No. 75
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. September
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 75 Seite 1]

      Unter Bezugnahme auf das Publicandum vom 3. d. Mts., betreffend die Reichstagswahl, wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Wählerlisten für das hiesige Amtsgebiet nebst der Mühle, sowie für den hiesigen Bahnhof und den Bauhof nebst der Feldziegelei auf der Registratur der Großherzoglichen Landvogtei vom 26. d. Mts. bis zum 4. k. Mts., beide Tage einschließlich, gemäß §§ 2 und 3 des Reglements zur Ausführung des Reichswahlgesetzes (Bundesgesetzblatt Nr. 17 von 1870) ausliegen.
        Schönberg, den 19. September 1881.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
In Vertretung
H. Spieckermann.


Politische Rundschau.

Der getroffenen kaiserlichen Anordnung gemäß werden bei allen Truppentheilen, mit Ausschluß der Unteroffizierschulen und Oekonomie=Handwerker, die Rekruten in den Tagen vom 7. bis 10. November d. I. eingestellt werden.
Der erste October erscheint für viele deutsche Frauen von großer Wichtigkeit, weil mit diesem Tage das seitherige Recht der Frauen erlischt, bei ausbrechendem Concurs ihres Gatten ihr "Eingebrachtes, beanspruchen zu können. Nur jene Frauen, welche vor dem Jahre 1879 geheirathet haben, können ihre Mitgift noch retten, sobald ihr Gemahl dem Concurse anheimfällt, wenn sie ihr Heirathsgut noch vor dem 1. Oktober auf dem ihnen zustehenden Gerichte in das Vorrechtsregister eintragen lassen. Für jene Frauen, welche erst nach dem Jahre 1879 geheirathet haben und deren Gatte Besitzer irgend eines Grundstückes ist, ist eine Rettung des Eingebrachten nur möglich, wenn sie ihr Geld oder den zu Geld berechneten Hausrath, die Aussteuer etc. als Hypothek auf das Grundstück eintragen lassen.
Aus Karlsruhe wird der Post geschrieben: Am 23. d., Abends 6 Uhr, war der kirchliche Trauakt der Prinzessin Victoria von Baden mit dem Kronprinzen von Schweden und die Einsegnung des Elternpaares der hohen Braut, an dessen 25jähr. Hochzeitstage, vorüber. Der Akt der Civiltrauung ging der kirchlichen Trauung eine Stunde vor. Die jugendreizende Braut trug als Brauttoilette ein Kleid mit Schleppe von schwerem weißen Atlas, ringsum besetzt mit reichen Garnituren von Brüsseler Spitzen und Myrthen und Orangen. Die Arme waren zur Hälfte bedeckt, der Hals frei und geschmückt mit einem kostbaren Brillant=Collier, einem Geschenke ihres Vaters, das auch als Diadem getragen werden kann. Das bräutliche Haupt zierte allein das Diadem edler Jungfräulichkeit, der dunkle Myrthenkranz mit den weißen Blüthen, über die sich der kostbare Spitzenschleier legte. Zu tiefster Rührung wurde der Beschauer gezwungen, als die Braut an der Seite ihres greisen Großvaters, Kaiser Wilhelms, die Schloßkirche betrat, an ihrer linken Seite ging der künftige Schwiegervater, der König von Schweden, und die Herzogin von Sachsen=Koburg=Gotha. Der Kronprinz von Schweden trug die weiße Uniform der schwedischen Leibgarde mit den schwarzsammtenen goldenen Aufschlägen, über der Brust das gelbe weißgeränderte Band des Badischen Hausordens der Treue und um den Hals die Kette des Seraphinenordens. Am Altare stand er rechts von der hohen Braut, ihr nach alt=christlichem Brauch die Ehrenseite gebend, an der Evangelienseite des Altars. Pastor Woll verrichtete die Trauung unter Zugrundelegung der Bibelworte: "Und Gott sprach zu Abraham: Ich will Dich segnen und Du sollst ein Segen sein." Hinter dem Altar mit der evangelischen Stadtgeistlichkeit befand sich auch der katholische Stadtpfarrer und der griechische Pope. Auf einem Schemel niederknieend, empfing das Brautpaar zum christlichen Ehebunde die kirchliche Weihe. Dann trat das Elternpaar, der Großherzog und die Großherzogin, an den Altar, um heute an dem fünfundzwanzigsten Jubeltage ihres vor Gott geschlossenen Herzensbundes den Segen der Kirche zu empfangen, nicht als neuen, sondern als Bestätigung des geschlossenen Herzensbundes. Die Jubelbraut war in Robe und Schleppe von Drap d'argent gekleidet, mit einem Silberschleier und einem Silberkranze. - Als die Worte des verordneten Dieners der Kirche den Segen des Himmels für das junge Brautpaar und das Jubelpaar erflehten, gingen die Blicke des jungen Paares wie des Jubelpaares nach einer Stelle unweit des Altars, wo die Kaiserin in tiefster Zurückgezogenheit dem feierlichen Akte beiwohnte, und aus dessen Tiefe das Auge mütterlicher Liebe den um Segen flehenden Blicken begegnete. Während der Segnungsworte des jungen und des Jubelpaares öffnete sich der Vorhang der Loge, in welchem sich die Kaiserin befand, und die hohe Frau stand aufgerichtet da, dann trat der Kaiser an die Brüstung und drückte der Gemahlin bewegt die Hand und ebenso der Großherzog und die Großherzogin, welche ihre Mutter auf die Stirn küßte. So kurz die Einsegnung des Jubelpaares war, so ergreifend war sie, - kein Auge blieb trocken, als es am Altar kniete und das "Heilig, heilig, heilig" wie ein Gotteshauch über ihren Häuptern dahinging. Kein Auge blieb thränenleer. - Die Kirche war fast zu klein, um alle die Zeugen zu fassen, die Fürstlichkeiten mit ihren Gefolgen, die Hofgesellschaft, die Deputationen des Landes und sonstigen Geladenen. Als der Segen über die Paare gesprochen wurde wurden die Stücke gelöst - zwölfmal. Der Hochzeitszug ging von den Gemächern der Frau Großherzogin durch die Zimmer zu ebener Erde nach der Schloßkirche. In ihren Gemächern empfingen der Kronprinz und die Kronprinzessin von Schweden und Norwegen die Glückwünsche ihrer Familie und der Fürstlichen Hochzeitsgäste, dann nahm das hohe Paar im Rothen Saal die Glückwünsche des diplomatischen Korps entgegen und im Marmorsaal mit dem Großherzoglichen Paare die Glückwünsche der Hofgesellschaft.
Oesterreich=Ungarn. Der ungarische Reichstag

[ => Original lesen: 1881 Nr. 75 Seite 2]

soll am 26. d. J. eröffnet werden. Nach erfolgter Verification der Wahlen wird der Reichstag sofort an die Berathung der Adresse als Beantwortung der Kaiserlichen Thronrede schreiten. Das ungarische Oberhaus besteht gegenwärtig aus 713 Mitgliedern: darunter sind die Erzherzöge Albrecht und Josef, 6 Erzbischöfe, 29 wirkliche Diozesan= 23 Titularbischöfe, 2 Pröpste, 3 Minister, 10 Bannerherren, 56 ungarische und 8 kroatische Obergespäne, der Gouverneur von Fiume, 18 Fürsten, 360 Grafen, 190 Barone, und 5 siebenbürgische Regalisten.
Frankreich. Die Franzosen haben mit ihren Kriegsministern in neuester Zeit entschieden Unglück! 1870 Leboeuf, in dessen Verwaltung ungefähr Alles fehlte bis auf die historischen Hosenknöpfe; 1881 Farre, durch dessen Unfähigkeit die Armee in Algerien, obwohl sie die stärkste ist, die jemals dort war, in eine so schlimme Lage gerathen ist, daß Hals über Kopf Verstärkungen nachgeschickt werden müssen. Wie schlimm die Sachen stehen, geht am besten daraus hervor, daß Farre angeordnet hatte, daß sämmtliche Soldaten des Jahrgangs 1876, anstatt am 1. October entlassen zu werden, bis auf Weiteres bei der Fahne zurückbehalten werden sollten. Dies bedeutet eine Erhöhung des Effectivstandes der Armee um etwa 6000 Mann. Die Anordnung wurde jedoch wieder rückgängig gemacht.
Nordamerika. Der Präsident Arthur hat am Donnerstag Mittag im Kapitol zu Washington in Gegenwart des Cabinets, der obersten Richter, mehrer Senatoren, Congreßmitglieder und Generäle den Eid in vorgeschriebener Form geleistet. In der von dem Präsidenten verlesenen Ansprache giebt derselbe seinen Gefühlen des Schmerzes und Abscheus anläßlich des Attentats auf den Präsidenten Garfield Ausdruck und hebt die Vorzüge desselben rühmend hervor. Die edelmüthigen Bestrebungen desselben, die von ihm vorgeschlagenen Maßregeln zur Abschaffung der Mißbräuche, zur Herbeiführung von Ersparungen, um die Hebung der Wohlfahrt, wie um die Erhaltung der freundschaftlichen Beziehungen zu den andern Nationen werden stets in dem Herzen des Volkes fortleben und von ihm, seinem Nachfolger, zum Vortheil des Landes verwerthet werden. Die auswärtigen Beziehungen seien durch nichts bedroht, die Ruhe sei zumal jetzt ein Erforderniß und bestehe keine Veranlassung, eine außerordentliche Session des Congresses einzuberufen. Er sei von der Größe und dem Ernst seiner Verantwortlichkeit durchdrungen; die durch die Constitution ihm auferlegte Aufgabe habe er mit dem Vertrauen auf den göttlichen Beistand übernommen, indem er seine Stütze in den Tugenden, dem Patriotismus und der Weisheit des amerikanischen Volkes suche. (Die Ansprache wird sich allgemeiner Zustimmung erfreuen und sicher überall die Hoffnung wachrufen, Präsident Arthur möge das, was er hier versprochen, auch halten und durchführen. Wenn er nur den guten Willen dazu zeigt, werden sich bald alle die Befürchtungen zerstreuen, die man bei seinem Regierungsantritt mit einer gewissen Berechtigung hegte). - Als ein günstiges Zeichen für den neuen Präsidenten darf es ebenfalls angesehen werden, daß derselbe in einem am Donnerstag abgehaltenen Cabinetsrathe die Mitglieder des Cabinets ersuchte, auf ihren Posten zu verbleiben.


- Engländer sind schon längst nicht mehr das reichste Volk der Erde, sie sind von den Nordamerikanern weit überflügelt. Wie es mit der englischen Landwirthschaft aussieht, haben wir noch in letzter Nummer berichtet. Was die Industrie betrifft. So mag England darin immer noch den ersten Rang behaupten, obwohl Nordamerika ihm auch in dieser Hinsicht fast gleichkommt. Das ist aber für England schon gleichbedeutend mit einem Rückschritt. Was den englischen Handel betrifft, so ist er schon längst im Rückgang begriffen. Lord Derby rechnet zwar den Engländern vor, daß die britische Ausfuhr seit 10 Jahren um 42 Millionen Pfund Sterling oder 840 Mill. Mark zugenommen habe. Der Gothaer Hofkalender sagt aber das Gegentheil. Nach dieser sehr zuverlässigen Quelle betrug die Ausfuhr britischer Producte im Jahre 1872 noch 256 Mill. Pfund Sterling, 1879 aber nur mehr 191 Millionen. Das sieht gar nicht aus, wie eine Zunahme. Allein die Ausfuhr britischer Fabrikate nach den Vereinigten Staaten ist von 33 1/2 Mill. Pfd. Sterl. in 1873 auf 14 1/2 Mill. Pfd. Sterl. in 1878 zurückgegangen! - Ein ganz anderes Bild weisen da die Vereinigten Staaten auf. Zahlen sind zwar im Allgemeinen eine trockene Kost und viele Leute haben davor einen Horror wie vor einem bösen Hund. Allerdings, Zahlen beweisen nicht nur, sie beißen auch manchmal, besonders wenn es sich um solche handelt, wie die nachfolgenden. Es betrug nämlich in den Vereinigten

    1860   1880
die Weizenproduction (Hectol.) 62,800,000   174,700,000
die Maisproduction (Hectol.) 302,000,000   527,000,000
die Wollproduction (Pfund) 60,000,000   232,500,000
die Baumwollproduct. (Ballen) 4,823,770   5,675,000
die Roheisenproduct. (Centner) 18,380,000   61,417,500
die Waareneinfuhr (Dollars) 336,282,485   703,139,800
die Waarenausfuhr (Dollars) 316,242,323   915,271,500
die Weizenausfuhr (Hectol.) 1,500,000   63,500,000
Das lautet anders, John Bull! Aber auch uns Deutschen geben diese Zahlen viel zu denken, besonders aber der fieberhafte Aufschwung, den die Waarenausfuhr genommen hat. Die Amerikaner verstehen eben zu arbeiten, manchmal wie toll. So haben sie ihr Eisenbahnnetz von 96,6000 Kilometer in 1871 auf 150,716 in 1880 erhöht, so daß sie auf etwa 20,000 Kilometer noch soviel Eisenbahnen besitzen wie ganz Europa mit seinen 330 Millionen Menschen.
- Die Bereitung des Thees. In der Bereitung des Thees wird vielfach gefehlt und man erhält statt des aromatischen belebenden Trankes einen flauen, geruchlosen Absud, der neben seinem schlechten Geschmack noch nervenaufregend wirkt und der Gesundheit schädlich ist. Die Theekanne ist am besten aus Metall; man thue einige Theelöffel voll Thee hinein, gieße 2-3 Tassen kochendes Wasser darauf, setze den Deckel auf und stelle sie auf den offenen Theekessel, der mit kochendem Wasser gefüllt über einer brennenden Lampe steht. Nach 5-7 Minuten gieße man soviel heißes Wasser in die Theekanne, wie zum Gebrauch nöthig ist. Vor jedem neuen Aufguß gibt man einige Löffel Theeblätter hinzu. Der Thee darf ebenso wie der Kaffee nicht zum Kochen kommen. Der Thee ist kein bloßes Luxusgetränk, sondern ein wirkliches Nahrungsmittel und bei manchem Unwohlsein, namentlich bei nervösem Kopfschmerz von wohlthuender Wirkung. Man hat eine schwarze und grüne Sorte von Thee. Letztere ist von aufregender Wirkung, während der schwarze Thee eine allgemeine Erregung des Organismus hervorruft und selbst bei solchen Naturen von wohltätiger Wirkung ist, die an einem schwachen Magen leiden. Beiläufig erwähnt, der Thee ist ein Lieblingsgetränk der Russen und wird so viel genossen, daß ein Sprichwort sagt: wenn zwei Russen Thee trinken, hat ein dritter fortwährend Wasser herbeizutragen.
- Abermals ist die Trichinenkrankheit massenhaft zum Ausbruch gekommen, und zwar in zwei Dörfern in der Nähe von Stollberg in Sachsen. Etwa 60 Personen sollen schwer darnieder liegen.
- Der oft gebrauchte Ausdruck Nürnberger Trichter stammt nach Büchmann von einem 1648 in Nürnberg erschienenen Buch mit dem pompösen Titel: Poetischer Trichter, die teutsche Dicht= und Reimkunst ohne Behuf der lateinischen Sprache in sechs Stunden einzugießen. Daher einen Nürnberger Trichter gebrauchen, bildlicher Ausdruck für Schnellunterricht, den man, wie es scheint, zu jener Zeit noch besser verstand wie heutzutage. Dergleichen Büchertitel kamen übrigens damals häufig vor.
- Eine brennende Petroleumlampe auszublasen ist unter allen Umständen gefährlich, besonders aber, wenn das Oel bereits weit heruntergebrannt ist. Hierbei ist nämlich zu gewärtigen, daß der leere Raum infolge der Wärme mit Gas, ganz gleich wie Leuchtgas, gefüllt ist; trifft es nun, daß der Docht im Brenner etwas zu schmal und die Röhre nicht ganz ausgefüllt ist. So bläst man die Flamme in den offenen Raum hinunter, das Gas fängt Feuer, zersprengt den Oelbehälter und das übrige heiße Oel fängt Feuer, ergießt sich über die Kleider, Möbel und Zimmerböden, und das Ende ist, wo die Zeitungen fast alle Wochen aus allen Theil des Landes zu berichten haben, ein Unfall der in der Regel einen schlimmen resp. tödtlichen Ausgang hat. Will man daher eine Petroleumlampe ohne Gefahr auslöschen, so drehe man den Docht auf die Höhe des Brenners herunter, aber nicht weiter, da es sonst ebenfalls möglich ist, daß die Flamme

[ => Original lesen: 1881 Nr. 75 Seite 3]

in den Oelbehälter kommt und wieder eine Explosion verursacht; dann bläst man sie von unten durch die Zuglöcher aus.


Anzeigen.

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des zu Wahrsow belegenen, dem Schmiedemeister Wilhelm Kähler daselbst gehörigen Schmiedegehöfts c. p. ergeht hiemit zu Recht der

Bescheid :

daß alle diejenigen, welche ihre dinglichen Ansprüche an das vorgedachte Grundstück und an die Immobiliarmasse desselben bisher nicht angemeldet haben, mit denselben hiermit ausgeschlossen sein sollen.
Gleichzeitig wird der auf

Freitag den 14. October 1881
Vormittags 11 Uhr

angesetzte Ueberbotstermin mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß in dem heute abgehaltenen ersten Verkaufstermin ein Gebot auf das Grundstück nicht abgegeben ist.
Schönberg, den 22. September 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       

Beschreibung des Grundstücks.

Ausweislich des über das Grundstück errichteten Hypothekenbuchs befinden sich auf demselben: 1. Wohnhaus, 1 Nebengebäude, 1 Stallgebäude, 1 Backofen mit Schauer und eine Schmiede. An Ländereien gehören zu demselben: 4 Scheffel Gartenland und eine Wiese, 7 Scheffel Einfall haltend.


In der Nacht vom 20./21. d. Mts. sind aus dem Garten des Hauswirths H. Kröpelin in Falkenhagen die nachstehend bezeichneten Wäschegegenstände welche zum Trocknen ausgelegen haben, als:
          1 Tischlaken
          2 Piqué=Unterröcke
          2 Mannshemde (gezeichnet J. H. und H. S.)
          2 Frauenhemde (gezeichnet E. K. und A. K )
entwendet worden.
Ich ersuche um Vigilanz, Anhaltung und Benachrichtigung.
Schönberg i. Meckl., den 22. September 1881.

Der Amtsanwalt.


Angezeigtermaßen sind an resp. in dem dem hiesigen Turnverein gehörigen, zu Schönberg vor der Sabower Straße belegenen Turnschuppen in neuerer Zeit muthwillig Beschädigungen vorgenommen, und ist die Verfolgung des unbekannten Thäters von dem Vorstand des hiesigen Turnvereins beantragt worden.
Ich bitte deshalb um Vigilanz auf den Thäter und um event. Benachrichtigung.
Schönberg den 26. September 1881.

Der Amtsanwalt.


Auctionsanzeige.

Am Donnerstag den 29. September cr., Morgens 10 Uhr sollen im Gastwirth Boye'schen Locale und demnächst Schlauen Nr. 20 verschiedene Gegenstände als namentlich:

Frauenkleidungsstücke, Betten, Bettstellen, Beiderwand, Koffer, Sopha, Tische, Stühle, kleine Schränke, Clavier, 1 fast neuer Stellwagen, 1 Wagen auf Federn, 2 Eggen, div. Haus= und Küchengeräth, Brennholz und was sich sonst noch vorfindet
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                    Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Zur Deckung der Brandschäden, Unterhaltung der Spritzen und zur Bestreitung der Verwaltungskosten ist für das laufende Jahr ein Beitrag von Cl. I. 25 Pfennig (Mecklenburg)., Cl. II. 33 1/3 Pfennig (Mecklenburg)., Cl. III. 41 2/3 Pfennig (Mecklenburg)., für je 100 M. der Versicherungssumme erforderlich.
Die Zahlungstage werden den einzelnen Ortschaften noch besonders angezeigt.

Schönberg den 20. September 1881.
Die Direction der Feuerassecuranz im Fürstenthum Ratzeburg.


Verpachtung.

Auftragsmäßig werde ich am Sonnabend den 1. October cr. Vormittags 11 Uhr im Gastwirth Boyeschen Locale in Schönberg die dem Bäcker Petersen zu Herrnburg bisher verpachtet gewesene Bäckerei mit Zubehör, nebst Wohnung und Garten auf vier folgende Jahre meistbietend wieder verpachten.
Der Eigenthümer des Grundstücks Herr L. Wilms in Herrnburg ertheilt nähere Auskunft und zeigt Reflectanten auf Wunsch die zu vermiethenden Localitäten vor. Der Pachtcontract kann auch bei mir eingesehen werden.
Schönberg i. M.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Am Mittwoch den 28. September Morgens 9 Uhr werde ich in meinem Hause Siemzerstraße 182 öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen:

Bettstellen, Waschtisch, Waschkomode, Sophagestell, Tische, Stühle, Lade, einiges Tischlergeräth, 4 Schraubböcke, 2 Dutz Schlösser, 20 Pfd. Leim, 1 angefangene Hobelbank, Holz zum Sarg, Möbelbahre und was sich sonst noch
vorfindet.

J. Klodt, Tischler.       


Fenchelhonig
von L. W. Egers in Breslau,

gegen Hals= und Brustleiden, Kartarrh, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, bei Kinderkrankheiten etc. wirksamstes Mittel. Man hüte sich vor Nachahmungen und beachte, daß der echte Fenchelhonig Siegel, Namenszug, sowie im Glase eingebrannt die Firma seines Erfinders, L. W. Egers in Breslau, trägt. Verkaufsstelle in Schönberg allein bei: C. Sievers.


Feinste Essiggurken,
garantirt haltbar und wohlschmeckend, 100 Stück M. 1,50 in Gebinden à 300, 500 und 1000 Stück.
Ia. Ochsenmaulsalat, I. Qual. M. 4, II. Qual. 3, III. Qual. M. 2,50 in 10=Pfd.=Fäßchen versendet.

J. Bungert in Köln.       


gr. Burgstraße 717. == Waagen, == gr. Burgstraße 717.
Gewichte mit Kupferstempel und
Maaße
aller Art, empfehlen zu en gros Preisen
Jürgensen & Robschuld.

Eisenwaaren-Handlung
Lübeck, gr. Burgstraße 717.


Letzte           Cölner           Letzte
Dombau-Lotterie.
Original-Loose à Mk. 3,50 empfiehlt und versendet
Carl Heintze Lotterie u. Bank-Geschäft.
Berlin W., 3 Unter den Linden 3.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 75 Seite 4]

Viehsalz und Lecksteine
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Zur Saatzeit empfehle                                     
Ia. Saatweizen u. Roggen
sowie
künstl. Dünger
Gleichzeitig empfehle ich mein Lager von         
Futterstoffen.
                                                    H. F. Studemund.


Aus der Pianoforte=Fabrik des Herrn C. Haake aus Hannover steht bei mir ein neues, aufrechtstehendes

Pianino

zum Verkauf, das ich zur gefälligen Ansicht empfehle.

Schönberg, den 22. Sept. 1881.

L. Creutzfeldt.       


Bekanntmachung!

Eine größere Parthie blau emallirtes eisernes Kochgeschirr, theils leicht in der Farbe beschädigt, theils in den Facons vom jetzigen Musterbuche abweichend, sollen, soweit der Vorrath reicht, zu 1/3 des Fabrikations=Preises verkauft werden.

Besonders empfehlenswerth:
Tassen, Teller, Kochtöpfe in allen Formen, Eimer u. s. w.
Alleinige Verkaufsstelle
923. Klingenberg 923.
Lübeck.


Viele hundert Mark jährlich

ersparen grössere Haushaltungen, Hotels, Café's, Specereiwaarenhändler u. a. indem dieselben ihren Bedarf an Kaffee und Thee direct von unseren Lagerhäusern zu Rotterdam in der Original Verpackung zu unseren folgenden Engros-Preisen beziehen.
10 Pfund Afric. Perl Mocca M. 7,50
10 Pfund bester Maracaibo M. 8,75
10 Pfund Ia. Guatemala M. 9,25
10 Pfund vorzüglicher Perl Santos M. 10,-
10 Pfund feinster Plant. Ceylon M. 10,75
10 Pfund hochfeinster Java M. 12,-
10 Pfund echt Arabischer Mocca M. 13,-
4 Pfund vorzüglichen Congo Thee M. 6,50
4 Pfund feiner Souchong Thee M. 8,-
4 Pfund feinster Imperial Thee M. 9,50
4 Pfund hochfeinster Mandaria Pecco Thee M. 12,-
4 Pfund beste Qual. rein entöltes Cacaopulver M. 9,-
Beste holländische Bauernbutter, 25 Pfd. Kübel M. 22,-
Aufträge von 20 Mark und darüber werden franco und zollfrei nach ganz Deutschland versandt. (Deutsche Banknoten und Briefmarken in Zahlung genommen.) Alle unsere Producte sind an Ort und Stelle von unseren eigenen Factoreien ausgewählt und wird für vollständige Reinheit und richtiges Gewicht die gewissenhafteste Garantie geleistet.
Es ist unser Bestreben unsere Kunden in jeder Hinsicht völlig zufrieden zu stellen und bitten wir sich durch einen Probenauftrag zu überzeugen.

                          Bernhardt Wijprecht & Cie.
Rotterdamm, Wijnstrant 98 u. 100.


Bergmann's
Theerschwefel-Seife

bedeutend wirksamer als Theerseife, vernichtet sie unbedingt alle Arten Hautunreinigkeiten und erzeugt in kürzester Frist eine reine blendendweiße Haut. Vorräthig à Stück 50 Pfennig (Mecklenburg). bei Apotheker Herold zu Domhof=Ratzeburg.


Feuerversicherungsverein Mecklenburgischer Kirchendiener und Forstbeamten.

Der gewöhnliche statutenmäßige Beitrag der dem Verein im Kalenderjahre 1880 beigetretenen Mitglieder ist fällig pro 1. October.

Der Vorstand.       


Die Mitglieder der allgemeinen Gesellen=Krankenkasse werden hierdurch aufgefordert ihre Beiträge am Sonntag den 2. October Nachmittags 3 Uhr im Local des Gastwirthes Johs. Krüger zu entrichten. Säumige werden nach acht Tagen obigen Datums executivisch behandelt.

Der Buchführer.       


Mittwoch den 28. Sept. steht bei mir ein Transport

Pölkschweine und gut genährte Ferkel

zum Verkauf.

Buchholz.       


Zu Ostern sind bei mir                          
zwei Wohnungen
zu vermiethen mit etwas Gartenland.                                                    
                                                    Wittwe Fick, Siemzerstraße.


Dr. Horn,
Arzt und Geburtshelfer

hat sich am 24. September in Dassow niedergelassen.


Für Zahnkranke

bin ich Mittwoch von 9-5 Uhr in meinem Sprechzimmer, Schönberg am Kaltendamm, zu sprechen. Ersetzen künstlicher Zähne.

Reinhard,                      
Hamburg, Gr. Theaterstr. 1.       


Der Ladentag der Maurer findet umständehalber erst am

Sonntag den 23. October

statt.

Der Vorstand.       


Allen Denen, die unserer lieben Tochter das Geleite zum Grabe gegeben haben, sagen wir unsern innigsten Dank.

Schönberg.                                                     H. Lohse und Frau.


Am 23. d. M. Abends 11 1/2 Uhr rief der allmächtige Gott nach langem, schweren Leiden unsere liebe Sophie zu sich in den Himmel. Um stille Theilnahme bitten

                                                    die tiefbetrübten Eltern
                                                    H. Retelstorf und Frau.
Beerdigung, Mittwoch Nachmittag 3 Uhr.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 26. Septbr. 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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