No. 69
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. September
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 69 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Kaiser Wilhelm soll über die neuesten unerhörten von Rom ausgehenden Erlasse gegen die Mischehen tief verstimmt sein. Man erzählt eine Aeußerung, aus welcher hervorgeht, daß an maßgebenster Stelle, wo der Friede mit Rom am eifrigsten gewünscht worden ist, die Ueberzeugung durchbricht, daß alle Bemühungen in dieser Richtung vergeblich sein werden. So berichtet aus Berlin das Frankf. Journal.
Bei Postsendungen an Truppen im Mannöver müssen in den Aufschriften das Regiment, bez. Bataillon, sowie die Kompagnie, bez. Eskadron, Batterie, Kolonne etc, bei welcher sich der Empfänger befindet, genau angegeben werden. Als Bestimmungsort ist nicht das schnellwechselnde Marsch= oder Kantonnementsquartier, sondern zweckmäßig nur der Garnisonsort, von dem aus die Postanstalten die Nachsendung auf dem schnellsten Wege veranlassen, zu bezeichnen.
Neustrelitz, 2. September. Zur Feier des Nationalfestes hatten heute zahlreiche Häuser der Stadt geflagt. In den Schulen ward der Tag durch einen Schulactus begangen. Der hiesige patriotische Kriegerverein wird heute Abend in seinem Vereinslokale eine entsprechende Feierlichkeit veranstalten. (Nstr. Ztg.)
Schönberg. Der Gedenktag des großen Krieges mit Frankreich, den das deutsche Volk sich nicht nehmen lassen will, wurde auch hier in Schönberg festlich begangen und gestaltete sich zu einem Volksfeste, an dem Stadt und Land regen Antheil nahm. Der stattliche Festzug wurde am Sonntag Mittag besonders durch die Schüler und Schülerinnen gehoben; es war eine Freude zu sehen, wie die geputzte kleine Schaar der Mädchen den Festzug eröffnete und mit welchem Eifer Knaben und Mädchen auf dem Festplatze sich den für sie eingerichteten Spielen hingaben. Das ganze Fest verlief, nach dem vorher veröffentlichten Programm. Beim Fackelzug am Sonnabend hielt Herr Rector Rußwurm eine kurze Ansprache; beim Festzuge am Sonntag Mittag, nachdem derselbe bei dem Kriegerdenkmal angelangt war, ergriff der Vorsitzende des Kampfgenossen=Vereins, Herr Dr. Marung, das Wort zu folgender Rede:
Mit ernst bewegtem Herzen nahen wir uns inmitten des Sedan=Jubels dem Grab-Denkmal, das die Liebe und Dankbarkeit unseres Landes seinen gefallenen Söhnen errichtet, um ihnen Kränze der Liebe zu weihen und ihr Andenken zu ehren. Blickt, Ihr verklärten Helden, aus jenen lichten Höhen, wo Euch der Lohn ward für Eure Treue, segnend herab auf Eure Brüder, nehmt den Zoll unserer Dankbarkeit freundlich an, und laßt Euch das Gelübde gefallen, daß Euer Blut nicht umsonst geflossen sein soll, daß das Gefühl aufopfernder Hingebung für das Vaterland, das Euch bis zur letzten Stunde beseelt, auch in unserer Brust eine bleibende Stätte gefunden hat. Und wenn Euch Kunde wird, daß es immer noch in deutschen Landen Männer giebt, die sich Deutsche nennen und dennoch nicht begreifen können oder wollen, daß durch den Riesenkampf, in dem Ihr Euer Leben gelassen, das Jahrhunderte lange Sehnen des deutschen Herzens auf das Glänzendste und Befriedigendste erfüllt ist, die das, was, Ihr mit Eurem Herzblute erkämpft, nicht als Deutsches Reich gelten lassen wollen und dadurch freveln an Euren Namen, - verzeiht Ihnen, selige Geister. Wir aber, die Ueberlebenden, wollen nicht verzeihen, wir wollen den Kampf aufnehmen gegen diese, wie gegen alle andern Feinde Alldeutschlands, und nimmer ruhen noch rasten, bis sie entweder reumütig ihren schmählichen Irrthum eingestehen, oder ohnmächtig und besiegt am Boden liegen. Der Sieg ist uns gewiß, aber daß der Kampf überhaupt gekämpft werden muß, ist traurig, tieftraurig. Es ist unerhört in der Weltgeschichte, daß in einem Volke, an dem der allmächtige Gott so Großes gethan wie an dem Deutschen in den Ruhmesjahren 1870/71, daß in diesem Volke nicht Einzelne, nein Tausende und aber Tausend sind, die ihr Sonder=Interesse höher stellen, als des großes Vaterlandes Wohl, die in blindem Haß anwüthen gegen das gewaltige Resultat jener Ruhmesjahre, und das feste Band, das sichtlich mit Gottes Hülfe um Deutschlands Fürsten, Länder und Völker geschlungen, freventlich zerreißen möchten! Bedrückend ist es und beschämend für einen Patrioten, so etwas zugestehen zu müssen, das Herz blutet einem im Leibe, und man möchte verzagen am deutschen Genius. Aber ausgesprochen muß das werden, damit wir dem schlimmsten Feinde grade ins Auge zu blicken lernen. Denn nicht der äußere Feind ist es, der den stolzen Bau deutscher Einheit und Größe erschüttern kann - gegen ihn steht unsere glorreiche Armee, das Volk in Waffen, jederzeit bereit zum siegreichen Kampf, und wenn der Erdball gegen uns aufstände, kein deutsches Herz würde erzittern. Der innere Feind ist es, der in unermüdlicher Minir=Arbeit die Grundfesten des Baues zu untergraben sucht; gegen ihn gilt es auch eine Armee zu schaffen die ebenfalls treu und fest auf der Wacht steht. Und das zu thun, ist vor Allem der Sedantag berufen! Am Sedantage erläßt der deutsche Volksgeist die Mobilmachungs=Ordre, hält Heerschau über seine Truppen und fragt: Wer ist für mich, wer ist wider mich? Und Gott Lob und Dank! Am Sedantage kann Germania stolz auf ihr Ehrenschild schlagen und rufen: Lieb Vaterland, kannst ruhig sein l Ich habe zwar manche verlorene Söhne, aber sie verschwinden vor der erdrückenden Mehrzahl der treuen Söhne, die jederzeit bereit sind, für meine Ehre, meine Größe und mein Recht einzutreten! Diese Bedeutung des Sedantages kennen aber auch die Reichsfeinde, daher dies unaufhörliche, kein Mittel scheuende Aneifern gegen die Feier dieses Tages - die Feier soll unsittlich, anmaßend, unwürdig, zum mindesten überflüssig sein, und wie die Schlagworte alle heißen, die dagegen in's Feld geführt werden. Und was hat alle diese Maulwurfs=Arbeit geholfen? Gerade das Gegentheil hat sie bewirkt von dem, was sie bezweckte. Einstimmig fordert das deutsche Volk seinen National= und Ehren=Festtag als sein gutes Recht, lauter und lauter ertönt der Ruf "Alldeutschland für immer und über Alles" und erstickt jene Rabenstimmen im Keim, klarer und klarer wird von Jahr zu Jahr am Geburtstage der deutschen Einheit, daß das deutsche Volk im neuen deutschen Reiche ein einig Volk von Brüdern ist - am Sedantage giebt's

[ => Original lesen: 1882 Nr. 69 Seite 2]

für wahre Deutsche keinen Parteihader, da gilt nur eine Parole: "Heil Dir, Du liebes, großes, Deutsches Vaterland!" So feiern in diesen Tagen unsere deutschen Brüder, so feiern wir Ratzeburger, unsers angestammten Fürstenhauses treueste Söhne, heute den Ruhmestag von Sedan. So geloben wir Alten, die wir jene große Zeit mit durchlebt und durchkämpft haben, so gelobt, Ihr Jungen, Jungfrauen und Jünglinge, Knaben und Mädchen, in deren Herzen wir trotz aller entgegenstehenden Bestrebungen das Gedächtniß jener Zeit aufrichten wollen als unzerstörbares, heiliges Palladium, Angesichts des Denkmals für die treuen Todten: Liebe, Treue und Aufopferung dem deutschen Vaterlande bis zum letzten Athemzuge."


- Das Reichsgericht hat die Entscheidung gefällt, daß das Versprechen, dem Vermittler eines Geschäfts eine Gebühr zu zahlen, wenn es erst nach stattgefundener Vermittellung abgeben wird, bei einem Object über 150 M. der Schriftlichkeit bedarf.
- In Berlin ist eine interessante Holzsendung aus Mainz eingetroffen. Es sind die Reste von den Pfahlbauten der Brücke, die von Castell nach Mainz führte und die schon im Jahre 53 nach Christi Geburt nachweislich benutzt worden ist. Die einzelnen Hölzer, Eichen, Rüster, Weiß- und Rothbuchenstämme, sind kerngesund erhalten und an Ihrem unteren Ende mit einem Eisenschaft versehen. Ein Theil dieses Holzes soll zur Anfertigung eines Pionier=Gehäuses verarbeitet werden und einen anderen Theil will der Eigenthümer dem Museum überweisen.
- Feldmarschall Moltke auf falscher Fährte. Ein Prager Blatt erzählt: "Der große Stratege, der vor einigen Tagen Prag mit seinem schweigenden Besuche beehrte, kann von sich sagen, daß er auf dem holperigen Terrain des Poric zum ersten Male in seiner ruhmreichen Laufbahn eine falsche Direktion genommen. Das Bülletin hierüber lautet: Se. Excellenz hatte im Hotel "Zum englischen Hof" vorher bestellte Appartements bezogen. Nachdem während des Tages die Alleen des Roßmarktes, die aufgewühlte Ferdinandsstraße - wobei ihm das Defilee von Beaufort eingefallen sein mochte - und andere Merkwürdigkeiten der Stadt einer eingehenden Besichtigung unterzogen worden waren, lenkte der Feldherr, von der Expedition zum Appetit gereizt, in Begleitung seines Adjutanten die Schritte seinem Hotel zu. Allein der gegenwärtige Stand der egyptischen Frage ist ein so verwickelter, daß ein deutscher Stratege nicht auf geradem Wege zum "englischen Hof" gelangen kann. Wir begreifen es daher, daß Moltke, an dem innigen Bündnisse mit Oesterreich festhaltend, von dem gesunden Instinkte des unfehlbaren Politikers geleitet, anstatt dem "englischen Hof" dem "Kaiser von Oesterreich" sich näherte. Ehe er sich dessen versah, hatte er in dem Hotel "zum Kaiser von Oesterreich", welches sich bekanntlich durch große Aehnlichkeit mit dem Hotel "zum englischen Hof" auszeichnet, ein vollständiges Souper eingenommen. In tiefes Schweigen versunken, genoß der Schlachtengewaltige, was Küche und Keller seinem Gaumen zu bieten im Stande waren, dann ließ er den Zahlkellner kommen, ordnete seine Rechnung und gab Ordre, die Schlüssel seiner Appartements auszuliefern. Mit bestürzter Miene zurückkehrend, rapportirte der Kellner, daß die fraglichen Objekte von einer anderen Partei besetzt seien, welche, auf einen Frontalangriff nicht gefaßt, sich bereits eines gesunden Schlafes erfreue. Sofort wurde es klar, daß sich der Herr Feldmarschall im Zielpunkte des Marsches geirrt hatte. Ob er wohl am Tage der Schlacht von St.=Privat so verdutzt darein gesehen haben mag? Wir wissen es nicht, glauben jedoch, im Geiste das gewisse ruhige Lächeln die Lippen dieses merkwürdigen Kopfes umspielen zu sehen, und folgen ihm und dem verlegenen Adjutanten zum "englischen Hof."
- Der Geheim=Rath R. in Göttingen litt arg an Zerstreutheit. Einst war er beim Hofrath X. zum Abendessen. Die Zeit des Aufbruchs war für die Gäste gekommen, und allgemein verabschiedete man sich von der gastfreundlichen Familie. Leider regnete es, was vom Himmel herunter wollte, und unglücklicher Weise hatte sich unser alter Geheimrath weder mit Ueberrock noch mit Schirm versehen. Die liebenswürdige Frau Hofräthin ließ es sich daher nicht nehmen, sich von dem alten Herrn die Ehre auszubitten, sein Nachtquartier in ihrem Hause aufzuschlagen, welches Anerbieten vom Geheimrath umsolieber angenommen wurde, als dessen Wohnung volle 25 Minuten entfernt lag und der Weg dahin bei solchem Wetter fast grundlos war. Während des Abschiednehmens verschwand mit einem Male der Geheimrath. Alles suchte; Viertelstunde um Viertelstunde verann, ohne daß der Gastfreund zum Vorschein gekommen wäre. Die Erwartung der hofräthlichen Familie steigerte sich zur bangen Furcht: konnte doch dem alten Herrn irgend ein Unfall zugestoßen sein!! - Da plötzlich nach langer Pause öffnet sich die Thür des Salons und herein tritt pudelnaß der Langvermißte mit einem Packete unter dem Arm. "Gott sei's gedankt, daß Sie da sind, verehrter Herr Geheimrath"! bewillkommte ihn die Hofräthin! "Wo, in aller Welt haben Sie so lange gesteckt"? - Der Geheimrath lächelte erst geheimnißvoll, und er redete dann schmunzelnd: "Frau Hofräthin hatten die Gewogenheit mich zum Uebernachten einzuladen; ich habe mich deßwegen beeilt, von meiner Wohnung die nöthigen Nachtbekleidungsgegenstände herbeizuholen". Große Heiterkeit folgte dieser Erklärung.
- Wie kalt ist es wohl am Nordpol? fragte ein Lehrer beim Unterricht in der Geographie einen Schüler. So kalt, daß Einem die Antwort auf der Zunge erfriert, wenn man nur daran denkt!


Anzeigen.

Zur Ausloosung der Geschworenen, welche für die am 26. September d. J. bei dem hiesigen Landgerichte beginnenden Sitzungen des Schwurgerichts in die Spruchliste aufzunehmen sind, habe ich auf

Freitag den 8. September 1882
Mittags 12 Uhr

eine öffentliche Sitzung des Großherzoglichen Landgerichts in dem Sitzungszimmer der Civilkammer I. anberaumt.
Güstrow, den 1. September 1882.

Der Präsident des Großherzoglich Mecklenburg=Schwerinschen Landgerichts.
von Amsberg.


Zur Publication des von den Arbeitsmann Hans Hinrich Heitmann'schen Eheleuten zu Mannhagen vor dem früheren Großherzoglichen Justiz=Amte zu Schönberg unterm 7. Juli 1863 errichteten Testaments steht Termin auf

Sonnabend, den 30. September 1882,
Vormittags 10 Uhr,

vor den unterzeichneten Amtsgerichte an, zu welchem sämmtliche Erbinteressen hiedurch geladen werden.
Schönberg, den 31. August 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.       


Antragsmäßig soll über die zu Schönberg resp. auf dem Schönberger Stadtfelde belegenen Grundstücke des Bäckermeisters Heinrich Retelsdorf allhier, als:

1. das an der Siemzer Straße sub Nr. 98 belegene Wohnhaus c. p.
2. das im Stadtmoor zwischen Bnmann, Bockwoldt, Soll und Grünthal belegene Moor von angeblich 7 Schffl. Aussaat;
3. das im Lüttenmoor belegene Ackerstück von angeblich 6 Scheffel Aussaat Größe;
4. das im Moorkamp belegene Moor in Größe von angeblich 842 []Ruthen;
5. das im Rübenkamp belegene Ackerstück Nr. 11 in Größe von angeblich 61 []Ruthen;
6. das im Rübenkamp belegene Ackerstück Nr. 16 von 56 []Ruthen Größe und
7. das im Moorkamp belegene Ackerstück von angeblich 229 []Ruthen Größe,
- welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden sollen - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

[ => Original lesen: 1882 Nr. 69 Seite 3]

Dienstag den 14. November d. Js.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 29. August 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Am Montag den 11. September ds. Js. von Vormittags 10 1/2 Uhr an sollen in Lankow die zum Nachlasse des verstorbenen Arbeiters H. H. Fr. Krützmann daselbst gehörigen Gegenstände als namentlich:

Betten, Leinenzeug, Kleidungsstücke, Haus= und Küchengeräth, diverses Arbeitsgeräth, 1 kleiner Ziehwagen, ein Bolzen flächsen Leinen, 1 Gewehr, auch etwas Fleisch, zwei Meter Holz und verschiedene andere Sachen
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden.
Schönberg, 1. September 1882.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Am Freitag den 8. September soll Abzugs halber bei Herrn Gastwirth Lenschow in Selmsdorf nachstehende Sachen öffentlich verkauft werden.

1 neues Kleiderschrank, 1 Kleiderschrank, zwei Tische, 4 Stühle, 1 Wanduhr (amerikanische), 1 Koffer, 3 Bettstellen (eine Neue), Küchengeräth, 3/4 Faden kleingemachtes Buchenholz, 3000 Soden Torf, 1/2 Faden tannen Knüppelholz ca. 90 Rth. mit Kartoffeln, etwas Schuhmachergeräth, ca. 2 Fuder Dung, 2 Spinnräder, 1 Küchenschrank, und was sich sonst noch vorfindet.
Selmsdorf den 3. September 1882.

Schuhmachermeister Döscher.       


CHOCOLADEN und CHOCOLADEN-DESSERT,
nach französischem und schweizer System fabricirt, durch feinsten Geschmack und großen Cacaogehalt sich auszeichnend.
Leicht lösliche entölte Cacaos, 100 Tassen per Pfund.
B. SPRENGEL & Co.
HANNOVER.
Specialitäten:
Leicht lösliche Malzextract=Puder=Chocolade, bestes blutbildendes, nahrhaftestes, angenehmst schmeckendes Gesundheits=Getränk für Gesunde und Kranke jeder Altersclasse, 50 große Tassen aus 1 Pfund, durch Aufgießen kochenden Wassers zu bereiten; desgleichen Eisen-Anthracit-Chocolade, nach Oberstabsarzt 1. Cl. Dr. med. Dyes bewährtes Mittel gegen chronischen Magen-Katarrh, Magenkrampf, Bleichsucht und Blutarmuth. - Beide Specialitäten von fast allen Aerzten, welche dieselben kennen lernten, verordnet.

Niederlage in Schönberg beim Bäckermeister
Wolgast Siemzerstraße.


Wanduhren,

welche nie aufgezogen zu werden brauchen und dennoch auf die Minute gehen, (wofür 3 Jahre garantiren) mit Patentwecker und einem Nachts von selbst leuchtendem Schild, so daß man ohne Licht sehen kann, welche Zeit es ist, fabriziren und liefern zollfrei und franco zu M. 5 - per Stück. Abnehmer von 4 Stück erhalten gratis eine gelbe Remontoiruhr (gutgehend) geschenkt.

Herlogerie Wolfsbrunn
bei Liestal (Schweiz).


Zu der am Mittwoch den 6. September Vormittage 11 Uhr in der Domkirche zu Ratzeburg stattfindenden kirchlichen Feier der

vereinigten
Lauenburg.-Ratzeburgischen Bibelgesellschaft,

bei welcher Herr Pastor Moraht=Mölln die Predigt halten und Herr Pastor Eulenberg=Ziethen den Bericht erstatten wird, werden alle Liebhaber des göttlichen Wortes freundlichst eingeladen.

                                                    Der Verwaltungsausschuß
                                                    der Lauenb.= Ratzeb. Bibelgesellschaft.


Zur Deckung der stattgehabten Brandschäden und zur Bestreitung der sonstigen Kosten vernothwendigt sich ein Beitrag von für Cl. I 18 Pfennig (Mecklenburg). Cl. II 25 Pfennig (Mecklenburg). Cl. III 31 Pfennig (Mecklenburg). für 100 M. Versicherungssumme.
Die einzelnen Zahlungstage werden den Ortschaften besonders noch angezeigt.
Schönberg den 5. September 1882.

Die Direction der Feuer-Assecuranz.
C. J. W. Burmeister.       F. Stüve.


Stotterer,

auch solche, welche andere Anstalten ohne Erfolg besuchten, finden in kurzer Zeit sichere Heilung in der Anstalt von Emil Denhardt senior in Burgsteinfurt (Westfalen). Genaue Adresse. Honorar nach der Heilung. Erfolg garantirt. Prospect mit amtlichen Zeugnissen gratis. Geheilt 1384. Heilverfahren durch Preuß. Orden anerkannt, nicht Tactmethode.


Ausverkauf
von braunem Steinzeug

von braunem Steinzeug.
Einen Theil meines Lagers zu räumen verkaufe Töpfe in Bünden zu 35 u. 40 Pfennig (Mecklenburg)., Einmachtöpfe, Schmalztöpfe, Kochtöpfe und diverse Schüsseln 25 % unter Ladenpreis.
Der Verkauf währt nur bis 24. Sept. d. J.
Schönberg 1882.

H. C. Weinrebe.       


Eingesandt.

Um den verschiedenen an mich gerichteten Anfragen zu genügen, theile ich auf diesem Wege den betreffenden Herren mit, daß das Strohdach des hier niedergebrannten Hauses, wobei leider drei Menschen durch Brandwunden schwer verletzt sind, mit einem eisernen, aufrechtstehenden Schutzgitter und nicht mit einem Patent=Drathgewebe des Herrn Ferd. Schultz Nachfl. in Rostock versehen war. Letztere haben sich ja, wie ich in Erfahrung gebracht, schon bei mehreren Bränden als entschieden sicher bewährt.
Prangendorf b. Tessin, 23. Juli 1882.

Schulze Th. Kindt.       


Am 10. und 11. September ds. Js. wird bei mir ein

Scheibenschießen

nach Gewinnen stattfinden, zu welchem ich meine geehrten Freunde und Gönner freundlichst einlade.
Ein Satz von drei Schüssen, auf den nur ein Gewinn fallen kann, kostet 1 M.

G. Oldenburg, Lockwisch.       


Mauersteine und Drains
sind wieder vorräthig                                                    
Dampf-Ziegelei Ratzburg
A. Bartels.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 69 Seite 4]

Mecklenburgische Bank. Schwerin i. M.

Die Bank vergütet für fest verzinsliche Einlagen gegen ihre Bankschuldverschreibungen und Sparbücher auf halbjährliche jederzeit auszuübende Kündigung oder auf mindestens sechs Monate fest 4 % p. a.
auf vierteljährliche ebensolche Kündigung oder auf mindestens drei Monate fest 3 1/2 % p. a.
auf kürzere mindestens vierzehntägige Kündigung 3 1/4 % p. a.
auf tägliche Kündigung und im Baar-Conto-Corrent 3 % p. a.
Die Zinsen werden bei den auf Kündigung stehenden Capitalien am 1. Januar und 1. Juli fällig, und nach Fälligkeit jederzeit, die Julizinsen auch schon im Johannistermin gezahlt.
Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit zum Zinssatze von z. Zt. 5 % p. a. und discontirt Wechsel auf Reichsbankplätze zu z. Zt. 4%.

Die Direction.


Mecklenburgische Bank,
Schwerin i. M.

Status per ultimo August 1882.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Die Direction.
Steiner.           Frels.


Gesucht zum 1. Nov. oder früher gegen guten Lohn eine erfahrene Köchin in gesetzten Jahren für einen größeren Haushalt in Lübeck. Offerten sub J. B. befördert Fräul. Dorette Gussmann in Lübeck.


Zu Michaelis

suche ich ein tüchtiges Stubenmädchen und ein junges Kindermädchen.

Hof=Schlagsdorf.                                                     A. Sick.


Gesucht
zu Michaelis oder sofort ein kräftiges Mädchen
                                                    von F. Griem, Schönberg.


Zum commissionsweisen Verkauf

übertragen wir an gut situirte Firmen und Handelsleute unter äußerst soliden und annehmbaren Bedingungen unsere fertigen Sachen in

Männer u. Kindergarderobe

aus halbwollenen, baumwollenen und leinenen Stoffen.
Capitalauslage für den Commissionär ist nicht erforderlich. Der Verkauf eignet sich für jedes offene Geschäft ohne Unterschied der Branche. Wir führen nur solide Stoffe und gute Concurenz freie Arbeit, selbst angefertigt in unsern in ganz Deutschland bekannten Etablissement.
Offerten von Reflectanten erbitten uns sofort.
Seifhennersdorf in Sachsen.

Grunewald & Rösler, Kleiderfabrik.       


Ich habe noch einige Faß
Tafelbirnen
zu verkaufen.                                                    
                                                    T. Ringeling.


Baugewerkschule
Eckernförde.

Pramiirt auf der baugewerbl. Ausstellung
Braunschweig 1881 mit I. Preis.
Wintersem. 1. Nov., Vorcurs. 3. Octbr. d. J.
Abgangsprüf. durch Regierungscommisarien.
Gehört z. d. 5 preuß. Bauschul., deren Schüler bei Bacanzen in öff. Bau=Bur. vorzugsw. berücksicht. werden. Auskunft durch die Direction.

Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Statt jeder besonderen Meldung.

Die Verlobung meiner jüngsten Tochter Hanna mit dem Herrn Lonis Haupt beehre ich mich hiedurch ergebenst anzeigen.

                          Louise Langermann
                                                    geb. Karstein.
Lübeck, den 3. September 1882.                          
Hanna Langermann
Louis Haupt.
Lübeck.                                                                               Schwerin.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 4. September 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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