No. 46
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. Juni
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 46 Seite 1]

Politische Rundschau.

Am 15. Juni wurde der Reichstag durch den Staatsminister v. Bötticher geschlossen.
Wie es heißt, hat der Kaiser befohlen, daß das Lauenburgische Jäger=Bataillon, welches vor einigen Jahren von Ratzeburg nach Hagenau im Elsaß verlegt wurde, mit dem 1. April n. J. nach Ratzeburg zurückverlegt werde. In Ratzeburg herrscht darob große Freude.
Oesterreich. Eine sehr bedenkliche Spannung und Gereiztheit herrscht in Ungarn zwischen der Armee und dem Civil und bringt, wie vieles andere, die Ritterlichkeit und das Rechtsgefühl der Ungarn in sehr bedenklichen Ruf. Es ist kein Geringerer als der kommandirende General Baron Gyulai, der die unerträgliche Lage der Armee in einem offenen Brief schildert und die ausnahmslosen freisprechenden Wahrsprüche der ungarischen Geschworenen bei jeder Verunglimpfung sowohl des ganzen Offiziercorps als der einzelnen Offiziere brandmarkt. Diese Wahrsprüche triefen von Haß und Verachtung der Armee und rufen die Wiederholungen von Excessen, die sie verhindern sollen, geradezu hervor. Der General führt aktenmäßig den Beweis, daß bei jeder Reibung, bei jedem Zusammenstoß zwischen Militär und Civil die schuldigen Offiziere von den Militärgerichten mit ausgesuchter Strenge bestraft werden, während nicht ein einziger Fall bekannt sei, wo die Civilgerichte dem beleidigten Offizier auch nur die nothdürftige Genugthuung verschafften. Die ungarische Presse gehe mit den unflätigsten Beleidigungen voran.
In Liverpool in England sollte das Rathhaus von Verschwörern in die Luft gesprengt werden. Man entdeckte die Bohrlöcher und das Pulver und verhaftete auch zwei bewaffnete unbekannte Männer.


Neubrandenburg, 10. Juni. Vor einigen Tagen hatten wir Gelegenheit, den von dem Baumeister Herrn Strasser in Berlin vor Kurzem beim Bäckermeister Herrn Böckmann hergestellten Unterzug=Backofen in Augenschein zu nehmen. Es ist dies unseres Wissens der erste Unterzugofen, der nach dem von Herrn Strasser in der Berliner Gewerbeausstellung von 1879 ausgestellten und vom Ausstellungscomitè preisgekrönten Ofen, unter Anwendung der auf dem Gebiete des Backofenbaues bisher gemachten neuesten Erfahrungen und Verbesserungen, ausgeführt ist. Die Vorzüge des in Rede stehenden Ofensystems vor der alten, bisherigen Ofenanlage sind ganz bedeutend. Der Ofen bleibt stets rein, da Kohlen, Asche etc. nicht hineinkommen; derselbe eignet sich für jede Backwaare, die stets gleichmäßig und schön erzielt wird; der Ofen braucht Nachmittags nur einmal geheizt zu werden und wird dann am andern Tage fortwährend benutzt; dem Abnehmer kann zu jeder Tageszeit frische Backwaare verabreicht werden, ohne daß der Ofen von Neuem geheizt wird, da derselbe nach dem Gebrauch immer wieder an Hitze gewinnt. Herr Böckmann gestattet, wie er sich auf unsere diesbezügliche Anfrage aussprach, zu jeder Zeit gern allen sich dafür Interessirenden die Besichtigung seines Unterzug=Backofens.     (A. M. A.)
- Der im vergangenen Jahr in Dresden gegründete Verband deutscher und österreichischer selbstständiger Buchbinder, Portefeuille= und Cartonnagen=Arbeiter wird in diesem Jahre vom 14. bis 16. August in Leipzig tagen.
- Holland in Noth. Wander's Sprichwörterlexikon schreibt: Holland ist kein natürliches, sondern ein künstliches Land. Die Fischer und nach ihnen die Schiffer auf den dasselbe durchfließenden Strömen haben das Erdreich dem Meer abgerungen und sich nach und nach Dämme erbaut, die einen schwachen Schutz gegen die Gewalt des Meeres geben. Diese Mauern kosten viel; aber noch erhielten sie nicht die Unbezwingbarkeit des chinesischen Walles, indem Fluß= und Meereswogen sie öfters niederrissen und große Gebietstheile unter Wasser setzten. Wenn dies geschah, sagte man: Holland ist in Noth, welche Redensart in ein Sprüchwort überging, um eine große Noth zu bezeichnen. Die Redensart wird jetzt nicht blos in Deutschland, sondern in den ganzen Niederlanden, bald im Ernst bald im Scherz gebraucht.
- Der Auswanderer=Strom nach Nordamerika scheint etwas nachzulassen. Vor wenigen Tagen kehrte eine Anzahl Auswanderer nach Frankfurt a./M. zurück. Sie waren nach Veräußerung ihrer gesammten Habe, welche ihnen die Reisemittel zur Heimfahrt schaffen mußte, ganz glücklich, ihren lieben Pfarrthurm wieder zu sehen. Alle waren einstimmig darüber, daß es hier doch weit schöner sei als drüben jenseits des Meeres. Die Liebe zur Heimath und zum Vaterlande war bei ihnen mächtiger geworden, wie die Sehnsucht nach Verbesserung ihrer materiellen Lage.
- Der Wildstand im Grunewald bei Berlin soll im Laufe von zwei bis drei Jahren vollständig abgeschossen und dann die Einhegung beseitigt werden, da die Erfahrung gelehrt hat, daß außer Dammwild andere Wildgattungen, besonders Rothwild dort nicht mehr gedeihen will. Der Grunewald wird dann in seinem ganzen Umfange der Benutzung des Publikums freigegeben werden.
- Sind unsere Blumentöpfe praktisch? In Frankreich und England findet ein neuer Blumentopf immer mehr Eingang. Das Eigenthümliche desselben besteht darin, daß er zwei, drei oder mehr Abzuglöcher je nach der Größe des Topfes, doch nicht am Boden, sondern rund herum an den Seiten, etwa 1,5 Centimeter über dem Boden, hat. Durch diese Vorrichtung verstopfen die Löcher sich nicht so leicht wie am Boden, besonders wenn die Töpfe im Freien auf der Erde stehen, dann können nicht so leicht Regen= oder andere Würmer in die Töpfe gelangen; schließlich wird durch die Löcher über dem Boden den Wurzeln Luft zugeführt, das Gedeihen der Pflanzen also unterstützt.
- Regenwetter bis in den Juli hinein oder nicht - das werden die nächstem Tage entscheiden, vorausgesetzt, daß die alten Wetterbücher Recht haben. Nach ihrem bedenklichen Ausspruch sind die Tage vom 8. bis 15. Juni die für die Witterung entscheidenden und von derselben Bedeutung, wie die Tage der Nachtgleiche im März. War die Witterung seit jenen Märztagen - wie es diesmal der Fall - günstig, also mild, warm, mäßig feucht, so müssen, wenn man auf fernere günstige Witterung soll hoffen dürfen, auch die genannten Junitage gleich günstig bleiben; sie müssen mild, sturmlos und ohne starken Regen, namentlich ohne Schlag= oder Platzregen und besonders ohne Hagel vorüber=

[ => Original lesen: 1881 Nr. 46 Seite 2]

gehen; die Sonnenuntergänge müssen rosenroth, (nicht feuerroth, noch weniger blutroth oder gar gelbroth), die Wolkengebilde trocken sein. Treten dagegen an diesen Tagen kalte Regengüsse, zumal mit Sturm und Hagel ein, bilden sich schwere nasse Wolken, zeigen die Sonnenuntergänge feuerrothe und dergleichen Farben, so ändert sich das bis dahin günstige Wetter in regnerische Witterung für die Dauer des Juni bis wenigstens um den 10. Juli, meist aber für den ganzen Sommer um.
- Fröhlich und wohlgemuth segelten Arbeiter und Bürger in Flensburg in zwei Booten am zweiten Pfingsttage Nachmittags nach einem an der Föhrde gelegenen Vergnügungsorte und fröhlich und wohlgemuth schifften sie sich Abends zur Rückfahrt wieder ein. Das eine Boot mußte aber übersetzt sein; denn plötzlich sank es in die Tiefe und 13 von 16 Familienvätern fanden ihren Tod in den Fluthen.
- In Niederheiznig in Niederbayern hat ein Bauer einen Schmetterling gefangen, der an der untern Fläche der Flügel ganz deutlich die schwarze Jahreszahl 1881 trägt. Aehnliche Zeichnungen des Admirals= oder Nummernfalters sind heuer wiederholt gefunden worden. Andere Schmetterlinge tragen nicht immer die Jahreszahl mit sich herum, mehr schon die Jahresringe.
- Dr. Gustav Freitag hat sich jetzt in Wiesbaden eine Villa für 120,000 M. gekauft und pflegt der Muse und Muße. Niemand kann so zufrieden sein wie er mit seinem "Soll und Haben" und seinen "Ahnen". An das Berliner Sprüchwort denkend, daß man nicht vorsichtig genug sein könne in der Wahl seiner Eltern, hat er sich mit kühnem und glücklichen Griff seine "Ahnen" selbst geschaffen und sie beerbt.
- Eine gefährliche Thalfahrt. In dem Elbsandsteingebirge ist es üblich, die auf den Bergeshöhen gefällten Baumstämme, nachdem sie entästet und geschält sind, in Schluchten, deren glatte Sohle ihre Bestimmung deutlich zeigt, in die Tiefe rutschen zu lassen. In heiterer Pfingstreiselaune kam ein sächsischer Turner, der die Berge bei Tetschen durchstreifte, auf den Gedanken, seinen Gefährten die Beförderung eines Stammes in die Tiefe zu zeigen. In wenigen Minuten war der Baum in das Geleise gebracht, aber trotz mehrfacher Nachhülfe wollte er die Thalfahrt nicht antreten. Wohl in der Meinung, daß der Baum festliege, setzte sich der Turner rittlings auf dem Stamm, wie zur Abfahrt bereit. Der damit verbundene Stoß aber setzte plötzlich den Stamm in Bewegung, der schnell und immer schneller, den laut schreienden Reiter mit sich in die Tiefe ziehend, abwärts fuhr. Eine aufwirbelnde Staubwolke verhüllte den entsetzt zurückgebliebenen Gefährten bei dem verzweifelten Ritt in die Tiefe - ein dumpfes Krachen scholl von unten, dann folgte tiefe Stille. Um den Leichnam des zweifellos verunglückten Gefährten aufzusuchen, stiegen die Genossen hinab - aber statt der erwarteten Leiche fanden sie ihren Gefährten, den kühnen Baumreiter, jammernd und fluchend, in einem fast undurchdringlichen Brommbeergesträuch hängend, das mitleidig seine stachlichen Arme um den Stürzenden geschlungen und so vor der Zerschmetterung bewahrt hatte. Unter thatkräftiger Mithülfe seiner Gefährten gelangte er wieder in Freiheit - aber so zerschunden, daß er noch lange an den Ritt in die Tiefe denken wird.
- Kameel=Züchtung in Nevada. Im genannten Staate beschäftigt sich ein Franzose mit der Züchtung von Kameelen. Er besitzt zur Zeit deren 40, die alle bis auf 3 auf amerikanischem Boden gezüchtet sind und die er als Lastthiere zur Beförderung von Waaren und Gütern zwischen den Eisenbahnstationen und den Minengegenden benutzt.
- Der bekannte Onkel aus Amerika hat jetzt ein Seitenstück in - der Tochter aus Amerika gefunden. In Budapest, so erzählen dortige Blätter, wäre vor vierzehn Jahren eine gewisse Johanna Goldschmid bei dem Chef einer Oelfabrik als Köchin angestellt gewesen. Damals war ein Brasilianer bei ihrem Chef zu Tische geladen und von der Zubereitung der Speisen so entzückt gewesen, daß er die Köchin sofort mit einem Monatslohn von 10 Pfd. Sterling engagirte. Sie ging dann nach Brasilien, wo wieder der Bruder ihres neuen Herrn solchen Gefallen an ihr fand, daß er sie heirathete. Jetzt war sie mit ihrem Gatten Francisco Josè de Aranjo Machado, der als mehrfacher Millionär gilt, nach Budapest gekommen und beglückte ihre armen Eltern mit einem kleinen Vermögen, das ihnen fürderhin ein sorgenfreies Leben sichert.


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über die zu Rüschenbeck sub Nr. I. belegene Vollstelle c. p. des Schulzen Heinrich Wigger daselbst wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidationsprotocoll sofort im Termine der Praeclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 11. Juni 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Antragsmäßig soll über die zu Panten belegene Vollstelle Nr. IV. c. p. des Hauswirths Johann Franz Friedrich Ehlers daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 27. August d. Js.,
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen Besitzer als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Juni 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Auf zulässig befundenen Antrag der unverehelichten Catharina Böken aus Carlow werden hiemit Alle und Jede, welche an das angeblich bei dem am 4. Juni 1881 auf dem Gehöfte des Hauswirths J. Oldenburg in Kl. Mist stattgehabten Brande vernichtete Einlagebuch der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt zu Schönberg Nr. 1909, ausgestellt für die Catharina Böken am 10. Januar 1877 und lautend zu Johannis dss. Js. mit Zinsen und Zinseszins über 441 M. 27 Pfennig (Mecklenburg), irgend welche Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, hiemit aufgefordert, solche spätestens in dem auf

den 20. Januar 1882,
Vormittags 11 Uhr

anberaumten Aufgebotstermin vor unterzeichnetem Amtsgerichte anzumelden und durch Vorlegung der bezüglichen Urkunden zu bescheinigen unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheil, daß sie durch das alsbald zu erlassende Ausschluß=Urtheil damit ausgeschlossen werden und das für verloren zu erachtende Einlagebuch kraftlos erklärt werden soll.
Schönberg, den 11. Juni 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


Der Hauswirth Heinrich Wittfoth zu Duvenest klagt gegen den Bäcker Johannes Petersen, früher zu Herrnburg, jetzt unbekannten Aufenthaltsorts, wegen Schuld, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 295 M. und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites vor das Großherzogliche Amtsgericht zu Schönberg auf

Freitag, den 23. September 1881
Vormittags 11 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Schönberg, den 14. Juni 1881.

H. Diederich,
Gerichtsschreiber des Großherzogl. Amtsgerichts.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 46 Seite 3]

Bekanntmachung.

Die nochmalige Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistrikts hiemit aufgefordert ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg den 9. Juni 1881.

Die Armenbehörde.


Auftragsmäßig werde ich am Sonnabend den 18. Juni cr. Vormittags 10 Uhr auf dem Hofe des Gastwirth Boye in Schönberg

eine 2 1/2 jährige Fuchsstute

meistbietend gegen Baarzahlung versteigern.

(Der Verkauf findet unbedingt statt.)
Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Verkaufsanzeige.

Wegzugshalber sollen am Mittwoch den 22. Juni d. J. von Morgens 9 Uhr an auf der Schulzenstelle zu Menzendorf die nachgenannten Sachen, als namentlich:

4 Zugpferde, wobei 1 Stute mit Füllen, 1 zweijährige Füllen, 9 Schafe, 1 tragende Zuchtsau, Gänse, Enten, Hühner, 1 sehr gute Dreschmaschine und eine fast neue Häckselmaschine, 4 Bauwagen, 1 Stuhlwagen, Walzen, Eggen, Pflüge und alle sonstigen Ackergeräthschaften, 4 Stand Leutebetten und viele andere Gegenstände
öffentlich meistbietend gegen Barzahlung verkauft werden. Das Vieh und die Maschinen kommen nicht vor 11 Uhr Vormittags zum Aufgebot.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Auction.

Am Mittwoch den 29. Juni c. Vormittags 11 Uhr sollen zu Lüdersdorf

2 Starken

meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Sammelplatz beim Gastwirth Hrn. Fahrenkrug daselbst.
Schönberg, den 16. Juni 1881.

Staack, Kammer=Executor.       


Auctionsanzeige.

Am Montag den 20. Juni, Morgens von 9 Uhr an, und nöthigenfalls am folgenden Tage sollen auf dem Pfarrhofe hieselbst meistbietend gegen gleich
baare Zahlung verkauft werden:

2 tragende Kühe, 4 Schafe mit Lämmern, 1 Backhaus und 1 Stall auf Abbruch, 1 Clavier, 2 Sophas, 6 Schränke, 1 Uhr mit Gehäuse, 2 Koffer, 2 Kommoden, 5 Bettstellen, Tische, Stühle, Spiegel, Kisten, Borte, Bilder, Bücher, Betten, Leinenzeug und allerlei Haus= und Küchengeräthe.
Das Vieh und die Gebäude kommen am ersten Tage Nachmittags 4 Uhr zum Verkauf.
Carlow den 30. Mai 1881.

Struck.       


Auction.

Am Dienstag, den 28. Juni und folgende Tage

von 9 Uhr Vormittags an

sollen

auf dem Hofe Strohkirchen b. Rehna

die zur Concursmasse des Herrn Pensionär Burmeister zu Strohkirchen gehörigen, beweglichen Gegenstände gegen sofortige baare Bezahlung öffentlich meistbietend versteigert werden.
Zum Aufgebot kommen insbesondere das landwirthschaftliche Inventar:

  25 Pferde,
  73 Kühe,
    2 Bollen,
    8 jährige Starken,
    8 diesjährige Kälber,
425 Haupt Schafvieh,
160 Lämmer,
Ackergeräthschaften,
landwirthschaftliche Maschinen,
diverse Stuhlwagen,
Mobilien,
Bett= und Leinenzeug,
Haus= und Küchengeräth
und was sich sonst noch findet.
Die Besichtigung der zum Verkauf kommenden Gegenstände ist Tags zuvor gestattet. Mit der Versteigerung des Viehes wird am ersten Tage begonnen.
Othensdorf, den 5. Juni 1881.

                                                    E. Tagg,
                                                    Concursverwalter
                                                    im Burmeister=Strohkirchener
                                                    Debitwesen.


Das Spülen und Wasserholen im Hinterhof ist von jetzt an verboten, was ich hiemit zur öffentlichen Kenntniß bringe, indem ich für die Folgen warne.

W. Maass.       


Alles unbefugte Betreten meiner beiden beim Dorfteiche belegenen Wiesen, sowie das Anlegen von Schleichsteigen darauf verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Hauswirth H. Vogt,       
zu Teschow.              


Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.

Die Anstalt ist während des Johannistermines vom

Freitag den 24. Juni d. J.
bis
Freitag den 1. Juli d. J.,
beide Tage einschließlich,                          
täglich von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags, am
Sonntag den 26. Juni d. J.
jedoch nur von                          
7 Uhr Morgens bis 10 Uhr Vormittags geöffnet.
                                                    Das Directorium.


Wegen überhäufter Geschäfte sehe ich mich genöthigt, Sprechstunden einzurichten, und mache hiedurch öffentlich bekannt, daß ich in Geschäften nur am

Montag, Dienstag und Donnerstag

jeder Woche jedesmal

von 9 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags

zu sprechen bin.
Für die Woche vom 7. bis 11. Juni d. J. sowie während des Johannistermines vom 24. Juni bis 1. Juli d. J., beide Tage einschließlich, fallen diese Sprechstunden aus.
Schönberg den 30. Mai 1881.

Der Rechtsanwalt
R. Rackow.


Ich suche einen gewandten
Schreiber.
                          Rechtsanwalt Rackow.


Die Lehrer,

welche bei der Einweihung des Domes zu Ratzeburg die Festmotette mitsingen wollen, werden hierdurch dringend ersucht, sich zu der letzten Uebung am Sonntag den 19. d. M. Nachmittags 2 Uhr in hiesiger Kirche zu versammeln.
Nachträglich wird mir noch die Mittheilung, daß nur Diejenigen, welche an dieser Probe theilnehmen, mitsingen und Karten erhalten können.

Schönberg.                                                     D. Hempel.


Gefunden.

Mein Sohn hat diesen Winter zwischen Raddingsdorf u. Rieps eine Wagenkette gefunden, da sich bis jetzt der Eigenthümer nicht gemeldet, so mache ich es hiermit bekannt, daß der rechtmäßige Eigenthümer dieselbe gegen Erstattung der Kosten in Empfang nehmen kann bei Arbeiter

H. Clasen            
in Schlagbrügge.       


[ => Original lesen: 1881 Nr. 46 Seite 4]

Künstliche Mineralwasser

aus der Fabrik des Herrn M. Lange halte stets vorräthig und empfehle solche angelegentlichst.

J. Ludw. D. Petersen.       


Dachpappe

in abgelagerter prima Qualität zu Fabrikpreisen empfiehlt

Wilh. Maass.       


Am Sonntag den 4. Juli findet die Auflage der

allgemeinen Gesellenkrankenkasse

im Hause des Gastwirths Krüger Nachmittags 3 Uhr statt. Sämmtliche Mitglieder werden aufgefordert recht zahlreich zu erscheinen und Ihre Beiträge zu entrichten.

Der Buchführer.       


Sämmtliche Maurergesellen werden aufgefordert, am Sonntage nach Johanni im Hause des Gastwirths J. Krüger Nachmittags 3 Uhr sich einzufinden, um ihren Beitrag für die Krankenlade zu entrichten und rückständige Gelder nachzuzahlen.

Der Altgeselle.       


Vogelbauer
in verschiedenen Mustern
                          empfiehlt
                          W. Wieschendorf,
                          Klempner.


Wegzugshalber beabsichtige ich mein hieselbst an der Siemzerstraße Nr. 182 belegenes Grundstück zu verkaufen. Reflectanten wollen gefälligst mit dem Makler Herrn H. Ratzeburg hieselbst in Unterhandlung treten.
Schönberg den 9. Juni 1881.

J. Kloth, Tischlermeister.       


Am 19. und 20. Juni wird bei mir ein

Scheibenschießen

nach Gewinnen stattfinden, wozu ich hierdurch freundlichst einlade.
Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 Mark.
Büchsen werden von mir geliefert.

Rabensdorf.                                                     H. Voss.


Sehr gute
Petroleum-Kochöfen
von 3 M. 25 Pfennig (Mecklenburg). an
empfiehlt                          
                                                    W. Wieschendorf,
                                                    Klempner.


Agenten.

Eine ältere Deutsche Feuerversicherungs=Gesellschaft sucht Umstände halber unter günstigen Bedingungen einen andern tüchtigen Agenten für Schönberg und Umgegend. Gefl. Offerten unter R. 30. werden baldigst in der Expedition der Rostocker Zeitung erbeten.


Gesucht
zu Johannis ein Hausmädchen von                          
                                                    C. J. W. Burmeister.


Sonnabend den 18. d. M.

Abends 7 1/2 Uhr werden die Zeltplätze auf dem Schützenplatze angewiesen.

Der Vorstand der Schützenzunft.       


Kampfgenossen-Verein 1870-71.

Die General=Versammlung am Sonntag den 19. d. Mts. beginnt um

6 Uhr.

Der Vorstand.       


Bengal-Feuer

in allen Farben zu billigen Preisen empfiehlt zur Illumination beim Hiersein der Allerhöchsten Herrschaften.

M. Lange.       


Sonntag den 26. Juni fahre ich bei genügender Betheilung nach Ratzeburg. Reflectanten wollen sich bei mir melden.

J. Tretow.       

Abfahrt Morgens 5. Uhr bei Gastwirth Boye.



Zum bevorstehenden Johannis=Termin suche ich in hiesige Landstellen resp. Häuser
          3 Posten von je 3000 Mrk.
          1 Posten von 3600 Mrk.
          1 Posten von 2000 Mrk.
sowie noch mehrere kleinere Posten gegen sichere Hypothek und 4 und 4 1/2 % Zinsen.
      Schönberg den 16. Juni 1881.

P. Maass,              
Makler.       


Gesucht

zu Michaelis ein ordentliches Mädchen für Hausarbeit und Küche von

Bürgermeisterin Bicker.       


Allen Freunden und Verwandten von fern und nah, die uns am Tage unserer silbernen Hochzeit durch Geschenke und zahlreiche Glückwünsche beehrt haben, sagen wir unsern besten Dank.

                                                    Hofschmied F. Dräger u. Frau                                                     geb. Dübrock.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 16. Juni 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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