No. 49
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. Juni
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 49 Seite 1]

Nie hat das Fürstenthum Ratzeburg so schöne Tage verlebt, wie am Sonnabend und Sonntag, wo unser Allergnädigster Großherzog Friedrich Wilhelm, unsere Allergnädigste Großherzogin Auguste, nebst dem Hohen Erbgroßherzoglichen Paare das Fürstenthum Ratzburg in Veranlassung der Einweihung des durch die Munificenz Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs neu ausgebauten Domes mit ihrem Besuche beehrten. Seit Monaten schon hofften alle Bewohner, bei dieser Gelegenheit die Mitglieder unseres erhabenen Fürstenhauses hier begrüßen zu dürfen, wie aber vor 14 Tagen dieses Hoffen zur Gewißheit wurde, da galt es ein Wetteifern in den Vorbereitungen zum Empfange der Allerhöchsten Herrschaften, wie es größer nicht gedacht werden konnte, Alle erfüllte nur der Wunsch, dem hochgeehrten Fürstenpaare, sowie dem Hohen Erbgroßherzoglichen Paare die Liebe zu bethätigen, mit welcher der Ratzeburger zu allen Zeiten und unter allen Umständen an seinem angestammten Fürstenhause hängt, dessen Regierung das Land in die glückliche Stellung gebracht, um die es von jedem, der sie erkannt hat, beneidet wird. Daß der Wunsch zur That geworden, daß die That huldvoll anerkannt wird, das ist's, was die Tage unvergeßlich macht.


Politische Rundschau.

Der Vertrag mit Hamburg ist am Freitag vom Bundesrathe genehmigt worden. Hamburg hat darauf den Anschluß auf Grund des Art. 34. der Verfassung beantragt, und dieser Antrag ist sogleich angenommen worden. Die Ausschüsse für Zölle und Steuern, Handel und Verkehr und für Rechnungswesen sind beauftragt, Vorschläge wegen des Vollzuges zu machen.
Das Unfallversicherungsgesetz ist vom Bundesrathe abgelehnt worden.
Ueberallhin an städtische und ländliche Wahlvereine, die sich an ihn wenden, schreibt und telegraphirt der Reichskanzler Bismarck, "die wirthschaftlichen Interessen des Volkes bedürfen einer wirksameren Vertretung als seither, wenn die von der Regierung erstrebten Reformen zur Durchführung gelangen sollen."
Merkwürdiger Weise ist von den Kosten eines Arbeiter=Unfallversicherungsgesetzes seither noch nicht die Rede gewesen. Es scheint, die Vorarbeiten und Erfahrungen fehlen, nur ein Sachse, Dr. Roth, hat Vorstudien gemacht, die von Interesse sind. Im Königreich Sachsen mit seinen etwa 430,000 Arbeitern ist bereits jede 7te Person versicherungspflichtig, in Bayern mit 378,000 Arbeitern aber erst jeder 14te, in Preußen mit rund 3,000,000 Arbeitern erst jeder 12te Einwohner. Den durchschnittlichen Arbeitslohn zu 600 M. gerechnet, betragen die Gesammtlöhne in Sachsen 258 Mill. M., in Bayern 227, in Preußen rund 1800 Mill. M. Als Gesammtdurchschnittsprämie entfielen hiernach auf Sachsen 3 Mill., auf Bayern 2,600 Mill., auf Preußen 21 Mill., im Ganzen also rund 26 Mill. M. jährlich. Der Versicherungszuschuß (1/3 der Gesammtversicherung, sei es, daß ihn der Staat, oder wie der Reichstag wollte, die Arbeiter aufbringen), betrage demzufolge für Sachsen 1,066,000 Mark, für Bayern 886.000 M., für Preußen 6,700,000 M. Reichswährung oder auf den Kopf der Bevölkerung in Sachsen 34 Pfennig (Mecklenburg)., in Bayern 17 Pfennig (Mecklenburg)., in Preußen 19 Pfennig (Mecklenburg). Diese Ziffern reden eine sehr verständliche Sprache. Sie erklären es, weshalb gerade die sächsische Regierung, die sonst nicht blöde in Sachen des Partikularismus, sich so energisch gegen die partikularische Errungenschaft der selbstständigen Landesversicherungsanstalten gewehrt; sie erklärten ferner, weshalb Fürst Bismarck die Reichsanstalt so überraschend schnell aufgab, denn er war sicher, daß die Bundesstaaten selber, die zum großen Theile in der Lage Sachsens gewesen wären, sehr bald Anstrengungen gemacht hätten, das verliehene Privilegium wieder abzuschütteln. Woher die Summen kommen sollen, die zur Durchführung der Reform nöthig gewesen wären, das ist eine um so schwierigere Frage, als die neuen Steuerprojekte gefallen sind, welche doch erst den tragfähigen Boden für eine umfassende Sozialpolitik gegeben hätten.
Oesterreich. Die Verhandlungen mit dem päpstlichen Stuhl wegen Besetzung der in Bosnien zu errichtenden vier Bisthümer sind ihrem Ende nahe, es handelt sich nur noch um die Besoldung der Bischöfe. - Die slavische Pilgerfahrt nach Rom scheint große Verhältnisse annehmen zu wollen. Aus Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, Krein und Kroatien haben sich gegen 2000 Slaven bereit erklärt, die Wallfahrt anzutreten.
Tunis in französischen Händen ist ein Schlag, der ganz Italien durchzittert. In Rom, in Neapel, in Turin und Palermo gabs Unruhen und Aufläufe, die Massen zogen vor die Wohnungen der französischen Consuln etc., lärmten und tobten und mußten wiederholt vom Militär und namentlich von den Bersaglieris auseinandergetrieben werden. Zwei, drei Tage wiederholten sich diese Auftritte. Die Franzosen haben Tunis und wir sind zu Thu - nis verurtheilt - man kann sich denken, welchen Eindruck das auf die Italiener macht. Die Demonstrationen haben aber auch den barbarischen Verfolgungen und Mißhandlungen gegolten, denen zahlreiche Italiener in Marseille erlegen sind. Das abscheulichste französische Gesindel warf sich auf die Italiener jener Stadt, massakrirte viele und bombardirte die Häuser. Die Entrüstung ist auch in Frankreich allgemein. 600 Italiener haben die Stadt verlassen."
Rußland. Aus Rußland immer das alte garstige: Verhaftungen, Untersuchungen, Drohbriefe an den Kaiser u. s. w. Die Spitzbuben müssen in den Schiffen und Arsenalen der Flotte so zahlreich gewesen sein wie die Ratten; es fehlen Tausende von K. von Dynamit, die Hälfte der Torpedos, viele Batterien, stundenlange Leitungsdräthe, galvanische Apparate u. s. w. u. s. w. Der alte Kanzler Gortschakoff, der so lange Rußland regiert hat, sagte nach seiner Rückkehr aus dem Auslande: "ich kenne Rußland nicht mehr."
Italien. Aus Mailand und Neapel wird noch von Demonstrationen gegen die französischen Con=

[ => Original lesen: 1881 Nr. 49 Seite 2]

sulate vernommen. Unter Hochrufen auf den König und die Armee zogen Volkshaufen vor die genannten Consulate, gingen jedoch ohne weiteren Tumult und Unordnung nach Aufforderung seitens der Stadtbehörde auseinander.
Türkei. Aus den an Griechenland abzutretenden Gebietstheilen wandert nicht allein eine große Anzahl von Mohamedanern, sondern selbst Griechen aus, weil sich letztere namentlich vor dem Eintritt in die griechische Armee fürchten.
Indischen Blättern zufolge wird im Laufe dieses Monats der Fürst von Gondal, ein Buddhist, ein siebenfaches Hochzeitsfest begehen, indem er an sieben hintereinander folgenden Tagen sieben junge Mädchen, Töchter seiner Großen, von denen noch keine das 15. Lebensjahr überschritten hat, als Gattinnen heimführen wird. Um keine Mißgunst unter ihnen aufkommen zu lassen, hat er alle mit gleicher Wohnungseinrichtung, gleichen Kleidern und gleichen Schmucksachen beschenkt.


- Aus Mainz wird berichtet: Schätze eigener Art birgt unsere Festung. Eingemauert in den Kasematten der Citadelle liegen nämlich für den Fall einer Belagerung ziemliche Vorräthe an Rum und Cognac in Flaschen, die zum Theil aus Luxemburg nach der Abtretung jener Festung nach Mainz überführt wurden. Die Anhäufung dieser Spirituosen hat bereits nach dem Frieden von 1815 begonnen, sodaß die ältesten Vorräthe etwa 65 Jahre alt sind. Um nun dieselben nicht verderben zu lassen, wird zeitweise mit Bewilligung des preußischen Kriegsministeriums ein älterer Jahrgang hervorgeholt, veräußert und für den Erlös neuer Vorrath eingelegt. So geschah es erst vor Kurzem wieder.
- Dem Fürsten Bismarck ist, von seinem Leibarzt verboten worden, sich zu ärgern oder ärgern zu lassen. Wenn man doch die sichere Adresse des Arztes bekommen könnte, der solche Recepte verschreibt, und die Apotheke, in der sie bereitet werden.
- Graf Herbert Bismarck hat von seinem Vater die Erlaubniß erhalten, die Fürstin Carolath zu heirathen, sobald sie von ihrem Manne geschieden ist. Doch wird er sie als Gesandter oder Generalconsul auf einige Jahre übers Meer führen müssen.
- Der bedeutsame Name. Wie heißen die Steine, die schon in ihrem Namen die Wahrheit des Spruches andeuten: Wenn auch die Menschen schweigen, werden die Steine reden? Antwort: Obelisken, denn sie sind die Umkehrung von Nec silebo (und ich werde nicht Schweigen).
- Ein nettes Pärchen. Vergangene Woche kamen ein Mädchen von 15 Jahren und ein Bursche von 16 Jahren auf das Standesamt in Trier und erklärten, sich heirathen zu wollen. Dieselben wurden aber, laut der "Trier. Landeszeitung" wegen ihres "vorgeschrittenen" Alters und in Anbetracht, daß die beiden Eltern der Heirathskandidaten noch Unterstützung erhalten, abgewiesen.
- Ein störrisches Pferd, das nicht anziehen will, kann in Gang gebracht werden, wenn man ihm einen Brocken Erde ins Maul steckt. Wenn sich das Thier einmal in den Kopf gesetzt hat, so bleibt oft selbst die Anwendung der Peitsche ohne Erfolg. Es gilt deshalb, seine Aufmerksamkeit anderweitig zu beschäftigen, und dies gelingt durch die Erde. Indem es dieselbe aus dem Maule zu entfernen sucht, vergißt es seinen Widerstand und kann in Gang gesetzt werden.
- Am Dreisessel im bayrischen Wald trafen ein Waldaufseher und zwei Wilderer, die ein Reh trugen, plötzlich zusammen. Ein Wilderer schoß zuerst und durchschoß dem Jäger den rechten Arm; als der andere Wilderer schießen wollte, traf ihn des Jägers Kugel, in den Unterleib er war eine Leiche.
- Russisches. Drei jüdische Colonnien bei Mariapol in Rußland sind kürzlich vollständig ausgeplündert worden. Mitten am hellen lichten Tage kamen aus dem Nachbarkreise Alexandrows die Bauern angefahren, nahmen den Juden Alles weg, was zu nehmen war, stießen auf keinen Widerstand, rührten daher Niemanden an und - fuhren wieder ab. Es sollen gegen 800 zweispännige Fuhren dagewesen sein. Unterwegs in den deutschen Colonien, erkundigten sich die Vollstrecker des Czarenwillens, wie sie selber sich nannten, danach, ob nicht hier Juden seien, und gaben den Deutschen zu verstehen, daß auch sie nicht geschont werden würden, falls sie für die Juden eintreten sollten. "Der Czar hat befohlen, den Juden Alles wegzunehmen, sie zu schlagen aber hat er nicht erlaubt." Das war die Erklärung, welche in völlig ruhigem Tone einem Landschaftsdeputirten deutscher Herkunft gegenüber von den Bauern abgegeben wurde.
- Aberglaube. Vor dem Tribunal von Mons in Belgien spielte sich dieser Tage folgende Verhandlung ab. In der Nähe von Mons bewohnt ein Bauer mit seiner Frau ein sehr feuchtes Haus. Ein Kind starb und eine Kuh stand um. Er selbst und seine Frau fühlten sich krank. Statt alles aufzubieten, um die gesundheitsschädliche Feuchtigkeit zu beseitigen, wendete sich der Bauer an einen Wundermann, deren es auch in Belgien viele giebt. Der Wundermann der Umgegend gab kurzen Bescheid. "Die erste Person", rieth er dem Bauer, "die am nächsten Morgen in das Haus tritt, verbrenne. Sie ist Schuld an allem Unheil." Der Bauer kehrte heim, schichtete einen Holzstoß auf und legte sich zu Bett. Am nächsten Morgen klopfte seine Nachbarin eine brave Frau, die das Kind des Bauern wie eine Mutter gepflegt hatte, an die Thür. "Ah, Sie sind's," rief er, "ich hätte das längst wissen sollen." Ohne ihr Zeit zu lassen eine Bewegung zu machen, band er ihr mit Hülfe seiner Frau die Hände, legte sie auf das Holz und zündete dasselbe an. Die Arme fing fürchterlich zu schreien an, aber je mehr sie jammerte, desto größer wurde die Erbitterung des Bauers. Endlich kam der zum Feuertode verurtheilten Frau ein rettender Gedanke. "Ihr werdet mich doch nicht sterben lassen", rief sie, "ohne daß ich vorher gebeichtet habe." - "Das ist wahr", erwiderte der Bauer und befahl seiner Frau, den Pfarrer zu holen, der zum Glücke im nächsten Hause wohnte. Aus der Erzählung der Bäuerin errieth er, was vorging - er lief auf das Haus zu und befreite das arme Opfer, das glücklicher Weise nur einige Brandwunden erlitten hatte. Die Gerichtsärzte gaben bei der Verhandlung zu Protokoll, daß der Bauer und die Bäuerin gerade so viel Hirn besitzen, um nicht absolut für trottelhaft erklärt werden zu müssen. Der Bauer kam mit zwei Monaten, die Bäuerin mit 14 Tagen davon. An die gefolterte Frau hatten sie 300 Francs Entschädigung zu zahlen.


Anzeigen.

Die auf die minderjährigen Testamentserben des verstorbenen Büdners Johann Fiedelmeyer zu Neu=Greschendorf vererbte Büdnerei Nr. 4 daselbst von 2018 []Ruthen in vormaligem Landesmaaß, mit einem steuerbaren Hufenstand von fünfzehn Scheffeln und belaste mit einem Canon von jährlich 9 1/4 Scheffeln Roggen im früheren Schweriner Maaß, zu Geld nach Durchschnittspreisen nicht unter 3 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). pro Scheffel, soll nach ertheiltem Veräußerungsdecret in Grund testamentarischer Anordnung, öffentlich am

30. Juni dieses Jahres
Vormittags 10 Uhr

im Zimmer Nr. 12 des hiesigen Gerichtsgebäudes gerichtlich versteigert werden. Es sind bereits 5850 M. geboten und wird nach Befinden der Zuschlag im Termin erfolgen gegen Bestellung einer Sicherheit von 300 M. Das Grundstück, auf welchem sich 3 Wohnungen befinden, kann nach Meldung bei der Wittwe Fiedelmeyer zu Neu Greschendorf besichtigt werden, bei der auch die Verkaufsbedingungen einzusehen sind.
Grevesmühlen den 24. Mai 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
Beglaubigt
L. Maletzky,
(L. S.)                           Amtsgerichts=Actuar.                              


Die unterzeichnete Commission macht hierdurch auf die Bestimmungen in den §§. 89 und 91, der Ersatz=Ordnung vom 28. September 1875, betreffend die Nachsuchung der Berechtigung zum einjährig freiwilligen Militairdienste und den Nachweis der dazu erforderlichen wissenschaftlichen Befähigung

[ => Original lesen: 1881 Nr. 49 Seite 3]

mit dem Bemerken aufmerksam, daß die Herbstprüfungen in der zweiten Hälfte des Monats September stattfinden werden, und daß Gesuche um Zulassung zu dieser Prüfung bis zum 1. August angebracht werden müssen.
Schwerin den 15. Juni 1881.

Großherzoglich Mecklenb. Prüfungs=Commission für Einjährig-Freiwillige.


Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.

Die Anstalt ist während des Johannistermines vom

Freitag den 24. Juni d. J.
bis
Freitag den 1. Juli d. J.,
beide Tage einschließlich,                          
täglich
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags
geöffnet.                           
                                                    Das Directorium.


Zum bevorstehenden Johannis=Termin suche ich in hiesige Landstellen resp. Häuser
          3 Posten von je 3000 Mrk.
          1 Posten von 3600 Mrk.
          1 Posten von 2000 Mrk.
sowie noch mehrere kleinere Posten gegen sichere Hypothek und 4 und 4 1/2 % Zinsen.
      Schönberg den 16. Juni 1881.

P. Maass,              
Makler.       


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank ist zu erfahren bei

Schönberg.                                                     Wilh. Heincke.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank ist zu erfahren bei

Schönberg.                                                     Wilh. Schrep.


Zu dem am                          
Montag den 4. Juli d. J.,
Nachmittags 2 Uhr,

im Boye'schen Gasthause allhier stattfindenden Hauptquartale laden wir alle Mitglieder der Schuhmacher=Zunft zu recht zahlreicher Betheiligung hierdurch freundlichst ein.
Gleichzeitig bemerken wir, daß die rückständigen Quartalsbeiträge binnen der nächsten 14 Tage an uns berichtigt werden müssen, widrigenfalls wir genöthigt sind, diese Rückstände gerichtlich einzuklagen.
Schönberg den 20. Juni 1881.

Die Aelterleute.


Tapeten

ab 20 Pfg. bis zu den feinsten Goldtapeten empfiehlt in großer Auswahl

die Tapeten- und Rouleaux-Handlung
von W. Meyer Sohn.

        Ratzeburg,
212. Gr. Wallstraße 212.


Den Schlaf,

der Kranken so nothwendig ist, raubt ihnen bei Nacht oft ein böser Husten. Dieselben finden durch den L. W. Egers'schen Fenchelhonig, welcher den Kitzel, resp. Hustenreiz beseitigt, ihren Schlaf wieder und damit neue Stärkung. Dieses unübertreffliche , welches selbst bei den kleinsten Kindern angewendet werden kann, ist in Schönberg allein echt zu haben beim Buchbinder C. Sievers.


Eisenbahn        Eisenbahn
Mecklenb. Friedrich=Franz Eisenbahn.
Am Sonntag den 3. Juli d. J.
wird ein Extrazug
Hamburg=Lübeck=Schwerin

und zurück abgefertigt:
Abfahrt von Lübeck 9 Uhr 5 Min. Morg.
Abfahrt von Schönberg 9 Uhr 37 Min. Morg.
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 3 Min. Morg.
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 24 Min. Morg.
Abfahrt von Kleinen 10 Uhr 40 Min. Morg.
Ankunft in Schwerin 11 Uhr 2 Min. Morg.
                          ---------------------
Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 24 Min. Abends
Abfahrt von Kleinen 9 Uhr 47 Min. Abends
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 4 Min. Abends
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 21 Min. Abends
Abfahrt von Schönberg 10 Uhr 46 Min. Abends
Ankunft in Lübeck 11 Uhr 12 Min. Abends
Auf den vorgenannten Stationen werden an diesem Tage zu dem Extrazuge Hamburg=Lübeck=Schwerin

Fahrbillets II. und III. Wagenklasse
nach Schwerin zum einfachen Fahrpreise

ausgegeben, welche zur Rückfahrt nicht allein zum Extrazuge Schwerin=Lübeck=Hamburg, sondern auch am 4. Juli cr. zu den fahrplanmäßigen, von Schwerin um 8 Uhr 11 Min. Morgens und um 1 Uhr 42 Min. Nachmittags abgehenden Personenzügen Gültigkeit haben.
In gleicher Weise werden am 3. Juli cr. zu dem um 7 Uhr 52 Min. Morgens abgehenden Zuge in Wismar Billets zum einfachen Fahrpreise nach Schwerin ausgegeben, welche zur Rückfahrt mit allen fahrplanmäßigen Zügen am 3. und 4. Juli cr. berechtigen.
Freigewicht für Gepäck wird auf diese Doppelbillets nicht gewährt.
Schwerin den 13. Juni 1881.

Die Direction.       


Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha
Stand am 1. Januar 1881.
Versichert 56604 Personen mit 384,231,300 Mark
Bankfonds 97,950,000 Mark

Die Bank vertheilt alle Ueberschüsse voll und unverkürzt an die Versicherten und gewährt auf jede Normalprämie Dividende. Die letztere beträgt in diesem Jahre 39% der Jahresprämie, wird aber schon im Jahre 1882 auf 42% steigen und in den nächsten Jahren sich voraussichtlich noch weiter erhöhen.
Versicherungsanträge werden vermittelt:

Schönberg.                                                    Wilh. Schrep.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 49 Seite 4]
Weit über 70 Tausend Abonnenten.       Einzige Berliner Zeitung welche ein illustrirtes Witzblatt
gratis
ihren Abonnenten als Beigabe liefert.
Auf Wunsch Probe=Nrn. gratis und franco.

"Berliner Tageblatt"
mit seinen 3 werthvollen Beiblättern:
illustrirtes Witzblatt: "ULK", belletristisches Sonntagsblatt: "Deutsche Lesehalle" und "Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau und Hauswirthschaft"
ist in Anerkennung der Reichhaltigkeit Vielseitigkeit und Gediegenheit seines Inhalts
die gelesenste und verbreiteste Zeitung Deutschlands

geworden, indem es sich seit mehreren Jahren einen festen Stamm von weit über 70 Tausend Abonnenten dauernd erhalten hat. Die Vorzüge des "Berliner Tageblatt" bestehen vornehmlich in Folgendem: "Täglich zweimaliges Erscheinen als Abend= und Morgenblatt, wodurch das "B. T." in der Lage ist, alle Nachrichten stets 12 Stunden früher als jede nur einmal täglich erscheinende Zeitung zu bringen. Gänzlich unabhängige, freisinnige politische Haltung. Special=Korrespondenten an allen wichtigen Plätzen u. daher rascheste und zuverlässigste Nachrichten; bei bedeutenden Ereignissen umfassende Special=Telegramme. Ein eigenes parlamentarisches Bureau liefert dem "B. T." schnelle und zuverlässige Berichte. Umfassende Handelszeitung u. Courszettel der Berliner Börse. Vollständige Ziehungslisten der preußischen und Sächsischen Lotterie, sowie Ausloosungen der wichtigsten Loospapiere Ausgedehnte Anwendung des Telegraphendraths u. deßhalb frühzeitige Meldung aller wichtigen Ereignisse. Reichhaltige und wohlgesichtete Tagesneuigkeiten aus der Reichshauptstadt u. den Provinzen. Sorgfältig gepflegtes Feuilleton unter Mitarbeiterschaft der ersten Schriftsteller. Das Roman=Feuilleton des III. Quartals bringt folgende 4 interessante u. spannende Erzählungen:

Otto Girndt, "Cato". L. Ziemssen, "Die Preisbewerbung
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"Luttra." Crim.=Nov. von Dr. Lortzing. "Ein Irrlicht." Von L. Westerfeld.

Ermuntert durch die bereits erreichten großen Erfolge ist das "Berliner Tageblatt" bestrebt, seinen Inhalt stets zu erweitern u. zu vervollkommnen, um seinen Lesern die thunlichst beste Zeitungslektüre zu bieten ungeachtet des

ernorm billigen Abonnementspreises von       5 Mark 25 Pfennig       für das Vierteljahr für alle 4 Blätter zusammen.

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Deutsches Montags=Blatt.

Dieses beliebte und zu allgemeiner Anerkennung gelangte literarisch=politische Wochenblatt zählt die ersten Autoren Deutschlands zu seinen ständigen Mitarbeitern, es interessirt seine Leser durch eine Fülle von Mittheilungen und Anregungen aus allen Regionen der Nation. Die Zuverlässigkeit der politischen Informationen des "Deutschen Montags=Blattes", die Frische seiner literarischen und künstlerischen Mittheilungen und Kritiken, sowie überhaupt die Mannigfaltigkeit seines Inhalts, machten es bald zum

Lieblingsorgan der geistigen Aristokratie

und der billige Abonnementspreis von 2 Mark 50 Pf. pro Vierteljahr erleichterte seine Verbreitung in den gebildeten Kreisen deutscher Zunge. Alle Buchhandlungen und Postanstalten (Nr. 1251 der Post=Zeitungs=Preisliste) nehmen Bestellungen entgegen.

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Verspätet.

Heute Morgen 9 Uhr starb plötzlich und unerwartet am Gehirnschlage unser guter Vater der

Schneidermeister Christian Voß

im fast vollendeten 70. Lebensjahre betrauert von den

Hinterbliebenen.       

Schönberg, den 22. Juni 1881.
Allen Denen die unsern guten Vater zu seiner letzten Ruhestätte begleitet, sagen hierdurch unsern tiefgefühlten Dank.

                                    Wittwe Voß
                                 nebst Kindern.


Verloren

während des letzten Fackelzuges eine goldene Broche. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen eine gute Belohnung abzugeben bei

Fr. Stoppel.       


Beim Selmsdorfer Brande ist eines von unsern Nothkübeln vertauscht. Wir ersuchen, wer solches mitgenommen, wollen uns dasselbe wiederzubringen.

Die Dorfschaft Teschow.       


Gefunden.

Am Dienstag dieser Woche ist ein Portemonais mit Geld, auf dem Wege vom Siemzerthor bis zur Maurinebrücke, gefunden worden, welches der rechtmäßige Eigenthümer gegen Erstattung der Inserationskosten zurückerhalten kann Siemzerstraße Nr. 108.


Aufn.=Anmeld. i. Technikum Buxtehude b. Hambg. erb. schleun. d. Dirct.-Progr. grat.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 27. Juni 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 49 Seite 5]

Programm der Festlichkeiten
während der Anwesenheit Ihrer Königlichen Hoheiten
des Großherzogs und der Großherzogin
und Ihrer Königlichen Hoheiten
des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Sonnabend, den 25. Juni.

     1) Nachmittag versammeln und formiren sich die Bürgerschaft, die Schützenzunft, der Kampfgenossen=Verein, die Deputation der Hauswirthe des Fürstenthums, der Männer=Turn=Verein, die Gewerke und die Schuljugend und marschiren zum Empfange der Allerhöchsten Herrschaften nach den ihnen vom Fest=Comite anzuweisenden Aufstellungsplätzen zwischen dem Bahnhofe und der Ehrenpforte beim Kaltendamme.

          Die Aufstellung beginnt auf der Chaussee beim Baubrink in folgender Ordnung:
                    a. die Mädchenschule,
                    b. die Bürgerknabenschule,
                    c. die Realschule,
                    d. die Gewerke,
                    e. der Männer=Turn=Verein,
                    f. die Deputation der Hauswirthe des Fürstenthums,
                    g. der Kampfgenossen=Verein,
                    h. die Bürgerschaft mit der Schützenzunft,
                    i. Magistrat und Quartiersmänner.

     2) Nachdem die mit dem Schnellzuge eintreffenden Allerhöchsten Herrschaften von den aus dem Bahnhofe versammelten Beamten begrüßt worden, passiren Allerhöchstdieselben das nach obiger Ordnung aufgestellte Spalier bis zur Ehrenpforte. Jede Abtheilung des Spaliers schließt sich, nachdem die Herrschaften vorbeigefahren sind, auf, und folgt der so gebildete Festzug unmittelbar den Wagen.

     3) An der Ehrenpforte Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt.

     4) Nach derselben führt der Magistrat den Festzug am Hause des Herrn Oberlanddrosten vorbei bis zum Marktplatze.

     5) abends zwischen 9-10 Uhr Illumination der Stadt, Fackelzug des Kampfgenossen=Vereins. Der Beginn der Illumination wird durch Böllerschüsse angezeigt.

Sonntag, den 26. Juni.

     1) Morgens 7-8 Uhr Ständchen des Musikkorps der Schützenzunft und des Gesang=Vereins.

     2) Die Pächter und Hauswirthe des Fürstenthums reiten den Allerhöchsten Herrschaften auf der Fahrt nach Ratzeburg voran.

     3) Nachdem die Allerhöchsten Herrschaften aus Ratzeburg zurückgekehrt sein werden, versammeln sich die am Fackelzug theilnehmenden Bürger und selbstständigen Einwohner Schönbergs bei der Ehrenpforte am Siemzer Thore. 9 1/2 Uhr Abmarsch zur Wohnung der Allerhöchsten Herrschaften.

          Schönberg im Juni 1881.

Bürgermeister Bicker.           Amtsrichter Horn.           Dr. Marung.
Direktor Ringeling.           Rektor Russwurm.


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