No. 61
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. August
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 61 Seite 1]

      Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß das Füsilier=Battaillon 2 Hanseatischen Infanterie=Regiments Nr. 76 in Lübeck am Sonnabend den 7. August cr. von Nachmittags 4 bis 7 Uhr Gefechtschießen auf der Pahlinger Haide abhalten wird.
      Zur Vermeidung von Unglücksfällen wird Betreten des Terrains, welches durch den Landgraben von Brandenbaum bis Schwarzmühlen, die Wege Schwarzmühlen bis Pahlingen und Pahlingen bis Brandenbaum begrenzt wird, sowie des Terrains zwischen den Straßen Wesloe=Neulauerhof und Brandenbaum bis zum Landgraben und des Waldes nördlich Wesloe zwischen der Straße Schlutup=Lübeck, den Bewohnern des hiesigen Fürstenthums an dem gedachten Tage bei Strafe verboten.
      Schönberg, den 2. August 1880.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Deutschland. Der preußische Landtag soll um Mitte Oktober einberufen werden, um sich in erster Linie mit den Kreisordnungen für die Provinzen Posen, Hannover und Schleswig=Holstein zu beschäftigen.
Kaiser Wilhelm verläßt am 9. Aug. Bad Gastein, besucht am 10. August den Kaiser von Oesterreich in Ischl und reist dann nach Berlin zurück.
Dem Prinzen Wilhelm von Würtemberg ist ein Sohn geboren worden. Ist das so wichtig? Ja. Der Prinz ist der Vetter des kinderlosen Königs und wird jedenfalls dessen Nachfolger auf dem Throne. Vor der Geburt des betreffenden Prinzen war die Aussicht nahe gerückt, daß die Erbfolge an den katholischen, in Oesterreich lebenden Stamm des Hauses Würtemberg fiel, nämlich an den Herzog Philipp, Sohn einer Prinzessin von Orleans und vermählt mit einer Tochter des Erzherzogs Albrecht, aus welcher Ehe drei strengkatholisch erzogene Prinzen vorhanden sind.
Anläßlich der Beitreibung restirender Gerichtskosten hat der preuß. Finanzminister durch einen Erlaß angeordnet, daß Trauringe der Pfändung nicht unterworfen werden können.
In Hamburg haben die Sozialdemokraten wiederum ein Blatt zu gründen versucht. Dasselbe sollte vom 1. August ab unter dem Titel: "Hamburg Altonaer Freies Volksblatt" erscheinen. Die Hamburger Polizeibehörde hat auf Grund des Sozialistengesetzes das Erscheinen des Blattes verboten.
Die Zolleinnahmen im Monat Juli haben den Voranschlag um 2 Millionen M. überschritten und dadurch das eingetretene Manco von 13 Millionen auf 11 Millionen ermäßigt.
Frankreich. Die Franzosen haben ihr Heer mit ungeheuren Kosten und Mühen ganz neu und fertig gemacht. Der Abschluß war die Uebergabe der neuen Fahnen am 14. Juli. In nächster Zeit soll eine Probemobilmachung stattfinden, aber nur von einem Corps, um zu sehen, ob alles klappt, namentlich auch die Stellung von Pferd und Wagen. - Bei den am Sonntag stattgehabten Generalrathswahlen ist den Republikanern wieder ein Löwenantheil zugefallen. - Kaum ist in der französischen Armee die Trommel abgeschafft und der französischen Armee auf diese Weise ein Zuwachs von 14,000 Kombattanten erwachsen, so geht der Kriegsminister General Farre, an die Beseitigung des Kürasses. Nach einer Verfügung vom 29. Juli soll der Küraß in sechs Kürassier=Regimentern, und zwar in denjenigen, mit geraden Nummern nicht mehr getragen werden. - Bei Gelegenheit der nächsten Herbstmanöver wird man mit einem Armeekorps einen vollständigen Mobilisirungsversuch machen. Derselbe wird sogar für einen Zeitraum von 24 Stunden die Requisition von Pferden und Wagen des jenem Armeekorps angewiesenen Gebiets umfassen. Zu diesem Behufe hat der Kriegsminister vor den Kammerferien im Parlament die Eröffnung eines Spezialkredits von 100,000 Francs beantragt und erlangt. - Der Botschafter in Berlin, Graf St. Vallier, der sich gegenwärtig auf Urlaub befindet, soll nicht wieder auf seinen Posten zurückkehren. Diese Nachricht würde Sensation erregen, wenn sie nicht dem Rochefort'schen Blatt entstammte, also einer Quelle, der keine Glaubwürdigkeit beigemessen werden kann.
Rußland. Die Brände sind gerade eine Calamität für das Land Rußland geworden. Nach einem officiellen Bericht des "Regierungs=Anzeigers" haben im Monat Juni d. J. in Rußland 3011 Feuerbrünste stattgefunden, von welchen 441 durch Brandstiftung verursacht worden sind. In Rußland ist es etwas Gewöhnliches, zur Regelung solcher Fragen Commissionen zu berufen - so haben wir auch eine "Antifeuersbrunst=Commission". Die Commission hat unverbrennbares Baumaterial in Vorschlag gebracht, von der Nothwendigkeit gesprochen, in den Dörfern eine Feuerwehr zu errichten, Feuerspritzen anzuschaffen und dergleichen mehr. Das ist alles sehr wahr; nichtsdestoweniger brennen hunderte von Dörfern nach wie vor, und es wird brennen, so lange die Dinge bleiben, wie sie sind. Die strengen Strafen gegen Brandstifter, welche man in Vorschlag gebracht, dürften wenig fruchten. Wer sind die Brandstifter? Nicht nur Vagabunden, Pferdediebe oder solche Bauern, welche dabei auf einen Gewinn speculiren, sondern die verarmten, herabgekommenen Bauern selbst, für welche ihr entwertheter Besitz keine Bedeutung mehr hat.
Großbritannien, (Der Tod des Prinzen Louis Napoleon.) General Sir Evelyn Wood, der die Kaiserin Eugenie nach dem Caplande begleitete, überbringt Mittheilungen über den Tod des Prinzen Louis Napoleon, die ihm von 18 Zulus gemacht worden, welche an dem Angriff auf die Recognoscirungs=

[ => Original lesen: 1880 Nr. 61 Seite 2]

Expedition am 18. Juni 1879 betheiligt waren. Sein Bericht lautet wie folgt: "Der angreifende Theil zählte ungefähr 40 Mann, von denen 12 dem Prinzen zu Leibe gingen und 7 oder 8 unmittelbar an der Tödtung betheiligt waren. Die Zulus, welche die Angegriffenen beinahe umzingelt hatten, gaben Feuer und stürzten sich auf dieselben, gerade als die Ueberraschten sich in den Sattel schwingen wollten. Der Prinz dem dies nicht gelungen war, lief neben seinem Pferde her, bis es sich am diesseitigen Erdaufwurf des Donga, etwa 200 Meter von dem Kraal entfernt, wo man abgesattelt hatte, von ihm losriß. Der Prinz folgte seinem Pferde in das Donga; dort bot er den ihn hart bedrängten Verfolgern die Stirn - nach dem Ausspruch der Zulus selber - wie ein von Feinden umstellter Löwe. Von einer Assagai unterhalb der Schulter getroffen, stürzte er sich auf den nächsten Gegner, welcher aus dem Donga floh, und traf dabei mit einem andern Zulu zusammen, welcher in einer Entfernung von 10 M. auf den Prinzen Feuer gab. Der Prinz erwiederte das Feuer mit seiner Pistole und hielt seine nunmehr rasch anwachsenden Feinde im Schach, bis er, rechts im Rücken bedroht und von einer anderen Assagai getroffen, sich nach der ebenen Stelle zurückzog, wo er zuerst in dem Donga gestanden und nunmehr rasch umzingelt wurde. Er bemächtigte sich dort einer nach ihm geschleuderten Assagai, da ihm während seiner Bemühungen, das erschreckte Pferd zu bändigen, der Säbel aus der Scheide gefallen war. In dieser Weise vertheidigte er sich gegen sieben bis acht Zulus, die es nicht wagten, ihm zu Leibe zu gehen, bis er vom Blutverlust erschöpft zusammenbrach". Sir Evelyn Wood fügt hinzu, daß die vorstehenden Thatsachen von den Zulus mitgetheilt wurden, welche, einzeln und von den übrigen getrennt, an Ort und Stelle, wo der Angriff stattgefunden, vernommen worden waren.
Holland. Die Armeecommandanten haben bereits den Befehl erhalten, nach der (unmittelbar bevorstehenden) Entbindung der Königin (geborene Prinzessin von Waldeck) die üblichen Salven (101 wenn ein Prinz, und 51, wenn eine Prinzessin geboren wird) abfeuern zu lassen.


- Das Polizeipräsidium zu Frankfurt a. M. erläßt folgende Bekanntmachung: Die amtlichen Feststellungen in Betreff des auf dem Turnfestplatze am 28. v. M. Abends stattgehabten beklagenswerthen Unglücks sind noch nicht zum Abschlusse gelangt. Als Resultat der seitherigen Ermittelungen kann nur mitgetheilt werden, daß der Feuerwerker Düngens aus Koblenz - welcher sich, am rechten Arm verwundet, jetzt im Heiligen=Geist=Hospital befindet - zu dem hier abzubrennenden Feuerwerk unter anderem Material auch einen neuen, vor seinem hiesigen Gebrauch von Dünges noch nicht probirten Mörser benutzt hat. Dieser neue Mörser ist explodirt. Der eiserne Cylinder dieses Mörsers war 40 Centim. hoch, hatte 25 Centimeter Durchmesser und 9 Millimeter Eisenstärke. Das Eisen des Cylinders ist sog. Walzeisen. Die Ladung soll aus 10 Loth Pulver und 5 Pfd. Leuchtkugel bestanden haben. Es wird, unter Zuziehung von Sachverständigen Gegenstand der Untersuchung sein, ob der Mörser etwa fehlerhaft construirt oder schadhaft war; ebenso wird erst nach der Vernehmung von Sachverständigen ein sicheres Urtheil darüber möglich sein, wodurch die Explosion veranlaßt worden ist. Es ist richtig, daß ein Stück Eisen in das Dach des Hauses Bornheimer Landstraße Nr. 61 - in gerader Richtung etwa 500 Schritte von der Explosionsstelle - eingeschlagen hat, und daß das Fräulein Söhnlein in einer Entfernung von etwa 120 Schritten von dieser Stelle getödtet worden ist. Da auch die andern unglücklichen Opfer der Explosion mehr oder minder entfernt von dem Explosionsplatze von den weit hinausgeschleuderten Eisentheilen getroffen worden sind, so darf wohl angenommen werden, daß das große Unglück auch dann nicht würde abgewendet worden sein, wenn die auf fünfzigtausend Personen geschätzte Zuschauermasse weiter, als geschehen, von dem Feuerwerks=Terrain hätte entfernt gehalten werden können. Frankfurt a. M. den 31. Juli 1880. Der Polizeipräsident Hergenhahn.
- Vier Deutsche in Triest hatten ausfindig gemacht, das Kaiser Wilhelm am 22. Juli d. J. gerade 1000 Monate alt geworden sei. Sie sandten ein Glückwunschtelegramm an ihn nach Gastein und erhielten am selbigen Tage noch den Ausdruck des Allerhöchsten Dankes mit dem Bemerken, daß die Berechnung des Kaisers besonderes Interesse erregt habe.
- Achmed Eyub Khan, der Besieger der Engländer bei Kahndahar, ist der Zweitälteste Sohn des verstorbenen Schir Ali, und somit ein Bruder Jakub Khans. Er wurde im Juni 1848 geboren und ist somit 32 Jahre alt. Nachdem er bereits in seinem 8. Jahre in die afghanische Armee aufgenommen worden war, und zwar mit dem Range eines Miraja (Obersten), ernannte ihn sein Vater 1863 zum Statthalter von Maimene, und noch in demselben Jahre verheiratete er ihn mit einer Tochter Mir Baba's, Khan von Badaschan. Im Jahre 1869 wurde er dann Statthalter von Balkh. und 1873 ging er in der gleichen Eigenschaft nach Herat. Nach der Gefangennahme seines Bruders Jakub Khan durch die Engländer (1879) wurde er zum Emir von Herat ausgerufen.
- (Wiesendüngungsversuche) Lawes und Gildert haben nach dem "Journal der Ackerbaugesellschaft für England" (landwirthsch. Centralblatt für Posen) Wiesendüngungsversuche angestellt, welche folgende Ergebnisse lieferten: Die gedüngte Parzelle zeigte eine große Manigfaltigkeit in den Pflanzarten. Die Gräser waren zwar gleichartig, aber kurz und stengellos und zur Zeit des Schnittes verhältnißmäßig sehr grün. Der Mineraldünger beförderte besonders die Leguminosen, namentlich die Entwicklung der Stengel und Samen; von den Gräsern zeigte sich keine Art vorherrschend. Die Ammoniaksalze für sich allein erhöhten Zahl und Verhältniß der Grasarten und schlossen die Leguminosen vollständig aus. Chilisalpeter hatte fast dieselbe Wirkung wie die Ammoniaksalze, doch entwickelten sich die Leguminosen besser. Stallmist mit Ammoniaksalzen oder Chilisalpeter lieferten die höchsten Erträge; nach dieser Düngung gediehen die Grasarten am besten. Stallmist allein lieferte eine beträchtliche Ernte, namentlich an Gräsern, doch ließ das Heu an Feinheit und Gleichmäßigkeit zu wünschen übrig.
- In Düsseldorf hat sich Landrath K., ein sechsfacher Millionär, erschossen.
- In Teplitz ist eine Berlinerin in der Badewanne von Krämpfen überfallen worden und ertrunken.
- Louis Röderer, das Haupt des bekannten Champagnerhauses in Rheims, ist gestorben.
- In Ulm hat der "Deutschen Reichspost" zufolge ein Gymnasiallehrer plötzlich seine Stelle verlassen, wie er dies dem Rector selbst anzeigte um als Redacteur an ein sozialistisches Blatt nach der Schweiz zu gehen.
- Die Stadt Teplitz wird wahrscheinlich, um ihre Quelle zu retten, genöthigt sein, die überflutheten Osseger Kohlengruben anzukaufen und betriebslos liegen zu lassen.
- Rektor Magnifikus der Universität Leipzig ist am 31. Juli der OR. Professor Dr. Luthardt geworden; er ist der 893. Rektor seit Gründung der Hochschule 1409.
- Die deutschen Naturforscher und Aerzte halten ihre diesjährige Generalversammlung vom 18.-24. September in Danzig.
- Bad Liebenstein. Gräfin Loris=Melikoff mit Familie aus St. Petersburg ist hier zu einem längeren Aufenthalt angekommen und hat Wohnung im Hotel Bellevue genommen.
- Ein Sportsmann in Berlin, bei dem sonst die Thaler gar nicht so festsitzen, hat gewettet, daß er mit einem Thaler unter jeder Achselhöhle im Trabe vom Brandenburger Thore bis zur Flora reiten werde, ohne ein Stück fallen zu lassen. Die Wette geht um 1000 Thaler und drei Körbe Champagner.
- Das deutsche Protestantenblatt erzählt: am Oberring in Wien steht ein Standbild des Dichters Friedrich Schiller. Eine katholische Prozession vom Lande machte jüngst vor demselben Halt und verrichtete ihre Andacht, der Dichter war ihr ein Heiligenbild, wie die andern.
- Die Zuluprinzessin Ungami Wallah, welche sich herabgelassen hatte, als Barmaid in einem Hotel in Chesterfield Stellung zu nehmen, sah die ganze dortige junge Männerwelt zu ihren Füßen. Die

[ => Original lesen: 1880 Nr. 61 Seite 3]

schöne Ugami Wallah, deren Tugend über alle Begriffe erhaben war, hatte bereits einige sehr vortheilhafte Heirathsanträge zurückgewiesen, als sie zur allgemeinen Ueberraschung von dem Hotelbesitzer wegen eines Diebstahls von 14 Pfd. 11 Sh. in Haft gegeben wurde. Die Ueberraschung war natürlich eine allgemeine, sie stieg aber noch weit mehr, als die schöne Ugami Wallah im Gefangenhause einer nähern Untersuchung unterworfen wurde, wobei es sich herausstellte, daß sie nicht aus dem Zululande stamme, nicht Ugami Wallah heiße, auch keine Prinzessin, ja nicht einmal ein Frauenzimmer, sondern ein edler Mohrenjüngling Namens George Williams aus Zanzibar sei. Drei Monate Kerkerhaft bildete die Strafe für den Diebstahl.
- Man könnte wieder einmal die ganze Anzeige mit Hiobsposten füllen, mit dem traurigen Ausgang des Frankfurter Turnfestes, mit dem Untergang von 17 fröhlichen Menschen auf dem Bieler See, mit dem Verschwinden dreier Bergsteiger in der Schweiz, mit den Tod des Kölner Advocaten Welter, der in eine Gletscherspalte fiel u. s. w. u. s. w. Auch an Verbrechen aller Art fehlt's nicht. Im Tegler Wäldchen bei Berlin fand man einen alten braven Eisenbahnbeamten erhängt. Wer hatte ihn in den Tod getrieben? Sein eigener Sohn, ein Nichtsnutz, ein Fälscher und Dieb. Dieser war an derselben Bahn angestellt und hatte die Bücher gefälscht und die Kasse bestohlen. - In Wien war ein Spitzbube auf einer Strickleiter in ein Haus gestiegen, wurde überrascht, verfolgt und gepackt; da schoß er seinem Verfolger eine Kugel durch den Kopf und entkam.
Der Sozialdemokrat Hasselmann hat sich (wie der "Magd. Ztg." aus Hamburg mitgetheilt wird) in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend nach Amerika eingeschifft, angeblich mit Hinterlassung einer ansehnlichen Schuldenlast. Man nennt eine sehr hohe Summe, die sich zum größten Theile aus Darlehen zusammensetzen soll, welche Hasselmann bis in die jüngste Zeit hinein von kleinen Leuten empfangen hatte.


Anzeigen.

Die große Trockenscheune auf der hiesigen Feldziegelei soll auf Abbruch öffentlich meistbietend verkauft werden und steht zu diesem Zwecke ein Termin auf

Sonnabend den 7. August d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Domainen=Amte an, wozu Kaufliebhaber hierdurch mit dem Bemerken geladen werden, daß die Verkaufsbedingungen im Termine bekannt gemacht werden, auch auf der Domänen=Amts=Registratur eingesehen werden können.
Schönberg den 22. Juli 1880.

Großherzogl. Meckl. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Antragsmäßig soll über die zu Rieps belegene Vollstelle Nr. V. des Hauswirths und Krügers Heinrich Böttcher daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 1. August d. Js.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit geladen, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 30. Mai 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.     


Torf=Auction

im Vitenser Forste Woitendorfer Torfmoore am Dienstag den 10. August 1880 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über

Baggertorf und
Stechtorf.
Versammlung Morgens 10 Uhr bei der Hütte auf dem Woitendorfer Moore.
Rehna den 3. August 1880.

Großherzogliche Forst=Inspection Rehna.


Den rühmlichst bekannten

Dr. E. Weber's Familien-Thee

erhält man nur echt im Haupt=Depot von H. Ditrich in Hamburg Thalstraße 99. - Bestellungen per Postkarte von 3 Mark an werden franco gegen Nachnahme ausgeführt.


Ein junges, gebildetes Mädchen sucht eine Stelle als

Erzieherin.

Adresse: Herrn Kornmakler Pommerencke, Schweinemarkt 4. Schwerin i. M.


Bekanntmachung.

Es ist am Ratzeburger Markttage vorgekommen, daß Herrschaften auf dem Heiligenlande den Weg am unteren Ende der Wegener'schen Koppel, der nach dem Büdner Leetz daselbst führt, beschädigt haben, dieselben werden gebeten, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, es bis zum 15. August vollständig wieder herstellen zu lassen.


Neue Heringe
franco dort per Post zollfrei,

Präsent extraff. schönste 15 per Fass Mark 2,50
Präsent extraff. schönste 25 per Fass Mark 3,50
Holländ. Jager- grösste 30 per Fass Mark 3,00
Holländ. Voll- grösste 25 per Fass Mark 3,00
Kaufmanns-Fett- grosse 30 per Fass Mark 3,00
Kaufmanns-Fett- mittelgr. 45 per Fass Mark 2,75
Kaufmanns-Fett- kleine 90 per Fass Mark 2,50
Delicatess-Salz- feinste 200 per Fass Mark 2,50
Marinirte- feinste grosse 35 per Fass Mark 3,50
Rollmopse, extraff. grosse 40 per Fass Mark 3,50
Kronsardinen, neue prima 120 per Fass Mark 3,00
Kräuteranchivis pikant 200 per Fass Mark 2,50
Elbcaviar pa. neuer grobkörnig per Ko. Mark 4,50
Geleeaal dicker, sehr schön, per 5 Ko. Mark 7,00

bei 3 Fass à 25 Pfg., bei 6 Fass à 40 Pfg. billiger.
Für feinste und haltbare Waare garantirt.
E. H. Schulz, Altona b. Hamburg.
Etablirt seit 1864.


Bunzlauer Bierkruken,
do. Einmachtöpfe

von 1-8 Liter Inhalt zu äußerst billigen Preisen

empfiehlt          
Aug. Spehr.     


25 originelle Scherzkarten versendet gegen 50 Pfg. in Marken.
Gotthilf Koch, Berlin S. W.


Alle diejenigen, welche dem verstorbenen Uhrmacher H. Dahnke hieselbst für Uhren=Reparaturen u. s. w. noch einzelne Beträge schuldig geblieben sind, werden hierdurch ersucht, ihre Schuld bis zum 1. September d. J. an den Unterzeichneten zu berichtigen.
Schönberg den 28. Juli 1880.

Johannes Kniep, Pferdehändler,          
als Vormund Dahnke'scher Minorennen.     


Grabkreuze
in größter Auswahl
empfehlen billigst
Jürgensen & Robschuld
Lübeck, gr. Burgstrasse 717.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 61 Seite 4]

Garten-Concert
am Sonntag den 8. August von Nachmittage 4 Uhr an,
wozu freundlichst einladet                          
                                                    M. Boye. Entreé à Person 30 Pfennig. Bei ungünstiger Witterung im Saale.


1000 Mark zahlen wir Demjenigen, welcher bei Gebrauch von Goldmann's Kaiser-Zahnwasser jemals wieder Zahnschmerzen bekommt. Einziges Mittel zur Erhaltung schöner, weißer und gesunder Zähne bis ins späteste Alter. - Preis per Original-Flasche 1 M.

S. Goldmann & Co. Breslau, Schuhbrücke 36. In Schönberg nur allein echt zu haben bei C. Mass.


Eisenbahn        Eisenbahn
Mecklenb. Friedrich=Franz=Eisenbahn.
Am Sonntag den 8. August d. J.
wird ein Extrazug
Hamburg=Lübeck=Schwerin
und zurück abgefertigt:

Abfahrt von Lübeck 9 Uhr 5 Min. Morg.
Abfahrt von Schönberg 9 Uhr 37 Min. Morg.
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 3 Min. Morg.
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 24 Min. Morg.
Abfahrt von Kleinen 10 Uhr 40 Min. Morg.
Ankunft in Schwerin 11 Uhr 2 Min. Morg.

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Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 24 Min. Abends
Abfahrt von Kleinen 9 Uhr 47 Min. Abends
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 4 Min. Abends
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 21 Min. Abends
Abfahrt von Schönberg 10 Uhr 46 Min. Abends
Ankunft in Lübeck 11 Uhr 12 Min. Abends
Auf den vorgenannten Stationen werden an diesem Tage zu dem Extrazuge Hamburg=Lübeck=Schwerin

Fahrbillets II. und III. Wagenklasse
nach Schwerin zum einfachen Fahrpreise

ausgegeben, welche zur Rückfahrt nicht allein zum Extrazuge Schwerin=Lübeck=Hamburg, sondern auch am 5. Juli cr. zu den fahrplanmäßigen, von Schwerin um 8 Uhr 11 Min. Morgens und um 1 Uhr 42 Min. Nachmittags abgehenden Personenzügen Gültigkeit haben.
In gleicher Weise werden am 8. August cr. zu dem um 7 Uhr 52 Min. Morgens abgehenden Zuge in Wismar Billets zum einfachen Fahrpreise nach Schwerin ausgegeben, welche zur Rückfahrt mit allen fahrplanmäßigen Zügen am 8. und 9. August cr. berechtigen.
Freigewicht für Gepäck wird auf diese Doppelbillets nicht gewährt.

Die Direction.     


1800 Pianinos

sind aus der Fabrik von Th. Weidenslaufer, Berlin, Doratheenstrasse 88 bereits hervorgegangen und über ganz Deutschland versandt. Frachtfreie Lieferung mit 3 Wochen Probezeit, kleinste Theilzahlungen oder Baar mit hohem Rabatt. Kauflustige erhalten, sofort gratis und franco Preis-Courant mit ehrenden Zeugnissen über die Güte des Fabrikats und die rühmliche Reellität dieses Fabrikhauses.


Berliner Weißbier
aus der
Dampf=Bier=Brauerei
von
                                                    C. Schwedt.


Zu verkaufen:

16 große Stückfässer, 1 kupferner Kessel mit Auslauf von 360 Liter Inhalt, 1 Göpelwerk für 1 Pferd sehr passend zum Buttern und Heckerling schneiden.

C. Schwedt.     


Am Montag den 9. Aug. werden auf dem Stover Hoffelde Rappschoten verbrannt.


Es hat dem Herrn gefallen, heute Vormittag 11 Uhr meine liebe Frau Caroline geb. Binder sanft und selig heimzurufen.
Schönberg, den 5. August 1880.

Kaempffer, past. pr.     


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren:

D. 31. Juli dem Arbeitsmann Heinrich Dietz zu Toriesdorf ein S.
D. 29. Juli dem Hauswirth Wilhelm Maaß zu Törpt ein S.
D. 27. Juli dem Schlossermeister Schrep zu Schönberg ein S.
D. 3. August dem Erbpächter Ludwig Zülow, z. Z. in Schönberg, ein S.
D. 3 August dem Schlossermeister Ollmann zu Schönberg ein S.

Gestorben:

D. 13. Juli Marie Elise Wilhelmine Emma Maack, Ackerbürgeranerbentochter zu Schönberg, 7 M. 13 T. alt.
D. 21. Juli Catharina Elisabeth Maaß geborene Siebenmark, Schulzenfrau zu Mahlzow, 51 J. 10 T. alt.
D. 26. Juli Hans Heinrich Kleinfeldt, Arbeitsmann zu Schönberg, 67 J. alt.
D. 5. August Pastorin Caroline Friederike Henriette Kämpffer geb. Binder zu Schönberg, 81 J. 11 M. alt.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 8. August.
Frühkirche: Fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Langbein.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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