No. 22
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. März
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1882 Nr. 22 Seite 1]

Politische Rundschau.

In juristischen, wie in weiteren Kreisen des Publikums bereitet sich eine lebhafte Agitation für die Wiederherstellung der Berufsinstanz in Strafsachen vor. Es werden deshalb Petitionen an den Bundesrath und den Reichstag gelangen und die einschlägigen Fragen somit wieder öffentlich besprochen werden. Allem Anschein nach ist die Regierung nicht abgeneigt, in Debatten über diese Frage einzutreten und in Erwägung zu ziehen, wie weit darauf eingegangen werden kann.
Die Kammer der bayrischen Reichräthe berieth am Sonnabend über den Beschluß der Abgeordnetenkammer gegen die Einführung des Tabaksmonopols. Der Berichterstatter Graf Lerchenfeld führte aus, daß er das Monopol für die richtigste Belastungsart halte, das Gesetz vom Jahre 1879 erscheine aber doch noch nicht durchgeführt, auch vermisse er in dem Entwurf die Bestimmung, daß Beaufsichtigung der Fabriken in Baiern durch die bairische Regierung erfolgen solle; er bitte daher das Monopol "für jetzt" als unerwünscht zu erklären. Der vormalige Minister des Auswärtigen, v. Pfretzschner, sprach sich für das Monopol aus, erklärte aber, daß er gegen beide Anträge stimmen werde, weil der Gesetz=Entwurf über das Monopol dem Bundesrathe noch nicht vorliege. Graf Ortenburg sprach sich gleichfalls für das Monopol aus. Der Finanzminister erklärte, der Gesetzentwurf über das Tabaksmonopol sei noch nicht an den Bundesrath gelangt, er sei daher nicht in der Lage, sich heute definitiv darüber zu äußern. Schließlich wurde der Antrag des Abgeordnetenhauses, den König zu bitten, daß er die Vertreter Baierns im Bundesrath anweise, gegen die Einführung des Monopols zu stimmen, mit 32 gegen 12 Stimmen abgelehnt. Für den Antrag stimmten u. a. die Prinzen Luitpold, Ludwig und Ludwig Ferdinand, gegen denselben Prinz Leopold.
Oesterreich. Es thut einem ordentlich wohl, aus Oesterreich etwas gutes berichten zu können. Dieser Ruhm gebührt den österreichischen Truppen in Süd=Dalmatien. Sie haben Dralgalji genommen und die feindlichen Bergvölker, nach Montenegro gedrängt. In breiter Front überschritten die Kolonnen alle Gebirgszüge, ohne Rücksicht auf deren furchtbare Zerklüftung oder Steilheit. Die tief verschneiten, noch selten von Menschen betretenen Felsgrate der Bela=Greda mußten die Soldaten der Bataillone, Mann hinter Mann, aufgelöst, einzeln balancirend, wie die Ziegen, vorgehen und sich dann über die unermeßlichen Schneegletscher in die Tiefe hinabrutschen lassen. Sogar die Saumthiere versagten den Dienst bei dem forcirten Marsch! Es erwies sich als Unmöglichkeit, die Batterien und die Verpflegungskolonne über die Felsgrate und Schneegletscher zu bringen, aber die Truppe kam weiter, und so erschien sie unerwartet und überraschend auf beherrschenden Punkten, wo sie von den Insurgenten nie erwartet worden war. Das allein brachte die Feinde schon von vorherein in Verwirrung.
Rußland. Am 13. März war es jährig, daß der Zar Alexander II. von Rußland ermordet wurde. Der neue Zar führt seitdem das Leben eines Gefangenen im eigenen Lande und merkwürdigerweise geschieht auch nichts von seinen Räthen, um die Zustände so zu gestalten, daß der Kaiser wieder als freier Mann in persönlicher Sicherheit seines hohen Herrscheramtes im Reiche walten kann, so daß sich einem unwillkürlich die Gedanken aufdrängen, es möchten den Leuten, welche die Leitung der Politik übernommen haben, ganz erwünscht sein, daß der Zar ein solches Leben der Abgeschlossenheit in Gatschina führt, weil sie ihn auf diese Weise am leichtesten unter ihrem Einfluß halten können. Diese Zustände sind einzig in ihrer Art, jedermann ist überzeugt, daß es so nicht bleiben kann. Den Ingrimm gegen das Deutschthum in Rußland übertragen die Panslavisten auf das Deutschthum außer Rußland: in Deutschland und Oesterreich, und hetzen die ganze slavische Welt gegen diese auf. Sie leben in der Hoffnung, ein Krieg gegen das Deutschthum werde dem Russen= oder Slaventhum zum Siege verhelfen. Skobeleff hat die Gedanken seiner Gesinnungsgenossen öffentlich ausgeplaudert. Er wurde vom Zaren zurückberufen, wie es hieß, aber er beeilte sich garnicht sonderlich mit der Rückkehr, er wurde in Petersburg mit Jubel empfangen und jetzt wird berichtet, er sei vom Zaren empfangen worden, aber ganz in der Stille und als er herausgekommen, habe er die Miene eines Siegers zur Schau getragen. Von einer Bestrafung des Mannes, der öffentlich zum Krieg gegen Deutschland und Oesterreich aufgereizt hat, ist gar keine Rede - und diese traurige Thatsache beweist, wie traurig sich in Rußland die Dinge seit dem 13. März 1881 gestaltet haben. Der Kaiser spielt die Rolle eines Gefangenen und Generale reisen in der Welt umher, kündigen Deutschland den Krieg des Russenthums an. Die Nihilisten haben seit dem 13. März nichts mehr von sich hören lassen; die Panslavisten scheinen diese ihre Tirailleure jetzt zurückgezogen zu haben, um selbst zu agieren, jene haben ja ihren Zweck erfüllt; der Schrecken ist da und er reicht noch aus, um den Zaren in ihre Hand zu geben.
Rußland. Alle Welt wartet, was mit Skobeleff in Petersburg geschehen wird und ob es mit dem kaiserlichen Verweis unter vier Augen abgethan ist. Er selber hat's schon übel genommen, daß er zur Strafe für seine tollen Reden zurückberufen worden ist. In Warschau äußerte er: Jeder guter Russe muß so sprechen wie ich und der beste Russe ist unser Kaiser. Ganz Europa weiß, wie er über die slavische Sache denkt. Und wenn Sie mich dennoch auf Befehl unseres Kaisers hier sehen, so liegt darin nur eine neue Demüthigung von Seite jenes Mannes, der mit Blut und Eisen ein Reich gegründet hat, das durch russisches Blut und Eisen zertrümmert werden muß.
Die Russen haben bekanntlich die Regelung der Judenfrage auf ihre Weise in die Hand genommen durch Plünderung, Mißhandlung, Austreibung u. s. w. Die Commissionen, welche die Regierung zur Berathung der Judenfrage berufen hat, machens nicht viel anders. Die Beschlüsse, welche sie der Regierung zur Bestätigung vorgelegt haben, lauten:
"1) Es soll den Juden verboten werden, sich mit der Fabrikation und mit dem Ausschank geistiger Getränke zu befassen. 2) Alle Juden, die in den kleinen Städten und Dörfern wohnen, sollen

[ => Original lesen: 1882 Nr. 22 Seite 2]

aus denselben vertrieben werden. 3) Es soll den Juden verboten werden, Felder und Grundeigenthum zu erwerben. 4) Es soll den Juden das active Wahlrecht für alle Gemeindeämter, selbst in denjenigen Städten, in welchen sie die Majorität der Bevölkerung bilden, genommen werden. (Das passive Wahlrecht haben sie noch nie gehabt; kein Jude durfte ein städtisches Amt bekleiden). 5) Es soll den Juden gestattet werden, sich an den Ufern des Kaspischen Meeres anzusiedeln, jedoch ohne irgend welche Unterstützung oder Beihülfe der Regierung." - (Die meisten Schänkwirthe in den Dörfern und kleinen Städten sind Juden.)
Der Papst ertheilte am 12. d. dem preußischen Gesandten v. Schlözer die erste Audienz. Der Papst begegnete Herrn v. Schlözer mit großer Courtoisie und versicherte, daß, wenn es von ihm allein abhinge, das Einvernehmen mit der preußischen Regierung bereits in allen Punkten hergestellt sein würde. Der Termin für die Abhaltung des nächsten Consistoriums ist noch nicht entgiltig festgestellt.
Amerika. In Caste Rica hat ein Erdbeben stattgefunden, durch welches die Städte Alajuela, Sanroman, Grecia und Heredia zerstört wurden. In Alajuela sind mehrere Tausend Personen umgekommen; die Ueberlebenden sind obdachlos.


- Das erste eiserne Kreuz. Nach dem Berichte und dem Etat der General=Ordenskommission sind bekanntlich die Inhaber des eisernen Kreuzes erster Klasse aus den Befreiungskriegen nunmehr vollständig ausgestorben. Da dürfte es wohl von Interesse sein zu hören, daß König Friedrich Wilhelm III., der den Orden des Eisernen Kreuzes am 10. März 1813, dem Geburtstage seiner unvergeßlichen Königin Luise, stiftete, das erste Ordensabzeichen dieser Art, das in seinen Besitz gelangte, mit einem darauf bezüglichen Briefe an seinen Schwiegervater, den damaligen Herzog und späteren Großherzog Karl von Mecklenburg=Strelitz mit der Bitte sandte, Brief und Kreuz in einem dem Andenken der Königin Luise geweihten Tempel im Schloßgarten zu Hohenzieritz niederzulegen. In diesem Tempel, der auf dem Lieblingsplatze der Königin Luise errichtet wurde, unfern der noch immer pietätvollst erhaltenen Bank, auf der sie den letzen Abend vor ihrer schweren Todeskrankheit im Freien zubrachte, befindet sich, wie manchem Leser aus eigener Anschauung bekannt sein mag, eine Säule von der höchst kunstreich gearbeiteten eisernen Schlange umgeben, welche die beiden Theile, aus denen die Säule besteht, zusammenhält. Innerhalb derselben nun - und die Säule selbst trägt die Marmorbüste der unvergeßlichen Königin von Albert Wolffs Vater gearbeitet - ruht jenes erste Eiserne Kreuz, der Königin geweiht, die, wie ihr hoher Gemahl schrieb, eine gute Kämpferin in den Befreiungskriegen gewesen war, und die der Dichter den guten Engel für die gute Sache genannt hat. Die Gräfin Voß schreibt, wie das "Deutsche Montagsblatt" bemerkt, in ihren bekannten Memoiren unter den Märztagen des Jahres 1813 nichts von der feierlichen Investitur des Ordens, aber erwähnt doch, daß um diese Zeit die letzten Französischen Soldaten aus der Hauptstadt verschwanden. Ein gutes Omen für den König für die Gründung dieses deutschesten aller Orden. "Es war mit einem Male," schreibt die Gräfin, "auch jede Spur von dem abziehenden französischen Militär verschwunden, und so entstand nicht der geringste Zusammenstoß (mit den einziehenden Kosaken), und Alles ging in größter Ruhe und Ordnung vor sich. Nur einige Nachzügler und Marodeure, die sich noch in der Stadt umhertrieben, wurden von den Russen aufgegriffen. Es war Ende März des vorigen Jahres (1812), als die Franzosen einzogen, und fast ein Jahr sind sie hier gewesen; Gott gebe, daß sie nie wiederkehren!" Der neugestiftete Orden trug auf den Kreuzen von 1813 bis 1815, die aus zwei Klassen und einem Großkreuz bestanden, den gekrönten Namenszug F. W. über der Jahreszahl 1813. Wie innig der Name der Königin Luise, der Inhaberin des ersten eisernen Kreuzes, mit der Stiftung dieser Ordensdekoration vereinigt ist, beweist der Umstand, daß bei Ausbruch des deutsch=französischen Krieges 1870 der Orden am Sterbetage der Königin (1810, 19. Juli zu Hohenzieritz) für die Dauer dieses Feldzuges von ihrem erhabenen Sohne erneuert wurde.
Frankreich hat in den letzten 5 Jahren um 389000 Köpfe zugenommen, Deutschland um 2 Millionen.
- Die Kleider des Kaisers Wilhelm befinden sich im Souterain des Berliner Palais. Da sind zuerst die großen und kleinen Uniformen des Kaisers: sämmtliche Garderegimenter, alle Leibregimenter, ferner eine badensische, bayrische, sächsische und württembergische Uniform, vier russische Uniformen, sowie die Uniform seiner österreichischen Linien= und Husarenregimenter. Zu den Uniformen gesellen sich die Civilanzüge der Kaisers, hochelegant, meist in dunklen Farben gehalten, obwohl ein helles Beinkleid auf der Promenade zu Ehren kommt. Als Kopfbedeckung trägt der Kaiser in Civil nur den hohen Hut. Die Jagdanzüge erfahren nur selten eine Erneuerung. Von historischen Kleidern ist, was vorhanden gewesen, längst in die verschiedensten Museen gewandert nur die Kleidung, welche der Kaiser an dem Tage des Attentats von Nobiling getragen hat und welcher die Spuren jener unseligen That aufweisen, befinden sich noch im Palais. Das interessanteste Stück der Garderobe aber ist der bekannte graue Hevelock des Kaisers, in welchem er im Frühjahr und Herbst seine Ausfahrten zu machen pflegt. Der Havelock ist jetzt fast 25 Jahre alt, der Kaiser mag sich nicht von ihm trennen. Seine gesammten Uniformen und Anzüge werden noch heute von Demselben angefertigt, dessen Familie schon den ersten Waffenrock für den jungen Prinzen Wilhelm machen durfte. Wie reichlich auch die Garderoben des Kaisers sein mögen, einen Gegenstand wird man vergeblich darin suchen, den sich jeder Bürgersmann gönnt: einen Schlafrock. Selbst während seiner Krankheit hat der Kaiser nur den Waffenrock getragen.
- Generalfeldmarschall Graf Moltke's 60jähriges Jubiläum. Am Sonntag den 12. März waren sechzig Jahre vergangen, daß der damalige dänische Lieutenant von Moltke in den preußischen Dienst übergetreten ist. Wie Graf Moltke von jeder die Stille und Zurückgezogenheit geliebt hat, so ist auch sein Jubiläumstag in aller Stille vorübergegangen. Mit seiner Schwester und seinem Neffen, dem Referendar von Moltke, hatte er sich nach Charlottenburg begeben, um dort den Sonntag in der Familie des Rittmeisters von Moltke vom Regiment der Gardes du Corps zu verleben.
- Deutschland, England, Frankreich und Schweden unternehmen gemeinschaftlich meteorologische Beobachtungen am Nord= und Süd=Pol, die einen Zeitraum von zwei Jahren in Anspruch nehmen. Deutschland und Frankreich schicken je ein Schiff nach dem Südpol, England und Schweden je eins nach dem Nordpol.
- Seit 1858 hat der Norddeutsche Lloyd in Bremen nicht weniger als 967,582 Passagiere nach Amerika befördert. In diesem Jahre bringt er es zur Million.
- Der Frühling mit warmem Sonnenschein, milder Luft, Vogelsang und sprießenden Knospen ist heuer den Kalender überholend eingekehrt. Hoffentlich bringt der April nicht einen Rückschlag und schwere Enttäuschung. Das ältere lebende Geschlecht erinnert sich nur eines ähnlich ungewöhnlichen Frühlings; das war im Jahre 1848, in welchem schon im Februar der von Frankreich herüberbrausende Sturm das Eis brach und die Märztage zugleich mit der erwachenden Natur den Frühling brachte.
- Der Unteroffizier Ebert von der in Mölln garnisonirenden Artillerie, wollte, vom Reiten zurückkehrend, vom Pferde steigen, als das Pferd scheu wurde; er blieb mit einem Fuße im Steigbügel hängen und wurde auf diese Weise zu Tode geschleift.
- Die Crinoline kommt wieder in Sicht und zwar zugleich in Paris und London. In der Zeit ihres Triumphes in den Jahren 1854-66 haben die Damen 900,000 Centner Stahl getragen und einen Drath verbraucht, womit unser Erdball 56000 mal hätte umwickelt werden können. Eine einzige sächsische Crinolinenfabrik hat innerhalb der genannten zwölf Jahre 9,597,600 Stück Crinolinen fabrizirt und in den Handel gebracht. Da zu einem Exemplar durchschnittlich neunzig Ellen Reifen erforderlich waren, so sind zur Fabrikation der namhaft gemachten Anzahl 863,784,000 Ellen Reifen

[ => Original lesen: 1882 Nr. 22 Seite 3]

verbraucht worden, ein Quantum mit dem von Sachsen aus die Erde allein dreizehn und einhalb mal hätte umspannt werden können. Rechnen wir den Reingewinn an einer Crinoline nur zu 50 Pfennig (Mecklenburg)., so hat der Fabrikant während seiner zwölfjährigen Thätigkeit das anständige Vermögen von 4,798,800 M. erworben.
- Echt russisch ist folgende Geschichte, die am 17. Februar in Moskau am hellen lichten Tage vorgekommen ist. Die Kaufmannsfrau Elise Woronzoff machte mit 3 Kindern einen Geschäftsgang. Auf einem öffentlichen Platze trat sie etwas bei Seite, weil ihr ein Arrestant entgegenkam, dem ein Polizeidiener voranging und zwei Polizeidiener folgten. Da trat der Arrestant auf sie zu, riß ihr ein Portemonnaie mit 115 Mark aus der Hand und setzte seinen Weg fort, als ob nichts geschehen sei. Sie rief um Hülfe, aber kein Wächter der öffentlichen Ordnung regte sich; sie guckten zur Seite und lachten, jedenfalls gedachten sie mit dem Spitzbuben zu theilen.


Anzeigen.

Holz=Auction Nr. 29.

Am Montag den 20. März Morgens 9 Uhr sollen in Kösters Hotel hierselbst nachbenannte Holzsortimente aus dem Rupensdorfer Holze meistbietend verkauft werden:

37 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
19 Fuder eichen Durchforstholz f. Kiepenmacher
178 Rmt. buchen Kluft und Knüppel
10 Fuder buchen Reiser
138 Rmt. Nadelholz Kluft und Knüppel
ca. 20 Rmt. buchen und Nadelholz Rodestämme
Das Holz befindet sich theils in Nähe der Försterkoppel, theils in und unweit der Sülsdorfer Tannen und ist dasselbe mit blauer Farbe nummerirt.
Schönberg, den 12. März 1882.

Der Oberförster: C. Hottelet.       


Holz=Auction Nr. 30.

Am Donnerstag den 23. März Morgens 10 Uhr sollen im Kruge zu Mannhagen bei Mölln i./L. nachstehende Holzsortimente bei freier Concurrenz meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden:

Mannhäger Zuschlag.

48 Stück loheichen Nutzholzblöcke mit 42,49 Festmeter
55 Rmt. loheichen Kluft und Knüppel
165 Rmt, buchen Kluft I. und II.
9 Rmt. buchen Knüppel
56 Stück Fichtenbauhölzer mit 86,85 Festmet.
ca. 40 Rmt. Fichten Kluft und Knüppel
7 Fuder Fichten Zweigholz.
Herr Förster Solvie zu Mannhagen ertheilt auf Wunsch nähere Auskunft.
Schönberg den 16. März 1882.

Der Oberförster:                
C. Hottelet.       


Holz=Auction Nr. 31.

Am Sonnabend den 25. März, Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente bei freier Concurrenz meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

Hohemeiler Tannen.

ca. 32 Rmt. birken Knüppel etc.
100 Stück Fichten Leiterbäume
340 Rmt. tannen Kluft
30 Rmt. Fichten Kluft
730 Rmt. tannen Knüppel
18 Fuder tannen Durchforstholz v. Schleetstärke
Herr Förster Polle zu Hohemeile ertheilt auf Wunsch nähere Auskunft.
Schönberg den 16. März 1882.

Der Oberförster:                
C. Hottelet.       


Holz=Auction

im Vitenser Forste, Revier: Cordshäger Holz am Mittwoch den 22. März 1882 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

eichen Kluftholz
eichen Knüppelholz
eichen Zweigholz
buchen Kluftholz
buchen Knüppelholz
buchen Zweigholz
ellern Schleete für Pantoffelmacher.
ellern Stangenholz
Versammlung Morgens 9 Uhr im Hau des Cordshäger Holzes.
Rehna den 14. März 1882.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Mit eigengemachtem gedrucktem Zeuge
zu
Kleidern u. Schürzen
empfiehlt sich die                                                    
Färberei und Druckerei
                                                    von
                                                    G. Breuel.


Gänzliche Ausverkauf.

Wegen Aufgabe des Putzgeschäftes verkaufe, um schnell damit zu räumen sämmtliche noch vorhandenen Putzartikeln, als: garnirte Hüte, Bänder, Schleier, Blumen, Federn u. s. w. bedeutend unter Einkaufspreis.

J. Kiel.       


Charlotten, weiße Bohnen und Backbirnen
empfiehlt                          
                                                    Fanger, Handelsmann.


Beste böhmische
Salon-Stückkohlen

bei Abnahme von 30 Centnern à 83 Pfennig (Mecklenburg). frei vor die Thür geliefert empfiehlt per Ende dieses Monats

Aug. Spehr.       

Bei Abnahme von ganzen und halben Wagenladungen treten ermäßigte Preise ein.


Zu Beachten!
Zur Neubrandenburger
Pferde-Verloosung,
Ziehung am 24. Mai 1882,
nimmt Bestellungen auf Loose entgegen        
                                                    C. Präefcke.
Mahlzow im März 1882.        


Pferdedecken-Verkauf.

Eine Partie graue, schwere, wollene Decken, womit ich zum Pferdemarkt in Ratzeburg eintreffen werde, empfehle zu billigen Preisen.
Rehna, d. 15. März 1882.

                                                    H. Kollmorgen,
                                                    Tuchmacher.


Köster's Hôtel.
Sonntag den 19. März, um 8 Uhr.
Letzter Fritz Reuter Abend
- mit neuem Programm -

wozu das geehrte Publikum der Stadt und Umgegend ergebenst einladet

Max Schwartz       

Billetverkauf= und Eintrittspreise wie bekannt. Gallerieplätze à 30 Pfennig (Mecklenburg). an der Kasse.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 22 Seite 4]

Wir hatten Gelegenheit untenstehende Waaren sehr billig einzukaufen und empfehlen solche unterm Fabricationspreis:
Einen großen Posten, reinwollen Kleiderzeuge, in guter Qualität und schönsten Farben, die alte Elle von 50 Pfennig (Mecklenburg). an,
Einen großen Posten reinwollen Bêge mit passenden modernsten Besätzen,
Einen großen Posten Zwirn=Gardinen, in guter Qualität, die alte Elle 35 Pfennig (Mecklenburg).,
Einen großen Posten Creas Leinen, fein und breit, den halben Meter 50 Pfennig (Mecklenburg).,
Einen großen Posten Buckskins, in den besten Mustern zu Anzügen, unter Garantie reiner Schurwolle, zu ermäßigten Preisen,
Einen großen Posten weiße Hemdentuche u. Halbleinen, bei Abnahme von halben Stücken zu sehr vortheilhaften Preisen,
Einen großen Posten Regenmäntel, Brunnenmäntel, Kammgarn Paletots, und Umhänge, im neuen und feinsten Geschmack,
Besätze, Knöpfe und andere Neuheiten in großer Auswahl.

Gebrüder Burchard.


10-15 Centener
gutes Kuhheu
hat zu verkaufen                          
                                                    C. Staffelt.


Dachpappe,
sowie
Keller- Stall- u. Dach-Fenstern
empfiehlt billigst                          
Schönberg i. M.                                                     W. Maass.


Einige Kinder (Knaben oder Mädchen), welche die hiesigen Schulen besuchen sollen, finden zu Ostern in einem Bürgerhause Wohnung und Beköstigung. Näheres in der Expedition der Anzeigen zu Schönberg.


Kirchliche Nachrichten.
Freitag den 17. März
Passionspredigt: Pastor Kämpffer.
Sonntag den 19. März.

Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Kämpffer.
    Amtswoche: Pastor Langbein.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 16. März 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD