No. 73
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. September
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 73 Seite 1]

      Der Schlächter Jochen Voß zu Selmsdorf beabsichtigt in dem Wohnhause des Schneidermeisters Otto daselbst die Schlächterei zu betreiben und hat, bei Einreichung der erforderlichen Zeichnung und Beschreibung des gedachten Grundstücks, um die obrigkeitliche Erlaubniß hierzu nachgesucht.
      Indem wir dies in Gemäßheit der Bestimmungen im §. 17 der Gewerbeordnung zur öffentlichen Kenntniß bringen, ergeht hierdurch die Aufforderung, etwaige Einwendungen gegen die neue Anlage binnen 14 Tagen bei uns anzubringen.
      Schönberg, den 18. September 1880.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. v. d. Lancken.


Bismarcks Zukunftspolitik.

Die großartige Zukunftspolitik Bismarcks geht von der Thatsache aus, daß die Deutschen, Oesterreicher und Franzosen sich seit Jahrhunderten in großen Kriegen bekämpft und jeden dauernden Aufschwung ihrer inneren Wohlfahrt gehindert haben - zu alleinigem Vortheil der Russen und Engländer, die dabei groß und mächtig geworden und sich vollgesackt haben in allen Welttheilen. Soll das ewig so fortgehen? Bismark sagt: Nein! und fügt hinzu: aus den alten eifersüchtigen Feinden müssen Freunde und Verbündete werden, wie die Deutschen und Oesterreicher es geworden sind. Es gilt Frankreich für diesen Gedanken zu gewinnen und zum Dritten im Bunde zu machen. Mit Waddington, dem von Gambetta gestürzten früheren Minister des Auswärtigen, und mit dem Grafen St. Vallier, dem französischen Botschafter in Berlin, hat Bismarck diesen Plan für den dauernden Frieden Europas vielfach durchsprochen. Der Hauptgegner ist zunächst der ehrgeizige Gambetta, der zuvor, wie weiland Eugenie, seinen Revanche Krieg haben will.
Seit mehr als zweijahrhunderten befinden sich die Reiche Mitteleuropas in geheimer oder offenkundiger Fehde. Alle Kunst ihrer Staatsmänner war darauf gerichtet, dem Nachbaren Verlegenheit zu bereiten, ihn mit Allianzen zu umgarnen, und in regelmäßigen Zeitabschnitten wurden gewaltige Kriege mit äußerstem Aufwande von Kräften um gewisse Streifen Landes zwischen ihnen geführt. Diese Kriege schädigten das Lebensmark der Völker. Verlust trat in jedem Falle ein, ob Niederlage oder Sieg erfolgte. Wahrend diese mitteleuropäischen Mächte in Vorbereitungen zum Kriege oder im blutigen Ringen begriffen waren, fanden England und Rußland Zeit und Gelegenheit ihre kolossale Macht aufzurichten. Mit einem bedeutend geringeren Aufwand von Kraft, als die Kriege zwischen Frankreich, Deutschland und Oesterreich um einen Fetzen Landes geführt wurden, haben England und Rußland die Weltherrschaft erobert und es zuwege gebracht, daß Frankreich, Oesterreich, Deutschland, welche die höchste und kompakteste Summe von Bildung, Kultur und Stärke auf der Erde repräsentiren, von den Meeren, von dem Reichthum der Tropen und überhaupt von jeder größeren Entwicklung ihrer Machtverhältnisse ausgeschlossen sind. Bis in unser Jahrhundert hinein behauptete sich noch Frankreich als Rival Englands zur See. Jetzt besitzt England die Allgewalt auf den Meeren, hat Frankreich von fast allen überseeischen Positionen ausgeschlossen und sich in allen Erdtheilen etablirt. Wie England, so ist auch Rußland durch die deutsch=französischen Kriege Weltmacht geworden. Die Augen stets auf die Gefahr am Rhein gerichtet, mußten die deutschen Mächte an Rußland eine Rückendeckung suchen und als Gegendienst Rußlands Plänen dienstbar sein. Sie mußten durch die Theilung Polens eine unnatürliche Verbindung mit Rußland eingehen und Letzterem den großen territorialen Vorsprung in Europa einräumen.
Die Gefahr droht jetzt von zwei Seiten, Franzosen und Deutsche stehen sich mit Haß, als wenn die Lehren der Geschichte gar nicht vorhanden wären wieder gegenüber und treffen Vorbereitungen zu neuerlichen Kriegen. Die Franzosen suchen Allianzen ohne jedwede Rücksicht auf höhere Interessen. Dieser Krieg würde so wenig der letzte sein, wie alle vorhergehenden. Wenn es den Franzosen gelänge, Deutschland niederzuwerfen, würden die Deutschen rüsten, und das Vordringen des republikanischen Frankreichs, wie die Furchtbarkeit, welche es dann besäße, würde wahrscheinlich auch wieder eine europäische Koalition heraufbeschwören. Doch keiner von allen Fällen kann eintreten, ohne daß die Weltmächte England und Rußland, sei es durch Mitwirkung oder Neutralität, einen weiteren verhängnißvollen Vorsprung gewinnen. Zum Unglück würde dieser Krieg in die Epoche des Zusammenbruches der Türkei fallen, in den Einsturz eines Reiches, welches die Brücke nach Asien und Afrika offen hielt und überhaupt als ein Eckstein der Erde bestand. Wenn England und Rußland sammt ihren Satrapen Gelegenheit fänden, sich in den Besitz der Türkei zu theilen, dann hätten die Siege oder Niederlagen der mitteleuropäischen Mächte allerdings den traurigsten Ausgang genommen und ihr Schicksal wäre besiegelt. Oesterreich wäre zunächst brach gelegt, Deutschland und Frankreich könnten dann ihr mehrhundertjähriges Duell bis auf den letzten Mann auskämpfen. Für die Kulturfragen oder Machtverhältnisse der Erde würde dieser Kampf von keiner Bedeutung mehr sein.
Im Orient müßte die neue Politik ihre Probe bestehen. Auf der Balkanhalbinsel dürfte kein fußbreit Landes in den Besitz Englands und Rußlands kommen.


Politische Rundschau.

Deutschland. Die Berliner Herbstmanöver, welche jetzt beendigt sind, haben schon seit vielen Jahren die Augen Europas auf sich gezogen. Ueber das diesjährige Manöver läßt sich nun eine Stimme in England wie folgt vernehmen: "Die Resultate, welche die preußische Armee erzielt hat, können nur von einer wirklich großen Nation er=

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reicht werden, die sich wirklich großen Führern anvertraut hat. Dies Gefühl ist es, welches die Welt bewundert, ja fast neidische Blicke auf Berlin werfen läßt. Eine große und wohlorganisirte Armee ist an und für sich ein Gegenstand, welcher hohe Beachtung verdient; allein es ist unmöglich dabei zu übersehen, welche Verwendung dieselbe finden dürfte. Keine Armee der Welt hat eine größere Existenzberechnung als die deutsche. Deutschland wurde stets von Frankreich bedroht, von Rußland patronisirt. Die Regierung Kaiser Wilhelm's hat diesem unerträglichen Stande der Dinge ein für alle Mal ein Ende gemacht. Sie hob Deutschland in den Sattel, und das Manöver hat es gezeigt, daß es reiten kann. Das könnte beruhend klingen, wenn man annehmen wollte, daß Riesenkräfte auch immer nach Riesenart verwendet werden müssen. Deutschland hat diese Befürchtung zu Schanden gemacht. Es kann ihm seine Stärke allein vorgeworfen werden, und wird die Beschuldigung eben nur von denen vorgebracht, welche die veraltete Ansicht haben, daß die Mission Deutschland darin bestehe, schwach zu sein. Wäre Rußland eine konservative und Frankreich eine permanent friedliche Macht, so könnte Deutschland abrüsten und sich der behaglichen Ruhe hingeben. Allein Rußland konspirirt und Frankreich harrt der Gelegenheit; daher die Machtentwickelung in der Umgegend Berlins."
Fürst Bismarck hat sich zum Handelsminister ernennen lassen. Der Begründer des deutschen Reiches, der große politische Denker, in dem alle Fäden der europäischen Politik zusammenlaufen, fühlt den Drang, auch die höchsten wirthschaftlichen Aufgaben zu lösen und die materielle Wohlfahrt des Volkes zu heben.
Von vielen Seiten war man zu der Annahme gelangt, daß bei der Steuerreform, welche die Reichsregierung beabsichtigt, auch das Tabaksmonopol in Betracht gezogen würde, diese Annahme erweist sich jedoch als unzutreffend, da die Reichsregierung an die Möglichkeit denken soll, daß der jetzige Reichstag die Entwürfe ganz oder doch theilweise ablehnen dürfte, und so würde dann dem neuen Reichstage auch das Tabaksmonopol unterbreitet werden. Die Regierung hat seit Jahren nicht aufgehört, mit dieser Eventualität zu rechnen, und es sind alle Vorbereitungen längst getroffen, um mit dem fertigen Projekt heraustreten zu können. Man soll in Regierungskreisen auf eine bewegte und erregte Reichstagssession vorbereitet sein und glaubt, daß die Debatten lebhafter werden, als jene um den neuen Zolltarif.
Oesterreich=Ungarn. Kaiser Franz Joseph hat - Zum ersten Male nach fünfundzwanzig Jahren - den Boden der Bukowina betreten. Seine Reise dorthin nach Lemberg aus gestaltete sich, ebenso wie der Empfang in der Landeshauptstadt Czernowitz, zu einer ununterbrochenen Reihe wärmster und oft überschwänglicher Huldigungen. Die Fahrt von Lemberg bis Czernowitz bildete überhaupt vielleicht den schönsten Theil der ganzen Kaiserreise. An der galizisch=Bukowiner Grenze, einen Kilometer von der Station Nepolokoutz entfernt, war auf offenem Felde das kaiserliche Zelt errichtet, wo der Landespräsident, der Landeshauptmann, die Militär= und Civilbehörden, die rumänisch=orthodoxe und amenische Geistlichkeit, große Volksmassen in verschiedenen Trachten und berittene Banderien den Monarchen erwarteten. Etwa 200 Bauern warteten mit angezündeten Kerzen. Hier wurde der Kaiser von dem Landeshauptmann und dem Archimandriten mit Ansprachen begrüßt. Ein greiser ruthenischer Bauer überreichte dem Kaiser Brod und Salz.
Frankreich. Wie sich die innern Angelegenheiten in Frankreich gestalten werden, läßt sich noch nicht übersehen, man muß den Zusammentritt der Kammern eben abwarten. Der Präsident der Republik befindet sich wieder in Paris, ebenso die Minister, welche bereits einen Ministerrath über die Ausführung der sogen. Märzdecrete gegen die geistlichen Congregationen abgehalten haben. Der Minister des Innern, Constans, betonte die Nothwendigkeit der vollständigen Durchführung der Decrete.
Rußland. Der "Herold" constatirt mit Befriedigung, daß "weder das drohende Rasseln mit der verrosteten Karabella eines Czartoryski, Potoki und Wodzicki, noch die schmachtenden, und zündenden Blicken der gluthäugigen Burgfrauen Galiziens im Stande waren, dem Kaiser Franz Joseph auch nur ein einziges Wort zu entlocken, das auf eine Frontveränderung der österreichischen Politik im Interesse der Polen oder gar als ein Zeichen offenkundiger Feindschaft gegen Rußland gedeutet werden könne."
Oesterreich. In Galizien sind die Kaisermanöver nicht ohne Aerger zu Ende gegangen. In den ersten Tagen klappte alles, desto weniger in den letzten Tagen. Die großen Reitermassen, die gegen einander manöveriren sollten, fanden einander gar nicht, die Infanterie hatte Marode in außerordentlicher Menge und die gesunden Soldaten fanden am Abend nach langen Märschen weder zu essen noch zu trinken. Die Bagage= und Proviantwagen hatten sich eben so verfahren wie die Generäle. Der Kaiser wurde sehr verdrießlich; denn es kamen ihm italienische Erinnerungen von 1858; mehrere Generale beeilten sich ihren Abschied zu nehmen.
Türkei. Das unheimliche Schattenspiel am Bosporus wirft nun wiederum ein neues Bild an die Wand. Während man sich über die Tendenzen des vor wenigen Tagen erst ernannten Kabinets in den verschiedenartigsten Voraussetzungen erging, kommt aus Konstantinopel die Meldung, daß das Kabinet bereits seine Demission eingereicht habe. Es ist ein Konflikt zwischen Said Pascha und den übrigen Mitgliedern des Kabinets ausgebrochen, weil der Unglückspascha den Sultan in seinem aberwitzigen Vorsatze, den Mächten in der Dulcigno=Frage keine Konzession zu machen, bestärkt. Abdul Hamid will eine scharfe Zirkularnote gegen die Flottendemonstration erlassen. Der Verblendete begreift nicht mehr, daß seine Zirkularnoten den Gang der Ereignisse nicht aufhalten und nicht ablenken können. Möglicherweise tritt abermals eine unvorhergesehene Wendung ein und der Zwischenfall endigt damit, daß Said Pascha geht und seine Kolegen bleiben.


- Bei dem Gottesdienst des Gustav=Adolf=Vereins in Carlruhe am 15. September hielt die Festpredigt OCR. Stühlin aus München über Rom. 1,16: "Ich schäme mich des Evangeliums von Christo nicht" und über das Thema: Der Gustav=Adolf= Verein im Dienste des Evangeliums. Die Liebesgabe von 24,000 M. wurde der evangelischen Gemeinde in Agram zugewendet. Der Kaiser beantwortete die an ihn gerichtete Depesche mit seinen besten Wünschen für die Bestrebungen des Vereins. Der Großherzog wohnte sowohl dem Gottesdienst als der geselligen Vereinigung in der Festhalle bei. - (Der Gustav=Adolf=Verein hat im Jahre 1878/79 750,000 M. an Unterstützungen gewährt, 97,000 M. mehr als im Vorjahre und die höchste seit dem Bestehen des Vereins. Die Gesamtsumme aller Unterstützungen beträgt 15 1/2 Mill. Mark.)
- Am 26. September spielen die Oberammergauer zum letztenmal und zwar für und vor dem König Ludwig ganz allein. Nur die himmelhohen Berghäupter rings herum lassen sichs nicht nehmen, von oben darein zu schauen. Dann fällt der Vorhang für 10 Jahre.
- Es gehörte Ellen=Papier dazu, um allen Versammlungen und Crongressen, die in dieser Woche tagten und tagen, zu folgen: dem Juristentage in Leipzig der viel Jus und viel Humor zu Tage gefördert hat, der Conferenz der europäischen Gradmessung in München, dem Verein der öffentl. Gesundheitspflege in Hamburg, der Versammlung der deutschen Forstmänner im Wildbad dem deutschen Katholikentag in Constanz, dem Altkatholikencongreß in Baden u. s. w. u. s. w. Die beiden Gegenfüßler tagten fast bedenklich nahe bei einander und Professor Michelis hat das benutzt, um den katholischen Congreß zu einer Disputation über die Unfehlbarkeit herauszufordern. Der Handschuh wird schwerlich aufgehoben werden; wozu auch? Die Geschichte der Reformation lehrt uns, daß alle geistliche Disputationen die Leute nur weiter auseinander gebracht haben.
- In Australien sind auf dem Temorafeld neue Goldlager aufgefunden worden. Alles drängt sich hin, der Golddurst wird befriedigt, aber viele verdursten; denn weit und breit ist kein Tropfen Wasser.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 73 Seite 3]

Anzeigen.

Auction.

Am Mittwoch den 29. September cr. von Morgens 9 Uhr an sollen im Gastwirth Boye'schen Locale in Schönberg öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

Betten und Leinenzeug, 3 Bettstellen wobei 1 mit Springfedermatratze, 1 gr. Kleiderschrank, 2 Glasschränke, Tische, Spiegel, Stühle, 1 Küchenschrank, Koffer, verschiedenes Haus=, Küchen= und Feldgeräth, auch 1 Schlächterbank, Schlächtergeräthschaften und verschiedene andere Gegenstände.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Auctions=Anzeige.

Am Sonnabend den 25. d. M., Morgens von 10 Uhr an, sollen beim Gastwirth Kreutzfeld hieselbst gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Kornreinigungsmaschine, 1 Zeugrolle, 1 großer Tisch, gute Frauenkleidung aller Art, Tonnen und Kisten und noch verschiedene Sachen.
Carlow den 15. September 1880.

Struck, Landreiter.       


Das Quartal der Stell= und Rademacher findet am

Montag den 27. September

statt, wozu die sämmtlichen Meister aufgefordert werden sich an dem Tage einzufinden, weil wir uns zu besprechen haben. Wer nicht kommt, der muß sich das gefallen lassen, was abgemacht wird. Diejenigen die noch Quartalgeld rückständig sind haben an dem Tage zu bezahlen.

Wir Aelterleute
P. Schwarz.                W. Badstein.


Das Quartal der Tischlerzunft findet am

Montag den 4. October
1 Uhr Mittags

bei dem Gastwirth Herrn Boye statt. Sämmtliche Tischlermeister werden geladen am genannten Tage zu erscheinen.
Schönberg 1880.

Die Aelterleute.


1800 Pianinos

sind aus der Fabrik von Th. Weidenslaufer, Berlin, Doratheenstrasse 88 bereits hervorgegangen und über ganz Deutschland versandt. Frachtfreie Lieferung mit 3 Wochen Probezeit, kleinste Theilzahlungen oder Baar mit hohem Rabatt. Kauflustige erhalten, sofort gratis und franco Preis-Courant mit ehrenden Zeugnissen über die Güte des Fabrikats und die rühmliche Reellität dieses Fabrikhauses.


Die Hebung des Herbstbeitrages für unsere Gesellschaft findet nicht wie in letzter Nummer d. Z. annoncirt, am Dienstag, den 28. September, sondern am

Montag den 27. September cr.

statt

Direction des Vieh-Versicherungs-Vereins im Fürstenthum Ratzeburg.


Ia. Christiania Anchovis,
per Faß Mark 1,80.
Schottische Häringe,
10 Pfund Faß Mark 2,50.
Ia. Salz-Gurken,
Stück 5 Pfennig.
Ia. Sempf-Gurken,
Pfund 60 Pfennig.

empfiehlt                      
W. Meyer.                  
Lübeck, Fleischhauerstrasse.       


Anfang October erwarte ich wieder einige Ladungen der beliebten

Daber'schen Eßkartoffeln,

die ich ab Bahnhof zu liefern, zu billigsten Preisen empfehle, um recht zeitige Aufträge bittet

Aug. Spehr.     


Tesch's Restauration.
Freitag den 24. September.
Krebs=Suppe in und außer dem Hause.
Birckhähnchen und Kücken=Braten.
Baeffsteack und verschiedene kalte und warme Speisen. Wozu freundlichst einladet
                                                    F. Tesch.


Die von mir am Sonntag den 19. d. M. verloosten 3 Kommoden fielen auf folgende Nummern:
               Kommode Nr. 3. auf Loos Nr. 40.
               Kommode Nr. 2. auf Loos Nr. 176.
               Kommode Nr. 1. auf Loos Nr. 10.

Borschel, Tischlermeister.       


Zu Michaelis oder später ist noch eine sehr gute Wohnung nach oben zu vermiethen. Dieselbe besteht aus: 2 Vorderstuben, 3 Hinterstuben, 1 Kammer, 2 Küchen, 1 großer Boden, Stall und Keller. Wo? Ist zu erfragen in der Expedition d. Anzeigen.


Ich wohne von nun an in meinem Hause Marienstraße 46.

R. Reimer,       
Thierarzt.         


Doppelt Malzbier
                                                    empfiehlt
  C. Schwedt.


Täglich                                                    
reife schwed. Kronsbeeren
empfiehlt billigst                          
                                                    J. Rathgens Ww.
Lübeck.                                 obere Beckergrube 152.


Auf dem Hoffelde zu Rabensdorf werden am Mittwoch den 22. d. M. Rappschooten verbrannt.


Für Zahnleidende.

Einem hohen Adel und sehr geehrtem Publikum diene zur gefälligen Notiz, daß alle in das zahnärztliche Fach schlagenden technischen Arbeiten und Zahnoperationen, vom Unterzeichneten auf das Gewissenhafteste nach den neuesten Principien unter Garantie ausgeführt werden. Sprechstunden von Morgens 9 bis Nachmittags 5 Uhr.

                                                    

Hochachtungsvoll
                                                    August Ed. Spelling,
                                                    Approbirter Zahnarzt,
                                                    Königstraße 670.
                                                    vis à vis der Catharinenkirche.
Lübeck, den 6. September 1880.


25 originelle Scherzkarten versendet gegen 50 Pfg. in Marken.
Gotthilf Koch, Berlin S. W.


Da ich das Tischlergewerbe nicht mehr betreibe habe ich noch billig zu verkaufen:

einige eichen und eschen Bohlen, 1 Kleiderschrank, 2 eschen polirte Komoden, Tische, Stühle, 1 Sarg, 1 Ziege, etwas Tischlergeräth, 4 eichen Schraubböcke.
Schönberg 1880.

H. Brockmüller.       


Todes=Anzeige.

Am 17. d. M. entschlief zum besseren Erwachen unsere liebe Mutter und Schwiegermutter, die Kochfrau

Wittwe Boye geb. Albrecht

zu Schönberg im Alter von 77 Jahren 9 Monaten.
Tief betrauert von

den Hinterbliebenen.       

Schönberg den 17. September 1880.
Die Beerdigung findet am Dienstag den 21. d. M. Nachmittags 3 Uhr statt.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 73 Seite 4]

Vom 10. Mai d. J. bis heute sind nachstehende Verluste bei unserem Verein angemeldet:

1. vom Schulzen Kähler=Kl. Siemz 1 Pferd - 500 Mark.
2. vom Schulzen Lohse =Törpt 1 Kuh - 135 Mark.
3. von demselben 1 Starke - 90 Mark.
4. vom Schulzen Lenschow=Gr. Bünsdorf 1 Kuh - 135 Mark.
5. vom Schulzen Dräger=Lauen 1 Kuh - 135 Mark.
6. vom Arbeitsmann Ollrogge=Menzendorf 1 Kuh - 120 Mark.
7. vom Hauswirth Krellenberg=Selmsdorf1l Pferd - 500 Mark.
8. vom Hauswirth Fick Ww.=Lüdersdorf 1 Kuh -135 Mark.
9. vom Hauswirth H. Meier=Mahlzow 1 Kuh - 120 Mark.
10. vom Hauswirth Törber=Vitense 1 Kuh - 135 Mark.
11. vom Hauswirth Oldenburg=Kl. Mist 1 Pferd - 120 Mark.
12. vom Arbeitsmann Schönberg=Mechow. 1 Kuh -135 Mark.
13. vom Schulzen Meier=Sülsdorf 1 Pferd - 500 Mark.
14. vom Gerichtsvollzieher Staffeldt hier 1 Kuh - 135 Mark.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Verluste einen Beitrag von 80 Pfennig pro 100 Mark Versicherungssumme am

Montag den 27. September d. J. Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthofe hieselbst einzuzahlen. An demselben Tage liegt zugleich ebendaselbst die letzte Jahres=Rechnung unseres Vereins zur gefälligen Einsicht aus.
Schönberg den 16. September 1880.

Direction des Viehversicherungs=Vereins im Fürstenthum Ratzeburg.
J. Boye-Rabensdorf.           Wilh. Heincke.


Die Original
Singer-Nähmaschinen

sind unübertroffen an Güte, Leistungsfähigkeit und Dauer und daher die beliebtesten Nähmaschinen der Welt. Dieselben werden gegen wöchentliche Zahlung von

Mark 2

abgegeben, um dadurch auch den Unbemittelten die Anschaffung einer der besten zum Erwerb dienenden Maschinen zu ermöglichen und sind ausschließlich zu haben bei

                          G. Neidlinger,
                          Schwerin, Friedrichs-Str. Nr 10.


Rechnungs-Ablage des Denkmal-Comité.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 20. September 1880.

Das Denkmal=Comite des Kampfgenossen=Vereins
Dr. M. Marung.

*) In dem Verzeichniß fehlt durch ein Versehen des Setzers das Dorf Pogetz mit 23 M. 10 Pfennig (Mecklenburg).


Billig!
Extra gute rindlederne Kniestiefel,          
gute rindlederne Halbstiefel              
gute roß= und kalblederne Halbstiefel
sowie Damen= und Kinderschuhe          
hält vorräthig und empfiehlt als preiswürdig
                          Wilh. Lenschow.
Schönberg, Hinterstraße Nr. 79.


Saat=Weizen

bester Qualität in verschiedenen Sorten -, (Namentlich eine Art, welche ausgezeichnet lohnt an Korn, und auch so stark im Stroh ist, daß kein Lagerkorn entsteht,)

hält empfohlen         
W. Hasselmann.       

Menzendorf, den 9. September 1880.


Am Mittwoch den 22. d. M. sollen auf dem Bauhofer Felde Rappschooten verbrannt werden.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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