No. 7
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. Januar
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 7 Seite 1]

Publicandum.

     Es wird hierdurch, zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die im Jahre 1861 und früher geborenen, resp. mit einer endgültigen Entscheidung über ihre Militairpflicht nicht versehenen militairpflichtigen jungen Leute, welche im hiesigen Fürstenthum ihren dauernden Aufenthalt haben, verpflichtet sind, sich Zwecks Eintragung ihrer Namen in die Recrutirungs=Stammrolle in der Zeit

vom 15. Januar bis 1. Februar d. Js.

bei dem Ortsvorstande ihres Aufenthaltsortes anzumelden, und zwar die auswärts geborenen unter Vorlegung eines Geburtsscheins (der zu diesem Zwecke kostenfrei ertheilt wird) sowie die schon früher Gemusterten unter Vorlegung ihres Loosungsscheines.

     Im Uebrigen wird bezüglich der Meldepflicht auf die Vorschriften des § 23 der Ersatz=Ordnung (deutsche Wehrordnung vom 28. September 1875) hingewiesen und wird hervorgehoben, daß von der Meldepflicht nur die mit dem Berechtigungsschein zum Einjährigfreiwilligendienste oder mit besonderer Ausstandsbewilligung versehenen Militairpflichtigen ausgenommen sind. Sind zur Meldung Verpflichtete vorübergehend von ihrem ständigen Aufenthaltsorte abwesend, so haben ihre Eltern, Vormünder, Lehr=, Brod= oder Fabrik=Herren etc. die Verpflichtung, sie zur Stammrolle anzumelden.
     Zugleich werden sämmtliche Militairpflichtige sowohl, wie die Ortsvorstände des hiesigen Fürstenthums auf die genaue Befolgung resp. Ueberwachung der Bestimmungen im § 23 sub 8 der Ersatz=Ordnung aufmerksam gemacht, wonach Militairpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Militairpflichtjahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem andern Aushebungsbezirke verlegen, dieses zwecks Berichtigung der Stammrolle sowohl beim Abgange der Behörde oder Person, welche sie in die Stammrolle aufgenommen hat, als auch nach der Ankunft an dem neuen Orte derjenigen, welche daselbst die Stammrolle führt, spätestens innerhalb dreier Tage zu melden haben.
     Die Unterlassung der vorgeschriebenen Meldungen ist mit Geldstrafe bis zu 30 M. oder mit Haft bis zu 3 Tagen bedroht.
     Schönberg, den 1. Januar 1881.

Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirk für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Neustrelitz, 21. Januar. Von befreundeter Hand und von Jemand, der das Andenken an die Hohe Verewigte in jeder Hinsicht und Weise zu ehren und zu pflegen wünscht, gehen uns soeben noch die folgenden Notizen über die hochselige Großherzogin=Mutter zu, die gewiß am heutigen Tage wie auch überhaupt für Alle ein wehmütig freudiges Interesse haben werden. "Die verewigte Großherzogin=Mutter hatte ein großes Talent für die Malerei, und als sie als junge Prinzessin dem Großherzoge Georg, ihrem hohen Gemahl, in ihre neue Heimath folgte, brachte sie sich den späteren Professor Wilhelm Unger, ihren Lehrer in der schönen Kunst, der sie oblag und die sie mit Eifer pflegte, aus der eigenen Heimath nach Neustrelitz mit. Unger war einer der allerbegabtesten Schüler des berühmten französischen Malers Isabey in Paris gewesen und hatte unter dessen Leitung wunderbar schöne Miniaturen gemalt. So malte denn die junge Fürstin unter seiner Führung und Anleitung in den ersten Jahren auch nur Miniaturbilder, und zwar außerordentlich gelungene Copien und auch nach der Natur die meisten Mitglieder ihrer hohen Familie. Später ging sie zu Copien in Sepia nach Raphael'schen Gemälden über und leistete auch hierin ganz Vorzügliches. Als Professor Carl Eggers aus Rom zurückkehrte, wohin der Großherzog Georg ihn zu höherer Künstlerpflege geschickt hatte und wo er mit Cornelius, Overbeck, Veit, Thorwaldsen u. A. in enge Beziehungen getreten war, fing die Großherzogin unter seiner Leitung und zusammen mit ihrem alten Lehrer Unger an, in Oel zu malen, und hat dies bis in ihre späteste Lebenszeit mit großem Glücke und Erfolg wie zu innerer beglückender Empfindung fortgesetzt. Ihr langjähriger und besonderer Beirath hierin bis an ihr Lebensende war indessen Professor Georg Kannengießer, der zuerst in Düsseldorf und später in Rom seine Studien gemacht

[ => Original lesen: 1881 Nr. 7 Seite 2]

hatte, seit langen Jahren als ein äußerst tüchtiger Maler bekannt und beliebt ist, und sich besonders durch sein herrliches Gemälde der Königin Louise, in welcher Darstellung sie dem Deutschen Volke am bekanntesten, werthesten und geliebtesten ist, einen berühmten Namen gemacht hat. Nicht als Dilettantin in der edlen Kunst, nein, wie eine Künstlerin von Profession, hat die hohe Verewigte viele Stunden vor ihrer Staffelei zugebracht, und eine solche Menge von Bildern hinterlassen, wie wohl höchst selten von Damenhand gemalt worden sind. Ganz vorzügliche Copien machte sie nach alten und modernen Meistern, die im hiesigen Schlosse und in andern fürstlichen Gebäuden ihren Platz fanden. Auch fast jede größere Kirche im Lande hat von ihrer fleißigen Hand ein Altarbild oder ein Schmuckbild aufzuweisen, wie z. B. die Schloßkirche zu Neustrelitz, die schöne Neubrandenburger Marienkirche, die hiesige Stadtkirche eine vorzügliche Copie nach dem berühmten Raphael'schen Gemälde "il Spasimo", dessen Original in Madrid sich befindet, die Kirche zu Mirow, für welche sie noch vor wenig Jahren eine schöne Copie des Albrecht Dürer'schen "Christus am Kreuz" anfertigte. Ihre tiefempfundene Liebe zur Kunst, ihr emsiger Fleiß, mit welchem sie diesen Studien und Kunstarbeiten oblag, half auch so über Alles das hinweg, was sonst in einer kleinen Residenz an geistiger Anregung und Zerstreuung fehlen mag, und machte sie zu gleicher Zeit bereit, die ausgezeichneten Künstler und Gelehrten, die sich von Zeit zu Zeit um den geistig wie künstlerisch so hochbegabten Großherzog Georg, ihren hohen Gemahl, sammelten oder mit ihm in Verbindung und Briefwechsel standen, zu verstehen, wie ebenfalls auch bereit und dazu geschickt, um ihre Umgebung mit der Liebe zur Kunst zu erfüllen."    †      (N. Z.)


Politische Rundschau.

Der Volkswirthschaftsrath ist zu einer ersten Sitzung und somit zur Eröffnung seiner Thätigkeit auf nächsten Donnerstag, den 27. d. M., um 2 Uhr nach dem Reichstagsgebäude einberufen worden. Eine Tagesordnung für diesen ersten Berathungstag ist noch nicht festgesetzt.
Zwei Dinge stehen im Vordergrunde 1) Das europäische Schiedsgericht in Sachen Griechenlands ist aufzugeben. 2) Bismarck hat dem Bundesrathe einen Gesetzentwurf vorgelegt, nach welchem der Reichstag künftig auf 4 Jahre berufen und das Budget (Ausgabe und Einnahme) nur alle 2 Jahre berathen und festgestellt werden soll.
Am Horizont in Berlin taucht das Tabaksmonopol wieder auf, sogar als "klärendes Ereigniß". Bismarck und Bitter, der Finanzminister, sollen sich über dem Monopol versöhnt die Hände gereicht haben und den Bundesrath nächstens den betr. Entwurf einreichen wollen. Diese Nachricht wird sogar in alle Welt telegraphirt: es muß also 'was dran sein; denn Lügen haben kurze Beine. (Nach andern Berliner Nachrichten wird Bitter sein Amt nächstens niederlegen und Staatssecretair Scholz sein Nachfolger werden.)
England. Offener als der irische Agitator Parnell in der Sitzung des englischen Unterhauses vom 17. d. M. es gethan, kann man über die Ziele der irischen Bewegung sich kaum aussprechen. In seiner Entgegnung auf eine Rede Gladstones, der Parnells Taktik der Verschleppung in der endlosen Ausdehnung der Adreßdebatte scharf angriff, äußerte Parnell, daß er den Vorwurf die Landagitation zu einer Zerstörung des Reiches benutzen zu wollen, zurückweisen müsse, daß er nur die legislative Unabhängigkeit Irlands anstrebe, die freilich wenn das jetzige System der Landlords nicht abgeschafft werde, auf friedlichem Wege nicht zu erreichen sei, daß er aber auch zugebe, es könne diese legislative Unabhängigkeit späterhin zu einer nationalen führen. Gegen Parnells Sache protestirte sodann Northcote, denn es gehe aus ihr hervor, daß die Landagitation nicht die Landreform, sondern die Zerstörung der englischen Macht zum Zwecke habe.
Ordre, Contreorde, Desordre - das ist heute die Signatur der englischen Zustände, und nicht ohne Besorgniß sieht man dort allerseits den nächsten Kabinets= und Parlamentsbeschlüssen entgegen. In Irland, Indien, Afrika und selbst in England; ist der Zündstoff reichlich angehäuft und man weiß noch nicht, wessen man sich von der niedern Bevölkerung der großen Städte, welche fast überall sehr reichlich mit Irländern versetzt ist, zu versehen hat, sobald der Brand an einem Punkte entzündet ist. Unsere halb radicalen Raisonneurs werden schwerlich die rechten Leute sein, um als Brandmeister fungiren zu können. - Der kürzlich gemeldete Sieg der Engländer über die Basutos scheint mehr eine Niederlage zu sein, denn sie verloren sämmtliche Kanonen, sowie 15 Todte und 16 Verwundete. Die Geschichte von der Erstürmung der Stellung der Basutos fehlt in den neueren Berichten.
Italien. Der alte Garibaldi hat wieder einmal eine Tollheit vor; er gedenkt im nächsten Frühjahr einen Putsch gegen das österreichische Triest zu unternehmen und es Italien einzuverleiben. Die Verschwörung ist ziemlich fertig, aber der Alte kann den Mund nicht halten, und das ist das Beste; denn nun wird Oestereich nicht überrascht werden, sondern für einen guten Empfang Sorge tragen. Alle Staats= und Stabs=Aerzte rathen den Italienern, die Provinzen, die sie seit 1859 geschluckt haben, die Lombardei, Neapel, Sizilien, Venedig etc., lieber erst zu verdauen, als nach neuen Gerichten auszusehen, aber immer bleiben ihre Augen größer als ihr Magen.


- Die Wiesbadener sorgen für den Weinkeller des Prinzen Wilhelm. Sie spendiren ihm zur Hochzeit 1000-2000 Flaschen des besten Nassauer Gewächses. Ein goldener Nassauer!
- Wie's in Irland aussieht, schilderte in diesen Tagen der katholische Priester Harrington vor Gericht. In der Grafschaft Kerry, sagt er, sind die Schuppen in Brand gesteckt, Kühe und Pferde verstümmelt, Heu und Torf zerstört, Drohbriefe gegen das Leben von Menschen umhergesandt worden. 12-14 Familien leben bei uns in steter Todesfurcht. Sie haben in Eile den in einiger Entfernung aufgespeicherten Torf in ihre Behausung gefahren, desgleichen die Schindel= und Strohdächer der Nebengebäude. Tag und Nacht wachen sie in dieser strengen Jahreszeit über ihr Eigenthum. Männer und Frauen müssen beständig um die Viehställe und Heuschober herum von der Abenddämmerung bis zum Morgen auf der Hut sein. Seit 4 Wochen ist in keinem Hause des Dorfes das Licht ausgelöscht worden Nacht um Nacht hört man das Schmerzgebrüll des gemarterten Viehes; das Feuer des Brandstifters loht unter den Augen der Polizei auf; Niemand aber kann vor Gericht gebracht werden. Wenn ein irischer Priester dies sagt, so muß der Zustand entsetzlich sein.
- Ein Lumpengeschäft. In den Kreisen der Papierfabrikanten macht der Fall eines auswärtigen Lumpengeschäfts viel von sich reden. Man sagt, die Passiva beliefen sich auf ca. 10 Millionen Francs und es lagerten allein in Genf noch für 4-5 Mill. Francs Lumpen. Das Geschäft, welches allein 4000 Lumpensortirerinnen beschäftigte, hatte Filialen in Köln, Manchester, Brügge, London, New=York und kaufte sehr bedeutende Quantitäten Lumpen für die Ausfuhr in Deutschland auf.
- In einem Brauhause in Wien wurde die Eisgrube mit Eis gefüllt und zwei Arbeiter stiegen auf der Leiter in die 10 Meter tiefe Grube, um das Eis zu schichten. Am Feierabend verließen die andern Arbeiter die Grube, ohne an ihre Kameraden zu denken und die Leiter wieder in die Grube zu lassen. Volle 48 Stunden brachten die beiden Unglücklichen in der Grube unter allen Qualen der Kälte, des Hungers und der Finsterniß zu; als man endlich nach ihnen suchte, zog man sie zwar noch lebend, aber vollständig bewußtlos heraus und man zweifelt an ihrer Rettung.
- Wozu das Schlittschuhlaufen gut ist, enthüllte kürzlich eine allerliebste, etwa 10jährige Blondine in ebenso naiver als spaßhafter Weise. Von einem jungen Herrn gefragt, warum ihre (etwa acht Jahre ältere) Schwester plötzlich nicht mehr auf der Eisbahn erscheine, gab die Kleine prompt zur Antwort: O, die hat es nicht mehr nöthig, die hat sich vor acht Tagen verlobt.
- Zwei Jahrzehnte lang hat die Ballet=Tänzerin Boichette in Neapel das Tanzbein geschwungen, zwei Jahrzehnte lang auf ihren Lorbeeren ausgeruht und als sie starb, ihren 2 Söhnen 3,300,000 Lire hinterlassen.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 7 Seite 3]

- Ein besonderer Liebhaber von Pökelfleisch, Erbsen und Sauerkraut war jedenfalls der 1831 in Berlin verstorbene Staats= und Kriegsrath L'Abbaye, denn er hat eine Stiftung von 200,000 M. mit der ausdrücklichen Bestimmung gemacht, daß aus den Zinsen jährlich am 17. Januar 100 Arme nicht nur eine Geldunterstützung, sondern auch ein aus den genannten Delicatessen bestehendes Festmahl erhalten sollen. Dasselbe fand dies Jahr im "Englischen Hause" statt, unter so zahlreicher Betheiligung zahlender Gäste (Mitglieder der Armenverwaltung, Stadtverordneten u. s. w.), daß die geladenen Armen nicht nur die etatsmäßigen Gelder (1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg) à Person) und Speisen, sondern auch noch andere Speisen und Getränke erhielten und massenhafte Vorräthe mit nach Hause nehmen konnten, als sie um 2 Uhr den Rückzug antraten, während die freiwilligen Gäste noch längere Zeit ihre Sitzung in heiterer Unterhaltung ausdehnten.
- Ein Patriarch in den Wäldern von Californien ist vor einiger Zeit gefällt und der größte Theil seines Holzes nach San Francisko gesandt worden. Der Baum war bekannt unter dem Beinamen "Old Moses", der alte Moses. Nach der Anzahl seiner Jahresringe zählt derselbe 4840 Jahre. Die Höhlung in dem Innern seines Stammes war so geräumig, daß nicht weniger als 300 Personen in derselben Platz finden konnten.
- Italienische "siamesische Zwillinge" werden nächstens in Wien etc. zu sehen sein. Es ist dies ein Zwillingspaar, welches die berühmten siamesischen Zwillinge weit überholt. Die beiden Oberkörper sind von der sechsten Rippe ab zu einem Unterleibe verwachsen, so daß die beiden Brüder nur ein paar Füße haben. Nach ärztlichen Beobachtungen haben die beiden Knaben getrennte Mägen, wie denn überhaupt alle Lebensfunktionen unabhängig von einander verlaufen, der Eine schläft, der Andere ist wach, der Eine lacht, der Andere weint, der rechte Fuß gehorcht dem Willen des rechten Bruders, der linke dem des linken Zwillings. Jedes Kind sieht und hört, fühlt denkt, plaudert, ißt und trinkt für sich. Beide Kinder sind gesund, heiter und unterhalten sich mit einander aufs Beste. Sie sind geborene Piemontesen und derzeit 3 1/4 Jahr alt. Sie sprechen mit ächt italienischer Lebendigkeit und agiren mit ihren 4 Händen sehr lebhaft. Sie müssen selbstverständlich die Köpfe stark zur Seite geneigt halten. Jeder der Knaben hat sein eigenes Lungenpaar, sein eigenes Herz. Die Mutter ist eine Arbeiterin, der Vater gleichfalls Arbeiter, Namens Tocci. Die Mutter ist gegenwärtig 22 Jahre alt und eine sehr hübsche, stille bescheidene Person. Die Kinder wurden von der Mutter mit großer Liebe gepflegt und gesäugt. Dank dieser Pflege haben sie sich bisher erhalten -ob sie so alt werden wie das siamesische Zwillingspaar, kann man freilich nicht wissen.
- Sechs Fischerboote aus Rositten und Nidden an der Ostsee fuhren am 15. Januar bei klarem Himmel und Wetter hinaus in die See, um Lachse zu fangen. Das Wetter schlug aber in Sturm um und furchtbares Schneegestöber ließ weder Himmel, noch Meer erkennen. Die Frauen und Kinder der Fischer lagen am Strand und beteten um glückliche Heimkehr; endlich kehrten die Rositter Fischer mit vollgeschlagenen Booten zurück, die beiden Nidder Boote mit ihrer Mannschaft aber sah Niemand wieder.
- In Bertola in Piemont sind sämmtliche Einwohner (2000 Köpfe) zum Protestantismus übergetreten.
- In Teplitz ist eine neue warme Quelle von 38° aufgefunden worden.


Anzeigen.

Die Anmeldung zur Stammrolle aller im Jahre 1861 und früher geborenen, resp. mit ihrer endgültigen Entscheidung über ihre Militairpflicht nicht versehenen militairpflichtigen jungen Leute, welche in der Stadt Schönberg ihren Aufenthalt haben, hat am

Mittwoch den 26. Januar d. J.
Vormittags in den Stunden von 10-12 Uhr,

bei uns zu geschehen. Auswärts geborene Militairpflichtige haben ihren Geburtsschein (der zu diesem Zwecke kosten frei ertheilt wird), die bereits früher Gemusterten ihren Loosungsschein vorzulegen.
Schönberg den 12. Januar 1881.

Der Magistrat.


Bekanntmachung.

Die Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg den 17. Januar 1881.

Die Armenbehörde.


Die noch rückständigen Wege=Verbesserungskosten vom 5. Mai 1879 werden nunmehr umgehend erbeten.
Schönberg den 24. Januar 1881.

Die Städtische Wege=Commission.


Zur Bestreitung der Wege=Verbesserungskosten vom Mai 1879 bis heute vernothwendigt sich ein Beitrag von 30 Pfennig (Mecklenburg). pro 100 []Rth. und werden die Ackerbesitzenden Bürger Schönbergs ersucht, solchen Betrag am

Sonnabend den 29. d. M.,

Nachmittags 4 Uhr im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen. Nichteingehende Beiträge werden gegen eine Gebühr von 15 Pfennig (Mecklenburg). von den Interessenten abgeholt.
Schönberg den 24. Januar 1881.

Die Städtische Wege=Commission.


Holz=Auction Nr. 13.

Am Donnerstag den 27. Januar Morgens 10 1/2 Uhr beim Gastwirth Spolert auf der Bäck über nachstehende Holzsortimente.

1. Aus dem Steinort.

6 buchen Nutzholz=Blöcke
ca. 250 Rmt. buchen Kluft I. u. II.
10 Fuder buchen Durchforstholz.

2. Aus dem Seebruch.

24 Fuder eichen Durchforstholz.
Schönberg den 17. Januar 1881.

Der Oberförster: C. Hottelet.       


Holz=Auction Nr. 14.

Am Freitag den 28. Januar Morgens 9 Uhr beim Gastwirth Krützmann zu Ziethen über nachfolgende Holzsortimente.

Aus dem Garnseerholze.

10 buchen Nutzholzblöcke
ca. 250 Rmt. buchen Kluft I. u. II.
166 Fuder buchen Durchforstholz u. Zweigholz
10 Fuder ellern Wadelholz.
Schönberg den 17. Januar 1881.

Der Oberförster: C. Hottelet.       


Holz=Auction Nr. 15.

Am Montag den 31. d. M. Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.

a. Hohemeiler Tannen.

ca. 200 Rmt. tannen Kluft und Knüppel
ca.   40 Fuder tannen Durchforstungsholz von Bohnenstangen= und Hopfenstangenstärke.

b. Heidenholz.

ca. 8 Fuder buchen Zweigholz
ca. 8 Fuder starkes ellern Wadelholz
       4 Stück buchen Nutzholzblöcke.
Schönberg, den 23. Januar 1881.

Der Oberförster              
C. Hottelet.       


Vom 1. Februar c. decken auf der Station Schönberg unter den bekannten Bedingungen die Großherzoglichen Landbeschäler

Y. Carabas, hellbr., v. Carabas, Vollbl., a. e. meckl. Stute,
Tilly, hellbr, v. Y. Prinz, a. e. hannöver'schen Stute,
Trafalger, rothbr., v. Royal Ock a. e. meckl. Stute.
Neustrelitz, den 21. Januar 1881.

Großherzogliches Marstall=Amt.
D. v. Bülow.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 7 Seite 4]

Montag den 24. Januar und folgende Tage
Ausverkauf

zurückgelegter couleurter Seidenzeuge, Kleiderstoffe, Gardinen, Tischdecken, Teppiche, Paletots, Havelocks, Regenröcke, Abendmäntel etc.
Ferner eine grosse Anzahl einzelner Kleider und Reste aller Art zu bedeutend herabgesetzten Preisen.

U. Beermann & Co.       
Lübeck, Klingberg 927.            


Mecklenburgische Bank
in Schwerin, Königsstrasse 50.
Die Bank vergütet für verzinsliche Einlagen                          
Depositenscheine und Sparbücher auf halbjährliche Kündigung 4 %
dito auf dreimonatliche Kündigung 3 1/2 %.
dito auf kürzere mindestens vierzehntägige Kündigung 3 1/4 %,
für auf Baar-Conto-Corrent-Conto eingezahlte und zu täglicher Verfügung der Deponenten gehaltene Gelder 3 %,

Den Conto-Inhabern werden Ueberweisungen durch Reichsbank-Giro-Conto nach und von allen Reichsbankplätzen Deutschlands vermittelt franco aller Spesen.

Discont für Wechsel auf Reichsbankplätze: 4 %
dito für Darlehen gegen Sicherheit: 5 %.
Die Direction.
Steiner.                           Frels.


Schottische Steinkohlen
und
Böhmische Braunkohlen

erwarte ich in den nächsten Tagen und empfehle ab Bahnhof billigst

C. Schwedt.       


Wirthen oder sonstigen soliden Personen ist der Verkauf eines überall leicht verkäuflichen guten Artikels bei hoher Provision zu übertragen. Franco Offerten sind innerhalb 8 Tagen sub G. H. postlagernd Carlsruhe (Baden) zu richten.


Zu Ostern.
Ein Bäckerlehrling unter guten Bedingungen gesucht                          
                                                    von
                                                    A. Pauels,
                                                    Lübeck, Alfstraße Nr. 33.


Gesucht zu Ostern ein junger kräftiger Knecht.

                                                    Aug. Warncke,
                                                    Fuhrmann.
                                                    Domhof=Ratzeburg.


Stassfurter Viehsalz
in Säcken à 200 Pfund und
weisses Steinsalz
(Lecksteine)
empfiehlt billigstens                          
                                                    Aug. Spehr.


Gefunden
am 20. Januar dieses Jahres                          
ein goldener Ring
im Hause der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg.                          


Kampfgenossen-Verein 1870-71.
Ordentliche General=Versammlung
am Sonntag den 6. Februar
Nachmittags 3 Uhr.

Tagesordnung:
1. Unterschreibung der Original=Statuten, Vertheilung der Druck=Exemplare.
2. Berathung betr. Jahrbuch des deutschen Kriegerbundes.
3. Innere Vereins=Angelegenheiten.

Der Vorstand.          
I. A. Roepstorff.       


In den nächsten Tagen treffen einige Ladungen

prima böhmische Braunkohlen u. westphälische Steinkohlen

ein, die ich ab Bahnhof zu liefern billigstens empfehle.

Aug. Spehr.       


Zu Ostern ist noch eine

Tagelöhner=Wohnung

in Lauen zu vermiethen. Meldungen nimmt Vogt Meyer entgegen.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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