No. 47
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Juni
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 47 Seite 1]

Vom Kölner Dom.

Noch wenige Monate und das vollendetste und imposanteste Denkmal gothischer Baukunst, der Kölner Dom wird vollendet sein. Bereits in der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der Grundstein zu diesem Kolossalbau gelegt, aber Jahrhunderte hindurch hat die große Arbeit still gelegen und erst im Jahre 1807 wurde das Interesse daran wieder reger. 1814 fand man auch zu Darmstadt den alten Originalplan auf und nun ging es an den Weiterbau; das Nothwendigste, das Geld, mangelte aber sehr bald wieder. König Friedrich Wilhelm III. wies jährlich 10,000 Thaler zu diesem Zwecke an, sein Nachfolger sogar das Fünffache dieser Summe, aber diese fürstliche Unterstützung war doch noch unzureichend, um das Riesenwerk kräftig zu fördern.
Nachdem König Friedrich Wilhelm VI. im Jahre 1842 den Grundstein für den Weiterbau gelegt hatte, constituirte sich der "Kölner Dombau=Verein", der später durch die von ihm veranstaltete "Kölner Dombau=Lotterie", die noch heute im Gange ist, die nöthigen Mittel in reichlicher, aber auch - ohne Prüderie gesagt - in Anbetracht des Zweckes nicht gerade würdevoller Weise verschaffte. Indessen ist der Fall, daß Gotteshäuser aus den Ueberschüssen von zu diesem Zwecke veranstalteten Lotterien erbaut wurden, nicht vereinzelt geblieben.
Der Bau ist jetzt soweit gediehen, daß nur noch die abschließenden Kranzblumen auf die Thüren zu setzen sind und man hofft ja mit dieser Arbeit noch vor Eintritt des Herbstes fertig zu sein; die Schwierigkeiten, die noch zu überwinden sind, mögen ja recht erheblich sein - aber das Hochwinden und glückliche Placiren der 540 Centner schweren "Kaiserglocke" die aus 22 eroberten französischen Geschützen gegossen wurde, leistet einigermaßen dafür Gewähr, daß auch die eigentliche "Krönung des Gebäudes" glücklich erfolgen wird.
Die Fertigstellung des Kölner Domes fällt gerade in eine kirchlich hochbewegte Zeit. Der erzbischöfliche Stuhl von Köln ist unbesetzt; Paulus Melchers, der Oberhirte, ist wegen Ungehorsams gegen die Maigesetze von Staats wegen seines erzbischöflichen Charakters entkleidet. Dieser Umstand ist der Wermuthbecher, welcher die Freude an dem hohen kirchlichen und zugleich nationalen Feste gründlich verleidet. War es eine rein zufällige Erscheinung, daß gerade an Erzbischof Paul Melchers jener Brief des Papstes gerichtet wurde, welcher eine friedliche Verständigung, einen befriedigenden Ausgleich zwischen Staat und Kirche hoffen ließ?
Kaiser Wilhelm hat die Ausprägung einer Erinnerungsmedaille aus Anlaß der Vollendung des Dombau's genehmigt - aber schon bei dem künstlerischen Entwurf dieser Medaille stoßen die größten Gegensätze hart aufeinander. Die Medaille soll nach der Absicht des Dombau=Vereins auf der VorderSeite die Bildnisse des König Friedrich Wilhelms IV. und Kaiser Wilhelms, auf der RückSeite die Ansicht der vollendeten WestSeite des Domes tragen. Dagegen bemängeln nun die ultramontanen Organe und in besonders erregter Weise die "Germania", daß man die Bildnisse des Papstes und des Erzbischofs Melchers auf die Medaille gesetzt habe.
Das katholische Volk, auch das besonnenere und ruhige, das in voller Loyalität zu Kaiser und Reich steht, wird in den abgesetzten Priestern Märtyrer erblicken. Aber trotzdem sollte man doch bei ernstlichem Nachdenken dem Dombauverein nicht die Tactlosigkeit zutrauen, dem Kaiser eine Medaille vorzulegen, auf der sein Bild und zugleich das eines abgesetzten Erzbischofs sich befindet. Ließe sich denn kein Ausweg finden, durch welchen - ohne die Absicht einer irgend wie gearteten Demonstration - bei dem erhebenden nationalen und kirchlichen Feste dem Kaiser gegeben werde, was des Kaisers und Gott, was Gottes ist?


Politische Rundschau.

Deutschland. Kaiser Wilhelm hat einer Erinnerungsmedaille aus Anlaß der Vollendung des Kölner Dombaues nach Maßgabe der vom Dombau=Verein gemachten Vorlage genehmigt, dagegen über die Frage, ob aus demselben Anlaß am 4. September oder überhaupt in diesem Herbst eine Feier stattfinden soll, sich die Entscheidung noch vorbehalten.
Die nächste Sitzung des Hauses der Abgeordneten findet, wie nunmehr festgestellt ist, am nächsten Freitag (18. d. M.) Vormittags 11 Uhr statt. Auf der Tagesordnung steht nur die zweite Berathung des Entwurfs des Gesetzes, betreffend Abänderungen der kirchenpolitischen Gesetze. Man nimmt an, daß dieselbe drei oder vier Tage in Anspruch nehmen werde, wenn nicht die Ablehnung der ersten Paragraphen die Regierung zum Zurückziehen der Vorlage bewegen sollte. Werden alle Paragraphen abgelehnt, so ist eine dritte Lesung nicht statthaft.
Wie dies bei der Reichspost und Telegraphie der Fall ist, sollen nun auch in Bayern diese beiden Zweige vereinigt werden. König Ludwig hat bereits seine Zustimmung ertheilt.
Die am Dienstag in Berlin zusammengetretene "Nachkonferenz", die sich programmgemäß mit der Grenzfrage befassen soll, dürfte gleichwohl auch noch andere Punkte in das Bereich ihrer erörterten Beschlüsse ziehen. Man neigt nämlich - und die Verhältnisse berechtigen vollkommen dazu - zu der Ansicht, daß der Zersetzungsprozeß, in dem sich die Türkei befindet, sich doch nicht mehr werde aufhalten lassen und wird auf der Conferenz wahrscheinlich ein Gedankenaustausch stattfinden über das Thema: Was dann? - Auf der Conferenz sind vertreten Deutschland durch Fürst Hohenlohe und Oberst Blume, Oesterreich=Ungarn durch den Botschafter in Berlin Grafen Szechenyi, Generalkonsul von Zwiedinek und Oberst Ripp, Frankreich durch Grafen St. Vallier und Oberst Perier, England durch Lord Odo Russell und General Lintorn Simons, Rußland durch Herrn von Saburoff und Oberst Lobrikow und Italien durch Grafen Launay und General Sironi.
Der Bundesrath hat in seiner letzten Montagssitzung den Beschluß betreffend den Zollanschluß der unteren Elbe in zweiter Lesung bestätigt.
England. Die Herrschaft der englischen Liberalen scheint nur von kurzer Dauer sein zu sollen; selbst liberale Blätter geben es auf, das neue "Mädchen für Alles", mit dem man nun einmal

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rein gefallen ist, nach außen hin als vorzüglich zu Schildern. Zwist in der eigenen Partei, lächelnde Zuversicht der conservativen Gegner, Unschlüssigkeit und Blamage in der auswärtigen Politik - diese drei Dinge kennzeichnen die Lage. Mit Beschuldigungen war Gladstone ein gefürchteter Oppositionsmann der vorigen Regierung, mit Entschuldigungen trat er in sein Amt, mit massenhaften Verschuldungen wird er wohl bald ins Privatleben zurückkehren.
- Im Unterhause kündigte der abgeordnete Bryce eine Interpellation darüber an, ob es wahr sei, daß eine Sammlung werthvoller alter Handschriften dem Britischen Museum zum Kauf angeboten, von diesem wegen Geldmangel zurückgewiesen und nun für dritthalb Mill. Mark in den Besitz des Berliner Museums übergegangen sei.
Türkei. Wie in einem schnell gedrehten Kaleidoskop überstürzt sich der Wechsel in farbenreichen Bildern, den uns die Pforte bietet. Ehe das eine Gerücht bestätigt oder widerlegt ist, taucht immer schon ein neues überraschenderes wieder auf. Zum so und sovielten Male seit der Thronbesteigung Abdul Hamid's hat man Ende voriger Woche das Kabinet umgestaltet. Der Furcht vor einer Flottendemonstration der Mächte im Bosporus soll diesen neuen Umschwung bewirkt haben. Dazwischen heißt es wieder, England bestehe darauf, den thatkräftigen Mihat Pascha an die Spitze des Cabinets gestellt zu sehen; der Sultan soll dazu seine Zustimmung ertheilt haben. - Im neuen Ministerium hat man sich schon einem gut verbürgten Gerücht nach geschlagen. Der Polizeiminister trat vor den Finanzcollegen und fordert von diesem den rückständigen Sold für seine Untergebenen; dieser wies ihm die Thüre mit dem Bemerken, daß die Polizeibeamten absolut nichts taugten und ihren Sold nicht verdienten. Darauf gegenseitiges Ziehen der krummen Säbel, Eindringen auf einander, Dazwischenkunft einiger Adjutanten des Sultans, welche die Wüthenden trennten. Der Polizeichef erhielt Befehl, für einige Tage bettlägerig krank zu werden; die Polizeioffiziere, die von dem Vorfalle erfahren hatten, begeben sich zu ihrem "kranken" Chef, um diesem für seine Energie zu danken. Sie wurden aber von den Garden des Sultans zurückgedrängt und ihrer viele verhaftet.


- Das Londoner Wochenblatt "World" macht beiläufig die Bemerkung, daß der deutsche Kaiser bei der letzten Parade pünktlich zur Sekunde auf dem Tempelhofer Felde eingetroffen sei, wogegen am selbigen Tage der Prinz von Wales bei der Parade im St. James Park eine halbe Stunde auf sich habe warten lassen. Nun sei die Entfernung vom königlichen Palais unter den Linden nach Tempelhof mindestens sechsmal so groß als die von Marlborough Hause nach dem Paradeplatz im genannten Park, Kaiser Wilhelm zudem 83, der Prinz von Wales aber erst 38 Jahr alt.
- Wenn die Mittheilung der "Magdeb. Ztg." über die Stimmung des Reichskanzlers in Betreff der kirchenpolitischen Frage und insbesondere der Haltung des Centrums begründet ist, so stehen ganz bedeutsame Maßregeln gegen die ultramontane Partei in Aussicht. Der Kanzler soll entschlossen sein, mit allen gesetzlichen Mitteln gegen dieselbe vorzugehen, wenn durch sie die Annahme der Kirchenvorlage unmöglich werde, und Maßregeln zur Vernichtung der Partei seien bereits in Vorbereitung; dem Reichstage werde im Falle fortgesetzter schroffer Opposition eine dem Sozialistengesetz ähnliche Vorlage zugehen, und selbst der kleine Belagerungszustand für gewisse Städte und Provinzen gefordert werden, um den römischen Wühlereien ein Ende zu machen. Trotz dieser Stimmung habe der Kanzler es doch nicht für angezeigt gehalten, mit den übrigen Parteien schon jetzt in Kompromißverhandlungen zu treten und namentlich die Konservativen zu einer Majoritätsbildung ohne das Centrum zu bewegen.
- Die obigen Muthmaßungen sind wohl einem Artikel der Grenzboten entsprungen. Welcher allerdings schärfere aber nicht näher bezeichnete Maßnahmen gegen die Ultramontanen für den Fall fortgesetzter Opposition in Aussicht stellt.
- Das Concert, welches der Wiener Männergesangverein in Brüssel zum Besten der dortigen Armen veranstaltete, hat ein Erträgniß von 10,900 Franks geliefert.
- Monaco ist das Paradies der Spieler, seit in Deutschland und Frankreich die Spielhöhlen geschlossen worden sind. Ein junger Baron, Sohn einer uralten Familie, sprengte neulich an zwei Abenden die Bank und gewann 30,000 Franks, aber - am Morgen nach dem zweiten Gewinn war das Geld verschwunden und mit ihm der alte sonst goldtreue Diener Johann, ein Erbstück der Familie. Nach ein paar Tagen telegraphirte er heim, was geschehen sei und erhielt sofort die telegraphische Antwort: "Johann ist hier mitsammst das Geld. Er hatte bange, daß Du die Silberlinge auf demselben Wege alle machen würdest, auf dem Du dazu gekommen bist, was er gegen die Disciplin hielt und es lieber hierher in Sicherheit brachte. Also nun komm man auch nach Hause. Dein Vater.
- Der Schrecken aller Dienstmädchen, Hausknechte etc. dürfte eine eben in Dresden ausgestellte neue Erfindung werden, nämlich ein Bett, das seinen Insassen zwingt zu rechter Zeit aufzustehen, selbst wenn sein Schlaf ein noch so fester ist. Ein Weckapparat nämlich entzündet zu der am Wecker eingestellten Stunde zunächst ein Licht und wenn darnach - was bald geschehen ist, - der Wecker abgelaufen, der Schläfer aber noch nicht sich erhoben hat, so versagt das Bett rücksichtslos seine weitere Beihülfe zur Langschläferei, geht auseinander und wirft den Langschläfer auf die Erde.
- Subtile juristische Frage. Die bei der Zugentgleisung in Blumenberg verunglückten Herren Koschel und Callinich aus Breslau, welche im Leben unzertrennliche Freunde waren, hatten einen Erbvertrag - ein sogenanntes gegenseitiges Testament - abgeschlossen, in welchem jeder den Ueberlebenden zum Erben einsetzte. Es wird sich nun kaum feststellen lassen, wer von beiden den andern überlebt hat, und es dürfte sich demnach eine Streitfrage darüber erheben, wer nun der Erbe sei.
- Die eigenthümlichen Witterungsverhältnisse dieses Jahres haben selbstverständlich schon mehrfach Veranlassung gegeben, die Ursachen derselben zu ergründen. Der deutsche Forscher Dr. Knapp leitet dieselben aus kosmischen Verhältnissen her, nämlich aus der Stellung der vier größten Planeten unseres Sonnensystems, welche während der Jahre 1880-1885 zu gleicher Zeit nicht weit von ihrer größten Sonnennähe sein, mithin auch in größter Erdnähe kommen werden und somit wohl einen Einfluß auf unsere irdischen Verhältnisse ausüben können. Dr. Knapp prophezeit daher auch für die nächsten fünf Jahre ähnliche Witterungszustände wie die diesjährigen. Vorläufig lassen wir uns durch die obigen Vermuthungen nicht bange machen.
- Einer der nützlichsten Stoffe in der Hauswirthschaft, den man immer zur Hund haben sollte, ist das kohlensaure Natron. Es verhütet das Sauerwerden der Milch, wenn man derselben auf je einen Liter einen Theelöffel voll zusetzt. Er macht sauer gewordene Gemüse oder Fleischbrühe wieder genießbar, wenn man sie damit aufkocht. Es giebt ranzigem Fett und ranziger Butter den frischen Geschmack zurück, wenn man dieselben unter Zusatz eines Eßlöffels voll auswäscht; es befördert das Weichwerden der Hülsenfrüchte und das Lösen von Schalen, wenn beim kochen nur eine kleine Menge davon zugefügt wird; es macht Kaffee und Thee besser und stärker, wenn man ein wenig davon in das Wasser schüttet. In England bedient man sich desselben auch häufig beim Bereiten von allerlei Backwerk als Ersatzmittel für die Hefe.
- Wirklich große Herren in Böhmen sind die Großgrundbesitzer. Sie vereinigen in ihrem Besitze die berühmten und ertragsreichen böhmischen Wälder, die größten Erzgruben und Industrien aller Art. Die Herrschaft 1) Schwarzenberg umfaßt 350,255 Joch und zahlt 256,930 Gulden Steuer; 2) Lobkowitz 94,292 Joch 122,517 Fl. Steuer; 3) Thurn und Taxis 60,967 Joch, 76,318 Fl. Steuer; 4) Fürstenberg 69,492 Joch, 56,710 Fl. Steuer; 5) Trautmannsdorf 34,831 Joch , 39,854 Fl. Steuer; 6) Metternich 34,814 Joch, 25,651 Fl. Steuer; 7) Paar 27,369 Joch, 24,048 Fl. Steuer; 8) Löwenstein 24,660 Joch, 21,316 Fl. Steuer; 9) Windischgrätz 37,663 Joch, 22,767 Fl. Steuer; 10) Oettingen=Wallerstein 10,981 Joch, 10,844 Fl. Grundsteuer.
[ => Original lesen: 1880 Nr. 47 Seite 3]

Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die nochmalige Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 7. Juni 1880.

Die Armenbehörde.


Am Dienstag den 22. Juni cr. Morgens von 10 Uhr an soll bei dem Büdner Jabs zum Heiligenlande in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

Frauenkleidungsstücke, 1 gr. Kleiderschrank, 1 Koffer 4 Rohrstühle und etwas Flachs.
Schlagsdorf, den 11. Juni 1880.

Krüger.     


Die nachfolgende Liste der auf dem Sockel des Krieger=Denkmals anzubringenden Namen der im Kriege gebliebenen Ratzeburger wird mit der Bitte zur allgemeinen Kenntniß gebracht, etwa fehlende Namen sowie sonst nöthige Correcturen bis zum 1. Juli bei dem Unterzeichneten anzumelden:

Hauptmann O. Fischer. Gefreiter H. P. J. Otto, Grenadiere H. P. Eckmann, J. Kreutzfeldt, H. P. H. Kreutzfeldt, J. F. E. Meier, W. Meier, J. J. F. Schlatow, J. Schütt, F. H. W. Schröder, J. H. Fick, Einj.=Freiw. W. Russwurm, Drag. J. H. Lanschow, Trainsoldat H. P. Krohn, Gefreiter J. G. W. Wolgast, Musket. H. H. Freitag, J. H. Edler, Kanon. J. H. Griecks.

Das Comite des Kampf=Genossen=Vereins.
Im Auftrage: Roepstorff.


Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt

Die Anstalt ist während des Johannistermines am

Donnerstag den 24. Juni d. Js.
bis
Donnerstag den 1. Juli d. J.,
beide Tage einschließlich
täglich
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
am
Sonntag den 27. Juni d. J.
jedoch nur                          
von 7 Uhr Morgens bis 10 Uhr Vormittags
geöffnet.                          
Schönberg den 12. Juni 1880.                          
                                                    Das Directorium.


Statt besonderer Meldung.
Heute wurde uns ein Sohn geboren.
Lüttenhagen, den 15. Juni 1880.
                          Oberförster Grapow und Frau geb. Neumann.


Heute Morgen 6 Uhr starb nach dreiwöchentlichen schweren Leiden unsere liebe Mutter und Großmutter

die Weberwittwe Otto,

im 78. Lebensjahre. Dies allen entfernten Verwandten und Bekannten statt besonderer Meldung von den tiefbetrübten

Hinterbliebenen.      

Schönberg, den 15. Juni 1880.

NB. Die Beerdigung findet am Freitag den 18. Juni, Nachmittags 2 1/2 Uhr statt.


Zur Bequemlichkeit meiner geehrten Kunden habe ich Siemzer Straße bei Herrn Kaufmann Kummerow ein Bierlager angelegt.
      Vorzügliches Kochbier,
      Bier auf Gebinden
      und Flaschenbier.

Ergebenst
                                C. Schwedt.


Feinst. Schott. Matjes-Hering
                                                    empfiehlt
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Vorläufige Anzeige. Einem geehrten Publikum von Schönberg und der Umgegend die ergebene Anzeige daß ich demnächst mit meiner aus den vorzüglichsten Kräften bestehenden Schauspiel=Gesellschaft eintreffen werde, um einen Cyclus von 12 Vorstellungen in Köster's Hotel zu eröffnen. Zur Aufführung kommen nur Novitäten von bestem Renommen, als: "Doctor Klaus", "Rolf Berndt", "Wohlthätige Frauen", "Hasemann's Töchter", "Fromme Wünsche", "Johannistrieb" etc. etc., und ist auch das Gesangsfach ganz ausgezeichnet vertreten. Allerorts erfreute sich mein Unternehmen der besonderen Theilnahme, wie aus den Berichten aus den Nachbarstädten hervorgeht. Die Gesellschaft zählt ca. 18 Personen für Schauspiel, Lustspiel, Gesangsposse und Operette. Durch meinen Oberregisseur, Herrn Wüpper, werde dieser Tage eine Abonnementsliste circuliren lassen und bitte um gütige Unterstützung.
Hochachtungsvoll       
Franz Bergmann,        
Director des Stadttheaters     
zu Rendsburg.          


Im Ausverkauf des Heinrich Creutzfeldt'schen Manufacturwaarenlagers bietet sich dem geehrten Publicum noch Gelegenheit zu sehr vortheilhaften Einkäufen; namentlich ist das Lager noch in Kleiderzeugen, Buckskins, Tuchen und Halbwollen=Waaren gut assortirt.

Schönberg, im Juni 1880.


Jürgensen & Robschuld,
717 Lübeck, große Burgstraße 717.
Vollständiges Magazin
von Haus= und Küchengeräthen,
Lager von Werkzeugen, Eisen- und Kurzwaaren.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 47 Seite 4]

Vorläufige Anzeige.
Der diesjährige                                                    
Königschuß
verbunden mit Tombola findet am 12. und 13. Juli statt.
Loose zur Tombola à 30 Pfennige
sind bei den Schaffnern zu haben.                                                    
Schönberg den 14. Juni 1880.                                                    
Kapitain und Aelteste der Schützenzunft.
Conr. Schultze.       F. Baer.       J. Greiff.


Boye's Garten.
Freitag den 18. Juni
großes Militair=Concert,
ausgeführt von der Capelle der Mecklenburgischen Feldartillerie.
Anfang 5 Uhr. Entrée à Person 30 Pfennig. Nach dem Concert Ball,
wozu ebenso freundlichst als ergebenst einladet                                                    
Schönberg den 3. Juni 1880.                                                    
                                                    M. Boye Wwe.


Einladung zum                                                    
ScheibenschießenScheibenschießen
nach Gewinnen am 20. und 21. Juni.

Ein Satz von 3 Schüssen, worauf nur ein Gewinn fallen kann, kostet 1 M. Büchsen und Schießbedarf wird von mir geliefert.

Hierzu ladet ergebenst ein                          
Gastwirth Oldenburg,     
Lockwisch.          


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Jürgensen & Robschuld
Lübeck, gr. Burgstrasse 717.


In hiesige Landstellen werden zu Johannis d. Js. zu sicherer Hypothek gesucht:

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                          Peter Maass.
                          Schönberg, Marien=Straße Nr. 46.


Das Möbel=Magazin
der vereinigten Tischlermeister zu Schönberg

empfiehlt sein reichhaltiges Lager dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend.
Das Magazin befindet sich im Hause des Kaufmanns W. Wieschendorf und ist demselben auch der Verkauf übertragen.


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W. J. Heymanson, Lübeck.


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                          Aug. Spehr.


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à Stück 2 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Pferderechen (Harken)

sind in großer Auswahl auf Lager bei

Ludw. Warnke, Mölln.     


Am Sonntag den 20. Juni Nachmittags 1 Uhr sollen zu Schlagsdorf auf dem Bäckerberge bei der Wittwe Boye

einige Kleidungsstücke, eine Ziege etc.
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.

Schlagsdorf.                                                     Handelsmann Reier.


Ein kleiner Sparherd mit Bratofen ist wegen Abbruch sehr billig zu kaufen. Wo? erfährt man in der Expedition d. Blattes.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 20. Juni.
Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


"Der heutigen Nummer unserer Gesammtauflage liegt ein ausführlicher Prospect des bekannten alten Bankhauses N. Reiss in Braunschweig bei, dessen besondere Beachtung wir unseren verehrl. Lesern anempfehlen."


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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