No. 33
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. April
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 33 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. In der am 24. April stattgehabten Bundesrathssitzung wurde der Entwurf des Gesetzes, betr. das Reichs=Tabaksmonopol angenommen. Bei der Abstimmung haben gegen das Monopol gestimmt: Bayern (6 St.), Sachsen (4 St.), Baden (3 St.), Hessen (3 St.), Oldenburg, Mecklenburg=Strelitz, Hamburg, Bremen, Lübeck, Reuß i. L. (je 1 St.)
Nach der Bestimmung des Reichstags=Präsidenten wird die erste Plenarsitzung des Reichstags am Donnerstag den 27. d. M. unmittelbar nach stattgehabter Eröffnung des Reichstages stattfinden.
Aus Berlin wird geschrieben : S. K. H. der Erbgroßherzog von Mecklenburg=Strelitz traf am 25. April Abends aus Neustrelitz hier ein, übernachtete im Hotel du Nord und reiste am 26. April Vormittags nach Kissingen weiter.
Der russische Großfürst Wladimir hat in Wien den Kaiser Franz Joseph und in Wiesbaden den Kaiser Wilhelm zur Krönung des Kaisers Alexander in Moskau eingeladen. Beide Kaiser scheinen aber abgelehnt zu haben (Kaiser Wilhelm Alters halber) und werden sich durch die Kronprinzen vertreten lassen.
Die Kammern der bayerischen Reichsräthe hat in diesem Jahre wiederholt die Volkskammer (2te K.) durch ihre Beschlüsse beschämt. In der Volkskammer herrscht eine ultramontangesinnte Mehrheit und setzt viele einseitige und schädliche Beschlüsse durch, welchen die Reichsräthe mit überlegener Bildung und staatsmännischer Mäßigung entgegentreten. Auch die Theilung des Geschichtsunterrichtes in den höheren Schulen nach Confessionen hat sie abgelehnt. Die Volkskammer hatte beschlossen, daß dieser Unterricht katholischen Schülern von katholischen Lehrern und protestantischen Schülern von protestantischer Lehrern ertheilt werden solle, als ob es keine gemeinsame deutsche Geschichte, sondern nur eine katholische und eine protestantische gebe. Die Reichsräthe entschieden sich mit allen gegen 12 Stimmen gegen diese Auffassung und Praxis. Die Hauptredner waren der Cultusminister v. Lutz, der alte berühmte Döllinger und der Graf zu Ortenburg. Lutz sagte, Schwierigkeit biete der gemeinschaftliche Geschichtsunterricht nur für die Reformationszeit, aber wissenschaftlicher Geist und Takt besiege die Schwierigkeit. Der alte Döllinger wies darauf hin, daß er sein Leben lang Geschichtsunterricht ertheilt und immer darauf gehalten habe, daß die Geschichte eine Wissenschaft sei, die weder protestantisch noch katholisch sei und daß es Geschichtswerke gebe, denen man nicht anmerke, ob sie ein Protestant oder Katholik geschrieben habe. Er warnte, immer von neuem Schlagbäume zu errichten, die protestantische und katholische Christen einander entfremdeten. Graf Ortenburg schloß sich ihnen an und führte aus, wie schädlich es für die nationale Wohlfahrt sei, immer wieder die kirchliche Spaltung der Jugend vorzuführen.
Rußland. Deutsche und Juden werden in Rußland neuster Zeit immer in einem Athem genannt, wenn auch aus verschiedenen Gründen. Die Panslavisten würden die Deutschen, wenn es ginge, ebenso überfallen, plündern und zum Lande hinausjagen, wie die Juden. Die Deutschen sind aber noch zu mächtig und einflußreich, als daß man kurzer Hand mit ihnen verfahren könnte, sie stehen an der Spitze der russischen Bildung.
Am 19. April ist der weltberühmte englische Naturforscher Charles Darwin gestorben, geboren am 12. Februar 1809. An seinem Namen knüpft sich ein epochemachender Fortschritt in der Naturforschung, indem er mit Erfolg, wenn auch nicht in endgültiger Weise, die Anschauung vertrat, daß die ganze organische Welt, den Menschen inbegriffen, durch stufenweise Vervollkommnung vorher existirender Formen im Laufe von Jahrhunderttausenden sich entwickelt habe und fortentwickle. Der bedeutendste Vertreter dieser Lehre ist Professor Häckel in Jena. (Die Darwin'sche Theorie ist in seinem Buche: "Ueber den Ursprung der Arten vermittelst der natürlichen Wahl" enthalten. Seine Gegner suchen ihn mit dem rohen Schlagworte zu bekämpfen, Darwin behaupte, der Mensch stamme von dem Affen. Er selber faßte das Ergebniß seiner Forschungen dahin zusammen: daß alle vieltausendartig geformten Organismen, thierische wie pflanzliche, wenige, vielleicht nur eine einzige Urform (Zelle) zum Stammvater haben und daß von dieser Urform aus sich die verschiedenen Arten in unabsehbaren Zeiträumen entwickelt haben. Zur Erklärung dieser Entwicklung brauchte Darwin das geflügelt gewordene Wort des "Kampfes um's Dasein". Jeder Organismus muß entweder zu Grunde gehen oder sich gegebenen Verhältnissen anpassen und damit gewisse Veränderungen erleiden, so daß stets nur Dasjenige, was sich anzupassen vermag, sich erhält und überlebt. Und da diese Entwicklung sich immer von Neuem vollzieht, so hat sich aus der Urform die Reichhaltigkeit der jetzigen organischen Formenwelt herausgebildet, wie die Verästelung eines gewaltigen Baumes, an welchem ein beliebiger Zweig mit einem andern, an dem entgegengesetzten Aste befindlich, scheinbar gar nichts zu schaffen hat, während doch beide aus dem Keime des Stammes ihre Urform herleiten.)


- Abermals wird sich der Scharfrichter Krauts auf Reisen begeben. Wie aus Güstrow gemeldet wird, steht dort für heute d. 27. eine Doppelhinrichtung bevor. Das Begnadigungsgesuch der Holtz'schen Eheleute die wegen Mordes zum Tode verurtheilt sind, ist abschlägig beschieden worden.
- Auf einem Bauplatze bei Nürnberg fluchte der Maurer Scheindel so entsetzlich und erging sich in so abscheulichen Ausdrücken über Gott und Vorsehung, daß alle Arbeiter sich schaudernd abwendeten. Das Landgericht in Nürnberg verurtheilte ihn wegen Gotteslästerung zu 3 Monat 15 Tagen Gefängniß. Die Zeugen konnten nur mit Mühe dazu gebracht werden, die gotteslästerlichen Ausdrücke zu wiederholen. Scheindel vernahm sein Urtheil zähneknirschend und mit wuthentstelltem Gesicht.
- Drake, der die Kartoffeln nach Europa brachte, kann nicht so populär sein, wie der Bildhauer Drake bei den Berlinern. Er verdankt diese Popularität dem Denkmal Friedrich Wilhelm III. im Tiergarten oder vielmehr einem Rister auf dem Stiefel des Königs. Seht nur, sagten die Berliner, wie er den König treu dargestellt hat vom Wirbel bis zur Zehe, sogar seine Sparsamkeit hat er durch

[ => Original lesen: 1882 Nr. 33 Seite 2]

den Rister auf dem Stiefel angedeutet; ein feiner Kopf! - Und dann stritten sie, ob der König denn wirklich seine Stiefeln habe flicken und ristern lassen. Drake lächelte, wenn er vom Ruhm seines Risters hörte und schwieg; erst kurz vor seinem Tode gab er die Geschichte des Risters einem Freude zum Besten. Als er den König aus dem großen weißen Marmorblocke meißelte, widerfuhr ihm das Unglück, daß am Stiefel ein Stückchen absprang. Er wußte sich zu helfen und kittete das Stückchen sehr fein und sauber an. Anfangs bemerkte Niemand die Stelle, als aber Wind und Wetter auf den Kitt einwirkten, entstand der vermeintliche Rister, der von den Berlinern so hübsch gedeutet wurde und ihn so populär machte.
- Hieronymus Lorm bringt ein hübsches Witzwort Saphirs in Erinnerung. In meiner Jugend, erzählte Saphir, hatte ich nur zwei Bücher zur Verfügung: "Raffs Naturgeschichte des Tierreichs" und "Knigge's Umgang mit Menschen." Ein verhängnißvoller Zufall wollte aber, daß der Buchbinder die Titelblätter dieser zwei Bücher verwechselte, und so lernte ich aus der Naturgeschichte der Thiere den Umgang mit Menschen kennen, und aus dem Umgang mit Menschen die Naturgeschichte des Tierreichs."
- Der kürzlich in Holland als Blumengärtner gestorbene Tierbändiger Martin hatte s. Z. Pferde dressirt, die Niemand bändigen konnte, er hatte sie abgerichtet auf seinen Ruf zu kommen und seine Jagdtasche und sein Gewehr zu tragen. Er befahl ihnen, sich hinter ihn zu stellen, er schoß einen Hasen oder ein Rebhuhn und sofort eilten sie im Galopp davon und holten das erlegte Wild. Er erzähltem "Eine gefleckte Hyäne brachte mir meine Handschuhe. Nie hat mich Jemand mit der Reitpeitsche in der Hand gesehen. Wenn ich meinem Tiger, meinem Löwen oder meiner Hyäne befahl, mir auf die Schulter zu springen, so kreuzte ich die Arme, in einem Augenblick waren sie dann mit ihren Vordertatzen auf meiner Schulter; hierauf befahl ich ihnen, die Tatzen wieder abzunehmen und sich niederzulegen." Martin beherrschte die wildesten Bestien mit seinem Blick, aber mehr als einmal ist er dicht vor dem gräßlichsten Tode vorbeigegangen; denn die Thiere, sagte er, haben ihre Launen. In London führte er einmal im Thierkäfig den "Löwen von Mysore" auf. Er schildert den Auftritt so. "In der Scene, wo die Indianer mich angreifen und ich meinen Löwen und meine Löwin zur Hülfe rufe, greift der Löwe meine Feinde nicht an, sondern duckt sich plötzlich und gräbt seine Klauen in den Fußboden. Seine Augen werden ganz leuchtend. Ich war als Indianer angezogen; ich hatte einen Dolch im Gürtel, aber, wie gesagt, niemals eine Reitpeitsche. Ich befehle meiner Löwin durch ein Zeichen, wegzugehen; sie gehorcht, aber der Löwe (da er im Wahnsinn war) macht einen Satz und springt auf mich los, um mich an der Brust zu packen. Ich gebe ihm einen Faustschlag auf der Schnauze und breche mir dabei das Handgelenk und zwei Finger. Ich mache Cobourg ein Zeichen fortzugehen; er schüttelt die Mähne, duckt sich ein zweites Mal und gradaus springt er auf mich zu. Ich will ihm wieder einen Schlag geben und jetzt erst bemerke ich, daß meine Hand gebrochen ist . . . Ich - damit er mir nicht aufs Gesicht springt - wie ein Blitz, biete ihm meinen Schenkel. Er gräbt seine Vorderzähne ein, hebt mich in die Höhe und hält mich in der Luft wie die Katze eine Maus. Ich gebe ihm mit der rechten Hand einen zweiten Faustschlag, das Fleisch vom Schenkel reißt sich auf; ich blicke um mich wie eine Furie, denn ich sah sehr wohl voraus, daß mein letzter Augenblick gekommen war. Ich konnte nicht zum dritten Male Stellung nehmen. Ich sagte mir: wenn ich schreie, so läuft Alles davon, das größte Unglück kann geschehen und ich bin nicht vom Tode gerettet, der mich erwartet. ich mache also Gesten wie ein Verzweifelter; ich drehe dem Löwen den Rücken, damit er mich packen kann, ohne mir das Gesicht zu zerfleischen und mich im Nacken todtmachen kann, daß die Sache ein Ende hat. Aber zwei Sekunden gehen vorüber, zwei Sekunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkommen. Ich drehe mich um: der Löwe ist wie umgewandelt. Er sieht das Publikum an, er sieht mich an, ich geb' ihm ein Zeichen, wegzugehen, er geht weg, wie wenn nichts geschehen wäre. Diese ganze Scene hatte nicht länger als drei Minuten gedauert, und jetzt erst fühlte ich ein Wohlbehagen, als wäre ich plötzlich zum Leben wiedergekommen. Ich nahm den Shawl, den ich trug, wickelte ihn mir um die Hand, that einige Schritte zur Rampe, machte eine Verbeugung und sagte: "Meine Herren und Damen! Es ist mir ein kleines Unglück zugestoßen, wie sie gesehen haben, aber ich hoffe, daß ich morgen oder übermorgen die Vierte und letzte der angekündigten Vorstellungen geben werde." Ich blieb 14 Wochen im Bett."
- Schämen Sie sich zu betteln! fuhr Jemand einen Handwerksburschen an. Was sind sie denn eigentlich? - "Reichsmünzensammler!"


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Carlow sub Nr. I belegene Vollstelle c. p. des Schulzen Jochen Holst daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Montag den 1. Mai d. Js.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 9. Februar 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Sonnabend den 29. April d. J. Nachmittags 2 Uhr sollen zur Mannhagener Mühle verschiedene Mühlenproducte etc. als namentlich:

47 Sack Graupen, 10 Sack Gerstensichtmehl, 20 Sack Gersten Futtermehl, 3 Schweine, etwa 10 Meter Tannenholz, diverse alte Bauhölzer und Mauersteine, 1 Schleifstein, 1 Decimalwaage, 130 Säcke u. s. w.
öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Prima
Saathafer und Kleesaat,
sowie sämmtliches
Saatkorn
empfiehlt                          
                                                    H. F. Studemund.


Gesucht

ein ordentlicher Stubenmädchen zu sogleich oder Johannis. Zu erfragen in der Expedition der Anzeigen.


Tesch's Restauration.
Sonnabend und Sonntag
Mai=Bowle,
Kalte und warme Speisen à la carte,
Lübecker=Actien Bier vom Faß
und auf Flaschen in und außer dem Hause,
wozu freundlichst einladet                          
                                                    F. Tesch u. Frau.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 33 Seite 3]

Auction.

Am Sonntag den 30. d. M., Nachmittags 2 Uhr, sollen zu Menzendorf bei J. Kähler und August Winkenwerder Hans= und Küchengeräthe, und was sich sonst noch vorfindet, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.


Putzpomade
à Dose 10 Pfennig (Mecklenburg).        6 Dosen 50 Pfennig (Mecklenburg).
empfiehlt                          
                                                    Aug. Spehr.


Fußbodenglanzlack.
à Flasche 1 Mark
empfiehlt                          
                                                    Aug. Spehr.


Hiemit mache ich die Anzeige daß ich von jetzt an

Sommerkohl,
Winter= und Blumenkohl,
nebst div. Blumenpflanzen
sowie später
Wirsing=,
Rosen= und braun Kohl=,
Sellerie=,
Porree= und
Runkelrübenpflanzen
verkaufe.

                          H. Brüchmann.


Gestern Abend 10 1/2 Uhr endete ein sanfter Tod das Leben meiner Frau, unserer lieben Mutter und Großmutter, der

Frau Amtmann
Louise Rusch geb. Lüders,

welches hiermit mit betrübtem Herzen anzeigen

                                                    die trauenden Hinterbliebenen
Kl. Rünz, den 26. April 1882.
Die Beerdigung findet Montag den 1. Mai, Nachmittags 3 Uhr statt.


Danksagung.

Allen Denen, die unsere liebe Mutter und Schwiegermutter, die Wittwe Dübrock, zu ihrer letzten Ruhestätte begleitet haben, sagen wir unsern herzlichsten Dank.

Die Hinterbliebenen.       


Danksagung.

Allen Denen, welche unsere einzige liebe Tochter und Schwester Auguste die letzte Ehre erwiesen und zur Ruhestätte begleitet haben, sagen wir unsern herzlichen Dank.

G. Eckmann u. Frau          
geb. Behncke       
und Sohn.   


Dampfer      Amerika

Auskunft ertheilt kostenfrei und sendet auf Verlangen Landkarten und Prospecte gratis und franco der Generalbevollmächtigte

C. Harms, Hamburg.       


Mecklenburgische Bank. Schwerin i. M.
Bilanz per 31. December 1881
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

  Schwerin, den 31. December 1881.
          Die Direktion.
          Steiner.       Frels.
Die Uebereinstimmung der vorstehenden Bilanz mit dem Hauptbuch der Mecklenburgischen Bank bescheinigen hiermit
   Schwerin, den 25. März 1882
 O. Faull,                               F. Brofft,
  Hofrath.          Director der Oldenburgischen Landesbank.
 


U. Beermann & Co. Lübeck.
Klingberg 927. empfehlen für die bevorstehende Saison ihr sehr reichhaltig assortirtes Lager:
Jaquettes, Dollmanns, Brunnenmäntel, Umhänge, Fischus, und Regenmäntel modernster Facons, von den billigsten bis zu den feinsten Qualitäten, ferner:

Eine besonders große Auswahl der geschmackvollsten

Kleiderstoffe, Gardinen, Meuble=Zeuge, Tischdecken, Teppiche aller Arten, zu besonders billigen Preisen. Bedeutend unterm Preis.

Schwere couleurte Seidenstoffe von 2 Mark an à Meter.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 33 Seite 4]

Gänzlicher Ausverkauf
bei
Eduard Jappe

Kohlmarkt 274. Lübeck. Kohlmarkt 274.

Wegen Aufgabe meines Manufacturwaarengeschäfts und Verkauf meines Hauses an die Herren Stüve, Ellinghaus & Hoffhus soll mein großes Lager, das in allen Artikeln vollständig assortirt ist, in kurzer Zeit zu bedeutend heruntergesetzten Preisen gänzlich geräumt werden.
Besonders hebe ich hervor: Moderne Kleiderstoffe in reiner Wolle u. Halbwolle, schwarze u. coul. Seidenstoffe, schwarze Cachemires, Taffetas u. Alpaccas, Tuche,Buckskins u. halbwollene Hosenzeuge, Cattune, Croises u. Brillantes, Blaudrucks, weiss. Leinen, rosa Federdicht, Bett-, Handtuch- u. Tischtuchdrelle, Tischgedecke, Bettbezüge, carrirte und gestreifte Baumwollenzeuge, Elsässer Hemdentuche, Halbleinen u. Shirtings, Rocks- u. Hemdenflanelle, Boys, schlichte u. gerauhte Piques, Parchende, grey Stouts, sämmtliche Futterstoffe, Möbelstoffe, Damaste, Teppiche, Gardinen, Tischdecken, Umschlagtücher, Unterröcke u. Schürzen; ferner eine große Auswahl in neuen Sommer-Jaquetts, Mantellettes, Dolmans u. Regenmänteln etc. u. sämmtliche Damenconfectionsstoffen, sowie Holländische Waaren, Tricotagen, Stepp-, Schlaf-, Pferde- u. Reisedecken und viele andere Artikel.
Ich mache besonders darauf aufmerksam, daß sämmtliche Artikel nur solide gute Waare ist.
Proben können nicht abgegeben werden.

Kohlmarkt 274. Lübeck. Kohlmarkt 274.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren:

D. 18. April der Hauswirthswittwe Creutzfeldt zu Niendorf ein Sohn.
D. 18. April dem Arbeitsmann Kröplin, z. Z. in Falkenhagen, zu Schönberg eine Tochter.

Gestorben:

D. 22. April Auguste Marie Elisabeth Louise Eckmann, Schuhmachertochter zu Schönberg, 16 J. 6 M. alt.
D. 23. April Heinrich Ludwig Lenschow, Maurergeselle zu Sabow, 19 J. 11 M. alt.
D. 23. Margarethe Dorothea Sophie Dübrock geb. Grund, Schmiedemeisterwittwe zu Schönberg, 75 J. 1 M. alt.
D. 23. Catharina Louise Freitag geb. Beckmann, Maurergesellenfrau zu Törpt, 23 J. 6 M. alt.
D. 24. Joachim Johann Wilhelm Heinrich Creutzfeldt, Hauswirthssohn zu Niendorf, 6 Tage alt.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 30. April.

Frühkirche: Fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
     Amtswoche: Pastor Langbein.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 27. April 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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