No. 54
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. Juli
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 54 Seite 1]

Publicandum.

      Auf Allerhöchsten Befehl soll im Fürstenthum Ratzeburg für das Jahr vom 1. Juli 1880 bis dahin 1881 zur Deckung der Kosten des Landesfonds, sowie des dem Fürstenthume an den Bundeslasten obliegenden Antheils nach dem untern 5. October 1853 erlassenen und durch den Officieller=Anzeiger Nr. 13. publicirten Edicte eine Steuer erhoben und damit fördersamst angefangen werden, welches zur allgemeinen Nachachtung und mit dem Anfügen bekannt gemacht wird, daß

der 12. Juli 1880
als Normaltag

für die Bestimmung des status quo, wonach die Steuer zu bezahlen, festgesetzt ist.
      Diejenigen Landesbewohner, deren Gesellen und Dienstboten ihren resp. Dienst vor Erhebung der Steuer verlassen, haben von denselben die edictmäßige Steuer zurückzubehalten und am Zahlungstage, der demnächst bekannt gemacht werden wird, mitzuberichtigen.
      Schönberg, den 8. Juli 1880.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


      Da wiederholt an Sonntags=Abenden in Folge zu späten Schließens der Wirthshäuser und Schänkstuben ruhestörender Lärm und sonstiger Unfug verübt worden ist, so werden Schänkwirthe daran erinnert:

daß nach der Verordnung vom 28. August 1855 wegen besserer Heilighaltung der Sonn= und Feiertage alle geräuschvollen Zusammenkünfte und Lustbarkeiten an öffentlichen Orten am Sonntag nicht über 11 Uhr Abends fortgesetzt werden dürfen, und daß gleichzeitig alle Wirthshäuser und Schankstuben geschlossen werden müssen.
      Die Befolgung dieser gesetzlichen Bestimmung ist Pflicht der Gäste und Wirthe, auch ohne daß von Gensdarmen Feierabend geboten ist, und haben Landreiter und Gensdarmen Contraventionen zur Anzeige zu bringen.
      Uebertretungen werden auf Grund des Strafgesetzbuches §. 366 Nr. 1 mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft.
      Schönberg, den 8. Juli 1880.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Deutschland. Damit der politischen Ferienzeit wenigstens einige kleine Aufregungen nicht fehlen, kam am Freitag aus Straßburg folgendes überraschende Telegramm: "Der Kaiser hat die Enthebung des Staatssecretair Herzog von seinem Amt und die einstweilige Versetzung desselben in den Ruhestand genehmigt. Die Neubesetzung des erledigten Postens soll unmittelbar bevorstehen." Am Donnerstag war der Statthalter der Reichslande nach sechswöchigem Urlaub wieder in Straßburg angekommen. Mit seiner Rückkehr fällt also die Verabschiedung des Herzog unmittelbar zusammen. Als sich die Wiederübernahme der Regierungsgeschäfte durch den Statthalter über den anfänglich in Aussicht genommenen Termin hinaus zu verzögern schien, wollte man wissen, der Marschall werde nicht zurückkehren, ehe er nicht Klarheit in das Verhältniß zwischen ihm und dem ihm vom Reichskanzler beigegebenen Staatssecretair gebracht habe. Das ist ihm denn jetzt gelungen. Auch Graf Wilhelm Bismarck, der seit dem vorigen Herbst als Hilfsarbeiter in dem Bureau des Statthalters beschäftigt war und im Palais des letzteren Wohnung hatte, wird nicht nach Straßburg zurückkehren.
Nach Verkündigung des neuen kirchenpolitischen Gesetzes sollen sofort besondere Ausführungs=Anweisungen an die Oberpräsidenten ergehen, um eine möglichst gleichmäßige Anwendung des Gesetzes herbeizuführen.
Freitag früh traf der König von Griechenland in Berlin ein, empfangen von seinem und dem Dänischen Gesandten. Am Mittage stattete ihm der Kronprinz einen Besuch ab; beide hohe Herren fuhren sodann um 1 Uhr nach Potsdam. Sonntag wollte der König nach Petersburg weiterreisen.
Der Erbprinz von Meiningen wurde am Mittwoch vergangener Woche von einem Unfall betroffen, der leicht hätte die schlimmsten Folgen haben können. Auf der Fahrt des Prinzen nach dem Theater erlitt sein Wagen einen Achsenbruch und schlug um; der Prinz stürzte heraus, wurde aber glücklicher Weise von einem des Weges kommenden Arbeiter aufgefangen. Nachdem der Gerettete seinem Retter gedankt und diesen zu sich bestellt hatte, setzte er seine Fahrt in einer Droschke fort.
Wie die "Köln. Z." auseinandersetzt, handelt es sich bei der im Herbst abzuhaltenden Feier nicht um die (längst vollzogene) Weihung des Kölner Domes, sondern nur um eine Festlichkeit anläßlich der Vollendung der Dom=Thürme, zu welcher das

[ => Original lesen: 1880 Nr. 54 Seite 2]

Domkapitel dem Dombau=Verein seine Mitwirkung bereits offiziell zugesagt hat.
Die deutschen Nordseeschiffer haben in letzter Zeit durch die frechen Grenzüberschreitungen der englischen Fischer wieder ihren Erwerb und ihr Leben bedroht gesehen. Es ist zu wünschen, das diesem Unwesen energisch ein Ende gemacht werde.
Man wird sich des Prozesses der 1870 nach Lötzen abgeführten braunschweigischen Sozialisten erinnern, welchen dieselben gegen den General Vogel von Falkenstein wegen widerrechtlicher Freiheitsberaubung anstrengten und auch gewannen. Erst jetzt ist einer der Betheiligten der in jener Zeit vielgenannte Bonhorst, soweit, daß er vor Hebung der Entschädigung steht, deren Bemessung viele Weitläufigkeiten gemacht hat. Bonhorst erhält für die etwa 1 1/2 monatige Haft im Ganzen etwa 700 M.
England. Sowohl das Unterhaus als auch die Pairskammer beschäftigten sich in vergangener Woche lebhaft mit der orientalischen Frage. Im Unterhause entgegnete Gladstone auf mehrere Anfragen, er könne nur sagen, daß seine Politik unausgesetzt die getreue Ausführung des Berliner Vertrages verfolge. Die Regierung habe gefunden, daß die Pforte, sobald eine wirkliche Einigung der Mächte vorhanden war, dem Urtheile der Mächte weise nachgekommen sei und deren Beschluß angenommen habe, es wäre deshalb weder gerecht noch achtungsvoll gegen die Pforte, wenn man unter diesen Umständen vermuthen wollte, daß die Pforte dem einstimmigen Beschluß der Mächte sich widersetzen werde.
Frankreich. Die Franzosen haben alle paar Jahrzehnte ein neues Nationalfest. Das neueste feiern sie am 14. Juli zu Ehren der Erstürmung der Bastille. 25,000 Mann der Pariser und Versailler Garnison marschiren vor dem Präsidenten in Paris auf und erhalten neue Fahnen an Stelle der im Kriege verlorenen. Henri Rochefort feiert das Fest auf seine Weise. Sein neues Blatt "Intransigeant" (Der Unversöhnliche) erscheint an dem Tage zum erstenmal. Er braucht es nicht roth drucken zu lassen, roth glühen schon die Männer, die er zu seinen Mitarbeitern ernannt hat: der russische Nihilist Hartmann (Warschauer Andenkens), der deutsche Sozialdemokrat Hasselmann und der Italiener Monotti Garibaldi. Er selber, der Laternenmann, eröffnet sein Blatt mit einem Aufsatz: "Mademoiselle Bismarck."
China. Aus der Hauptstadt des "himmlischen Reiches" erhalten Londoner Blätter eine Privatdepesche, nach welcher Chung=Hou, der frühere chinesische Gesandte in Rußland begnadigt worden sei; die chinesische Regierung möchte hiermit beweisen, das sie die Würde Rußlands nicht verletzen wolle und die Fortdauer freundschaftlicher Beziehungen zu Rußland wünsche.


- Im Bad Gastein hat sich ein Kurgast, der russische Oberst Mazarski unterhalb in den Wasserfall gestürzt, nachdem er Rock und Hut abgeworfen hatte.
- In Tihany ist die sprechend ähnliche Büste des Ignatius von Loyola, des Stifters des Jesuitenordens, aufgefunden worden. Die Büste hat einst der Maria Theresia gehört.
- Der Russe in Petersburg, der im Kartenspiel 8 Mill. Franks verlor, ist Fürst Demidow, der Hauptgewinner der Flügeladjutant Oberst Schuwalow.
Am Oberrhein haben sich folgende Nachtheile des vorzeitigen Erndtens von Kartoffeln ergeben. Drei Morgen Kartoffel, welche am 17., 18. und 19. September geerndtet wurden, lieferten jeder im Durchschnitte 27,96 Ctr. Kartoffeln mit einem durchschnittlichen Stärkegehalt von 20,44 Proc.; andere halbe Morgen, welche am 31. October geerndtet wurden, ergaben ein jeder 39,95 Kartoffeln mit einem Stärkegehalt von 21,43 Proc., per Morgen wurde also bei der späteren Erndte 4 Ctr. Knollen und 80 Pfd. Stärke mehr erzielt.
- An den 21 Universitäten des deutschen Reichs lehren in diesem Sommersemester zusammen 1815 Professoren und Privatdocenten. Davon kommen auf die theologischen Fakultäten 192, auf die juristischen (mit Einschluß der in München und Würzburg abgesondert bestehenden staatswissenschaftlichen und staatswirthschaftlichen) 193, auf die medicinischen 528, auf die philosophischen (mit Einschluß der in besondern mathematischen und naturwissenschaftlichen F. in Straßburg und Tübingen) 902 akademische Lehrer. Die größte Zahl hat Berlin, zusammen 137; dann folgt Leipzig mit 117. Auch in den einzelnen Fakultäten steht Berlin oben an mit Ausnahme der juristischen, in welcher es mit 13 Docenten von München mit 21 Docenten (darunter 10 zur staatswirthschaftlichen Fakultät gehörig) überholt wird.
Ein interessanter, gegen eine Eisenbahn anhängiger Haftpflichtprozeß wurde in Mainz verhandelt. Bei dem Eisenbahnunfall in Bischofsheim (hessischen Ludwigsbahn) erlitt der Ingenieur Klein von Kempten zwei Brüche am rechten Bein und andere Verletzungen. Das rechte Bein ist schief geheilt und verkürzt, die Brüche an den Knöcheln haben eine verminderte Beweglichkeit der Füße zurückgelassen. Die Frau Klein erhielt u. a. eine bedeutende Kopfwunde mit völliger Ablösung der Kopfhaut, sowie eine Reihe von Verletzungen an verschiedenen Körpertheilen, deren Folgen sich theils in fortwährend intensivem Kopfschmerz, theils in Stichen in Rücken und Brust geltend machen. Entsprechend seinen bisherigen Einkünften verlangt Herr Klein von der Ludwigsbahn: 1. die Kosten der ärztlichen Behandlung, 2. für entgangenen Verdienst und innerhalb der nächsten Zeit Badekuren etc. 30,000 M., 3. für den Verlust der damaligen Einkünfte und Stellung 150,000 M. eventuell eine jährliche Rente von 8500 M. falls der Ehemann vor seiner Frau sterben sollte, soll diese Rente auf seine Frau eventuell auf seine Kinder übergehen. 4. Für die Einbüßung der Gesundheit in Folge ihrer Verletzung, welche ihr jede Thätigkeit unmöglich macht und vermehrte Bedienung erfordert, eine jährliche Entschädigung von 500 M. Von Seiten der Ludwigsbahn wird die Klage nicht bestritten, doch gehen ihre Vorschläge bezüglich der Höhe der zu leistenden Entschädigung von dem Verlangen des Klägers weit auseinander. Die Bahn erbietet sich zu bezahlen: 1) für Badekuren etc. 10,500 M., 2) die bis jetzt und in Zukunft aufgewendeten Heilungskosten, 3) eine Rente von 2500 M. jährlich. Das Gericht verurtheilte die Ludwigsbahn zur sofortigen Bezahlung von 6000 M. als Verläge auf die spätere Entschädigung und vertagte die Festsetzung des weiteren Verhandlungstermins bis nach den Gerichtsferien.
- In Magdeburg fand ein Selbstmörder seinen Tod auf folgende Weise. Er befestigte das Ende seiner Pfeife an einen Gasschlauch und fing an zu rauchen; in vollen Zügen sog er das ausströmende Gas in seine Lunge ein. Wie lange es dauerte, bis er sich todt geraucht hat, weiß man nicht. Als die Leiche gefunden wurde, war die ganze Haut leicht geröthet. Diese Farbe steigerte sich allmählig derart, daß der ganze Körper am dritten Tage kirschroth aussah; dabei fehlte jede Spur von Verwesung. Das eigenthümliche Aussehen erinnerte unwillkürlich ans Leben; es sah etwa aus, wie dasjenige eines gesunden, kräftigen Mannes, der dem Alkoholgenusse sehr ergeben ist. Das war die Wirkung des Gases.
- Kein Blatt der Weltgeschichte vermag von einem Festereigniß zu erzählen, wie dasjenige ist, das Bayern in diesem Jahre begeht. Die Feier gilt der 700jährigen ununterbrochenen Regierung des ältesten aller deutschen und europäischen Fürstenhäuser, des Hauses Wittelsbach. Vor 700 Jahren, im Jahr 1180, eröffnete der Hohenstaufe Friedrich Barbarossa den auf dem Reichstage zu Regensburg anwesenden Fürsten, daß er den Pfalzgrafen Otto von Scheyern=Wittelsbach zum Herzog von Bayern ausersehen habe, und am 16. September desselben Jahres belehnte er diesen in Altenburg in Thüringen mit dem Herzogthum. seit dieser Zeit sind die Schicksale Bayerns unzertrennlich mit dem Hause Wittelsbach verknüpft.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die auf dem Schönberger Stadtfelde im Köppenmoor zwischen den Grundstücken der verehelichten Creutzfeldt geb. Greif und des Böttchers Maaß belegene Wiese in Größe

[ => Original lesen: 1880 Nr. 54 Seite 3]

von circa 2 1/2 Scheffel Aussaat des Bäckermeisters Johann Peter Hinzelmann hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 24. Juli d. Js.
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen Besitzer als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einein mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 8. Mai 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.     


Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg belegene Büdnerei Nr. 27 des Schmieds L. Brockmann daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 24. Juli d. Js.
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Mai 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.     


Trunksucht, sogar im höchsten Stadium, beseitigt sicher und zwar sofort, auch ohne Vorwissen, und unter Garantie, ohne der Gesundheit zu schaden, Th. Konetzky, Bernauerstraße 84, Berlin, Erfinder dieser Radikalkuren und Spezialist für Trunksucht=Leidende. Die Wirksamkeit der von mir erfundenen Mittel ist von Patienten vor Kgl. Preußischen und Bayerischen Kreisgerichten eidlich bestätigt, und von einem Sanitätsrath geprüft. Nachahmer beachte man nicht, da durch deren Mittel die Trunksucht nicht beseitigt wird, wie dies leider nur zu Viele schon erfahren haben. Mehrere dieser Nachahmer fälschen sogar Namen und Atteste und treiben überhaupt nur Schwindel, während ich für die Heilung eben vollständig garantire. Amtlich beglaubigte, sowie eidlich bestätigte Atteste gratis und franco.


Verloren.

Am Freitag den 9. Juli ist auf dem Wege von Kl. Rünz nach Schönberg ein schwarzseidener Sonnenschirm verloren. Abzugeben auf dem Hofe zu Kl. Rünz gegen 2. M. Belohnung.


Holzfest.

Zu dem am Sonntag den 18. Juli im Kuhlrader Zuschlage stattfindenden Holzfeste ladet ergebenst ein

Der Vorstand                
des Carlow'er Gesangvereins.     


Am Sonntag den 18. Juli fahre ich mit meinem Fuhrwerk von Schönberg nach Lübeck.
Abfahrt aus Schönberg Morgens präcise 7 1/2 Uhr.
Abfahrt aus Lübeck Nachts 12 Uhr.

P. Fanselow.     


Grabkreuze und Gedenktafeln
zu Fabrikpreisen empfiehlt                          
                                                    C. Schwedt.


Eisenbahn        Eisenbahn
Mecklenb. Friedrich=Franz=Eisenbahn.
Extrafahrt nach Lübeck
zu ermäßigten Fahrpreisen. In Veranlassung des Lübecker Volksfestes werden am

Am Sonntag den 18. Juli d. J.

folgende Extrazüge abgefertigt:
Abfahrt von Schwerin 7 Uhr - Min. Morg.
Abfahrt von Kleinen 7 Uhr 35 Min. Morg.
Abfahrt von Bobitz 7 Uhr 53 Min. Morg.
Abfahrt von Grevesmühlen 8 Uhr 18 Min. Morg.
Abfahrt von Schönberg 8 Uhr 52 Min. Morg.
Abfahrt von Lüdersdorf 9 Uhr 10 Min. Morg.
Ankunft in Lübeck 9 Uhr 26 Min. Morg.
Die Passagiere von Wismar benutzen den um 5 Uhr 15 Min. Morgens von dort abgehenden Zug und gehen in Kleinen in den Extrazug Schwerin=Lübeck über.

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Abfahrt von Lübeck 9 Uhr 10 Min. Abends
Ankunft in Lüdersdorf 9 Uhr 32 Min. Abends
Ankunft in Schönberg 9 Uhr 47 Min. Abends
Ankunft in Grevesmühlen 10 Uhr 19 Min. Abends
Ankunft in Bobitz 10 Uhr 47 Min. Abends
Ankunft in Kleinen 11 Uhr 4 Min. Abends
Ankunft in Schwerin 11 Uhr 54 Min. Abends
Ankunft in Wismar 11 Uhr 55 Min. Abends
Auf den vorgenannten Stationen und Haltestellen werden am 18. Juli Billets zur Fahrt nach Lübeck und zurück in II. und III. Wagenclasse zum einfachen Fahrpreise ausgegeben.
Diese Billets berechtigen zur Hinfahrt nur mittelst des Extrazuges (von Wismar nach Kleinen jedoch mittelst des 1. Personenzuges), wogegen die Rückfahrt mit dem Extrazug am 18. Juli und mit allen fahrplanmäßigen Zügen am 19. Juli cr. erfolgen kann.
Freigewicht für Gepäck wird auf diese Doppelbillets nicht gewährt.

Die Direction.     


Die Internationale Gummifabrik
Berlin, S. W., Allexandrinen-Strasse 116
empfiehlt und versendet en gros es en detail alle existirenden sowie technische und chirurgische Specialitäten, Wund- und Augen-Schwämme.
Preis-Courant gratis.


Meiner geehrten Kundschaft zur Nachricht, daß meine

Dampf-Bier-Brauerei

jetzt in vollem Betriebe ist, sonach ich für gutes haltbares Bier garantire.

Ergebenst         
C. Schwedt.     


[ => Original lesen: 1880 Nr. 54 Seite 4]

Wieder von hoher Staats=Regierung
9 Millionen 718 Tausend Reichsmark

dazu bestimmt, um in den nächsten Monaten durch Verloosung in sechs Abtheilungen vertheilt zu werden. 48,000 Nummern erhalten sicher, im glücklichsten Fall:

1 Prämie und Gewinn von 450,000 Reichsmark, sonst aber:
      1 Gewinn 300,000 Mark.
      1 Gewinn   150,000 Mark.
      1 Gewinn   100,00 Mark.
      1 Gewinn   75,000 Mark.
      2 Gewinne a 50,000 Mark.
      1 Gewinn   40,000 Mark.
      6 Gewinne 30,000 Mark.
      1 Gewinn   25,000 M.
      2 Gewinne a 20,000 M.
    12 Gewinne a 15,000 M.
      1 Gewinn   12,000 M.
    22 Gewinne a 10,000 M.
      2 Gewinne a 8,000 M.
      4 Gewinne a 6,000 M.
    62 Gewinne a 5,000 M.
      6 Gewinne a 4,000 M.
  107 Gewinne a 3,000 M.
  313 Gewinne a 2,000 M.
  623 Gewinne a 1000 M.
  848 Gewinne a 5000 M.
1300 Gewinne a 3000 M.

Für die unparteiliche Vertheilung und pünktliche Auszahlung des ganzen Capitals von 9,718,000 Mk. hat der Staat die Garantie übernommen. Die Ziehung der Nummern und Gewinne geschieht durch zwei Waisenknaben unter steter Aufsicht einer dazu eingesetzten obrigkeitlichen Behörde im öffentlichen Saal, wozu der Eintritt Jedem frei gestattet ist. Nach geschehener Ziehung werden die Nummern und die Gewinne noch mal auf das Genaueste revidirt, reihenfolgend geordnet und dann die, unter Aufsicht in der Staatsdruckerei gedruckten, amtlich gestempelten Gewinn=Ziehungs=Listen ausgegeben. Man verwechsele diese Prämien=Verloosung nicht mit den vielen Privat=Lotterien, auch bitte ich, mich nicht etwa mit jenen Loos=Händlern zu verwechseln, vor welchen in den Zeitungen gewarnt wird. Ich stehe mit der hohen Behörde in direkter Verbindung und kann Jeder, der sich an mich wendet, der reellsten und pünktlichsten Bedienung versichert sein. Auch bei der vor Kurzem beendeten Capital=Verloosung hatte ich wieder das Vergnügen, sowohl hier am Platze wie nach entfernten Orten viele der größten Gewinne auszuzahlen, für meine gewissenhafte Handlungsweise erhielt ich eine Menge Dankschreiben. Meiner strengen Redlichkeit habe ich es auch wohl zu danken, daß meine Loose zum größten Theil im Voraus feste Abnehmer haben. Man mache daher die Bestellung sofort, zumal schon am

15. Januar 1880 die 1. Ziehung

beginnt und über die voraus bestimmte Zahl, den Gesetzen nach keine Loose nachgeliefert werden. Um Jedem die Betheiligung nach seinen Verhältnissen zu ermöglichen, ist von hoher Regierung der Preis für diese 1. Ziehung in humanster Weise

für ein ganzes Original=Loos zu 16 Mark
für ein halbes Original=Loos zu 8 Mark  
für ein viertel Original=Loos zu 4 Mark  
 für ein achtel Original=Loos zu 2 Mark   

festgestellt und versende ich zu diesem Preise die mit dem Staatswappen und meinem Namensstempel versehenen Loose gegen Einsendung des Betrages durch Postanweisung oder Brief, oder auf Wunsch auch gegen Postvorschuß, mit amtlichem Prospect oder Plan, nach allen Gegenden; mache aber aufmerksam, daß Postnachnahme bedeutend theurer kommt. Es werden nur Gewinne gezogen, und sende ich nach der Ziehung die amtlich gestempelte Gewinn=Ziehungs=Liste, sowie die Gewinngelder prompt und verschwiegen. Gesang=, Turn=, Schützen= und anderen Vereinen, auch Clubs und Spielgesellschaften, kann ich noch mit Partien in beliebiger Theilung dienen, wenn mir die Aufträge baldigst zugehen. Hiesige Firmen, wie hohe Behörde selbst können die beste Auskunft über mich ertheilen.
Man wende sich stets nur direkt an den

Haupt=Collecteur Carl Hemme in Braunschweig
Bohlweg 7, gegenüber dem Herzoglichen Residenzschloß

NB. Wer es unterläßt, dem Glücke ein Fensterchen zu öffnen, hat es oft sich selbst zuzuschreiben, daß er trotz aller Mühen und Arbeiten nie auf den Standpunkt des Wohlergehens gelangt, wohin ihn ein derartiger Versuch so schnell erheben kann.


Hierdurch mache ich den geehrten Bewohnern Lüdersdorf und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich mich hier als

Sattler und Tapezier

etablirt habe, indem ich alle Geschirr=, Polster= und Tapezierarbeiten sowie auch sämmtliche Reparaturen nur gut und billig anfertige, bittet um geneigten Zuspruch

Clemens Fischer,
Sattler in Lüdersdorf.


Glück auf nach Hamburg!

In den jüngsten Ziehungen wurden meiner Hauptcollecte folgende drei große Prämien zu theil: Mark 182,400 auf Nr. 33,464, Mark 183,000 auf Nr. 19,603, Mark 254,000 auf Nr. 59,310.
Die 89. Braunschweigische Landes=Lotterie mit 48,000 Gewinnen und 1 Prämie im Gesammtbetrage von

9 Millionen 718,000 M. Gold

darunter event. Mark 450,000 300,000, 150,000, 1000,000 75,000, 2 à 50,000, 40,000, 6 à 30,000, 25,000, 2 à 20,000, 12 à 15,000, 12,000, 22 à 10,000 etc. etc. beginnt am

15. und 16. Juli d. J.

und empfehle ich Original=Loose zur 1. Classe:

1 ganzes Original=Loos M. 16.,
1 halbes Original=Loos M. 8.,
1 viertel Original=Loos M. 4.

Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung des Betrages, am besten per Postanweisung, mit der größten Sorgfalt ausgeführt, und erhält Jedermann von mir die mit dem Staatswappen versehenen Original=Loose selbst in Händen. Den Bestellungen werden die amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach der Ziehung sende ich meinen Interessenten sofort amtliche Listen und Gewinngelder.
Da die Betheiligung immer eine sehr große ist, bitte ich mir die Bestellungen umgehend einzusenden, um alle Aufträge ausführen zu können.

J. Dammann,
von Herzogl. Regierung angestellter Haupt=Collecteur, etablirt 1851.
Hamburg, 43 Zeughausmarkt.


Zu dem am

19. und 20. Juli d. J.

hier stattfindenden

Königschuß

laden ergebenst ein
Rehna den 3. Juli 1880.

Die Aelterleute.     


Decimalwaagen

sowie auch Tafelwaagen sind in allen Arten und Größen auf Lager bei

Ludw. Warncke-Mölln.     


Bekanntmachung.

Das diesjährige Missionsfest in unserem Fürstenthum wird in der Kirche zu Schönberg am Donnerstag den 15. Juli gefeiert werden und der Gottesdienst 11 Uhr Vormittags beginnen. Die Predigt wird Herr Pastor Arndt aus Gudow halten, den Bericht Herr Pastor Langmann aus Herrnburg erstatten.
Es werden alle Freunde der Missionssache von nah und fern freundlich eingeladen.

Der Vorstand des Missionsvereins.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 21.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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