist mit himmelblauer Emaille bedeckt und auf den Rändern mit Goldornamenten verziert. Auf dem breiten Felde der Platte sind die Worte "Von der Mutter der russischen Städte" enthalten und unten das Krönungsjahr angegeben.
- Mit den Prüfungen zum einjährig=freiwilligen Dienst nimmt man es seit einiger Zeit sehr streng. Zu der kürzlich in München abgehaltenen Prüfung hatten sich 24 Candidaten gemeldet, von denen 3 freiwillig zurücktraten, 12 zur mündlichen Prüfung nicht zugelassen wurden, die übrigen 9 bestanden das Examen.
- Schnee und Frost überall, nicht nur auf den tannengeschmückten Bergen, nein auch auf den mit Orangen= und Citronenbäumen bedeckten Hügeln des Südens. Mentone an der Rieviera wurde am 10. d. M. von einem Schneesturm heimgesucht, der die ganze Gegend binnen wenigen Minuten in eine dichte Schneedecke hüllte, ganz wie bei uns. Die Bade= und sonstigen Gäste eilen nach dem Norden zu, um ein mildes Klima zu erreichen oder doch wenigstens geheizte Zimmer. In Nizza, selbst in Algier Frost.
- In Kassel soll am 29. ds. ein deutscher Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke gestiftet werden.
- In London wird am 12. Mai eine internationale Fischerei=Ausstellung eröffnet, und zwar durch die Königin.
- Der Reichstagsabgeordnete Dollfus hat 10 000 Francs für ein Denkmal für Gambetta gespendet.
- Eine kleine Schrift: "R. Hertel, der deutsche Gemeindebeamte und die Reichsgesetze" ist für die betreffenden Beamten zur raschen Uebersicht sehr praktisch.
- Nachträglich noch ein Scherzwort des Kaisers Wilhelm vom Costümfeste in Berlin. Als die Künstler vorbeidefilirten, frug Jemand, wie die Gruppe ihm gefallen habe. Vortrefflich, rief der Kaiser, aber - marschiren können sie nicht.
- Ein Kaufmann in Dresden erhielt den Be=

[ => Original lesen: 1883 Nr. 22 Seite 6]

trag von 25 Pfennig. aus einem Concurs in Bunzlau mit Postanweisung überwiesen, auf deren Coupon Folgendes bemerkt war: 25 Pfennig. entfallender Betrag aus der Concursmasse, hiervon 20 Pfennig. für Porto dieses, bleibt Rest 5 Pfennig. Diese 5 Pfennig. bekam aber der Briefträger als Bestellgeld.
- Aus Nordamerika werden jährlich 6 Mill. Ballen Baumwolle versandt. Jeder Ballen ist mit 6 je 11 Fuß langen Eisenbändern umschnürt, von denen je 1200 Stück 2000 Pfund wiegen. Ein fleißiger Schüler soll ausrechnen: 1) wie lang sämtliche Reifen sind und 2) welches Gewicht sie haben.


Die Londoner Gaunerzunft, namentlich die edle Zunft der Taschendiebe, zählt in ihren Reihen so manche "genial angelegte Natur", die aber ihr Talent leider nur wenig dazu benutzt, im wahren Sinne des Wortes aus anderer Leute Taschen zu leben. Immerhin gehört aber zur Ausübung dieser Kunst eine genaue Berechnung aller Umstände, vollständige Kaltblütigkeit - um das etwas "hart" klingende Wort "Unverschämtheit" nicht anzuwenden und - lat bout not least - eine sichere Hand, und diese Eigenschaften haben den Taschendieben der Metropole an der Themse einen gewissen Ruf verschafft.
Auch Mr. Smith, ein reicher Handelsherr der City, sollte jüngst einen für ihn allerdings etwas unangenehmen Beweis von der Virtuosität erhalten, mit welcher diese Herren ihr Handwerk auszuüben wissen. Also Mr. Smith begab sich eines Morgens von seiner Wohnung Old=Street, zu seinem Bankier Cannon=Street, um sich die Kleinigkeit von 100 Pf. Sterl. zu holen. Auf dem Heimweg hielt Mr. Smith beständig die Hand in der Tasche, in welcher er das Gold trug und doch war dasselbe verschwunden, als er zu Hause anlangte. Nun konnte der sehr ehrenwerthe Handelsherr den Verlust dieser kleinen Summe allerdings verschmerzen, aber unangenehm war ihm die Sache doch und namentlich war ihm die Art und Weise, auf welche das Geld verschwunden, völlig räthselhaft. Nach einigem Besinnen ließ er einen ihm bekannten Detektive zu sich bitten und theilte ihm die Affaire, sowie den Weg, welchen er genommen mit.
"O, da ist kein Zweifel," erwiderte Mr. Tumble, der Detektive ohne Zögern, "das Geld hat entweder die "rothe Tonne" oder der "Seidenspinner".
"Wer - was?" unterbrach ihn Mr. Smith mit höchst erstaunter Miene.
"Ach ich vergaß," unterbrach ihn der Beamte lächelnd, "die rothe Tonne" und der "Seidenspinner" gehören mit zu den geriebensten unserer Taschendiebe, von denen jeder sein besonderes Revier hat. Die "rothe Tonne" nun hat etwa die Gegend von City Road bis Smithfield und der "Seidenspinner" herrscht von da an bis etwa Thames=Street. Wenn Sie es wünschen, so hoffe ich es noch bis heute Nachmittag herauszubekommen, wer von Beiden Ihr Geld gestohlen hat."
"Ich wäre Ihnen in der That sehr verbunden, Mr. Tumble," erwiederte Smith eifrig, "und bitte theilen Sie dem betreffenden Gentleman noch mit, daß es mir natürlich nicht einfällt, mein Geld wieder haben zu wollen oder ihn dem Gesetze zu überliefern, sondern ich möchte ihn nur um persönliche Auskunft bitten, auf welche geschickte Art er die 100 Pfund in seinen Besitz gebracht hat."
Nachdem Mr. Tumble versprochen, sein möglichstes zu thun, entfernte er sich und schon am Nachmittag erhielt Mr. Smith ein Billet von dem Beamten, daß Mr. Grape, der "Seidenspinner", der jetzige Besitzer der 100 Pfund sei und sich am nächsten Tage um 12 Uhr die Ehre geben würde, Mr. Smith zu besuchen. Pünktlich um die angegebene Stunde erschien am nächsten Tage der "Seidenspinner" bei Mr. Smith, welcher mit Verwunderung in dem berüchtigten Taschendiebe ein kleines unscheinbares Männchen, mit harmloser Miene und untadeliger Kleidung erblickte, welches nach einer gewandten Verbeugung, ohne weiteres begann:
"Die Sache ist ziemlich einfach, Mr. Smith; ich sah Sie gestern zufällig Cannon=Street hingehen und da Sie Geld holen wollten, so behielt ich Sie fortan im Auge. -"
"Woher wußten Sie , daß ich Geld holen wollte?" unterbrach Mr. Smith seinen Besuch mit unverkennbarem Erstaunen.
"Nun," erklärte der ehrenwerthe Gentleman, "aus Ihrer äußern Brusttasche lugte ein großer Zipfel von jenen gelbgestreiften Säckchen hervor, mit denen man gewöhnlich Gelder von der Bank zu holen pflegte, und da wußte ich genug."
"O, was war ich für ein Esel!" rief Mr. Smith aus.
Mr. Grape lächelte mit einer Miene, in welcher deutlich zu lesen stand: "Ich bin entfernt, das Gegentheil zu behaupten", doch sprach er diesen Gedanken nicht aus, sondern fuhr in seiner Erklärung ruhig fort:
"Ich sah Sie in ein Bankgeschäft in Cannon=Street treten und wartete, bis Sie wieder herauskamen und nun richtete ich mein Augenmerk auf Ihre linke Rocktasche, in welcher Sie das Geld trugen."
"Woher wußten Sie denn nun wieder, daß ich das Geld in der linken Rocktasche hatte, es konnte sich doch ebenso gut in der rechten oder in der Brusttasche befinden?"
"Sie selbst ließen mir hierüber keinen Zweifel," sagte Mr. Grape, "denn Sie hielten beständig Ihre Hand in der linken Tasche."
"Ah - allerdings sehr einfach," meinte Mr. Smith, "aber weshalb schnitten Sie nicht die Tasche ab?"
"Sie würden dann das Gewicht des Goldes sofort gemerkt haben und so beschloß ich zu warten bis Sie die Hand aus der Tasche nehmen würden."
"Ich weiß aber doch ganz genau," rief Mr. Smith in bestimmtem Tone, daß ich die Hand keinen Augenblick aus der Rocktasche genommen habe und -"
"Doch, doch," unterbrach ihn sein Besuch mit eben solcher Bestimmtheit.
"Nun, da will ich mich doch gleich hängen lassen, wenn das wahr ist."
"Sagen Sie so etwas nicht Sir," sagte Mr. Grape in höchst ernsthaftem Tone, "doch, um zu Ende zu kommen, - es dauerte mir selber etwas lange, und da Sie schon in der Nähe von Shmitfield waren, so mußte ich fürchten, daß Sie der "rothen Tonne" in die Hände laufen würden; ich beschloß daher den letzten Versuch zu machen und die Fliege anzuwenden."
"Die Fliege?" wiederholte Mr. Smith im höchstem Erstaunen, "was verstehen Sie darunter?"
Well, Sir," erklärte Mr. Grape mit feinem Lächeln, "Sie blieben einmal vor einem Bilderladen stehen, nicht weit von der Post, wenn Sie die Güte haben wollten, sich zu erinnern . . . ."
"Richtig, richtig," nickte der Handelsherr, nun?"
"Nun Mr. Smith, fühlten Sie da nicht einen Stich auf der linken Wange, wie von einem Insekt?"
"Ah, ah - ich begreife - ""Ja Sir, Sie zogen die Hand aus der Tasche, um sich die gestochene Stelle einen Augenblick zu reiben, diesen günstigen Moment benutzte ich und - die 100 Pfund waren mein."
"Ich muß leider gestehen, Mr. Grape, daß Sie da eine wirklich Virtuosität entwickelt haben, . . . . schade nur, schade . . ,"
"Ja, Mr. Smith," meinte Mr. Grape mit vergnügtem Grinsen, es war ein recht netter Streich, daß muß ich selber sagen."
Als Gentleman hielt natürlich Mr. Smith sein Versprechen, keinerlei Schritte gegen Mr. Grape zu unternehmen, aber er warnte alle seine Bekannten, ja nicht die Hand aus der Tasche zu nehmen, sobald ein kleiner, harmlos aussehender und elegant gekleideter Mann in der Nähe sei. Wir fürchten aber trotzdem, daß die "Fliege" Mr. Grape noch zu manchen Souvereign wird verholfen haben.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD