No. 57
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. Juli
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 57 Seite 1]

Die Verhandlungen mit Bremen wegen des Zollanschlusses sind gegenwärtig vollständig ins Stocken gerathen, nicht weil sie besondere Schwierigkeiten darbieten, denn ohne Zweifel wird der Anschluß fast ganz nach Maßgabe der mit Hamburg vereinbarten Bedingungen erfolgen, sondern weil der Bundesrath eben so gut in die Ferien gegangen ist, wie der Reichstag. Die Wiederaufnahme derselben wird gleich nach dem Wiederzusammentritt des Bundesraths erfolgen.
Der Minister für öffentliche Arbeiten in Berlin hat den Eisenbahn=Direktionen neuerdings die Pflicht eingeschärft, dafür Sorge zu tragen, daß möglichst viele Nichtrauchercoupés in die Züge eingestellt werden, namentlich auf der Reise nach und von Badeorten.
Unter den deutschen Studenten ist lebhaft Bewegung. Die 40 deutschen Burschenschaften haben eine volle Einigung vor und haben zum Zwecke der Vorbereitung 85 Abgesandte nach Eisenach entsandt. Eine allgemeine Studentenversammlung "zur Pflege des Deutschthums" wird für den 6. August auf dem Kyffhäuser geplant.
Die bekannte Hafenstadt Fiume am adriatischen Meere ist in Betreff ihrer staatlichen Zugehörigkeit lange ein Streitobjekt zwischen dem ungarischen und kroatisch=slawonischen Landtage gewesen. Während das umliegende Gebiet das kroatisch=slawonische Komitat Fiume mit der etwas südlicher gelegenen kleinen Hafenstadt Buccari als Hauptort bildet, wurde die Stadt bereits durch Maria Theresia als königliche Freistadt dem Gebiete der ungarischen Krone zugewiesen, später wieder von den Kroaten in Anspruch genommen, endlich 1868 durch den ungarisch=kroatischen Ausgleich mit ihrem 19 Quadratkilometer großen, noch drei Dörfer umfassenden Weichbilde dem ungarischen Staate als besonderes von einem den ungarischen Ministerien unterstehenden Gubernium selbstständig verwaltetes Gebiet einverleibt. Bisher hatte die kroatische Opposition diese Abmachung nicht anerkannt, und erst vor kurzem hat der Agramer Landtag dem Ausgleichsgesetz von 1868 sich unterworfen, und jetzt erst ist daher Fiume als zu Ungarn gehörig allseitig anerkannt. Gleichzeitig damit ist die Einverleibung der Militärgrenze in Kroatien und Slavonien erfolgt. Aus Anlaß derselben fanden am 18. d. M. in Agram große Festlichkeiten und enthusiastische Kundgebungen für den Kaiser statt.
England. In London fand am 18. Abends ein öffentliches Meeting des daselbst geheim tagenden revolutionären Kongresses statt, an welchem Delegirte aus Deutschland, Frankreich, Italien Spanien, Oesterreich, der Schweiz und Amerika theilnahmen, u. A Louise Michel, Fürst Krapotkin, Schraub. Von den anwesenden deutsch=amerikanischen Sozialisten wurden heftige Reden gehalten und in den vom Meeting beschlossenen Resolutionen Protest gegen die Verurtheilung Mosts eingelegt.
Türkei. Der türkische Sultan hat, wie aus Konstantinopel mitgetheilt wird, die gegen Midhat Pascha ausgesprochene Todesstrafe in eine Verbannung nach Taif bei Mekka umgewandelt.
Rußland. Der Nihilistin Jesse Helfmann in Petersburg hat der Kaiser die Todesstrafe in Zwangsarbeit auf unbestimmte Dauer verwandelt.
Frankreich. Trotz der schön gefärbten Berichte, die nach der Einnahme von Sfax in die Welt geschickt werden, zeigt es sich doch, daß die Araber weder vernichtet noch auch nur in Furcht gesetzt worden sind, denn mit größerer Energie als früher greifen sie in Tunis alles an, was nur irgend in dem Verdacht steht, Franzosen freundlich zu sein, selbst die Besitzungen des Bey werden nicht verschont. Aus Algier war die Lüge in die Welt zerstreut, der gefürchtete Bu=Amena sei auf der Flucht, sein Leben sei in Gefahr, weil bei den von ihm befehligten Stämmen eine Meuterei ausgebrochen sei, jetzt erhalten wir die Nachricht, daß er nach wie vor die Franzosen zu täuschen, zu umgehen und durch Scheinangriffe zu ermüden weiß. Uebrigens kann der französischen Regierung aus ihrem Vertrag mit Tunis möglicherweise noch eine große Unbequemlichkeit erwachsen. Bei dem Bombardement von Sfax ist vieles italienischen und englischen Unterthanen gehöriges Eigenthum zerstört worden. Die Regierungen derselben verlangen jetzt Entschädigungen, auch der spanische Gesandte macht auf's Neue Ansprüche für die den Spaniern in Oran in Algerien zugefügten Verluste geltend. Sollte die französische Regierung diese Ansprüche ablehnend beantworten, wie dies schon dem spanischen Gesandten gegenüber geschehen, dann wird es sich zeigen, ob die betreffenden Regierungen den zwischen Frankreich und Tunis abgeschlossenen Vertrag als zu rechtbestehend betrachten werden.
Italien. Wie wir bereits gemeldet, sind in der Nacht, in welcher die Leiche des letzten Papstes, Pius IX. in ihr Begräbniß in der Kirche St. Lorenzo extra muros überführt wurde, Störungen der Ruhe seitens eines Theiles der Bevölkerung verursacht worden, welche Verhaftungen und Verurtheilungen seitens der zuständigen Gerichtsbehörden zur Folge hatten. Die italienische Regierung hatte an ihre Vertreter bei den auswärtigen Höfen eine Cirkularnote abgesendet, worin sie erklärt, die bedauerlichen Vorkommnisse würden sich nicht ereignet haben, wenn der Vatikan die Regierung von dem beabsichtigten Leichenbegängniß in Kenntniß gesetzt hätte, so daß sie in der Lage gewesen wäre, die erforderlichen Vorkehrungen zu treffen. Jetzt wird vom päpstlichen Hofe aus eine Cirkularnote als Entgegnung veröffentlicht, worin derselbe behauptet, daß er die betreffende Meldung rechtzeitig und in aller Form abgesendet habe, daß jedoch die Regierung des Königs Humbert entweder zu schwach sei oder nicht den guten Willen bewiesen habe, dem Garantiegesetze gemäß, die Kirche und ihre Organe zu schützen.


- In dem weltberühmten Badeorte Ischl in Oesterreich gab's bis vor etwa 10 Jahren etwa 150 Protestanten; jetzt ist ihre Zahl aufs Doppelte gewachsen. Sie haben sich eine Kirche gebaut, die am 17. Juli feierlich eingeweiht wurde. Kaiser Franz Joseph, der oft in Ischl wohnt, hat ihnen 500 Gulden dazu geschenkt, Kaiser Wilhelm hat wiederholte Beiträge bewilligt und das Material zu den Glocken. Es zeugt für die Macht des freien Gedankens, daß in Oberösterreich, wo einst alles, was an Protestantismus erinnerte, mit Feuer und Schwert und Stumpf und Stiel ausgerottet wurde

[ => Original lesen: 1881 Nr. 57 Seite 2]

und die Jesuiten herrschen, der Protestantismus wieder erstarken konnte.
- Der Rektor der Universität Bonn hat den Studirenden durch Anschlag am schwarzem Brett zur Kenntniß gebracht, daß nach einer Entscheidung des Reichsgerichtes jede Mensur mit scharfen Waffen, möge sie in Folge einer sogenannten Contrahage oder auf Bestimmung geschehen, als ein Zweikampf im Sinne des Gesetzes anzusehen und zu bestrafen sei und daß die Polizei durch den ersten Staatsanwalt Anweisung erhalten habe, jede Mensur zwischen Studirenden, möge sie einen Erfolg haben oder nicht, dem 1. Staatsanwalt anzuzeigen.
- Die außergewöhnliche anhaltende Hitze dieses Sommers hat bereits verschiedentlich zu großem Wassermangel geführt. In Paris hat der Seinepräfekt bekannt gemacht, daß der Wasserverbrauch möglichst beschränkt, insbesondere das Waschen und Besprengen der Straßen fast ganz eingestellt werden müsse, da die Hebemaschinen den nöthigen Wasserbedarf dazu nicht mehr liefern könnten.
- In der Nacht vom 18. zum 19. starb in London der Dekan der Westminsterabtie Stanley, einer der bedeutendsten Kanzelredner der Neuzeit, auch als Schriftsteller ausgezeichnet, vor Allem aber hervorragend durch die Versöhnlichkeit und Duldsamkeit, die er in seinem hohen Amte gegen Andersdenkende in einem Grade ausübte, wie sie bei den Geistlichen der englischen Hofkirche nicht eben häufig gefunden wird.
- Ueber einen Fund von Handschriften und Incunabeln wird der "Frkfr. Ztg." unterm 19. d. aus Mainz berichtet: Bei der eben stattfindenden Neuordnung der Mainzer Stadtbibliothek sind durch unseren verdienstvollen und rastlosen Bibliothekar, Dr. Velke, eine Reihe der seltensten und werthvollsten Funde an Handschriften und Incunabeln (Drucke vor 1550) gemacht worden. Die werthvollsten hiervon sind zwei Gutenberg'sche Drucke, von deren Existenz in der hiesigen Stadtbibliothek man bis jetzt keine Ahnung hatte. Der erste ist die Bulle Pius II. an die Capittelherren und Pröbste etc. der Diöcese Mainz über die Absetzung des Erzbischofs Diethers, vom Jahre 1461. Der zweite Druck ist: Tractalus rationis et conscientiae, von 1459, also schon vor dem "Katholikon" von Gutenberg gedruckt. Derselbe besteht in zwanzig Blättern. Obgleich die einzelnen Bogen aus verschiedenen als werthlos bei Seite gelegten Fascikeln zusammengesucht werden mußten, ist das Exemplar doch in jeder Beziehung vollständig. Beide vortrefflich erhaltene Funde sind mit den Katholikon=Typen gedruckt, nur viel schöner und reiner, als in dem "Katholikon" von 1460 selbst, welches auch auf der Stadtbibliothek vorhanden ist. So weit bekannt, existirt von dem zweiten Drucke nur noch ein Exemplar in Paris, der erste dagegen scheint ein Unicum zu sein.
- Der Astronom Schäberle in Ann=Arbos in Amerika hat einen Kometen im Sternbild des Fuhrmann entdeckt in der nämlichen Himmelsgegend, in welcher der große Komet noch sehr schwach sichtbar ist.
- Ein furchtbares Unwetter zog am Abend des 16. über die Nordpfalz, Rheinhessen, den Rheingau und die Bergstraße. Sturm, Blitz oder Hagel richteten ungeheure Zerstörungen an, u. A. in Marienthal, Bischheim, Kirchheimbolanden (wo der Blitz in die katholische Kirche einschlug und die Orgel zerstörte), Mannheim, Moschheim, Orbis (wo ein Haus niederbrannte), fast ganz Rheinhessen, wo vielfach die Erndte von Getreide und Obst vernichtet ist, Mainz, Kastell, Eltville, Heidelberg etc.
- Die Rothschilds haben auf einem Gebiete ein wirkliches Monopol: auf dem Quecksilbermarkt. Mit vereinzelten Ausnahmen wird kein Loth Quecksilber in Europa verkauft, welches dem Hause Rothschild nicht tributpflichtig ist. Es war Nathan Rothschild, welcher im Jahre 1831 mit der spanischen Regierung eine Anleihe abschloß unter der Bedingung, daß ihm der Debit der Quecksilbergruben von Almada überlassen werde. Sofort erfolgte die Verdoppelung des Preises. Darüber großes Halloh; die Händler stürzten nach Idria, um sich hier den Bezug zu sichern, aber: "hat ihn schon"; hieß es hier. Rothschild hatte sich beeilt, auch mit der dortigen Verwaltung abzuschließen und sich solcherweise die Herrschaft auf dem Quecksilbermarkte zu sichern, welche das Haus jetzt allein controllirt. Dies deutet darauf hin, wie mannichfach die Interessen der Rothschild mit der Retablirung des Silbers, dessen Bewerthung mit dem Preise des Quecksilbers in innigem Zusammenhange steht, verknüpft sind. Sie machen auch das Wetter: wenn wir kein Quecksilber in den Wettergläser hätten?
- In London hatte man am 15. Juli 92 Grad Fahrenheit im Schatten, den höchsten Grad seit 6 Jahren, dieselbe Hitze wie an demselben Tage v. J. in Calcutta und 4 Grad mehr als in Bombay in Indien. Viele Personen plagen dem Sonnenstich, alles versah sich mit japanesischen Fächern, die auf den Straßen um ein Penny verkauft wurden.
- In Berlin wurmt's immer noch, daß das Reichsgericht in Leipzig wohnt. Die preußischen Jahrbücher geben dort zu erkennen in einem Artikel: Soll das Reichsgericht immer in Leipzig bleiben? Dabei wird der Gedanke hingeworfen, man solle einmal das Reichgericht selber darüber abstimmen lassen.
Aus Leipzig sind auch zwei Studenten, Mediziner aus Ostpreußen, als sozialdemokratische Wühler ausgewiesen worden.
- Bismarck hat sich in Kissingen wiegen lassen und hat 113 1/2 Kilo = 227 Pfund gewogen.
- Das neue Gerichtskostengesetz. Das Gesetz, betr. die Abänderung von Bestimmungen des Gerichtskostengesetzes und der Gebührenordnung für Gerichtsvollzieher ist in Kraft getreten. Wenn dasselbe auch nicht geeignet ist, die vielen im rechtsuchenden Publikum laut gewordenen Klagen zu beseitigen, so muß dasselbe immer als der erste Schritt auf dem Wege der Reform des Kostenwesens begrüßt werden. Die Gebühren sind bis auf mehr als die Hälfte herabgesetzt. Während bisher für die Aufnahme eines zur Beilegung des Rechtsstreites abgeschlossenen Vergleichs die volle Entscheidungsgebühr erhoben wurde, kann jetzt nur 3/10 derselben verlangt werden. Die Zahl derjenigen Verhandlungen und Gebühren, für welche die Gebührenfreiheit gewährt wurde, ist durch das neue Gesetz vermehrt. Gebührenfrei sind die Anträge auf Ertheilung der Vollstreckungsklausel, Gesuche um Ertheilung des Zeugnisses der Rechtskraft, oder um Ertheilung des Zeugnisses, daß innerhalb der Nothfrist ein Schriftsatz zum Zwecke der Terminsbestimmung nicht eingereicht sei. Die Gebühren für das Strafverfahren anlangend, so sind dieselben für das Verfahren auf erhobene Privatklage um ein sehr Erhebliches herabgesetzt. Während bisher für den Fall, daß nach Beginn der Hauptverhandlung Einstellung des Verfahrens erfolgt, 15 M. erhoben wurden, werden jetzt nur 5 M. erhoben. Im Falle daß ohne Beweisaufnahme das Urtheil beendigt wird, betrug die Gebühr bisher 20 M. jetzt beträgt sie 15 M. Endlich im Falle, daß ein Urtheil nach stattgehabter Beweisaufnahme erfolgt, wurden bisher 30 M. erhoben, während die jetzige Gebühr nur 20 M. beträgt. Dieselben Sätze gelten auch für die Berufungs= und Revisions=Instanz. Als eine höchst bemerkenswerthe Neuerung ist nicht zu übersehen, daß für eine ganze Reihe von Ausfertigungen und Abschriften Gebühren nicht mehr erhoben werden. Sie sind nicht zu erheben für die Benachrichtigung von dem gegen einen Zahlungsbefehl erhobenen Widerspruch; für den Vollstreckungsbefehl; die Vollstreckungsklausel; das Zeugniß der Rechtskraft u. A. Es werden ferner für die von Amtswegen bewirkten Zustellungen baare Auslagen nicht erhoben. Aus den die Gebührenordnung für Gerichtsvollzieher betreffenden Abänderungen haben die Gebühren für die Pfändung von beweglichen körperlichen Sachen insofern eine Aenderung erfahren, als eine neue Position bis zu einem Betrage von einschließlich 50 M. geschaffen wurde. Die Gebühr beträgt bei dem genannten Betrage 1 M., während bisher bei Forderungen bis einschließlich 160 M. an Gebühren 2 M. berechnet wurden. Endlich mag noch erwähnt werden, daß die Gerichtsvollzieher, welche mehrere sich auf dieselbe Rechtsangelegenheit bezügliche Geschäfte für denselben Auftraggeber an demselben Orte vorgenommen haben, diese nur als ein Geschäft berechnen können.
- Säuren der Milch bei Gewitterluft. Das schnelle Sauerwerden der Milch bei Gewitterluft rührt von dem höheren Ozongehalt der Luft her.

[ => Original lesen: 1881 Nr. 57 Seite 3]

M. W. Iles brachte nämlich Milch mit Sauerstoff in Berührung, verwandelte denselben durch Elektricität in Ozon und bemerkte, daß die Milch schon nach 40 Minuten stark sauer war und ein Aussehen wie saure Buttermilch hatte.
- Aus dem Berliner Leben. Schusterjunge (zu einer Höckerin): Mütterchen, geben Sie mich doch für einige Pfennige Galle, meinem Mester seine Tinte ist ganz blaß!" - Die Angeredete, vor Wuth schäumend, antwortete: "Warte Canaille! ich will Dich schon begallen, Du elender Pechfinke. Wenn Dein Meister wüßte, daß Du eben aus seiner Schnapsbulle genippt hast, würde er Dich schon beknieriemen, daß Deine lumpigen Beine wie die kiritzer Wegweiser hin= und herwackeln würden, Du infames Mopsgesicht Du."
- Nach der Pinakothek (Gemäldesammlung) rief ein Fremder in München dem Droschkenkutscher zu und stieg ein. Vor dem Hofbräuhaus hält der Wagen. "Ist das die Pinakothek, Kutscher? - Noa, aber i hab' glaubt, a Moaß Hofbräu bei der Hitz' könnt Ihna vorher net schad'n! -


Anzeigen.

Diejenigen Deputatisten, welche einen Theil ihres Deputatholzes pro 18 81/82 der Forst gegen die Geldentschädigung zu überlassen beabsichtigen, haben dies bis zum 15. September cr. hierher anzuzeigen.
Schönberg den 23. Juli 1881.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Zu Michaelis d. J. wird auf Hof Wahrsow ein

verheiratheter Stallknecht

gesucht.


Beste Gußstahlsensen
à Stück 2 M. 25 Pfennig (Mecklenburg).
empfiehlt                          
                                                    Aug. Spehr.


Wegen Vermiethung meines Ladens an die Herren Prehn, Schon u. Fick und

gänzlicher Aufgabe des Geschäfts

bin ich genöthigt, denselben bis zum 1. October zu räumen, verkaufe deshalb von heut ab mein in allen gangbaren Artikeln wohlassortirtes

Manufactur=Warenlager

zu Einkaufspreisen und darunter, und bietet sich dem geehrten Publikum Gelegenheit zu sehr vortheilhaften Einkäufen.

H. Diederichs.       <       br/> Lübeck, Breitestraße 959.       


Agenten-Gesuch.
Die Bremer Lebensversicherungs-Bank

sucht unter günstigsten Bedingungen respectable und zuverlässige Agenten und Acquisiteure. Reflectanten wollen sich unter Aufgabe von Referenzen an die Bank-Direction nach Bremen wenden.


Dem Revierjäger Herrn O. Joachimi hieselbst habe ich die Aufsicht über meine Felder übertragen, welches ich hierdurch öffentlich bekannt mache.

Carlow.                                                     H. Pumplüm.


Allen Denen, die unsere liebe Tochter Margarethe das letzte Geleite zu ihrer Ruhestätte gegeben, und uns ihre Theilnahme bewiesen haben, sagen wir unsern herzlichsten Dank.

H. Specht und Frau.       


Wegen Brückenbaues ist der Weg von Herrnburg nach Palingen von Mittwoch den 27. d. M. auf 8 Tage gesperrt.

Palingen,                                                     Menz, Müller.


Bei der von mir veranstalteten Möbeln=Verloosung wurden folgende Gewinne gezogen:
        1. ein 2thüriger Kleiderschrank 321
        2. ein Leinensecretair 697
        3. ein Kleidersecretair 739
        4. ein Eckschrank 527
        5. ein Küchenschrank 235
        6. Kommode Nr. 1. 732
        7. Kommode Nr. 2. 695
        8. eine Bettstelle 168
        9. eine Bettstelle 808
      10. ein Tisch 323
      11. ein Rohrstuhl 496
      12. ein dito 489
      13. ein dito 17
      14. ein dito 14
      15. ein dito 183
      16. ein dito 704
      17. ein Brettstuhl 38
      18. ein dito 1
      19. ein dito 713
      20. ein dito 714
      21. ein dito 46
      22. ein dito 729
Schönberg den 24. Juli 1881.

W. Nothdurft.              


Neuen Sommerfang-Hering
                                                    empfiehlt
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Gesucht wird ein Mädchen zu Michaelis d. J.                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


C. Präfcke,
Malzow.
Es sind bei mir sehr gute
Schmiede=Wammsensen
ganz von Stahl a Stück von 1 bis 2 M., zu haben.                          


Wegen Neubaues der Brücke zu Herrnburg wird dieselbe bis auf Weiteres gesperrt.
Herrnburg, den 22. Juli 1881.

L. Röper,          
Mühlenmeister.              


Vom Mittwoch den 27. Juli an, fährt mein Post=Omnibus
          von Carlow Morgens 5 Uhr
          von Schönberg 8 Uhr 30 Min.

Borchert.       


Johannis- u. Stachelbeeren
sind zu kaufen
beim Schuldiener Behrens.


Zu dem                          
Schlußballe
meines Tanzunterrichts in Lüdersdorf welcher am Freitag den 29. d. M. im Saale des Herrn Fahrenkrug stattfindet, lade die geehrten Familien wie ein hochgeehrtes Publikum ganz ergebenst ein.
Anfang des Scholaren=Balles 6 Uhr, von 10 Uhr an, Ball für die geehrten Anwesenden.

Entrée Herren 1 M., Damen 50 Pfennig (Mecklenburg).
                                                    Joh. Dohrmann.


Von einer älteren soliden Lebensversicherungs=Gesellschaft wird für das Fürstenthum Ratzeburg ein tüchtiger Vertreter gesucht.
Offerten sub R. 2207 gefl. an die Annoncen=Expedition von Johannes Nootbaar in Hamburg.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 57 Seite 4]

Am Montag den 1. August findet hier in Schönberg das

Das 7. Gesangfest
des Elbe=Sängerbundes

statt. Freundlichst werden alle Freunde des Gesangs von nah und fern hierdurch dazu eingeladen.

Der geschäftsleitende Ausschuß
Apotheker Montag.      Senator Heincke.      Senator Stüve.
C. Schultze.      Chr. Rieckhof.      Fr. Stoppel.

Fest-Programm:

                          Sonntag den 31. Juli.

Von 5 bis 11 Uhr Concert im Boye'schen Garten.
                          8 Uhr Empfang der Gäste und Ausgabe der Quartier=Billets.
Geselliges Beisammensein der Sänger.

                          Montag den 1. August.
  Morgens 6 Uhr: Reveille.
  8 bis 9 1/2 Uhr: Empfang der Gäste vor dem Festlokale.
                           Während des Empfanges Unterhaltungs=Musik.
              10 Uhr: Generalprobe auf dem Festplatze.
                           Nach der Probe Delegirten=Versammlung.
Mittags 1 1/2 Uhr: Formirung des Festzuges auf dem Markte. Abholen des Ehrenpräsidiums.
                           Eröffnung des Festes auf dem Markte. Festrede. Dekoration der Banner und Fahnen.
                           Festzug durch die Stadt nach dem Festplatze.

Ordnung des Festzuges:

                                    1. Musikchor.
                                    2. Geschäftsleitender Ausschuß.
                                    3. Ehrenpräsidium.
                                    4. Mitglieder der verschiedenen Committees.
                                    5. Bundes=Vereine.
                                    6. Musikchor.
                                    7. Bundesvereine.
                                    8. Gesangverein "Teutonia"
                                        und sonstige Festtheilnehmer.
                             Beginn der Festvorträge.
Abends 6 1/2 Uhr: Festessen.
                   9 Uhr: Beginn der Bälle in den Festzelten und im Saale.
                              Oben im Garten Unterhaltungs=Musik.

Entrées.

       Vorfeier am Sonntag den 31. Juli. 30 Pfennig (Mecklenburg).
    Montag den 1. August
       Probe 30 Pfennig (Mecklenburg).
       Concert 75 Pfennig (Mecklenburg).
       Kinder=Billets 50 Pfennig (Mecklenburg).
       Familien=Karte für alle am Montag stattfindenden Festlichkeiten 3 M.
       Ball für Herren 1,50 M.
       Ball für Damen 50 Pfennig (Mecklenburg).
       Festessen à Couvert excl. Wein 2 M.

Karten sind zu haben bei:
H. Peters.      Gebr. Burchard.      H. Lundwall.      C. Schwedt.      Chr. Rieckhoff.      Fr. Stoppel.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 25. Juli 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Ehrenerklärung.

Unterzeichneter nimmt hiermit die Beleidigung, die er gegen Frau Schneider Lange ausgesprochen hat, zurück, und erklärt sie hierdurch öffentlich für eine ehrsame rechtschaffene Frau.
Schönberg den 25. Juli 1881.

J. Samuelsohn.       


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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