No. 98
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. Dezember
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 98 Seite 1]

      Es wird hiedurch zur örtlichen Kenntniß gebracht, daß unter den Schafen des Hauswirths Heinrich Fischer in Schlagbrügge die natürlichen Pocken ausgebrochen sind.
      Schönberg, den 13. December 1880.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. v. d. Lancken.


Assonanzen.

Während die Alliteration darin besteht, daß in der Zusammenstellung von Silben und Wörtern und in Versen gleiche Anfangskonsonanten benutzt werden, entsteht die Assonanz durch die Wiederkehr gleicher Vocale oder Selbstlaute. Es soll hier von solchen Stellen abgesehen werden, in denen die Classiker durch den Gebrauch der Assonanz bisweilen eine vortreffliche Wirkung erzielen; es soll vielmehr nur eine Anzahl solcher Redensarten, wie sie im Munde des Volkes mit einer gewissen Vorliebe gebraucht werden, in dem Folgenden zur Darstellung gelangen.
Von einem, der seine Arbeit höchst ungern oder gar unter Zwang vollbringt, sagt man: er that sie, aber es geschah - mit "Ach und Krach". Wer sich wegbegibt und all seine Habseligkeiten mitnimmt, zieht fort - mit "Sack und Pack". Wer sich durch seinen Leichtsinn Schaden bereitet, muß noch "Hohn und Spott" dazu hinnehmen. Wer sich in sehr üblen Verhältnissen befindet, muß oft "Hunger und Kummer" leiden. Von einem, der hartnäckig im Lügen beharrt und Alles in Abrede stellt, sagt man: er leugnet "Stein und Bein". Wird eine kleinere oder größere Gemeinschaft nur durch den eisernen Willen des Hauptes zusammengehalten, so kommt, wenn letzteres plötzlich abgeht, alles außer "Rand und Band". Genußsüchtige und unverständige Menschen, die nicht an die Zukunft denken, leben in "Saus und Brau s", so lange sie Geld in "Hülle und Fülle" haben. Solches kommt vor in "Reußen und Preußen". Wer eine schwere Sünde auf dem Gewissen hat, den verfolgt sein Schuldbewußtsein auf "Schritt und Tritt"; es verläßt ihn nicht im "Leben und Sterben". Ein Jähzorniger droht in höchster Erregung seinem Gegner mit "Mord und Tod". Für die heiligen Güter soll man bereit sein "Gut und Blut" einzusetzen. Bei der Schließung des Ehebundes verspricht man sich gegenseitig, "Freud und Leid" mit einander zu theilen und zu einander zu stehen in "Noth und Tod" - Bei heftigen Unwetter freut man sich, daß man sich nicht draußen befindet, sondern unter "Dach und Fach" ist. Ein guter Freund steht uns bei mit "Rath und That". Wer nicht ehrgeizig ist und dennoch einen Titel erhält, spricht wohl, wenn damit kein Gehalt oder keine Gehaltszulage verbunden ist: Was nützt mir ein "Titel ohne Mittel?" Im "Handel und Wandel" thut es gar wohl, wenn man es mit Leuten zu thun hat, die nicht auf "Lug und Trug" erpicht sind. Bei Defraudationen verlor schon mancher Fuhrmann "Schiff und Geschirr". Man ist in einer üblen Lage, wenn man in Erwartung der Dinge, die da kommen mögen, muß "hangen und bangen in schwebender Pein". Gutes und Gedeihliches soll man, damit es nicht entarte, mit Sorgfalt "hegen und pflegen". Wer selbst "toll und voll" ist, kann am allerwenigsten die Angelegenheiten Anderer "richten und schlichten". Von einer ganz seltenen, aber äußerst auffallenden Erscheinung ist "weit und breit" die Rede. Wer ein Ziel mit großer Sicherheit verfolgen will, nimmt es, wie ein guter Schütze genau auf's "Schrot und Korn". An gewissen Orten und zu gewissen Zeiten macht man die Wahrnehmung, daß "Crethi und Plethi" da ist. (Vergleiche 2 Sam. VIII., 18 und XV., 18.)
Damit es nun nicht den Anschein gewinne, als solle dieser Artikel so "Knall und Fall" zu Ende geführt werden, soll zum Schlusse daran erinnert werden, daß in dem schönen Liede: "Vor Jena" (verfaßt von Dreves und componirt von W. Stade) durch den Gebrauch der Alliteration, besonders aber durch kurze Binnenreime, die wie liebliche Assonanzen erklingen, der Eindruck anheimelnder Erinnerung und sehnsuchtsvollen Verlangens in gar gemüthvoller Weise hervorgebracht wird. Jenes Lied beginnt bekanntlich so:

"Auf den Bergen die Burgen,
Im Thale die Saale,
Die Mädchen im Städtchen,
Einst Alles wie heut'!"


Politische Rundschau.

Deutschland. Die diplomatischen Conferenzen in Friedrichsruhe ziehen die Aufmerksamkeit des Auslandes mehr und mehr auf sich. Jetzt war auch der deutsche Botschafter in Wien Prinz Reuß, beim Fürsten Bismarck, und in Wien glaubt man, die gleichzeitige Anwesenheit dieses über die Intentionen des österreichischen Cabinets genau unterrichteten Diplomaten mit Herrn von Sabarow auf dem Landsitze des deutschen Reichskanzler werde nicht verfehlen, zu mannigfachen Commentaren Anlaß zu geben. Möglich, daß die Conferenzen sich nur auf die griechische Frage beziehen, möglich, auch daß sie mit erneuten Annäherungsversuchen Rußlands an Deutschland und Oesterreich im Zusammenhange stehen.
Die Nordd. A. Z. in Berlin vernimmt ein Gerücht, als ob in Frankfurt a. M. der kleine Belagerungszustand eintreten werde. Berlin-Hamburg-Frankfurt.
Feldmarschall v. Manteufel in Straßburg hat alle Offiziere und Beamten des 15. Armeecorps angewiesen, sich von der Agitation gegen die Juden fern zu halten und auch die Soldaten abzuhalten.
Die "Nordd. Allg. Ztg." plaidirt für die Einführung zweijähriger Etatsperioden, wodurch allein die Erledigung des Reichsbudgets vor den Einzelbudgets ermöglicht werden könne.
Die Einnahmen der Straßburger Tabaksmanufactur weisen für das Jahr 1881-82 ein Plus von über einer Million auf.

[ => Original lesen: 1880 Nr. 98 Seite 2]

Der "Köln. Ztg." zufolge dürfte es der Senat der Stadt Hamburg doch vorziehen, seinen Widerstand gegen den Zollanschluß aufzugeben und lieber möglichst günstige Bedingungen zu erzielen.
Frankreich. Der Gambettestische "Voltair" publicirt heute einen Ende Juli 1871 geschriebenen Brief Rocheforts an Gambetta. Dieser Brief ist sehr kleinmüthigen Inhalts. Rochefort, im Begriff vor das Kriegsgericht zu treten, ersucht Gambetta, für ihn bei Thiers Fürbitte einlegen zu wollen. Er habe nie an den Thaten der Commune Theil genommen und habe stets gegen alle Gewaltmaßregeln protestirt. Er bittet, ihn zu exiliren, anstatt ihn einzukerkern. Er sei der Politik müde. Gambetta möge mit Thiers, der ja mit ihm rechnen müsse, sprechen und ihn bewegen, die Strafe zu mildern. - Madame Thiers ist am Magenkrebs gestorben. Sie hat zeitlebens ihren berühmten Mann, dem sie eine goldene Mitgift ins Haus gebracht hatte, auf den Händen getragen und bedauerte nur, daß sie beide, Geld und Geist, nicht auf einen Sohn übertragen konnte. Der Name Thiers stirbt mit ihnen aus. - Frau Baronin Friedmann, Tochter des Ministers des Empire, Persigny, ist mit ihrem Manne wegen Wechselfälschung verhaftet worden.
Großbritannien. In Folge der ernsten Lage in Irland ist unerwartet eine Sitzung des Cabinets anberaumt. Der "Standard" erfährt, das Cabinet werde wichtige Beschlüsse fassen, der Obersecretair für Irland, Forster habe erklärt, er müsse, wenn keine Ausnahmegewalten bewilligt würden, die Verantwortung für die Regierung in Irland ablehnen: es sei ein sofortiges Zusammentreten des Parlaments möglich. Man sieht, der Ernst der Lage in Irland läßt sich nicht mehr wegleugnen. Bereits hat der Obersecretair für Irland den Behörden zwei Parlamentsacte, beziehungsweise aus den Jahren 1775 und 1831 in Erinnerung gebracht, welche den Stempel ihrer Zeit tragen. Die erste war veranlaßt durch die Gewaltthätigkeiten der White Boys in Irland, die, um sich unkenntlich zu machen, ein Hemd über die Kleider zogen und ihre Gesichter schwärzten, die zweite durch die Brandstiftungen, welche im Winter 1830 und 31, auf dem platten Lande in England epidemisch waren und durch die Tumulte während der Berathung der Reformbill, in denen z. B. in Bristol die Aufrührer mehrere Tage im Besitz der Stadt waren, die Gefängnisse erbrachen, den Bischoffspalast, viele öffentliche Gebäude und über 40 Privathäuser einäscherten. In diesen beiden Acten sind ungefähr alle Gewaltthaten, geringer als Mord und körperliche Verletzung, welche jetzt in Irland Tagesordnung sind, mit unwillkürlichen Strafen bedroht. Man verspricht sich indessen von diesem Circular keine große Wirkung; wenigstens wird den "Times" berichtet, die Behörden kennten ja ihre Befugnisse, seien aber von einem panischen Schrecken ergriffen, und wendeten sie nicht an, überdies sei das jetzt angenommenen System der Einschüchterung, des sogenannten Boycotting, d. h. durch Achtserklärung, nicht unter die Bestimmungen dieser Gesetze zu bringen.


- Prinz Heinrich, der Seemann, hat seine Reise um die Welt augenscheinlich mit vielem Nutzen gemacht. Kaum war er heimgekehrt, so kamen zwei junge Leute von den Sandwichsinseln an, mit folgendem hübschen Empfehlungsbrief des Königs Kalakaua:
"Insel Hawai, Jolani=Palast Honolulu, 30. August 1880. Ew. k. Hoheit! Die wunderbaren Fortschritte und Erfolge Deutschlands in der Kriegskunst haben im höchsten Grade die Achtung aller Herrscher und Völker der Welt auf sich gelenkt. In voller Erkenntniß des Nutzens und der Nothwendigkeit, wissentschaftlich ausgebildete Offiziere in Meinen Diensten zu haben, habe Ich beschlossen, zwei junge Unterthanen Meines Staates in den militärischen und maritimen Anstalten des deutschen Reiches unterrichten zu lassen. Der Besuch Ew. k. Hoheit in Honolulu, der Hauptstadt Meines Königreichs, hat ein unauslöschliches Andenken an Ew. k. Hoheit hinterlassen. Ich erhoffe es innigst, und ist es mein höchster Wunsch, daß weder Zeit noch Anderes die Erinnerung in meinem Herzen verlösche. Ew. k. Hoheit eine ausgezeichnete Carrière in der kaiserlich deutschen Marine wünschend, hoffe Ich, Ew. k. Hoheit einst als Befehlshaber Ihrer nationalen Schiffe begrüßen zu dürfen. Ich bin, theurer Prinz, Ihr guter Freund Kalakaua, Rex."
- General Staff ist unsterblich. Nach der Times vom 3. Decbr., Seite 6, hat General Staff in Berlin soeben die 18. Nummer seines Werkes über den Feldzug 1870/71 publicirt.
"Napoleon heißt die neueste Zeitung, die in Paris erscheint. Der Prinz Napoleon (Plon=Plon) schreibt sie oder läßt sie schreiben. Wie einst König Carl XII. von Schweden seine Reiterstiefel in den Ministerrath schickte, zum Zeichen, daß er noch da sei, so schickt Napoleon seine Zeitung täglich aus, um die Franzosen zu erinnern: ich bin da und Ihr thut gut, mich zu Eurem Oberhaupte zu wählen.
- Christen werfen den geliebten Todten, wenn sie Abschied nehmen, eine Hand voll Erde auf den Sarg ("denn von Erde bist Du, zur Erde sollst Du werden"). Bei den Japanesen ziehen die Trauergäste an der Leiche vorüber, pflücken ein Reis und legen es, den Todten grüßend, auf ein Tischlein. So geschah es auch bei der Beerdigung des Japanesischen Gesandten Samessima in Paris.
- Freytag, der berühmte Schriftsteller, muß trotz seines Namens, der im Volksglauben einen ominösen Tag bedeutet, ein geborenes Sonntagskind sein. Sein neuester Roman: "Aus einer kleinen Stadt," der Schluß seiner "Ahnen", ist erst vor einigen Monaten erschienen und schon in 33,000 Exemplaren verkauft worden. Er wollte offenbar beweisen, daß auch aus einer kleinen Stadt etwas Gutes kommen kann, was übrigens eine uralte Erfahrung ist.
- Sir Henry Cor, ein englischer Pferdefreund und Kenner, tritt gegen das Beschlagen der Pferde auf. Die Engländer sagt er, werfen jährlich etwa 9 Millionen Pfund Sterling für Hufeisen und Hufschmied zum Fenster hinaus und Schaden nur ihren Pferden. Die Pferde, die jetzt mit 12 Jahren unbrauchbar würden, könnten 10-12 Jahre länger arbeiten, wenn ihre Hufe ohne Eisen blieben; denn das härteste Pflaster schade nicht so viel als das Beschlagen. Er beruft sich auf die besten Reitervölker alter und neuer Zeit.
- Das deutsche Vorurtheil für fremde und gegen deutsche Waaren hat kürzlich einen derben Nasenstüber bekommen. Ein Leipziger Commissionshaus erhielt für den Weihnachtsmarkt aus Paris eine Sendung reizender Puppen, die ganz dem gepriesenen französischen Geschmacke entsprachen; bei näherer Untersuchung stellte sich aber heraus, daß die angeblich in Paris gefertigten Puppen gute deutsche Arbeit und in Sonneberg und Dresden gemacht waren. Die btr. Fabrikanten hatten Puppen vor Monaten nach Paris verkauft und waren nicht wenig überrascht, sie in Deutschland als Pariser Waare wieder zu sehen.
- Als Curiosum bezüglich Ausfüllung der Zählkarten mag noch die Notiz hier Platz finden, daß die treue Gattin eines Stettiner Beamten als Hauptberuf angegeben hat, ihrem Mann das Leben zu versüßen. Solchem liebenswürdigen Vorsatz wird gewiß auch das Gelingen nicht fehlen!
- Aus altem Rahm gute schmackhafte Butter zu erzielen. In kleineren Wirthschaften mit wenig Kühen dauert es oft mehrere Wochen, bis man soviel Rahm zusammen, hat, um buttern zu können. Dadurch nimmt die Butter leicht einen bitteren, strengen und unangenehmen Geschmack an. Diesem Uebelstande beugt man dadurch vollkommen vor, wenn man dem Rahm nach und nach eine kleine Quantität Salz, etwa 30 bis 40 Gramm auf ein Liter, zusetzt. Die Butter gewinnt dadurch nicht nur an Geschmack, sondern wird auch fester und kerniger; zudem erleichtert der Salzzufluß das Buttern.
- Gegen Brandwunden wird das Bedecken der verbrannten Stellen mit Mehl empfohlen. Es soll die Blasenbildung dadurch ganz vermieden und der Schmerz augenblicklich gestillt werden.
- Ein bildschönes und reiches Bauernmädchen aus der Nähe von Linz kam neulich im besten Staate in Wien an und erklärte ganz offen, sie suche einen jungen Burschen, der ebenso schön wie sie sei, um ihn zu heirathen. Sie war schnell umringt von

[ => Original lesen: 1880 Nr. 98 Seite 3]

Freiwerbern und tractirte sie freigibig im Gasthofe. Der hinkende Bote kam aber nach: die Polizei, von der sie sofort heimspedirt wurde, weil sie ihrem Vater 150 Gulden entführt hatte. Sie soll vor Eitelkeit nicht richtig im Kopfe sein.


Anzeigen.

Holz=Auction.

Am Mittwoch den 22. December Morgens 10 Uhr sollen im Selmsdorfer Kirchenholze an Ort und Stelle meistbietend bei freier Concurrenz
verkauft werden

  2 Rm. eichen Kluft und Knüppel
  4 Fuder eichen Duchforstholz= und Zweigholz
28 Rm. buchen Kluft und Knüppel
18 Fuder buchen Durchforst= und Zweigholz
12 Fuder ellern Wadelholz von Schleetstärke.
Schönberg den 12. December 1880.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction.

Am Sonnabend den 18. December Morgens 10 Uhr sollen beim Herrn Gastwirth Böge in Schlutup 218 Rm. tannen Knüppelholz und circa 29 Fuder kiefern Durchforstholz von Bohnenstangen= bis Schleetstärke meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Das zuverkaufende Holz steht größtentheils hart an der Chaussee, 1/4 Stunde von Schlutup entfernt, auf dem Drägert'schen Schulzenacker in Lauen.
Hohemeile, den 12. December 1880.

Im Aufrage:     
W. Polle.         


Von der Dorfschaft Gr. Siemz mit dem Verkauf deren alten Schulhauses nebst Gärten beauftragt, bitte ich Kaufliebhaber bis zum

Mittwoch, den 22. December d. J.

die Bedingungen bei mir einzusehen und ihr Kaufgebot bei mir abzugeben.
Schönberg, den 6. December 1880.

Kindler.     


Zu einer Weihnachtsbescheerung für arme Kinder erbitten wir freundliche Gaben aus der Gemeinde, und ersuchen, solche gütigst bis zum 18. d. M. uns zukommen zu lassen.
Schönberg, den 9. Dec. 1880.

Kaempffer.                                                      Langbein.


Ersparniß= u. Vorschuß=Anstalt.

Die zu Antonii 1881 fällig werdenden Zinsen auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegten Capitalien werden wir bereits in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr auszahlen. Die Anstalt wird zu diesem Zweck am

Montag den 27.
Dienstag den 28.
Mittwoch den 29.
Donnerstag den 30.
und
Freitag den 31. December d. J.
täglich
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags

geöffnet seien.
Schönberg, den 11. December 1880.

Das Directorium.     


Beste neue                          
Chatharinen Pflaumen
italienische Maronen
saure Kirschen
empfiehlt billigstens

Aug. Spehr.     


französische Wallnüsse
Sicil. Haselnüsse
Malaga=Feigen
Smyrna=Feigen
Traubrosinen
Krachmandeln
empfiehlt billigstens                          
                                                    Aug. Spehr.


B. Fredericks Hefenmehl u. Puddingspulver
empfiehlt angelegentlichst                          
                                                    Aug. Spehr.


Tannenbaumlichte
in Wachs und Parafin, sowie
Tannenbaumleuchter
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Reinen Zuckersyrub,
Potasche, Rosinen, Corinthen, süße und bittere Mandeln, sämmtliche Gewürze, auch gemahlen unter Garantie der Reinheit, Succade, cand. Pomeranzenschale
empfiehlt zu billigst gestellten Preisen
                                                    Aug. Spehr.


Zu Weihnachtseinkäufen
halte mein Lager gut abgelagerter
Bremer Cigarren
u. importirter
Havanna Cigarren

sowie feinen Rauchtabacken bestens empfohlen.
Durch frühzeitige bedeutende Einkäufe von Cigarren bin ich in der Lage noch zu alten Preisen liefern zu können.

Aug. Spehr.     


F. W. Kaibel,
Kunst-, Musikalien- und Instrumenten-Handlung.
Lübeck.
Grosses Lager Musikalien. Billige Ausgaben der Edition Peters, Breitkop und Härtel, Coll. Litolff.
Kupferstiche.
Photographien - Glasphotographien.
Prachtwerke.
Eine Parthie Oeldruck-Bilder in Rahmen zu herabgesetzten Preisen.
Flügel und Pianinos.
aus der ersten Fabriken Deutschlands.
Fabrikpreise - Fünfjährige Garantie.
Cataloge gratis.


Circa 10 Tausend Torf, ein eisener circulier Ofen mit 20 Fuß langem Rohr hat preiswürdig zu verkaufen

Jul. Wagner, Conditor.     


[ => Original lesen: 1880 Nr. 98 Seite 4]

Grüne Kocherbsen
empfiehlt
                          A. Wigger Nachfolger.


Tannenbaumlichte
                          empfiehlt
                          A. Wigger Nachfolger.


Englischen Syrup
süße und bittere Mandel, Succade,
cand. Pommerranzenschale sowie sämmtliche Gewürze
                          empfiehlt billigstens
                          A. Wigger Nachfolger.


Alte Möbeln

werden aufpoliert und ausgebessert und alle Sorten Rohrstühle geflochten von

C. Zellinsky,          
Stuhlmacher,            
Wallstraße.     


Weihnachts-Ausstellung.

Die Eröffnung meiner diesjährigen Weihnachts=Ausstellung findet am Mittwoch den 15. d. M. statt.

H. Wolgast.     
Bäckermeister.     


99. Siemzer Strasse 99.
H. Scheer,
Schirmmacher
empfiehlt Regenschirme in Seide, Halbseide, Wolle und Baumwolle zu billigsten Preisen.
Baumwollene Regenschirme von 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). an.
99. Siemzer Strasse 99.


Als passende                          
Weihnachtsgeschenke
halte eine große Auswahl:
Gold= und Silberwaaren
als:
Herren= und Damenketten, Garnituren.
Broches, Medaillons, kreuze, ringe u. s. w.,
zu besonders billigen Preisen bestens empfohlen
                          C. Roepstorff,
                          Gold= und Silberarbeiter.


Uhren!

Als passendes Weihnachtsgeschenk empfiehlt:

Taschenuhren in Silber von 20 M.
Wand= u. Weckuhren von 8 M.
Harmonikas von 8 M.

Ebenfalls Ketten in Talmi. Tomback und Stahl von 15 Pfennig (Mecklenburg). bis 10 M.
Für jede bei mir gekaufte Uhr leiste 2jährige Garantie. Reparaturen an allen Uhren und Musiken prompt und billig.

Schönberg.                                                    Gustav Loose.
Sabowerstraße Nr. 43.                                                     Uhrmacher.


Nur noch bis Ende dieses Monats werden die theilweise leicht beschädigten emaillirten

Hausstandsgegenstände

aus dem Tremser Eisenwerk zu ein viertel des Fabrikpreises begeben.
Besonders empfehlenswerth:

Emaillirte Kochtöpfe per Stück 50 Pfg.
Emaillirte Pfannen per Stück 20 Pfg.
Emaillirte Deckel per Stück 20 Pfg.
prima Piassava Strassenbesen 35 Pfg.

Wiederverkäufern entsprechenden Rabatt.

Luebeck,
923. Klingenberg 923.


Zur Festbäckerei empfehle:

feinsten engl. Syrup, Honig à Pfd. 60 Pfg. bestes Waizen=Dampfmehl, Eleme= und Sult.=Rosinen, Succade, cand. Pomeranzenschaale, gereinigte Potasche, Hirschhornsalz, sowie ganze und gemahlene Gewürze in vorzüglichster Waare.

A. Zander.     


Amerik. Aepel,
Böhm. Birnen,
Feigen,
Türk. Pflaumen,
Datteln,
französische Haselnüsse
und Wallnüsse
empfiehlt

A. Zander.     


Verlaufen.

Ein schwarzer Hühnerhund mit weißer Brust und kleinen weißen Vorderpfoten, auf den Namen Moloch hörend, ist vor vierzehn Tagen vom hiesigen Hofe entlaufen. Sollte sich derselbe irgendwo angefunden haben, so bitte ich um sofortige Meldung. Futterkosten werden gerne erstattet.

Dierking,        
Hof Lockwisch.     


Große brillante                          
Weihnachts-Ausstellung,
bestehend in kleinen und großen Marzipanen, Schaum, Auflauf, Conserven, Chocolade, und Marzipan=Confect, Puppen, braunen und weißen Pfeffernüssen, Macronennüssen etc.

Wegzugshalber gänzlicher Ausverkauf mit oben genannten Gegenständen.

Dieselben empfiehlt billigst                          
                                                    Jul. Wagner,
                                                    Conditor.


15 Mark

Zahle ich demjenigen, der mir zur gerichtlichen Bestrafung nachweist, wer von dem Trockenschauer auf meinem Taufmoore bei Schönberg die Latten abbricht und wegträgt.

Bäckermeister J. Greiff.     


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 98 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 98 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 17. December 1880.


Neuheiten
für Haus und Küche,
sowie neue interessante
Gesellschaft- und Kinder-Spiele
als passende Weihnachtsgeschenke
                                                    empfiehlt
                                                    Heinr. Pagels.
Lübeck, Breitestrasse 945 beim Markt.


Richard Quitzow, Buchhandlung, Lübeck
empfiehlt sein reichhaltiges Lager von        
Geschenks=Literatur
für Kinder und Erwachsene.
Weihnachts=Catalog gratis. Auf Wunsch Auswahlsendungen.


Seine vollständig geordnete            
Weihnachts=Ausstellung
von
Spielwaaren, Puppen, Kurzwaaren, Harmonikas u. s. w.
                          hält bestens empfohlen
                                                    H. Brüchmann.


B. Gartz
empfiehlt sein
Filzwaarenlager in Herrn= und Damenschuhen mit und ohne Ledersohlen, Kinderschnürstiefel, Pantoffel sowie Damen=Cordpantoffel mit Ledersohlen für 1 Mark.
Kinderpantoffel von 60 Pfennig an.


Tesch's Restauration.
An den Sonn= und Feiertagen vor und nach der Predigt
Bouillon in Tassen
auch für Kranke außer dem Hause.


Winter Paletots, Havelock's
Radmäntel und Jacken
in grosser, neuer Auswahl.
Ferner das Neueste in reinwollenen und halbwollenen Kleiderstoffen mit den dazu passenden modernsten Besätzen, wie auch couleurte und schwarze Seidenzeuge
zu besonders billigen Preisen.
U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927.


Ein gut erhaltener                          
Ofen mit Kocheinrichtung
ist baldigst zu verkaufen bei                                                    
                                                    Bäckermeister J. Greiff.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 98 Seite 6]

Henning & Meyer
Lübeck, Breitestrasse 942,
empfehlen
zum Weihnachtseinkauf ihr grosses Lager von
Costumes, Dolmans, Paletôts, Radmänteln etc.,
Kleiderstoffe in reichhaltigster Auswahl,
Teppiche, Tischdecken und Gardinen
in neuen geschmackvollen Dessins.


Galanterie- u. Kurzwaaren-Handlung
von
C. Heisser, Lübeck.
Weihnachts-Ausstellung

bestehend in größter Auswahl von:
Fächern,
Schmucksachen jeder Art,
Photographie-Albums,
Schreibmappen,
Brieftaschen,
Cigarrenetuis,
Portemonnaies etc.
Damen- und Reise-Necessaires,
Damentaschen,
Reisetaschen,
Koffer in allen Grössen,
Parfümerie und Seifen,
    Kamm- und Bürstenwaaren,
Papier-Confection,
Stahlwaaren,
Schottische Sachen,
Crystallwaaren,
Porzellan- und Glaswaaren,
Alabaster- und Marmorwaaren,
Feine Eisenguss- und Broncewaaren,
Alfénidewaaren,
Geschnitzte Holzwaaren,
     hochfeine, künstlerisch im
        Renaissancestyl gearbeitete, wie auch gewöhnlichere, als:
Notenständer,
Rauchtische,
Cigarren- und Schlüsselschränke,
Garderoben- und Handtuchhalter,
Journalmappen,
Cigarren-Kasten,
Schmuck-Kasten etc.
     deutsche und englische,     usw.

Die geehrten Damen mache besonders darauf aufmerksam, dass die meisten Leder- und Holz- sowie Marmorwaaren zur Stickerei eingerichtet sind und ich dieselben auch fertig herstellen lasse.

C. Heisser,
Breitestrasse 951. Lübeck, Breitestrasse 951.
gegenüber dem Rathhhause.


Jürgensen & Robschuld,
717 Lübeck, große Burgstraße 717.
Vollständiges Magazin
von Haus= und Küchengeräthen,
Lager von Werkzeugen, Eisen- und Kurzwaaren.


Ein großes Uebel weicht oft einem einfachen Mittel,
                          wie aus nachstehendem Schreiben hervorgeht:
Herrn Fenchelhonig=Fabrikanten L. W. Egers in Breslau.                          
                          Buchoethen bei Kankehmen, 7. Juni 1877.

Mein zwei Jahr alter Sohn litt seit 6 Wochen dermaßen am Keuchhusten mit starkem Auswurf, daß der behandelnde Arzt die Lunge für sehr angegriffen erklärte und an seinem Aufkommen zweifelte. Glücklicher Weise erfuhr ich von Ihrem wohlbewährten Fenchelhonig*) und nach Gebrauch von 2 halben Flaschen bekam das schreckliche Uebel wie mit einem Schlage eine andere Wendung, so daß mein Junge jetzt Gottlob ganz gesund ist.

Carl Friederici, Besitzer.         

          *) Der zahlreichen Nachpfuschungen wegen beachte man, daß der Fenchelhonig nur echt ist, wenn die Flasche Siegel, Namenzug und im Glase eingebrannt die Firma von L. W. Egers in Breslau trägt. Verkaufsstelle in Schönberg allein beim Buchbinder C. Sievers.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 98 Seite 7]

Weihnachts-Ausstellung,

die ich am heutigen Tage eröffne, empfehle ich eine große Auswahl von selbstfabricirtem Konfect und Konditorwaaren, das Pfund 2 M., bestehend in echtem Mandel=Auflauf, glasirtem, naturellem und Königsberger=Marzipan, Chocoladen=Confect ohne Zusatz, verschiedenen Liqueur=Sachen, echtem Eierschaum=Confect, glacirt und naturell und alle in dieser Branche vorkommenden Artikeln.

Nur gute und reelle Waare zu liefern ist stets mein Bestreben und bitte um geneigten Zuspruch.

                          Hochachtungsvoll
                                                    Wwe. Greiff,
                                                    Conditor.
Schönberg, den 14. December 1880.


Zum gefälligen Besuch meiner          
Weihnachts-Ausstellung
lade ich ergebenst ein.
                                                    Buchbinder C. Sievers.


Zu Weihnachts-Einkäufen
halte eine Parthie:
Kleiderstoffe, Damen-Mäntel, Unterröcke, Manilla und weisse Gardinen etc.
zu sehr billigen Preisen bestens empfohlen
                                                    Wilh. Oldenburg.


Gebr. Heick.
Lübeck, Sandstrasse 936.
Tapeten & Teppichgeschäft
completes Lager von: Smyrna-, Brüssel-, Velour- und
Brüssel-Imitation Sopha-Teppichen.
Tischdecken und Läufer jeder Art.


Zu Weihnachts=Geschenken

passend, empfehle eine Auswahl dauerhaft gearbeiteter Schulmappen für Knaben und Mädchen, sowie Plaidriemen, Peitschen u. s. w. zu den billigsten Preisen

ergebenst           
H. Ollrogge,     
Sattlermeister.      

Schönberg, den 13. December 1880.


Ich erlaube mir die ergebene Anzeige zu machen, daß ich am Sonntag den 12. dieses Monats meine

Weihnachts-Ausstellung

eröffnen werde, und bitte ich alle Freunde und Gönner um geneigten Zuspruch.

Hochachtungsvoll      
H. L. Francke,     
Conditor.        


[ => Original lesen: 1880 Nr. 98 Seite 8]

Weihnachts-Ausstellung.
Hänge=, Tisch=, Wand= und Handlampen
in den verschiedensten Mustern.
Lackirte Blechwaaren.

als:
Kochapparate,
Ofenvorsetzer,
Kohleneimer,
Ascheimer,
Wassereimer,
Milcheimer,
      Messerkörbe,
Karaffenuntersetzer,
Kaffeebüchsen,
Zuckerbüchsen,
Gewürzschränke,
Gebäckkasten,
      Spülwannen,
Spucknäpfe,
Blumengießkannen,
Blumenspritzen,
Zahnbürstenhalter,
Schipchen mit Feger u. s. w.

Kaffeebretter und Brodkörbe
von 30 Pfennig (Mecklenburg). bis 5 M. das Stück.
Wagenlaternen
von 3 M. bis 10 M. das Stück. Lastfuhrwerkslaternen mit Federvorrichtung.
Blech-Spielwaaren
für Knaben und Mädchen als:
Trompeten, Fuhrwerke, Kreusel, Spaarbüchsen, Spaarheerde, Spieleimer, sowie sämmtliches Küchengeschirr, Küchengeschirr in Holzschachteln
6 Stück Inhalt à Schachtel 10 Pfennig (Mecklenburg). bis zu 25 Stück
Inhalt à Schachtel 75 Pfennig (Mecklenburg).
Tannenbaum-Leuchter
von 1 Pfennig (Mecklenburg). an das Stück.
Um recht zahlreichen Besuch bittet ergebenst                          
                                                    W. Wieschendorf.
                                                    Klempner.


Meine jetzt vollständig geordnete                          
Weihnachts=Ausstellung
von
Kurz= und Spielwaaren, Puppen, Porcelan u. Glaswaaren, feine Leder=Waaren, Hausstandsgegenstände etc.
halte zu Einkäufen bestens empfohlen.                          
Rehna.                                                     H. Schreiber.


Moderne Pelzwaaren

als Muffen, Fußkörbe, Fußsäcke, Teppiche, u. s. w. zu recht billigen Preisen, Kindermuffen von 2 Mark an

                                                    empfiehlt
                                                    B. Gartz.


Größtes und billigstes
Pelzwaaren-Lager
Rudolph Rose.
Lübeck, Königstr. 875 bei der Fleischhauerstr.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 19. December.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittagskirche: Fällt aus.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


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ZVDD