No. 52
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. Juli
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1880 Nr. 52 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Wie es heißt, beabsichtigt Fürst Bismarck schon am Sonntag Abend von Friedrichsruh seine Reise nach Kissingen anzutreten, so daß der Kanzler dort am 5. d. M. eintreffen wird. Die Kanzlei des Reichskanzlers, welche denselben nach Friedrichsruh nicht begleitet hat, wird am Montag früh ihre Reise nach Kissingen antreten.
Seitens des Reichskanzlers sind die Einzelregierungen aufgefordert, sich gutachtlich darüber zu äußern, welche Erfahrungen bezüglich der Nothwendigkeit, die Wechselfreiheit unbeschränkt aufrecht zu erhalten, vorlägen, und ob nicht vielmehr Erfahrungen dafür sprächen, diese Freiheit wesentlich einzuschränken, sie beispielsweise auch den Grundeigenthümern und Allen, welche nicht zugleich eingetragene Kaufleute sind, zu entziehen.
Durch die Annahme des vom Reichstage beschlossenen neuen "Theatergesetzes" Seitens des Bundesraths erhält der §. 32 der Gewerbeordnung folgende Fassung: "Schauspiel=Unternehmer bedürfen zum Betriebe ihres Gewerbes der Erlaubniß. Dieselbe ist zu versagen, wenn die Behörde auf Grund von Thatsachen die Ueberzeugung gewinnt, daß der Nachsuchung die zu dem beabsichtigten Gewerbebetriebe erforderliche Zuverlässigkeit, insbesondere in sittlicher, artistischer und finanzieller Hinsicht nicht besitzt.
Die Ferien des Bundesraths sollen bis Ende September dauern; es werden alsdann zunächst Ministersitzungen stattfinden, um die Vorlagen für den Reichstag festzustellen. Die Hamburg=Altonaer Frage wird sich bis dahin ja insoweit geklärt haben, das eine definitive Entscheidung alsdann getroffen werden kann.
Nach einem neuerdings aufgestellten Verzeichniß hat die deutsche Armee mit Ausschluß der bayerischen Armeekorps 377 Garnisonen inne.
Mehrere Tausende von Bürgern Kölns haben an den Erzbischof Melchers aus Anlaß seines Namensfestes eine Adresse gerichtet, in der es heißt: Möge es Ihnen, hochw. Herr, vergönnt sein, wenn vor des Domes hohem Altar der schlichte Meister das Richtmaß senkt, in Gegenwart unseres erhabenen Monarchen, umgeben von ihren bischöflichen Amtsbrüdern, Ihrem treuen Klerus und Volk, das feierliche Tedeum anzustimmen, ein Lob= und Dank=Hymnus nicht minder für die - wir können der Hoffnung nicht entsagen - dauerhaft wiederhergestellte Eintracht zwischen Königthum und Priesterthum.
Nun geht die Politik allmählich schlafen. Die Botschafter=Conferenz hat ihre Sitzungen geschlossen und die Pforte und Griechenland freundlichst "eingeladen", den Berliner Beschlüssen beizutreten.
Auch der preußische Landtag geht auseinander, nachdem am Sonnabend das Herrenhans das neue Kirchengesetz in der Form gutgeheißen hat, die ihm das Abgeordnetenhaus gab.
Aber trotz der reifenden Sauren=Gurke soll es doch an Ueberraschungen nicht ganz fehlen. So verlautet mit ganzer Bestimmtheit, der Hamburger Senat hätte seine Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben, wegen Eintritt Hamburgs in den Zollverein in Unterhandlungen zu treten. Also Hamburg selber will - und doch haben seine vermeintlichen Freunde im Parlament so furchtbaren Lärm geschlagen, als der Reichskanzler mit dem diesbezüglichen Project hervortrat!
Rußland. In Petersburg hat nunmehr die Vertheilung des Nachlasses der Kaiserin stattgefunden. Länger als zehn Tage hatte man gebraucht, um die von der Kaiserin hinterlassenen, sehr zahlreichen Sachen zu sortiren und in den Räumen der den Zimmern des Kaisers zunächst gelegenen ersten Reserveabtheilung des Winterpalais aufzustellen. Da sind ganze Tische voll kostbarer Albums, meist mit Aquarellzeichnungen bewährter Künstler: Zichi Premazzi, Uchtomsky, Martynow und Andere. Uchtomsky hatte Jahre lang in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien Reisen gemacht, um die vorzüglichsten Kirchen zu zeichnen; Martynow war mit einem ähnlichen Auftrage in Rußland betraut gewesen. Gemälde, zum Theil sehr werthvolle, standen in langen Reihen auf Stühlen. Ein Tisch war mit Diamanten und andern Schmucksachen bedeckt. Zu ihnen gehörte u. A. die kleine, höchst elegante Krone, welche die Kaiserin nur einmal in ihrem Leben, am 26. August (7. September) 1856, dem Krönungstage, getragen hat. Die Schmuckgegenstände sind namentlich der einzigen Tochter, sodann auch den beiden Schwiegertöchtern, der Cäsarewna und der Großfürstin Maria Paulowna, zugefallen. Auch den zukünftigen Schwiegertöchtern - drei Großfürsten sind noch unvermählt - ist ihr Antheil bestimmt. Ebenfalls ist für die beiden Enkelinnen, sogar noch für zukünftige Enkelinnen gesorgt worden. Die Diamanten, welche die Kaiserin zu ihrer Aussteuer erhielt, sollen nach Hessen zurückgeschickt werden. Auf anderen Tischen sind kostbare Gegenstände aus Porzellan, namentlich von altem Sèvres, ausgestellt; ferner Vasen, Bronzen, Lampen u. s. w. Garderobe und Wäsche nehmen mehrere Räume ein. Zu ersteren gehören die kostbaren Galaroben von Sammet mit wundervollen reich in Gold gestickten Schleppen. Auch verschiedene Damen, welche der Kaiserin näher standen, ferner die hessischen Verwandten und die Dienerschaft sind im Testament reichlich bedacht worden. Letztere wird mit dem ganzen Lohn lebenslänglich pensionirt. Obgleich die Kaiserin sehr wohltätig war und Hunderttausende von Rubeln für Wittwen, Waisen, Schulen und Kirchen verwendete, hat sie durch weise Sparsamkeit nicht unbedeutende Capitalien öconomisirt, welche namentlich ihrer Tochter und ihrem einzigen noch lebenden Bruder, dem Prinzen Alexander von Hessen, zu Gute kommen. An Grundbesitz besaß die Kaiserin nur Livadia in der Krim, Iljinskoe bei Moskau und Alexandria bei Peterhof. Die ersten beiden Landsitze sind dem Kaiser zugefallen, sollen aber nach seinem Tode dem Großfürsten Cäsarewisch und Iljinskoe an den Großfürsten Sergei kommen. Die herrliche Cottage, am Finnischen Meerbusen gelegen, wurde vom seligen Kaiser für seine Gemahlin erbaut. Hier finden sich noch Erinnerungen an das zu Potsdam abgehaltene Fest der Weißen Rose, namentlich ein riesiger Silberpocal mit den emaillirten Wappen der Theilnehmer dieses Festes geziert und im kleinen Nebenzimmer zwei Gemälde, welche Episoden des Festes mit dem Potsdamer Neuen Palais im Hintergrunde darstellen. Ueber dem Eingange sieht man das Enblem der Kaiserin Alexandra

[ => Original lesen: 1880 Nr. 52 Seite 2]

Feodorowna, ein durch einen Kranz weißer Rosen gesticktes Schwert. Alexandria war der Lieblingsaufenthalt der Kaiserin Alexandra und ihres Gemahls. Hier erhielten sie im Jahre 1846 den Besuch des Prinzen von Preußen, jetzigen Kaisers Wilhelm. Die Kaiserin Alexandra vermachte Alexandria ihrer Schwiegertochter. Da diese jedoch mit ihrem Gemahl das der Villa gegenüberliegende Cottage bewohnte wurde Alexandria dem Großfürsten Cäsarewitsch eingeräumt. Diesem ist es auch vermacht worden.
England. Die Kaiserin Eugenie hat nunmehr ihre Pilgerfahrt zur Todesstätte ihres Sohnes im Zululande beendet und hat sich am 26. Juni in Natal am Bord des Dampfers "Trojan" zur Rückkehr eingeschifft. In St. Helena wird die Ex=Kaiserin aussteigen und Lanywood (den ehemaligen Aufenthaltsort des verbannten Napoleon) besuchen und gegen Ende des Monats hofft sie den Boden Großbritanniens wieder betreten zu können.
Belgien. Die belgische Regierung hat ihre diplomatischen Beziehungen zum päpstlichen Stuhl in jäher Weise abgebrochen. Sie zog ihre Gesandtschaft beim Vatikan ein und erklärte dem päpstlichen Nuntius in Brüssel, daß die amtliche Verbindung mit ihm abgebrochen sei. Grund dieser schroffen Maßregel ist, daß der Papst angeblich das Verfahren der belgischen Bischöfe gegen die Staatssache öffentlich getadelt und insgeheim aber belobt hätte. "Regierungen und Völker wissen nunmehr mit wem sie es zu thun haben," schreibt das officiöse Organ der Regierung, "sie können das Vertrauen ermessen, welches eine Kirche verdient, die von Gott selbst die Huth der Wahrheit erhalten zu haben vorgiebt und deren unfehlbares Haupt sich durch eine vollständige Mißachtung des gegebenen Wortes auszeichnet."
Griechenland. Die Regierung hat sich bereit erklärt, den Theil der türkischen Staatsschuld, welcher nach der Annexion der verlangten Landstrecken auf Griechenland fällt, gleich nach der Besitznahme der Länder auszuzahlen, wenn die Occupation ohne Blutvergießen verläuft. Darauf ist aber kaum zu hoffen, da die türkische Regierung jeden Bewohner der fraglichen Landstriche mit Todesstrafe bedroht, der sich öffentlich für den Anschluß an Griechenland ausspricht.


- Das Frankfurter Turnfest sieht einer äußerst zahlreichen Betheiligung von Seiten der deutschen Turnerschaft, die an 2000 Turnvereine im deutschen Reich und Oesterreich umfaßt, entgegen. Man erwartet von den Hauptorten der deutschen Turnerei, als Berlin, Dresden, Elberfeld, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München besondere Festzüge. Aber auch die Nachbarländer, wie Belgien, die Schweiz, Italien, werden durch turnerische Anordnungen vertreten sein; die amerikanischen Turner sind, wie wir berichtet haben, bereits angekommen. Das Programm für das Fest ist folgendermaßen festgestellt: Sonntag den 25. Juli: 1) Gemeinsame Frei= und Ordnungsübungen; 2) Musterturnen der einzelnen Turnkreise, Gaue und Vereine, sowie auswärtiger Turner; 3) Allgemeines Kürturnen. Montag und Dienstag: Wettturnen. Mittwoch: 1) Abschluß des Wettturnens; 2) Kürturnen der geübtesten Turner; 3) Verkündigung der Sieger. Donnerstag, den 29.: Allgemeine Turnfahrt. Beim Wettturnen werden nach der neuen im vorigen Jahr zu Berlin festgesetzten Wettturnordnung nur diejenigen als Sieger ausgerufen, welche in allseitiger turnerischer Durchbildung, nicht wie bisher diejenigen, welche in einzelnen Wettübungen Hervorragendes leisten.
- Ein blinder Bildhauer. Der Figaro bringt nähere Daten über den Bildhauer Vidal in Paris, der völlig blind ist und dabei unablässig arbeitet. Er beschäftigte sich ursprünglich mit Anatomie und erst nach seiner Erblindung widmete er sich der Bildhauerei, einem Fache also, für welches das Auge als unentbehrlich gilt. Auf die Welt=Ausstellung 1867 brachte er einen Stier. Für den Kaiser Napoleon modellirte er einen Panther, die Baronin James Rothschild besitzt eine Gazelle von ihm, das Artillerie=Museum ein sterbendes Pferd. Thierstatuen sind seine Specialität; man kann sich also denken, welche großartigen Naturstudien er vor seiner Erblindung gemacht haben muß. Er übernimmt Aufträge an Porträt=Büsten; er betastet das Gesicht des Models so lange, bis er dessen Physiognomie - in den Fingern hat, und er "trifft" mit großer Sicherheit.
- Man erlebt merkwürdige Dinge in unserer Zeit. In Karlsruhe erschoß sich neulich ein Gymnasiast "aus Selbstverachtung"; in München erschoß sich dieser Tage ein 11jähriges Bürschchen, Sohn eines Großhändlers, vielleicht aus Lebensüberdruß.
- In England darf Niemand seine Schwägerin heirathen und wenn sie noch so liebenswürdig und wünschenswerth sei. Das Parlament hat sich lange mit dieser Sache beschäftigt, aber den betreffenden Antrag schließlich abgelehnt. (Der Prinz von Wales war für die Schwägerin lebhaft eingetreten.)
- Eine eben vorgenommene Volkszählung der Vereinigten Staaten ergibt folgende Seelenzahl in den Hauptstädten: Neu=York 1,350,000 (408,000 mehr als vor zehn Jahren); Philadelphia 850,000 (175,000 mehr); Brooklyn 500,000 (104,000 mehr); Chicago 475,000 (176,000 mehr); St. Louis 450,000 (140,000 mehr); Boston 365,000 (115,000 mehr); Baltimore 350,000 (83,000 mehr); Cincinnati 250,000 (34,000 mehr).
- Um Fettflecken aus Zeichnungen, Schriften, Drucksachen u. s. w. zu entfernen, übergieße man die fettigen Stellen mit Benzol und schütte dann Boluspulver auf, das man ein wenig mit der Hand andrücken kann. Nach etwa einer Minute schütte man das Pulver ab und wische die Stelle mit einem Leinwandläppchen nach. Nöthigenfalls wiederholt man das Verfahren, welches alle Fettflecken spurlos entfernt.
- Gegen Brandwunden wendet man mit dem bestem Erfolge Kochsalz an, das man auf die wunde Stelle streut und mit Spiritus feucht erhält Dies Mittel verhindert, wenn es sofort angewendet wird, die Bildung von Blasen und stillt auf der Stelle den Schmerz. Sind Blasen schon entstanden oder ist die Haut losgelöst, so wird eine aus Leinöl, Bleiweiß und ein wenig Silberglätte gefertigte Salbe, täglich zweimal aufgelegt, als sehr wirksam empfohlen.
- In Amerika hat man neuerdings aus 100 Theilen reinem Kupfer, 17 Theilen reinem Zinn, 6 Theilen Magnesia, 9 Theilen Weinstein, 3,6 Theilen Salmiak, 1,6 Theilen ungelöschten Kalk eine Legirung hergestellt, welche dem Golde sehr ähnlich, ebenso wie dieses äußerst dehn= und hämmerbar sein und nur durch ihr geringeres specifisches Gewicht vom Golde sich unterscheiden lassen soll.


Summarisches Verzeichniß der Beiträge zum Krieger=Denkmal.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

[ => Original lesen: 1880 Nr. 52 Seite 3]

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Anzeigen.

Nachdem in dem Termin am 29. Mai d. J. ein annehmbares Gebot für das Landreitergehöft c. p. in Schlagsdorf nicht abgegeben ist, steht zu dem Verkaufe desselben ein Ueberbotstermin auf

Sonnabend,den 17. Juli d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Domainen=Amte an, wozu Kaufliebhaber hiedurch mit dem Bemerken geladen werden, daß die Besichtigung des Grundstücks nach vorgängiger Meldung beim Landreiter a. D. Krüger in Schlagsdorf jederzeit freisteht und daß die Verkaufsbedingungen im Termine bekannt gemacht werden, auch in der hiesigen Registratur eingesehen werden können.
Schönberg den 27. Juni 1880.

Großherzogl. Meckl. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Antragsmäßig soll über die zu Carlow belegene Käthnerei Nr. 4 c. p. des Käthners Heinrich Saevke daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 10. Juli 1880
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 23. April 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

Arndt.     


Antragsmäßig soll über die zu Rieps belegene Vollstelle Nr. V. des Hauswirths und Krügers Heinrich Böttcher daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 1. August d. Js.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit geladen, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 30. Mai 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.     


Am Sonnabend den 10. Juli cr. von Morgens 10 Uhr an sollen in der Wohnung des wailand Tischlermeisters Busch in Schönberg

verschiedene Nutzhölzer, Tischlergeräth und diverse Mobilien etc.
öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Tesch's Restauration.

Heute vom Faß Marienthaler Bier auf Eis.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 52 Seite 4]

Zu unserem am Montag den 12. und Dienstag den 13. Juli d. Jahres stattfindenden

Königschuß

laden wir die geehrten Bewohner von Stadt und Land so höflichst wie ergebenst ein.

Tombola=Loose à 30 Pfennig

sind bei uns zu haben.

Schönberg
Kapitain und Aelteste der Schützenzunft.
Conr. Schultz.       F. Baer.       J. Greiff.
Programm:

Zur Vorfeier am Sonntag Nachmittag die üblichen Ständchen.- Abends Concert im Schützenhause. - 10 Uhr Zapfenstreich.
Montag den 12. Juli. Morgens 5 Uhr Reveille durch die Stadt; um 7 Uhr Antreten der Schützen auf dem Markte; um 8 Uhr Ausmarsch in nachstehender Ordnung:

1) die Wärter der Zunft mit der Scheibe und den Silbergewinnen.
2) Musikcorps.
3) der Magistrat mit dem Schützenkönig,
4) die Herren Ehrenmitglieder von Stadt und Land - Medaille mit rother Schleife- und solche nicht uniformirte Bürger, welche der Zunft 4 Jahre und länger anhören - Medaille mit blauer Schleife. -
5) die Schützen=Kompagnien und
6) sonstige Festtheilnehmer - Medaille mit grüner Schleife.
Nach Ankunft im Schützenhause Beginn des Schießens nach der Königsscheibe und den beiden Gewinnscheiben. Frühstück bei Tafelmusik. - Von Nachmittags 4 Uhr an bis zum Einmarsch großes Concert im Schützenhause abwechselnd Blech= und Streichmusik, abends Ball für Stadt= und Landbewohner gegen 1 M. Entree im Schützenhause.
Dienstag, den 13. Juli: Ausmarsch, Schießen, Harmonie u. s. w. wie am Montage. Nachmittag 4 Uhr

Ziehung der Tombola.

Abends Festball für Stadt= und Landbewohner im Schützenhause.

Entree für Herren Mark 1,50, für Damen Mark, 050.

Mittwoch den 14. Juli: Abends von 7 Uhr an im Schützenhause freier Schützenball, nur für Ehren= und Zunftmitglieder, welche als Legitimation die betreffende Medaille mit Schleife zu tragen haben.


Grabkreuze und Gedenktafeln
zu Fabrikpreisen empfiehlt                          
                                                    C. Schwedt.


Leere Oxhoftfässer
hat preiswürdig abzugeben die Weinhandlung von
                          Bernh. Drenkhahn.


Heute Abend 7 Uhr werden die Plätze auf dem Schützenplatze angewiesen.

Schönberg den 6. Juli 1880.

Der Vorstand.       


Gartenmöbel
in größter Auswahl
empfehlen billigst
Jürgensen & Robschuld
Lübeck, gr. Burgstrasse 717.


Bettnässen

in allen Fällen ist zu heilen. Kosten gering. Arme gratis. Näheres durch meine Prospecte und Anerkennungsschreiben.

F. C. Bauer,
Specialist, Wertheim a. M.


Ende dieser Woche erwarte ich einige Ladungen

bester böhm. Braunkohlen,

die ich, ab Bahnhof zu liefern, noch billigstens empfohlen halte.

Aug. Spehr.       


Hierdurch mache ich den geehrten Bewohnern Lüdersdorf und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich mich hier als

Sattler und Tapezier

etablirt habe, indem ich alle Geschirr=, Polster= und Tapezierarbeiten sowie auch sämmtliche Reparaturen nur gut und billig anfertige, bittet um geneigten Zuspruch

Clemens Fischer,
Sattler in Lüdersdorf.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 20 und eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 52 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 52 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 6. Juli 1880.


Bekanntmachung.

Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir Herrn Kaufmann F. Werner in Schönberg eine Agentur für Schönberg und Umgegend übertragen haben.
Leipzig, den 15. Juni 1880.

                          Leipziger Feuer=Versicherungs=Anstalt.

Mit Bezug auf vorstehende Bekanntmachung empfiehlt der Unterzeichnete

die Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt,
gegründet im Jahre 1819,

zur Uebernahme von Versicherungen auf Gebäude, Mobiliar aller Art, Waaren, Maschinen und Gegenstände der Landwirthschaft zu Prämien, die hinsichtlich der Billigkeit denen anderer soliden Anstalten nicht nachstehen und bei denen der Versicherte nie einer Nachzahlung ausgesetzt ist. Bei Vorauszahlung der Prämie auf mehrere Jahre werden erhebliche Vortheile gewährt.
Zur Ertheilung jeder näheren Auskunft ist der Unterzeichnete gern bereit. Bedingungen und Antragformulare werden unentgeltlich verabreicht.

Schönberg.                                                    F. Werner.
                                                                   Agent der Leipziger Feuer=Versicherungs=Anstalt.


Wieder sind von hoher Staats=Regierung
9 Millionen 718 Tausend R.-Mark

dazu bestimmt, um in den nächsten Monaten durch Verloosung in sechs Abtheilungen vertheilt zu werden. 48,000 Nummern erhalten sicher, im glücklichsten Fall:

1 Prämie und Gewinn von 450,000 Reichsmark sonst aber:
      1 Gewinn 30,000 Mark.
      1 Gewinn 150,000 Mark.
      1 Gewinn 100,000 Mark.
      1 Gewinn 75,000 Mark.
      2 Gewinne a 50,000 Mark.
      1 Gewinn 40,000 Mark.
      6 Gewinne 30,000 Mark.
                 und so weiter.
      1 Gewinn 25,000 M.
      2 Gewinne a 20,000 M.
  12 Gewinne a 15,000 M.
      1 Gewinn 12,000 M.
    22 Gewinne a 10,000 M.
      2 Gewinne a 8,000 M.
      4 Gewinne a 6,000 M.
                 und so weiter.
    62 Gewinne a 5,000 M.
      6 Gewinne a 4,000 M.
  107 Gewinne a 3,000 M.
  313 Gewinne a 2,000 M.
  623 Gewinne a 1000 M.
  848 Gewinne a 5,000 M.
1300 Gewinne a 3,000 M.
                 und so weiter.
Für die unparteiliche Vertheilung und pünktliche Auszahlung des ganzen Capitals von 9,718,000 Mk. hat der Staat die Garantie übernommen. Die Ziehung der Nummern und Gewinne geschieht durch zwei Waisenknaben unter steter Aufsicht einer dazu eingesetzten obrigkeitlichen Behörde im öffentlichen Saal, wozu der Eintritt Jedem frei gestattet ist. Nach geschehener Ziehung werden die Nummern und die Gewinne noch mal auf das Genaueste revidirt, reihenfolgend geordnet und dann die, unter Aufsicht in der Staatsdruckerei gedruckten, amtlich gestempelten Gewinn=Ziehungs=Listen ausgegeben. Man verwechsele diese Prämien=Verloosung nicht mit den vielen Privat=Lotterien, auch bitte ich, mich nicht etwa mit jenen Loos=Händlern zu verwechseln, vor welchen in den Zeitungen gewarnt wird. Ich stehe mit der hohen Behörde in direkter Verbindung und kann Jeder, der sich an mich wendet, der reellsten und pünktlichsten Bedienung versichert sein. Auch bei der vor Kurzem beendeten Capital=Verloosung hatte ich wieder das Vergnügen, sowohl hier am Platze wie nach entfernten Orten viele der größten Gewinne auszuzahlen; für meine gewissenhafte Handlungsweise erhielt ich eine Menge Dankschreiben. Meiner strengen Redlichkeit habe ich es auch wohl zu danken, daß meine Loose zum größten Theil im Voraus feste Abnehmer haben. Man mache daher die Bestellung sofort, zumal schon am

15. Juli d. Js. die 1. Ziehung

beginnt und über die voraus bestimmte Zahl, den Gesetzen nach keine Loose nachgeliefert werden. Um Jedem die Betheiligung nach seinen Verhältnissen zu ermöglichen, ist von hoher Regierung der Preis für diese 1. Ziehung in humanster Weise

für ein ganzes Original=Loos zu 16 Mark
für ein halbes  Original=Loos zu   8 Mark
für ein viertel  Original=Loos zu   4 Mark
für ein achtel   Original=Loos zu   2 Mark

festgestellt und versende ich zu diesem Preise die mit dem Staatswappen und meinem Namensstempel versehenen Loose gegen Einsendung des Betrages durch Postanweisung oder Brief, oder auf Wunsch auch gegen Postnachnahme, mit amtlichem Prospect oder Plan, nach allen Gegenden; mache aber aufmerksam, daß Postnachnahme bedeutend theurer kommt. Es werden nur Gewinne gezogen, und sende ich nach der Ziehung die amtlich gestempelte Gewinn=Ziehungs=Liste, sowie die Gewinngelder prompt und verschwiegen Gesang=, Turn=, Schützen= und anderen Vereinen, auch Clubs und Spielgesellschaften, kann ich noch mit Partien in beliebiger Theilung dienen, wenn mir die Aufträge baldigst zugehen. Hiesige Firmen, wie hohe Behörde selbst können die beste Auskunft über mich ertheilen.
Man wende sich stets nur direkt an den

Haupt-Collecteur Carl Hemme, in Braunschweig.
Bohlweg 7, gegenüber dem Herzoglichen Residenzschloß.

NB. Wer es unterläßt, dem Glücke ein Fensterchen zu öffnen, hat es oft sich selbst zuzuschreiben, daß er trotz aller Mühen und Arbeiten nie auf den Standpunkt des Wohlergehens gelangt, wohin ihn ein derartiger Versuch so schnell erheben kann.


Das Privilegium des Alleinverkaufes unseres electrischen Heil-Apparats
Siemens Electro Therapeut
haben wir für die Grossherzogthümer Mecklenburg-Schwerin und Strelitz sowie für Fürstenthum Lauenburg und Gebiet der freien Stadt Lübeck
Herrn Louis Ladewig in Schwerin i. M.
übertragen, an welchen sich die Herren zu wenden belieben, die eine Special-Vertretung in diesen Districten wünschen.
                                                    Siemens & Co.
                                                    Special-Werkstatt für elektrische Apparate.
Berlin W. im Mai 1880 Markgrafenstrasse 35.                                                    


[ => Original lesen: 1880 Nr. 52 Seite 6]

Jürgensen & Robschuld,
717 Lübeck, große Burgstraße 717.
Vollständiges Magazin
von Haus= und Küchengeräthen,
Lager von Werkzeugen, Eisen- und Kurzwaaren.


Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Stand am 1. Juni 1880.
Versichert 55132 Personen mit 370,056,000 Mark
Bankfonds 91,800,000 Mark

Die Bank erhebt keine Aufnahme=Gebühren, vertheilt alle Ueberschüsse voll und unverkürzt an die Versicherten und gewährt auf jede Normalprämie Dividende. Nach dem Tode des Versicherten wird die Versicherungssumme sofort nach Beibringung der vorschriftsmäßigen Sterbefall=Nachweisungen ohne Zins= oder Disconto ausgezahlt:
Versicherungsanträge werden vermittelt.

Schönberg.                                                     Wilh. Schrep.



Decimalwaagen

sowie auch Tafelwaagen sind in allen Arten und Größen auf Lager bei

Ludw. Warncke-Mölln.     



Häckselmaschinen

in 12 verschiedenen Größen (von den Kleinsten für Handbetrieb bis zu den Größten für Pferdebetrieb) sind zum probiren aufgestellt bei

Ludw. Warnke-Mölln.     


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Frischen Gottl. Kalk

zu Mark 2,00 incl. T. aus dem Schiffe Josephina, Capt. Lewander, empfiehlt

W. J. Heymanson, Lübeck.       


Die internationale
Gummifabrik
Berlin S. W. Alexandrinen-Strasse 116
empfiehlt und versendet en gros et en detail alle existirenden Gummiartikel sowie technische und chirurgische Spécialitäten, Wund- und Augen-Schwämme.
Preis-courant gratis


Grabkreuze
in größter Auswahl
empfehlen billigst
Jürgensen & Robschuld
Lübeck, gr. Burgstrasse 717.


Von Freitag v. W. an, fahre ich mit meinem Omnibus wöchentlich nur 3 Mal, Sonntag Dienstag und Freitag.
Carlow.                                                     Oldenburg.
                                                                  Omnibus=Fuhrmann.


1800 Pianinos

sind aus der Fabrik von Th. Weidenslaufer, Berlin, Doratheenstrasse 88 bereits hervorgegangen und über ganz Deutschland versandt. Frachtfreie Lieferung mit 3 Wochen Probezeit, kleinste Theilzahlungen oder Baar mit hohem Rabatt. Kauflustige erhalten, sofort gratis und franco Preis-Courant mit ehrenden Zeugnissen über die Güte des Fabrikats und die rühmliche Reellität dieses Fabrikhauses.


Reinschmeckenden
Bahia Caffee a Pfd 80 Pfg.
f. Campinas Caffee a Pfund 90 Pfg.
außerdem                          
ff. Maracaibo  a Pfd. 100, 110, u. 120 Pfg.
ff. Guatemala a Pfd. 120, 125, u. 130 Pfg.
Java u. Cuba a Pfd. 135, 140, u. 150 Pfg.

empfiehlt          
Aug. Spehr.     


Prima Westphälischen Kalk und Portland Cement
zu den billigsten Preisen                                                    
                                                    empfiehlt
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Breitestraße 804 Friedr. Matz, Breitestraße 804
Lübeck.
Lager von
Tapeten und Decorationsgegenständen,
Rouleaux,
Gold- und Politurleisten,
Teppichen und Cocosmatten,
Wachstuch und Ledertuch.


Glück auf nach Hamburg!

In den jüngsten Ziehungen wurden meiner Hauptcollecte folgende drei große Prämien zu theil: Mark 182,400 auf Nr. 33,464, Mark 183,000 auf Nr. 19,603, Mark 254,000 auf Nr. 59,310.
Die 89. Braunschweigische Landes=Lotterie mit 48,000 Gewinnen und 1 Prämie im Gesammtbetrage von

9 Millionen 718,000 M. Gold

darunter event. Mark 450,000 300,000, 150,000, 1000,000 75,000, 2 à 50,000, 40,000, 6 à 30,000, 25,000, 2 à 20,000, 12 à 15,000, 12,000, 22 à 10,000 etc. etc. beginnt am

15. und 16. Juli d. J.

und empfehle ich Original=Loose zur 1. Classe:

1 ganzes Original=Loos M. 16.,
1 halbes Original=Loos M. 8.,
1 viertel Original=Loos M. 4.

Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung des Betrages, am besten per Postanweisung, mit der größten Sorgfalt ausgeführt, und erhält Jedermann von mir die mit dem Staatswappen versehenen Original=Loose selbst in Händen. Den Bestellungen werden die amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach der Ziehung sende ich meinen Interessenten sofort amtliche Listen und Gewinngelder.
Da die Betheiligung immer eine sehr große ist, bitte ich mir die Bestellungen umgehend einzusenden, um alle Aufträge ausführen zu können.

J. Dammann,
von Herzogl. Regierung angestellter Haupt=Collecteur, etablirt 1851.
Hamburg, 43 Zeughausmarkt.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD