No. 40
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. Mai
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1880 Nr. 40 Seite 1]

Die kirchliche Frage.

+ Diejenige Vorlage, welche der Nachsession des preußischen Landtages ihren Stempel aufdrückt, das "Gesetz, betreffend die Abänderung der kirchenpolitischen Gesetze," wie der officielle Titel lautet, ist dem Abgeordnetenhause gleich am Tage seiner Eröffnung zugegangen. Es war davon gefabelt worden, daß die Einbringung des Entwurfs mit einer gewissen Feierlichkeit vor sich gehen würde; davon hat man nun nicht das mindeste verspürt; der Entwurf kam ganz in der hergebrachten Weise, wurde zum Druck befördert und vertheilt.
Ein abschließendes Urtheil über die in Vorschlag gebrachten Abänderungen läßt sich noch nicht geben; den Eindruck, den die Vorlage hervorgerufen, war aber ziemlich allgemein ein überraschender. Ein so weites Maß von Entgegenkommen hatten weder die Gegner noch die Mitkämpfer des Kulturkampfs erwartet. Man hatte sich bisher die Sache fast allgemein anders vorgestellt.
In dieser Meinung wird man nun durch die Vorlage enttäuscht. Sie enthält nicht nur die Befugniß, eintretenden Falls der katholischen Kirche Zugeständnisse machen zu können, sondern enthält außerdem bereits thatsächliche Konzessionen. Sie schlägt in die von dem friedliebenden Papste dargereichte Friedenshand offenbar gern ein und wenn dies auf der päpstlichen Seite rückhaltslos anerkannt wird, so sind wir auf dem Wege des Friedens schon um ein gutes Stück vorwärts gekommen.
Eine Anzahl von Bestimmungen des Entwurfs giebt dem Staatsministerium die Befugniß, von den Vorschriften der bestehenden Gesetze zu dispensiren, läßt aber die Gesetze an und für sich als zu Recht bestehen. Andere Bestimmungen dagegen ändern die Maigesetze bestimmt und allgemein gültig ab. So der Artikel 2, des Entwurfs, der die Berufung an den kirchlichen Gerichtshof einschränkt; Art. 3, der die Bestimmungen über die Ablehnung der Geistlichen abändert; Art. 10, der die Rechte gewisser Orden erweitert. In allen diesen Punkten macht der Staat jetzt schon Concessionen, ohne daß man weiß, welche Gegenconcessionen gestellt werden.
Der Eindruck, den der Entwurf in den Reihen des Centrums gemacht hat, ist ein günstiger; eine Katholikenversammlung in Dortmund hat sich noch dieser Tage in sehr scharfer Weise gegen das Verhalten der Regierung ausgesprochen; man hat ein Recht, daran zu zweifeln, daß nach dieser Vorlage das Centrum ebenfalls in eine so schroffe Gegenüberstellung zur Regierung tritt.


Politische Rundschau.

Deutschland. Der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin des deutschen Reiches werden bei den großen Fester die im August zur Feier der 50jährigen Unabhängigkeit Belgiens in Brüssel stattfinden, das deutsche Reich daselbst vertreten.
Bezüglich der Verlobung des Prinzen Wilhelm hört man, daß die officielle Veröffentlichung wahrscheinlich erst nach der Abreise der Prinzessin Braut, die mit Mutter und Schwester demnächst in Berlin eintrifft, stattfinden soll. Unter keinen Umständen findet, selbst wenn die Prinzessin noch dort sein sollte - wegen der Trauerzeit, innerhalb deren sie sich befindet - irgend eine Festlichkeit statt. Prinz Wilhelm wird zu seiner weiteren Ausbildung eine große, mindestens einjährige Reise unternehmen und die Hauptländer und Städte Europas besuchen. Im Frühjahr 1882 wird die Hochzeit des Prinzen dann auf das Großartigste gefeiert werden.
Der Grenzverkehr für Rußland wird immer gemüthlicher! Wie die "Oberschl. Grenz.=Ztg." meldet, ist dem russischen Grenzzollamt zu Modrzejow bei Myslowitz die stricte Weisung zugegangen, daß der Grenzverkehr nur bis 7 Uhr Abends gestattet sei.
In Bezug auf die Bildung der 11 neuen Infanterieregimenter, die am 1. April in's Leben treten sollen, erfährt man, daß schon bei der nächsten Rekruteneinstellung im Herbst dieses Jahres bei jedem der 100 Infanterieregimenter der Linie 48 Rekruten (auf jede Compagnie also 4) mehr eingestellt werden sollen, um den erforderlichen Mannschaftsbestand des betreffenden Regiments herzustellen. Die meisten der neuen Regimenter sollen nach dem Rhein und dem Elsaß gelegt werden.
Die Polen rüsten sich, den Aufstand von 1830-31 am 25. November d. J. zu feiern.
Der Bundesrath wird sich demnächst über den Modus der Volkszählung, welche am 1. December cr. im ganzen deutschen Reiche stattfinden soll, zu entscheiden haben. Die Conferenz der statistischen Centralstellen der Einzelstaaten, welche im Herbst vergangenen Jahres zu Berlin stattfand, wollte die Zählung u. A. auch auf eine landwirthschaftliche Bodenstatistik und eine Viehzählung ausgedehnt wissen, dieser Vorschlag wird nun auch den Bundesrath beschäftigen.
Die Angelegenheit Hamburgs und der Conflict mit den bayerischen Landtagsbevollmächtigten, Herrn von Rudthart, verursacht dem Reichskanzler gegenwärtig nicht geringe Sorge. Die vor 5 Jahren stark ventilirte Frage eines engeren Zusammenschlusses zwischen Bayern, Sachsen und Würtemberg behufs Abwehr der centralisirenden Tendenzen soll aus Anlaß der Hamburger Affaire wieder in Erwägung gezogen sein, wie aus München berichtet wird.
Am Sonnabend wollte der Bundesrath zu einer Plenarsitzung zusammentreten, um über den Anschluß Altonas an den Zollverein Beschluß zu fassen. Allgemein ist die Meinung verbreitet, daß der Reichskanzler in nächster Zeit bei dem Bundesrath die Errichtung einer Zollgrenze an der unteren Elbe bei Cuxhaven in Antrag bringen wird.
Oesterreich. Während der Pfingstferien des Parlaments ist ein Streit nicht um des Kaisers Bart, aber um des Kaisers Wohnsitz ausgebrochen, der eigenthümlicher Weise von dem officiösen Blatte der ungarischen Regierung, dem "Pester Lloyd" begonnen wurde. Die Ungarn zahlen die Hälfte zur Civilliste, sie wollen auch den Kaiser für ein halbes Jahr in ihrer Mitte haben. Das letzte Mal aber hat sich der Hof nur sechs Tage in Ungarn aufgehalten und in diese Zeit fielen, wie das genannte Blatt klagt, zahlreiche Audienzen, Empfänge von Deputationen, Besuche bei Wohlthätigkeitsfesten, in der Schützengesellschaft und auf dem Wettrennplatz, Hofsoireen und Hofdiners, daneben drei Truppenrevuen und die laufenden Regierungsgeschäfte des

[ => Original lesen: 1880 Nr. 40 Seite 2]

Kaisers. Die Wiener Offiziösen begegnen diesen Klagen mit folgenden Auslassungen: Ebenso gut könnten die Czechen fordern, daß der Kaiser als "König von Böhmen" etliche Wochen in Prag, die Polen könnten von dem Monarchen in seiner Eigenschaft als "König von Galizien und Lodomerien" zeitweise in Krakau und ebenso könnten die übrigen Hauptstädte der vielen Länder Oesterrreich=Ungarns die gleiche Vergünstigung fordern; die Krone von Oesterreich säße dann auf dem Haupte eines Nomadenfürsten. - Der hochofficiöse "Bereg" meldet, der Kaiser Franz Joseph seien von der Liebenswürdigkeit und Zuvorkommenheit, mit welcher seine Deputation neulich in Petersburg empfangen wurde, förmlich entzückt. Nicht minder sein es auch diejenigen, welche stets für ein russisch=österreichisches Einvernehmen eingetreten sind, insbesondere der Erzherzog Albrecht. Es werde nun bestimmt versichert, der Kaiser Franz Joseph und der Kaiser Alexander II. würden noch in diesem Sommer in Galizien, wohin sich Ersterer zu den Manövern begiebt, zusammenkommen.
Frankreich. Die Kaiserin Eugenie hatte bekanntlich vor ihrer Abreise nach dem Zululand der Kirche Notre=Dames=des=Victoires die mit Juwelen reich geschmückte Krone, welche sie bei ihrer Krönung tragen sollte, mit der Bestimmung verehrt, daß sie die Stirn der Muttergottes in dieser Kirche zieren solle. Der Pfarrer der Kirche hat aber dieses Geschenk abgelehnt und die Herzogin von Mouchy, welche es überbracht hatte, ersucht, es der Kaiserin nach ihrer Rückkehr aus Afrika wieder zuzustellen. - Am 26. Juni werden an die französische Armee neue Fahnen vertheilt. Zehn Jahre der Sammlung sind vergangen und Frankreich ist stolz auf die Neubildung seines Heeres, wenn es auch noch vieles zu ordnen giebt. Die Regierung hat, nachdem sie eine schlagfertige Armee und eine stark befestigte Ostgrenze geschaffen hat, auch die Republikanisirung der Diplomatie begonnen. Alles deutet auf ein Nahen der Zeit hin, wo die Republik "die Frankreich im europäischen Conzerte gebührende Stellung" beanspruchen wird.
England. Das Parlament hat seine Arbeitssitzungen begonnen und ist nunmehr erst formell mit einer Thronrede eröffnet worden. Dieselbe sprudelt förmlich über von Friedens= und Freundschaftsversicherungen und bildet gegenwärtig den Discussionsgegenstand in beiden Häusern.
Rußland. In Petersburg hat der Nihilisten=Prozeß begonnen. Sieben Männer und vier Frauen sind angeklagt, der Hauptverklagte ist ein Arzt, Dr. Weimar, der einem der Mörder die Pistole und das Vollblutpferd zur Flucht verschafft haben soll. Dr. Weimar ist ein angesehener Mann, verkehrte viel in hohen Kreisen und war bei dem Thronfolger gut angeschrieben. Er soll mit unliebsamen Enthüllungen gedroht haben.


- Bei der am 15. Mai in der Civilkammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Güstrow vorgenommenen Wahl der 30 Geschworenen für die am 3. Juni d. J. beginnende Schwurgerichtsperiode fiel das Loos auf folgende sechs Mecklenburg=Strelitzer: Pächter Gößler zu Priepert, Schulrath Dr. Schmidt zu Neustrelitz, Kaufmann A. Wigger zu Schönberg, Pächter Blank zu Warlin, Hauswirth H. Burmeister zu Rodenberg, Gutsbesitzer Seip auf Wrechen.
- Der Kaiser von Oesterreich hat seinen kleinen Enkel und Pathen in München besucht. Dabei gab's eine große Corso Wagenfahrt des Kaisers, der Prinzen und des hohen Adels im englischen Garten.
- In Berlin hat der Afrikareisende Gerhard Rohlfs einen interessanten Vortrag über Handel und Kolonien in Nordafrika gehalten.
- Der Chef=Redacteur der offiziösen Nordd. Allgem. Zeitung in Berlin ist Commissionsrath geworden.
- In der französischen Armee soll die Trommel abgeschafft werden. Der Budgetausschuß der Abgeordnetenkammer in Paris hat die Abschaffung des Tambours angenommen. - Ohne Trommler keine Trommeln.
- Lachse, Forellen und andere Fische sind wieder einmal in den Rhein und Main gesetzt worden und ähnliches geschieht zu rechter Zeit und mit vieler Sorgfalt in vielen andern Strömen und Flüssen in Deutschland und schon jetzt nicht ohne Erfolg. Da wird endlich doch bald die Zeit kommen, wo jeder Deutsche Sonntags seinen Fisch auf dem Tische hat, wie der Franzose sein Huhn im Topfe, obwohl das Letztere immer noch nur ein frommer Wunsch Heinrich VI. geblieben ist.
- Jährlich im Sommer kommen junge Pariser des Collegiums St. Barbe nach Carlsruhe, um die höheren Schulen zu besuchen und Deutsch zu lernen. Diesmal sind 15 gekommen und machen durch anspruchsloses und freundliches Benehmen guten Eindruck.
- Die Käsefabrikanten im Algäu machen vergnügte Gesichter. Sie verkaufen so viel nach Frankreich, daß die Preise von runden Käsen von 60-66 M. für 50 Ko. auf 82-88 M. gestiegen sind. Auch die Bauern sind vergnügt; denn sie kriegen nun ihre Milch besser bezahlt. Während die Käsereien seit Jahren nicht über 8 1/2-9 Pfennig (Mecklenburg). für das Liter geben wollten wird jetzt die Sommermilch für 12-13 Pfennig (Mecklenburg). verkauft, was bei dem großen Viehstand im Algäu manchen Bauern eine tägliche Mehreinnahme von 4-12 M. einbringt.
- In Rom erhielten vor einigen Tagen Graf Hahn, Kammerherr und Oberstjägermeister des Königs von Dänemark, und seine Gemahlin Briefe, in denen sie mit dem Tode bedroht wurden, wenn nicht eine namhafte Summe in einem bezeichneten Winkel der Treppe des Palastes in der Umietàstraße, wo die beiden wohnen für den Absender der Briefe hinterlegt würde. Graf Hahn übergab diese Schriftstücke der Quästur; Cavaliere Bacco that als Quästor sofort seine Schuldigkeit. Er ließ am 10. Mai nicht etwa Karabinieri oder Sicherheitswachen ausrücken, sondern aus den Fenstern des Palastes und den umliegenden Häusern die Vorgänge in der genannten Straße beobachten. Es erschien auch thatsächlich nach 7 Uhr ein verdächtiges Individuum vor dem Palaste, hielt Nachforschung an dem Treppenabsatze nahe dem Thore und wollte sich wieder rasch entfernen; in diesem Momente aber wurde er abgefaßt und auf die Quästur gebracht. In dem Verbrecher wurde ein gewesener Unteroffizier erkannt, der seither beschäftigungslos vagabundirt und schon wiederholt abgestraft worden war.
- Die neueste Tollheit von Pariser Modenärrinnen ist, das Haar in Streifen weiß, roth, schwarz, gelb zu färben und gestreifte Frisuren zu tragen.
- Die zarteren Gartenpflanzen und Sämlinge: Kohlarten, Levkoyen, Reseda etc. werden oft im Mai und folgenden Monaten von Erdflöhen (Hastica) zerfressen. Laut Versuchen Sachverständiger fängt man auch diese Thiere mit dem von Lehrer C. Becker in Jüterbogk gefertigten Brumata=Leim. Es werden vorher mit Tischler=Leim grundirte, dann mit Brumata=Leim bestrichene Brettchen in die zu schützenden Beete der Quere nach aufgestellt; am zahlreichsten springen die Erdflöhe, aufgescheucht bei hellem und warmem Wetter an die klebrigen Brettchen.
- Wien und Pest sind auf einander eifersüchtig. Die Ungarn klagen in den Zeitungen, sie würden von dem kaiserliche Hofe vernachlässigt, der Kaiser nehme viel zu selten und zu kurz auf der Burg Ofen seine Residenz. Die Wiener dagegen nehmen es der Kaiserin Elisabeth übel, daß sie die Ungarn zu bevorzugen scheint und z. B. die Herbste der Jagden halber fast ganz in Gödöllö zubringt. Die Ungarn scheinen zu vergessen, daß Wien die Hauptstadt und Residenz für das ganze Oesterreich ist und daß Kaiser Franz Joseph nicht wie weiland Kaiser Karl der Große seine Pfalzen oder Burgen in allen Provinzen haben kann. Sie nehmens sogar dem Kronprinzen übel, daß er in Prag seinen Sitz nimmt.
- Wie lange ist es her, daß keine Wirthschaft existiren konnte oder durfte ohne Bierdruckapparat? Jetzt ist die Reaction eingetreten: alle Wirthschaften, die auf Reinlichkeit und Gesundheit halten, schaffen sie ab und in manchen Städten müssen sie sammt Spritzhähnen bei Strafe abgeschafft werden.
- Auf dem Centralbahnhofe in München sind an den beiden Pfingstfeiertagen 82,000 Personen ab= und zugereist (9000 mehr als im Vorjahr); Züge passirten ein und aus 392. Kein Unfall kam vor.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 40 Seite 3]

Anzeigen.

Auf Antrag des im Debitwesen des Krämers Hagen aus Herrnburg erwählten Concursverwalters Rechtsanwalt Rackow zu Schönberg wird hierdurch zum öffentlich meistbietenden Verkaufe der zur gedachten Debitmasse gehörenden Büdnerei Nr. 1 zu Herrnburg ein Verkaufstermin auf

Dienstag, den 3. August d. J.
Vormittags 9 1/2 Uhr

und ein Ueberbotstermin auf

Dienstag, den 24. desselben Monates,
Vormittags 9 1/2 Uhr

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte Sessionszimmer I. anberaumt, zu welchem Kaufliebhaber mit dem Bemerken geladen werden, daß die Besichtigung des Grundstückes nach zuvoriger Meldung beim Konkursverwalter, Rechtsanwalt Rackow hieselbst, gestattet ist, daß die Verkaufsbedingungen 14 Tage vor dem Verkaufstermin auf der Gerichtsschreiberei Nr. 1 und beim Rechtsanwalt Rackow zur Einsicht der Betheiligten niedergelegt werden sollen und den Interessenten freisteht, zum Zwecke einer endlichen Regulirung der Bedingungen in dem gedachten Termine zu erscheinen oder binnen acht Tagen vor demselben schriftlich einzureichen.
Allen Personen, welche dingliche Ansprüche an das hierunter näher beschriebene Grundstück c. p. und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände zu haben vermeinen, mit Ausnahme der Hypothekenbuchgläubiger, welche jedoch ihre Hypothekenscheine im Orginal einzureichen, sowie die rückständigen Zinsen und Kosten anzumelden haben, wird hiemit unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses aufgegeben, in dem auf

Dienstag den 3. August d. J.
Vormittags 9 1/2 Uhr

angesetzten Termine ihre Ansprüche und Forderungen anzumelden, die Orginalien und sonstige schriftliche Beweismittel vorzulegen und mit ihren etwaigen Prioritätsausführungen vorzugehen.
Schönberg, den 20. Mai 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.

H. Diederich.     

Beschreibung des Grundstücks.

Die Büdnerei Nr. 1 besteht aus einem, drei Wohnungen enthaltenden Wohnhause mit einem Stallgebäude, Hofplatze und Garten und ist im Hypothekenbuche auf 9 Scheffel 29 []Ruthen Größe angegeben. Mitverkauft werden aber die im Eigenthume des Gemeinschuldners stehenden und von jeher zur Büdnerei gehörigen zwei Wiesen am Wittenberge von 4 Scheffel 19 []Ruthen, eine Koppel am Düvelsmoor von 27 Scheffeln 22 []Ruthen und ein Moortheil daselbst von 1 Scheffel 58 []Ruthen Größe.


Als gerichtlich bestellter Curator des Hauswirths Heinrich Böttcher zu Rieps fordere ich Alle diejenigen, welche noch Forderungen an denselben zu machen haben, hierdurch auf, solche innerhalb 14 Tagen bei mir anzumelden; zugleich ersuche ich Alle diejenigen, die demselben noch Schulden, diese Schuld binnen gleicher Frist zu berichtigen.
Raddingsdorf, den 24. Mai 1880.

Schulze Borchert.     


Aufforderung.

Alle Diejenigen, welche noch Forderungen an den verstorbenen Rademachermeister J. Schwartz haben, werden hindurch ersucht, solche binnen vier Wochen bei dem unterzeichneten Curator durch genau specificirte Rechnung einzureichen. Ebenfalls werden Diejenigen, welche denselben noch Schulden, binnen derselben Frist Zahlung zu leisten ersucht.
Schönberg den 21. Mai 1880.

H. Stuht, Tischler.           
Siemszerstraße Nr. 189.     


Frischen Kalk und Cement,
                          besonders gut und billig, empfiehlt
                                                    W. J. Heymanson, Lübeck,
                                                                              Trave 300.


Ersparniß=und Vorschuß=Anstalt.
Die Anstalt ist zur Zinszahlung am
Dienstag den 8. Juni,         
Mittwoch den 9. Juni,        
Donnerstag den 10. Juni,    
Freitag den 11. Juni,         
und
Sonnabend den 12. Juni d. J.
von                          
7 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags
geöffnet.                          
Schönberg den 22. Mai 1880.
                                                    Das Directorium.


Weidenslaufer
Berlin, Dorotheenstrasse 88.

versendet gratis und franco den neuesten Preiscourant mit vielen ehrenden Zeugnissen seiner vorzüglichen

Pianinos

Diese Fabrik sendet Instrumente überall hin frachtfrei zur 3wöchentlichen Probe ohne Zahlung vorher, gewährt alsdann beim Ankauf die leichtesten

Theilzahlungen
auch ohne Anzahlung und bei Baarzahlung hohen Rabatt.


2 Arbeiter Familien
finden Arbeit und Wohnung zu Michaelis bei
                                                    A. Rußwurm in Lockwisch.


Holzfest.

Zu dem am 30. Mai d. J. im Kuhlrader Zuschläge stattfindenden Holzfeste ladet ergebenst ein

                          der Vorstand
                          des Kuhlrader Gesangvereins.
                          J. Kreutzfeldt.             Schriever.


Hiermit mache ich die Anzeige, das ich von jetzt an, für Sommer= und Winter=Kohl nur 6 Pfg. nehme.

H. Brüchmann.       


Für Zahnleidende!

Einem Hohen Adel und hochgeehrten Publikum zur gefälligen Nachricht, daß Unterzeichneter in allen zahnärztlichen Angelegenheiten, täglich von Morgens 9 bis Nachmittags 6 Uhr und des Sonntags von 11 bis Nachmittags 4 Uhr zu consultiren ist.

                                    Hochachtungsvoll
                                    August Eduard Spelling,                                     approbirter Zahnarzt.
                                    Lübeck, den 5. Mai 1880.
                                    Königstraße 670.


Der Weg von Bechelsdorf nach Wahlsdorf ist vom 24. bis 30. d. M. wegen Neubaus einer Brücke gesperrt.
Bechelsdorf, den 18. Mai 1880.

J. Burmeister, Schulze.     


Geräucherte Schinken,
trichinenfrei, empfiehlt                          
                                                    H. Soltmann,
Schlachtermeister.


Klauenscheeren.

Zum Anschneiden der Klauen bei Rindvieh und Schafen, Pferdescheeren, Schafscheeren, gebogene Namenscheeren, Gartenscheeren, und Baumscheeren bei

                          Ludw. Warnke, Mölln.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 40 Seite 4]

Logo der Hagelassekuranz
Die Hagel-Versicherungs-Gesellschaft
im Fürstenthum Ratzeburg,
gegründet aus Gegenseitigkeit und Allerhöchst bestätigt 184,

gewährt ihren Mitgliedern die unzweifelhafteste Sicherheit, vergütet schon von 1/16 Schaden ab und regulirt die vorkommenden Schäden durch Abschätzung ihrer eigenen Interessen.
Von dem Beitrag des vorigen Jahres - 25 Pfennig (Mecklenburg). von 100 M. Versicherungssumme - sind wiederum 2200 Mark bei der hiesigen Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt belegt, so daß unser zinstragendes Kapital bei dieser Kasse jetzt 4600 Mark beträgt. - Unsere Beiträge sind, wie die Durchschnittsberechnung von 33 Jahren ergiebt, nur sehr geringe. Selbst in dem hagelreichen Jahre 1877, wo wir gleich allen deutschen Hagelassecuranzen wiederholt und stark - in 13 Dorfschaften unsers Fürstenthums - von Hagelschlag getroffen wurden, waren unsere Beiträge von allen deutschen Actien= und Gegenseitigkeits=Gesellschaften die niedrigsten.
Wir laden zum Beitritt in unsere Gesellschaft ergebenst ein.
Schönberg, den 18. Mai 1880.

Direction der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger.                Wilh. Heincke.
Lenschow-Grieben.      Kröger-Lockwisch.      Bade-Ollndorf.      Heitmann-Klocksdorf.      Mette-Pahlingen.      Oldörp-Schlag-Sülsdorf.


Das Privilegium des Alleinverkaufes unseres electrischen Heil-Apparats
Siemens Electro Therapeut
haben wir für die Grossherzogthümer Mecklenburg-Schwerin und Strelitz sowie für Fürstenthum Lauenburg und Gebiet der freien Stadt Lübeck
Herrn Louis Ladewig in Schwerin i. M.
übertragen, an welchen sich die Herren zu wenden belieben, die eine Special-Vertretung in diesen Districten wünschen.
                                                    Siemens & Co.
                                                    Special-Werkstatt für elektrische Apparate.
Berlin W. im Mai 1880 Markgrafenstrasse 35.                                                    


Der Ausverkauf der Heinrich Creutzfeldt'schen Manufacturwaarengeschäfts wird fortgesetzt, und wird dem geehrten Publikum besonders noch Kleiderstoffe von 25 Pfennig (Mecklenburg). an pr. Elle, leinen Drells, eine große Parthie Jacconets Elle 10 Pfennig (Mecklenburg)., weiß Halbleinen von 10 Pfennig (Mecklenburg). an per Elle und noch manches andere zu enorm billigen Preisen empfohlen.

Schönberg im Mai 1880.


Verwandten und Freunden machen wir hiermit tief betrübten Herzens die Traueranzeige, daß unser ältester Sohn, der

Bäckermeister Johannes Greiff,

heute Morgen 6 Uhr nach längerer Krankheit im fast vollendeten 30. Lebensjahre sanft entschlafen ist.
Schönberg, den 24. Mai 1880.

                                                   J. Greiff und Frau.

Beerdigung: Freitag den 28. Mai Nachmittags 4 Uhr.


Engl. Stärkeglanz

um der Wäsche einen brillanten Glanz zu verleihen in Paketen nebst Gebrauchsanweisung

empfiehlt        
Aug. Spehr.     


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD