No. 94
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. Dezember
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 94 Seite 1]

      Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß nach dem Tode der Hebamme Wilms in Herrnburg die Privat=Hebamme Catharina Peters geborene Böttcher daselbst als Hebamme in dem Districte Herrnburg wieder angestellt worden ist.
     Schönberg, den 26. November 1881.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. v. d. Lancken.


Das papierene Zeitalter.

Man nimmt gewöhnlich drei Zeitalter an: das goldene, das silberne und das eiserne. Im eisernen sollen wir jetzt leben, obwohl es heute mehr Silber und Gold gibt, als im goldenen und silbernen Zeitalter zusammengenommen. Ich weiß sehr wohl, daß man die Geschichte von den "Zeitaltern" gewöhnlich bildlich versteht, es mag aber heute gestattet sein, die Sache wörtlich zu nehmen. Also im Zeitalter des Eisens sollen wir leben - das leuchtet Jedem ein. Eisern sind unsere Fahrstraßen oder werden es doch immer mehr, ebenso unsere Schiffe, unsere Wagen, unsere Brücken. Vielfach werden auch schon Häuser von Eisen gebaut. Eiserne Menschen gibt es ebenfalls, obwohl sie selten sind und die Zahl der papierenen Menschen weit größer ist. Hiermit nähern wir uns unserm eigentlichen Thema, obwohl es nicht die papierenen Menschen sind, von denen wir reden wollen, sondern vom Papier selbst und von dem neuen Zeitalter, das durch das Papier vorbereitet wird, also vom papierenen Zeitalter. Wir nehmen das wieder nicht bildlich sondern wörtlich. Dem Papiere gehört die Zukunft! Du denkst wohl lieber Leser, wir wollen von dem vielem Papiergeld sprechen, das cursirt, oder den Werthpapieren, obwohl sie manchmal doch nur einen zweifelhaften Werth haben, oder von dem vielen Papier, was zu "geistigem Inhalt" in Zeitungen und Büchern verwendet wird - auch häufig von nur zweifelhaftem Werth - nein; was wir meinen, ist das Papier als Grundmaterial zu allerlei Industrie= und Bauzwecken. Wie das Eisen allmählich Holz und Stein verdrängt hat, so wird das Papier allmählich Eisen und Stahl verdrängen; denn es besitzt eine weit größere Festigkeit als diese beiden. Du lächelst, lieber Leser und denkst dabei an das Eintagspapier, das heute zu neun zehntel fabricirt wird und dem man gar nicht zu wünschen braucht, daß es untergehe, denn das ist höchst überflüssig. Ja höre und staune.
Die Amerikaner haben eine Papiermasse von solcher Härte hergestellt, die, wenn man sie auf der Drehbank einer raschen Rotation (Drehung) unterwirft, einen dagegen gehaltenen Drehmeisel in hundert Stücke zerstiebt, ohne daß sie davon angegriffen wird. Nur der Diamant kann diese Masse ritzen, so hart ist sie. Diese Eigenschaft erhält die Papiermasse dadurch, daß man sie einem hohen hydraulischen Druck aussetzt. Mau begreift dies, wenn man sich vergegenwärtigt, daß ein Stoß von etwa 5 Fuß Höhe zu einem Umfang von wenigen Zollen zusammengedrückt wird. Von solcher Härte braucht aber die Masse nicht immer zu sein. Dies richtet sich je nach dem Zweck zu dem dieselbe verbraucht werden soll. Eine Papierfabrik zu Louisville im nordamerikanischen Staate Kentucky hat neulich eine Ausstellung veranstaltet, auf welcher alle möglichen Gegenstände aus Papiermasse zu finden waren, von einem vollständigen Wohnhause bis zu allen Geräthen, Geschirren und Utensilien herab, die sonst aus Holz, Stein, Eisen, Stahl etc. hergestellt werden. Besondere Bewunderung erregten die Eisenbahnwagen= und Lokomotiv=Räder, die aus einzelnen Papierringen zusammengesetzt waren; um das Ganze war schließlich ein stählerner Reifen gelegt. Ein solches Papierrad soll eine mehr denn zehnfache Dauerhaftigkeit besitzen als ein eisernes oder stählernes, es ist dabei weit billiger und kann in viel kürzerer Zeit (etwa in 29 Stunden) hergestellt werden. Ein Schiebkarren aus Papiermasse hatte eine Tragfähigkeit von über 8000 Pfund. Neben allerhand Hausgeräth, Töpfen, Tellern, Badewannen etc. sah man sogar Kochöfen aus Papiermasse, natürlich unverbrennlich. Die Fabrik stellt auch Druckerpressen, Typen, kurz alles zum Buchdruck Erforderliche aus Papier her. Alle diese Gegenstände haben dabei noch den Vortheil großer Leichtigkeit und geringerer Zerbrechlichkeit oder Abnutzung. Ein für die Sternwarte von West=Point im Staate New=York angefertigten Dom aus Papiermasse 30 Fuß im Durchmesser, wog nur 4000 Pfund, während ein kupferner Dom etwa 40,000 Pfund wiegen würde. Auch Kleider und Schuhwerk werden aus dieser Masse hergestellt. Man wird sie unzerreißbar machen können, sobald man das Geheimniß der Fabrik, welche das Papier für die Noten der Bank von England liefert, wird entdeckt haben. Eine Note der englischen Bank zu einem Strick geformt trägt ein Gewicht von 320 Pfund. Nach alledem ist es gewiß nicht zu viel, wenn gesagt wurde, daß dem Papier die Zukunft gehöre und daß wir dem papierenen Zeitalter entgegengehen.


Politische Rundschau.

Deutschland. Der Eintritt Hamburgs in den Zollverband mit dem Beitrage des Reiches zur Errichtung eines Freihafens bis zur Höhe von 48 Millionen M. bot am 28. d. die Tagesordnung im Reichstage. Die Opposition hat den Kampf für die Freihafenstellung Hamburgs und gegen die Einverleibung in den Zollverband aufgegeben und sich damit wieder auf ihre alte Position zurückgezogen, die sie im Jahre 1871 einnahm, wo sie gegen die Freihafenstellung Hamburgs opponirte. Ein Zweifel kann daher nicht darüber bestehen, daß die Vorlage die Genehmigung des Reichstages erhalten wird, wenn auch die Vorlage einer Commission zur Berathung überwiesen ist, in welchen Vorschlag alle Parteien übereinstimmten. Es ist dies auch vollständig in der Ordnung, daß der Reichstag diese Frage, bei der es sich um einen Betrag von 40 Mill. handelt, gründlich und nach allen Seiten hin prüft,

[ => Original lesen: 1881 Nr. 94 Seite 2]

wenngleich die Commission schwerlich zu einem andern Resultate als dem Vorschlag der Genehmigung kommen sollte. Interessant war daher nur das Eingreifen des Reichskanzlers in die Debatte, wobei derselbe sofort über das Niveau der gewöhnlichen Behandlung dieses Gegenstandes hinausging. Der Reichskanzler legt das Hauptgewicht bei der Vorlage nicht auf die particularen Interessen der Stadt Hamburg, sondern auf die Stärkung der Einheit des Reiches und erklärt, daß er trotz des Anwachsens der particularistischen Bestrebungen dennoch immer bei ähnlichen Veranlassungen zur Förderung der Einheit eine Pression üben werde. Er beleuchtete mit scharfen Worten die Zersetzung des Parlaments durch das Fractionswesen und den Parteihaß, der es verhindere, daß sich eine feste Majorität bilde. Sehr bemerkenswerth war es auch, daß er überhaupt niemals nach Popularität gehascht habe, sondern nur bei allen seinen Handlungen dem Pflichtgefühl gefolgt sei. Als Lasker dem Reichskanzler gegenüber die Dankbarkeit des Volkes betonte, erwiederte Fürst Bismarck noch einmal in demselben Sinne und führte dabei aus, daß nicht er die liberale Fraction angegriffen habe, sondern daß diese ihm zuerst gegenüber getreten sei. Uebrigens möge die Majorität seine Vorlagen nur getrost ablehnen wenn sie ihr nicht behagten, aber sie müsse dann auch die volle Verantwortlichkeit dem Volke gegenüber tragen. Diese Reden des Reichskanzlers zeigten seine große Verstimmung über den Ausfall der Wahlen, aber auch die entschiedene Absicht desselben, sich nicht zurückschrecken zu lassen, und seinen unbeugsamen Willen zur Ausführung zu bringen.
Gegen die Gültigkeit der Mecklenburg=Strelitzer Reichstagswahl ist Protest erhoben, weil von Seiten der liberalen Wähler im Fürstenthum Ratzeburg Stimmzettel verwandt sind, die den gesetzlichen Vorschriften nicht entsprechen, indem dieselben auf "gelblichem Papier" gedruckt waren. Es wird die Vernichtung der ca. 1400 Stimmen, welche auf den Herrn Pogge im Fürstenthum Ratzeburg gefallen sind, gefordert, wodurch die Wahl desselben ungültig die des Herrn v. Dewitz=Cölpin gültig werden würde.
Rußland. Sankowski heißt der neueste Attentäter in Petersburg, er ist ein Pole und 28 Jahre alt, ein an Körper und Geist verkommener Mensch, der sein schönes Vermögen durchgebracht hatte und sich selber erschießen wollte. Da sagte ihm ein würdiger Freund: Selbstmörder willst Du werden? schäme Dich, schieße einen andern todt, z. B. Tscherewin von der hohen Polizei, dann wirst Du ein Märtyrer und berühmter Mann! u. s. w. - Das leuchtete Sankowski ein, er machte den mißlungenen Versuch und wurde verhaftet.


An den Reichskanzler

bringt die Süddeutsche Presse nachstehende poetische
Apostrophe:

      (Nach den Reichstagswahlen von 1881.)
So also dankt man jetzt auf Markt und Gassen
Dir, der einst Abgott war für Land und Leute!
Man weiß ja: Palmen streuen sie dem heute,
Den wenige Tage drauf sie kreuzigen lassen.
Was schön und gut ist, lebt nicht in den Massen,
Die Wahrheit wird der Menge nie zur Beute,
Mit Hohn und Haß verfolgt des Pöbels Meute
Von je die Wen'gen, die das Rechte fassen.
Drum ist's der echte Dank von Volkesgnaden!
Daß Du sie siegreich führtest durch das Kriegsgetöse,
Daß sich Europa beugt vor Deinen Thaten,
Daß Du geschaffen Deutschlands Macht und Größe -
Dafür wird: "Fort mit Bismarck" jetzt geschrieen.
Du bist zu groß - das wird Dir nicht verziehen.
      (Ministerialrath Volderndorff in München.)


Die nachstehende Tabelle enthält die Ermittelung der Erndte in Preußen, wie sie im October angestellt worden. Die zweite Colonne gibt die Quantitäten an, wie sie für eine Mittelerndte angenommen werden. Die Quantitäten sind Doppelcentner.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Mit Ausnahme der Kartoffeln sind also sämmtliche Fruchtarten hinter einer Mittelerndte zurückgeblieben.
- Die Pfennigsparkasse zu Darmstadt, die erste in Deutschland, ist am 1. October 1881 gerade ein Jahr in Wirksamkeit gewesen. Es wurde am 1. October 1880 mit 9 Annahmestationen eröffnet und zählte am 1. October 1881: 19 Stationen und eine Jahreseinnahme von 48545 M. 48 Pfennig (Mecklenburg). in 104,834 einzelnen Beträgen, wovon 45,910 M. 84 Pfennig (Mecklenburg). in 4555 Büchlein in die städtische Sparkasse auf die Namen der Einleger eingetragen und mit 4 Prozent verzinst wurden. Nimmt man eine Verbreitung der Pfennigsparkassen über nur 40 Millionen Deutsche an, und läßt die Zinsen wie die natürliche Zunahme des Sparsinnes außer Rechnung, so würde nach dem Verhältniß von Darmstadt der Betrag für Deutschland in einem Jahre 50, in 10 Jahren 500, in 20 Jahren 1000 Mill. M. sein.
- In Berlin konnte sich ein sehr gesuchter Arzt den Morphium=Rausch nicht mehr versagen und mußte als Geisteskranker in die Charité gebracht werden.
- Es war keine Spazierfahrt, die der Prinz Heinrich, der Seemann, um die Welt gemacht hat und das Examen gleich nachher keine Spielerei, zumal für den künftigen Admiral. Er ist etwas angegriffen und hat einen längeren Urlaub zu einer Erholungsreise nach Italien und Egypten erhalten. Den letzten Theil des Winters wird er in der Schweiz zubringen.
- Die Witterung in England ist gegenwärtig so außerordentlich mild, daß in Chester Schlüsselblumen unter freien Himmel wachsen und andere Frühlingsblumen in vollem Blumenschmuck stehen.
- Davos in Graubündten beherbergt gegenwärtig einem Kurgast wider Willen! Und zwar ist dies kein Geringener, als ein "König der Lüfte". Hoch oben am Flüelapaß, welche die Herrschaft Davos mit dem Unterengadin verbindet, wurde ein zwölfjähriger Knabe in der Hochgebirgswaldung von einem gewaltigen Adler angegriffen und lange mit Flügelschlägen und Schnabelhieben verfolgt. Der Knabe fand schließlich einen Stock und streckte damit den kühnen Angreifer zu Boden. Er hielt das Thier für tod und trug es in aller Gemüthsruhe ins Gasthaus "Zur Alpenrose". Dort aber kam der Adler wieder zum Bewußtsein und erholte sich vollständig. Ein englischer Kurgast kaufte ihn, ließ ihn in einen großen starken Käfig bringen und beim Hotel Belvedere ausstellen. Dem königlichen Gaste soll übrigens das Hotelleben nicht halb so zusagen, wie die Wilddieberei im Hochgebirge.
- Unschuldig verurtheilt. Das Schwurgericht in Münster wird in den ersten Tagen der nächsten Woche einen Fall untersuchen müssen, der ein ungemeines Aufsehen und großes Mitleid für ein unschuldiges Opfer erregen dürfte. Es handelt sich um die Rehabilitation eines Mannes, der wegen Tödtung eines Kindes durch Einflößen von Schwefelsäure zu zehn Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde. Im Jahre 1872 stand der Bahnwärter Harbaum aus Mesum bei Rheine vor dem Schwurgerichte in Münster und wurde wegen genannten schweren Verbrechens auf Grund vornehmlich der ärztlichen Gutachten zu der vieljährigen Zuchthausstrafe verurtheilt. Es hat neuerdings den Anschein bekommen, als ob Harbaum das Opfer mangelnder wissenschaftlicher Forschung geworden ist. Die vor einigen Wochen von dem Medicinal=Collegium in Münster und dem Ober=Medicinal=Collegium in Berlin abgegebenen Gutachten haben, wie die "Westf. Ztg." berichtet, zur Evidenz ergeben, daß die alten Fachmänner Ameisensäure mit Schwefelsäure verwechselt haben. Die Kindesleiche hatte bis zur Beerdigung in einem Raume gestanden, der Ameisennester barg. Die Thierchen waren in Massen in den Mund der Leiche gelaufen und hatten dort durch Entleerung der Ameisensäure jene schwarzen Fleckchen erzeugt, welche die beiden früheren Gutachten auf Schwefelsäure schließen ließen. In dem Munde der ausgegrabenen

[ => Original lesen: 1881 Nr. 94 Seite 3]

Leiche befanden sich noch Ameisenkörper - der Angeklagte selber hatte auf die entlastende Eventualität hingewiesen und dennoch jener Schluß! - In eingeweihten Zirkeln, besonders unter den Medizinern, herrscht begreiflicherweise große Aufregung. Natürlich wurde Harbaum, der nun schon acht Jahre im Zuchthause schmachten mußte, infolge ministeriellen Erlasses sofort aus der Gefangenschaft entlassen.
- Einen colossalen Rausch hat ein Rittergut in der Nähe Berlins zu verzeichnen. Dort waren neulich sämmtliche Kühe des Gutes - es sollen über 100 Stück sein - total betrunken. Man hatte nämlich aus Versehen statt des Wasserhahnes einen daneben befindlichen Spiritusbottich aufgedreht und ca. 150 Liter Spiritus in die Tranktonnen laufen lassen. Den Kühen mundete das Feuerwasser vortrefflich, binnen Kurzem hatten sie sich sämmtlich einen gehörigen Rausch angetrunken und waren so kreuzfidel, daß sich ihnen Niemand nahen konnte, um sie zu melken. Den Lärm, den über 100 betrunkene Kühe anstifteten, kann man sich leicht vorstellen.


Anzeigen.

Die beim Aufräumen der Gräben an den Chausseen ausgeworfene Erde darf zu jederzeit ohne vorhergehende Meldung von jedermann abgefahren werden.
Schönberg, den 30. November 1881.

Großherzogl. Landvogtei.
W. v. d. Lancken.


Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß alles Sandfahren Unberechtigter aus den städtischen Sandgruben bei Strafe verboten ist. Zum Fahren aus dem sogenannten Fuchsberge ist von den dazu Berechtigten der Schlagbaum=Schlüssel von dem Nachtwächter Clasen im sog. Seuchenhause abzufordern und nach Verschluß der des Baumes dort wieder abzuliefern.
Schönberg den 1. December 1881.

Der Magistrat.


Holz=Auction.

im Vitenser Forste, Revier: Brützkower Holz, am Dienstag den 6. December 1881 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

Eichen Drümme (stark und langschäftig)
Eichhester zu Nutz= und Pfahlholz
Eichen Kluftholz
Eichen Knüppelholz
Eichen Stangenholz
Eichen Zweigholz.
Versammlung Morgens 10 Uhr auf der Rehnaer=Grevesmühlener Landstraße beim 2. Schlagbaum im Brützkower Holze.
Rehna den 29. November 1881.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Torf=Auction.

Am Donnestag den 8. December Morgens 10 1/2 Uhr sollen auf dem Wahrsower Torfmoor an Ort und Stelle

64 Mille Formtorf

meistbietend verkauft werden.
Schönberg den 30. November 1881.

Der Oberförster:               
C. Hottelet.        


Die verehrten Herren Flachsbauer, welche beabsichtigen den Flachs auf der Reinigungs=Anstalt bearbeiten zu lassen, werden gebeten ihn in nächster Zeit zu schicken, da die Fabrik ihre Arbeit beginnt.

Die Flachs-Reinigungs-Anstalt zu Schönberg.


Das Gehen und Schiebkarren fahren über meine 4 ersten Koppeln verbiete ich hierdurch. So Jemand getroffen wird, werde ich ihn gerichtlich belangen.

P. Meyer,              
Mahlzow.       


Feuerversicherungs-Verein Mecklenb. Kirchendiener & Forstbeamten.
Jahresrechnung pro 1. September 1880/81.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Lübtheen den 15. November 1881.        
Der Vorstand.
Revidirt                                                    
von Starck.           Rosenwanger.


Gesucht

eine Amme , welche wenigstens 1/4 Jahr vom Kinde ist.

Frau Harms,                    
Lübeck, Fischergrube 408.       


Warnung!

Hierdurch warne ich, ohne baare Bezahlung auf meinen Namen etwas verabfolgen zu lassen, indem ich für keine Zahlung hafte.
Schönberg.

Hebamme Söhlbrandt.       


Musik!
Gegen Einsendung von
nur 90 Pfg.

Porto-Entschädigung und Expeditionsgebühr erhält Jeder, der sich für Musik interessirt, die in Neudamm monatlich 2- bis 3mal in grossem Zeitungs-Format erscheinende

"Glocke"
Allgemeiner Anzeiger für die musikalische Welt
gratis und franco auf ein ganzes Jahr
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per Post zugesandt.
Die "Glocke" enthält in erster Linie Inserate über Novitäten im Musikhandel, Anzeigen von Pianoforte- und Musik-Instrumenten-Fabriken und sonstige Verkäufe und Gesuche, Stellen-Angebot und -Nachfrage etc. etc. sich beziehende Inserate.
Im redactionellen Theil werden unter der Rubrik "Echo aus der musikalischen Welt" die geehrten Leser über die wichtigsten und wissenswerthesten Vorgänge in der Musikwelt unterrichtet und ausserdem durch interessante Original-Feuilletons und Plaudereien angenehm unterhalten werden.
Wer daher die Musik liebt und pflegt, scheue nicht diese winzige Ausgabe, denn die "Glocke" wird sich bei der Fülle des von ihr gebotenen sofort als ein gern gesehener Gast bei jedem Musikfreunde einbürgern.
Jetzige Auflage 12,500 Exemplare

"Expedition der Glocke,"       
F. Kämmerer, Neudamm.          


Ich empfehle für den Winter mein Handschuh=Geschäft in Rennthier=, Hirsch=, Kenguruh=, Reh= und Waschleder=Handschuhe, sowie mit Pelz und Trikot gefütterten Handschuhen in Fuchs=, Waschleder und Glacee, mit und ohne Besatz für Herren und Damen von den billigsten Preisen an.

                          Hochachtungsvoll
                          Emil Jannicke,
Schönberg.                                                     Handschuhmacher.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 94 Seite 4]

Wir machen unsere Interessenten wiederholt auf die Bestimmungen des §. 10 unserer Statuten aufmerksam, wonach bei stattfindender Erkrankung des versicherten Viehes stets rechtzeitig ein concessionirter Thierarzt zu Rathe zu ziehen ist, da wir Schadenszahlungen nur auf Grund eines thierärztlichen Attestes leisten können.

Direction des Viehversicherungs=Vereins im Fürstenthum Ratzeburg.
J. Boye-Rabensdorf.           Wilh. Heincke.


Besten
engl. Syrup
empfiehlt                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Fenchelhonig
von L. W. Egers in Breslau,

gegen Hals= und Brustleiden, Kartarrh, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, bei Kinderkrankheiten etc. wirksamstes Mittel. Man hüte sich vor Nachahmungen und beachte, daß der echte Fenchelhonig Siegel, Namenszug, sowie im Glase eingebrannt die Firma seines Erfinders, L. W. Egers in Breslau, trägt. Verkaufsstelle in Schönberg allein bei: C. Sievers.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Dr. Pattinson's
Gichtwatte,

bestes Heilmittel gegen

Gicht und Rheumatismen

aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Fußgicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.          (H. 62539)
In Packeten zu 1 M. und halben zu 60 Pfennig (Mecklenburg). bei

Senator W. Heincke,         
Assekuranz=Geschäft.        


Theater=Anzeige.
Freitag den 2. December 1881
Lorbeerbaum und Bettelstab
oder
drei Winter eines deutschen Dichters.
Schauspiel in 3 Akten und 1 Nachspiel von Carl von Holtei.
Bettelstab und Lorbeerbaum
oder
20 Jahre nach dem Tode. Nachspiel in 1 Act.
Anfang präcise 7 ein halb Uhr.
Sonntag den 4. December 1881.
Lenore,
die Grabesbraut.
Volks=Schauspiel mit Gesang in 4 Abtheilungen von C. von Holtei.
Anfang präcise 7 ein halb Uhr.
                                                    W. Schuldt,
                                                    Direktor.


Melbourne 1881 - 1. Preis -
Silberne Medaille.
Spielwerke

4-200 Stücke spielend; mit oder ohne Expression, Mandoline, Trommel, Glocken, Castagnetten, Himmelsstimmen, Harfenspiel etc.

Spieldosen

2-16 Stücke spielend; ferner Necessaires, Cigarrenständer, Schweizerhäuschen, Photographienalbums, Schreibzeuge, Handschuhkasten, Briefbeschwerer, Blumenvasen, Cigarren-Etuis, Tabaksdosen, Arbeitstische, Flaschen, Biergläser, Portemonnaies, Stühle etc., alles mit Musik. Stets das Neueste und Vorzüglichste empfiehlt

J. H. Heller, Bern (Schweiz).

Nur direkter Bezug garantirt Aechtheit; illustrirte Preislisten sende franco.
100 der schönsten Werke im Betrage von 20,000 Francs kommen unter den Käufern von Spielwerken vom November bis 30. April als Prämie zur Vertheilung.


Wir machen den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend hierdurch die ergebene Anzeige, daß sich unser

Möbel-Magazin

jetzt im Hause des Herrn Kaufmann Burmeister am Markt befindet und empfehlen zugleich unser reichhaltig und geschmackvoll ausgestattetes Lager der geneigten Aufmerksamkeit des Publikums.
Schönberg im November 1881.

Die vereinigten Tischlermeister.       



Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 4. December.

Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Abendkirche (6 Uhr) : Pastor Langbein.
     Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 1. December 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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