No. 91
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. November
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 91 Seite 1]

Was lassen wir unsere Knaben werden?

Zwei Erscheinungen fallen uns auf, wenn wir ungetrübten Auges in die Verhältnisse der verschiedenen modernen Berufsstände blicken, erstens, daß gewisse Berufsarten von tüchtigen Kräften leer, und zweitens, daß andere in einer geradezu beängstigenden Weise überfüllt sind. Beängstigend weil Tausende in diesem oder jenem überfüllten Berufe brotlos sind, brotlos bleiben, von Stufe zu Stufe sinken und schließlich verkommen. Es muß doch etwas faul im Erziehungsplan unserer Zeit sein, wenn, wie man liest, Zehntausende von Handlungsgehülfen in Deutschland ohne Beschäftigung sind, und eine ungeheure Anzahl von Architekten auf eine Anstellung wartet, während in gewissen Handwerkszweigen die intelligenten Kräfte sozusagen mit Licht gesucht und mit Gold aufgewogen werden.
Wenn man auch gestehen muß, daß die Ungleichheit in der Vertheilung der Arbeitskräfte zu keiner Zeit ganz aufgehoben wurde, daß hier das Zünglein der Waage immer schwankt, so hat doch gerade unsere Zeit durch eine gewisse Großmannssucht diese Ungleichheit zweifellos verschärft. Manche Eltern lassen einen Knaben, dessen Sinn sich vielleicht mehr auf physische Arbeit richtet und der vielleicht ein ausgezeichneter Bäcker oder Böttcher geworden wäre, "Kaufmann werden", weil es "feiner" klingt und falschen Vorurtheilen nach die Familie nicht so "kompromitirt".
In diesem Erziehungsplan liegt eine Zurücksetzung zweier Berufsarten, des Kaufmanns= und des Handwerkerstandes. Man schadet beiden, dem einen, indem man ihm eine durchaus untaugliche Kraft giebt, dem anderen, indem man ihm eine möglicherweise fähige entzieht. Und warum entzieht man sie dem letzteren, dem Handwerksstande, von dem das schöne Wort "Handwerk hat einen goldenen Boden" trotz alledem und alledem immer noch einige Geltung haben darf, warum hält man gerade im Mittelstande die Söhne einem Berufe vor, der in den vergangenen Jahrhunderten eine Reihe großer Männer erzeugte, Schuster wie Hans Sachs und Jakob Böhme, Weber wie Fugger?
Weil man auf falschem Wege ist, das Wort "daß die Arbeit nicht schändet" zu einer Phrase zu machen, weil man glauben würde, das Schulgeld umsonst ausgegeben zu haben, wenn der Herr Sohn "nur" Tischler= oder Schlossergesell und nicht Handlungsgehülfe oder Student ist.
Man glaubt sich gewissermaßen zu degradiren.
Und doch liegt die Sache gerade umgekehrt. Ein Mensch, der einige Gymnasialklassen besucht, dann drei Jahre in einem Comptoir gesessen ist, sobald er aus seiner Stellung gekommen und die Zeiten nicht gerade günstig sind, viel schwerer im Stande, in den Kreis der Arbeit hineinzukommen, als einer, der drei Jahre sein Handwerk recht und bieder erlernt. schon der Umstand, daß dem letzteren das In= und Ausland offen steht, daß er überall sein Handwerkszeug zur Arbeit benutzen, überall sein Zelt aufschlagen kann, während der Erstere an heimische Verhältnisse, manchmal sogar an lokale Bedingungen gebunden ist, giebt dem Handwerksberuf einen Vorzug vor dem kaufmännischen Wirken.
Und glaubt man denn, daß der in seinem Fache tüchtige Schlosser= oder Tischlermeister im Leben der Nation nicht mindestens ebensoviel oder noch mehr bedeutet, als der mittelmäßig gebildete Kaufmann oder der schwach begabte Architekt, Arzt, Jurist u. dgl. Gar oft nimmt er, wir könnten sagen, eine geradezu zweifellosere Stellung ein und gar oft ist er vollgebildeter, wenn wir unter dem schwer definirbaren Begriff "Bildung" nicht eine schubladenartig aufgestapelte Menge von unverdauten Wissensdingen, sondern eine abgerundete den Kreis des Wirkens voll und ganz umfassende Weltanschauung verstehen.
Männer wie Borsig und Deryse geben uns den Beweis für unsere Behauptung und Amerika das Land der Arbeit, wo man sich von dem Vorurtheil gegen irgend eine Beschäftigung, wenn sie ehrlicher Art, total losgemacht hat, weist uns Tag um Tag das Beispiel exzellenter Männer auf, die aus dem Reiche der Arbeit hervorgegangen.
Ist nun gar der Handwerker invorhinein mit dem Rüstzeug des Wissens ausgestattet, wie etwa der "Studirte", welche zweifellose Bahn steht ihm dann offen!
Ein mit Kenntnissen, die über die Elementarbildung hinausragen, ausgerüsteter Handwerksmeister wird zumal in unserer Zeit, die an alle Berufskreise erhöhte Anforderungen stellt, leicht den Anderen voraus sein. Exempel, die fast jede größere Kommune aufzuweisen hat, werden unsere Meinung bestätigen.


Politische Rundschau.

Die Arbeiten zur Vorbereitung des Allgemeinen deutschen bürgerlichen Gesetzbuches sollen, wie in Aussicht genommen, so beschleunigt werden, daß die Vorlage in 3 Jahren bereits an den Reichstag gelangen könnte. Man hofft, daß der Bundesrath schon nach erfolgter zweiter Lesung des Entwurfs durch die Reichsgesetzcommission die Ermächtigung zur Veröffentlichung ertheilen werde, damit die berechtigte Kritik ihres Amtes walten kann.
Die bayrische "Hosenfrage" ist dahin entschieden worden, daß die Rechtsanwälte Robe und Barett oder Frack und schwarze Beinkleider zu tragen haben.
Oesterreich=Ungarn. Die Zoll=Konferenz ist im Ministerium des Aeußern zusammengetreten, um bezüglich der mit Deutschland zu pflegenden Vertrags=Verhandlungen zu berathen und namentlich jene Tarifposten und deren Höhe festzustellen, welche die Monarchie Deutschland gegenüber zu binden bereit sind.
Frankreich. Pater Bernardin hat in seinem Namen und dem der "Custodie des h. Landes" gegen die Vertreibung der Franziskaner aus ihrem Mutterhause zu Paris, Rue Forneaux, dem Minister des Innern einen Protest überreicht. Der Protest stützt sich darauf, daß der Franziskanerorden schon längst durch die Regierungen anerkannt worden sei. Der "Figaro" theilt nun mit, daß die vertriebenen Franziskaner von der Regierung die Erlaubniß bekommen haben, ihr Kloster wieder zu beziehen.
England. In London bricht sich die Ansicht

[ => Original lesen: 1880 Nr. 91 Seite 2]

Bahn, daß Gladstone nicht mehr Herr der Situation und nicht mehr wirklich leitender Minister ist.
Schweden. Die schwedische Regierung hat sich endlich dazu bequemt, in Bezug auf die Organisation der Armee den Wünschen der Majorität der zweiten Kammer entgegenzukommen. Am Donnerstag hat der Generalstabschef der Armee, Freiherr Raab, im Namen der Regierung dem Landesvertheidigungs=Ausschuß einen Armee=Reorganisationsplan vorgelegt, nach welchem künftig ein besoldeter Stamm, bestehend aus Freiwilligen in den Reihen der Dienstpflichtigen, sowie eine Landwehr gebildet werden soll, deren Uebungszeit nur 90 Tage dauert, nämlich 50 Tage im ersten Jahre und je 20 Tage im 2. und 3. Jahre.


- Der Krieg von 1870/71 hat Frankreich nach den officiellen Zusammenstellungen 14 Milliarden 638,098,814 Franken gekostet. Nicht gerechnet sind dabei die zerstörten Gebäude, die vernichteten Kunstwerke, der Verlust der Domainen in Elsaß=Lothringen, und vor allen Dingen die verlorenen Menschenleben. - Sollte diese officielle Aufstellung nicht ein kleiner Dämpfer auf die Revanchegelüste sein?
- Einen neuen interessanten Fund hat man kürzlich in Neapel gemacht, nämlich die Ruinen eines römischen Theaters, von denen bereits eine Marmortreppe, mehre Marmorsitze und zwei gut erhaltene Marmorbüsten an das Tageslicht gefördert wurden. Man hält das Theater für dasjenige, in welchem der römische Kaiser Nero zu Neapel auftrat.
- Der vor kurzem verstorbene Rentier Isidor Krafft zu Berlin hat in seinem Testamente die Hälfte seines Vermögens und zwar die Summe von fünfmalhundert Tausend Mark zu einer Stiftung bestimmt, aus welcher arme Nätherinnen ohne Unterschied der Confession, welche das 36. Lebensjahr überschritten haben, unterstützt werden sollen. Möge das gute Beispiel manchen Reichen zur Nachahmung reizen.
- Von der Strafkammer in Freiburg wurden die drei Brüder Moritz, Leopold und Simon Durlacher von Kippenheim wegen Weinfälschung verurtheilt, und zwar jeder zu 3 Monat Gefängniß, 1000 M. Geldbuße und 1/3 der Kosten.
- In Paris wurde am 12. November Abends einem Briefträger auf offener Straße die sämmtlichen Werthbriefe von 600,000 Franks gestohlen.
- In Nordaustralien am Magarethfluß, 150 engl. Meilen südlich vom Port Darwin, ist von Chinesen ein neues Goldfeld entdeckt worden, das als außerordentlich ergiebig geschildert wird. Stücke von 30 bis 80 Unzen sollen mit Leichtigkeit ausgegraben, ja sogar ein Klumpen von 24 Pfund zu Tage gefördert worden sein. Nach den dort geltenden Bestimmungen haben die Chinesen das Goldfeld sofort ausschließlich belegt.
- Wie mit der Baltischen Dampfkalesche sind kürzlich auch mit dem Bollée'schen Dampflastwagen in Berlin Versuche gemacht worden, welche sehr befriedigende Resultate ergeben haben. Die Maschineneintheilung ist im Wesentlichen derjenigen der Dampfkalesche ähnlich und nur in größeren Dimensionen ausgeführt. Die Zugkraft wird jedoch hier dadurch wirksam erhöht, daß durch die Art der Verbindung des Tenders mit dem Dampfwagen nicht nur die Hinterräder des letzteren, sondern auch die Räder des ersteren als Triebräder nutzbar gemacht sind, mithin das auf der Radachse lastende Gewicht desselben mit zur Adhäsion der Räder an der Bodenfläche benutzt wird. Jedes Triebräderpaar drückt mit einem Maximalgewicht von 8000 Kilogr. gegen den Boden, während die Vorderräder des Dampfwagens gleichzeitig einen Druck von 3000 Kilogr. ausüben. Die Räder haben sehr breite Spurkränze welche gleich Straßenwalzen ebnend auf den Boden wirken. - Auf guten horizontalen Landstraßen soll der Wagen 8-10, in dringenden Fällen 15-20 Kilometer in der Stunde zurücklegen, die Maschine aber auch Steigungen von 10-12 % überwinden können. Unter normalen Verhältnissen soll ein aus 5-6 Wagen bestehender Zug mit 50-60,000 Kilogr. Gesammtbelastung einen Verbrauch von 10-20 Kilogr. Kohle und 50-100 Liter Wasser auf jeden Kilometer erfordern. - Bei der neuesten officiellen Probefahrt am 16. d. in Gegenwart von hochgestellten Militär= und Civilbeamten und Vertretern landwirthschaftlicher und anderer Vereine mit der Lastzugmaschine "Elisabeth" von der Artillerie=Schießschule aus unternommen wurde, hat dieselbe sich ganz vorzüglich bewährt. Die Gesammtlast, aus fünf 15 Cm=Ringkanonen mit ihren Lafetten bestehend, wog 650 Ctr., die Maschine selbst 575 Ctr. Die Schwenkungen bei Straßenbiegungen wurden vortrefflich ausgeführt. Weder Pflaster noch Chaussee zeigten von der doch bedeutenden Last eine Druckspur.
- Helene ist ein junges braves Mädchen und Buchhalterin in einer Fabrik in Berlin; sie ernährt von ihrem Gehalte nicht nur sich. Sondern auch ihre Mutter und einen Bruder. Sie ist auch die glückliche Braut eines braven Mannes, eines Reisenden, der soeben seine letzte Reise vor der Hochzeit macht. Das Myrthenstöckchen, das in ihrer Wohnung am Fenster steht, war ein Geschenk der Arbeiterinnen im Geschäft, es sollte den Brautkranz liefern. Helene kommt Abends heim, die Mutter ist unwohl und hat vergessen, das Holz klein zu machen, um Suppe zu kochen. Helene steigt drei Stiegen hinunter in den Hof und spaltet auf dem Hackklotz unter dem Fenster das nöthige Holz. Da ruft oben die Mutter zum Fenster erschrocken herunter: Helene, ein Brief! - Helene sieht hinauf und in demselben Augenblick fällt ihr der Myrthenstock auf den Kopf und wirft sie nieder. Die Mutter hatte im Schrecken den Blumenstock heruntergestoßen; denn soeben hatte der Briefträger einen schwarzgeränderten Brief gebracht. Helene liegt ohnmächtig und mit klaffender Kopfwunde und kaum wieder zum Bewußtsein gekommen verlangt sie dringend den Brief. Der Brief meldet den plötzlichen Tod ihres Bräutigams auf der Reise. Sie liest, fällt in fürchterliche Phantasien und am andern Morgen war sie todt.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die Grundstücke des Pferdehändlers Carl Ohls jun. zu Schönberg, als:

1. das zu Schönberg an der Hinterstraße sub Nr. 72 belegene Wohnhaus c. p.,
2. die auf dem Schönberger Stadtfelde zwischen Schwedt und Fick belegene, circa 2 Scheffel Aussaat große Wiese und 3. die circa 2 Scheffel Aussaat große, im s. g. Galgenmoor zwischen Fick und Freitag belegene Wiese, -
welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Güterkomplex bilden sollen, - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Mittwoch, den 8. December d. J.
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit geladen, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 24. September 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.     


In das hiesige Handelsregister Fol. XXI Nr. 34 betreffend die Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt zu Schönberg, ist heute eingetragen:

Col. 6.: "Das statutenmäßig ausscheidende erste Mitglied des Directorii der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt hieselbst, Schulze Wigger in Rüschenbeck, ist in der am 30. October d. J. abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung der Actionäre dieser Anstalt als Mitglied des Directorii einstim=

[ => Original lesen: 1880 Nr. 91 Seite 3]

mig wieder gewählt worden und als solches die ad [24] atc. anliegende notarielle Urkunde d. d. Schönberg den 30. October c., welche auch die Erklärung der Annahme der Wahl und Zeichnung des Namens seitens des p. Wigger enthält, legitimirt."

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
den 12. November 1880.
Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

A. Dufft.       


Zur öffentlichen meistbietenden Verpachtung der Meiereien

a. Neuhof

und

b. Römnitz,

welche Johannis 1881 aus der Pacht fallen, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf

Sonnabend den 18. December d. J.
Vormittags resp. 10 1/2 und 11 Uhr

anberaumt, wozu Pachtliebhaber hiedurch eingeladen werden.
Dem Großherzoglichen Hohen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Entscheidung über die Annehmlichkeit des Gebots und die Wahl unter den 3 Meistbietenden vorbehalten und haben dieselben, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpoen und zwar in Bezug auf Neuhof von 6000 M. und rücksichtlich Römnitz von 3000 M. zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, sowie über das zur Annahme des Pachtstücks erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contractsbedingungen können in der hiesigen Amtsregistratur eingesehen und die Pachtstücke nach zuvoriger Meldung auf den resp. Höfen in Augenschein genommen werden.
Schönberg, den 18. November 1880.

Großherzogl. Meckl. Domainen=Amt.
W. v. d. Lancken.


Ziehungs=Listen

über die heute vollzogene Ausloosung von Obligationen der alten Lübeckischen=Anleihen (Stadtkassenbriefen) werden an hiesiger Stadtkasse unentgeltlich verabfolgt.
Lübeck den 16. November 1880.

Das Finanzdepartement.


Holz=Auction.

Am Montag den 29. November, Morgens 9 Uhr sollen in den Lauer=Tannen an Ort und Stelle

ca. 100 Fuder tannen Durchforstholz von Hopfenstangen= bis Schleetstärke
meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.
Schönberg i. M., den 20. November 1880.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg-Schwerin und Strelitz zu Grevesmühlen.

Nach der in heutiger Directorial=Versammlung aufgestellten Berechnung sind in diesem Jahre versichert 2,172,059 Centner Getreide, dessen Werth nach den Preisen vom 15. August und 1. Novbr. d. J. 20,129,884 M. beträgt. Für die in diesem Jahre stattgefundenen 165 Hagelschäden sind mit Einschluß der Taxations= und sonstigen Kosten erforderlich 414,334 M. Zur Aufbringung dieser Summe ist der diesjährige Beitrag auf 2 M. 6 Pfennig (Mecklenburg). pro 100 M. festgesetzt worden.
Nach Vorschrift des § 36 der Statuten wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß jedem Mitgliede über die Höhe des zu zahlenden Beitrags eine besondere Abrechnung zugehen wird.
Grevesmühlen den 4. November 1880.

Die Direction.


Beste Buchweizengrütze
Beste Hafergrütze
Beste Gerstgrütze
                          empfiehlt billigstens
                                                    Aug. Spehr.


Fleischhackmaschinen
und
Wurststopfmaschinen
bester Construction
                                                    empfiehlt billigst
                                                    W. Wieschendorf.


Englisches Salz
zur bevorstehenden Schlachtzeit empfiehlt
                                                    J. P. Burmeister.
Schönberg den 23. Nov. 1880.                          


Viehwaschpulver
bewährtes, sicher wirkendes Mittel zur Vertilgung des Ungeziefers bei Rindvieh empfiehlt in Packeten zu 75 Pfennig (Mecklenburg). (genügend für 5 St. Hornvieh)
und Packeten zu 125 Pfennig (Mecklenburg). (genügend für 11 St. Hornvieh)
                          die Apotheke zu Schönberg.

Zu gleichen Preisen ist das Pulver auch zu beziehen von:

Herrn Thierarzt Reimer in Schönberg.
Herrn Senator Aug. Spehr in Schönberg.
Herrn Kaufmann C. Schwedt in Schönberg.
Frau Kaufmann Maaß in Schönberg.
Herrn Kaufmann Borchert in Carlow.
Herrn Kaufmann Kleinfeldt in Herrnburg.
Herrn Kaufmann Siebenmark in Schlagsdorf.
Herrn Kaufmann Buschow in Selmsdorf.


Breitestraße 804 Friedr. Matz, Breitestraße 804
Lübeck.
Lager von
Tapeten und Decorationsgegenständen,
Rouleaux,
Gold- und Politurleisten,
Teppichen und Cocosmatten,
Wachstuch und Ledertuch.


Waagen,
Gewichte und Maasse
aller Art empfehlen billigst
Jürgensen & Robschuld.
Lübeck, gr. Burgstraße 717.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


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ein sehr willkommenes Geschenk f. jede Hausfrau,
empfehlen billigst                          
                                                    Jürgensen & Robschuld
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 91 Seite 4]

Zur Feier
des zehnten Gedenktages von Orléans
Fest-Commers

statt, wozu alle Patrioten von Stadt und Land freundlichst einladet

der Kampfgenossen=Verein 1870-71.


Zu dem, am Mittwoch den 24. November d. Js. bei mir stattfindenden

Bauernball

erlaube ich mir die geehrten Hauswirthe hierdurch ergebenst einzuladen.

Anfang 5 Uhr.
Schönberg.                                                     Boye.


Jürgensen & Robschuld,
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von Haus= und Küchengeräthen,
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Zwei Ponie's
stehen auf Bauhof=Schönberg zum Verkauf.


Von heute ab wohne ich im Hause des Herrn Pfarrackerpächters Bielefeldt

                                                    H. Lohse,
Schönberg.                                                     Kornhändler.


Englisches Salz,
ganze und gemahlene Gewürze
empfiehlt in bester Waare           
                                                    A. Zander.


Cocosläufer und Cocosmatten

                                                  empfiehlt
                                                    H. E. Peters.
                                                    Glasermeister.


Alle die noch Forderungen an den verstorbenen Böttchermeister Maaß haben, werden aufgefordert, ihre Rechnung bis zum 1. December d. J. bei mir einzureichen. Sowie Alle die ihm schulden in gleicher Frist zu bezahlen.

F. Hülsemann.       


Englisch Salz
                                                    empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Trunksucht, sogar im höchsten Stadium, beseitigt sicher mit, auch ohne Vorwissen, unter Garantie der Erfinder d. M. u. Specialist für Trunksuchts=Leidende Th. Konetzky, Berlin, Bernauerstraße 84. Die Wirksamkeit ist von Patienten vor Kgl. Preußischen und Bayrischen Kreisgerichten eidlich bestätigt, und von einem Sanitätsrath geprüft. Atteste gratis und franco. Nachahmer beachte man nicht, da man von dieser Seite Namen u. Atteste fälscht, überhaupt Schwindel treibt.
Attest. Da ich schon über 1 Jahr von meinem 20jährigen Trunksuchtsleiden vollständig geheilt bin, so sage ich Herrn Th. Konetzky meinen tausendfältigen Dank. Ebenso meine Familie und Freunde, die mit Erstaunen die Wirkung des Mittels sahen. Adolph Vogel in Herrndorf. - Die Richtigkeit beglaubigt der Gemeindevorstand u. Schulzenamt, im Juli 1880 (gez.) Wagner.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Der heutigen Nummer liegt ein Prospect der Firma Abrah. Kaufmann in Hamburg bei betr. die Hamburger Geldlotterie.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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