No. 92
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. November
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 92 Seite 1]

Einem aufmerksamen Beobachter und Kenner der Verhältnisse Oesterreichs wird es nicht entgehen, daß der Deutsche daselbst von den Slaven nicht nur immer mehr zurückgedrängt wird, sondern auch in Gefahr ist, den Vorrang, welchen er bisher mit Recht vermöge seiner Bildung, Intelligenz und Capitalskraft über diese fremden Volkerstämme hatte, zu verlieren. Diese fortschreitende Uebermacht der Slawen über die Deutschen in einem Lande, das seit Jahrhunderten deutsch regiert wurde und als deutsches Land gegolten, ist um so bedauerlicher, als dadurch der natürliche Verbündete des deutschen Reiches nicht mehr jene Gewähr bietet zur rechten Zeit als verläßlicher Bundesgenosse am Platze zu sein. Es ist daher Pflicht jedes Deutschen, dahin zu wirken, daß die deutschen Stämme Oesterreichs nicht unterdrückt werden! Der am 14, Novbr. in Wien stattgehabte Parteitag hatte vor Allem den Zweck, einen Zusammenhalt aller deutschen Oesterreicher herbeizuführen und die Partei, die sich gespalten hatte, wieder zusammen zu fügen. - Die Loosung war: Wir wollen sein ein einig Volk. - Als bestes Mittel, der Unterdrückung des Deutschthums Einhalt zu thun, wurde der deutsche Schulverein bezeichnet, dessen Aufgabe es ist, in jenen Orten, wo die Uebermacht der Slaven so groß ist, daß dieselben keine deutsche Schule aufkommen lassen und das Kind deutscher Eltern keine Gelegenheit findet, Unterricht in seiner Muttersprache zu nehmen, sondern gezwungen ist, sich die fremde Sprache anzueignen, deutsche Schulen aus eigenen Mitteln zu gründen und zu erhalten.
Der Zweck dieser Zeilen ist, das Interesse der Stammverwandten im deutschen Reiche wachzurufen für diesen Schulverein, der sich eine ähnliche Aufgabe gestellt hat, wie der Gustav=Adolf=Verein. Gleichwie Letzterer jenen armen Gemeinden hülfreich beisteht, die nicht in der Lage sind, ein protestantisches Kirchlein zu bauen und ihren Pfarrer zu erhalten, so will der deutsche Schulverein deutsche Schulen bauen und deutsche Lehrer anstellen, da wo die Deutschen die Minorität bilden und von den fremden Nationalitäten unterdrückt werden.


Politische Rundschau.

Deutschland. Prinz Wilhelm von Preußen verließ am 19. d. M. Windsor, um nach Deutschland zurückzukehren. Seine Braut Prinzessin Victoria von Schleswig=Holstein=Augustenburg, und deren Schwester Caroline Mathilde, bleiben bis nach Weihnachten die Gäste des Prinzen und der Prinzessin Christian von Schleswig=Holstein in Cumberlandloge, worauf sie sich ebenfalls nach Deutschland begeben. Von Seiten des englischen Hofes werden der Prinz und die Prinzessin von Wales sowie andere Mitglieder der königlichen Familie der am 28. Februar stattfindenden Vermählung beiwohnen. Im Winter wird das junge Paar das Stadtschloß in Potsdam, im Sommer das Marmorpalais bewohnen.
Als ob es nicht schon Hiobsposten übergenug gebe, war vor ein paar Tagen in ganz Berlin das Gerücht verbreitet, den Fürsten Bismarck in Friedrichsruhe habe der Schlag getroffen. Man wußte, wie von dem Mädchen in der Fremde nicht, woher es kam und erholte sich erst von der Bestürzung, als man erfuhr der Fürst sei frisch und munter und werde sich nächstens in Berlin selbst dementiren, wie der alte Wrangel den Herren von der Börse gesagt hat.
Die Judendebatte, welche zwei volle Tag das preußische Abgeordnetenhaus in Anspruch nahm, hat ihren Abschluß gefunden. Bei dieser Gelegenheit ist eine eigenthümliche Erscheinung zu Tage getreten, wie sie wohl selten im parlamentarischen Leben sonst vorkommt. So weit die Gegner in dieser Frage auch auseinanderstehen, alle sind sie von der Antwort der Regierung auf die Interpellation zu Gunsten der Juden zufriedengestellt. Keiner hat für die Regierung ein Wort des Vorwurfs, und das Einzige, was gegen dieselbe vorgebracht wurde, war, daß Virchow sagte die Antwort sei "kühl", worauf Windhorst erklärte, er habe dieselbe für "warm" gehalten; die ganze Verhandlung kann man wohl als "unfruchtbar" bezeichnen, da sie die Judenfrage nicht beseitigt hat, doch hat sie eines zuwege gebracht, nämlich die Annäherung des Centrums an die conservative Partei.
Frankreich. Der blutrothe Blanqui in Paris hat eine Zeitung gegründet, die den Titel trägt: Ni dieu, ni maitre; das heißt: Weder Gott noch Meister (Herr). Gott= und Meisterlos - das ist das sündhafte Ideal dieser Leute - wie ja ihre Vorfahren in der ersten Revolution (1792) den lieben Gott förmlich und feierlich abgesetzt haben und die Anrede Herr verboten war.
Viele aus Frankreich ausgewiesene Jesuiten reisen nach Portugal. Die Portugiesen halten ihnen aber ihren alten Pombal entgegen, der auf sie wie ein Medusenhaupt wirkt. Pombal war nämlich der Minister, der 1759 die Jesuiten auf ewige Zeiten ausgewiesen hat. Er war der erste in Europa, der das Wagestück unternahm und es, wie man sagt, theuer bezahlte.
England. Die Einheit des englischen Ministeriums ist nothdürftig wiederhergestellt, doch können die Londoner officiösen Organe nicht leugnen, daß die Situation noch immer eine precäre ist. Die radicalen Mitglieder haben durch die Drohung ihre Aemter niederzulegen, die "whigistischen" zum Nachgeben gezwungen. Ein solcher Zustand ist aber auf die Dauer unhaltbar; in Irland nehmen die Unruhen und die damit verbundenen agrarischen Verbrechen zu, und sehr bald wird abermals die Frage von Zwangsmaßregeln, speciell die Aufhebung der Habeas-Corpus Acte als dringend der Lösung bedürftig auftauchen. Wird sie dann im Sinne der Anhänger von Gewaltmaßregeln gelöst, so werden Bright und Chamberlain, sowie deren Anhänger, ihre Stellen niederlegen, im andern Falle würden eine Anzahl "whigistischer" Mitglieder aus einem Cabinet ausscheiden müssen, dessen Politik, ihrer Meinung nach, zum Schaden des Landes ausschlägt. In jedem Falle würde dann das Parlament zu entscheiden haben, wessen Politik es unterstützen will; würde der Zwiespalt aber auch in die liberale Partei des Parlaments getragen, so könnte eine einzige Abstimmung dem Cabinet Gladstone verhängnißvoll werden.

[ => Original lesen: 1880 Nr. 92 Seite 2]

- Am 18. d. unternahmen II. KK. HH. der Großherzog und der Erbgroßherzog von Mecklenburg=Schwerin auf der Bolléschen Dampfdroschke eine Probefahrt von Ludwigslust nach Wöbbelin und zurück. Am 20. wurden in Schwerin Probefahrten mit diesem Dampfwagen arrangirt, an welchem Deputirte des Ministeriums des Innern, der Chaussee=Vewaltungs=Commission, der technischen Commission, des Großherzoglichen Amtes und des Magistrats theilnahmen. Das Fuhrwerk überwindet Steigungen und macht kurze Wendungen in voller Fahrt.
- Etwas ganz Neues ist in Preußen ins Leben getreten: ein Volkswirthschaftsrath, gebildet aus den Vertretern des Handels und der Industrie, der Landwirthschaft und des Handwerkes. Es soll sich mit der Zeit zu einem Volkswirthschafts=Senat für das Deutsche Reich erweitern und neben Landtag und Reichstag mit seinem Gutachten gehört werden. Die Regierung hat großen Einfluß auf seine Zusammensetzung.
- Die alte Wunde am englischen Staatskörper ist wieder aufgebrochen und der englische Staatsbürger liest täglich in seiner Zeitung Berichte aus Irland die ihm empfindlich an die schwere Schuld seiner Väter mahnen. Die Zustände in Ulster sind furchtbar, und das Aufgebot von Truppen, unter deren Schutz Capitain Boycott's Ernte eingebracht, beweist nur die Ohnmacht der englischen Regierung, die widerspenstige Bevölkerung niederzuhalten. Wenn sie in jede Grafschaft, wo es gährt und die Zahlung des Pachtzinses verweigert wird, ebenso viel Soldaten schicken wollte, als sie nach Ballinrobe und Clarremorris verlegt hat, so würde bald die ganze englische Armee nicht ausreichen. Lough Mask House der Landsitz Boycott's wird von der Bevölkerung gemieden wie ein Pestspital, und nichts ist bezeichnender für den zähen irischen Trotz, als die einfache Thatsache, daß Mr. Russell, der Correspondent der Daily News, seinen Kutscher nicht durch Bitten, nicht durch Geld, nicht durch Drohungen bewegen konnte ihn, nach Lough Mask House zu führen. Das Elend, welches in der ganzen Gegend, und nicht nur dort, sondern in halb Irland herrscht, spottet jeder Beschreibung.
- Bei den jüngsten Landwehr= und Reserve=Einziehungen ist es wiederholt vorgekommen, daß die Mannschaften nach Beendigung der Uebungen den vorgesetzten Offizieren und Unteroffizieren ihren Dank für "gute Behandlung" u. s. w. durch Zeitungsinserate abgestattet haben. Infolge dessen ist höhererseits Veranlassung genommen worden, darauf hinzuweisen, daß diese Kundgebungen, als dem militärischen Geiste durchaus zuwider, so gut sie auch gemeint sein mögen, in Zukunft zu unterbleiben haben.
- In Bingen ist die St. Rochuskapelle erbrochen worden. Der Reliquien=Schrein wurde geöffnet und die Reliquien wurden zerbrochen und umhergestreut.
- Meteorologische Beobachtungen und mathematische Berechnungen in den Petersburger Blättern ergeben, daß seit 121 fahren - so weit reichen die Ziffern zurück - noch nie der Monat October eine solche Kälte hat aufweisen können, wie in dem Jahre 1880.
- Ein Kravattenmacher. Vor Gericht in Frankfurt a. M. wurde folgende Wuchergeschichte konstatirt. Ein Bürger fand sich in Verlegenheit und war gezwungen, sich an einen "Kravattenmacher" zu wenden. Der Ehrenmann war auch bereit, ihm zu helfen, doch ließ er sich für ein Darlehen von 1000 M., welches er in Wechseln gab, 1800 M. verschreiben und zurückzahlen. Bei einem anderen Wechsel in derselben Höhe nahm er für ein halbes Jahr 530 M. Zinsen, für einen dritten Wechsel für dieselbe Zeit 600 M. etc.
- Kunstreiter Renz ist in Berlin eingezogen und macht den Theaterdirektoren leere Häuser.
- Ein 13 Jahre alter Schüler in Erfurt nahm's so übel, daß ihn sein Lehrer einen Lümmel nannte, daß er seine Bücher verkaufte und in die weite Welt ging. Zu weit wird er nicht kommen.
- Ein Bahnhofswirth in G. spürte seit einiger Zeit ziehende Schmerzen in den Gliedern, hielt es, wie auch sein Arzt, für Rheumatismus und achtete wenig darauf; als aber Lähmung der Hände, Arme und Beine eintrat, kam er ins Krankenhaus. Da stellte sich endlich der Grund der Krankheit heraus. Der betr. Wirth hatte jeden Morgen das im Bleirohr lau gewordene Bier getrunken, das sich im Bierdruck=Apparat Nachts angesammelt hatte. So war nach und nach durch kleine Mengen aufgelösten Blei=Oxyds die hartnäckigste Bleilähmung entstanden, gegen welche Elektrisirung mit bestem Erfolg angewendet wurde.
- Der gegenwärtig in Melbourne in Australien aus betriebene Erbschaftsschwindel hat bereits viele Opfer gefordert. Unter der Firma Uniacka und Co. versendet die betreffende Schwindler=Gesellschaft von Melbourne aus zahlreiche Briefe, deren Adressaten sehr erstaunt sind, zu erfahren, daß ein kürzlich in Australien verstorbener Mann gleichen Namens, ein entfernter Verwandter, natürlich sie zu Erben seines recht beträglichen Vermögens eingesetzt habe. Daß die Firma, welche ihnen dies mittheilte und sich erbot den Nachlaß zu reguliren und den Verwandten in Europa zu übermitteln, für ihre Mühewaltung einen Vorschuß erbat erschien vielen ganz natürlich, und ohne langes Besinnen sendeten sie die erbetene Summe nach Melbourne, wo, wie inzwischen ermittelt wurde, täglich etwa 30 Geldbriefe und Werthsendungen an die Herren Uniacke und Co. eintrafen. Freilich war es für die leichtgläubigen Einsender etwas unangenehm, daß diese Herren gar nichts mehr von sich hören ließen, und noch unangenehmer, daß sie auf eingezogene Erkundigungen von den betreffenden Behörden die Nachricht erhielten, daß ein Mann ihres Namens entweder gar nicht existirt habe, oder sich noch einer sehr guten Gesundheit erfreue, oder aber wirklich gestorben sei und einige Schafe oder ein paar Kleidungsstücke hinterlassen habe.
- In Wien ist Frau Gruber, die Hof=Hebamme, eine sehr populäre Person, 82 Jahre alt, gestorben. Die brave Frau hat mehr als 10,000 Kinder an das Licht dieser Welt befördert; freilich nicht am Hof allein; denn das wäre selbst für einen Hof zu viel, sondern in der ganzen Adels= und Finanz=Aristokratie. Ihr Erbe ist auch ein Hofmann, der Hofzahnarzt oder Zahndentist, wie die Leute sagen.
- Man hat noch nicht erfahren, ob die deutschen Männergesangvereine den 22. November, den 100. Geburtstag Conradin Kreutzers, gefeiert haben. Von seiner Oper "Das Nachtlager in Granada" und von seiner Musik zu dem "Verschwender" von Raimund abgesehen, gehören seine Compositionen Uhland'scher Volkslieder zu den schönsten und populärsten, jeder Sänger hat sie einmal gesungen und Jeder einmal und vielmal gehört und ist tief ergriffen worden. Kreutzer ist geboren in Mößkirch im badischen Oberland und war fast sein Lebenlang ein fahrender Musikant. Er war viermal Kapellmeister und Dirigent in Wien, in Stuttgart, in Donaueschingen, in Cöln und in Riga, wo er 1849 gestorben ist. Auch in Paris hat er mehre seiner Werke aufgeführt. Der ganze Mann steckte voll Musik, seiner Tondichtungen aller Art sind so viele, daß er sie selber nicht alle kannte. Seinen Ruhm begründeten seine naturfrischen Frühlings= und Wanderlieder.


Anzeigen.

Auf den Antrag der Kirchenjuraten zu Carlow wird das Lehmgraben auf der sogenannten Kirchenkoppel allen Unberechtigten hiermit ausdrücklich verboten.
Uebertretungen werden in Gemäßheit des §. 370 Nr. 2 des Straf=Gesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft bestraft.
Schönberg, den 23. November 1880.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. v. d. Lancken.


Antragsmäßig soll über die Grundstücke des Rademachermeisters Heinrich Badstein zu Schönberg, als:

1. das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 207 belegene Wohnhaus c. p.;
2. das auf dem Schönberger Stadtfelde im sog. Rübencamp zwischen Vock und Brüchmann belegene Ackerstück in Größe von circa 96 []Ruthen;

[ => Original lesen: 1880 Nr. 92 Seite 3]

3. das auf dem Schönberger Stadtfelde vor dem Siemzer Thor an der sog. Moorstraße belegene Moor von circa 400 []Ruthen und
4. die auf dem Schönberger Stadtfelde im sog. Bohnrad zwischen Möller und dem Libeck=Flusse belegene Wiese von ca. 210 []Ruthen,
welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden sollen, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Freitag den 31. December d. Js.
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen Besitzer als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 15. October 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.     


Ziehungs=Listen

über die heute vollzogene Ausloosung von Obligationen der alten Lübeckischen=Anleihen (Stadtkassenbriefen) werden an hiesiger Stadtkasse unentgeltlich verabfolgt.
Lübeck den 16. November 1880.

Das Finanzdepartement.


Holz=Auction.

Am Montag den 29. November, Morgens 9 Uhr sollen in den Lauer=Tannen an Ort und Stelle

ca. 100 Fuder tannen Durchforstholz von Hopfenstangen= bis Schleetstärke
meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.
Schönberg i. M., den 20. November 1880.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Auctionsanzeige.

Mittwoch den 1. December Vormittags 10 Uhr sollen im Gastwirth Boye'schen Locale in Schönberg verschiedene Pfandsachen als:

1 mahagoni Schreibsecretär, Kurzwaaren und Fayancegeschirr, 1 Divan, 8 Rohrstühle, 3 Spiegel, 1 Kommode, 1 Bettstelle, 1 Lehnstuhl, Bilder und eine große Partie Bücher, sowie Betten und Frauenkleidungsstücke
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


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                                                    Aug. Spehr.


Englisches Salz
zur bevorstehenden Schlachtzeit empfiehlt
                                                    J. P. Burmeister.
Schönberg den 23. Nov. 1880.                          


Englisch Salz
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                                                    C. Schwedt.


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[ => Original lesen: 1880 Nr. 92 Seite 4]

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Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren:

D. 14. Oct. eine unehel. Tochter zu Sabow.
D. 22. Oct. dem Müller Thieß zu Niendorf ein S.
D. 30. Oct. dem Arbeitsmann Creutzfeldt zu Schönberg ein S.
D. 29. Oct. dem Tuchmacher Voß zu Schönberg ein S.
D. 25. Oct. dem Maurerges. Retelsdorf zu Ollndorf ein S.
D. 27. Oct. ein unehel. Sohn zu Schönberg.
D. 29. Oct. dem Bürgermeister Bicker zu Schönberg ein. S.
D. 7. Nov. dem Maurer Godknecht zu Schönberg eine T.
D. 19. Nov. dem Hausw. Retelsdorf zu Raddingsdorf eine T.
D. 16. Nov. dem Arbeitsmann Reimers zu Schönberg eine T.

Gestorben:

D. 21. Oct. Heinrich Maß, Böttchermeister zu Schönberg, 73 Jahre alt.
D. 22. Auguste Friederike Wilhelmine Helene Maack zu Resdorf, 3 Jahr 5 M. alt.
D. 23. Liese Düffer geb. Bohnhoff, Arbeitsmannswittwe zu Lockwisch 89 J. 9 M. alt.
D. 30. Hinrich Hamann, Hauswirthsaltentheiler zu Raddingsdorf, 83 J. 4 M. alt.
D. 1. Nov. Marie Sophie Faasch geb. Lenz, Arbeitsmannsfrau zu Westerbeck, 22 J. 5 M. alt.
D. 8. Nov. Carl Stier, Rentier zu Hof=Rabensdorf, 72 J. alt.
D. 9. Wilhelm Heinrich Peter Boye, Lehrersohn in Lindow, 1 J. 5. M. alt.
D. 18. Johann Heinrich Wilhelm Hagen, Krämersohn zu Ollndorf 5 M. alt.
D. 20. Johann August Hartwig Kniep, Aufseher zu Bauhof=Schönberg, 79 J. 2 M. alt.
D. 20. Johann Joachim Heinrich Wilhelm Lüth, 6 J. 6 M. alt, Arbeitsmannssohn zu Niendorf.
D. 21. Catharine Maria Lenschow geb. Brüggemann, Schuhmachermeisterfrau zu Schönberg, 55 J. 4 M. alt.
D. 22. Brodträger Heinrich Harms aus Selmsdorf, z. Z. zu Schönberg, ca. 71 J. alt.
D. 24. Anna Maack geb. Maß, Hauswirthswittwe zu Rupensdorf, 71 J. 6 M. alt.

Eheschließungen.

D. 26. Oct. Arbeitsmann Jochen Heinrich Kock und Catharina Dorothea Elsabe Jabs zu Lockwisch.
D. 2. Nov. Arbeitsmann Joachim Heinrich Bernhard Reimer zu Schönberg und Catharina Maria Louise Freitag zu Törpt.
D. 2. Knecht Johann Heinrich Körner aus Gr. Bünsdorf und Marie Wilhelmine Kähler aus Menzendorf.
D. 5. Arbeitsmann Johann Peter Voß aus Bardowick und Johanna Maria Friederike Kleinod aus Schönberg.
D. 12. Lohgerber Ludwig Johann Heinrich Burmeister und Maria Magdalena Bruhn aus Schönberg.
D. 12. Tischler Heinrich August Wilhelm Friedrich Gielau aus Lübeck und Anna Catharine Bumann aus Schönberg.
D. 12. Arbeitsmann Joachim Heinrich Steinfeld aus Torisdorf und Catharina Elisabeth Engel Runge aus Volkenshagen.
D. 12. Kornhändler Hans Peter Heinrich Lohse aus Kleinfeld und Anna Catharine Louise Krohn aus Zarnevenz.
D. 12. Arbeitsmann Johann Joachim Andreas Heinrich Gierls und Catharine Maria Freitag aus Schönberg.
D. 12. Arbeitsmann Mathias Joachim Johann Bade aus Schönberg und Caroline Dorothea Friederike Linck aus Schönberg.
D. 12. Zimmergesell Johann Asmus Schumacher aus Gr. Siemz und Catharina Louise Harms aus Rodüchelsdorf.
D. 19. Kutscher Johann Heinrich Vieregge und Maria Bade aus Schönberg.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 28. November.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Nachmittagskirche: Fällt aus.
Amtswoche: Pastor Langbein.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 34.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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