No. 6
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Januar
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 6 Seite 1]

Publicandum.

      Da die Wahlperiode, für welche die bisherigen Mitglieder der Vertretung nach Maßgabe der Allerhöchst unterm 6. November 1869 für das Fürstenthum Ratzeburg erlassenen Verfassung erwählt sind, abgelaufen, ist von der Hohen Großherzoglichen Landes=Regierung auf Allerhöchsten Befehl die Großherzogliche Landvogtei durch ein Hohes Rescript vom 7. d. Mts. beauftragt worden, neue Wahlen in Gemäßheit der Ausführungsverordnung vom 15. Januar 1870 - die Wahlen der Mitglieder der Vertretung betreffend - vornehmen zu lassen. Zwecks Ausführung dieses der Großherzoglichen Landvogtei ertheilten Auftrages werden die bezeichneten Wahlen, in so weit die Leitung derselben der Großherzoglichen Landvogtei zustehet, an folgenden Orten und Tagen vorgenommen werden:

I. Die Wahl der Abgeordneten der Stadt Schönberg
am Montag den 23. Januar d. Js.
um 10 Uhr Vormittags

im Sessionszimmer des Landvogtei=Gebäudes in Schönberg, und wird mit der Wahl des Magistrats=Mitgliedes der Anfang gemacht, und hierauf die Wahl der beiden andern Mitglieder aus der hausgesessenen Bürgerschaft vorgenommen werden.

II. Die Wahlen der Hauswirthe und Erbpächter:
1. aus der Vogtei Schönberg und zwar:

a. der ersten im §. 2 der Verordnung vom 15. Februar 1870 bezeichneten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften: Falkenhagen, Grieben, Lindow, Lübseerhagen, Menzendorf, Papenhusen, Rabensdorf, Retelsdorf, Rodenberg, Rüschenbeck, Sabow, Gr. Siemz, Kl. Siemz und Törpt,

im Sessionszimmer des Landvogtei=Gebäudes
am Dienstag den 24. Januar d. Js.,
Vormittags 10 Uhr.

b. Der zweiten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften: Selmsdorf, Bardowiek, Kleinfeld, Mahlzow, Schwanbeck, Sülsdorf, Teschow, Zarnevenz, Blüßen, Gr. Bünsdorf, Kl. Bünsdorf, Rottensdorf,

gleichfalls im Sessionszimmer des Landvogtei=Gebäudes
am Dienstag den 24. Januar d. Js.,
Nachmittags 1 Uhr.
2. Aus der Vogtei Rupensdorf und zwar:

a. Der ersten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften: Herrnburg, Palingen, Lüdersdorf, Wahrsow, Kl. Mist, Duvennest, Lauen,

zu Herrnburg im Hause des Schulzen Grieben,
am Donnerstag den 20. Januar d. Js.
Vormittags 11 Uhr.

b. Der zweiten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften: Lockwisch, Rupensdorf, Petersberg Wahlsdorf, Boitin-Resdorf, Bechelsdorf, Niendorf, Ollndorf,

zu Herrnburg im Hause des Schulzen Grieben
am Donnerstag den 26. Januar d. Js.
Nachmittags 2 Uhr.
3. Aus der Vogtei Stove und zwar:

a. Der ersten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften: Carlow, Cronscamp, Neschow, Samkow,

im Eckmann'schen Gasthause zu Carlow
am Montag den 23. Januar d. Js.
Vormittags 10 Uhr.

[ => Original lesen: 1882 Nr. 6 Seite 2]

b. Der zweiten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften: Demern, Klocksdorf, Kuhlrade, Gr. Rünz, Schaddingsdorf, Pogez.

im Eckmann'schen Gasthause zu Carlow.
am Montag den 23. Januar d. Js.
Nachmittags 1 Uhr.
4. Aus der Vogtei Schlagsdorf und zwar:

a. Der ersten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften: Schlagsdorf, Bäk, Campow, Lankow, Mechow, Kl. Molzahn, Römnitz, Schlagbrügge, Ziethen

im Siebenmark'schen Gasthause zu Schlagsdorf
am Dienstag den 24. Januar d. Js.
Vormittags 10 Uhr

b. Der zweiten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften: Rieps, Gr. Mist, Raddingsdorf, Schlagresdorf, Sülsdorf, Thandorf, Wendorf

im Siebenmark'schen Gasthause zu Schlagsdorf
am Dienstag den 24. Januar d. Js.
Nachmittags 1 Uhr.
5. Aus der Vogtei Mannhagen, bestehend aus den Ortschaften: Mannhagen, Panten, Walksfelde, Hammer
im Hause des Vice=Schulzen Brüggemann in Mannhagen
am Donnerstag den 20. Januar d. Js.
Nachmittags 1 Uhr.
III. Die Wahl der Domanial=Pächter, einschließlich der Pächter der Domanial=Mühlen zu Schönberg und Stove
im Sessionszimmer des Landvogtei=Gebäudes in Schönberg
am Montag den 23. Januar d. Js.
Nachmittags 2 Uhr.

      Sämmtliche Wahlberechtigte werden hierdurch aufgefordert. Sich an den vorbezeichneten Orten und Tagen zur Ausübung der Wahlen einzufinden, indem in Ansehung der Dauer der neuen Wahlperiode auf den §. 2 der Verfassungsverordnung vom 6. November 1869 erwiesen wird.
      Zwecks Legitimation bei Ausübung der Wahlen hat jeder berechtigte Wähler in der Stadt Schönberg sich mit seinem Bürgerbriefe, jeder Hauswirth mit seinem Hausbriefe zu versehen.          Schönberg, den 13. Januar 1882.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.                           W. v. d. Lancken.


Zur Zwangsversteigerung der der Ehefrau des Hauswirths Köhncke geb. Wittfoth gehörigen zu Lüdersdorf sub Nr. II. belegenen Vollstelle c. p. stehen vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an:
1. der Verkaufstermin auf

Freitag den 24. März 1882
Vormittags 11 Uhr

2. der Termin zum Ueberbot auf

Freitag den 21. April 1882
Vormittags 11 Uhr.

Ferner ist ein Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände (Zubehör), soweit sie nicht gesetzlich von der Meldungspflicht ausgenommen sind, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwaigen Prioritätsausführung unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses auf

Freitag den 24. März 1882
Vormittags 11 Uhr

angesetzt.

Die Verkaufsbedingungen liegen vom 14. Tage vor dem ersten Verkaufstermine ab auf der hiesigen Gerichtsschreiberei zur Einsicht der Betheiligten aus.
Der Schuldnerin und den bei der Zwangsversteigerung betheiligten Gläubigern wird hiermit freigelassen, zu dem Zwecke einer endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen, in dem zur Anmeldung der dinglichen Ansprüche an das Grundstück c. p. bestimmten Termine und in dem Verkaufstermine zu erscheinen, sowie bis 3 Wochen vor dem Termine Vorschläge für die Verkaufsbedingungen einzureichen.
Schönberg, den 28. December 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       

Beschreibung des Grundstücks:

Auf der Vollstelle, welche unmittelbar an der Bahnstation Lüdersdorf liegt, befinden sich an Gebäuden:
Ein Wohnhaus, Viehhaus, Scheune, Backhaus, Schweinestall, Holzstall und ein massiver Kathen.
Die Stelle ist groß: Hofstelle und Garten 197 []R., Acker 19 160 []R., Wiesen 3044 []R., Holzkoppel 960 []R., Moor und Haide 3243,3 []R., Sölle, Gräben und Wege 720 []R.


Die Anmeldung zur Stammrolle aller im Jahre 1862 und früher geborenen. resp. mit ihrer endgültigen Entscheidung über ihre Militairpflicht nicht versehenen militairpflichtigen jungen Leute, welche in der Stadt Schönberg ihren Aufenthalt haben, hat am

Freitag den 27. Januar d. J.

Vormittags in den Stunden von 10-12 Uhr, bei uns zu geschehen. Auswärts geborene Militairpflichtige haben ihren Geburtsschein (der zu diesem Zwecke kostenfrei ertheilt wird), die bereits früher Gemusterten ihren Loosungsschein vorzulegen.
Schönberg den 16. Januar 1882.

Der Magistrat.


Bekanntmachung.

Die Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 16. Januar 1882.

Die Armenbehörde.


Holz=Auction.

Am Sonnabend den 21. Januar Morgens 10 Uhr, sollen im Selmsdorfer Kirchenholze an Ort und Stelle nachstehende Holzsortimente meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.

[ => Original lesen: 1882 Nr. 6 Seite 3]

35 Rmt. eichen und buchen Kluft und Knüppel
18 Fuder buchen Durchforst= und Pollholz
  6 Fuder ellern Wadelholz.
Schönberg den 15. Januar 1882.

Der Oberförster:                
C. Hottelet.       


Holz=Auction Nr. 13.

Am Montag den 23. Januar Morgens 9 Uhr sollen in Kösters Hotel zu Schönberg nachstehende Holzsortimente aus dem Rupensdorfer Holze meistbietend verkauft werden.
Haberkost, Müschenbruch und Umgebung
ca. 120 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
         6 Rmt. eichen Kleinknüppel
       14 Fuder starkes eichen Durchforstholz
ca.   70 Rmt. buchen Kluft und Knüppel
         9 Fuder buchen Durchforst= und Pollholz
     100 Fud. buch. Durchforstholz (Sprengshören)
         9 Rmt. birken Kluft (Müschenbruch)
         1 Fuder birken stark Wadelholz ( do. )
       35 Rmt. Nadelbolz Kluft und Knüppel
       12 Fuder eichen etc. Kiepenhölzer (Schälschlag) das Holz wird bis Donnerstag 19. Januar fertig.
Schönberg, den 15. Januar 1882.

Der Oberförster:                
C. Hottelet.       


Holz=Auction Nr. 14.

Am Dienstag den 24. Januar Morgens 10 Uhr sollen im. Gr. Rüntzer Zuschlag an Ort und Stelle meistbietend bei freier Concurrenz

ca. 60 Fuder buchen Durchforstholz
verkauft werden. Versammlung der Käufer beim Schlagbaum an der Landstraße.
Schönberg den 15. Januar 1882.

Der Oberförster:                
C. Hottelet.       


Holz=Auction Nr. 15.

Am Mittwoch den 25. Januar Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Spolert auf der Bäck nachstehende Holzsortimente bei freier Concurrenz meistbietend verkauft werden.

a. Aus dem Steinort.

60 Rmt. buchen Kluft I. und II. Nr. 213-235.

b. Aus dem Seebruch.

10 Rmt. eichen Knüppel
46 Rmt. buchen Kluft I. und II. und Knüppel Nr. 236 bis 263
  1 starker Fichten Säge-Block 4.37 Festm. Nr. 236 bis 263
Schönberg den 15. Januar 1882.

Der Oberförster:                
C. Hottelet.       


Holz=Auction Nr. 16.

Am Donnerstag den 26. Januar Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Krützmann zu Ziehen nachstehende Holzsortimente bei freier Concurrenz meistbietend verkauft werden.

a. Aus dem Garnseerholze.

    6 eichen Nutzholzblöcke
    2 buchen Nutzholzblöcke
  87 Rmt. eichen Kluft und Knüppel Nr. 397 bis 645
466 Rmt. buchen Kluft I. und II. und Anbruch Nr. 397 bis 645
    8 Rmt. birken Kluft und Knüppel Nr. 397 bis 645
  45 Fuder starkes buchen pp. Durchforstholz Nr. 1 bis 45.

b. Aus dem Bahlen.

    1 buchen Nutzholzblock
  85 Rmt. buchen Kluft I. und II.
Nähere Auskunft ertheilt Herr Förster Blanck zu Schlagbrügge und Forstaufseher Schäffer zu Ziethen.
Schönberg den 15. Januar 1882.

Der Oberförster:                
C. Hottelet.       


Am Dienstag den 24. Januar Morgens 10 Uhr werde ich in meiner Holzkoppel zu Lindow an Ort und Stelle

50 Rmt. buchen Kluft
54 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
öffentlich meistbietend gegen sofortige Zahlung verkaufen.

H. Woisin.       


Ersparniß- u. Vorschuß-Anstalt.
Die Anstalt ist während des Antoniitermines                          
vom
17. bis 24. Januar d. J.
täglich
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
am
Sonntag den 22. Januar d. J.
jedoch nur
von 8 Uhr Morgens bis 10 Uhr Morgens
geöffnet.
Schönberg den 9. Januar 1882.
                                                    Das Directorium.


Auf der Station Schönberg decken vom 1. Februar c. unter den bekannten Bedingungen die Großherzoglichen Landbeschäler:

William the Conqueror, dunkelbr., v. Pathfinder, Vollblut., M. v. Weissenburg.
Trafalgar, rothbr., v. Royal Ock, a. e. meckl. Stute.
Tilly, hellbr., v. Y. Prinz, a. e. hannöv. Stute.
Neustrelitz, den 10. Januar 1882.

Großherzogliches Marstall=Amt.
D. v. Bülow.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank, insbesondere über von derselben zu gewährende Darlehen gegen Sicherheit, ist zu erfahren bei

Schönberg.                                                     Wilh. Schrep.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank, insbesondere über von derselben zu gewährende Darlehen gegen Sicherheit, ist zu erfahren bei

Senator Wilh. Heincke.       


Grüne Kocherbsen
leicht brechend
empfiehlt                          
                                                    W. Wieschendorf.


Mehrere Hundert Centner
grober Kleie
sind preiswürdig abzugeben in                          
der Lübecker Dampf-Brodfabrik und Dampfmühle.


Zu sofort resp. zu Ostern

wird auf einem Gute in der Nähe ein Pferde=Knecht gesucht. Näheres bei Herrn Senator Spehr Schönberg.


Ein Mädchen

zu häuslichen Arbeiten findet in Stelle einer Erkrankten sogleich Dienst bei

Aug. Spehr.       


Zu Ostern
Suche ich ein ordentliches in aller Arbeit erfahrenes Mädchen.                          
                                                    Auguste Dube.
                                                    Siemzerstraße.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 6 Seite 4]

Allgemeine Deutsche Kranken- und Sterbe-Casse
"Schutz und Trutz"
in Zittau i. S.
Eröffnet 1878.                                                     Erweitert 1880.
Beruht auf Gegenseitigkeit.
Regierungsseitig concessionirt. Die Casse gewährt:                                                    
Ein wöchentliches Krankengeld von 3 bis 20 M.
und ein einmaliges Sterbegeld von 100 bis 1000 M.

Die Aufnahmebedingungen sind sehr günstige. Das Eintrittsgeld beträgt nur eine Mark, und sind die Beiträge, die selbst in monatlichen Raten bezahlt werden können, so niedrig, daß sie auch den wenigst Bemittelten zugänglich sind.
Das Sterbegeld wird sofort nach dem Tode gezahlt.
Der Gewinn wird an die Mitglieder als Dividende vertheilt. Satzungen, Prospecte und Antragsformulare, sowie jede weitere Auskunft unentgeltlich bei dem Bevollmächtigten für Schönberg und Umgegend Herrn Wilh. Abels, sowie bei den General-Bevollmächtigten:

                                                    Mann & Timm,
                                                    Hamburg.


Whittington
Lebens-Versicherungs-Gesellschaft in London.
Errichtet 1855.

Wir bringen hierdurch zur Kenntnißnahme, daß wir Herrn W. Abels in Schönberg i. M., am heutigen Tage eine Haupt=Agentur dieser Gesellschaft übertragen haben.

Hamburg, 1. Januar 1882.

                                                    Mann & Timm,
                                                                General=Bevollmächtigte.
---------------------------------------------

Bezugnehmend auf Obiges, halte ich mich zum Abschluß von Versicherungen, sowie Ertheilung jeder gewünschten Auskunft gerne bereit. Pospecte und Antragsformulare gratis.

Hochachtungsvoll
                                                                  W. Abels.


Zum Besten der Unterstützungskasse des Kampfgenossen-Vereins
findet am 29. ds. Mts.
in Kösters Hôtel
eine
Theater=Vorstellung
statt. Nach der Vorstellung
Ball.
Entrée: 1 Platz 1 M. 2 Platz 60 Pfg.
Gallerie 30 Pfg. Tanzschleifen 1 Mark.
Das Fest-Comitée des Kampfgenossen-Vereins.


Am Freitag den 27. d. M.
Ball
im Saale des Herrn Voß=Rabensdorf, wozu freundlichst einladet                          
                                                    das Comitée.


Am Freitag den 27. Januar findet ein
Vereins=Ball
beim Gastwirth Kaben=Pogetz statt, zu welchem ergebenst einladet
                                                    der Kuh=Verein.


Milch=Verkauf
à Liter 12 Pfg.
Schönberg.                                                     W. Maass.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 22. Januar.

Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Kämpffer.
     Amtswoche: Pastor Langbein.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 19. Januar 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 6 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 6 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 20. Januar 1882.


Politische Rundschau.

In Berliner Blättern liest man: Im preußischen Königshause hegt man eine frohe Erwartung, deren Erfüllung alle patriotischen Herzen mit Freude begrüßen werden.
Merkwürdig, in den jüngsten Reichstagsverhandlungen wollte Niemand wissen, wer den Culturkampf eigentlich gewollt oder geschürt habe. Windhorst und Schorlemer=Alst deuteten auf Benningsen und Falk als Führer hin. Benningsen protestirte lebhaft dagegen und Virchow, (der den Namen Culturkampf erfunden) sagte: "Weder Herr Falk, noch Herr Benningsen haben die Sache erfunden; Herr Falk ist erst als Minister berufen worden, nachdem Fürst Bismarck sich entschlossen hatte, den Kampf aufzunehmen, und Herr von Benningsen ist erst an die Seite des Fürsten getreten, als er zum Kampf aufrief."
Der preußische Landtag ist am 14. Januar eröffnet worden. Die Thronrede kündigt eine Besserung der Finanzen an, namentlich einen Ueberschuß von 29 Millionen Mark aus den verstaatlichten Eisenbahnen, eine mäßige Anleihe, ein Verwendungsgesetz, einen kleinen Steuererlaß und den Bau eines Rhein=Weser=Elbe=Kanals. Die Thronrede rühmt die freundlichen Beziehungen zum Papste und die Wiederherstellung des diplomatischen Verkehrs mit ihm. Der kaiserliche Erlaß vom 8. d. ist nicht erwähnt.
Der Reichstag wird am 21. Januar bis nach Ostern vertagt werden.
Ein Hamburger Blatt schildert die große Bedeutung der Rückkehr des General Chanzy aus Petersburg nach Paris. Dieser General hat sich im Kriege von 1870/71 unter allen französischen Heerführern als der tüchtigste gezeigt, und steht bei dem Heere in großem Ansehen. "Es ist die Berufung eines Heerführers, den Gambetta für seine Zukunftspläne nöthig hat. Sie trifft zusammen mit der Rücksichtslosigkeit in Ernennung und Beförderung von Militärs ohne Rücksicht auf ihre politische und persönliche Vergangenheit und Stellung und nur mit Rücksicht auf ihre militärische Befähigung. Die Zurückberufung Chanzy's verdient mehr Beachtung als die Wiederanstellung und Beförderung Canrobert's Miribels (zum Kriegsminister), Gallifet's und Weiß (des Politikers) zusammengenommen."


Schönberg. Wie wir hören, wird der blinde Organist E. Schröder aus Neustrelitz mit gütiger Unterstützung des Hofopernsängers Drews und des Violinisten Hahn aus Schwerin demnächst in dem Köster'schen Saale hier ein Concert geben. Es steht somit dem musikliebenden Publikum ein genußreicher Abend in Aussicht.
Neustrelitz. In dem Asyl für alte ehrbare Frauen und Jungfrauen, gegründet und erhalten von Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin, wurde am Sonntag den 15. d. M. ein seltenes Fest gefeiert. Die älteste Insassin, Sophie Stamler, genannt "Fieken", hatte an diesem Tage ihr hundertstes Lebensjahr vollendet. Trotz ihres sehr hohen Alters und ihrer gebückten Haltung besitzt dieselbe dennoch eine seltene Rüstigkeit und eine bewundernswürdige Gedächtnißkraft. Schon seit Jahren war der Geburtstag Fiekens ein Festtag für das Asyl; diesmal waren aber von Seiten der Frau Großherzogin noch ganz besondere Vorbereitungen getroffen, um diesen Tag zu einem festlichen zu gestalten. Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin hatten aus diesem Anlaß Festessen und Nachmittags gemeinsamen Kaffee mit Kuchen für das ganze Haus befohlen. Die Kunde von dieser Feier war auch in weitere Kreise gedrungen. Es stellten sich deshalb schon früh Morgens zahlreiche Gratulanten ein. Zu den ersten zählten die Angehörigen derjenigen Familie, der sie fast ausschließlich in jungen und alten Tagen in hingebendster Treue und Anhänglichkeit gedient hat, so lange ihre Kräfte dazu ausreichten. Noch heute steht sie mit dieser Familie, deren Kindern und Kindeskindern in regstem Verkehr, und die letzteren lassen keine Gelegenheit vorübergehen, sie in ihrem Heim aufzusuchen, um der ehemaliger alten treuen Dienerin ihren Dank noch fort und fort durch die That zu beweisen, und das war auch bei dieser Veranlassung in reichstem Maaße geschehen. Viele Damen und Herren aus den höheren Kreisen überbrachten Glückwunsche und Geschenke, die einzeln aufzuführen der Raum nicht gestatten würde. Auch der Magistrat der Residenz, vertreten durch die Herren Senatoren Krüger und Kohrt, statteten die Glückwünsche dieser Behörde ab und überreichten dem Geburtstagskinde ein Geldgeschenk zur Befriedigung kleinerer Wünsche, da ihm ja durch die Huld der hohen Gönnerin ein so sorgenfreier Lebensabend bereitet sei. Nach Beendigung der Schloßkirche geruhten Ihre Königlichen Hoheiten die Großherzogin, der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin, dem alten Fieken huldvollst persönlich Höchstihre Glückwünsche auszusprechen. Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin spendete dem Geburtstagskinde einen schönen und bequemen Lehnstuhl. Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog erfreute dasselbe durch ein Geldgeschenk. sichtlich gerührt durch so viele Beweise fürstlicher Huld und Gnade, konnte Fieken nicht Worte des Dankes genug finden. Im Laufe des Nachmittags erschienen die hohen Herrschaften nochmals und zwar diesmal mit den Kindern des hohen Erbgroßherzoglichen Paares, den lieblichen Prinzessinnen Marie und Jutta; auch diese mußten der Hundertjährigen gratuliren, was Fieken zu ganz besonderer Freude gereichte. - Möge der Herr auch ferner dies Haus segnen und die hohe Stifterin mit ihren Angehörigen allzeit schützen und schirmen! (N. Z.)
- Paris hat's zu 2,225,000 Einwohnern gebracht. Es wächst wie der Stein mehr von außen als von innen. In keiner Stadt leben so viele Fremde aller Völker; denn Paris ist, wie Victor Hugo sagt, die Seele der Welt; wie die Geschichtsschreiber und Politiker sagen: die Unruhe in der Zeiten=Uhr.
- Die Engländer und Franzosen werfen, sich mit Inbrunst auf Egypten als ihre Domäne. Der Schriftsteller Ebers hat's seit einem Jahrzehnt auch gethan und mit Hülfe seiner Romane aus dem alten Wunderlande Hunderttausende herausgeschlagen, nur mit Hülfe seines Buchhändlers und des sehr verehrlichen Publikums, das sich ins Egyptische verliebt hatte. Jetzt hat Ebers es durch seine "Bürgermeisterin" auch einmal mit Holland versucht.
- Die deutschen Generale neigen sich zu dem ewig Weiblichen der Angelsächsinnen. Moltke's Gemahlin war eine Engländerin, General Blumenthal hat ebenfalls eine Engländerin zur Frau. Der dritte ist der Generalquartiermeister Graf Waldersee, dereinst Moltke's Nachfolger. Seine Gemahlin ist eine Amerikanerin Lee aus New=York, in erster Ehe mit dem Prinzen Fr. Em. August von Schleswig=Holstein vermählt.
- Die Rechner und Mathematiker schlagen sich oft lange mit dem X und Y herum, um herauszubringen, was sie bedeuten und werth sind. Der junge Hohenlohe, Sohn des deutschen Botschafters in Paris, hat nicht so lange dazu gebraucht. Mit hoher Lohe bewarb er sich um die bildschöne und grundreiche Prinzessin Ypsilanti in Wien, führte sie dieser Tage heim und ist mit dem Fazit sehr zufrieden.
- Vertilgung des Kornwurms. Man legt Schaffelle mit der Wolle nach unten auf den Kornspeicher. Durch den Geruch werden die Thierchen

[ => Original lesen: 1882 Nr. 6 Seite 6]

angezogen und kriechen in die Wolle. Alsdann nimmt man die Felle vorsichtig herunter, klopft sie auf dem Hühnerhofe aus und legt sie auf's Neue auf den Speicher bis alle Würmer weggefangen sind.
- Gewehrfabrikant Mauser in Oberndorf, der Erfinder des nach ihm genannten Gewehres, ist gestorben. Die preußische Armee muß über sein Grab schießen.
- Ein nach Amerika ausgewanderter Bergarbeiter schreibt in seine Heimath an die Schlesische Zeitung: "Grüßt alle Bekannten und sagt ihnen, wer in Deutschland den Pflug nicht führen will, muß ihn in Amerika ziehen."
- Die schönste Frau in England, Mistreß Langtry, die Frau eines Vicegouverneurs, in der vornehmen Gesellschaft und am Hofe gefeiert und tonangebend, ist Schauspielerin geworden, um ihren Mann nicht finanziell zu ruiniren. "Löwin" zu sein, kostet ungemein viel Geld.
- Folgendes Histörchen von einem "guten Geschäft" erzählt der "Hann. C.": In einer kleinen Stadt der Provinz Hannover hatte sich der Kaufmann Levisohn schon lange einen eisernen Geldschrank gewünscht doch immer die Forderung von 70 Thlrn. zu hoch gefunden. Seine Frau, die um dieses Geldschrankes willen nie mit ihrem Manne zugleich eine Reise unternehmen konnte, beschloß seinem Zaudern ein Ende zu machen. Sie ging zu dem Fabrikanten und sagte ihm: Wenn ihr Mann wiederkäme, so solle er ihm sagen, der Schrank sei jetzt zu 40 Thlr. zu haben, sie wolle die 30 Thlr. aus ihrer Tasche bezahlen. Levisohn kommt wieder zu dem Fabrikanten, der ihm zu seiner Freude den Schrank für 40 Thlr. überlaßt. Als Levisohn am Nachmittag mit seinem Bekannten Herrn Hamburger, zusammentrifft, theilt er demselben seinen guten Kauf mit. Hamburger will es erst nicht glauben. Als L. aber fest dabei bleibt, bietet ihm H. 50 Thlr., wenn er ihm den Schrank überlasse. Das Geschäft wird gemacht und überglücklich überrascht L. Abends seine Frau mit dem Profit, den er bei dem Schrankhandel gehabt hat.


Heute Morgen 10 1/4 Uhr ist uns durch Gottes Güte ein Töchterchen geschenkt, was wir uns statt besonderer Meldung hierdurch anzuzeigen erlauben.
Herrnburg d. 19. Januar 1882.

Pastor Janell u. Frau.       


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Eine hochtragende                          
ältere Kuh
hat zu verkaufen                                                    
                                                    Hagengorf
                                                    in Boitin=Resdorf.


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Die Bank vergütet für fest verzinsliche Einlagen gegen ihre Bank-Schuldverschreibungen und Sparbücher auf halbjährliche jederzeit auszuübende Kündigung oder auf mindestens sechs Monate fest Porto- und stempelfrei 4 % p. a
auf vierteljährliche ebensolche Kündigung oder auf mindestens drei Monate fest 3 1/2 % p. a.
auf kürzere mindestens vierzehntägige Kündigung 3 1/4 % p. a
auf tägliche Kündigung und im Baar Conto-Corrent 3 % p. a
Die Zinsen werden bei den auf Kündigung stehenden Capitalien am 1. Januar und 1. Juli fällig, und nach Fälligkeit jederzeit die Julizinsen auch schon im Johannistermin gezahlt. Nach Vereinbarung können die Zinsen aber auch vierteljährlich am Quartalsersten erhoben werden.
Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit zum Zinssatze von z. Zt. 6 % p. a. und discontirt Wechsel auf Reichsbankplätze zu z. Zt. 5 % p. a.

Die Direction.



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