No. 54
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. Juli
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 54 Seite 1]

Die Genußsucht sonst und jetzt.

Die einen klagen die Gegenwart der größten Genußsucht an, die andern antworten, daß sei nur eine der beliebten Verunglimpfungen der Gegenwart zu Gunsten dei Vergangenheit und geben höchstens zu, daß die Genußsucht die Formen gewechselt habe und verfeinert worden sei.
Wer hat Recht? War die Vergangenheit oder ist die Gegenwart mehr in Genußsucht verfallen? Die Ankläger der Gegenwart führen die Blasirtheit der Jugend, die Zunahme der Vergnügungslocale aller Art und des Verbrauchs von Genußmitteln, die Zunahme der Selbstmorde und Verbrechen und Vergehen ins Feld. Die Ankläger der Vergangenheit verweisen auf die sinnlose Verschwendung im alten Rom zur Zeit des Verfalles, auf die aktenmäßig feststehende Prachtentfaltung und Völlerei unserer deutschen Vorfahren im Mittelalter bei Hochzeiten und anderen Festen, oder auf die lockeren Sitten des 17. und 18. Jahrhundert in den höhern Ständen Deutschlands unter großem Einfluß des französischen Hoflebens.
Um den Streit zu entscheiden, wird man die Verbreitung der Genußsucht ansehen müssen. Die Genußsucht tritt heute nicht mehr in so krassen Formen auf wie früher. Was uns von der wahnsinnigen Verschwendung der egyptischen Cleopatra oder des römischen Caligula erzählt wird, daß sie kostbare Perlen in Wein auflösten und tranken; was wir von den Schwelgereien des Schauspielers Aesop wissen, daß er seinen Gästen eine Schüssel zum Preise von 6000 Louisd'or vorsetzte, die aus lauter geschlachteten Vögeln bestand, die zum Sprechen abgerichtet gewesen waren, - das ist für uns so unfaßbar, daß wir's Verrücktheit und nicht Genußsucht nennen. Aber auch das meiste, was uns von den Genüssen des alten Rom berichtet wird, wäre heute einfach unmöglich. Ebenso wird es die Gegenwart mit der Art und Weise aufnehmen können, in welcher unsere biederen mittelaltrigen Vorfahren beim Essen und Trinken den Genuß des Lebens suchten; auch was uns der einer späteren Zeit angehörende edle Ritter von Schweinichen erzählt, muthet uns seltsam an. Auch die raffinirten Genüsse, welche man sich im vorigen Jahrhundert in Nachahmung des französischen Hofes in kleinen deutschen Residenzen gönnte, verlieren heutzutage an Geschmack.
Was aber die Genußsucht solcher Gestalt verloren hat, das hat sie an Breite gewonnen. Der Genußsucht huldigten früher einzelne - einzelne Personen und einzelne Stände in einem Grad, der uns heute märchenhaft vorkommt. Heute wird sie lange nicht so auf die Spitze getrieben, wie damals, aber sie ist allgemeiner geworden, hat viel weitere Kreise des Volkes ergriffen. Beim Urtheil über frühere Zeiten kommen immer nur einzelne bevorrechtete Personen und Stände in Betracht die große Masse kam nicht zur Geltung; die frohndenpflichtige Landbevölkerung z. B. wußte aus guten Gründen nichts von Genußsucht. Heute ist die Welt demokratischer geworden; die durch Erfindung der Buchdruckerkunst eingeleitete Bewegung zur Verallgemeinerung und zum Nivelliren ist durch Erfindung der Dampfkraft und der Eisenbahnen um einen riesigen Sprung vorwärts gekommen. Es gibt keine Standesbesonderheiten mehr, im guten wie im schlimmen Sinne. Die Neigungen welche den Einen ergreifen, ergreifen heute bei dem viel regeren Verkehr, bei der lebendigen Berührung aller Stände und Personen unter einander, auch den Andern. Indem die vorgeschrittene Kultur die rohe Genußsucht, welche früher in den bevorrechteten Klassen sich kund gab, zurückgedrängt pflanzt sie gleichzeitig Genußsucht in Kreise hinein, welche früher davon nichts wußten, weil sie früher eben noch mit den allergeringsten Bedürfnissen zu kämpfen hatten. So betrachtet verlieren also die Klagen über die Genußsucht unserer Tage keineswegs an Begründung aber doch an Gehässigkeit gegen die Jetztzeit. Es ist einfach das Ergebniß eines geschichtlichen Prozesses, den wir vor uns sehen. Wir müssen es zu bannen versuchen, aber wir können das sicherlich nicht, indem wir zu überlebten Formen zurückkehren.


Politische Rundschau.

Der deutsche Reichsanzeiger veröffentlicht den Erlaß über die Aufnahme einer Anleihe von 29,674,000 M. für die Verwaltung des Reichsheeres, der Marine und der Reichseisenbahnen.
Der Eisenbahn=Minister Maybach hat das Gerücht, daß eine Erhöhung der Personen=Fahrpreise auf den preußischen Staatsbahnen geplant werde und nahe bevorstehe, kurz und gut amtlich für eine "Erfindung" erklärt. - Andere Gerüchte und "Erfindungen" berichten, es werde eine durchgreifende Erbschafts= und Schenkungssteuer in Preußen geplant. Ehegatten und Geschwister sollen 2-4, entfernte Verwandte 6-8, nicht verwandte Erben 8-10 Procent zahlen. Der Ertrag wird auf 80-100 Mill. M. jährlich geschätzt.
Fürst Bismarck soll einmal in einem Bericht an den Kaiser über die Geschäftsbehandlung des Finanzministers Bitter, der fortwährend Bedenken erhöbe, Beschwerde geführt haben. Der Kaiser schrieb an den Rand: "Das ist seine Pflicht als Finanzminister."
Vom Staate Italien wurden dem seines weltlichen Regiments entsetzten Papste Pius IX. ein Jahrgehalt von 3 Millionen Lire zugesichert. Der Papst hat dieses Geld nie angenommen. Jetzt haben seine persönlichen Erben die Auszahlung dieser Summe (18 Mill.) gerichtlich beansprucht.
Die Fürstin von Hanau, die Wittwe des letzten Kurfürsten von Hessen, ist in Prag gestorben.
Frankreich. In Frankreich werden in jeder Elementar= und Mittelschule, welche 200-600 Zöglinge im Alter von mindestens 12 Jahren zählt, Schulbataillone errichtet. Die Instructeure stellt das Militär. Die Gewehre enthalten den vollständigen Mechanismus des Kriegsgewehrs, können aber kein Feuer geben.
Rußland. Skobeleffs Tod ist durch eine starke Blutanfüllung der Venen des rechten Beines eingetreten; diese führte zur Zerreißung der vena femoralis und zum Herzschlage. Der Tod erfolgte binnen wenigen Minuten. Er hatte Tags vorher einen Parforceritt gemacht. Die Gerüchte über Vergiftung sind unbegründet.
Was Rußland betrifft, so darf man sich über nichts mehr wundern. Im Marineministerium in Petersburg ist eine geheime Druckerei entdeckt worden und in derselben wurden 9000 Stück Procla=

[ => Original lesen: 1882 Nr. 54 Seite 2]

mationen gefunden, die mit dem Namen Nikolai Constantinowitsch unterzeichnet waren. Soll das der rebellische Onkel des Kaisers sein? Der Direktor im Ministerium hat sich sofort erschossen. Keine Truppe ist so unterwühlt von Verschwörern wie die Marine, die Verhaftungen von Offizieren etc. sind außerordentlich zahlreich.
Egypten. Das Bombardement Alexandriens hat am 11. Juli Morgens 7 Uhr durch 8 englische Kriegsschiffe begonnen und wurde aus dem Forts sofort erwiedert. Das Feuer war von so heftiger Wirkung, daß bis Nachmittags 4 Uhr die Kanonen in den Forts zum Schweigen gebracht waren. Auf mehrere Meilen waren einzelne Breschen in den Befestigungswerken sichtbar, mehrere Pulvermagazine waren in die Luft geflogen, der Palast des Khedive oder der Haremspalast, welcher hinter den Forts liegt, stand in Flammen. Gegen 1 Uhr wurden Freiwillige an Bord des Admiralsschiffes gerufen, um an Land zu gehen und die Kanonen in dem Fort Mex zu vernageln. Das Werk war ein gefährliches, da möglicher Weise hinter dem Fort Truppen liegen konnten. Es fanden sich viele Freiwillige, von denen 12 ausgesucht wurden. Die Aufgabe des Landens wurde geschickt und schnell ausgeführt, die Mannschaften schwammen durch die Brandung. Kein Widerstand wurde ihnen geleistet, als sie landeten. Die Egyptischen Kanonen wurden mit Schießbaumwollladungen zersprengt und die Abtheilung kehrte ohne Unfall an Bord des Schiffes zurück. Abends steuerte die gesammte englische Flotte von der Küste ab, ihr erstes Tagewerk war gethan. Sämmtliche Batterien auf der Außenseite des Hafens von Alexandrien waren zerstört. Am folgenden Tage sollten die Forts innerhalb des Hafens angegriffen werden. - Ueber die Verluste der Engländer bei dem Bombardement schwanken noch die Angaben. Nach einer officiellen Meldung hatten sie 5 Todte und 27 Verwundete nach anderen Behauptungen waren 40 Verwundete zu zählen.
Nach neuen Depeschen aus London vom 12. Juli, hatte die englische Flotte an diesem Tage das Bombardement fortgesetzt. Um 1 Uhr Nachmittags wurde von den Egyptern die Parlamentärflagge aufgezogen. Dampfer mit derselben Flagge befanden sich auf dem Wege zur Flotte.


- Mecklenburgische Friedrich=Franz=Eisenbahn=Gesellschaft. Die officiöse Correspondenz "Berl. Pol. Nachr." schreibt: Es verlautet, daß der Bau einer directen Linie Berlin=Kiel als zunächst definitiv vertagt angesehen werden darf. Dagegen dürfte nicht unwahrscheinlich sein, daß demnächst Unterhandlungen über die staatliche Erwerbung der Mecklenburgischen Eisenbahn begonnen werden. Sobald sich diese Bahn im Besitze der Regierung befindet, wird es dieser leicht sein, die Verbindung zwischen Berlin und Kiel einerseits und den Mecklenburgischen Ostseehäfen anderseits herzustellen."
- Vor dem Schwurgericht in Erfurt steht der Ackerknecht Gustav Staufenbeil als Vatermörder. Er hat seinen Vater hinterrücks erschossen; seine Mutter war die Anstifterin - ein entsetzliches Paar.
- In Kassel ist der Vatermörder Jacob hingerichtet worden.
- Bei der großen Entwicklung der Elekto=Technik in den letzten Jahren und der Bedeutung, welche sie für verschiedene Zweige der Industrie gewonnen hat, ist vielfach der Wunsch auf Errichtung von Lehrstühlen der Elektro=Technik an den technischen Schulen, wenigstens allen technischen Hochschulen, laut geworden. Für Wien und Stuttgart ist diese Frage schon endgiltig entschieden; an der Stuttgarter technischen Hochschule bildet die Elektro=Technik seit Beginn des Sommersemesters einen officiellen Lehrgegenstand.
- Hamburg rüstet sich zum Fest des deutschen Sängerbundes. Die Festhalle faßt 9000 Sänger und 10000 Zuhörer. Die großen Concerte finden am 11. und 12. August statt; 300 Sänger aus Amerika haben sich angemeldet. Geplant sind gemeinsame Fahrten nach dem wunderschönen Blankensee und die Elbe hinunter nach dem ersten Feuerschiffe.
- Von einem "falschen Kronprinzen" wird aus Krakau berichtet. In der dortigen Gegend trieb sich seit ewiger Zeit ein Individuum herum, welches sich bei der Landbevölkerung für den Kronprinzen Rudolph ausgab und versprach, gleich nach seiner Krönung viele herrschaftliche Güter an die Bauern zu vertheilen. Die Bauern waren darob so entzückt, daß sie diesem Gauner wahrhaft königliche Ovationen darbrachten und demselben Geschenke aufdrangen. Die Gensdarmerie, die davon Wind bekam, ermittelte den falschen Kronprinzen in der Person eines in Krakau wohnhaften Sattlers Namens Siedlecki und lieferte ihn dem Strafgerichte ein.
- Zu den ältesten Schützengilden gehört die in Wittenberge in der Priegnitz. Sie hat am 2. Juli ihr 300jähriges Jubiläum gefeiert.
- Wie man der "Züricher Post" aus Interlaken schreibt, wird daselbst im Curhause und besonders im Cercle des Etrangers sehr ungenirt Harzardspiel getrieben. Ein "jeu des petits chevaliers" benanntes Spiel, Tric-Trac und Baccarat stehen in vollem Flor und sind leicht zugänglich. Als ein simples "Kinderspiel" bezeichnen die Unternehmer das "jeu des petits chevaliers" doch ist es Thatsache, daß eine reiche Französische Dame darin ihr ganzes Vermögen verloren hat.
- Das Flatower Rettungshaus bei Konitz war zwei Jahre lang ein Lasterhaus ohne Gleichen. Die Hauptschuldigen waren die Aufseher, der Schuster Mitramski und zwei Wittwen, welche die Kinder, Knaben und Mädchen, zu allen Verbrechen und Lastern, sogar zu Mordversuchen verleiteten; M. wurde zu 15jährigem, die Wittwen zu 10jährigem Zuchthaus verurtheilt. Den Geschworenen waren 1078 Fragen zur Verantwortung vorgelegt worden.
- Auf einer Tafel im bürgerlichen Bräuhaus in München ist seit einer Woche in Riesenschrift zu lesen: Schlecht eingeschenkte Krüge bittet man sofort zurückzuschicken!
- In Merschwitz geriethen schwärmende Bienen in den Pferdestall und tödteten das um sich schlagende Pferd mit unzähligen Stichen.
- Einen Ringkampf in Jena zwischen dem Athleten Windson und dem Handelsmann Blöthner schildert die Jen. Zeitung sehr lebhaft. Windson operirte zuerst mit einer Hantel von weit über einen Centner Schwere und legte staunenswerthe Proben seiner Riesenkraft ab. Dann ließ er 6 Schmiede auf 2 zwischen Brust und Knien angebrachte Ambosen scharf darauf loshämmern und hielt die furchtbare Last mit sichtbarer Leichtigkeit aus. Erst gegen 1/2 11 Uhr forderte Winson seinen Gegner zum Wettkampf auf. Beide Ringer in Trikots waren prächtige, muskulöse Gestalten. Die Kämpfer legten sich zum Angriff aus, jeder verfolgte des Andern Absichten. Endlich hatte Windson seinen Gegner an den Seiten gefaßt, dieser aber drückte ihm die Arme mit den seinen so fest, daß es dem Ersteren unmöglich war, weiter zu operiren. Wie von eisernen Klammern umschlossen waren die Arme des Athleten gefesselt. Plötzlich ein Vorwärtsbeugen Blöthners, und wie ein vom Bogen geschnellter Pfeil flog Windson nach der entgegengesetzten Seite. Blöthner war aus diesem Gange als Stärkerer hervorgegangen. Noch 3, 4 mal versuchten die herkulischen Gestalten einer den andern zu zwingen. Einmal wurde Windson von Blöthner hoch in die Höhe und hoch über den Kopf gehoben. Schallender Jubel der Zuschauer! Die 10 Minuten waren rasch verstrichen. Im letzten Gange rissen die von Windson ernannten Schiedsrichter denselben zurück, da die Zeit um war.


Anzeigen.

Nachdem die städtische Wasserkuhle am Oberteich neben dem Kaufmann Maaß'schen Hinterhofe ausgemottet und vertieft, auch mit einem Waschsteg wieder versehen ist, wird alles Verunreinigen derselben durch Schutt, Steine u. s. w. hierdurch bei Strafe verboten.
Schönberg, den 3. Juli 1882.

Der Magistrat.


Bekanntmachung.

Die nochmalige Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach

[ => Original lesen: 1882 Nr. 54 Seite 3]

alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg den 10. Juli 1882.

Die Armenbehörde.


Am Montag den 17. d. M. Morgens von 9 Uhr an, sollen beim Gastwirth Eckmann hieselbst öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

Tischler= und Zimmer=Handwerkszeug, darunter eine neue Hobelbank, Frauen=Kleidungsstücke und allerlei Mobilien, Haus= und Küchen=Geräthe.
Carlow den 8. Juli 1882.

Struck, Landreiter.       


Torf=Auction.

im Vitenser Forste am Dienstag den 18. Juli 1882 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen:
1. Auf dem Nesower Moore über

100 Mille Formtorf. Beginn der Auction Morgens 8 Uhr.
2. Auf dem Woitendorfer Moore über
7 bis 800 Ruthen Baggertorf. Beginn der Auction Morgens 9 Uhr.
Versammlung bei der Torfhütte auf den betreffenden Mooren.
Rehna den 10. Juli 1882.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Wir beabsichtigen die Fischerei in unserem kleinen See so wie das am Saum befindliche Gras sofort bis auf Weiteres zu verpachten und wollen sich Pachtliebhaber an uns wenden.

Die Dorfschaft Teschow.       


Am Sonntag den 16. d. M., von Nachmittags 4 Uhr an, Fortsetzung des Schießens nach den Gewinnscheiben und Vertheilung der Gewinne, wozu ergebenst einladet
Schönberg den 13. Juli 1882.

Der Vorstand der Schützenzunft.       


Die Inhaber von Tombola=Loosen verweisen wir auf die der heutigen Nummer dieses Blattes anliegende Gewinnliste und bemerken hiermit, daß die, Gewinne bis zum Sonnabend den 12. August incl. beim Cigarrenfabrikanten Ch. Rieckhoff hieselbst abzufordern sind, widrigenfalls dieselben zu Gunsten der Tombolacasse verfallen.
Schönberg den 13. Juli 1882.
Der Vorstand der Schützenzunft.


Grabkreuze
in sauberster Lakirung,
empfehlen in grösster Auswahl billigst
Jürgensen & Robschuld
gr. Burgstr. 717. Lübeck. gr. Burgstr. 717.


Tapeten neueste Muster, unglaublich billig; Muster versenden auf Wunsch franco und umsonst; aber nicht an Tapezierer,  nicht an Tapetenhändler, nicht an Wiederverkäufer,  sondern nur an Privatleute, da es uns absolut nicht möglich, auf diese unglaublich billigen Preise und ausgezeichnet schöne Waare noch Rabatt bewilligen zu können.

Bonner Fahnenfabrik, Bonn a. Rhein.


Auf der Meierei zu Bauhof=Schönberg
sind gute                          
Ferkel
zum Verkauf.                                                    


Eisenbahn          Eisenbahn
Mecklenb. Friedrich=Franz Eisenbahn.
Extrafahrt
nach Lübeck
zu ermäßigten Fahrpreisen.

In Veranlassung des Lübecker Volksfestes werden am

Sonntag den 16. Juli d. J.
folgende Extrazüge abgefertigt:                          

Abfahrt von Schwerin 7 Uhr - Min. Morg.
Abfahrt von Kleinen 7 Uhr 35 Min. Morg.
Abfahrt von Bobitz 7 Uhr 53 Min. Morg.
Abfahrt von Grevesmühlen 8 Uhr 18 Min. Morg.
Abfahrt von Schönberg 8 Uhr 53 Min. Morg.
Abfahrt von Lüdersdorf 9 Uhr 12 Min. Morg.
Ankunft in Lübeck 9 Uhr 29 Min. Morg.

Die Passagiere von Wismar benutzen den um 5 Uhr 15 Min. Morgens von dort abgehenden Zug und gehen in Kleinen in den Extrazug Schwerin=Lübeck über.

Abfahrt von Lübeck 9 Uhr 10 Min. Abends
Ankunft in Lüdersdorf 9 Uhr 33 Min. Abends
Ankunft in Schönberg 9 Uhr 49 Min. Abends
Ankunft in Grevesmühlen 10 Uhr 23 Min. Abends
Ankunft in Bobitz 10 Uhr 53 Min. Abends
Ankunft in Kleinen 11 Uhr 10 Min. Abends
Ankunft in Schwerin 12 Uhr - Min. Abends
Ankunft in Wismar 12 Uhr 1 Min. Abends

Auf den vorgenannten Stationen und Haltestellen werden am 16. Juli cr. Billets zur Fahrt nach Lübeck und zurück in II. und III. Wagenclasse   zum einfachen Fahrpreise ausgegeben.
Diese Billets berechtigen zur Hinfahrt nur mittelst des Extrazuges (von Wismar nach Kleinen jedoch mittelst des 1. Personenzuges), wogegen die Rückfahrt mit dem Extrazug am 16. Juli und mit allen fahrplanmäßigen Zügen am 17. Juli cr. erfolgen kann.
Freigewicht für Gepäck wird auf diese Doppelbillets nicht gewährt.

Die Direction.       


CHOCOLADEN und CHOCOLADEN-DESSERT,
nach französischem und schweizer System fabricirt, durch feinsten Geschmack und großen Cacaogehalt sich auszeichnend.
Leicht lösliche entölte Cacaos, 100 Tassen per Pfund.
B. SPRENGEL & Co.
HANNOVER.
Specialitäten:
Leicht lösliche Malzextract=Puder=Chocolade, bestes blutbildendes, nahrhaftestes, angenehmst schmeckendes Gesundheits=Getränk für Gesunde und Kranke jeder Altersclasse, 50 große Tassen aus 1 Pfund, durch Aufgießen kochenden Wassers zu bereiten; desgleichen Eisen-Anthracit-Chocolade, nach Oberstabsarzt 1. Cl. Dr. med. Dyes bewährtes Mittel gegen chronischen Magen-Katarrh, Magenkrampf, Bleichsucht und Blutarmuth. - Beide Specialitäten von fast allen Aerzten, welche dieselben kennen lernten, verordnet.

Niederlage in Schönberg beim Bäckermeister
Wolgast Siemzerstraße.


Ein Mädchen
zu häuslichen Arbeiten sucht zu Michaelis          
                                                    Aug. Spehr.


Besten Weinessig
empfiehlt
Carlow.                                                     J. Rieckhoff.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 54 Seite 4]

Mecklenburgische Bank, Schwerin i. M.

Die Bank vergütet für fest verzinsliche Einlagen gegen ihre Bankschuldverschreibungen und Sparbücher auf halbjährliche jederzeit auszuübende Kündigung oder auf mindestens sechs Monate fest Porto- und stempelfrei 4 % p. a
auf vierteljährliche ebensolche Kündigung oder auf mindestens drei Monate fest 3 1/2 % p. a.
auf kürzere mindestens vierzehntägige Kündigung 3 1/4 % p. a
auf tägliche Kündigung und im Baar Conto-Corrent 3 % p. a
Die Zinsen werden bei den auf Kündigung stehenden Capitalien am 1. Januar und 1. Juli fällig, und nach Fälligkeit jederzeit die Julizinsen auch schon im Johannistermin gezahlt. Nach Vereinbarung können die Zinsen aber auch vierteljährlich am Quartalsersten erhoben werden.
Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit zum Zinssatze von z. Zt. 5 % p. a. und discontirt Wechsel auf Reichsbankplätze zu z. Zt. 4 % p. a.

Die Direction.


H. L. Haukohl
empfiehlt sein Kolonialwaarengeschäft angelegentlichst
früher Nr. 1003 - jetzt Nr. 1001.
Sandstrasse, Lübeck.


Rehnaer
Königschuß.

Zu dem am Montag den 24. und Dienstag den 25. Juli d. J. stattfindenden Schützenfeste laden ergebenst ein

                                                    die Aelterleute
                                                    J. Strich,    F. Rothlender.
Rehna, 10. Juli 1882.                                                    


Mark 500.

Eine höchst wichtige Erfindung hat der Chemiker Legrand gemacht. - Es ist dieses eine

Hühneraugen=Tinktur

welche in 3 Tagen, ohne den geringsten Schmerz, jedes Hühnerauge mit der Wurzel dauernd beseitigt, wofür der Erfinder in sofern garantirt, als er demjenigen, welcher nach dem Gebrauche dieser Tinktur noch Hühneraugen hat, eine Prämie von Mark 500 baar ausbezahlt. Mit Recht kann behauptet werden, daß dies das einzige Mittel ist, welches einen sichern Erfolg hat. - Preis pr. Flakon incl. Pinsel und Gebrauchsanweisung M. 1,50.
Allein echt zu haben beim Erfinder

Chemiker Legrand.
Köln a. Rhein. Eigelsten, 16.


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren:

D. 26. Juli dem Arbeitsmann Nielson zu Westerbeck ein Sohn.
D. 27. Juli dem Rector Rußwurm zu Schönberg ein Sohn.
D. 28. Juni dem Arbeitsmann J. Bohnhoff zu Schönberg ein Sohn.
D. 1. Juli eine unehel. Tochter zu Schönberg.
D. 5. Juli dem Weber Oldekop zu Schönberg ein Sohn.
D. 30 Juni dem Hauswirth J. Wigger zu Gr. Bünsdorf ein Sohn.
D. 3. Juli dem Schänkwirth Kibbel zu Schönberg eine Tochter.
D. 10. Juli dem Kornhändler Krohn zu Rupensdorf ein Sohn.
D. 12. Juli dem Lehrer Schriever zu Schönberg eine Tochter.

Gestorben:

D. 5. Juli Elisabeth Marie Lenschow, Arbeitsmannstochter zu Ollndorf, 15 Tage alt.
D. 5. Juli Hans Friedrich Möller, Arbeitsmann zu Schönberg, 64 Jahr 5 Monat alt.
D. 5. Juli Joachim Heinrich Oldekop, Webermeistersohn zu Schönberg, 5 Stunden alt.
D. 7. Juli. Catharine Magdalene Zölker, geb. Moll, Maurergesellenwittwe zu Schönberg, 84 Jahr 1 Monat alt.

Eheschließung:

D. 4. Juli Wittwer und Schuhmacher Johann Heinrich Heibey und Schneiderwittwe Catharina Elisabeth Grevsmühl geb. Lenschow, zu Schönberg.


Wir suchen für Schönberg und Umgegend einen                          
tüchtigen Correspondenten.
Rehna.                                                    
                                                    Expedition
                                                    der "Mecklenburgischen Post."
                                                    Albert Fischer.


Durch die Geburt einer kräftigen Tochter wurden erfreut                          
                                                    Schriever u. Frau.
Schönberg, den 12. Juli 1882.


Die glückliche Geburt eines kräftigen Knaben beehren sich anzuzeigen                          
                                                    P. Schweigmann u. Frau
                                                    geb. Brockmöller.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 16. Juli.

Frühkirche: Fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
     Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 13. Juli 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage (Gewinnliste).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 54 Seite 5]

Gewinnliste
zur
Tombola 1882.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

[ => Original lesen: 1882 Nr. 54 Seite 6]

[Fortsetzung der Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


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