No. 24
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. März
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 24 Seite 1]

Politische Rundschau.

Mit der Feier des 85. Geburtstages am 22. d. M. feierte der Kaiser zugleich sein 75jähriges Jubiläum in der Armee. An diesem Tage vor 75 Jahren war dem damaligen Prinzen Wilhelm das Patent als Seconde=Lieutenant auf den Geburtstagstisch gelegt. Die 85jährige Geburtstagsfeier des greisen Monarchen war diesmal besonders glänzend. Der Kaiser von Rußland hat dem Kaiser Wilhelm in einem eigenhändigen Schreiben mit herzlichen Worten seine Glückwünsche dargebracht.
Der in Berlin versammelte Volkswirthschaftsrath hat in seiner Schlußabstimmung den Tabaksmonopol=Entwurf mit 33 gegen 31 Stimmen abgelehnt; jedoch gleichzeitig einen Beschluß gefaßt dahin, daß eine höhere Besteuerung des Tabaks in Aussicht zu nehmen sei. Das ganze Resultat der Verhandlung macht großes Aufsehen.
Aus parlamentarischen Kreisen berichtet man der "Nat=Ztg." von einer Aeußerung des Fürsten Bismarck, darnach hat sich der Reichskanzler dahin ausgesprochen, er könne sich um innere Angelegenheiten nicht viel kümmern, Alles was ihm an Zeit und Kraft bleibe, müsse er reserviren um den europäischen Frieden vor Störungen zu bewahren.
Das Avancement der Offiziere des preußischen Heeres hat sich in dem Jahre, welches nunmehr seit der letztem Neuformation verstrichen ist, wieder, derartig ermäßigt, daß bei der Infanterie bereits wieder Sekondelieutenants vorhanden sind, welche schon länger als 10 Jahre in dieser Charge sind. Die ältesten Premier-Lieutenants sind fast 9 Jahre in dieser Stellung und haben schon eine Gesammtdienstzeit von 16-17 Jahren hinter sich. Die ältesten Hauptleute bekleiden ihre jetzige Charge seit September 1870, also 11 1/2 Jahre und sind zum Theil bereits 23-24 Jahre Offiziere. Wären seiner Zeit nicht die 13. Hauptmannsstellen, welche durchgängig mit überzähligen Majors besetzt sind, geschaffen worden, dann wären die Avancements noch weit ungünstiger.
Frankreich. Den vergangenen Sonntag, den Jahrestag der Commune haben die Communards, Collectivisten, Revolutionärs etc. in zahlreichen Banketten gefeiert, mit obligaten Brandreden und Toasten auf die Commune, die zukünftige Revolution und die nahe Revanche, Louise Michel, wieder die Heldin der Bankette, excellirte nach einem Telegramm der "Post" selbstverständlich in ihren Reden bekannten wüsten Stils. Uebrigens hielten sich die ehemaligen Hauptkoryphäen der Commune meistens fern von jeden Erinnerungsmahlen. Auf den Straßen wagte sich keine communistische Manifestation hinaus aus Furcht vor dem gegebenen energischen Befehle des Polizeipräfecten zur sofortigen Unterdrückung jeglicher öffentlichen Ruhestörung. So blieb diese Gedenkfeier der Commune auf die geschlossenen Räume und einen engen Kreis beschränkt, wie auch das große Publikum sich absolut gleichgiltig dazu verhielt. Die intransigenten Blätter brachten natürlich flammende Artikel zum Beweise, daß eigentlich die Commune die Republik gerettet und gegründet hätte.
Ein politisches Compliment ist gerade so viel werth wie ein anderes. 1854 (im Krimkrieg) machte Napoleon in seiner Thronrede dem Kaiser von Oesterreich das Compliment: "Ein durch die ritterlichen Gesinnungen seines Beherrschers verjüngtes Reich hat sich von der Macht, die seit 40 Jahren Europas Unabhängigkeit bedrohte, losgesagt." Diese Macht war Rußland. Etwa nach vier Jahren kündigte derselbe Napoleon demselben Oesterreich zur Neujahrsüberraschung den Krieg an und nahm ihm die Lombardei. "Mit einem Leichnam, sagte er damals, verbündet man sich nicht." 1870 war der Wind wieder umgesprungen, Napoleon rechnete auf Oesterreichs Bündniß und Hülfe, aber die Preußen und Deutschen waren zu schnell mit ihren Siegen.
Rußland. Der russische Generalstab erkannte in einer Berathung über einen Krieg Rußlands gegen Deutschland event. Oesterreich die Unmöglichkeit jedes Offensivkrieges an und beschloß dagegen, gegen einen möglichen Einfall energische Vorkehrungen zu treffen, namentlich Warschau zu befestigen.


Schönberg. Am vergangenen Dienstag, den 21. d. M., fand unter dem Vorsitz des Herrn Consistorial=Rath Langbein das Abiturientenexamen an der hiesigen Realschule statt. Die drei Abiturienten, Ahrendt, Oldenburg, Gieseler erhielten sämmtlich das Zeugniß der Reife.
- Der Vorstand der Colonie für epileptische Kranke in Bielefeld, in welcher nahezu 500 Kranke durch erfahrene Aerzte behandelt werden, ist bereit, allen Denjenigen, welche sich unter Einsendung einer Freimarke an sie wenden, unentgeltlich das Heilverfahren mitzutheilen, welches sich bis jetzt am meisten bewährt hat. Die betr. Anstalt hofft dadurch zugleich der Ausbeutung Unglücklicher durch kostspielige, nutzlose und oft schädliche Geheimmittel vorzubeugen.
- Unter dem Namen "Neu=Israel" hat sich in Odessa eine hebräische Secte gebildet, welche die Auslegung des Alten Testamentes durch die Rabbiner=Talmutisten verwirft und sich von dem Talmud selbst lossagt. Das Glaubensbekenntniß der Seele besteht hauptsächlich aus folgenden Punkten: 1) sie halten den Glauben an die fünf Bücher Mosis im buchstäblichsten Sinne fest; 2) Montag wird als erster Tag in der Woche angenommen, indem sie auf diese Art Sonnabend auf Sonntag verlegen; 3) sie verwerfen die Beschneidung; 4) alle Gebete im Geiste des Talmuds werden durch andere im Geiste des Talmuds ersetzt; 5) die Synagogen sollen "Kirchen Neu=Israels" genannt werden. 6) alles Fleisch, welches von Christen gegessen wird, ist koscher; 7) die russische Sprache ist wird im öffentlichen wie auch im Privatleben als die vaterländische erkannt; 8) Staatspflichten und namentlich die Militärpflicht werden unbedingt erfüllt; 9) die Mitglieder dürfen weder Wucher treiben, noch schlechte Häuser unterhalten; 10) die Seele fordert volle bürgerliche Rechte und vor allem die Zulassung der gemischten Ehen; 11) zur Unterscheidung von den Talmudisten wird die Seele "Neu=Israel" ein Abzeichen an der Kleidung tragen.
- Liegt denn die Stadt Bern in den Abruzzen, daß dem Millionär Bürkli sein Sohn hat geraubt werden können? Die Räuber verlangen ein Lösegeld und drohen mit Ermordung des Knaben, wenn dasselbe nicht binnen acht Tagen gezahlt werde.

[ => Original lesen: 1882 Nr. 24 Seite 2]

- So ändern sich die Zeiten! Was kostete vor 60 Jahren eine Baustelle auf der Potsdamer Chaussee bei Berlin? Wer jetzt die palastähnlichen Gebäude sieht, welche die Potsdamer Straße zieren, der hat wohl keine Ahnung davon, was der Grund und Bo den vor 60 Jahren daselbst werth war. Auf beiden Seiten der Potsdamer Chaussee war Feld, meist steriler Sand. Dazumal gehörte das gesammte Terrain auf der linken Seite vom Potsdamer Thor hinter Karlsbad einem Bauer aus Schöneberg. Es standen nur 8-10 miserabel gebaute Häuser da. "Nun lieber Freund," sagte eines Tages sein Nachbar zum Besitzer, "Ihr könnt mir so viel Terrain geben, als zu einer Baustelle gehört." ""In Gottes Namen, nehmt soviel ihr brauchen könnt,"" gab dieser zur Antwort. ""Meine Frau will gern Eure Ziege haben, mein Sohn ein paar lederne Büxen, na und dann fällt wohl noch ein Frühstück aus Weckbrod und einem tüchtigen Schnabus (Branntwein) bestehend ab."" "Topp es sei," und der Eigenthümer nahm den seltenen Kaufpreis in Empfang, und quittirte darüber in dem vor Notar und Zeugen aufgenommenen Kaufbrief. Der Käufer sollte sich nun aber das gekaufte Grundstück einzäunen lassen, er scheute aber die Kosten des Bauzaunes und ließ lieber weniger einzäunen. Im Laufe der Zeit bebaute aber nicht der Käufer das Terrain, sondern überließ es einem Andern, der es schon für 500 Thaler weiter verkaufte. In der Gründerzeit aber ist dasselbe Terrain für 50,000 Thaler verkauft worden. Aus dem alten Kaufbrief von vor 60 Jahren ersieht man, daß der Kaufpreis in einer Ziege für 15 Thaler, aus einer ledernen Hose im Werthe von 5 Thaler und einem Frühstück, zwei Thaler im Werthe, veranschlagt worden ist.
- Einem Kleinbürger in Schalke in Westfalen wollen wir Glück auf den Weg wünschen. Drüben in Java ist ihm ein Onkel oder so 'was gestorben und hat ihm 9 Millionen Gulden hinterlassen. Er hat sich mit Kisten und Koffern und zwei Advokaten nach Holland zur Erbschaftsbehörde aufgemacht, an deren Thür angeschrieben steht: Lasset die Hoffnung hinter Euch.
- Feinschmecker, die sich durch gute Zeugnisse ausweisen können, werden zu einem auserlesenen Mahle in Berlin geladen. Auf die Tafel soll nur kommen, was jeder Erdtheil Seltenes und Feines hat, z. B. indianische Vogelnester, frische Brodfrüchte und Bananen aus Bermuda. Das Gedeck kostet 30 M. ohne Wein.
- Woher hie Bezeichnung Bockbier rührt, darüber heißt es im Münchener Stadtbuch: Und es saßen einst Herzog Christoph und sein Bruder Albrecht II. im Banketsaal ihrer Hofburg und zechten. In ihrer Gesellschaft befand sich auch ein braunschweigischer Ritter. Diesem setzten die Fürsten einen tüchtigen Humpen guten, ächten Braunbieres von dem herzoglichen Hofbräuhause in München zum Frühtrunk vor; der Ritter that einen guten Zug; aber bald setzte er den Humpen ab und lästerte, das sei nur brauner Essig. Darob ergrimmten die beiden Herzöge höchlich. Sofort ließen sie den Hofbraumeister heraufkommen und der Herzog Christoph fuhr ihn gar ungnädig an. Der Braumeister rief mit lauter Stimme: "So Ihr nach Jahresfrist wieder nach München kommt, so bringt ein Faß Eueres Bieres anher, und ich will ein Faß finden, so dem von Euch wohl obsiegen soll, oder ich will der schlechteste Meister sein, und Ihro Gnaden sollen mich auf einem Esel verkehrt aus der Stadt ausreiten, auch alle meine Habe zu Euerem Gunsten verlustig werden lassen!" Da lachte der Braunschweiger und setzte 200 Gulden entgegen. Endlich kam der Tag der Entscheidung. Es war der 1. Mai. Im Hofe der herzoglichen Burg waren Gallerien aufgeschlagen und schon mit bunten Teppichen, Tannenbäumen und Kränzen geschmückt. Hier nahmen die edlen Fräulein Platz, das seltene Gewettspiel mit anzuschauen. Und es flogen die ehernen Krahnen in die Bäuche der Fässer und das edele Naß ergoß sich schäumend in die Humpen. Diesmal verzog der Braunschweiger das Gesicht nicht; aber er meinte geringschätzig: "Das mag wohl ein guter Trunk sein, aber nur für Euere Weibsen; denn Kraft ist keine drinnen". "So, meint Ihr, gnädiger Herr?" entgegnete siegesbewußt der Braumeister. Und er befahl einen Brauknecht zwei Humpen herbeizubringen, von denen jeder 2 1/2 Maas bayrisch hielt. Beide Riesengefäße wurden aus den beiden aufliegenden Fässern bis zum Rande vollgefüllt. Gesegn' Euch Gott den Trunk vom Münchener Hofbräuhaus", sagte der Braumeister und reichte ihm den Humpen, "ich will den Euren auf Euer Gnaden Wohl leeren! und wer nach einer halben Stunde noch auf einem Beine stehend einen Zwirnsfaden in eine Nadel einfädeln kann, der hat die Wette gewonnen." Beide Kämpfer setzten an und leerten ihre Humpen bis auf die Nagelprobe. Nun ging die Burgpflegerin in ihre Stube, in reicher sich ein Gaislein befand, von dessen Milch der Pflegerin krankes Mägdelein trinken mußte, um Nadel und Zwirnsfaden zu holen. Als sie heraustrat, entwischte das Gaislein und sprang in lustigen Sprüngen in den Hof, gerade als die beiden Kämpfer sich auf ein Bein stellten. Der Braumeister hatte seine Nadel schon längst eingefädelt, als der Ritter seine Nadel schon zum dritten Male hatte fallen lassen, plötzlich torkelte er um und kugelte unter vergeblicher Anstrengung, sich wieder auf die Beine zu stellen, am Boden herum. "Ei, edler Herr," lachte der Braumeister, "was ficht Euch an, daß Ihr auf dem Boden herumkugelt?" Da lallte der Ritter mit schwerer Zunge: "Das Böcklein da, das hat mich umgestoßen." "O nein," lachte Herzog Christoph, vergnügt ob des Sieges seines Braumeisters. Dieser aber meintet "Dies Böcklein hat Euch so wenig gethan, als mir Euer Einbecker. Der Bock, der Euch umgestoßen hat, den hab' ich gesotten." Das war ein Jubel im Burghof. Bis in die Pfisterngasse und zum "Platz" drang die Kunde, drang der Sieg des Hofbraumeisters, der einen Bock gesotten, der den Braunschweiger Ritter in den Sand geworfen. Der Meister wurde reichbeschenkt, der Braunschweiger aber verlor seine 200 Gulden und zog beschämt nach Hause. "Seht", sagten die Leute, als er fürbaß ritt, "das ist der, den des Hofbraumeisters Bock gestoßen." Zum Andenken an jenes große vaterländische Ereigniß wurde im Frühjahr lange Zeit nur ausschließlich im Hofbräuhause das starke, süße Bier gebraut, das noch bis in die spätesten Jahrhunderte hinein Bock genannt werden möge.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Sabowerstraße sub Nr. 28 belegene Wohnhaus c. p. des Klempnermeisters Wilhelm Wieschendorf allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 4. April 1882,
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 16. Januar 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend den öffentlich meistbietenden Verkauf der zur Baeck belegenen Fokul'schen Büdnerei Nr. 15 c. p. ist ein Ueberbotstermin auf

Montag den 3. April 1882,
Vormittags 10 Uhr

anberaumt, wozu Kaufliebhaber mit dem Bemerken geladen werden, daß in dem am 8. d. Mts. abgehaltenen ersten Verkaufstermin ein Gebot von 5050 M. abgegeben ist.
Schönberg, den 11. März 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.       


[ => Original lesen: 1882 Nr. 24 Seite 3]

Auf zulässig befundenen Antrag des Altentheilers Johann Joachim Oldenburg aus Kl. Mist, werden hiermit Alle und Jede, welche an den angeblich bei dem am 4. Juni 1881 auf dem Gehöfte des Hauswirthes Jochen Oldenburg zu Kl. Mist stattgehabten Brande vernichteten Hypothekenschein Fol. IV. über 1000 Thlr. Cour., ausgestellt Schönberg den 11. März 1865, eingetragen auf die Halbhufnerstelle c. p. des Halbhufners Hartwig Heinrich Boye zu Bechelsdorf und lautend auf den Namen des Hauswirths Johann Joachim Oldenburg zu Kl. Mist, - irgend welche Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, solche spätestens in dem auf

Freitag den 12. Mai 1882,
Vormittags 11 Uhr

anberaumten Aufgebotstermin vor unterzeichnetem Amtsgerichte anzumelden unter dem ein für alle Mal angedrohten Nachtheil, daß sie durch das alsbald zu erlassende Ausschlußurtheil damit ausgeschlossen werden und der für verloren zu erachtende Hypothekenschein kraftlos erklärt werden soll.
Schönberg den 21. März 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Montag den 27. d. Mts. Nachmittags 1 Uhr sollen in Manhagen

5 kleine Schweine, 1 einspänner Wagen, 1 Jagdgewehr, Uhr und einige Kleidungsstücke
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Versammlung der Käufer beim Bauervogt Brüggemann in Mannhagen.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Der auf den 31. d. Mts. in Rottensdorf angesetzte Zwangsverkauf findet nicht statt.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Holz=Auction Nr. 31.

Am Sonnabend den 25. März, Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente bei freier Concurrenz meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

Hohemeiler Tannen.

ca. 32 Rmt. birken Knüppel etc.
100 Stück Fichten Leiterbäume
340 Rmt. tannen Kluft
30 Rmt. Fichten Kluft
730 Rmt. tannen Knüppel
18 Fuder tannen Durchforstholz v. Schleetstärke
Herr Förster Polle zu Hohemeile ertheilt auf Wunsch nähere Auskunft.
Schönberg den 16. März 1882.

Der Oberförster:                
C. Hottelet.       


Große Tapeten=Auction.
Mittwoch den 29. März a. c.,
Vormittags von 10-1 und Nachm. von 3-5 Uhr,
verkaufe wiederum in meinem Auctionslocal,        
Fleischhauerstraße 132,
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung:
9000 Stück Gold=, Ton=, Glanz= und Naturell=
Tapeten,
200 Stück Gold=Velour, Gold= und Farben=
Borden.

Ich mache besonders aufmerksam, daß trotz der bedeutenden Quantität nur diesjährige Muster zum Verkauf kommen.

Carl Meyer, Auktionator.       

NB. Die Muster sind Dienstag, den 28. d. Mts., Nachmittags von 3-5 Uhr, zur gefl. Ansicht.


Besten frischen englischen
Chlorkalk
zum Schnell=Bleichen,
                          empfiehlt billigst
                                                    H. Brüchmann.


Eine große Parthie                          
Runkelrüben
hat zu verkaufen                                                    
                                                    J. Kloth.


Fertiges Fußzeug,
in allen Größen, hält vorräthig und empfiehlt als preiswürdig      
Schönberg.                                                     W. Lenschow.
                                                                              Hinterstraße.


Breitestraße 804 Friedr. Matz, Breitestraße 804
Lübeck.
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Tapeten und Decorationsgegenständen,
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Gold- und Politurleisten,
Teppichen und Cocosmatten,
Wachstuch und Ledertuch.


Dampfer      Amerika

Auskunft ertheilt kostenfrei und sendet auf Verlangen Landkarten und Prospecte gratis und franco der Generalbevollmächtigte

C. Harms, Hamburg.       


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Emil Jannicke, Bandagist.       


Zeitungslesern

bietet das täglich zweimal in einer Morgen= und Abend=Ausgabe erscheinende "Berliner Tageblatt" in der Reichhaltigkeit, Mannigfaltigkeit und Gediegenheit seines Inhalts die interessanteste und anregendste Lektüre. In Folge dessen vermochte es sich einen festen Stamm von ca. 70,000 Abonnenten zu erwerben und gleichzeitig zu der gelesensten und verbreitetsten Zeitung Deutschlands emporzuschwingen. Die große Verbreitung des "Berliner Tageblatt" liefert außerdem den besten Beweis, daß es die Bedürfnisse des zeitungslesenden Publikums im weitesten Maße zu befriedigen weiß. Durch täglich zweimaliges Erscheinen ist das "B. T." in der Lage, alle Nachrichten stets 12 Stunden früher als jede nur ein Mal täglich erscheinende Zeitung zu bringen. Das "B. T." beobachtet eine gänzlich unabhängige, freisinnige, politische Haltung und unterhält Spezial=Correspondenten an allen wichtigen Plätzen, daher rascheste und zuverlässige Nachrichten; bei bedeutenden Ereignissen umfassende Spezial=Telegramme. Ausführliche Kammerberichte des Abgeordneten= und Herrenhauses, sowie des Reichstages. Umfassende Handelszeitung und Kurszettel der Berliner Börse. Vollständige Ziehungslisten der preußischen und Sächsischen Lotterie, sowie Ausloosungen der wichtigsten Loospapiere. Ausgedehnte Anwendung des Telegraphendraths und deßhalb frühzeitige Meldung aller wichtigen Ereignisse. Graphische Wetterkarte nach telegraphischen Mittheilungen der Deutschen Seewarte. Reichhaltige und wohlgesichtete Tages=Neuigkeiten aus der Hauptstadt und den Provinzen. Theater, Kunst und Wissenschaft werden im Feuilleton des "B. T." in ausgedehntem Maße gepflegt, außerdem erscheinen in demselben Romane und Novellen unserer ersten Autoren. Das Roman=Feuilleton des nächsten Quartals bringt einen höchst spannenden Roman in 3 Bänden:
"Im Sonnenschein" von Ludwig Habicht. Das "B. T." wird durch stete Vervollkommnung und Erweiterung seines Inhalts bemüht bleiben, sich nicht allein auf dem erreichten Höhepunkte zu erhalten, sondern auch immer weitere Kreise an sich zu fesseln. Die Abonnenten des "Berliner Tageblatt" empfangen außerdem drei werthvolle Separat=Beiblätter: das illustrirte Witzblatt "ULK", das illustrirte belletritische Sonntagsblatt "Deutsche Lesehalle" und die jeden Freitag erscheinende landwirthschaftliche Fachzeitschrift: "Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau und Hauswirthschaft" zu dem enorm billigen Abonnementspreise von nur 5 Mark 25 Pf. für das Vierteljahr. Man beliebe das Abonnement bei dem nächstgelegenen Postamt schleunigst anzumelden, damit Zusendung des Blattes vom 1. April ab pünktlich erfolge.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 24 Seite 4]

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Schönberg i. M.                                                     W. Maass.


Gänzliche Ausverkauf.

Wegen Aufgabe des Putzgeschäftes verkaufe, um schnell damit zu räumen sämmtliche noch vorhandenen Putzartikeln, als: garnirte Hüte, Bänder, Schleier, Blumen, Federn u. s. w. bedeutend unter Einkaufspreis.

J. Kiel.       


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und allem Zubehör ist sehr billig zu verkaufen.
Näheres durch                          
                                                    Wilh. Heincke.


Zu Beachten!
Zur Neubrandenburger
Pferde-Verloosung,
Ziehung am 24. Mai 1882,
nimmt Bestellungen auf Loose entgegen        
                                                    C. Präefcke.
Mahlzow im März 1882.        


Unterzeichneter erlaubt sich hiermit einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend sein

Papp= und Schieferdeckergeschäft

in empfehlende Erinnerung zu bringen. Anfertigung von Papp= und Schieferdächern unter Garantie der Haltbarkeit. Ueberstrich von Pappdächern sowie Reparaturen werden prompt und zu den billigsten Preisen besorgt.

                                                    Achtungsvoll
                                                    Hubert Keul,
                                                    Dach= und Schieferdecker.

Wohnung im Hause des Drechlers Herrn Holst, Wallstraße.


Geschäfts=Aufhebung
meiner
Gold= u. Silberwaaren=Handlung.

Wegen dauernder Kränklichkeit und Verkauf meines Hauses habe ich mich entschlossen mein Geschäft gänzlich aufzugeben und verkaufe von jetzt ab meine sämmtlichen

Gold= und Silberwaaren
zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Lübeck, Sandstraße 1006.

F. Rinne                 
(in Firma W. Kolls).       


Mit eigengemachtem gedrucktem Zeuge
zu
Kleidern u. Schürzen
empfiehlt sich die                                                    
Färberei und Druckerei
                                                    von
                                                    G. Breuel.


Zwei Kinder, Knaben oder Mädchen, welche die hiesige Schule besuchen sollen, finden freundliche Aufnahme und gewissenhafte Pflege in einer anständigen Familie gegen billiges Kostgeld. Wo? Zu erfragen in der Expedition dieses Blattes.
Schönberg im März.


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren:

D. 27. Febr. dem Arbeitsmann Johann Metscher zu Schönberg eine Tochter.
D. 9. März dem Anerben Joachim Oldörp zu Petersberg ein Sohn.
D. 5. März dem Cigarrenfabrikanten Johann Lüth zu Schönberg ein Sohn.
D. 12. März dem Maschinenbaugehülfen Bernhard Bunkelmann zu Schönberg eine Tochter.
D. 7. März dem Oberförster Carl Hottelet zu Schönberg ein Sohn.
D. 16. März dem Maurer Arndt zu Sabow eine Tochter.
D. 18. dem Cigarrenfabrikanten Rieckhoff zu Schönberg eine T.
D. 15. dem Arbeitsmann Joachim Werner zu Schönberg ein S.
D. 18. dem Kaufmann Sommer zu Schönberg ein Sohn.

Gestorben:

D. 7. März Louise Catharina Johanna Heuer, Handelsmannstochter zu Schönberg, 4 Jahre 5 Monate alt.
D. 13. März Marie Sophie Retelsdorf geb. Vick, Bäckermeisterwittwe zu Schönberg, 68 J. 6 M. alt.
D. 17. März Paul Christian Johann Joachim Giercke, Bäckermeistersohn zu Schönberg, 6 M. 10 Tage alt.
D. 17. März Hans Freitag, Arbeitsmann zu Schönberg, 58 Jahre 6 M. alt.
D. 20. Catharina Maria Elisabeth Putensen, Arbeitsmannsfrau zu Wahlsdorf, 57 J. 1 M. alt.
D. 21. Catharina Sophie Bumann zu Schönberg, 56 J. 11 M. alt.
D. 22. Lise Steinfeldt geb. Maack, Arbeitsmannsfrau zu Sabow, 68 J. 2 M. alt.

Eheschließungen:

D. 10. März Wittwer und Glaser Carl Ludwig Christian Creutzfeldt zu Schönberg und Anna Elisabeth Maaß aus Sabow.
D. 17. März Maurer Joachim Heinrich Landschof genannt Oldenburg und Schneiderin Anna Elise Marie Krasch zu Schönberg.


Kirchliche Nachrichten.
Freitag den 24. März
Passionspredigt: Pastor Kämpffer.
Sonntag den 26. März.

Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Langbein.
     Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 23 März 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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