No. 94
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. Dezember
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 94 Seite 1]

Politische Rundschau.

Der Reichskanzler veröffentlicht die Bekanntmachung des Staatsministeriums in Betreff der einjährigen Verlängerung des sogenannten kleinen Belagerungszustandes über Berlin und Umgebung. Eine sich anschließende Bekanntmachung des Polizeipräsidenten untersagt speciell den bereits ausgewiesenen Personen auch fernerweit den Aufenthalt in Berlin, mit Ausnahme derjenigen, denen derselbe durch besondere Verfügungen wieder gestattet worden ist. Im übrigen erweist sich die Vermuthung, daß das Tragen von Waffen bei der diesmaligen Erneuerung der Maßregeln werde gestattet werden, als unbegründet, da die Bekanntmachung des Staatsministeriums mit der früheren ganz gleichen Wortlaut hat.
Am Montag Abend wurden von sämmtlichen Ausgaben von Heine's Werken diejenigen Bände, die das Gedicht "Schloßlegende" enthalten, in den Berliner Buchhandlungen konfiszirt.
Am Freitag hat in Hamburg eine zahlreich besuchte Versammlung der Zollanschlußpartei stattgefunden, in welcher auf Antrag des ins Reichsamt des Innern berufenen Hr . Julius Schulze zwei Resolutionen angenommen wurden, deren eine dem Hamburger Senate ein Mißtrauensvotum ertheilt, während die andere den 32 Unterzeichnern der an den Reichskanzler gerichteten Adresse die volle Zustimmung ausspricht.
Langeweile hat Fürst Bismarck in seinem Friedrichsruhe schwerlich. Er kennt das Lied: "Grillen sind mir böse Gäste" und hat sich andere Gäste geladen; den Botschafter Fürst Hohenlohe in Paris, den Botschafter General v. Schweinitz in Petersburg und den französischen Botschafter Graf St. Vallier in Berlin - zur Jagd wie man liest, aber nicht zur Sauhetz. - Das heißt Deutschland und Frankreich verabreden sich, auch künftig wie seither, im Orient (Griechenland) gemeinsam zu verhandeln.
Frankreich. Ein französischer Republikaner Vacherot entwirft in einer diplomatischen Flugschrift von dem Fürsten Bismarck folgende Schilderung. "Die ganze europäische Diplomatie hat in den letzten Jahren nach Bismarcks Pfeife getanzt und mit Flotten und Heeren "pou le Roi de Prusse" gearbeitet. Sein Spiel hat sich zugleich gegen Rußland und Frankreich gewendet, um das Bündniß beider zu hintertreiben. Er ist ein doppelter und dreifacher Michiavelli, er ist offen und frei, spricht mit Jedem über Bündnisse, ist conservativ, liberal, radical, revolutionär, nach Bedürfniß; ohne Vorliebe für Krieg oder Frieden, gleich Cäsar stets thätig, so lange etwas zu thun übrig bleibt, der Zukunft stets eingedenk. Er ist ein Großmeister der diplomatischen Hexenkunst."
Der politische Parteihaß, der zu den schmutzigsten Verläumdungen führt, hat sich einmal wie die Schlange in den Schwanz gebissen. General Cissey in Paris der frühere Kriegsminister unter Mac Mahon war von dem Laternenmann Rochefort und dem Abgeordneten und Journalisten Laissant öffentlich und täglich mancherlei Unterschlagungen, Veruntreuungen und Bestechungen im Amte und schließlich des Landesverrathes angeklagt worden, indem er den französischen Mobilmachungsplan zu Gunsten seiner Geliebten, Frau Kaulla, verrathen habe. Der General erhob Klage bei dem Zuchtpolizeigericht. Dieses vernahm öffentlich alle Beamten des Ministeriums und alle Betheiligten als Zeugen und stellte sie Rochefort und Laissant gegenüber; das Ergebniß war, daß alle Beschuldigungen sich als Verläumdungen erwiesen und in nichts zerfielen und daß Rochefort und Laissant zu je 4000 Franks Geldstrafe etc. verurtheilt wurden. Sie konnten nicht den leisesten Einwand gegen die Zeugen und deren Aussagen erheben, und sagten, sie hätten dasmal "Unglück" gehabt. "Vielleicht, erklärte Rochefort, hätten die Gerüchte ja doch wahr sein können. Beim Gericht zählt kein "vielleicht", antwortete der Vorsitzende des Gerichtshofes.
Großbritannien. In der am Sonnabend unter dem Vorsitze der Königin in Windsor stattgehabten Sitzung des Geheimen Raths wurde beschlossen, das Parlament am 6. Januar einzuberufen. - Die Berichte aus Irland lauten mit jedem Tage ungünstiger. Die Sprache der Landligaführer ist heftiger als jemals. Seit Davitts Rückkehr von Amerika weigern sich die Dubliner Kaufleute und Bürger, als Geschworene bei dem Staatsprozesse zu fungiren, da sie im Falle einer Schuldigsprechung geächtet oder ermordet zu werden fürchten. Die Bewegung bekommt aus den höchsten Gesellschaftskreisen Unterstützung. Bei der am Dienstag abgehaltenen Sitzung der Landliga kam ein Brief Robert Southwell Greville Nugents, eines jüngeren Sohnes des Earls von Westmeath, zur Verlesung, in welchem Schreiber um Aufnahme als Mitglied bittet und erklärt, daß die Liga nichts von der englischen Regierung zu erwarten habe und im innigen Zusammenhalten ihre ganze Hoffnung liege. Die Liga sei das einzige Mittel, der unerträglichen Ungerechtigkeit ein Ende zu machen, welche die von der englischen Regierung gestützten abwesenden und grausamen Gutsherren Irland auferlegten. Das Gesetz der Selbsterhaltung stehe über dem Gesetz zur Aufrechthaltung der Ordnung. Wie die Iren das Gesetz der Selbsterhaltung auffassen, beweisen die täglichen Mordversuche.


- Die Bevölkerung der Juden belief sich 1812 im preußischen Staate auf etwa 31,000 Seelen. Laut ungefährer, auf Ermittelungen des damaligen Kriegsministeriums beruhender Berechnung betrug die Zahl der jüdischen Freiwilligen in den Jahren 1813-1815 etwa 500. Rechnet man Frauen, Kinder und Greise von den 31,000 Seelen ab, so bleiben etwa 9000 streitbare Männer, so daß etwa auf 18 Männer ein Freiwilliger käme. Ueber die Auszeichnungen, welche Juden im Befreiungskriege erhalten haben, fehlen genauere Notizen. Einer der ersten mit dem eisernen Kreuze geschmückten Krieger war ein Jude, Grünzberg. Von den Berliner jüdischen Freiwilligen erhielten wenigstens 6 das eiserne Kreuz: Premier Lieutnant S. A. Benda, die Sekonde=Lieutenants: H. Fließ, F. Epenstein, F. Oppert, M. Löbel, Manché. Von den Berliner Freiwilligen wurden außer den eben Genannten zu Lieutenants befördert: Nathan Mendelssohn, Joseph Henoch Anker, Isert Meno Burg (der 1853 als Major der Artillerie gestorben ist, der einzige Jude welcher es im preußischen Heere zum Stabsoffizier gebracht hat.)
- Neu=Basel in der Schweiz ist eine prächtige Stadt und rahmt den großen Bahnhof ein. Alt=Basel dagegen hat noch manches interessante Curio=

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sum an Bauten, Inschriften und Erinnerungen aufzuweisen. An einem Hause liest man die Inschrift; "Auf Gott ich meine Hoffnung bau und wohne in der alten Sau" und an einem andern: "Wacht auf ihr Menschen und thut Buß, ich heiß zum goldnen Rinderfuß." Die Räthe der Stadt wiesen noch vor Jahrzehnten alle Briefe zurück, auf denen der Zusatz "Seiner Weisheit" vergessen war. Die republikanischen Rathsherren waren so stolz, daß sie der Gemahlin des römischen Königs nur den Titel "Königliche Würden" zugestanden und die höchsten Cavaliere nur mit "Euer Edelkeit" anredeten. Und sittenstreng waren die "weisen" Herren und duldeten nicht, daß Frauenzimmer von Mannsbildern frisirt wurden. Den Baslern war verboten, ihr Geld unter 5 Procent anzulegen, um den Zinsfuß nicht zu drücken. In neuester Zeit war Basel diejenige unter den Schweizer Städten, welche während des französischen Krieges 1870 am wärmsten sympathisiere und es sogar dem französisch sprechenden Genf zuvorthat. In dritter Linie stand Zürich. Ich werde den Tag im Leben nicht vergessen, wo die Zeitungsträger durch die Straßen von Genf rannten und schrieen: Die französische Armee hat die Waffen gestreckt, der Kaiser ist gefangen, in Paris ist die Republik ausgerufen worden!" Die französischen Arbeiter sammelten sich und rissen die Napoleonschen Wappen von dem Consulatsgebäude. Kurz vorher noch saß ich in einem Kaffeehaus, las die Pariser Zeitung "Gaulois" und schüttelte mich aus vor Lachen. Der Gaulois bewies nämlich in einem Leitartikel, daß die Preußen an ihren Stiefeln zu Grunde gehen würden, die Armeeverwaltung habe ihnen so schlechtes Schuhwerk geliefert, daß ihnen die Füße in den Stiefeln anschwellen und sie diese nicht mehr von den Füßen bringen könnten. Sobald sie aber unfähig geworden wären zu marschiren, werde man sie todtschlagen wie die Fliegen u. s. w. so erzählt Lucian Herbert in seinen Briefen "aus zwei Republiken."
- Der englische Gutsbesitzer Capitain Boycott in Longh Mask in Irland war von der Land=Liga für vogelfrei erklärt worden, setzte aber Kopf und Ehre daran. seine Erndte zu machen und heimzubringen, ehe er nach England ging. Er und alle Familienangehörigen gruben die Kartoffeln aus unter militärischem Schutze. Als es zum Verfahren des Getreides kam, ritten voran zwei Schwadronen Husaren, hinter diesen kamen acht Leiterwagen mit Getreide, begleitet von Arbeitern und Polizei, hierauf wieder 50 Mann Infanterie unter Führung eines Lieutenants. Hinter dieser Macht ritten wieder einige Schwadronen Dragoner, an ihrer Spitze der Oberst des Regiments, den Nachtrab bildeten abermals Husaren. So geschützt bewegten sich die Wagen von Long Mask nach Cong, wo das Getreide auf den Dampfer gebracht wurde. In derselben kriegerischen Ordnung zogen die Soldaten nach Boycotts Wiesen, wo Heu aufgeladen wurde. Das alles liest sich wie ein Scherz, ist aber bitterer Ernst.
- Nicht jeder großer Mann ist glücklich; die moderne Welt ist auf den Mittelschlag eingerichtet. In Ulm fand dieser Tage einer der größten und reichsten Russen (aber nicht Gortschakoff) im besten Gasthofe kein Bett, wo er sein Haupt zum Schlummer niederlegen konnte, er mußte auf dem Fußboden schlafen. Und so gings ihm überall auf der Reise; denn er mißt reichlich 7 Fuß 8 Zoll. Noch schlimmer gings einer großen, aber nichts weniger als reichen Oesterreicherin. Weder in Linz noch in Wien fand sie eine Stelle als Köchin oder als Kindermädchen; wer die Riesin mit den breiten Schultern, den dicken Backen und Kinnbacken und den urgesunden Zähnen sah, lächelte, dachte an die riesigen Mundrationen, die er liefern müßte, und dankte für ihre Dienste. Dem armen Mädchen aber wars nicht zum Lachen; nachdem es vom Morgen bis zum Abend umhergelaufen war, lief es in die - Donau.
- Es gibt überall noch viel Elend und stille Noth. In Ssaratow (Oesterreich) fanden sich in der 7. Knabenklasse 10 Schüler, in deren Familien Wasser und Brod das einzige Nahrungsmittel bilden; gegen 20 Schüler erhielten 1-2 mal wöchentlich warme Speisen; in der 4. Knabenschule erwiesen sich 18 Schüler als auf Wasser und Brod gesetzt und in 11. meldeten 19 Knaben, daß sie höchstens an Sonntagen eine Fleischspeise erhalten. In der zweiten Mädchenschule fanden sich 18 Kinder, die nur von Wasser und Brod leben, während 28 zwar hier und da warme Speisen erhalten, jedoch nur Fasten=, nicht Fleischgerichte. In der 7. Mädchenschule wurden 18 Mädchen gefunden, die nur Wasser und Brod und höchstens hie und da einen Kartoffelbrei ohne Fleisch und Butter erhalten. Ein Knabe ging während der Mittagspause nicht nach Hause; vom Lehrer darüber zur Rede gestellt, sagte er: eine Brodrinde habe ich noch bei mir mehr bekomme ich zu Hause auch nicht. "Was eßt ihr denn Abends"? fragte der Lehrer. "Gar nichts, wir legen uns früh nieder, dann wirft man sich manchmal auf der Pritsche hin und her, aber schläft endlich doch ein." Ein anderer Knabe wird wegen zu späten Erscheinens in der Schule zur Rede gestellt. "Ich mußte vorher betteln gehen, um ein Stück Brod zu bekommen," war die Antwort des Knaben.
- Am 20. November feierte die Landesbibliothek zu Kassel ihr 300jähriges Stiftungsfest, welches im historischen Verein durch einen Vertrag des Bibliothekars Dr. Duncker über Landgraf Wilhelm VI. von Hessen (genannt der Weise) verherrlicht wurde. Die Bibliothek ist eine der bedeutendsten in Deutschland. Sie besitzt 14000 höchst seltene Handschriften, werthvolle alte Illustrationen und nicht weniger als 160,000 Bände. Von 1814-1829 haben die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm als Bibliothekare um die Verbesserung und Vermehrung dieser ausgezeichneten Büchersammlung sich verdient gemacht.
- Zwei Eskimo=Familien aus Labrador mit ihren Wohnhütten, Hunden, Booten und Geräthschaften haben sich beim Fortschreiten der kühleren Temperatur von Berlin nach Frankfurt a/M. gewagt und lagern da für vierzehn Tage im zoologischen Garten im Freien. Sie finden das Klima in Mitteldeutschland äußerst angenehm und müssen sich sogar der allgemeinen Volkszählung vom 1. December unterwerfen, wenn sie auch als Ausländer mit vorübergehendem Aufenthalte der deutschen Bevölkerung nicht zugerechnet werden können.
- Lordmayor oder Oberbürgermeister von London können nur reiche Leute werden. Der jüngste Lordmayor Sir Francis Truskott hat während seines Amtsjahres 12,000 Gäste bei Festmahlen, Gabelfrühstücken etc. bewirthet, während mehr als 5000 Personen von Rang und Auszeichnung seine Gastfreundschaft bei Empfängen, Abendgesellschaften etc. genossen.
- Ein alter Forstmann hatte sich entschlossen, das Forstexamen zu machen. Der Examinator fragte ihn: "Können sie Kubikwurzel ausziehen?" - Schaffen Sie mir Kubikbäume, ich werde mit den Wurzeln schon fertig werden. -
- In der am Freitag stattgehabten Jahresversammlung der Genossenschaft bildender Künstler Wiens ist Hans Makart mit großer Stimmenmajorität zum Vorstande dieses Vereins gewählt worden. Der geniale Meister, der Liebling der Wiener Frauenwelt, ist damit zu einer sehr einflußreichen Stellung gelangt.
- Ein steirischer Sodawasser=Fabrikant hat Dr. Tanner geschrieben: "Wasser thut's freilich nicht, aber Bier; ich wette mit Ihnen, daß ich 40 Tage nur Bier trinke und Gewinne."
- Der Sultan von Fez und Marokko hat 200 von seinen 400 Frauen abgeschafft und sie an seine Offiziere vertheilt, aber nicht umsonst, sondern gegen einen Gage=Abzug.
- In Nordamerika ist starker Frost so plötzlich eingetreten, daß in den nördlichen Seen, und Flüssen und Kanälen 800 Boote mit 6 1/2 Millionen Bushel Getreide eingefroren sind.


Anzeigen.

Auf den Antrag der Kirchenjuraten zu Carlow wird das Lehmgraben auf der sogenannten Kirchenkoppel allen Unberechtigten hiermit ausdrücklich verboten.
Uebertretungen werden in Gemäßheit des §. 370 Nr. 2 des Straf=Gesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft bestraft.
Schönberg, den 23. November 1880.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. v. d. Lancken.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 94 Seite 3]

Holz=Auction Nr. 4.

Am Montag den 6. December Morgens 9 Uhr sollen im Rüntzer Zuschlage an Ort und Stelle

ca. 50 Fud. buchen Durchforstungsholz

meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.
Sammelort beim Schlagbaum an der Landstraße.
Schönberg den 28. November 1880.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Die diesjährige Herbst=Versammlung des Landwirthschaftlichen Vereins findet am

Mittwoch den 8. December d. J.
Morgens halb 11 Uhr

im Boye'schen Gasthause hieselbst statt, zu welcher Namens des Vorstandes ergebenst einladet

der Secretair des Vereins       
W. Heincke.         


Die Apotheke in Schönberg hält stets vorräthig:

Medicinal=Tokayer.
Brunnengräber's Malzextrakt mit und ohne Eisen.
Brunnengräber's entöltes Cacaopulver.
Beste Chocolade.
Pecco= und Souchongthee.
Condensirte Milch.
Liebig's Fleischextrakt.
Schering'schen Pepsinwein.
Burk'schen Chinawein.
Burk'schen Pepsinwein.
Nestle's Kindermehl.
Alle gangbaren Pastillen.
Echte Romershausen'sche Augenessenz.


Vorzüglich schöne gelbe                          
Kocherbsen
sowie
geschälte Victoria=Erbsen
und
weiße Bohnen
            empfiehlt billigstens
                                                    Aug. Spehr.


Schöne getrocknete                          
böhm. Birnen
à Pfund 50 Pfg. und
amerikanische Schäläpfel
à Pfund 45 Pfg., sowie beste
steirische u. türkische Pflaumen
à Pfund 25 Pfg. und 35 Pfg.
Oporto Birnen
à Pfund 1 Mark 10 Pfg.
                                                    empfiehlt
                                                    Aug. Spehr.


Wachswagenlichte
à Pack 2 Mark 20 Pfg. Stück 38 Pfg.
                                                    empfiehlt
                                                    Aug. Spehr.


Total=Ausverkauf.
Wegen gänzlicher Aufgabe meines Geschäftes verkaufe sämmtliche
Manufactur=, Tuchwaaren
und
Schuhmacher- und Schneider-Artikel
zu Einkaufspreisen,
Wilhelm Steinmann,
Lübeck, Markt Nr. 240.


Verloren.

Auf dem Wege von Schönberg über Selmsdorf nach Dassow ist vor 14 Tagen ein Bündel Zeug mit schmutziger Wäsche verloren worden. Der Beutel ist gezeichnet G. L. Abzugeben gegen eine Belohnung in der Exedition d. Blattes.


Verlaufen.

Ein schwarzgrauer Bulldoggehund mit weißer Brust ist mir in Schönberg entlaufen. Gegen Belohnung abzugeben beim
Lüdersdorf.                                                     Gastwirth Fahrenkrug.


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[ => Original lesen: 1880 Nr. 94 Seite 4]

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Güsten in Anhalt, 9. April 1880.         

Hierdurch möchte ich sie bitten, mir umgehend 3 Flaschen à 1 M. von Ihrem rühmlichst bekannten Fenchelhonig*) per Nachnahme senden zu wollen. Ich habe selbigen bei einem Brustleiden meiner Frau in Anwendung gebracht und bis jetzt sehr gute Erfolge erzielt.

Hochachtungsvoll Franz Knauf, Hotelbesitzer.        

      *) Der L. W. Egers'sche Fenchelhonig ist in Schönberg allein echt zu haben beim Buchbinder C. Sievers.


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Malzextract rein, mit Eisen, mit Chinin und mit Kalk.
Liebe's Liguminoze bereits gar, ohne zu kochen verwendbar.
Hartenstein'sche Liguminoze in vier verschiedenen Mischungen.
China Weine und feinster entölter Cacao in diversen Packungen.
ff. Vanille=, Malz= und Gersten=Chokolade.
Souchong= und Peccothee, prima Waare.
Nestle's, sowie Faust's und Schusters Kindermehl.
Schering's Pepsinessenz und Kirchmann'sche Eisen=Magnesia=Pillen.
Diverse med. Liqueure und Säfte etc. etc.


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Um damit gänzlich zu räumen wird der Rest von Filzschuhen und Filzpantoffeln mit und ohne Ledersohle unter Einkaufspreis verkauft bei

Emil Jannicke,         
Handschuhmacher.     


Fleischmühlen & Wurstmaschinen
halte zum Ausleihen während der Schlachtzeit.
                                                    H. C. Weinrebe.


Neue und alte                          
Bienenwohnungen u. Königin-Absperr-Gitter
verkauft                          
                                                    J. Wegner.


Gesucht wird ein Lehrling von
                                                    G. Creutzfeldt,          
                                                    Lockwischer Mühle.    


Für eine bestrenomirte Vieh=Versicherungs=Bank thätige Agenten gesucht. Lohnender Nebenerwerb.
Adresse sub J. G. 3512 postlagernd Neubrandenburg.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 5. December.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittagskirche: Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 35.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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