No. 20
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. März
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 20 Seite 1]

Politische Rundschau.

Wie verlautet, soll der Reichstag am 17. April einberufen und der preuß. Landtag bis nach Ostern vertagt werden.
Im preuß. Abgeordnetenhause sind gegen die Stimmen der gesammten Linken die von der Regierung zur Dotirung des neuen Gesandtschaftspostens beim Vatican beantragten 90,000 Mark bewilligt worden.
Die Einberufung von Premier=Lieutenants der Landwehr behufs Darlegung ihrer Befähigung zum Hauptmann soll dieses Jahr in umfangreicher Weise stattfinden.
An Zöllen und Verbrauchssteuern, welche die zum Zollgebiete des deutschen Reichs gehörigen Staaten pro 1. bis 3. Quartal 1881/82 an die Reichskasse abzuführen haben, kamen 226,951,229 Mark ein.
Fürst Orloff, russischer Botschafter in Paris, reiste dem nach Petersburg zurückberufenen General Skobeleff auf dem Fuße nach, um in Berlin zu hören, was der Kaiser und Fürst Bismarck zu dem Reden und Treiben Skobeleffs sagen. Beide sollen ihm reinen Wein eingeschenkt und ihm gesagt haben, daß nicht Skobeleff, sondern der Minister Ignatieff gefährlich sei und daß Deutschland und Oesterreich so lange kein Vertrauen zu Rußland haben könnten, so lange Ignatieff Minister sei. Fürst Bismarck ersuchte den Botschafter das seinem Herrn, dem Kaiser Alexander, mitzutheilen. Kaiser Wilhelm soll dasselbe dem Kaiser Alexander geschrieben haben, aber man zweifelt, ob Alexander kann, wie er will. - Große Eile hatte Skobeleff nicht, sich seine Nase in Petersburg zu holen. Er hat sich auf der Heimreise in Warschau aufgehalten und auch da auffallende und unnütze Reden geführt und die Polen zu ködern gesucht.
Das Tabaksmonopol hat, wie ein großer Prozeß, drei Instanzen durchzumachen. Die erste Instanz ist der Volkswirthschaftsrath, dessen Mitglieder die preuß. Regierung unter hervorragenden Industriellen und Grundbesitzern ausgewählt und einberufen hat. Dieser Instanz liegt das Monopol bereits zur Begutachtung vor. Die zweite Instanz ist der Bundesrath, der aus den Bevollmächtigten sämmtlicher deutscher Regierungen zusammengesetzt ist; die dritte Instanz ist der Reichstag, und diese ist die gefährlichste nach allen Anzeichen; denn in ihr kann das Monopol, das die Scylla des Volkswirthschaftsrathes und die Charybdis des Bundesrathes bestanden hat, leicht scheitern. Wer ein selbstständiges Urtheil über die zwei Seiten des Monopols sich bilden will, muß die Vorlage sammt ihren Motiven (Begründungen) sorgfältig studiren und prüfen.
England. Zum Attentat gegen die Königin Victoria schreibt man aus London: Ich höre, daß die Kronanwälte sich noch nicht entschieden haben, welche Anklage gegen Mac=Lean zu erheben sei. Nach einem alten Gesetze von Eduard III., welches noch zum Theile in Kraft ist, könnte der Attentäter wegen Hochverraths angeklagt und zum Tode verurtheilt werden, da er eine "offene Handlung" beging, welche die Königin hätte tödten können. Vielleicht jedoch wird die Anklage nach dem neuen Gesetze von 1842 lauten, wonach Jedermann, der gegen die Königin mit einer Pistole zielt, sei dieselbe geladen oder nicht geladen, und sei die Absicht auch nur, zu allarmiren, doch mit sieben Jahren Zuchthaus und körperlicher Züchtigung bestraft werden kann. Alle Details über das Vorleben Mac=Leans deuten darauf hin, daß er verrückt ist.
Rußland. Es ist kein Wunder, aber ein Unglück, daß der Kaiser Alexander auch ein Pessimist, ein Schwarzseher, geworden ist. Obgleich noch jung, ist er verdrießlich und todtmüde und seinen Ministern und Räthen sagt er oft: Laßt mich, thut, was Ihr wollt, die Sündfluth kommt doch. Sein Sohn, der 14jährige Thronfolger, ist jetzt schon furchtbar nervös und muß von allen geistigen Arbeiten fern gehalten werden.


Schönberg. Herr Max Schwarz, welcher uns im vorigen Sommer durch seine so außerordentlich gelungenen Reutervorlesungen erfreute, will, ehe er einer Einladung zu ähnlichen Vorlesungen in Leipzig und anderen sächsischen Städten nachkommt, hierselbst noch eine Vorlesung im Köster'schen Saale halten und werden zum Vortrag kommen: Abschnitte aus Dorchleuchting, Stromtied, Festungstied und event. auch aus den Mecklenburgischen Geschichten von Quitzow. Auf diesen am Sonnabend den 11. d. Mts. stattfindenden Reuterabend machen wir alle, welche Freude an den Musen unseres vaterländischen Dichters finden, auf das Angelegentlichste aufmerksam, damit der Vorleser, welcher durch seine wirklich künstlerischen Vorträge auch in Berlin kürzlich große Anerkennung gefunden hat, durch ein recht volles Haus erfreut werde.
Für die deutschen Baumeister ist gute Zeit, der Reichstag will sich ein Haus bauen und hat das Geld dazu im Kasten liegen, und der preußische Landtag auch. Beide werden sogenannte Monumentalbauten d. h. Prachtbauten werden. Der preußische Landtag hat dieser Tage fast einstimmig die Nothwendigkeit eines Neubaues anerkannt, will aber dem Reichstag den Vortritt lassen. Nur der vielgenannte Abgeordnete v. Ludwig, ein mehr wunderlicher als origineller Mann, ein Querkopf, von dem keine Partei 'was wissen will und der immer über das Ziel hinausschießt, will nichts von einem Neubau wissen, weil, wie er sagte, der Landtag kein neues Haus verdiene; er habe, sagte er, im Lande überall herumgehorcht und wisse sogar, das Volk sehne sich nach dem Absolutismus zurück.
- Rheinische Zeitungen berichten einen Scherz des Kaisers. Ein Uebergetretener in Berlin mit stark jüdischem Namen hat um Erlaubniß um Umwandlung seines Namens und fragte, ob er sich nicht Wallenstein nennen dürfe, da er großen Respekt vor diesem Feldherrn und Staatsmann habe. Das geht nicht an, sagte der Kaiser lächelnd, denn es leben noch Nachkommen Wallensteins, aber wenn's ihm darum zu thun ist, mit der Familie in Verbindung zu kommen, so kann er sich ja Friedländer nennen.
- Der unglücklichste Mensch ist der König von Siam. Er ist Besitzer von 350 Frauen und hat jeder ein Klavier zum Geschenk gemacht. Freilich hat er sich sein Unglück selbst zugezogen.
- Der gestirnte Himmel im Monat März, wie

[ => Original lesen: 1882 Nr. 20 Seite 2]

man ihn etwa zwischen 9 und 10 Uhr Abends betrachten kann, bietet das Eigenthümliche, daß zu dieser Zeit fast alle Sterne erster Größe, die bei uns sichtbar sind, zugleich am Horizonte stehen; daher ist dieses Bild des Himmels das schönste im ganzen Jahre. Am westlichen Himmel finden wir den hellglänzenden "Sirius" im "großen Hunde" welcher mit dem Stern erster Größe "Procyon" im "kleinen Hunde", und den Stern von gleicher Helligkeit "Beteigeuze" im "Orion" ein schönes gleichseitiges Dreieck bildet.
- Gute Doctoren sind die Russen nicht, sie würden sich sonst selbst helfen. Der Sultan ist unter der russischen Kur zu dem sprichwörtlich "kranken Manne" der am Verzipfen war; es lag eben dem Arzte zu viel daran, den Patienten bei lebendigem Leibe zu beerben. Das ist anders und besser geworden, seitdem Deutschland oder Preußen den kranken Mann in seine sympathische Kur genommen und ihn eben jetzt den schwarzen Adler gleichsam als Amulet gegen vielerlei Gefahren umgehängt hat. Seitdem fühlt sich der kranke Mann sichtlich gestärkt, und Alle, die ihn früher aufgegeben hatten und ihn beerben wollten, behandeln ihn mit Respect. Er gehört seitdem zu den civilisirtesten Leuten. An seiner Tafel sitzen nicht mehr nur Männer, sondern auch die respectablesten Frauen in buntester Reihe, man ißt nicht mehr mit den Fingern, sondern mit Messer, Gabel und Löffel, man bringt Trinksprüche und andere Tafelmusik und das beliebte Stück ist die preußische Nationalhymne. Ja, aus einem kleinen Zwischenfall erfährt man sogar, daß der Sultan und seine Großen das Schnupftuch kennen. Der Sultan hatte neulich einen Gast an seiner Tafel, einen Prinzen aus Samarkand, der auf einer Wallfahrt nach Mekka war. Dieser war ein Sohn der Wildniß, der Europas übertünchte Höflichkeit noch nicht kannte. Er mußte nießen, sehr herzhaft nießen, weil er es lange unterdrückt hatte. Das rächte sich; denn seine Nase bot der Tafelrunde einen erschreckenden Anblick, aber ehe der Prinz das Aergerniß mit den erhobenen drei Fingern der rechten Hand beseitigen konnte, hatte ihm schon der Sultan sein Taschentuch über die Tafel zugeworfen. "Die Ritter schauten muthig drein und in den Schooß die Schönen." Trotzdem hob der Sultan die Tafel schnell auf.
- Wien hat einen ausgezeichneten Arzt verloren, den Dr. Ducheck, den Nachfolger Scoda's. Er war gleich tüchtig auf dem Lehrstuhl der Universität wie am Krankenbett. Sein Auge für Erkennung der Krankheit soll merkwürdig scharf gewesen sein.
- Der "Köln.=Ztg." schreibt man: Vom Kaukasus wiederholen sich die Nachrichten über Anhäufung von Schneemassen und der dadurch verursachten Unterbrechung des Verkehr auf den meisten Hauptstraßen. So schreibt man aus Kutais, daß der juriskische Weg von Schneemassen bedeckt und der Verkehr unterbrochen ist. Gleiche Nachrichten über einen ungewöhnlich strengen Winter erhalten wir aus Transkaspien, wo Schneemassen den Verkehr auf der neu angelegten Militär=Eisenbahn unterbrechen und die äußersten Punkte der tekinischen Oase in eine schwierige Lage versetzen. Sämmtliche Uebergangspunkte nach Persien, von wo Aschabad und die zunächst liegenden Orte ihre Bedürfnisse beziehen, sind ganz verschneit. Fast zu gleicher Zeit haben in der zweiten Hälfte des Januar auf dem Schwarzen Meere schreckliche Stürme gewüthet.
- Die Weltsprache, entworfen auf Grundlage des Lateinischen. Zum Selbstunterricht von A. Volk und R. Fuchs, lautet ein neuester Zeit erschienenes Schriftchen. Die Verfasser haben sich keine geringere Aufgabe gestellt, als eine Sprache zu konstruiren, welche in Wissenschaft und Verkehr zu allgemeinem Gebrauch gelangen und die drei bis vier schwer zu erlernenden Sprachen ersetzen soll, welche bisher diesen Zwecken dienten. Daß eine Sprache sich nicht so fertig zurechtmachen und willkürlich einführen läßt, scheint den Erfindern gar nicht in den Sinn gekommen zu sein. Wie es scheint, denken sie sich ihre Anwendung nur im schriftlichen Verkehr, denn welche Qualen dieselbe, gesprochen, einem einigermaßen empfindlichen Ohre bereiten würde, geht schon aus folgender Probe hervor, welche das "Vater Unser" in der neuen Sprache darstellt.
                          Not pater
Not pater, vel sas in les cöles
Ton nomen sanctöt,
Ton regnon venät
Ton voluntat söt vam in le cöl, tam in le ter.
Noi dinio pana da mib godie.
Condona mib not culpa, vams ems condonami not debilorib,
Non duca man lis malot
Nam ti sat le regnon et le potentat et le glor in ätern.
                                                    Amen.

- Der Letzte vom Schill'schen Freicorps, dessen Offiziere seiner Zeit in Wesel erschossen wurden, jetzt 96 Jahre alt erblindet, und ohne Gehör, hat in seiner hülflosen Lage die Stadt Wesel um eine Unterstützung gebeten, nachdem er schon früher einmal 30, sage dreißig, Mark erhalten. Das Collegium ermächtigte den Vorsitzenden zur Hergabe einer gleich hohen Unterstützung jedoch erst nach näherer Erkundigung über die Bedürftigkeit des Veteranen.
- In Kissingen findet drei Tage lang eine große Rattenjagd statt. Die Hausbesitzer erhalten dazu auf Ansuchen vom Magistrat unentgeltlich und hoffentlich nicht umsonst Phosphorlatwerge. -
- Die Räuber, welche vor einem Jahre die Leiche des Grafen von Crawford in Schottland aus der Familiengruft gestohlen haben, sind jetzt entdeckt. Der eine heißt Kirkwood und war der Kammerdiener des Grafen, der andere ist ein Ladendiener in Aberdeen, sie sind beide verhaftet. Verrathen haben sie sich durch Briefe, in denen sie 6000 Pfund St. Lösegeld für die Auslieferung des Leichnams forderten.
- Man weiß, wie Verlobungen und Hochzeiten anstecken. In einem alten großen Geschäftshause in Frankfurt war alles unverheirathet. Da kam der Tag von Damaskus: die beiden Chefs Verlobten sich und sofort an demselben Tage auch die beiden Geschäftsführer und Buchhalter und Abends noch der Auslaufer. Die fünf Hochzeiten sollen auch an demselben Tage stattfinden - der Ordnung halber.
- Eine "feine Familie". Der Arbeiter H. in Berlin ist wegen Bettelns eingeliefert und hat sich deshalb vor dem Einzelrichter zu verantworten. Richter: Arbeiter H., Sie sind wegen Bettelns angeklagt. Angekl.: Det ick nich wüßte. Richter: Dann bestreiten Sie also, in der Potsdamer Straße gebettelt zu haben? Angekl.: Wenn man det Betteln nennt. Ick komme als anständiger Mensch an und frage, ob es nischt zu essen gibt. Schwapp, hat mir een Schutzmann. Richter: Nun dann werden Sie auch wohl gebettelt haben? Angekl: So ville Geld habe ick immer noch, um det Bisken Papp zu berappen. Richter: Dann wollten sie also sich Essen kaufen? Angekl.: Na gewiß wollte ick det. Betteln dhut keen Mensch aus so feiner Familie, wie ick bin. Richter: Nach ihrem Benehmen hier an der Gerichtsstelle machen Sie aber Ihrer feinen Familie keine Ehre; auch aus den Akten geht hervor, daß sie bereits vielfach wegen Bettelns bestraft sind. Angekl.: Da hat eben mein Oller dran Schuld. Richter: Wie kann denn Ihr Vater für ihre Handlungen verantwortlich gemacht werden: was waren denn ihre Eltern? Angekl.: Mein Oller war Sackträger . . . (Die anderen Gefangenen brachen in Gelächter aus.) Angerkl. (sich zu den Lachenden wendend): Euch soll ich woll eens hinter die Hörner geben. - Der Angeklagte will noch weiter gegen die Lacher raisonniren, wird aber durch den Richter hieran verhindert. Richter: Angeklagter, fassen Sie sich kurz, bestreiten Sie, daß Sie gebettelt haben, oder wollen Sie es einräumen? Angekl.: Wat is det Beste? Richter: Daß Sie einräumen. Angekl: Nu denn man immer zu. Der Angeklagte wird nach dem Antrage des Amtsanwalt wegen wiederholten Bettelns mit 14 Tagen Haft bestraft.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Sabowerstraße sub Nr. 28 belegene Wohnhaus c. p. des Klempnermeisters Wilhelm Wieschendorf allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 4. April 1882,
Vormittags 11 Uhr

[ => Original lesen: 1882 Nr. 20 Seite 3]

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 16. Januar 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung des Krug= und Schmiedegehöfts zu Kirchmummendorf aus dem über das Vermögen des Schmiedes und Krügers Bunge daselbst eröffneten Concurse Termine

1. zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regulirung der Verkaufsbedingungen am

25. Mai 1882
Vormittags 11 Uhr,

2. zum Ueberbot am

19. Juni 1882
Vormittags 10 Uhr,

3. zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück am

25. Mai 1882
Vormittags 10 Uhr,

im Zimmer Nr. 12 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 1. Mai an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem Concursverwalter Actuar Hoffmann zu Grevesmühlen. Die Besichtigung des Grundstücks ist gestattet.
Grevesmühlen, den 4. März 1882.

Großherzoglich Mecklenb.=Schwerinsches Amtsgericht.
                          Zur Beglaubigung:
                          Der Gerichtsschreiber
                          F. Allwardt,
                          Amtsgerichts-Diätar.


Holz=Auction

im Vitenser Forste, Revier: Woitendorfer Holz am Mittwoch den 15. März 1882 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

geringe eichen Nutzholz=Drümme mit Rinde
eichen Kluftholz
eichen Knüppelholz
eichen Zweigholz
buchen Drümme
buchen Kluftholz
buchen Knüppelholz
buchen Stangenholz
buchen Zweigholz
birken Wagendeichsel
birken Klafterholz
birken Stangenholz
ellern Schleete für Pantoffelmacher.
Versammlung Morgens 10 Uhr beim Holzwärterhause zu Woitendorf.
Rehna den 7. März 1882.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Auction.

Am Freitag den 10. und Sonnabend den 11. März Vormittags 9 Uhr, im Speicher Böttcherstraße 205 a, wegen Räumung des Speichers, für Händler und Private über

Thee= und Waschservice, Tassen, Beischüssel, Kümme, Güsse, Glaswaaren: Wein=, Wasser= und Biergläser, Wasserflaschen, Zuckervasen, Wasserfilter etc.

Lübeck.                                                     Heinr. Böckmann.
                                                            beeid. Auctionator.


Wir wünschen

an jedem, auch dem kleinsten Orte, tüchtige Agenten anzustellen. Adr.: General=Direktion der Sächsischen Vieh=Versicherungs=Bank in Dresden.


Als besonders preiswerth empfehle
reinschmeckenden
Ceara Caffee à Pfd. 70 Pfg.
sowie

f. Capitanias-Caffee a Pfd. 75 Pfg.
f. Campinas-Caffee a Pfd. 80 Pfg.
f. Laguayra-Caffee a Pfd. 90 Pfg.
ff. gew. Campinas-Caffee a Pfd. 90 Pfg.
ff. Maracariobo-Caffe a Pfd. 95 Pfg.
ef. gelb. Maracariobo-Caffe a Pfd. 100 Pfg.
ff. gew. Laguayra-Caffee a Pfd. 110 Pfg.
f. gelb. Java-Caffee a Pfd. 110 Pfg.
feinst. Ceylon-Caffee a Pfd. 125 Pfg.
f. braun Java-Caffee a Pfd. 130 Pfg.
ff. braun Java-Caffee a Pfd. 140 Pfg.
feinst. braun Menado-Caffee a Pfd. 150 Pfg.
arab. Mocca-Caffee a Pfd. 175 Pfg.

Aug. Spehr.              


Am                                   
Sonnabend, den 18. März,
Vormittags 9 Uhr,

soll auf der Büdnerei No. IV. zu Brützkow öffentlich meistbietend gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

Haus= und Küchengeräth, Kartoffeln, Runkelrüben, Kluft= und kleingemachtes Holz, eine Anzahl Hühner, div. Handwerksgeschirr für Dach=, Stein= und Drainarbeiter, 14 Bienenstöcke (theils Körbe, theils Kasten), 40 leere Wohnungen nebst sonstigen Bienengeräthschaften.

Dahncke, Büdner.       


Gänzliche Ausverkauf.

Wegen Aufgabe des Putzgeschäftes verkaufe, um schnell damit zu räumen sämmtliche noch vorhandenen Putzartikeln, als: garnirte Hüte, Bänder, Schleier, Blumen, Federn u. s. w. bedeutend unter Einkaufspreis.

J. Kiel.       


Confirmanden-Hüte und Mützen
empfiehlt zu billigen Preisen                          
                                                    J. Oldörp.


Gemüse- und Blumen-Samen,
in frischer, keimfähiger Waare,
empfiehlt                          
                                                    H. Upahl,
                                                    Handelsgärtner.


Breitestraße 804 Friedr. Matz, Breitestraße 804
Lübeck.
Lager von
Tapeten und Decorationsgegenständen,
Rouleaux,
Gold- und Politurleisten,
Teppichen und Cocosmatten,
Wachstuch und Ledertuch.


Tausende
die an Bettnässen und Blasenschw. gelitten, verdanken ihre rasche Heilung meinem Spezialverfahren. Prospecte und Zeugnisse gratis durch
F. C. Bauer, Werthheim a. M.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 20 Seite 4]

Beste böhmische
Salon-Stückkohlen

bei Abnahme von 30 Centnern à 83 Pfennig (Mecklenburg). frei vor die Thür geliefert empfiehlt per Ende dieses Monats

Aug. Spehr.       

Bei Abnahme von ganzen und halben Wagenladungen treten ermäßigte Preise ein.


Kösters Hôtel.
Sonnabend den 11. März, Abends 8 Uhr
einmalige Vorlesung
Fritz Reuter'scher Dichtungen
von Max Schwartz.

Billets à 60 Pfennig (Mecklenburg). und Schülerbillets à 25 Pfennig (Mecklenburg). sind vorher bei Herrn Senator Spehr zu haben. Kassenpreis à 75 Pfennig (Mecklenburg).


Charlotten, weiße Bohnen und Backbirnen
empfiehlt                          
                                                    Fanger, Handelsmann.


Dr. Pattison's
Gichtwatte,
bestes Heilmittel gegen                                               
Gicht und Rheumatismen

aller Art, als Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Fußgicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.      (H. 6220)
In Packeten zu 1 M. und halben zu 60 Pfennig. bei

Herrn Senator W. Heincke.
Assekuranz=Geschäft.


Zu vermiethen,

zu sogleich oder Ostern eine möblirte Stube mit Schlafzimmer bei

W. Hagen,          
Lübeckerstraße.       


Fenchelhonig
von L. W. Egers in Breslau,

gegen Hals= und Brustleiden, Kartarrh, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, bei Kinderkrankheiten etc. wirksamstes Mittel. Man hüte sich vor Nachahmungen und beachte, daß der echte Fenchelhonig Siegel, Namenszug, sowie im Glase eingebrannt die Firma seines Erfinders, L. W. Egers in Breslau, trägt. Verkaufsstelle in Schönberg allein bei: C. Sievers.


Bergmann's
Theerschwefel-Seife

bedeutend wirksamer als Theerseife, vernichtet sie unbedingt alle Arten Hautunreinigkeiten und erzeugt in kürzester Frist eine reine blendendweiße Haut. Vorräthig à Stück 50 Pfennig (Mecklenburg). bei Apotheker Herold zu Domhof=Ratzeburg.


Dampfer      Amerika

Auskunft ertheilt kostenfrei und sendet auf Verlangen Landkarten und Prospecte gratis und franco der Generalbevollmächtigte

C. Harms, Hamburg.       


Ein Sohn rechtlicher Eltern findet zu Ostern als Lehrling in meinem Geschäfte Aufnahme

Wismar.                                                               H. Laub,
                                                                              Schlachtermeister.


Alle Sorten
Klee= u. Grassaat
in bester Qualität
empfiehlt billigsten                          
                                                    Aug. Spehr.


Prima          
Klee= und Grassaat
                                               empfiehlt angelegentlichst
                                                    A. Wigger Nachfolger.


2-3000 Pfd. gutes Heu,

ein eisenaxiger Bauwagen, ein einspänner eisenaxiger Bauwagen, ein fast neuer Krümmel, sowie verschiedene Ackergeräthe hat zu verkaufen

                                                    P. Maass in Schönberg
                                                    Marienstraße.


Vermiethung

Zu Michaelis stehen noch mehrere Wohnungen zu vermiethen bei

Johanna Creutzfeldt.       


Einige Fuder guten Dung hat preiswürdig zu verkaufen

Johanna Creutzfeldt.       


Auf Loose zur                                     
Neubrandenburger
Pferde=Verloosung,
Ziehung am 24. Mai 1882,
nimmt Bestellungen entgegen                          
                                                    J. Rieckhoff.
Carlow im März 1882.                          


Statt besonderer Meldung.

Gestern Abend 10 Uhr wurde uns ein kräftiger Knabe geboren.

Schönberg den 8. März 1882.
                                                    Oberförster C. Hottelet
                                                     und Frau.


Kirchliche Nachrichten.
Freitag den 10. März

Passionspredigt: Pastor Kämpffer.

Sonntag den 12. März.

Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Adendkirche (6 Uhr): Pastor Langbein.
     Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 9. März 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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